(19)
(11) EP 2 530 386 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.12.2012  Patentblatt  2012/49

(21) Anmeldenummer: 12004159.5

(22) Anmeldetag:  30.05.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24B 1/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 31.05.2011 DE 202011101621 U

(71) Anmelder: Hark GmbH & Co. KG Kamin- und Kachelofenbau
47228 Duisburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Schreier, Andreas
    47475 Kamp-Lintfort (DE)
  • Klein, Andreas
    46242 Bottrop (DE)

(74) Vertreter: Cohausz Hannig Borkowski Wißgott 
Patent- und Rechtsanwaltskanzlei Schumannstrasse 97-99
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Kaminfeuerstelle


(57) Die Erfindung betrifft eine Kaminfeuerstelle (1) umfassend eine Brennkammer (4) mit einer öffenbaren Tür, einem Kaminanschluß (6), um die Heizgase aus der Brennkammer (4) durch den Kaminanschluß (6) einem Kamin zuzuführen und mit einem Heizgasraum (5), der in Strömungsrichtung der Heizgase zwischen einem zumindest von einem Teil der Heizgase durchströmten Filterelement (4e) am oberen, insbesondere rückwärtigen Bereich der Brennkammer (4) und dem Kaminanschluß (6) angeordnet ist, wobei im Heizgasraum (5) im Strömungsweg der Heizgase wenigstens ein auf die Heizgase katalytisch wirkendes Element angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kaminfeuerstelle, umfassend eine Brennkammer mit einer öffenbaren Tür, einem Kaminanschluss, um die Heizgase aus der Brennkammer durch den Kaminanschluss einem Kamin zuzuführen und mit einem Heizgasraum, der in Strömungsrichtung der Heizgase zwischen einem zumindest teilweise von den Heizgasen durchströmten Filterelement am oberen, insbesondere rückwärtigen Bereich der Brennkammer und dem Kaminanschluss angeordnet ist.

[0002] Derartige Kaminfeuerstellen sind im Stand der Technik z.B. aus den Veröffentlichungen DE 20 2009 014 002 und EP 1 353 125 bekannt. In diesen Kaminfeuerstellen kommen als Filter im oberen, z.B. rückwärtigen Bereich der Brennkammer z.B. Platten aus einer Schaumkeramik zum Einsatz, die zumindest teilweise, ggfs. auch vollständig von den in der Brennkammer erzeugten Heizgasen durchströmt sind.

[0003] Hierdurch wird z.B. bewirkt, dass sich in der kälteren Aufheizphase die Verbrennungsprodukte in den Heizgasen, wie Ruß und Aerosole oder auch sonstige Partikel an dem Filterelement niederschlagen und in der späteren Phase höherer Verbrennungstemperaturen nachverbrannt werden, so dass sich solche Filterelemente auch automatisch reinigen nach Erreichen einer genügend hohen Betriebstemperatur. In der Hochtemperaturphase erfolgt ein unmittelbares Nachverbrennen von Verbrennungsprodukten am/im oder nach dem Filterelement, so dass Kaminfeuerstellen dieser Art deutlich geringere Umweltbelastungen, insbesondere geringere Feinstaubbelastungen produzieren.

[0004] Es ist auch weiterhin bekannt geworden, solche Filterelemente mit einer katalytisch wirkenden Beschichtung einzusetzen, um auch eine katalytische Umsetzung von Schadstoffen, welche die Heizgase mit sich führen, zu erhalten, z.B. zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen. Hier ist es aber als problematisch anzusehen, dass die Filter, welche eine Brennkammer begrenzen und z.B. am oberen rückwärtigen Bereich der Brennkammer angeordnet sind, unmittelbar dem Feuer innerhalb der Brennkammer und der Strahlungshitze ausgesetzt sind, was zwar die Nachverbrennung begünstigt, jedoch eine katalytisch wirkende Beschichtung schnell altern und degenerieren lässt, so dass diese ihre Wirkung verliert bzw. zerstört wird. So steht eine solche Anordnung und Ausrüstung von Filterelementen im Widerspruch zu der Forderung möglichst hoher Filterelement-Temperaturen, um eine optimale Nachverbrennung zu erzielen

[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Kaminfeuerstelle der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass eine weitere Verbesserung der Abgaswerte, insbesondere hinsichtlich der gasförmigen Bestandteile bei gleichbleibend geringer oder sogar verringerter Feinstaubbelastung in den Abgasen gegenüber der bekannten Kaminfeuerstelle erzielt werden kann.

[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einer Kaminfeuerstelle der eingangs genannten Art im Heizgasraum, also zwischen dem Filterelement, welches von den die Brennkammer verlassenden Heizgasen zumindest teilweise durchströmt ist und dem Kaminanschluß, der in den Schornstein führt, im Strömungsweg der Heizgase ein auf die Heizgase katalytisch wirkendes Element angeordnet ist.

[0007] Dabei wird als Strömungsweg derjenige Weg verstanden, den die Heizgase von der Brennkammer aus in Richtung des Kaminanschlusses durchströmen, um von dort einem Kamin / Schornstein zugeführt zu werden. Der Heizgasraum ist dabei derjenige Raum, der wie eingangs erwähnt zwischen der Brennkammer und dem Kaminanschluss angeordnet ist, durch den also der Strömungsweg der Heizgase führt.

[0008] Bei Kaminfeuerstellen der genannten Art kann ein solcher Heizgasraum sich im Wesentlichen im hinteren oberen Bereich relativ zur Brennkammer befinden. Dabei wird in einer möglichen Ausführung von diesem hinteren oberen Bereich zumindest der Wesentliche Volumenanteil des Heizgasraumes gebildet, er kann sich jedoch auch noch mit einem geringeren Volumenanteil hinter der Brennkammer nach unten und/oder oberhalb der Brennkammer erstrecken. Dabei kann es auch vorgesehen sein, dass ein Luftzuführungskanal durch diesen wesentlichen Volumenanteil des Heizgasraumes geführt ist. Mithin kann so unter dem Heizgasraum insgesamt der Raum verstanden werden, der in einer Kaminfeuerstelle zwischen Brennkammer und Kaminanschluß gegeben ist, unabhängig von dessen Formgestaltung.

[0009] Dabei ist es unerheblich, ob dieser Heizgasraum eine direkte Verbindung zwischen Brennkammer und Kaminanschluß darstellt oder eine bestimmte gewünschte Führung der Heizgase vornimmt, z.B. dadurch, dass der Heizgasraum in mehrere Züge, z.B. wenigstens einen fallenden und einen steigenden Zug aufgeteilt ist, also die Heizgase z.B. mäanderförmig nach unten und oben führt, ggfs. auch mehrfach, bis dass die Heizgase zum Kaminanschluß gelangen.

[0010] So kann das eingangs genannte und im Stand der Technik bekannte Filterelement, z.B. eine Schaumkeramikplatte in einem zur Nachverbrennung optimalen Temperaturbereich betrieben werden, der z.B. dadurch erreicht wird, das dieses Filterelement im Betrieb unmittelbar der Flamme und der Strahlungshitze des brennenden Feuers ausgesetzt ist und so im Betrieb auf sehr hohe Temperaturen geheizt wird, die eine optimale Nachverbrennung erzielen, jedoch für Katalysatormaterialien zu hoch wäre. Hier kann ein solches Filterelement, durch welches zumindest ein Teil der Heizgase die Brennkammer verlässt und in den Heizgasraum übergeht im Betrieb z.B. auch einen glühenden Zustand erreichen.

[0011] Erfindungsgemäß ist nun wenigstens ein katalytisch wirkendes Element im Strömungsweg nach diesem genannten Filterelement im Heizgasraum vorgesehen, welches somit ein einem Bereich angeordnet ist, in welchem die Temperatur gegenüber der Temperatur des vorgenannten Filterelementes abgenommen hat.

[0012] Hier kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Anordnung derart gewählt ist, dass das katalytisch wirkende Element im Betrieb der Kaminfeuerstelle die Alterungstemperatur des verwendeten Katalysatormaterials nicht überschreitet, z.B. also 1000 Grad Celsius nicht überschreitet, insbesondere jedoch noch auf die optimale Arbeitstemperatur des Katalysatormaterials geheizt wird, z.B. 800-900 Grad Celsius oder zumindest bis auf die Anspringtemperatur. So wird eine dauerhafte Funktion des katalytisch wirkenden Elementes sichergestellt in seinem optimalen Temperatur-Arbeitsbereich. Unter der Alterungstemperatur wird dabei die Temperatur verstanden, ab der ein Katalysator bei dauerhaften Betrieb Schaden nimmt, z.B. durch Sinter- oder Schmelzprozesse. Die Anspringtemperatur ist diejenige Temperatur, bei welcher ein Katalysatormaterial eine chemische Reaktion auslöst, insbesondere z.B. mindestens 250 Grad.

[0013] Diese Temperaturen können dabei von den jeweils verwendeten Katalysatormaterialien abhängig sein. Beispielsweise und die Erfindung nicht beschränkend können als Katalysatormaterialien Chrom, Palladium, Platin, Rhodium oder andere Edelmetalle oder sonstige geeignete Materialien eingesetzt werden, sowohl in reiner Form als auch als Mischung in einem bestimmten gewünschten Mischungsverhältnis. Auch die Ausbildung der katalytisch wirkenden Beschichtung als eine Schicht aus Nano-Partikeln kann vorgesehen sein.

[0014] In einer möglichen Ausführung kann es z.B. vorgesehen sein, dass das katalytisch wirkende Element als eine Prallplatte ausgebildet ist, die im Heizgasraum im Strömungsweg der Heizgase angeordnet ist und an deren katalytisch beschichteter Oberfläche die Heizgase vorbeiströmen und so katalytisch behandelt werden.

[0015] In einer anderen Ausführung kann das katalytisch wirkende Element auch als ein zweites Filter, insbesondere einer zweite Filterplatte mit katalytisch wirkender Beschichtung ausgebildet sein, die zumindest teilweise von den Heizgasen durchströmt ist. Es kann sich bei einem solchen Filter z.B. um eine Schaumkeramikplatte handeln, die katalytisch beschichtet ist.

[0016] Beispielsweise kann dieses zweite Filter zum eingangs genannten Filter identisch sein, abgesehen von einer zusätzlichen nachträglich aufgebrachten katalytischen Beschichtung. Z.B. ist die zweite Filterplatte im selben Prozess hergestellt, wie das erste eingangs genannte Filterelement.

[0017] Von einer zuvor genannten Prallplatte oder zweiten Filterelement, welche jeweils katalytisch beschichtet sind, kann im Strömungsweg nicht nur eines vorgesehen sein, sondern ggfs. mehrere, insbesondere im Strömungsweg hintereinander liegende Prallplatten / zweite Filterelemente. Dies hat den Vorteil, dass die Temperatur von einem katalytisch wirkenden Elemente in Strömungsrichtung zum nächsten abnimmt.

[0018] Hier kann es auch vorgesehen sein, dass die in Strömungsrichtung aufeinander folgenden katalytisch wirkenden Elemente mit unterschiedlichen katalytisch wirkenden Materialien beschichtet sind, insbesondere solchen die verschiedene Gasbestandteile katalytisch umwandeln und/oder deren optimaler Arbeitstemperaturbereich und/oder deren Anspringtemperatur voneinander verschieden ist, insbesondere in Strömungsrichtung abnimmt.

[0019] Vorteilhaft ist es in allen Fällen, wenn das katalytisch wirkende Element im Strahlungsschatten des Filterelementes angeordnet ist, welches den Brennraum vom Heizgasraum abgrenzt. So wird eine ausreichende Beheizung durch die durchströmenden oder vorbeiströmenden Heizgase erreicht und eine Überhitzung vermieden.

[0020] Weiterhin kann es auch vorgesehen sein, dass das katalytisch wirkende Element in Strömungsrichtung der Heizgase innerhalb des Heizgasraumes vor oder hinter oder in beiden Anordnungen, d.h. sowohl vor als auch hinter einem Luftzuführungskanal angeordnet ist, mittels dem frische Verbrennungsluft in den Heizgasraum zuführbar ist.

[0021] Dies unterstützt zum einen eine Nachverbrennung im Heizgasraum durch Frischluft und zum anderen kann durch die Luftzuführung auch eine Temperaturreduktion erfolgen auf ein für katalytische Materialen unbedenkliches Niveau, wie zuvor beschrieben.

[0022] Hierbei kann es in einer Ausführung der Kaminfeuerstelle vorgesehen sein, dass der Luftzuführungskanal zumindest bereichsweise oberhalb der Brennkammer angeordnet ist und ein katalytisch wirkendes Element zumindest unter dem Luftzuführungskanal angeordnet ist. Eine solche Anordnung kann besonders bevorzugt in einem Abstand unter dem Luftzuführungskanal vorgesehen sein, z.B. durch hängende Befestigung des Elementes am Luftzuführungskanal, z.B. als Prallplatte mit einer von den Heizgasen überströmten Beschichtung oder auch als durchströmtes katalytisch wirkendes Filterelement.

[0023] Bei den zuvor genannten Ausführungen bzgl. der relativen Anordnung von einem katalytisch wirkenden Element und einem Luftzuführungskanal kann es in einer Ausführung auch vorgesehen sein, dass durch den Luftzuführungskanal die geführte Luft nicht in den Heizgasraum geleitet wird, sondern an diesem vorbei z.B. zu einer Scheibenspülung. Die geführte Luft nimmt in diesem Fall nur Wärme aus dem Heizgasraum auf und führt vorgewärmte Luft z.B. zur Scheibenspülung. Hierdurch wird die Temperatur im Heizgasraum nur leicht reduziert auf ein für katalytisch wirkende Materialien ideales Temperaturniveau.

[0024] Soweit in der vorliegenden Erfindungsbeschreibung Richtungsangaben, wie vorne, hinten, seitlich, oben oder unten genannt sind, sind diese so zu verstehen, dass eine Kaminfeuerstelle der eingangs genannten Art eine übliche Betriebsposition aufweist, wobei die Lage der öffenbaren Tür als vorne liegend verstanden wird. Die Richtungsangaben verstehen sich demnach so, als wenn eine Person vor der Brennkammer steht und die vordere öffenbare Tür auf die Person zuweist.

[0025] Die hier beschriebene erfindungsgemäße Konstruktion bzw. Anordnung von wenigstens einem katalytisch wirkenden Element im Heizgasraum kann bei grundsätzlich jeglicher sonstigen Konstruktion einer Kaminfeuerstelle mit einer Brennkammer vorgesehen sein.

[0026] Es kann sich dabei um übliche Brennkammern mit begrenzenden Wandbereichen aus feuerfesten Materialien, wie beispielsweise Schamotte oder Vermiculite oder Keramik handeln, wobei derartige Brennkammern in üblicher Weise eine obere und bevorzugt nach hinten orientierte Austrittsöffnung aufweisen können für den Abzug der Heizgase aus der Brennkammer, die hier zumindest zum Teil oder vollständig von einem für Heizgase durchlässigen Filterelement, z.B. einer Schaumkeramikplatte geschlossen ist.

[0027] Die katalytisch wirkende Beschichtung der erfindungsgemäß eingesetzten Elemente kann insbesondere derart gewählt sein, dass Kohlenwasserstoffe katalytisch umgesetzt werden zu unschädlichen Gasbestandteilen.

[0028] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung mit zwei Prallplatten ist in der nachfolgenden Figur dargestellt.

[0029] Die Figur 1 zeigt in einer seitlichen Schnittdarstellung als Übersicht eine erfindungsgemäße Kaminfeuerstelle 1 mit einer Verbrennungsluftzuführung 2, die durch eine untere Feuerraummulde 3 hindurch realisiert ist, wobei die nach unten durch die Feuerraummulde 3 begrenzte Brennkammer 4 seitlich, nach hinten und nach oben durch feuerfeste Steine bzw. Platten 4a (seitliche Platten), 4b (seitliche hintere Platten), 4c (hintere Rückplatte), 4d (obere Platte) und 4e (obere hintere für Heizgase durchgängige Platte) umgeben ist.

[0030] Die Platte 4e ist hier z.B. durch eine für Heizgase durchgängige Schaumkeramikplatte vorzugsweise ohne katalytisch wirkende Beschichtung ausgebildet. Hier wird dieses so gebildete Filter 4e vollständig von den Heizgasen durchströmt, es kann jedoch auch nur ein teilweises Durchströmen vorgesehen sein, z.B. wenn das Filterelement 4e die Durchgangsöffnung von der Brennkammer 4 zum Heizgasraum 5 nicht vollständig verschließt oder eine bypassartige Ausnehmung aufweist.

[0031] Nach vorne hin ist die Brennkammer 4 durch eine hier nicht dargestellte öffenbare Tür abgeschlossen, die beispielsweise eine Glasscheibe aufweisen kann, damit das Feuer durch Personen beobachtbar ist. Die hier dargestellte Geometrie der Brennkammer 4 ist lediglich beispielhaft zu verstehen und beschränkt die Erfindung im Übrigen nicht. Jegliche Art der Brennkammergeometrie ist möglich.

[0032] Erkennbar ist hier in der seitlichen Schnittdarstellung, dass Heizgase, die durch den Verbrennungsprozess in der Brennkammer 4 entstehen, durch die hintere obere Filterplatte 4e in einen Heizgasraum 5 gelangen und von dort weiter in Strömungsrichtung zu einem Kaminanschluss 6, an welchem ein nicht gezeigter Kamin angeschlossen werden kann. Beim Durchgang durch das Filterelement 4e werden die Heizgase von dem z.B. glühend heißen Filterelement 4e nachgeheizt, so dass eine Nachverbrennung entsteht.

[0033] Erkennbar ist hier weiterhin, dass ein Luftzuführungskanal 7 vorgesehen ist, der sich in dieser Ausführung im Wesentlichen horizontal von hinten nach vorne erstreckt und auch in dieser Richtung Verbrennungsluft führt und z.B. einen hinteren Bereich mit konstantem, im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisen kann, der sich in einem vorderen Bereich 7a erweitert und in einen Spalt 8 mündet, so dass Luft, die durch den Luftzuführungskanal 7 strömt, am vorderen Spalt 8 für eine Türluftspülung vorgesehen sein kann.

[0034] Von unten anströmende Heizgase können den Kanal 7, insbesondere der hier nur etwa 25% der Gesamtbreite des Heizgasraumes 5 breit ist, seitlich, d.h. links und rechts aus der Blickrichtung der Tür umströmen. Die auch in den Heizgasraum durch den Kanal 7 zugeführte und aus Öffnungen 14 austretende Luft kann den Nachverbrennungsprozess unterstützen.

[0035] Die Figur 1 zeigt hier, dass in dem Heizgasraum 5, der sich im Strömungsweg zwischen Brennkammer 4 und Kaminanschluss 6 befindet, eine katalytisch wirkende beschichtete Prallplatte 9 in einem Abstand unter dem Luftzuführungskanal 7 angeordnet ist.

[0036] Die katalytisch wirkende Prallplatte 9 ist mit ihrer hinteren Stirnfläche 9a nahe der hinteren Wand des Heizgasraums 5 angeordnet ist, so dass sich zwischen der hinteren Stirnfläche 9a und dieser genannten Wand nur ein geringer Abstand zum Übertritt bzw. Umströmen der Heizgase um die Platte 9 herum ergibt. Es ist demnach ersichtlich, dass hier vorwiegend ein Umströmen der Prallplatte 9 an der vorderen Stirnfläche 9b sowie auch an den Seitenflächen 9c erfolgt.

[0037] Die Figur zeigt weiterhin, dass über dem Luftzuführungskanal 7 eine weitere z.B. auch katalytisch beschichtete Prallplatte 13 angeordnet sein kann, die lose, jedoch in Bolzen 16 geführt, auf dem Luftzuführungskanal 7 aufliegt.

[0038] Die obere Prallplatte 13 ragt rechts- und linksseitig über den Kanal 7 weiter herüber als die untere Prallplatte 9. Die Prallplatte 13 ist dabei so angeordnet, dass die Platte 13 mit ihrer vorderen Stirnfläche 13a direkt an einer begrenzenden Wand 5a des Heizgasraumes 5 anliegt, jedoch zu der hinteren und den beiden seitlichen begrenzenden Flächen einen gleichmäßigen Abstand bildet, so dass sich hier im Wesentlichen durch die obere Prallplatte 13 ein U-förmiger Strömungsquerschnitt für die Heizgase ergibt, d.h. die Heizgase umströmen hier die Prallplatte 13 nur seitlich und an der hinteren Stirnfläche 13b.

[0039] Aufgrund der Tatsache, dass die untere Prallplatte 9 hauptsächlich an der vorderen Stirnfläche und seitlich umströmt wird, ergibt sich demnach mit Bezug auf die Figur 1 durch den Einbau der Prallplatten 9 und 13 ein Strömungsweg, der im Wesentlichen hinsichtlich einer Hauptkomponente der Strömung S-förmig verläuft, nämlich an der Vorderkante der unteren Prallplatte 9 vorbei, sodann zwischen den Prallplatten 9 und 13 von vorne nach hinten und im weiteren Verlauf nach oben an der hinteren Stirnfläche 13b der oberen Prallplatte vorbei. Eine weitere Komponente der Strömung ergibt sich seitlich an den Prallplatten vorbei.

[0040] Es ergibt sich so eine besondere Strömungsführung sowie auch weiterhin durch die Prallplatten eine Reduktion der Strömungsgeschwindigkeit und eine besonders gute Vermischung der Heizgase mit der einströmenden Verbrennungsluft, die aus den Austrittsöffnungen z.B. im unteren Wandbereich des Kanals 7 sowie auch aus z.B. seitlichen Austrittsöffnungen 14 in den Seitenwandbereichen des Kanals 7 ausströmt. Aufgrund dieser Umströmung der Prallplatten werden die Heizgase, die an den katalytisch wirkenden Oberflächen vorbeiströmen, besonders intensiv behandelt und die Schadstoffe reduziert.

[0041] Statt der umströmten Prallplatten kann es auch vorgesehen sein, hinter dem Filterelement 4e, welches keine katalytisch wirkende Beschichtung aufweist, wenigstens ein zweites Filterelement anzuordnen, das eine katalytisch wirkende Beschichtung aufweist und ebenso zumindest von einem Teil der Heizgas durchströmt ist. Hier würde sodann die katalytische Behandlung nicht bei einem oberflächigen Vorbeiströmen, sondern bei einem Durchströmen des wenigstens einen zweiten Filterelementes erfolgen.

[0042] Ein solches Filterelement mit katalytisch wirkender Beschichtung kann z.B. hinter dem Filterelement 4e in einem Abstand und in einer Orientierung angeordnet sein, so dass beide Filterelemente parallel liegen.


Ansprüche

1. Kaminfeuerstelle (1) umfassend eine Brennkammer (4) mit einer öffenbaren Tür, einem Kaminanschluß (6), um die Heizgase aus der Brennkammer (4) durch den Kaminanschluß (6) einem Kamin zuzuführen und mit einem Heizgasraum (5), der in Strömungsrichtung der Heizgase zwischen einem zumindest von einem Teil der Heizgase durchströmten Filterelement (4e) am oberen, insbesondere rückwärtigen Bereich der Brennkammer (4) und dem Kaminanschluß (6) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Heizgasraum (5) im Strömungsweg der Heizgase wenigstens ein auf die Heizgase katalytisch wirkendes Element angeordnet ist.
 
2. Kaminfeuerstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als katalytisch wirkendes Element in Strömungsrichtung der Heizgase eine Prallplatte (9, 13), insbesondere eine keramische Prallplatte, mit einer katalytisch wirkenden Beschichtung im Heizgasraum angeordnet ist, an deren Oberfläche die Heizgase auf dem Weg zum Kaminanschluß (6) vorbeiströmen.
 
3. Kaminfeuerstelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als katalytisch wirkendes Element ein keramisches Filter, insbesondere eine Schaumkeramikplatte mit einer katalytisch wirkenden Beschichtung im Heizgasraum angeordnet ist, das im Betrieb zumindest von einem Teil der Heizgase durchströmt ist.
 
4. Kaminfeuerstelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das keramische katalytisch beschichtete Filterelement abgesehen von der Beschichtung identisch ist mit dem Filterelement (4e), dass die Brennkammer (4) zum Heizgasraum (5) abgrenzt, insbesondere identisch ist hinsichtlich Material und /oder Porengröße, insbesondere im selben Herstellungsprozess hergestellt ist und anschließend beschichtet ist.
 
5. Kaminfeuerstelle nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das keramische katalytisch beschichtete Filterelement in Strömungsrichtung nach dem Filterelement (4e), dass die Brennkammer (4) zum Heizgasraum (5) abgrenzt, in einem Abstand und parallel angeordnet ist.
 
6. Kaminfeuerstelle nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das katalytisch wirkende Element im Strahlungsschatten des Filterelementes (4e) der Brennkammer (4) angeordnet ist.
 
7. Kaminfeuerstelle nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das katalytisch wirkende Element vor und/oder hinter einem Luftzuführungskanal (7), insbesondere in einer nahen Umgebung eines Luftzuführungskanals (7) angeordnet ist,
 
8. Kaminfeuerstelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftzuführungskanal (7) zumindest bereichsweise oberhalb der Brennkammer (4) angeordnet ist und ein katalytisch wirkendes Element (9) unter dem Luftzuführungskanal (7) angeordnet ist, insbesondere in einem Abstand unter dem Luftzuführungskanal (7) angeordnet ist.
 
9. Kaminfeuerstelle nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Luftzuführungskanal Luft in den Heizgasraum (5) zugeführt ist oder durch den Luftzuführungskanal keine Luft in den Heizgasraum (5) zugeführt, sondern nur durch den Heizgasraum hindurch, insbesondere zu einer Scheibenspülung der Tür geführt ist.
 
10. Kaminfeuerstelle nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die katalytische Beschichtung des Elementes ausgewählt ist, um Kohlenwasserstoffe im Heizgas katalytisch umzusetzen.
 
11. Kaminfeuerstelle nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement, welches die Brennkammer nach oben hin begrenzt, vollständig von den Heizgasen durchströmt ist und das katalytisch beschichtete, in Strömungsrichtung folgende Filterelement durch einen Teil der Heizgase durchströmt ist.
 
12. Kaminfeuerstelle nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das katalytisch beschichtete Element in einem Bereich des Heizgasraumes angeordnet ist, der im Betrieb die thermische Alterungstemperatur der verwendeten Katalysatorbeschichtung, insbesondere 1000 Grad Celsius, nicht überschreitet.
 
13. Kaminfeuerstelle nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Heizgasraum in Strömungsrichtung der Heizgase wenigstens zwei aufeinander folgenden katalytisch wirkende Elemente angeordnet sind, insbesondere wobei die aufeinander folgenden Elemente mit unterschiedlichen katalytisch wirkenden Materialien beschichtet sind oder die aufeinander folgenden Elemente mit katalytisch wirkenden Materialien beschichtet sind, die in Strömungsrichtung abnehmende optimale Arbeitstemperatur und/oder Anspringtemperatur aufweisen.
 
14. Kaminfeuerstelle nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Beschichtung des katalytisch wirkenden Elementes ausgewählt ist aus den Elementen: Chrom, Palladium, Platin, Palladium, Rhodium, insbesondere als Mischung derselben.
 
15. Kaminfeuerstelle nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung des katalytisch wirkenden Elementes als Schicht aus Nanopartikeln gebildet ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente