[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung zum Verstellen von Sonnenschutzanlagen
mit einer manuell zu betätigenden Kette, die in einer Endlosschlaufe ausgebildet ist
und in Eingriff mit einem Antriebszahnrad steht.
[0002] Einfache Lösungen sehen vor, dass die Kette, die meist als Kugelkette ausgebildet
ist, in das Getriebe eingelegt und über den Gehäusedeckel des Getriebes fixiert wird.
Die Kette ist somit fest im Getriebe verankert und kann sich auch unter Last nicht
lösen. Der Gehäusedeckel selbst ist über eine feste Klemmung mit der Schiene verbunden.
[0003] Augrund der Ausbildung als Endlosschlaufe, die unlösbar mit dem Gehäuse verankert
ist, kann es vorkommen, dass sich Personen, beispielsweise Kinder unbeabsichtigt mit
dem Kopf oder anderen Gliedmaßen in der Schlaufe verfangen und dadurch erheblich verletzen
können.
[0004] Aus der
DE 602 01 961 T2 ist bereits eine Lösung bekannt, bei welcher das Antriebszahnrad mit einem weiteren
Zahnrad im Eingriff steht, dass seinerseits mit der Kugelkette in Verbindung steht.
Eine Art Sollbruchstelle sieht vor, dass sich das zweite Zahnrad mitsamt der Kugelkette
bei Überbelastung löst. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass nach einem Auslösen
die Vorrichtung sich nur mühsam wieder montieren lässt, wobei es sich auch schwierig
gestaltet, die Auslösekräfte für das Aushängen von Getriebeteilen, die selbst Antriebskräften
ausgesetzt sind, konstruktiv zu bestimmen.
[0005] Eine weitere Lösung ist aus der
EP 0 869 254 A1 bekannt, die den eingangs genannten Stand der Technik darstellt. Bei dieser Lösung
ist ein dort als Bedienschnur ausgeführtes Betätigungselement über zwei Führungsräder
geführt, die an einem Lagerbock gehalten sind. Dieser Lagerbock drückt die Betätigungsschnur
mit Hilfe der beiden Führungsrollen gegen eine Antriebsrolle, wobei sich im Falle
einer Überbelastung, wie sie dann auftreten kann, wenn sich eine Person in der Endlosschlaufe
verfängt, der Lagerbock löst und die Betätigungsschnur freigibt. Der Lagerbock ist
so ausgestaltet, dass er bei einer einseitigen Belastung nicht außer Eingriff gelangt,
damit die Vorrichtung nicht beim normalen Betätigen der Sonnenschutzanlage die Betätigungsschnur
freigibt.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Antriebsvorrichtung zu
schaffen, bei welcher die Endlosschlaufe sich bei einem unbeabsichtigten Verfangen
oberhalb einer Grenzkraft von der Antriebsvorrichtung löst, um die Gefahr von Verletzungen
sicher zu vermeiden.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Kette über wenigstens ein
Führungselement geführt ist, dass als Kegelrad ausgebildet ist, wobei seitlich neben
dem Führungselement ein Ausweichelement vorgesehen ist, das bei Überschreiten einer
bestimmten seitlichen, durch die Kette erzeugten Kraft ausweicht und eine Freigabe
der Kette von der Antriebsvorrichtung bewirkt.
[0008] Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass die Getriebeteile selbst sich nicht
von dem Gehäuse lösen sondern lediglich die Kette aus dem Eingriff mit dem Antriebszahnrad
ausrückt. Dadurch wird die Wiederherstellung der Antriebsvorrichtung nach einem Auslösen
vereinfacht, da lediglich die Kette unter Betätigung des Ausweichelements wieder in
das System eingelegt werden muss.
[0009] Bei einer einfachen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Antriebszahnrad selbst
als Kegelrad ausgebildet ist und das Führungselement bildet. Diese Lösung zeichnet
sich durch einen minimalen konstruktiven Mehraufwand aus, da lediglich das unter einer
bestimmten Kraft ausweichende Ausweichelement zusätzlich vorgesehen sein muss, während
die Mehrkosten für ein als Kegelrad ausgebildetes Antriebszahnrad insbesondere bei
Kunststoffausführungen praktisch vernachlässigbar sind.
[0010] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung sind zwei Führungselemente vorgesehen,
zwischen denen das Antriebszahnrad angeordnet ist, wobei die Führungselemente die
Kette von unten gegen das Antriebszahnrad in Eingriff halten.
[0011] Bei dieser Ausführungsform der Erfindung werden die seitlichen Kräfte, die das Ausweichelement
auslösen, nicht durch das Antriebszahnrad selbst sondern die Führungselemente aufgebaut,
die dann entsprechend als Kegelräder ausgebildet sind. Der Vorteil ist, dass das Antriebszahnrad
und der übrige Antriebsmechanismus nicht mit den hohen Stoßkräften belastet werden,
die bei einem Verfangen in der Endlosschlaufe auftreten können.
[0012] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher die Führungselemente auf
einem Lagerbock gelagert sind, der auf wenigstens einem Federelement abgestützt ist,
das eine Stützkraft in Richtung des Antriebszahnrades aufbaut. Der Vorteil dieser
Lösung ist, dass bei einem Einleiten von Kräften auch die Führungsrollen ausweichen
können und damit das seitliche Herausgleiten der Kette aus dem Eingriff vereinfacht
wird. Außerdem kann die Bewegung des Lagerbockes genutzt werden, um einen Verschluss
des Ausweichelements zu entriegeln.
[0013] Besonders bevorzugt ist eine Weiterbildung dieser Ausführungsform, bei welcher der
Lagerbock in zwei Druckstücke unterteilt ist, die unabhängig voneinander federnd gelagert
sind und jeweils ein Führungselement unabhängig vom anderen abstützten.
[0014] Diese Ausführungsform stellt sicher, dass bei einer einseitigen Beanspruchung der
Kette, wie sie beim normalen Verstellen der Sonnenschutzanlage auftritt, jeweils nur
ein Führungselement ausweicht, selbst wenn eine unangebracht hohe Krafteinleitung
erfolgt. Durch die separate Lagerung der beiden Führungsrollen lässt sich damit ein
frühzeitiges unerwünschtes Ausrücken der Kette vermeiden.
[0015] Für die Verriegelung des Ausweichelements sind verschiedene Lösungen möglich. Eine
erste Lösung sieht vor, dass das Ausweichelement mit einem Verschluss in seiner die
Kette haltenden Stellung versehen ist, der sich oberhalb einer bestimmten Auslösekraft
öffnet. Ein solcher Verschluss kann beispielsweise als Rastvorrichtung ausgebildet
sein, wobei im Falle von getrennten Druckstücken jedes mit dem Ausweichelement verrastet
ist. Damit wird die Verrastung des Ausweichelements erst dann aufgehoben, wenn beide
Führungsrollen gleichzeitig ausweichen, wie dies bei einem unkontrollierten Verfangen
in der Endlosschlaufe der Fall ist.
[0016] Alternativ ist es möglich, dass das Ausweichelement mittels einer Feder in seiner
die Kette haltenden Position abgestützt ist, wobei die Federkraft entgegengesetzt
der durch das wenigstens eine Kegelrad auf die Kette erzeugten Seitenkraft wirkt.
Bei dieser Lösung kann entsprechend der Federkraft die Auslösekraft eingestellt werden.
Ein federnd ausweichendes Ausweichelement wird bevorzugt mit einer Ausführungsform
kombiniert, bei welcher das Antriebszahnrad selbst als Kegelrad und Führungselement
ausgebildet ist.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
auf der Stirnseite des wenigstens einen Kegelrades zugewandten Seite ein Freiraum
vorgesehen ist, der durch das Ausweichelement von dem Eingriff der Kette mit dem Antriebszahnrad
und wenigstens einem Kegelrad abgetrennt ist. Das Ausweichelement ist vorzugsweise
schwenkbar gelagert, es kann aber auch eine laterale Führung vorgesehen sein.
[0018] Bei einer weiteren Ausführungsform, die auf der Lösung basiert, bei welcher das Antriebszahnrad
als Kegelrad ausgebildet ist, ist das Ausweichelement ebenfalls als Kegelrad ausgebildet
und koaxial zum Antriebszahnrad Stirn an Stirn zu diesem angeordnet, wobei die Ausweichbewegung
dieses weiteren Kegelrades einen Spalt zwischen den beiden Kegelrädern freigibt, sodass
die Kette nach unten aus dem Eingriff rutschen kann.
[0019] Diese Lösung lässt sich wiederum auf verschiedene Art und Weise umsetzen, nämlich
durch eine Rastverriegelung des Ausweichelements oder durch eine Federbelastung des
Ausweichelements.
[0020] Entsprechend der Ausbildung der Kette als Kugelkette bei einer Ausführungsform, ist
weiterhin vorzugsweise vorgesehen, dass das Antriebszahnrad entsprechende Aufnahmen
für die Kugeln besitzt, die den Formschlüssigen Eingriff sicherstellen und ein seitliches
Herausgleiten beim ausweichen des Ausweichelements ermöglichen.
[0021] Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf Ausführungsbeispiele
der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine erste Antriebsvorrichtung in Arbeitsstellung;
- Fig. 2
- die Arbeitsvorrichtung nach Fig. 1 im Falle einer Überbeanspruchung;
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform einer Antriebsvorrichtung im Querschnitt nach Fig. 4
entlang der Linie B-B;
- Fig. 4
- einen Querschnitt der Ausführungsform nach Fig. 3 entlang der Linie A-A;
- Fig. 5
- einen Querschnitt der Arbeitsvorrichtung nach Fig. 6 entlang der Linie A-A;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht der Antriebsvorrichtung nach Fig. 5;
- Fig. 7
- einen Querschnitt der Antriebsvorrichtung nach Fig. 5 bei einseitig ausgeübter Bedienkraft;
- Fig. 8
- einen Querschnitt der Antriebsvorrichtung nach Fig. 5 bei Überbelastung;
- Fig. 9
- einen Längsschnitt der Antriebsvorrichtung nach Fig. 3 entlang der Linie A-A im Falle
einer Überbelastung.
[0022] In Fig. 1 ist eine Antriebsvorrichtung 10 gezeigt, wie sie typischerweise an der
Stirnseite von Oberschienen von Sonnenschutzanlagen, wie z.B. Rollos oder Jalousien
vorgesehen ist. Die gezeigte Ausführungsform treibt über eine Welle 12 eine nicht
näher beschriebene Aufhol- oder Wendevorrichtung der Sonnenschutzanlage an und ist
an ihrem einer Sicherheitseinrichtung 14 zugewandten Ende mit einem Kegelzahnrad 16
ausgebildet. Dieses Kegelrad 16 ist mit einer Stirnverzahnung 18 versehen, deren Formgebung
so gewählt ist, dass Kugeln 20 einer Kugelkette 22 formschlüssig im Eingriff gehalten
werden. Die Stirnseite des Kegelrades 16 liegt in unmittelbarer Nähe eines als Wand
ausgebildeten Ausweichelementes oder liegt nur in einem geringfügigen Abstand von
diesem Ausweichelement entfernt, sodass die Kugeln 20 spielfrei zwischen der Verzahnung
18 und dem Ausweichelement 24 gehalten sind. Das Ausweichelement 24 ist über Federn
26 an einem Gehäuse 28 abgestützt, deren Kraft sich je nach Spiel am Kegelrad 16 oder
an einem Anschlag abstützt. Dadurch ist es möglich, entsprechende Bedienkräfte manuell
über die Kugelkette 22 auf das Kegelrad 16 und über die Antriebswelle 12 auf die Verstellvorrichtung
der Sonnenschutzanlage zu übertragen.
[0023] Im Falle einer zu hohen Last auf die Kugelkette 22, sorgt die Ausbildung des Antriebszahnrades
16 als Kegelrad dafür, dass auf die Kugeln 20 eine Axialkraft in Richtung des Ausweichelements
24 wirkt. Übersteigt diese Kraft die Kraft der Federn 26, weicht das Ausweichelement
24 in einen Freiraum 30 aus, sodass die Kugeln aus dem Eingriff der Verzahnung 18
gelangen. Durch den entstehenden Raum zwischen der Verzahnung 18 und der dem Ausweichelement
24 (siehe Fig. 2) kann die Kette nach außen und unten rutschen und es besteht keine
Gefahr, dass ein Person, die sich in der Kugelkette, die als Endlosschlaufe ausgebildet
ist, verfangen hat, strangulieren kann.
[0024] In Fig. 3 bis 8 ist eine weitere Ausführungsform einer Antriebsvorrichtung 110 gezeigt,
bei welcher das Antriebszahnrad 116 als zylindrisches Zahnrad mit einer den Kugeln
120 der Kugelkette 122 entsprechenden Verzahnung ausgebildet ist. Die Antriebskräfte
werden wieder entsprechend über eine Antriebswelle 112 an den Verstellmechanismus
der Sonnenschutzanlage übertragen.
[0025] In Abweichung zu der zuvor beschriebenen Ausführungsform ist die Kugelkette 120 nicht
von oben auf die Verzahnung 118 des Antriebszahnrades 116 aufgelegt, sondern wird
mit Hilfe eines Lagerbockes 140 und zwei Führungselementen 142, zwischen denen das
Antriebszahnrad 116 liegt, von unten gegen dieses gedrückt. Der Lagerbock 140 besteht
aus zwei Druckstücken 144, 146, die U-förmig ausgebildet sind (siehe Fig. 4) und an
denen mittels jeweils eines Zylinderstifts 148 jeweils ein Führungselement 142 drehbar
gelagert ist. Die Führungselemente 3 sind als Kegelrollen ausgebildet (siehe Fig.
4), wobei jedes Druckstück 144, 146 über eine Druckfeder 150, 152 in Richtung des
Antriebszahnrades 116 gedrückt wird, sodass die Kugelkette 122 in einem Bogen durch
die Anlage geführt und formschlüssig von unten gegen die Verzahnung 118 des Antriebszahnrades
116 gedrückt wird.
[0026] Um ein seitliches Herausrutschen der Kugelkette 122 von den beiden Kegelrädern (142)
zu verhindern, ist in einem Gehäuse 128 ein Ausweichelement 124 schwenkbar gelagert
(siehe Fig. 4). An diesem Ausweichelement 124 ist eine Verschluss- oder Raststelle
152 (siehe Fig. 5 und Fig. 7) vorgesehen, die derart breit ausgebildet ist, dass sie
mit beiden Druckstücken (144, 146) verrasten kann. Auf dieser Art und Weise wird der
Innenraum des Gehäuse 128 in zwei Kammern unterteilt, wobei in der linken Kammer die
Funktionselemente enthalten sind, während die rechte Kammer einen Freiraum 130 bildet,
damit das schwenkbar gelagerte Ausweichelement 124 bei Überbelastung seitlich ausschwenken
kann und die Kugelkette 120 nach unten freigegeben wird. Da der Freiraum 130 Bestandteil
des Gehäuses ist, besteht nicht die Gefahr einer Fehlmontage, da der zum Ausweichen
notwendige Freiraum innerhalb des Gehäuses bereitgehalten wird und nicht durch zu
enge Anlage in einem Eck oder einer Laibung versperrt werden kann.
[0027] Die Bedienung einer solchen Anlage erfolgt durch Drehrichtungsänderung, indem je
nach beabsichtigter Verstellrichtung am vorderen oder hinteren Teil der herabhängenden
Endlosschlaufe der Kugelkette 122 gezogen wird. Fig. 7 zeigt beispielhaft das Betätigen
der Kugelkette am hinteren Teil, in Fig. 7 im Sinne der Darstellung die rechte Seite.
Durch die aufgebrachte Bedienkraft wird das hintere Druckstück 144 nach unten bewegt,
wobei die Feder 152 komprimiert wird. Da der vordere Teil der Kugelkette 122 weiterhin
nicht belastet ist, drückt die dort vorgesehene Feder 150 das vordere Druckstück 146
nach oben, sodass die Raststelle 152 lediglich im Bereich des hinteren Druckstücks
144 freigegeben, im Bereich des vorderen Druckstückes 146 aber noch blockiert ist.
Das Ausweichelement 124 hält damit die Kugelkette 122 sicher im Eingriff mit dem Antriebszahnrad
116.
[0028] Wird die Drehrichtung geändert und entsprechend nur der vordere Teil der Kugelkette
122 belastet, kehrt sich die Lage der Druckstücke um, d.h. das vordere Druckstück
146 senkt sich ab, während das hintere Druckstück 144 sich in der oberen Stellung
befindet und damit das Ausweichelement 124 verrastet. Damit ist auch in dieser Arbeitsposition
das Ausweichelement 124 immer noch sicher verriegelt.
[0029] Eine Fehlbedienung des Getriebes ist in Fig. 8 und Fig. 9 gezeigt. Ein solcher Fall
tritt ein, wenn gleichzeitig am vorderen und hinteren Teil der Kugelkette 122 mit
so großer Kraft gezogen wird, dass sich beide Druckstücke 144, 146 gleichzeitig absenken.
Dieser Belastungsfall kann beispielsweise auch dann auftreten, wenn sich eine Person
in der Endlosschlaufe der Kugelkette 122 verfangen hat und bei einem Sturz seine Bewegung
nicht mehr kontrollieren kann.
[0030] Durch das gleichzeitige Absenken beider Druckstücke 144, 146 wird die Rastvorrichtung
152 vollständig gelöst, sodass das Ausweichelement 124, wie in Fig. 9 gezeigt, seitlich
verschwenken kann, wodurch die Kugelkette 122 in Folge der Kegelradartigen Ausbildung
der Führungselemente 142 seitlich in den Freiraum 130 ausweicht und aus dem Eingriff
mit der Antriebsvorrichtung gelöst wird. Die Kugelkette 122 wird damit schlagartig
kraftfrei und es besteht keine Gefahr, dass sich eine Person verletzen kann, die beispielsweise
gestolpert ist und sich in der Schlaufe der Kugelkette 122 verfangen hat.
[0031] Neben den gezeigten Ausführungsformen von Antriebsvorrichtungen sind weitere Ausführungsformen
im Sinne der Erfindung möglich, beispielsweise eine Ausführungsform, bei welcher das
Ausweichelement als koaxiales Kegelrad zu dem als Kegelrad ausgebildeten Antriebszahnrad
ausgebildet ist. Das Ausweichelement ist dann entsprechend axial nachgiebig gelagert,
sodass im Falle einer zu hohen Belastung der Kugelkette die beiden Kegelräder sich
axial voneinander entfernen können, sodass zwischen ihnen ein Spalt freigegeben wird,
durch welchen die Kugelkette aus der Antriebsvorrichtung herausrutschen kann.
1. Antriebsvorrichtung zum Verstellen von Sonnenschutzanlagen mit einer manuell zu betätigenden
Kette (22; 122), die in einer Endlosschleife in Eingriff mit einem Antriebszahnrad
(16; 116) steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Kette(22; 122) über wenigstens ein Führungselement (16; 142) geführt ist, das
als Kegelrad ausgebildet ist, wobei seitlich neben dem Führungselement (16; 142) ein
Ausweichelement (24; 124) vorgesehen ist, das bei Überschreiten einer bestimmten seitlichen,
durch die Kette ausgeübten Kraft ausweicht und eine Freigabe der Kette (22, 122) von
der Antriebsvorrichtung bewirkt.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebszahnrad (16) als Kegelrad ausgebildet ist und das Führungselement bildet.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Führungselemente (142) vorgesehen sind, zwischen denen das Antriebszahnrad (116)
angeordnet ist, wobei die Führungselemente (142) die Kette (22; 122) von unten gegen
das Antriebszahnrad (116) in Eingriff halten.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (142) auf einem Lagerbock (140) gehalten sind, der auf wenigstens
einem Federelement (150, 152) abgestützt ist, das eine Stützkraft in Richtung des
Antriebszahnrades 116 aufbaut.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbock (140) in zwei Druckstücke (144, 146) unterteilt ist, die unabhängig
voneinander federnd gelagert sind und jeweils ein Führungselement (142) unabhängig
vom anderen abstützen.
6. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausweichelement (124) mit einem Verschluss in seiner die Kette (122) haltenden
Stellung versehen ist, der sich oberhalb einer bestimmten Auslösekraft öffnet.
7. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss als Rastvorrichtung (152) ausgebildet ist.
8. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass beide Druckstücke (144, 146) jeweils mit dem Ausweichelement (124) verrastet sind,
wobei die Verrastung durch Absenken des jeweiligen Druckstückes aufhebbar ist, sodass
das Ausweichelement (124) erst beim Absenken beider Druckstücke (144, 146) frei ist.
9. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausweichelement (24) mittels einer Feder (26) in seiner die Kette (22) haltenden
Position abgestützt ist, wobei die Federkraft entgegen der durch das wenigstens eine
Kegelrad (16) auf die Kette (22) erzeugten Seitenkraft wirkt.
10. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Stirnseite des wenigstens einen Kegelrades (16; 116) zugewandten Seite einen
Freiraum (30; 130) vorgesehen ist, der durch das Ausweichelement (24; 124) von dem
Eingriffsbereich der Kette (22; 122) mit dem Antriebszahnrad (16; 116) und dem wenigstens
einen Kegelrad abgetrennt ist.
11. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausweichelement (124) schwenkbar gelagert ist.
12. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausweichelement als Kegelrad ausgebildet ist, das koaxial zum Antriebszahnrad
Stirn an Stirn zu diesem angeordnet ist, wobei die Ausweichbewegung einen Spalt zwischen
den beiden Kegelrädern freigibt, sodass die Kette nach unten außer Eingriff gelangt.
13. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausweichelement eingerastet oder mittels einer Feder in der die Kette stützenden
Position gehalten ist.
14. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kette (22; 122) als Kugelkette ausgebildet ist.
15. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebszahnrad (16; 116) den Kugeln entsprechende Aufnahmen besitzt, die den
formschlüssigen Eingriff sicherstellen und ein seitliches Herausgleiten beim Ausweichen
des Ausweichelements (24; 124) ermöglichen.