[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Anschlussvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Für elektrische Anschlussvorrichtungen zum Anschluss elektrischer Leiter an einen
Stecker oder an elektrische Baugruppen werden hohe Anforderungen in Bezug auf einfache
Handhabbarkeit und sichere Kontaktierung gestellt. Weiterhin sind die Anforderungen
bezüglich des Schutzes der elektrischen Kontakte gegen Staub und Feuchtigkeit, insbesondere
für den Gebrauch in industrieller Umgebung, sehr hoch.
[0004] Die Druckschrift
DE 20 2010 016 638 U1 offenbart eine elektrische Anschlussvorrichtung mit einem Federkäfig, bei dem die
Kontaktfeder in einem Grundzustand auf Haltezapfen des Federkäfigs so gelagert ist,
dass der elektrische Leiter in die Federklemme einschiebbar ist. Die Haltezapfen sind
an einem Auslösehebel angeordnet, der sich bei Auftreffen des elektrischen Leiters
verschiebt, so dass die Kontaktfeder von den Haltezapfen rutscht und den elektrischen
Leiter in der Anschlussvorrichtung verklemmt. Nachteilig an dieser elektrischen Anschlussvorrichtung
ist es, dass sie sich nur für ausreichend steife Leiter, beispielsweise Vollleiter
oder Litzenleiter mit Aderendhülse, eignet.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anschlussvorrichtung der oben genannten Art zu
schaffen, die sich auch für Litzenleiter ohne Aderendhülse eignet, die sehr einfach
handhabbar ist, sich zum Anschluss eines elektrischen Leiters an eine elektrische
Baugruppe, insbesondere an ein Gehäuse der elektrischen Baugruppe, eignet, und die
zudem einen sehr guten Staub- und Feuchtigkeitsschutz gewährleistet.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst mit einer elektrischen Anschlussvorrichtung, die zum Anschluss
eines elektrischen Leiters an eine elektrische Baugruppe vorgesehen ist, wobei die
Anschlussvorrichtung einen Federkäfig mit einer Kontaktfeder und einem der Kontaktfeder
gegenüberliegenden Anlagebereich aufweist, sowie ein Rückhaltemittel, welches von
einem Grundzustand, in dem der elektrische Leiter in den Federkäfig einschiebbar ist,
in einen Montagezustand, in dem die Kontaktfeder am elektrischen Leiter anliegt und
diesen im Federkäfig verklemmt, verstellbar ist, wobei das Rückhaltemittel im Grundzustand
zwischen dem Anlagebereich und der Kontaktfeder verschiebbar angeordnet ist. Die erfindungsgemäß
vorgesehene relative Verschieblichkeit des Rückhaltemittels zum Federkäfig ermöglicht
das Wegschieben des Rückhaltemittels.
[0007] Dabei ist es bevorzugt, dass das Rückhaltemittel durch Einführen des elektrischen
Leiters in eine Leitereinführrichtung gemeinsam mit diesem zwischen dem Anlagebereich
und der Kontaktfeder verschiebbar ist. Dadurch wird das Rückhaltemittel entlang dem
Anlagebereich zwischen diesem und der Kontaktfeder in die Leitereinführrichtung verschoben,
bis es unter der Kontaktfeder wegfährt und sie freigibt. Die Kontaktfeder gerät dann
in Anlage an den elektrischen Leiter und verklemmt ihn. Die erfindungsgemäße elektrische
Anschlussvorrichtung ermöglicht daher das automatische Festlegen des elektrischen
Leiters lediglich durch Einschieben des elektrischen Leiters in die Leitereinführrichtung.
Dabei werden keine zusätzlichen Hilfsmittel benötigt, so dass das Anschließen des
elektrischen Leiters an die elektrische Anschlussvorrichtung auch von einem Laien
sehr leicht und schnell möglich und die elektrische Anschlussvorrichtung somit besonders
einfach handhabbar ist.
[0008] Eine elektrische Baugruppe im Sinne der Erfindung ist beispielsweise ein elektrischer
Leiter oder ein einzelnes elektrisches Bauteil oder eine Schaltung aus einer Vielzahl
elektrischer Bauteile. Sie ist in einer bevorzugten Ausführungsform durch ein Gehäuse
geschützt. Besonders bevorzugt ist die elektrische Anschlussvorrichtung an das Gehäuse
anschließbar.
[0009] Der elektrische Leiter weist bevorzugt eine, insbesondere elektrisch isolierende,
Ummantelung sowie eine elektrisch leitende Ader auf. Die leitende Ader ist vorzugsweise
als Vollleiter oder als Litzenleiter ausgebildet. Die erfindungsgemäße elektrische
Anschlussvorrichtung eignet sich nicht nur für Litzenleiter, deren Litzen mit einer
Aderendhülse versehen sind, sondern auch für Litzenleiter ohne Aderendhülse.
[0010] Um ein genaues Positionieren und sicheres Kontaktieren des elektrischen Leiters im
Federkäfig sicher zu stellen, weist dieser einen Einführtrichter zum Zuführen des
elektrischen Leiters zum Rückhaltemittel auf. Der Einführtrichter ist dem Rückhaltemittel
im Grundzustand benachbart angeordnet, oder das Rückhaltemittel ist im Grundzustand
im Einführtrichter angeordnet. Weiterhin ist er als eine Hülse und zumindest teilweise
trichterförmig ausgebildet, so dass er sich in Leitereinführrichtung verengt und den
Leiter zum Rückhaltemittel führt. Dies ist insbesondere bei Litzenleitern vorteilhaft,
da die Litzen dadurch zentriert werden. Zudem ist das Rückhaltemittel im Grundzustand
bevorzugt zwischen dem Anlagebereich und der Kontaktfeder angeordnet, insbesondere
verklemmt, so dass sich der Einführtrichter und das Rückhaltemittel im Grundzustand
in einer definierten Ausgangsposition zueinander befinden. Dadurch ist das Rückhaltemittel
im Federkäfig vor dem Verschieben durch den elektrischen Leiter genau positioniert.
Zudem ist die Kontaktfeder mittels des Rückhaltemittels dadurch so positioniert, dass
sie den elektrischen Leiter beim Einführen in die elektrische Anschlussvorrichtung
nicht behindert.
[0011] Das Rückhaltemittel weist bevorzugt eine Anlagefläche auf, mit der der elektrische
Leiter beim Einführen in den Federkäfig in Anlage an das Rückhaltemittel gerät. Die
Anlagefläche ist bevorzugt quer zur Leitereinführrichtung angeordnet.
[0012] Es ist bevorzugt, dass die Kontaktfeder und/oder der Anlagebereich stromführend sind.
Weiterhin bevorzugt liegt die Kontaktfeder im montierten Zustand in einem Kontaktbereich
an der Ader und zumindest teilweise am Anlagebereich an. Dadurch drückt die Kontaktfeder
die Ader des elektrischen Leiters im Montagezustand auf den Anlagebereich des Federkäfigs,
so dass der elektrische Kontakt zwischen dem Anlagebereich und/oder der Kontaktfeder
mit dem elektrischen Leiter sichergestellt ist und der elektrische Leiter gleichzeitig
in der elektrischen Anschlussvorrichtung sicher gehalten ist. Dadurch ist eine gute
Kontaktierung des elektrischen Leiters, auch bei Verwendung eines Litzenleiters, sicher
gestellt.
[0013] Bevorzugt sind die Kontaktfeder und/oder der Anlagebereich aus einem gut leitfähigen
Material, beispielsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung, gebildet. In einer
bevorzugten Ausführungsform ist der Federkäfig einstückig ausgebildet, um Fertigungsschritte
einzusparen. Es ist aber besonders bevorzugt, dass die Kontaktfeder separat gefertigt
und dann insbesondere stoffschlüssig am Federkäfig befestigt ist, um die Kontaktfeder
aus einem Material mit guten Federeigenschaften zu bilden. Über ihre Federkraft ist
die Kontaktkraft, mit der der elektrische Leiter in der elektrischen Anschlussvorrichtung
gehalten wird, einstellbar.
[0014] Bevorzugt sind das Rückhaltemittel und/oder der Einführtrichter aus einem Kunststoff
gefertigt sind, besonders bevorzugt als Spritzgussteil. Dadurch sind sie mit herkömmlichen
Mitteln kostengünstig herstellbar.
[0015] Das Rückhaltemittel weist bevorzugt einen Anlagesteg auf, der im Grundzustand zwischen
dem elektrischen Leiter und der Kontaktfeder angeordnet ist und sich beim Verschieben
des Rückhaltemittels in Richtung des elektrischen Leiters verbiegt. Der Anlagesteg
führt die Kontaktfeder auf den elektrischen Leiter, so dass die Kontaktfeder nicht
ruckartig auf den Leiter aufschlägt, wenn das Rückhaltemittel unter der Kontaktfeder
wegfährt, die Kontaktfeder freigibt und dann auf den elektrischen Leiter gedrückt
wird. Bei als Litzenleiter ausgebildetem elektrischem Leiter verhindert der Anlagesteg
außerdem das Abspleißen von Einzellitzen.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Anlagesteg durch ein Filmscharnier am
Rückhaltemittel angeordnet, so dass er sich zurückstellt, wenn das Rückhaltemittel
unter der Kontaktfeder wegfährt.
[0017] Die Elektrische Anschlussvorrichtung umfasst bevorzugt ein Leiteranschlussgehäuse
― insbesondere eine Schraubkappe ― sowie ein Kontaktanschlussgehäuse. Der elektrische
Leiter wird in die Leitereinführrichtung durch das Leiteranschlussgehäuse in das Kontaktanschlussgehäuse
geführt. Es ist bevorzugt, dass der Federkäfig ortsfest im Kontaktanschlussgehäuse
und das Rückstellmittel verschieblich im Federkäfig angeordnet sind. Der Einführtrichter
ist bevorzugt ortsfest im Leiteranschlussgehäuse angeordnet.
[0018] Am Federkäfig ist bevorzugt ein Anschlussteil angeordnet, welches zum Anschluss der
elektrischen Anschlussvorrichtung an die elektrische Baugruppe vorgesehen ist. Das
Anschlussteil ist bevorzugt als Steckerkontaktteil oder als Buchsenkontaktteil ausgebildet,
so dass ein korrespondierendes Buchsen- oder Steckerkontaktteil an das Anschlussteil
anschließbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform sind das Anschlussteil und
der Federkäfig einstückig gefertigt, bevorzugt als Stanzblechteile.
[0019] Es ist ebenfalls bevorzugt, im Leiteranschlussgehäuse eine Dichtung vorzusehen. Die
Dichtung umgibt den elektrischen Leiter im Montagezustand konzentrisch, um das Eindringen
von Staub und Feuchtigkeit in das Leiteranschlussgehäuse zu verhindern. Zudem ist
vorzugsweise ein Dichtring zwischen dem Leiteranschlussgehäuse und dem Kontaktanschlussgehäuse
vorgesehen. Dadurch ist der Federkäfig, insbesondere der Anlagebereich, gegen Staub
und Feuchtigkeit geschützt.
[0020] Das Leiteranschlussgehäuse ist bevorzugt reversibel an das Kontaktanschlussgehäuse
anordbar. In einer bevorzugten Ausführungsform sind das Kontaktanschlussgehäuse und
das Leiteranschlussgehäuse miteinander verrastbar. Alternativ ist es bevorzugt, am
Leiteranschlussgehäuse ein Gewinde vorzusehen, und am Kontaktanschlussgehäuse ein
korrespondierendes Gegengewinde, so dass das Kontaktanschlussgehäuse und das Leiteranschlussgehäuse
aneinander drehbar sind. Es sind aber auch andere Verbindungstechniken bevorzugt.
[0021] Die Aufgabe wird weiterhin gelöst mit einem Verfahren zum Montieren eines elektrischen
Leiters in eine erfindungsgemäße elektrische Anschlussvorrichtung, wobei das Rückhaltemittel
im Grundzustand zwischen der Kontaktfeder und dem Anlagebereich angeordnet ist und
mittels des elektrischen Leiters in die Leitereinführrichtung entlang dem Anlagebereich
verschoben wird, bis die Kontaktfeder in Anlage an den elektrischen Leiter gerät und
diesen im Montagezustand verklemmt. Das Verfahren ermöglicht eine sehr einfache Handhabung
der elektrischen Anschlussvorrichtung durch den Bediener, wobei der elektrische Kontakt
zwischen dem elektrischen Leiter und dem Federkäfig sicher hergestellt und gleichzeitig
der elektrische Leiter im Federkäfig sicher festgelegt wird.
[0022] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Figuren anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, wobei weitere Vorteile der Erfindung deutlich werden.
[0023] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße elektrische Anschlussvorrichtung mit einem angeschlossenen elektrischen
Leiter, wobei die Fig. 1 (a) ein Rückhaltemittel im Montagezustand zeigt, die Fig.
1 (b) einen Ausschnitt C der Fig. 1 (a) zeigt, wobei sich das Rückhaltemittel im Grundzustand
befindet, und die Fig. 1 (c) den Ausschnitt C der Fig. 1 (a) zeigt, wobei das Rückhaltemittel
vom Grundzustand in den Montagezustand verschoben wird,
- Fig. 2
- zeigt einen Einführtrichter und das Rückhaltemittel für die elektrische Anschlussvorrichtung
der Fig. 1, und zwar in Fig. 2(a) in einer perspektivischen und in Fig. 2(b) in einer
Seitenansicht, und
- Fig. 3
- zeigt einen Federkäfig für die elektrische Anschlussvorrichtung der Fig. 1 mit am
Federkäfig angeordnetem Anschlussteil zum Anschluss einer elektrischen Baugruppe,
sowie den Einführtrichter und das Rückhaltemittel aus Fig. 2, und zwar in den Fig.
3(a) - (d) in verschiedenen perspektivischen Ansichten, wobei in den Fig. 3 (b) -
(d) ein elektrischen Leiter in den Einführtrichter zumindest teilweise eingeschoben
ist.
[0024] Die elektrische Anschlussvorrichtung 10 ist zum Anschluss an eine elektrische Baugruppe
(nicht gezeigt) vorgesehen. Besonders bevorzugt wird sie zum Anschluss von Leitern
von/an Solaranlagen genutzt. Dafür weist sie ein Kontaktanschlussgehäuse 6 sowie ein
Leiteranschlussgehäuse, insbesondere eine Schraubkappe, 5 auf, die am Kontaktanschlussgehäuse
6 verschraubt ist. Vorzugsweise sind ferner am Kontaktanschlussgehäuse 6 Schnappverbinder
62 vorgesehen sind, mit denen sie an einem Gehäuse (nicht gezeigt) der elektrischen
Baugruppe befestigbar ist.
[0025] Das Leiteranschlussgehäuse 5 sowie das Kontaktanschlussgehäuse 6 sind hülsenartig
ausgebildet, wobei das Leiteranschlussgehäuse 5 eine Einführöffnung 53 zum Einführen
des elektrischen Leiters 4 in einer Leitereinführrichtung 43 aufweist.
[0026] Im Kontaktanschlussgehäuse 6 ist ein Federkäfig 2 mit einem Anlagebereich 23 und
einer dem Anlagebereich 23 gegenüberliegenden Kontaktfeder 21 zum Anschluss des elektrischen
Leiters 4 angeordnet.
[0027] Am Federkäfig 2 ist ferner ein Anschlussteil 15 zum Anschließen der elektrischen
Anschlussvorrichtung 10 an die elektrische Baugruppe angeordnet, welches hier als
Buchsenkontaktteil ausgebildet ist, so dass ein zu dem Buchsenkontaktteil korrespondierendes
Steckerkontaktteil (nicht gezeigt) der elektrischen Baugruppe auf das Kontaktanschlussgehäuse
6 aufsteckbar ist. Prinzipiell ist das Anschlussteil 15 zum Anschluss an die elektrische
Baugruppe mit einer beliebigen herkömmlichen Verbindungstechnik ausbildbar, die eine
sichere elektrische Kontaktierung des Federkäfigs 2 ermöglicht, beispielsweise auch
durch Stoffschluss oder einen Feder- oder Stiftkontakt.
[0028] Das Anschlussteil 15 ist in der vorliegenden Ausführungsform einstückig mit dem Federkäfig
2 hergestellt, aber auch als separates Bauteil ausbildbar.
[0029] Am Kontaktanschlussgehäuse 6 und am Leiteranschlussgehäuse 5 sind zueinander korrespondierende
Gewinde 55, 65 vorgesehen, die ineinander drehbar sind. Es sind aber auch hier andere
Verbindungstechniken bevorzugt, bei denen das Kontaktanschlussgehäuse 6 und das Leiteranschlussgehäuse
5 beispielsweise miteinander verrastet oder ineinander gesteckt werden.
[0030] Im Leiteranschlussgehäuse 5 ist eine Dichtung 52 vorgesehen, die im Montagezustand
M der Anschlussvorrichtung 10 konzentrisch um den elektrischen Leiter 4 angeordnet
ist. Die Dichtung 8 gewährleistet im Montagezustand M Schutz gegen das Eindringen
von Staub und Feuchtigkeit. Damit kein Staub und keine Feuchtigkeit über die Verbindung
des Kontaktteilgehäuses 6 mit dem Leiteranschlussgehäuse 5 eindringen, ist zwischen
diesen optional ein Dichtring 56 vorgesehen. Bevorzugt ist zudem im Kontaktanschlussgehäuse
6 eine entsprechende Dichtung (nicht gezeigt) vorgesehen.
[0031] Im Leiteranschlussgehäuse 5 ist ein Einführtrichter 7 angeordnet, der sich im Montagezustand
M konzentrisch um den elektrischen Leiter 4 erstreckt. Der Einführtrichter 7 ist an
seiner dem Federkäfig 2 abgewandten Seite trichterförmig ausgebildet und verengt sich
in Leiterreinführrichtung. Beim Durchführen des elektrischen Leiters 4 durch den Einführtrichter
7 zum Federkäfig 2 werden bei einem als Litzenleiter ausgebildeten elektrischen Leiter
4 die Litzen der Ader 42 dadurch zentriert und gerichtet in den Federkäfig 2 geführt.
[0032] Im Federkäfig 2 ist ein Rückhaltemittel 3 angeordnet, wobei die Fig. 1 (b) das Rückhaltemittel
3 in einem Grundzustand G zeigt, in dem es zwischen der Kontaktfeder 21 und dem Anlagebereich
23 angeordnet ist. Es weist eine Ausnehmung 31 auf, in der ein freies Ende 22 der
Kontaktfeder 21 ruht und das Rückhaltemittel 3 an den Anlagebereich 23 drückt. Vor
dem Einschieben des elektrischen Leiters 4 befindet sich das Rückhaltemittel 3 daher
in einer definierten Ausgangsposition x
0 im Federkäfig 2. Da das freie Ende 22 der Kontaktfeder 21 in der Ausnehmung 31 ruht,
behindert die Kontaktfeder 21 den elektrischen Leiter 4 beim Einführen nicht. Außerdem
ist das Rückhaltemittel 3 hier am Einführtrichter 7 angeordnet, so dass der elektrische
Leiter 4 beim Einführen in den Federkäfig 2 zum Rückhaltemittel 3 geführt wird. Vorzugsweise
sind das Rückhaltemittel 3 und der Einführtrichter einstückig ausgebildet.
[0033] Das Rückhaltemittel 3 weist eine Anlagefläche 33 auf, die sich quer zur Leitereinführrichtung
43 erstreckt, und der der elektrische Leiter 4 zugeführt wird. Der elektrische Leiter
4 beziehungsweise die Ader 41 des elektrischen Leiters 4 gerät beim Verschieben mit
der Anlagefläche 33 in Anlage, so dass der elektrische Leiter 4 das Rückhaltemittel
3 mitnimmt. Das Rückhaltemittel 3 wird daher beim Einschieben des elektrischen Leiters
4 gemeinsam mit diesem in die Leitereinführrichtung 43 verschoben. Fig. 1 (c) zeigt
das Rückhaltemittel 3 beim Verschieben von der Grundposition G in eine Montageposition
M, wobei es gegenüber der definierten Ausgangsposition x
0 um eine Wegstrecke dx verschoben ist.
[0034] Das Rückhaltemittel 3 weist einen Anlagesteg 32 auf, der durch das freie Ende 22
der Kontaktfeder 21 beim Verschieben des Rückhaltemittels 3 in die Leitereinführrichtung
43 auf den elektrischen Leiter 4 gedrückt wird und sich in diese Richtung verbiegt.
Die Kontaktfeder 21 wird daher auf den elektrischen Leiter 4 geführt und schlägt nicht
rückartig auf diesen auf, wenn das Rückhaltemittel 3 unter der Kontaktfeder 21 wegfährt
und diese freigibt. Außerdem verhindert der Anlagesteg 32, dass Litzen eines als Litzenleiter
ausgebildeten elektrischen Leiters 4 dabei abspleißen. Wenn das Rückhaltemittel 3
die Kontaktfeder 21 freigibt, legt sich das freie Ende 22 der Kontaktfeder 21 an die
Ader 41 des elektrischen Leiters 4 an und drückt diesen auf den Anlagesteg 23. Dadurch
wird der elektrische Leiter 4 im Montagezustand M mittels der Kontaktfeder 21 am Anlagesteg
23 verklemmt. Den Montagezustand M zeigt Fig. 1 (a).
[0035] Die Kontaktfeder 21 und/oder der Anlagebereich 23 sind stromführend vorgesehen, so
dass sie den elektrischen Leiter 4 zudem im Montagezustand M elektrisch kontaktieren.
[0036] Fig. 2 zeigt einen Einführtrichter 7 und das Rückhaltemittel 3 für die elektrische
Anschlussvorrichtung 10 der Fig. 1, und zwar in Fig. 2(a) in einer perspektivischen
und in Fig. 2(b) in einer Seitenansicht.
[0037] Der Einführtrichter 7 weist an einem dem Federkäfig 2 abgewandten Ende (s. Fig.1,
3) einen sich in Leitereinführrichtung 43 verengenden Trichter 71 und an einem dem
Federkäfig 2 zugewandten Ende einen Führungskanal 72 auf, wobei der Führungskanal
72 im Querschnitt etwa u-förmig ausgebildet und an einer der Kontaktfeder 21 zugewandten
Seite (s. Fig. 1, 3) offen ist. Zudem weist er einen Anschlag 73 auf, mit dem er am
Kontaktteilanschlussgehäuse 6 und/oder am Federkäfig 2 anliegt, so dass er zumindest
im Montagezustand M in einer definierten Position in der elektrischen Anschlussvorrichtung
10 angeordnet und nicht in und gegen die Leitereinführrichtung 43 verschiebbar ist.
[0038] Das Rückhaltemittel 3 weist die Ausnehmung 31, in der das freie Ende 22 der Kontaktfeder
21 im Grundzustand G ruht, den Anlagesteg 32, der beim gemeinsamen Verschieben des
Rückhaltemittels 3 und des elektrischen Leiters 4 mittels der Kontaktfeder 21 in Richtung
des Leiters 4 verbogen wird, und die Anlagefläche 33, an der der elektrische Leiter
4 im Grundzustand G anliegt, auf. Weiterhin weist es Haltestege 34 auf, mit denen
das Rückhaltemittel 3 im Führungskanal 72 lösbar positioniert ist, sowie einen Führungssteg
35, der beim Verschieben des Rückhaltemittels 3 in die Leitereinführrichtung 43 bis
zum oder in das Anschlussteil 15 eingeschoben wird und das Verschieben des Rückhaltemittel
3 in die Leitereinführrichtung 43 durch Anlegen an das Anschlussteil 15 gegebenenfalls
begrenzt.
[0039] In der vorliegenden Ausführungsform bilden das Rückhaltemittel 3 und der Einführtrichter
7 daher eine vorzugsweise einstückige Montageeinheit, bei der das Rückhaltemittel
3 im Grundzustand G nebst dem Einführtrichter 7 in der definierten Ausgangsposition
x
0 gehalten wird. Prinzipiell ist aber auch eine Ausführungsform denkbar, in der das
Rückhaltemittel 3, beispielsweise mittels der Kontaktfeder 21, im Grundzustand G in
der definierten Ausgangsposition x
0 gehalten wird. Weiterhin ist auch eine Ausführungsform denkbar, bei der der Einführtrichter
7 ohne Führungskanal 72 und das Rückhaltemittel 3 ohne Haltestege 34 ausgebildet ist,
wobei gegebenenfalls das Leiteranschlussgehäuse 5 einen Führungskanal (nicht gezeigt)
bildet. Zudem ist das Rückhaltemittel 3, insbesondere der Anlagesteg 32, nach einer
bevorzugten weiteren Variante auch so formbar, dass es ein Zurückschieben gegen die
Leitereinführrichtung 43 zulässt, beispielsweise mittels eines Betätigungsmittels
(nicht gezeigt), so dass der elektrische Leiter 4 reversibel im Federkäfig 2 anordbar
und die elektrische Anschlussvorrichtung 10 wiederverwendbar ist.
[0040] Im Folgenden wird der Einführtrichter 7 und das Rückhaltemittel 3 als vorzugsweise
einstückige "Montageeinheit" bezeichnet. In die Montageeinheit ist der elektrische
Leiter 4 sehr einfach einführbar, und zwar auch dann, wenn er als Litzenleiter ohne
Aderendhülse ausgebildet ist.
[0041] Fig. 3 zeigt den einstückig mit dem Anschlussteil 15 gefertigten Federkäfig 2 sowie
die Montageeinheit, gebildet aus dem Einführtrichter 7 und dem Rückhaltemittel 3.
In den Fig. 3(a), (c) und (d) ist die Montageeinheit im Federkäfig 2 angeordnet, in
der Fig. 3 (b) ist sie außerhalb des Federkäfigs 2 gezeigt.
[0042] Der elektrische Leiter 4 ist lediglich durch Einführen in die erfindungsgemäße elektrische
Anschlussvorrichtung 10 in dieser montierbar. Dabei wird er automatisch und ohne die
Nutzung zusätzlicher Werkzeuge im Federkäfig 2 festgelegt, so dass er diesen einerseits
sicher elektrisch kontaktiert und andererseits sicher in der elektrischen Anschlussvorrichtung
10 angeordnet ist. Die Montage des elektrischen Leiters 4 in die Anschlussvorrichtung
10 ist daher auch von einem Laien sehr einfach und schnell durchführbar.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 15
- Anschlussteil
- 2
- Federkäfig
- 21
- Kontaktfeder
- 22
- Freies Schenkelende
- 3
- Rückhaltemittel
- 31
- Ausnehmung
- 32
- Anlagesteg
- 33
- Anlagefläche
- 34
- Haltemittel / Haltesteg
- 35
- Führungssteg
- 4
- Elektrischer Leiter
- 41
- Ader des elektrischen Leiters
- 42
- Ummantelung des elektrischen Leiters
- 43
- Leitereinführrichtung
- 5
- Leiteranschlussgehäuse
- 52
- Dichtung
- 53
- Einführöffnung für den elektrischen Leiter
- 55
- Gewinde
- 56
- Dichtring
- 6
- Kontaktteilanschlussgehäuse
- 62
- Schnappverbinder
- 65
- Gewinde
- 7
- Hülse
- 71
- Trichter
- 72
- Führungskanal
- 73
- Anschlag
- 10
- Elektrische Anschlussvorrichtung
- x0
- Ausgangsposition
- dx
- Verschiebestrecke
- G
- Grundzustand
- M
- Montagezustand
1. Elektrische Anschlussvorrichtung (10), die zum Anschluss eines elektrischen Leiters
(4) insbesondere an eine elektrische Baugruppe vorgesehen ist, wobei die Anschlussvorrichtung
(10) einen Federkäfig (2) mit einer Kontaktfeder (21) und einem der Kontaktfeder (21)
gegenüberliegenden Anlagebereich (23) aufweist, sowie ein Rückhaltemittel (3), welches
von einem Grundzustand (G), in dem der elektrische Leiter (4) in den Federkäfig (2)
einschiebbar ist, in einen Montagezustand (M), in dem die Kontaktfeder (21) am elektrischen
Leiter (4) anliegt und diesen im Federkäfig (2) verklemmt, verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltemittel (3) zwischen dem Anlagebereich (23) und der Kontaktfeder (21)
verschiebbar angeordnet ist.
2. Elektrische Anschlussvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltemittel (3) durch Einführen des elektrischen Leiters (4) in eine Leitereinführrichtung
(43) gemeinsam mit diesem zwischen dem Anlagebereich (23) und der Kontaktfeder (21)
verschiebbar ist.
3. Elektrische Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltemittel (3) eine Anlagefläche (33) für den elektrischen Leiter (4) aufweist.
4. Elektrische Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Einführtrichter (7) zum Zuführen des elektrischen Leiters (4) zum Rückhaltemittel
(3) aufweist.
5. Elektrische Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einführtrichter (7) als eine Hülse und zumindest teilweise trichterförmig ausgebildet
ist.
6. Elektrische Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einführtrichter (7) im Grundzustand (G) dem Rückhaltemittel (3) benachbart angeordnet
ist, oder dass das Rückhaltemittel (3) im Grundzustand (G) im Einführtrichter (7)
angeordnet ist.
7. Elektrische Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltemittel (3) im Grundzustand (G) zwischen dem Anlagebereich (23) und der
Kontaktfeder (21) angeordnet, insbesondere verklemmt, ist.
8. Elektrische Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktfeder (21) und/oder der Anlagebereich (23) stromführend sind.
9. Elektrische Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltemittel (3) eine Anlagesteg (32) aufweist, die im Grundzustand (G) zwischen
dem elektrischen Leiter (4) und der Kontaktfeder (21) angeordnet ist und sich beim
Verschieben des Rückhaltemittels (3) in Richtung des elektrischen Leiters (4) verbiegt.
10. Elektrische Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltemittel (3) und/oder der Einführtrichter (7) aus einem Kunststoff gefertigt
sind.
11. Elektrische Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Leiteranschlussgehäuse (5) sowie ein Kontaktanschlussgehäuse (6) umfasst,
wobei der elektrische Leiter (4) in die Einführrichtung (43) durch das Leiteranschlussgehäuse
(5) in das Kontaktanschlussgehäuse (6) geführt ist.
12. Elektrische Anschlussvorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlussteil (15) und das Federgehäuse (2) im Kontaktanschlussgehäuse (6) angeordnet
sind.
13. Verfahren zum Montieren eines elektrischen Leiters (4) in eine elektrische Anschlussvorrichtung
(10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltemittel (3) im Grundzustand (G) zwischen der Kontaktfeder (21) und dem
Anlagebereich (23) angeordnet ist und mittels des elektrischen Leiters (4) in die
Leitereinführrichtung (43) entlang dem Anlagebereich (23) verschoben wird, bis die
Kontaktfeder (21) in Anlage an den elektrischen Leiter (4) gerät und diesen im Montagezustand
(M) verklemmt.