[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss eines Treibstangenbeschlages eines gegen
einen Rahmen schwenkbaren Flügels eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen,
mit einem von einer längsverschieblichen Treibstange antreibbaren Riegelelement, welches
in von einer versenkten Stellung in eine hervorstehende Stellung um eine parallel
zur vorgesehenen Schieberichtung der Treibstange angeordneten Schwenkachse schwenkbar
gelagert ist, und mit einem dem in der hervorstehenden Stellung befindlichen Riegelelement
gegenüberstehenden Gegenlager, mit einem an zumindest einem der Bauteile des Gegenlager
und dem Riegelelement angeordneten und auf das jeweils gegenüberliegende Bauteil gerichteten
Haken, wobei das Riegelelement zur Befestigung an dem Rahmen oder dem Flügel und das
Gegenlager an dem jeweils gegenüberliegenden Bauteil vorgesehen ist.
[0002] Ein solcher Verschluss ist beispielsweise aus der
EP 1 286 012 B1 bekannt. Bei diesem Verschluss hat das Riegelelement einen Haken, welcher in einer
Verriegelungsstellung einen Haken des Gegenlagers hintergreift. In einer Offenstellung
des Verschlusses wird das Riegelelement mit dem Haken aus dem Bewegungsbereich des
Gegenlagers herausgeschwenkt und damit die Bewegung des Flügels freigegeben. In der
Verriegelungsstellung kann sich das Riegelelement zudem an dem Gegenlager abstützen
und den Flügel gegen den Rahmen ziehen. Nachteilig bei diesem Verschluss ist jedoch,
dass bereits geringe Toleranzen in der Form, der Position und der Bewegung der Haken
dazu führen, dass sich die Vorspannung des Flügels gegen den Rahmen in der Verriegelungsstellung
ändert.
[0003] Weiterhin ist aus der
EP 1 045 092 B1 eine Sicherungsvorrichtung für ein Fenster, bei der auf am Flügel und am Rahmen befestigte
Winkel Haken aufweisen, die bei einem Aufhebelversuch ineinander greifen, bekannt.
Diese Winkel und Haken tragen in Verriegelungsstellung nichts zum Anzug des Flügels
gegen den Rahmen bei.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Verschluss der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass er in Verriegelungsstellung einen Anzug des Flügels
gegen den Rahmen ermöglicht und einem Aufhebelversuch einen hohen Widerstand entgegensetzt.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zumindest eines der Bauteile
des Gegenlagers oder des Riegelelementes ein Grundelement und ein Stützelement hat,
dass das Stützelement dem Haken des jeweils anderen Bauteils gegenübersteht und oberhalb
einer vorgesehenen Belastung gegenüber dem Grundelement nachgiebig gestaltet ist und
dass ein zweiter, an dem Grundelement angeordneter Haken beim Nachgeben des Stützelementes
den Haken des jeweils anderen Bauteils hintergreift.
[0006] Durch diese Gestaltung vermag das Stützelement unterhalb der vorgesehenen Belastung
auftretende Kräfte zwischen Riegelelement und Gegenlager abzustützen. Erst oberhalb
der vorgesehenen Belastung gibt das Stützelement nach, so dass sich die im montierten
Zustand des Verschlusses mit dem Flügel und dem Rahmen verbundenen Haken hintergreifen
können. Die Festigkeit des Stützelementes ist vorzugsweise dabei so bemessen, dass
es bei einem Aufhebelversuch des Flügels nachgibt, so dass Bewegungen des Flügels
in seiner Ebene von den einander hintergreifenden Haken verhindert werden. Zudem kann
ein unberechtigter Entriegelungsversuch an der Veränderung der Form oder der Lage
des Stützelementes erkannt werden.
[0007] Grundelement und Stützelement könnten einteilig gefertigt sein und durch ihre Formgebung
unterschiedliche Festigkeiten aufweisen. Die Festigkeit des erfindungsgemäßen Verschlusses
kann jedoch besonders vielseitig gestaltet sein, wenn das Grundelement und das Stützelement
miteinander verbunden sind. Hierdurch lassen sich einfach vorgesehene Kraftverläufe
bei der Belastung des Stützelementes erzeugen. Weiterhin können hierdurch Grundelement
und Stützteil aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein.
[0008] Ein vorgesehener Anzug des Flügels gegen den Rahmen lässt sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach sicherstellen, wenn das Stützelement
den Haken des jeweils gegenüberliegenden Bauteils in einer Verriegelungsstellung oder
ein zweites, an dem jeweils gegenüberliegenden Bauteil angeordnetes Stützelement abstützt.
[0009] Der auf dem gegenüberliegenden Bauteil angeordnete Haken wird gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung beim Nachgeben des Stützelementes zuverlässig hintergriffen,
wenn der zweite, an dem Grundelement angeordnete Haken das Stützelement übergreift.
Das Stützelement kann dabei oberhalb der vorgesehenen Belastung zerstört werden. Die
Art der Zerstörung ist dabei von untergeordneter Bedeutung.
[0010] Der auf dem gegenüberliegenden Bauteil angeordnete Haken vermag sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung in dem Stützelement einzuprägen,
wenn das Stützelement plastisch verformbar ist. Durch diese Gestaltung haltert das
plastisch verformte Stützelement den Haken und verbindet damit das Gegenlager mit
dem Riegelelement.
[0011] In Schließstellung ermöglicht der erfindungsgemäße Verschluss eine Vorspannung des
Flügels gegen den Rahmen, wenn das Stützelement federelastisch von dem Grundelement
weg vorgespannt ist. Bei einer unberechtigten Entriegelung wird das Stützelement gegen
das Grundelement gedrückt, so dass sich die Haken des Grundelements und des gegenüberliegenden
Bauteils hintergreifen.
[0012] Die Nachgiebigkeit des Stützelementes lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach zielgerichtet steuern, wenn das Stützelement eine
lösbare und in Bewegungsrichtung des Hakens des jeweils anderen Bauteils weisende
Führung in dem Grundelement hat. Die Lösbarkeit kann durch eine kraftschlüssige oder
zerstörbare formschlüssige Halterung des Stützelementes an dem Grundelement erzeugt
sein.
[0013] Die Kraft, bei der das Stützelement gegenüber dem Grundelement bewegbar ist, lässt
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach einstellen,
wenn die Führung an dem Stützelement angeordnete in Ausnehmungen des Grundelementes
eingeführte Stifte hat und wenn die Stifte eine auf dem Grundelement abstützende radiale
Erweiterung aufweisen.
[0014] Der erfindungsgemäße Verschluss weist eine besonders hohe Festigkeit auf, wenn das
Stützelement aus Kunststoff und das Grundelement aus Metall gefertigt ist. Durch diese
Gestaltung lässt sich sicherstellen, dass das Grundelement dem unberechtigten Entriegelungsversuch
einen hohen Widerstand entgegensetzt, wenn das Stützelement nachgibt. Der Kunststoff
des Stützelementes kann dabei ein einfach zu fertigender Thermoplast, ein Duroplast
oder ein Elastomer sein.
[0015] Die Vorspannung des Flügels gegen den Rahmen lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach einstellen, wenn ein Abstand des Stützelementes
gegenüber dem Grundelement verstellbar ist.
[0016] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügel mit mehreren erfindungsgemäßen
Verschlüssen,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Schnittdarstellung durch einen Teilbereich des Fensters im Bereich
einer der Verschlüsse in einer Offenstellung,
- Fig. 3
- stark vergrößert eine Schnittdarstellung des Verschlusses in einer Verriegelungsstellung,
- Fig. 4
- den Verschluss nach einem Entriegelungsversuch,
- Fig. 5
- ein Riegelelement des Verschlusses in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung durch das Riegelelement.
[0017] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und
mit einem Treibstangenbeschlag 3. Der Treibstangenbeschlag 3 hat eine von einer Handhabe
4 längsverschieblich antreibbare Treibstange 5 zur Ansteuerung von mehreren Verschlüssen
6.
[0018] Figur 2 zeigt vergrößert eine Schnittdarstellung durch einen der Verschlüsse 6 mit
angrenzenden Bereichen des Rahmens 1 und des Flügels 2 in einer Offenstellung. Der
Verschluss 6 hat ein an dem Flügel 2 angeordnetes und in der dargestellten Stellung
zurückgezogenes Riegelelement 7. Weiterhin hat der Verschluss 6 ein an dem Rahmen
1 angeordnetes Gegenlager 8 mit einem hervorstehenden Haken 9.
[0019] Figur 3 zeigt den Verschluss 6 in einer Verriegelungsstellung, in der das Riegelelement
7 gegen das Gegenlager 8 geschwenkt ist. Die Treibstange 5 zum Antrieb des Riegelelementes
7 verläuft senkrecht zur Zeichenebene. Das Riegelelement 7 hat ein Grundelement 10
und ein auf dem Grundelement 10 befestigtes Stützelement 11. Das Stützelement 11 stützt
den Haken 9 des Gegenlagers 8 ab und erzeugt damit eine vorgesehene Vorspannung des
Flügels 2 gegen den Rahmen 1. Ein zweiter, auf dem Grundelement 10 des Riegelelementes
7 angeordneter Haken 12 übergreift das Stützelement 11. Das Stützelement 11 ist in
der dargestellten Stellung auf Abstand zu dem Grundelement 10 gehalten.
[0020] Figur 4 zeigt den Verschluss 6 aus Figur 3 nach der Überschreitung einer vorgesehenen
Belastung des Stützelementes 11 durch eine zwischen dem Riegelelement 7 und dem Gegenlager
8 wirkende Kraft. Solche Kräfte wirken beispielsweise bei einem Aufhebelversuch des
Fensters. Hierbei ist zu erkennen, dass das Stützelement 11 nachgegeben hat und gegen
das Grundelement 10 gedrückt ist. Dabei hintergreift der Haken 12 des Grundelementes
10 den Haken 9 des Gegenlagers 8. Diese Hintergreifung führt dazu, dass der Flügel
2 nicht in seiner Ebene gegenüber dem Rahmen 1 bewegt werden kann, was ein Aufhebeln
des Flügels 2 erschwert.
[0021] Figur 5 zeigt perspektivisch das Riegelelement 7 des Verschlusses 6. Das Riegelelement
7 hat ein Gehäuse 13 mit einem Befestigungsflansch 14. In dem Gehäuse 13 ist das Grundelement
10 mit dem Stützelement 11 schwenkbar gelagert. Ein Mitnehmer 15 zur Koppelung mit
der Treibstange 5 steht aus der dem Riegelelement 7 abgewandten Seite des Gehäuses
13 hervor.
[0022] Figur 6 zeigt eine Schnittdarstellung das Riegelelement 7 mit dem Grundelement 10
und dem Stützelement 11. Das Stützelement 11 hat eine Führung 16 in dem Grundelement
10. Die Führung 16 weist in Ausnehmungen 17 des Grundelementes 10 eingeführte Stifte
18 auf. Die Stifte 18 haben eine radiale Erweiterung 19, mit der sie sich an dem Grundelement
10 abstützen. Oberhalb der vorgesehenen Belastung wird die Erweiterung 19 verformt
oder abgeschert und gibt die Bewegung des Stützelementes 11 frei. Weiterhin zeigt
Figur 6 eine Lagerachse 20 zur Lagerung des Riegelelementes 7 in dem Gehäuse 13 aus
Figur 5.
[0023] In alternativen, nicht dargestellten Ausführungsformen kann das Gegenlager 8 anstelle
des Riegelelementes 7 oder zusätzlich zum Riegelelement 7 ein oben beschriebenes Grundelement
mit einem Stützteil aufweisen.
1. Verschluss (6) eines Treibstangenbeschlages (3) eines gegen einen Rahmen (1) schwenkbaren
Flügels (2) eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen, mit einem von einer
längsverschieblichen Treibstange (5) antreibbaren Riegelelement (7), welches in von
einer versenkten Stellung in eine hervorstehende Stellung um eine parallel zur vorgesehenen
Schieberichtung der Treibstange (5) angeordneten Schwenkachse schwenkbar gelagert
ist, und mit einem dem in der hervorstehenden Stellung befindlichen Riegelelement
(7) gegenüberstehenden Gegenlager (8), mit einem an zumindest einem der Bauteile des
Gegenlager (8) und dem Riegelelement (7) angeordneten und auf das jeweils gegenüberliegende
Bauteil gerichteten Haken (9), wobei das Riegelelement (7) zur Befestigung an dem
Rahmen (1) oder dem Flügel (2) und das Gegenlager (8) an dem jeweils gegenüberliegenden
Bauteil vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Bauteile des Gegenlagers (8) oder des Riegelelementes (7) ein
Grundelement (10) und ein Stützelement (11) hat, dass das Stützelement (11) dem Haken
(9) des jeweils anderen Bauteils gegenübersteht und oberhalb einer vorgesehenen Belastung
gegenüber dem Grundelement (10) nachgiebig gestaltet ist und dass ein zweiter, an
dem Grundelement (10) angeordneter Haken (12) beim Nachgeben des Stützelementes (11)
den Haken (9) des jeweils anderen Bauteils hintergreift.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundelement (10) und das Stützelement (11) miteinander verbunden sind.
3. Verschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (11) den Haken (9) des jeweils gegenüberliegenden Bauteils in einer
Verriegelungsstellung oder ein zweites, an dem jeweils gegenüberliegenden Bauteil
angeordnetes Stützelement abstützt.
4. Verschluss nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite, an dem Grundelement (10) angeordnete Haken (12) das Stützelement (11)
übergreift.
5. Verschluss nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (11) plastisch verformbar ist.
6. Verschluss nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (11) federelastisch von dem Grundelement (10) weg vorgespannt ist.
7. Verschluss nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (11) eine lösbare und in Bewegungsrichtung des Hakens (9) des jeweils
anderen Bauteils weisende Führung (16) in dem Grundelement (10) hat.
8. Verschluss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (16) an dem Stützelement (11) angeordnete, in Ausnehmungen (17) des Grundelementes
(10) eingeführte Stifte (18) hat und dass die Stifte (18) eine auf dem Grundelement
(10) abstützende radiale Erweiterung (19) aufweisen.
9. Verschluss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (11) aus Kunststoff und das Grundelement (10) aus Metall gefertigt
ist.
10. Verschluss nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand des Stützelementes (11) gegenüber dem Grundelement (10) verstellbar ist.