[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung calciumligninsulfonathaltiger
Schmierfette, derartige Schmierfette und deren Verwendung
[0002] Lignin ist ein komplexes Polymer basierend auf Phenylpropaneinheiten, die untereinander
mit einer Bandbreite unterschiedlicher chemischer Bindungen vernetzt sind. Lignin
tritt auf in pflanzlichen Zellen zusammen mit Cellulose und Hemicellulose. Lignin
selbst ist ein vernetztes Makromolekül mit mittleren Molmassen von z.B. größer 10000
g/mol (Gewichtsmittel).
[0003] Als Monomerbausteine des Lignins können im Wesentlichen 3 Arten von Monolignol-Monomeren
identifiziert werden, welche sich im Methoxyilierungsgrad voneinander unterscheiden.
Dies sind
p-Cumarylalkohol, Coniferylalkohol, and Sinapylalkohol. Diese Lignole sind in Form
von Hydroxyphenyl (H)-, Guaiacyl (G)- und Synringal (S)-Einheiten in die Ligninstruktur
eingebaut. Nacktsamige Pflanzen (Gymnospermen) wie z.B. Kiefern enthalten überwirkend
G-Einheiten und geringe Anteile an H-Einheiten. Alle Lignine enthalten kleine Anteile
an unvollständigen oder modifizierten Monolignolen. Die primäre Funktion von Ligninen
in Pflanzen ist, diesen mechanische Stabilität zu verleihen durch Quervernetzung der
pflanzlichen Polysaccharide. Lignin stellt etwa 1/3 der Trockenmasse von Holz dar
und repräsentiert in grober Schätzung 30% der nichtfossilen organischen Kohlenstoffmasse
auf der Erde. Es ist das dritthäufigste organische Material nach Cellulose und Chitin
und somit auch ein sehr gut verfügbarer nachwachsender Rohstoff für industrielle Erzeugnisse.
[0004] Ligninsulfonat fällt als Nebenprodukt bei der Papierherstellung mit dem Sulfitverfahren
an. Dabei wird zu Hackschnitzeln zerkleinertes Holz unter Druck (z.B. 5 bis 7 bar)
für ca. 7 bis 15 Stunden in Gegenwart von Calciumhydrogensulfitlauge erhitzt und anschließend
über einen Wasch- und Fällungsprozess die Ligninsulfonsäure in Form von Calciumligninsulfonat
aus der Lignocellulose entfernt. Anstelle von Calciumhydrogensulfit lassen sich auch
Magnesium-, Natrium- oder Ammoniumsulfit- Laugen verwenden, was zu den entsprechenden
Magnesium-, Natrium- und Ammoniumsalzen der Ligninsulfonsäure führt.
[0005] Durch Eindampfen der Waschlauge erhält man pulverförmige Ligninsulfonate. Die jährliche
weltweite Produktion an Ligninsulfonaten beträgt ca. 55 Mio. Tonnen.
[0006] Natrium-, Calcium- und Magnesium-Ligninsulfonate werden häufig als Grundstoff für
die Plastifizierung und Verflüssigung von Beton und Mörtel eingesetzt. Eine weitere
Verwendung finden Ligninsulfonate als Pelletierhilfsmittel in der Kraftfutterindustrie
sowie in anderen Bereichen als Dispergier- oder Komplexierungsmittel.
[0007] In heutigen Schmierfettformulierungen eingesetzte tribochemisch wirkende Extreme
Pressure (Hochdruck) und Anti-Wear (Verschleißschutz) - Additive (EP/AW-Additive)
nehmen einen nicht unerheblichen Anteil der Formulierungskosten ein und sind somit
oft der preistreibende Faktor für Schmierfette.
[0008] Viele dieser Additive werden in aufwendigen mehrstufigen Syntheseverfahren hergestellt
und ihre Verwendung ist durch in vielen Fällen auftretende toxikologische Nebenwirkungen
sowohl in der Art der Anwendung, als auch in ihrer Einsatzkonzentration in der Endformulierung
begrenzt. In einigen Anwendungen, z.B. in Gleichlaufgelenkwellen oder in langsam laufenden
und hochbelasteten Wälzlagern lassen sich auch durch flüssige Additive Mangelschmierungszustände
bzw. eine Berührung der Reibpartner nicht vermeiden. In diesen Fällen wurden in der
bisherigen Praxis Festschmierstoffe auf Basis von anorganischen Verbindungen (z.B.
Ca- und Zn-Phosphatsalze), Kunststoffpulvern (z.B. PTFE) oder Metallsulfiden (z.B
MoS
2) eingesetzt. Auch diese Komponenten sind oft teuer und beeinflussen die Gesamtkosten
einer Schmierstoffformulierung entscheidend.
[0009] Bisherige Praxis bei der Schmierfettherstellung ist die Zugabe dieser Additive in
einem zweiten, dem eigentlichen chemischen Reaktionsprozess der Verdickerbildung nachgelagerten
Prozessschritt. Bei diesem müssen Additive, insbesondere Festschmierstoffe, durch
intensive Misch- und Scherprozesse mit erhöhtem mechanischem Aufwand homogen in das
vergleichsweise hochviskose Schmierfett verteilt werden, um ihre optimale Wirkung
zu erzielen. Aus heutiger Sicht erweist sich Folgendes häufig als nachteilig und hat
Anlass zur vorliegenden Erfindung gegeben.
[0010] Aus der
US 3249537 A sind bereits Schmierfette enthaltend Natrium-Ligninsulfonate und Natrium-Seifen oder
Lithium-Seifen bekannt. Diese sind jedoch zur Schmierung von Gleichlaufgelenkwellen
nicht geeignet, u.a. weil das Fett TPE-Faltenbalgmaterialien angreift.
[0011] Gängige Schmierstoff-Additive und Festschmierstoffe basieren i.d.R. nicht auf nachwachsenden
Rohstoffen und sind häufig nur schwer biologisch abbaubar. Darüber hinaus machen die
meisten gängigen Verschleißschutzadditive und reibwertmindernden Schmierstoffadditive
eine aufwendige Synthesechemie erforderlich und stellen daher einen großen Kostenfaktor
dar. Insbesondere beim Einsatz von Festschmierstoffen für hochbelastete Reibstellen
dominieren daher vergleichsweise teure Materialien wie MoS
2 oder PTFE.
Aufgabe / Vorteil der Erfindung
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es somit, die oben beschriebenen Nachteile des Standes
der Technik zu vermeiden, und Ligninsulfonate sowohl als kostengünstige Strukturbildner
als auch als verschleißschützendes, reibungsminderndes und alterungsschützendes Additiv
in Schmierfetten zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig eine gute Wasserbeständigkeit
der Schmierfette zu bewirken.
[0013] Durch die Anwesenheit von Ligninsulfonat kann der Einsatz anderer gängiger Schmierstoffadditive
und Festschmierstoffe, insbesondere MoS
2, minimiert oder auf diese sogar verzichtet werden.
Zusammenfassung der Erfindung
[0014] Die Erfindung ist durch die unabhängigen Ansprüche bezeichnet. Bevorzugte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche oder nachfolgend beschrieben.
[0015] Nach dem der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden Verfahren wird zunächst eine
Vorstufe (Basisfett) erstellt durch Zusammenfügen von zumindest
- Grundöl
- Fettsäuren und/oder deren Ester oder deren Salze, wobei das Fettsäuresalz zumindest
teilweise ein Calciumsalz ist, zur Herstellung von Seifen enthaltend zumindest Calciumseifen,
- ggf. organische und/oder anorganische Komplexierungsmittel
- Erdalkalihydroxide, wobei die Erdalkalihydroxide zumindest CaOH umfassen,
- ggf. Wasser (z.B. als Teil der Hydroxide) und
- Ca-Ligninsulfonat mit mittleren Molekulargewichten (Gewichtsmittel) von größer 10000
g/mol.
um durch Erhitzen das Austreiben niedrig siedender Komponenten, bei Einsatz von Estern,
und zumindest eine Umsetzung des Erdalkalihydroxids mit den Fettsäuren und/oder deren
Estern und dem Ligninsulfonat zu bewirken, einschließlich der Umsetzung mit den Komplexierungsmitteln,
soweit mit den Erdalkalihydroxiden umsetzbare Komplexierungsmittel eingesetzt werden,
zur Bildung einer Verdickerstruktur im Grundöl.
[0016] Niedrig siedende Komponenten sind solche Komponenten die bei bis etwa 100°C bei Normaldruck
sieden wie Wasser oder C1- bis C4- Alkohole.
[0017] Vorzugsweise wird zur Herstellung des Basisfetts auf Temperaturen von über 120°C
oder besser größer 180°C erhitzt. Die Umsetzung zum Basisfett erfolgt in einem beheizten
Reaktor, der auch als Autoklav oder Vakuumreaktor ausgeführt sein kann.
[0018] Nachfolgend wird in einem zweiten Schritt durch Abkühlen die Bildung der Verdickerstruktur
vervollständigt und ggf. weitere Bestandteile wie Additive und/oder Grundöl zur Einstellung
der gewünschten Konsistenz oder des gewünschten Eigenschaftsprofils zugegeben. Der
zweite Schritt kann in dem Reaktor des ersten Schrittes ausgeführt werden, vorzugsweise
wird aber das Basisfett aus dem Reaktor in einen separaten Rührkessel zum Abkühlen
und Einmischen der ggf. weiteren Bestandteile überführt.
[0019] Im Bedarfsfall wird das so gewonnene Schmierfett homogenisiert, filtriert und/oder
entlüftet.
[0020] Es kommen vorzugsweise Ca/Li-, Li/Ca- und Calcium-verdickte Normal- und Komplexseifenfette
zum Einsatz, bei denen Calciumligninsulfonat bereits vor der Reaktionsphase zur Herstellung
des Basisfetts zugegeben und über einen thermischen Prozess so in die Schmierfettstruktur
eingebaut wird, dass es in sehr homogener ölunlöslicher Form vorliegt und zu hohen
Tropfpunkttemperaturen führt.
[0021] Durch den Einsatz von Erdalkalisalzen, vorzugsweise Calciumsalzen, sowohl auf Seite
der Fettsäuresalze als auch des Ligninsulfonats wird sichergestellt, dass keine Umsalzung
sowohl bei der Herstellung des Basisfettes als auch in der Anwendung stattfindet.
[0022] Die Umsalzung, insbesondere zu den Natriumsalzen, muss verhindert werden, um ein
ligninsulfonathaltiges Schmierfett mit guter Wasserbeständigkeit und gleichzeitig
hohem Tropfpunkt zu erhalten. Deshalb ist der Einsatz von Natriumligninsulfonat und
Natriumhydroxid zu vermeiden. Unter Wasserbeständigkeit wird verstanden, dass das
Fett gemäß der Prüfung nach DIN 51807-1 (Ausgabe: 1979-04) nicht durch Wasser emulgiert
wird bzw. der Bewertungsstufe 1-90 (Prüfung bei 90°C) entspricht. Unter Wasserbeständigkeit
wird daneben auch verstanden, dass das Fett gemäß der Prüfung nach DIN 51807-2 (Ausgabe
1990-03) der Bewertungsstufe 1-80 (Prüfung bei 80°C) entspricht.
[0023] Durch die gleichzeitige Anwendung eines Alkaliüberschusses in Form von überschüssigem
Calciumhydroxid und ggf. zusätzlich Calciumacetat oder anderer Calciumsalze als Komplexierungsmittel
soll sichergestellt werden, dass auch geringe Reste an freien Sulfonsäure-Gruppen
in der Ligninsulfonsäure neutralisiert und einer hygroskopischen sowie wasseremulgierenden
und korrosionsfördernden Wirkung entzogen werden. Durch eine hohe Prozesstemperatur
von größer 120°C, insbesondere größer 180°C wird zusätzlich sichergestellt, dass die
noch im Ligninsulfonat eingetragene Restfeuchte komplett aus dem Reaktionsmedium verdampft
wird und ggf. nicht neutralisierte Bestandteile des Ligninsulfonats durch Calciumhydroxid
neutralisiert werden.
[0024] Als
Grundöle sind übliche bei Raumtemperatur flüssige Schmieröle geeignet. Das Grundöl weist vorzugsweise
eine kinematische Viskosität von 20 bis 2500 mm
2/s, insbesondere von 40 bis 500 mm
2/s bei 40 °C auf.
[0025] Die Grundöle können als Mineralöle oder Syntheseöle klassifiziert werden. Als Mineralöle
werden z.B. betrachtet naphthenbasische und paraffinbasische Mineralöle gemäß Klassifizierung
nach API Group I. Chemisch modifizierte aromaten- und schwefelarme Mineralöle mit
geringem Anteil an gesättigten Verbindungen und gegenüber Group I - Ölen verbessertem
Viskositäts-/Temperatur-Verhalten, klassifiziert nach API Group II und III, sind ebenfalls
geeignet.
[0026] Als Syntheseöle genannt seien Polyether, Ester, Polyalphaolefine, Polyglykole und
Alkylaromaten und deren Mischungen. Die Polyether-Verbindung kann freie Hydroxylgruppen
aufweisen, aber auch vollständig verethert oder Endgruppen verestert sein und/oder
aus einer Startverbindung mit einer oder mehreren Hydroxy- und/oder Carboxylgruppen
(-COOH) hergestellt sein. Möglich sind auch Polyphenylether, ggf. alkyliert, als alleinige
Komponenten oder besser noch als Mischkomponenten. Geeignet einsetzbar sind Ester
einer aromatischen Di-, Tri- oder Tetracarbonsäure, mit einem oder in Mischung vorliegenden
C2- bis C22-Alkoholen, Ester von Adipinsäure, Sebacinsäure, Trimethylolopropan, Neopentylglykol,
Pentaerythrit oder Dipentaerythrit mit aliphatischen verzweigten oder unverzweigten,
gesättigten oder ungesättigten C2 bis C22-Carbonsäuren, C18-Dimersäureestern mit C2
bis C22-Alkoholen, Komplexester, als Einzelkomponenten oder in beliebiger Mischung.
[0027] Die hergestellten
Seifen sind entweder reine Calciumseifen oder Gemische enthaltend Calciumseifen, insbesondere
neben Calciumseifen auch Lithiumseifen und/oder Aluminiumseifen, einer oder mehrerer
gesättigter oder ungesättigter Mono-Carbonsäuren mit 10 bis 32 Kohlenstoffatomen,
ggf. substituiert, insbesondere mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt
entsprechende Hydroxycarbonsäuren. Geeignete Carbonsäuren sind z.B. Laurinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Ölsäure, Stearinsäure oder Behensäure sowie bevorzugt 12-Hydroxystearinsäure.
Anstelle der freien Säuregruppe können auch entsprechende niedere Alkoholester unter
Verseifung eingesetzt werden, z. B. entsprechende Triglyceride sowie die Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Isopropyl- oder sec.-Butylester der Säure/Hydroxysäure, um eine bessere
Dispersion zu erzielen.
[0028] Die Seife wird durch die Anwesenheit eines
Komplexierungsmittels zur Komplexseife. Die erfindungsgemäßen Schmierfettzusammensetzungen enthaltend Komplexseifen
(Anwesenheit eines
Komplexierungsmittels) weisen erhöhte Tropfpunkte auf, von z.B. größer 200°C (DIN ISO 2176). Geeigneterweise
wird das Komplexierungsmittel zu 0,5 bis 20 Gew.%, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.% eingesetzt.
[0029] Komplexierungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind:
(a) das Alkalisalz (bevorzugt Lithiumsalz) ausgenommen Natriumsalz, Erdalkalisalz
(bevorzugt Calciumsalz) oder Aluminiumsalz einer gesättigten oder ungesättigten Mono
- Carbonsäure oder auch Hydroxycarbonsäuren mit 2 bis 8, insbesondere 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder einer Di-Carbonsäure mit 2 bis 16, insbesondere 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, jeweils
ggf. substituiert, und/oder
(b) das Alkali- und/oder Erdalkalisalz der Borsäure und/oder Phosphorsäure, insbesondere
deren Umsetzungsprodukte mit LiOH und/oder Ca(OH)2.
[0030] Bevorzugt ist das Komplexierungsmittel (a) ausschließlich ein Calciumsalz, insbesondere
wenn dieses als Calciumacteat zur Herstellung des Basisfetts eingesetzt wird. Als
Mono-Carbonsäuren sind insbesondere geeignet Essigsäure und Propionsäure. Ebenfalls
geeignet sind auch Hydroxybenzoesäuren wie Parahydroxybenzoesäure, Salicylsäuren,
2-Hydroxy-4-hexylbenzoesäure, Metahydroxybenzoesäure, 2,5-Dihydroxybenzoesäure (Gentisinsäure),
2,6-Dihydroxybenzoesäure (Gammaresorcylsäure) oder 4-Hydroxy-4-methoxybenzoesäure.
Als Dicarbonsäuren sind insbesondere geeignet Adipinsäure (C
6H
10O
4), Sebacinsäure (C
10H
18O
4), Azelainsäure (C
9H
16O
4) und/oder 3-
tert.-Butyl-Adipinsäure (C
10H
18O
4).
[0031] Als Borat (b) kann beispielsweise Metaborat, Diborat, Tetraborat oder Orthoborat,
wie z.B. Monolithiumorthoborat oder Calciumorthoborat, eingesetzt werden. Als Phosphate
kommen Alkali- (bevorzugt Lithium-) sowie Erdalkali-(bevorzugt Calcium-) dihydrogenphosphat,
-hydrogenphosphat, oder - pyrophosphat in Frage.
[0032] Fakultativ können zusätzlich Bentonite, wie Montmorillonit (deren Natrium-Ionen ggf.
durch Ammonium-Ionen ausgetauscht bzw. teilausgetauscht sind), Aluminosilikate, Tonerden,
Kieselsäure (z.B. Aerosil), öllösliche Polymere (z.B. Polyolefine, Poly(meth)acrylate,
Polyisiobutylene, Polybutene oder PS) oder auch Di- und Polyharnstoffe als Co-Verdicker
eingesetzt werden. Die Bentonite, Aluminosilikate, Tonerden, Kieselsäure und/oder
öllöslichen Polymere können zur Herstellung des Basisfetts zugegeben sein oder später
als Additiv im zweiten Schritt zugegeben werden. Die Di- und Polyharnstoffe können
als Additiv zugesetzt werden.
[0033] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten ggf. weiterhin
Additive als Zusatzstoffe. Übliche Zusatzstoffe im Sinne der Erfindung sind Antioxidationsmittel,
Verschleißschutzmittel, Korrosionsschutzmittel, Detergentien, Farbstoffe, Schmierfähigkeitsverbesserer,
Viskositätsadditive, Reibungsminderer und Hochdruckadditive.
[0034] Beispielhaft genannt seien:
- Antioxidationsmittel wie Amin-Verbindungen (z.B. Alkylamine oder 1-Phenyl-aminonaphthalin),
aromatische Amine, wie z.B. Phenylnaphtylamine oder Diphenylamine, Phenol-Verbindungen
(z.B. 2.6-Di-tert-butyl-4-methylphenol), Sulfurantioxidantien, Zinkdithiocarbamat
oder Zinkdithiophosphat;
- Hochdruckadditive wie organische Chlorverbindungen, Schwefel, Phosphor oder Calciumborat,
Zinkdithiophosphat, organische Bismuthverbindungen;
- die "Öligkeit" verbessernde Wirkstoffe wie C2- bis C6- Polyole, Fettsäuren, Fettsäureester
oder tierische oder pflanzliche Öle;
- Antikorrosionsmittel wie z.B. Petroleumsulfonat, Dinonylnaphtalinsulfonat oder Sorbitanester;
- Metalldeaktivatoren wie z.B. Benzotriazol oder Natriumnitrit;
- Viskositätsverbesserer wie z.B. Polymethacrylat, Polyisobutylen, oligo-Dec-1-ene,
und Polystyrole;
- Verschleißschutzadditive und Reibungsminderer wie Organomolybdänkomplexe (OMC), Molybdän-di-alkyl-dithiophosphate,
Molybdän-di-alkyl-dithiocarbamate oder Molybdänsulfid-di-alkyl-dithiocarbamate, insbesondere
Molybdän-di-n-butyldithiocarbamat und Molybdändisulfid-di-alkyldithiocarbamat (Mo2OmSn(dialkylcarbamat)2 mit m = 0 bis 3 und n = 4 bis 1),
- Reibungsminderer wie z.B. funktionelle Polymere wie z.B. Oleylamide, organische Verbindungen
auf Polyether- und Amidbasis, z.B. Alkylpolyethylenglykoltetradecylenglykolether.
[0035] Darüber hinaus enthalten die erfindungsgemäßen Schmierfettzusammensetzungen übliche
Additive gegen Korrosion, Oxidation und zum Schutz gegen Metalleinflüsse, die als
Chelatverbindungen, Radikalfänger, UV-Umwandler, Reaktionsschichtbildner und dergleichen
wirken.
[0036] Als
Festschmierstoffe können z.B. Polymerpulver wie Polyamide, Polyimide oder PTFE, Graphit, Metalloxide,
Bornitrid, Metallsulfide wie z.B. Molybdändisulfid, Wolframdisulfid oder Mischsulfide
auf Basis von Wolfram, Molybdän, Bismuth, Zinn und Zink, anorganische Salze der Alkali-
und Erdalkalimetalle, wie z.B. Calcium-Carbonat, Natrium- und Calciumphosphate, eingesetzt
werden. Festschmierstoffe können in folgende vier Gruppen unterteilt werden: Verbindungen
mit Schichtgitterstruktur, wie Molybdändisulfid und Wolframdisulfid, Graphit, hexagonales
Bornitrid und einige Metallhalogenide; oxidische und hydroxidische Verbindungen der
Übergangs- und Erdalkalimetalle bzw. deren Carbonate oder Phosphate; weiche Metalle
und/oder Kunststoffe. Die gewünschten vorteilhaften Schmierungseigenschaften lassen
sich durch den Einsatz von Ligninsulfonaten einstellen, ohne dass Festschmierstoffe
eingesetzt werden müssen. In vielen Fällen kann auf diese gänzlich verzichtet werden
oder aber diese können zumindest deutlich minimiert werden. Soweit Festschmierstoffe
eingesetzt werden ist Graphit vorteilhaft einsetzbar.
[0037] Als
Ligninsulfonat werden Calcium-Ligninsulfonate mit Molekulargewicht (Mw, Gewichtsmittel) von größer
10000, insbesondere größer 12000 oder sogar größer 15000 g/mol eingesetzt, z.B. von
größer 10000 bis 66000 g/mol oder 16000 - 65000 g/mol, welche insbesondere 2 bis 12
Gew.%, insbesondere 4 bis 10 Gew.%, Schwefel (berechnet als elementarer Schwefel)
und/oder 5 bis 15 Gew.%, insbesondere 8 bis 15 Gew.% Calcium (berechnet Ca) enthalten.
Neben Calcium-Ligninsulfonaten können auch andere Erdalkali-Ligninsulfonate zusätzlich
eingesetzt sein. Das mittlere Molekulargewicht (Gewichtsmittel) wird z.B. mit der
Größenausschluss-Chromatographie bestimmt. Eine geeignete Methode ist die SEC-MALLS
Methode wie beschrieben in dem Artikel
von G. E. Fredheim, S. M. Braaten and B.E. Christensen, "Comparison of molecular weight
and molecular weight distribution of softwood and hardwood lignosulfonates" veröffentlicht
in "Journal of Wood Chemistry and Technology", Vol.23, Nr.2, Seiten 197-215, 2003 und dem Artikel "
Molecular weight determination of lignosulfonates by size exclusion chromatography
and multi-angle laser scattering" der selben Autoren, veröffentlicht in Journal of
Chromatography A, Volume 942, Ausgabe 1-2, 4 Januar 2002, Seiten 191-199 (Mobile Phase: Phosphat-DMSO-SDS, stationäre Phase: Jordi-Glukose-DVB wie unter 2.5
beschrieben). Geeignete Calcium-Ligninsulfonate sind z.B. die kommerziell erhältlichen
Produkte Norlig 11 D und Borrement Ca 120 der Firma Borregard Lignotech.
[0038] Das erfindungsgemäße Schmierfett ist gekennzeichnet durch die Merkmale des Anspruchs
14 und das Schmierfett, wie im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt, durch die Vorzugsmerkmale
des Anspruchs 6.
[0039] Es wurde nun gefunden, dass Ligninsulfonate als Strukturbildner für wasserbeständige
Schmierfette mit gleichzeitigen Eigenschaften als Festschmierstoff bzw. Verschleißschutzadditiv
und Alterungsstabilisator wirken. Gleichzeitig wurden überraschend synergistische
Wirkungen des Ligninsulfonats mit anderen Festschmierstoffen, z.B. mit Graphit oder
Calciumcarbonat beobachtet.
[0040] Es wurde ebenfalls gefunden, dass Ligninsulfonate multifunktionale Komponenten für
Schmierstoffe darstellen. Aufgrund ihrer hohen Anzahl an polaren Gruppen und aromatischen
Strukturen, ihres polymeren Aufbaus und der geringen Löslichkeit in allen Arten von
Schmierölen eignen sich Ligninsulfonate nicht nur als Verdickerbestandteil sondern
auch als Festschmierstoffe in Schmierfetten und Schmierpasten. Zudem fördert der Schwefelanteil
die EP/AW-Wirkung in den Schmierfetten und die phenolischen Strukturen sorgen für
eine alterungsinhibierende Wirkung.
[0041] Es wird angenommen, dass die Ligninsulfonat - Struktur durch ihre in großer Anzahl
vorhandenen polymeren und polaren aromatischen Einheiten einen überwiegend planaren
Aufbau besitzt.
[0042] Somit können diese sich unter Einwirkung äußerer Reib- und Scherkräfte sehr gut in
Schichtstrukturen auf Metalloberflächen ablagern, weil die aromatischen Kerne des
Ligninsulfonates in eine assoziative Wechselwirkung mit der Metalloberfläche treten,
und auch bei hohen Lasten bzw. Drücken metallische Reibpartner wirksam und dauerhaft
voneinander trennen.
[0043] Gibt man Calcium-Ligninsulfonat bereits vor Beginn der Reaktionsphase bei der Herstellung
von Seifenverdickern, insbesondere von Calciumkomplexseifen zu, so bewirken diese
zum einen einen zusätzlichen Verdickungseffekt und einen hohen Tropfpunkt und zum
anderen verbessern sie die Verschleißschutz- und die Schmierwirkungen entsprechender
Schmierfettformulierungen. Deshalb ist es für die Verteilung und Wirkung von Additiven
und Festschmierstoffen günstig, wenn diese bereits während der Reaktionsphase als
zusätzliches Strukturelement in situ in die Verdickerstruktur chemisch oder mechanisch
eingebunden werden.
[0044] Für die Herstellung von Seifenfetten mit hohen Tropfpunkten müssen nach dem Stand
der Technik in vielen Fällen speziell behandelte und teure Fettsäuren wie z.B. 12-Hydroxistearinsäure
oder spezielle Komplexbildner wie z.B. Borate oder Salze der Essigsäure, Sebacinsäure
und Azelainsäure eingesetzt werden, die keine oder nur eine geringe gleichzeitige
Wirkung als Verschleißschutz- und reibungsminderndes Additiv aufweisen. Durch Einsatz
von Ca-Ligninsulfonaten kann der Einsatz der genannten Komponenten reduziert oder
auf diese sogar verzichtet werden. Weiterhin bietet der Einsatz von Ca-Ligninsulfonaten
die Möglichkeit, Hochleistungschmierfette auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu formulieren
und auf eine umweltbelastende Additivchemie zu verzichten.
[0045] Verdickt man Öle bestehend aus unveränderten oder leicht modifizierten nativen Fettsäureestern
mit Metallseifen auf Basis tierischer oder pflanzlicher Fettsäuren und verwendet man
Ligninsulfonate als einzige weitere Verdicker- und gleichzeitige Additivkomponente,
so erhält man Schmierfette, die bis auf das für die Metallseifen verwendete Calciumhydroxid
ausschließlich auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt wurden. Diese sind alterungs-
und verschleißschützend sowie freßlasterhöhend und reibungsmindernd ausgestattet durch
den Einsatz von Ligninsulfonaten als Verdickerkomponente.
[0046] Die erfindungsgemäßen Schmierfette sind besonders geeignet zur Verwendung in oder
für Gleichlaufgelenkwellen, Wälzlager und Getriebe.
[0047] Soweit die verwendeten Grundöle aus biologisch gut abbaubaren Estern, wie z.B. solche
enthaltend überwiegend nachwachsende Rohstoffe, bestehen, sind die Schmierfette auch
für die Verlustschmierung im umweltsensiblen Bereich (z.B. im Bergbau oder der Landwirtschaft)
geeignet.
[0048] Im besonderen Falle der Schmierung wartungsfreier Gleichlaufgelenkwellen wurde unter
Verwendung von Calciumligninsulfonat erstmals ein Schmierfett formuliert, das im Gegensatz
zum Stand der Technik gänzlich ohne MoS
2 und andere organische und anorganische Molybdänverbindungen zu hohen Lebensdauern
und guten Wirkungsgraden führt.
[0049] Zudem bewirkt der Verzicht auf andere Additive als Reibwertminderer, Fresslast- und
Verschleißschutz eine sehr gute Verträglichkeit mit handelsüblichen Gelenkwellenfaltenbalgmaterialien
wie Chloroprenkautschuk und thermoplastischen Polyetherestern. Da der in Ligninsulfonat
enthaltende Schwefel durch thermisch stabile Sulfonatgruppen gebunden ist, kann er
im Gegensatz zu dem in herkömmlichen Additiven gebundenen Schwefel erst bei sehr hohen
Temperaturen bzw. Aktivierungsenergien freigesetzt werden, wie sie in Schmierfettanwendungen
nur bei hochbelasteten Tribokontakten auftreten. Somit wird eine nachträgliche Vulkanisation
bzw. Vernetzung von Kautschukmaterialien durch aus dem gealterten Schmierstoff freigesetzten
Schwefel weitgehend verhindert.
[0050] Durch den Einsatz von Calciumligninsulfonat in einer durch überschüssiges Calciumhydroxid
überbasisch eingestellten Schmierfettformulierung wird verhindert, dass freie Ligninsulfonsäure
eine hydrolytische Wirkung auf Faltenbalgmaterialen wie thermoplastische Polyetherester
entfalten kann.
[0051] Es ist ein besonderer Aspekt der vorliegenden Erfindung, zu kostenoptimierten Schmierfettformulierungen
für hochbelastete Schmierstellen wie insbesondere in Gleichlaufgelenke zu gelangen,
die eine gute Verträglichkeit zu Faltenbälgen, aufgebaut aus z.B. thermoplastischen
Polyetherestern (TPE) und Chloroprenen (CR) aufweisen, bei gleichzeitig hohem Wirkungsgrad,
geringem Verschleiß und langer Lebensdauer.
Herstellungsbeispiele
Beispiel A (Vergleichsbeispiel):
[0052] In einen Reaktor wurden in 12000 g einer Grundölmischung 958 g Talgfettsäure, 958g
Rindertalg, 958g Calciumacetat, 27,7g Trinatriumphosphat, 27,7g Calciumborat und 358
g Calciumhydroxid vorgelegt und 150ml Wasser zugegeben. Der Ansatz wurde in einem
festgelegten Temperaturprogramm auf 198°C unter Rühren erwärmt und dabei das zugegebene
Wasser und das Reaktionswasser verdampft. In der Abkühlphase wurden dem Ansatz bei
bestimmten Temperaturen Additive (vergleiche Tabelle) zugegeben.
[0053] Nach der Einstellung des Ansatzes auf die gewünschte Konsistenz durch Zugabe von
3700 g der Basisölmischung wurde das Endprodukt über eine Zahnkolloidmühle homogenisiert.
Das so erhaltene Fett ist z.B. als Gleichlaufgelenkwellenfett geeignet.
Beispiel B:
[0054] In einen Reaktor wurden in 14000 g einer Grundölmischung 460 g Talgfettsäure, 445g
Rindertalg, 460g Calciumacetat, 27,7g Trinatriumphosphat, 27,7g Calciumborat und 168
g Calciumhydroxid und 920g Calciumligninsulfonat (Norlig 11 D Pulver von Borregard
Lignotech) vorgelegt und 150ml Wasser zugegeben. Der Ansatz wurde in einem festgelegten
Temperaturprogramm auf 208°C unter Rühren erwärmt und dabei das zugegebene Wasser
und das Reaktionswasser verdampft. In der Abkühlphase wurden dem Ansatz bei bestimmten
Temperaturen Additiv (vergleiche Tabelle) zugegeben. Nach der Einstellung des Ansatzes
auf die gewünschte Konsistenz durch Zugabe von 3450 g der Grundölmischung wurde das
Endprodukt über eine Zahnkolloidmühle homogenisiert. Das so erhaltene Fett ist z.B.
als Gleichlaufgelenkwellenfett geeignet.
Beispiel C (Vergleichsbeispiel):
[0055] In einen Reaktor wurden in 5000 g einer Grundölmischung 800 g 12-hydroxistearinsäure,
288g Sebacinsäure, 388g Calciumacetat und 157,3g Calciumhydroxid vorgelegt. 64g LiOH
x H
2O wurden in 250ml Wasser aufgelöst und zugegeben. Der Ansatz wurde in einem festgelegten
Temperaturprogramm auf 200°C unter Rühren erwärmt und dabei das zugegebene Wasser
und das Reaktionswasser verdampft. In der Abkühlphase wurden dem Ansatz bei bestimmten
Temperaturen Zusätze zugegeben.
[0056] Nach der Einstellung des Ansatzes auf die gewünschte Konsistenz durch Zugabe von
3116 g der Grundölmischung wurde das Endprodukt über eine Zahnkolloidmühle homogenisiert.
Das so erhaltene Fett ist z.B. als Wälzlagerfett geeignet.
Beispiel D:
[0057] In einen Reaktor wurden in 5000 g einer Grundölmischung 600 g 12-hydroxistearinsäure,
216g Sebacinsäure, 291g Calciumacetat und 720g Calciumhydroxid und 300g Calciumlignin-sulfonat
(Norlig 11 D Pulver von Borregard Lignotech) vorgelegt. 48g LiOH x H
2O wurden in 250ml Wasser aufgelöst und zugegeben. Der Ansatz wurde in einem festgelegten
Temperaturprogramm auf 200°C unter Rühren erwärmt und dabei das zugegebene Wasser
und das Reaktionswasser verdampft. In der Abkühlphase wurden dem Ansatz bei bestimmten
Temperaturen Zusätze zugegeben. Nach der Einstellung des Ansatzes auf die gewünschte
Konsistenz durch Zugabe von 3116 g der Grundölmischung wurde das Endprodukt über eine
Zahnkolloidmühle homogenisiert. Das so erhaltene Fett ist z.B. als Wälzlagerfett geeignet.
Beispiel E (Vergleichsbeispiel):
[0058] In einen Reaktor wurden in 12000 g einer Grundölmischung 1380 g Talgfettsäure, 1360g
Rindertalg, 80g Trinatriumphosphat, 80g Calciumborat, 1400g Calciumacetat und 493
g Calciumhydroxid vorgelegt und 150ml Wasser zugegeben. Der Ansatz wurde in einem
festgelegten Temperaturprogramm auf 230°C unter Rühren erwärmt und dabei das zugegebene
Wasser und das Reaktionswasser verdampft. In der Abkühlphase wurden dem Ansatz bei
bestimmten Temperaturen Zusätze zugegeben. Nach der Einstellung des Ansatzes auf die
gewünschte Konsistenz durch Zugabe von 3125 g der Grundölmischung wurde das Endprodukt
über eine Zahnkolloidmühle homogenisiert. Das so erhaltene Fett ist z.B. als Wälzlagerfett
geeignet.
Beispiel F:
[0059] In einen Reaktor wurden in 12000 g einer Grundölmischung 1260 g Talgfettsäure, 1240g
Rindertalg, 80g Trinatriumphosphat, 80g Calciumborat,1278g Calciumacetat, 493 g Calciumhydroxid
und 885g Calciumligninsulfonat (Norlig 11 D Powder von Borregard Lignotech) vorgelegt
und 150ml Wasser zugegeben.
[0060] Der Ansatz wurde in einem festgelegten Temperaturprogramm auf 225°C unter Rühren
erwärmt und dabei das zugegebene Wasser und das Reaktionswasser verdampft. In der
Abkühlphase wurden dem Ansatz bei bestimmten Temperaturen Zusätze zugegeben. Nach
der Einstellung des Ansatzes auf die gewünschte Konsistenz durch Zugabe von 3125 g
der Grundölmischung wurde das Endprodukt über eine Zahnkolloidmühle homogenisiert.
Das so erhaltene Fett ist z.B. als Wälzlagerfett geeignet.
Beispiel G (Vergleichsbeispiel):
[0061] In einen Reaktor wurden in 3500g Methyloleat-Ester, 975g Calcium-12-hydroystearat,
225g Calciumacetat und 15g Calciumborat vorgelegt. Der Ansatz wurde in einem festgelegten
Temperaturprogramm auf 200°C unter Rühren erwärmt. In der Abkühlphase wurden dem Ansatz
bei bestimmten Temperaturen Additive zugegeben. Nach der Einstellung des Ansatzes
auf die gewünschte Konsistenz durch Zugabe von 180 g Methyloleat-Ester wurde das Endprodukt
über einen 3-Walzenstuhl homogenisiert. Das so gewonnene Schmierfett ist auf Basis
überwiegend nachwachsender Rohstoffe aufgebaut.
Beispiel H:
[0062] In einen Reaktor wurden in 1965g Methyloleat-Ester, 841g Calcium-12-hydroystearat,
219,5g Calciumacetat, 15g Calciumborat und 418g Calciumligninsulfonat (Norlig 11 D
Pulver von Borregard Lignotech) vorgelegt. Der Ansatz wurde in einem festgelegten
Temperaturprogramm auf 200°C unter Rühren erwärmt. In der Abkühlphase wurden dem Ansatz
bei bestimmten Temperaturen Additive zugegeben. Nach der Einstellung des Ansatzes
auf die gewünschte Konsistenz durch Zugabe von 1684 g Trimethylolproprantrioleat-Ester
wurde das Endprodukt über einen 3-Walzenstuhl homogenisiert. Das so gewonnene Schmierfett
ist auf Basis überwiegend nachwachsender Rohstoffe aufgebaut.
Beispiele I und J:
[0063] Die Herstellungen der Beispielformulierungen I und J entsprechen der Herstellung
des Beispieles H unter Verwendung unterschiedlicher Mengen an Calcium-12-hydroxistearat,
Calciumacetat und Calciumligninsulfonat sowie unterschiedlicher Zusammensetzungen
an Ester-Grundölen. Die so gewonnenen Schmierfette sind auf Basis überwiegend nachwachsender
Rohstoffe aufgebaut.
Tabelle 1: Gelenkwellenfett-Formulierungen
| Beispiel |
|
|
A |
B |
| |
|
|
Referenz |
Erfindung |
| Bezeichnung |
|
|
Calcium-Komplex |
Calcium-Komplex |
| |
|
|
mit MoS2 |
mit 6% Ligninsulfonat |
| 1. Verdicker: |
|
|
|
|
| 1.1 Ligninsulfonat: |
|
|
|
|
| Calciumligninsulfonat |
|
|
0,0 |
6,1 |
| 1.2 Fettsäuren/-triglyceride: |
|
|
|
|
| Mischfettsäure |
|
|
4,8 |
2,9 |
| Misch-Triglycerid |
|
|
4,8 |
2,8 |
| 1.3 Alkalihydroxid: |
|
|
|
|
| Ca(OH)2 |
|
|
1,8 |
1,5 |
| 1.4 Komplexierungsmittel: |
|
|
|
|
| Ca-Acetat |
|
|
4,8 |
3.0 |
| Ca-Borat |
|
|
0,1 |
0,2 |
| 2. Grundölöle: |
|
|
|
|
| Gemischtbasisches Mineralöl (mit v40= 100mm2/s) |
|
|
79,5 |
80,8 |
| 3. Additive: |
|
|
|
|
| Antioxidant 1 |
|
|
0,6 |
0,5 |
| Antioxidant 2 |
|
|
0,6 |
0,5 |
| Korrosionsschutz |
|
|
0,5 |
0,2 |
| Festschmierstoff Graphit |
|
|
0,5 |
1,0 |
| Festschmierstoff MoS2 |
|
|
1,8 |
0,0 |
| Summe |
|
|
100 |
100 |
| 4. Kenndaten |
Methode |
Einheit |
|
|
| 4.1 Allgemeine physikalische Daten |
|
|
|
|
| Penetration ungewalkt |
DIN ISO 2137 |
0,1mm |
263 |
315 |
| Penetration gewalkt 60 Doppeltakte |
DIN ISO 2137 |
0,1mm |
351 |
340 |
| Kupferkorrosion 24h / 100°C |
DIN 51811 |
Bewertungsstufe |
1-100 |
1-100 |
| Tropfpunkt |
DIN ISO 2176 |
°C |
240 |
280 |
| Ölabscheidung 18h/40°C |
DIN 51817 |
% |
0,4 |
2,1 |
| Ölabscheidung 7d/40°C |
DIN 51817 |
% |
2 |
8,9 |
| 4.2 Wasserbeständigkeit |
|
|
|
|
| statische Wasserbeständigkeit 3h/90°C |
DIN 51807-1 |
Bewertungsstufe |
1-90 |
1-90 |
| Auswaschverlust bei 80°C |
DIN 51807-2 |
Bewertungsstufe |
1 |
1 |
| 4.3 Reibungsminderung |
|
|
|
|
| SRV bei 80°C (40Hz, 1,5 mm Amplitude, 500N Last) |
ASTM D D5707-05 |
|
|
|
| Reibwert |
|
|
0,107 |
0,097 |
| Verlauf |
|
|
ruhig |
ruhig |
| SRV bei 150°C (40Hz, 1,5 mm Amplitude, 500N Last) |
ASTM D D5707-05 |
|
|
|
| Reibwert |
|
|
0,097 |
0,085 |
| Verlauf |
|
|
ruhig |
ruhig |
| 4.4 Verschleißschutzwirkung |
|
|
|
|
| VKA-Schweißlast |
DIN 51350-4 |
N |
3400 |
3800 N |
| VKA-Kalotte 1000N/1min |
DIN 51350-5 |
mm |
1,02 |
0,62 |
| 4.5 Verträglichkeit mit Faltenbalgmaterialien |
|
|
|
|
| 4.6.1 Chloropren Inepsa 4012 168h/120°C |
|
|
|
|
| -Shore A |
DIN 53505 |
|
-2 |
-1 |
| -Volumenänderung |
DIN 53521 |
% |
+3,5 |
-0,5 |
| -Änderung Zugfestigkeit |
DIN 53504 |
% |
-0,5 |
-1,2 |
| -Änderung Dehnung |
DIN 53504 |
% |
-22,1 |
-19 |
| 4.6.2 NBR-Kautschuk |
|
|
|
|
| SRE NBR 34 7d/100°C |
DIN 53538-3 |
|
|
|
| -Shore A |
DIN 53505 |
|
-2 |
-3 |
| -Volumenänderung |
DIN 53521 |
% |
+3,4 |
+ 3,1 |
| -Änderung Zugfestigkeit |
DIN 53504 |
% |
-2,9 |
-5 |
| -Änderung Dehnung |
DIN 53504 |
% |
-7,8 |
-4,5 |
| 4.6.3 TPE-Elastomere |
|
|
|
|
| Hytrel 8332 336h/125°C |
|
|
|
|
| -Shore D |
DIN 53505 |
|
-3 |
-2 |
| -Volumenänderung |
DIN 53521 |
% |
+13,1 |
+ 6,2 |
| -Änderung Zugfestigkeit |
DIN 53504 |
% |
-32,9 |
+ 6,7 |
| -Änderung Dehnung |
DIN 53504 |
% |
-27 |
+61 |
| Arnitel EB 463 336h/125°C |
|
|
|
|
| -Shore D |
DIN 53505 |
|
-6 |
0 |
| -Volumenänderung |
DIN 53521 |
% |
+10,7 |
+10,2 |
| -Änderung Zugfestigkeit |
DIN 53504 |
% |
-15 |
-19,7 |
| -Änderung Dehnung |
DIN 53504 |
% |
-10 |
+ 7,8 |
| 4.6.4 EPDM-Kautschuk |
|
|
|
|
| Vamac Y76HR 336h/125°C |
|
|
|
|
| -Shore A |
DIN 53505 |
|
+3 |
+5 |
| -Volumenänderung |
DIN 53521 |
% |
+6 |
+ 0,3 |
| -Änderung Zugfestigkeit |
DIN 53504 |
% |
-17,4 |
-1,8 |
| -Änderung Dehnung |
DIN 53504 |
% |
-39 |
-35 |
| 5. Lebensdauerprüfung auf dem Gleichlaufgelenkwellenprüfen |
| Lebensdauer |
Mio Überrollungen |
|
13,6 |
11,2 |
| Mittlere Beharrungstemperatur |
°C |
|
41,1 |
38,8 |
Tabelle 2: Wälzlagerfett-Formulierungen
| Beispiel |
|
|
C |
D |
E |
F |
| |
|
|
Referenz |
Erfindung |
Referenz |
Erfindung |
| Bezeichnung |
|
|
Calcium/Lithium-Komplex |
Calcium/Lithium-Komplex mit 6% Ligninsulfonat |
Calcium-Komplex |
Calcium-Komplex mit 5% Ligninsulfonat |
| 1. Verdicker: |
|
|
|
|
|
|
| 1.1 Ligninsulfonat: |
|
|
|
|
|
|
| Calciumligninsulfonat |
|
|
0,0 |
6,0 |
0 |
5,1 |
| 1.2 Fettsäuren/-triglyceride: |
|
|
|
|
|
|
| 12-HSA |
|
|
8,0 |
5,0 |
|
|
| Mischfettsäure |
|
|
|
|
6,9 |
5,6 |
| Misch-Triglycerid |
|
|
|
|
6,8 |
5,4 |
| 1.3 Alkalihydroxid: |
|
|
|
|
|
|
| LiOH*H2O |
|
|
0,6 |
0,4 |
|
|
| Ca(OH)2 |
|
|
1,6 |
1,0 |
2,5 |
2,0 |
| 1.4 Komplexierungsmittel: |
|
|
|
|
|
|
| Sebacinsäure |
|
|
2,9 |
1,8 |
|
|
| Ca-Acetat |
|
|
3,9 |
2,4 |
7,0 |
5,7 |
| Ca-Borat |
|
|
|
|
0,4 |
0,3 |
| 2. Basisöle: |
|
|
|
|
|
|
| Gemischtbasisches Mineralöl (mit v40= 100mm2/s) |
|
|
81,6 |
82,0 |
75,6 |
75,3 |
| 3. Additive: |
|
|
|
|
|
|
| Antioxidant 1 |
|
|
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
| Antioxidant 2 |
|
|
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
| Korrosionsschutz |
|
|
1 |
1 |
0,4 |
0,3 |
| Summe |
|
|
|
|
|
|
| 4. Kenndaten |
Methode |
Einheit |
|
|
|
|
| 4.1 Allgemeine physikalische Daten |
|
|
|
|
|
|
| Penetration ungewalkt |
DIN ISO 2137 |
0,1mm |
299 |
278 |
199 |
196 |
| Penetration gewalkt 60 Doppeltakte |
DIN ISO 2137 |
0,1mm |
310 |
299 |
234 |
242 |
| Tropfpunkt |
DIN ISO 2176 |
°C |
206 |
230 |
255 |
>260 |
| Ölabscheidung 18h/40°C |
DIN 51817 |
% |
2,2 |
1,1 |
0 |
0 |
| Ölabscheidung 7d/40°C |
DIN 51817 |
% |
4,1 |
3,9 |
0,8 |
0,6 |
| 4.2 Wasserbeständigkeit |
|
|
|
|
|
|
| statische Wasserbeständigkeit |
|
|
|
|
|
|
| 3h/90°C |
DIN 51807-1 |
Bewertungsstufe |
1-90 |
1-90 |
1-90 |
1-90 |
| Auswaschverlust bei 80°C |
DIN 51807-2 |
Bewertungsstufe |
1 |
1 |
1 |
1 |
| 4.3 Korrosionsschutz |
|
|
|
|
|
|
| Emcor destilliertes Wasser |
DIN 51802 |
Bewertungsstufe |
0-0 |
0-0 |
0-0 |
0-0 |
| 4.5 Verschleißschutzwirkung |
|
|
|
|
|
|
| VKA-Schweißlast |
DIN 51350-4 |
N |
2000 |
3400 |
2000 |
3200 |
| VKA-Kalotte 1000N/1min |
DIN 51350-5 |
0,1mm |
0,91 |
0,45 |
0,89 |
0,67 |
| 5. Wälzlagerprüfungen |
|
|
|
|
|
|
| FAG-FE9 (A/1500/6000/120°C) |
DIN51821-2 |
|
|
|
|
|
| mittlere Lebensdauer L10 |
|
|
78 |
110 |
35 |
78 |
| mittlere Lebensdauer L50 |
|
|
115 |
220 |
74 |
156 |
Tabelle 3: Schmierfettformulierung mit Basisölen aus nachwachsenden Rohstoffen
| Beispiel |
|
|
G |
H |
I |
J |
| |
|
|
Referenz |
Erfindung |
Erfindung |
Erfindung |
| Bezeichnung |
|
|
Calcium-Komplex |
Calcium-Komplex |
Calcium-Komplex |
Calcium-Komplex |
| 1. Verdicker: |
|
|
|
|
|
|
| 1.1 Ligninsulfonat: |
|
|
|
|
|
|
| Calciumligninsulfonat |
|
|
0 |
7,1 |
9,9 |
5,1 |
| 1.2 Fertigseifen: |
|
|
|
|
|
|
| Ca-12-Hydroxystearat |
|
|
19,5 |
14,1 |
19,8 |
10,1 |
| 1.6 Komplexierungsmittel: |
|
|
|
|
|
|
| Ca-Acetat |
|
|
4,5 |
2,9 |
4,0 |
2,1 |
| Ca-Borat |
|
|
0,3 |
0,2 |
0,3 |
0,1 |
| 2. Grundöle: |
|
|
|
|
|
|
| Trimethylolpropan-trioleat |
|
|
|
|
|
28,5 |
| Methyloleat |
|
|
73,6 |
73,6 |
63,9 |
52,1 |
| 3. Additive: |
|
|
|
|
|
|
| Antioxidant |
|
|
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
| Korrosionsschutz |
|
|
2 |
2,0 |
2,0 |
2,0 |
| Summe |
|
|
100 |
100 |
100 |
100 |
| 4. Kenndaten |
Methode |
Einheit |
|
|
|
|
| 4.1 Allgemeine physikalische Daten |
|
|
|
|
|
|
| Penetration ungewalkt |
DIN ISO 2137 |
0,1mm |
189 |
108 |
170 |
232 |
| Penetration gewalkt 60 Doppeltakte |
DIN ISO 2137 |
0,1mm |
221 |
209 |
219 |
301 |
| Kupferkorrosion 24h / 100°C |
DIN 51811 |
Bewertungsstufe |
1-100 |
1-100 |
1-100 |
1-100 |
| Tropfpunkt |
DIN ISO 2176 |
°C |
210 |
250 |
248 |
205 |
| Ölabscheidung 18h/40°C |
DIN 51817 |
% |
0,4 |
0,0 |
0,0 |
0,4 |
| Ölabscheidung 7d/40°C |
DIN 51817 |
% |
0,6 |
0,5 |
0,1 |
2,5 |
| 4.2 Wasserbeständigkeit |
|
|
|
|
|
|
| statische Wasserbeständigkeit 3h/90°C |
DIN 51807-1 |
Bewertungsstufe |
1-90 |
1-90 |
1-90 |
1-90 |
| 4.3 Korrosionsschutz |
|
|
|
|
|
|
| Emcor destilliertes Wasser |
DIN 51802 |
Bewertungsstufe |
1-1 |
1-1 |
1-1 |
1-1 |
| 4.5 Verschleißschutzwirkung |
|
|
|
|
|
|
| VKA-Schweißlast |
DIN 51350-4 |
N |
2000 |
2800 |
3000 |
2400 |
| VKA-Kalotte 1000N/1min |
DIN 51350-5 |
0.1mm |
0,89 |
0,67 |
0,54 |
0,48 |
1. Verfahren zur Herstellung ligninsulfonathaltiger Schmierfette umfassend
a) den Schritt des Zusammenbringens von:
- zumindest einem Grundöl
- zumindest einer Calciumseife einer gesättigten oder ungesättigten Mono-Carbonsäure
mit 10 bis 32 Kohlenstoffatomen, ggf. substituiert,
- zumindest einem Komplexierungsmittel ausgewählt aus:
(i) einem Alkalisalz, ausgenommen Natriumsalz, einem Erdalkalisalz oder Aluminiumsalz,
einer gesättigten oder ungesättigten Mono - Carbonsäure oder Hydroxycarbonsäuren mit
2 bis 8, einer Di-Carbonsäure mit 2 bis 16 Kohlenstoffatomen, jeweils ggf. substituiert,
(ii) einem Alkali- und/oder Erdalkalisalz der Borsäure und/oder Phosphorsäure, einschließlich
deren Umsetzungsprodukte mit LiOH und/oder Ca(OH)2, und
(iii) deren Mischungen und
- zumindest Calciumligninsulfonat mit mittleren Molekulargewichten als Gewichtsmittel
von größer 10000 g/mol,
Erhitzen auf größer 120°C zur Umsetzung und unter Austreiben von niedrig siedenden
Komponenten zur Herstellung eines Basisfetts und
b) den Schritt des Abkühlens und der Zugabe von Grundöl und ggf. Additiven unter Vermischen.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt a) Calciumhydroxid neben ggf. weiteren Erdalkalihydroxiden zugesetzt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Schmierfett alkalisch eingestellt ist, insbesondere durch Zusatz von Calciumhydroxid
im Überschuss.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Erhitzen auf Temperaturen von größer 180°C erfolgt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass neben Calciumhydroxid in Schritt a) auch Lithiumhydroxid, Magnesiumhydroxid und/oder
Aluminiumhydroxid bzw. Aluminiumalkoholate und/oder Aluminiumoxoalkoholate und/oder
Lithium-, Magnesium- und/oder Aluminiumseifen einer gesättigten oder ungesättigten
Mono-Carbonsäure mit 10 bis 32 Kohlenstoffatomen, ggf. substituiert, eingesetzt werden.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schmierfett unabhängig voneinander enthält:
- 55 bis 92 Gew.%, insbesondere 70 bis 85 Gew.%, des Grundöls,
- 0 bis 40 Gew.%, insbesondere 2 bis 10 Gew.%, Additive,
- 3 bis 40 Gew.%, insbesondere 5 bis 20 Gew.% der Calciumseifen und
- 0,5 bis 10 Gew.%, der Komplexierungsmittel, und
- ggf. überschüssiges Ca(OH)2, vorzugsweise 0,01 bis 2 Gew.%, und
- 0,5 bis 15 Gew.%, und besonders bevorzugt 4 bis 8 Gew.% Calcium-Ligninsulfonat,
ggf. neben weiteren Erdalkaliligninsulfonaten,
jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung des Schmierfettes.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Basisfett des Schritts a) herstellbar ist unter Einsatz von
- 40 bis 70 Gew.%, insbesondere 45 bis 60 Gew.%, des Grundöls,
- 10 bis 60 Gew.%, insbesondere 15 bis 50 Gew.%, der Calciumseifen und
- 5 bis 30 Gew.% Komplexierungsmittel, und
- ggf. überschüssiges Ca(OH)2, vorzugsweise 0,02 bis 4 Gew.%, und
- 0,7 bis 30 Gew.%. Calcium-Ligninsulfonat, ggf. neben weiteren Erdalkaliligninsulfonaten,
jeweils bezogen auf die Zusammensetzung des Basisfettes.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmierfett unabhängig voneinander 0,2 - 5 Gew.% Graphit enthält und/oder keinen
Festschmierstoff oder kleiner < 1 Gew.% Festschmierstoff, insbesondere kein MoS2.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Calciumseife in-situ hergestellt ist als Umsetzungsprodukt von Calciumhydroxid,
mit einer gesättigten oder ungesättigten Mono-Carbonsäure mit 10 bis 32 Kohlenstoffatomen,
insbesondere mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen, ggf. substituiert z.B. durch Hydroxy,
als Ester oder Anhydrid.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Komplexierungsmittel als Umsetzungsprodukt aus einem Calciumsalz, insbesondere
Calciumhydroxid, mit einer gesättigten oder ungesättigten Mono-Carbonsäure mit 2 bis
8, insbesondere 2 bis 4, Kohlenstoffatomen oder einer Di-Carbonsäure mit 2 bis 16,
insbesondere 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, jeweils ggf. substituiert, z.B. durch Hydroxy,
als Ester oder Anhydrid, während Schritt a) zugesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Komplexierungsmittel ein Calciumsalz einer Carbonsäure ist und in-situ während
Schritt a) durch Zugabe einer gesättigten oder ungesättigten Mono-Carbonsäure mit
2 bis 8, insbesondere 2 bis 4, Kohlenstoffatomen oder einer Di-Carbonsäure mit 2 bis
16, insbesondere 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, jeweils ggf. substituiert, z.B. durch
Hydroxy, als Ester oder Anhydrid hergestellt wird.
12. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Calcium-Ligninsulfonat vor der Zugabe entwässert wird auf Werte von kleiner 0,5
Gew.% Wasser, z.B. durch Erhitzen im Basisöl auf über 95°C, insbesondere über 100°C
bis z.B. 120°C.
13. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung Komplexierungsmittel enthält zu 0,5 bis 10 Gew.%.
14. Schmierfett-Zusammensetzung enthaltend
- 55 bis 92 Gew.%, insbesondere 70 bis 85 Gew.%, des Grundöls,
- 0 bis 40 Gew.%, insbesondere 2 bis 10 Gew.%, Additive,
- 3 bis 40 Gew.%, insbesondere 5 bis 20 Gew.%, Calciumseifen einer gesättigten oder
ungesättigten Mono-Carbonsäure mit 10 bis 32 Kohlenstoffatomen, ggf. substituiert,
- 0,5 bis 10 Gew.% Komplexierungsmittel, ausgewählt aus:,
(i) einem Alkalisalz, ausgenommen Natriumsalz, einem Erdalkalisalz oder Aluminiumsalz,
einer gesättigten oder ungesättigten Mono - Carbonsäure oder Hydroxycarbonsäuren mit
2 bis 8, einer Di-Carbonsäure mit 2 bis 16 Kohlenstoffatomen, jeweils ggf. substituiert,
(ii) einem Alkali- und/oder Erdalkalisalz der Borsäure und/oder Phosphorsäure, einschließlich
deren Umsetzungsprodukte mit LiOH und/oder Ca(OH)2, ggf. überschüssiges Ca(OH)2, vorzugsweise 0,01 bis 2 Gew.%, und
- (iii) deren Mischungen und
- 0,5 bis 15 Gew.%, und besonders bevorzugt 2 bis 8 Gew.% Calcium-Ligninsulfonat,
ggf. neben weiteren Erdalkaliligninsulfonaten,
jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung des Schmierfettes,
wobei die Zusammensetzung einen Konuspenetrationswert (Walkpenetration) von 265 bis
365 mm/10 bei 25°C bestimmt nach ISO 2137 aufweist.
15. Zusammensetzung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung einen Konuspenetrationswert (Walkpenetration) 285 bis 355 mm/10,
bestimmt nach ISO 2137, aufweist.
16. Zusammensetzung nach zumindest einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundöl eine kinematische Viskosität von 20 bis 2500 mm2/s, vorzugsweise von 40 bis 500 mm2/s, bei 40 °C aufweist.
17. Zusammensetzung nach zumindest einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass das Komplexierungsmittel besteht aus;
- einem Alkalisalz, bevorzugt Lithiumsalz, Erdalkalisalz, bevorzugt Calciumsalze,
oder Aluminiumsalz einer gesättigten oder ungesättigten Mono-Carbonsäure mit 2 bis
8, insbesondere 2 bis 4, Kohlenstoffatomen oder einer Di-Carbonsäure mit 2 bis 16,
insbesondere 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, jeweils ggf. substituiert
18. Zusammensetzung nach zumindest einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass das Additiv ein oder mehrere Mitglieder ausgewählt aus der nachfolgenden Gruppe umfasst:
- Amin-Verbindungen, Phenol-Verbindungen, Sulfurantioxidantien, Zinkdithiocarbamat
oder Zinkdithiophosphat als Antioxidationsmittel;
- organische Chlorverbindungen, Schwefel, Phosphor oder Calciumborat, Zinkdithiophosphat,
organische Bismuthverbindungen als Hochdruckadditive;
- C2- bis C6- Polyole, Fettsäuren, Fettsäureester oder tierische oder pflanzliche
Öle;
- Petroleumsulfonat, Dinonylnaphtalonsulfonat oder Sorbitanester als Antikorrosionsmittel;
- Benzotriazol oder Natriumnitrit als Metalldeaktivatoren;
- Polymethacrylat, Polyisobutylen, oligo-Dec-1-ene, und Polystyrole als Viskositätsverbesserer;
- Molybdän-di-alkyl-dithiocarbamate oder Molybdänsulfid-di-alkyldithiocarbamate oder
aromatische Amine als Verschleißschutzadditive;
- funktionelle Polymere wie z.B. Oleylamide, organische Verbindungen auf Polyether-
und Amidbasis oder Molybdendithiocarbamat als Reibungsminderer (Friction Modifier);
und
- Polymerpulver wie Polyamide, Polyimide oder PTFE, Graphit, Metalloxide, Bornitrid,
Metallsulfide wie z.B. Molybdändisulfid, Wolframdisulfid oder Mischsulfide auf Basis
von Wolfram, Molybdän, Bismuth, Zinn und Zink, anorganische Salze der Alkali- und
Erdalkalimetalle, wie z.B. Calcium-Carbonat, Natrium- und Calciumphosphate, als Festschmierstoffe.
19. Zusammensetzung nach zumindest einem der Ansprüche 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schmierfett wasserbeständig ist und zwar
a) gemäß der Prüfung nach DIN 51807-1 der Bewertungsstufe 1-90 und/oder
b) gemäß Prüfung nach DIN 51807-2 der Bewertungsstufe 1-80.
20. Zusammensetzung nach zumindest einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Calcium-Ligninsulfonat ein mittleres Molekulargewicht (Mw, Gewichtsmittel) von
größer 10000, insbesondere größer 12000 oder sogar größer 15000 g/mol aufweist, welches
unabhängig hiervon 2 bis 12 Gew.%, insbesondere 4 bis 10 Gew.%, Schwefel (berechnet
als elementarer Schwefel) und/oder weiter unabhängig 5 bis 15 Gew.%, insbesondere
8 bis 15 Gew.%, Calcium enthält.
21. Zusammensetzung nach zumindest einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmierfett ein Grundöl auf Basis nachwachsender Rohstoffe enthält und/oder zu
einem Anteil von größer 95% auf Basis nachwachsender Rohstoffe aufgebaut ist.
22. Zusammensetzung nach zumindest einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung einen Tropfpunkt von größer 200°C nach DIN ISO 2176 aufweist.
23. Verwendung der Zusammensetzung nach zumindest einem der Ansprüche 14 bis 22 zur Schmierung
mindestens eines Getriebes.
24. Verwendung der Zusammensetzung nach zumindest einem der Ansprüche 14 bis 22 zur Schmierung
von Schmierstellen in Gleichlaufgelenken mit einem Gelenkwellenfaltenbalg, aufgebaut
aus thermoplastischen Polyetherestern als Gelenkwellenfaltenbalgmaterial.
1. Method for manufacturing lubricating greases that contain lignosulfonate comprising
a) the step of bringing together:
- at least one base oil,
- at least one calcium soap of a saturated or unsaturated monocarboxylic acid with
10 to 32 carbon atoms, optionally substituted,
- at least one complexing agent, selected from:
(i) an alkali salt, with the exception of sodium salt, an alkaline earth salt or aluminium
salt, a saturated or unsaturated monocarboxylic acid or hydroxycarboxylic acids with
2 to 8, a dicarboxylic acid with 2 to 16 carbon atoms, each of which is optionally
substituted,
(ii) an alkali and/or alkaline earth salt of boric acid and/or phosphoric acid, including
their reaction products with LiOH and/or Ca(OH)2 and
(iii) mixtures thereof, and
- at least calcium lignosulfonate having mean molecular weights as weight average
of greater than 10,000 g/mol,
heating to greater than 120°C for reacting and driving out low-boiling components
to manufacture a base grease and
b) the step of cooling and adding base oil and optionally additives while mixing.
2. Method according to claim 1, characterised in that in step a) calcium hydroxide is added optionally in addition to other alkaline earth
hydroxides.
3. Method according to claim 1, characterised in that lubricating grease is rendered alkaline, particularly by addition of excess calcium
hydroxide.
4. Method according to claim 1, characterised in that heating to temperatures exceeding 180°C is performed.
5. Method according to claim 1, characterised in that in addition to calcium hydroxide in step a), lithium hydroxide, magnesium hydroxide
and/or aluminium hydroxide and/or aluminium alcoholates and/or aluminium oxoalcoholates
and/or lithium, magnesium and/or aluminium soaps of a saturated or unsaturated monocarboxylic
acid with 10 to 32 carbon atoms, optionally substituted, are used.
6. Method according to claim 1,
characterised in that the lubricating grease comprises, independently of each other:
- 55 to 92 % by weight, particularly 70 to 85 % by weight, of the base oil,
- 0 to 40 % by weight, particularly 2 to 10 % by weight of additives,
- 3 to 40 % by weight, particularly 5 to 20 % by weight of the calcium soaps, and
- 0.5 to 10 % by weight of the complexing agents, and
- optionally excess Ca(OH)2, preferably 0.01 to 2 % by weight, and
- 0.5 to 15 % by weight and particularly preferably 4 to 8 % by weight of calcium
lignosulfonate, optionally in addition to other alkaline earth lignosulfonates, relative
in each case to the total composition of the lubricating grease.
7. Method according to claim 1,
characterised in that the base grease in step a) can be manufactured using
- 40 to 70 % by weight, particularly 45 to 60 % by weight, of the base oil,
- 10 to 60 % by weight, particularly 15 to 50 % by weight of the calcium soaps and
- 5 to 30 % by weight of complexing agents and
- optionally excess Ca(OH)2, preferably 0.02 to 4 % by weight and
- 0.7 to 30 % by weight of calcium lignosulfonate, optionally in addition to other
alkaline earth lignosulfonates,
relative in each case to the composition of the base grease.
8. Method according to claim 1 or 4, characterised in that the lubricating grease comprises independently of each other 0.2 - 5 % by weight
of graphite and/or no solid lubricant or less than < 1 % by weight of solid lubricant,
particularly no MoS2.
9. Method according to claim 1, characterised in that the calcium soap is manufactured in situ as a reaction product of calcium hydroxide
with a saturated or unsaturated monocarboxylic acid having 10 to 32 carbon atoms,
particularly with 16 to 20 carbon atoms, optionally substituted, for example by hydroxy,
as ester or anhydride.
10. Method according to claim 1, characterised in that the complexing agent as a reaction product of a calcium salt, particularly calcium
hydroxide, with a saturated or unsaturated monocarboxylic acid having 2 to 8, particularly
having 2 to 4, carbon atoms or a dicarboxylic acid having 2 to 16, particularly 2
to 12 carbon atoms, each of which is optionally substituted, for example by hydroxy,
as ester or anhydride, is added during step a).
11. Method according to claim 1, characterised in that the complexing agent is a calcium salt of a carboxylic acid and is manufactured in
situ during step a) by addition of a saturated or unsaturated monocarboxylic acid
having 2 to 8, particularly 2 to 4, carbon atoms or a dicarboxylic acid having 2 to
16, particularly 2 to 12 carbon atoms, each of which is optionally substituted, for
example by hydroxy, as ester or anhydride.
12. Method according to at least one of claims 1 to 11, characterised in that the calcium lignosulfonate is dehydrated before addition to values of less than 0.5
% by weight of water, e.g. by heating in the base oil to more than 95°C, particularly
to more than 100°C up to for example 120°C.
13. Method according to at least one of claims 1 to 12, characterised in that the composition comprises complexing agents at between 0.5 and 10 % by weight.
14. Lubricating grease composition, comprising
- 55 to 92 % by weight, particularly 70 to 85 % by weight, of the base oil,
- 0 to 40 % by weight, particularly 2 to 10 % by weight of additives,
- 3 to 40 % by weight, particularly 5 to 20 % by weight of calcium soaps of a saturated
or unsaturated monocarboxylic acid with 10 to 32 carbon atoms, optionally substituted,
- 0.5 to 10 % by weight of complexing agents, selected from:
(i) an alkali salt, with the exception of sodium salt, an alkaline earth salt or aluminium
salt, a saturated or unsaturated monocarboxylic acid or hydroxycarboxylic acids with
2 to 8, a dicarboxylic acid with 2 to 16 carbon atoms, each of which is optionally
substituted,
(ii) an alkali and/or alkaline earth salt of boric acid and/or phosphoric acid, including
their reaction products with LiOH and/or Ca(OH)2, optionally excess Ca(OH)2, preferably 0.01 to 2 % by weight, and
(iii) mixtures thereof and
- 0.5 to 15 % by weight and particularly preferably 2 to 8 % by weight of calcium
lignosulfonate, optionally in addition to other alkaline earth lignosulfonates,
relative in each case to the total composition of the lubricating grease, wherein
the composition has a cone penetration value (worked penetration) of between 265 and
385 mm/10 at 25°C determined according to ISO 2137.
15. Composition according to claim 14, characterised in that the composition has a cone penetration value (worked penetration) of between 285
and 355 mm/10, determined according to ISO 2137.
16. Composition according to at least one of claims 14 or 15, characterised in that the base oil has a kinematic viscosity of between 20 and 2500 mm2/sec., preferably between 40 and 500 mm2/sec., at 40°C.
17. Composition according to at least one of claims 14 to 16,
characterised in that the complexing agent consists of:
- an alkali salt, preferably lithium salt, an alkaline earth salt, preferably calcium
salts or an aluminium salt of a saturated or unsaturated monocarboxylic acid with
2 to 8, particularly 2 to 4, carbon atoms or a dicarboxylic acid with 2 to 16, particularly
2 to 12 carbon atoms, each optionally substituted.
18. Composition according to at least one of claims 14 to 17,
characterised in that the additive comprises one or several members selected from the following group:
- amine compounds, phenol compounds, sulphur-containing antioxidants, zinc dithiocarbamate
or zinc dithiophosphate as antioxidants;
- organic chlorine compounds, sulphur, phosphorus or calcium borate, zinc dithiophosphate,
organic bismuth compounds as high-pressure additives;
- C2 to C6 polyols, fatty acids, fatty acid esters or animal or vegetable oils;
- petroleum sulfonate, dinonylnaphthalene sulfonate or sorbitol esters as anticorrosion
agents;
- benzotriazole or sodium nitrite as metal deactivators;
- polymethacrylate, polyisobutylene, oligo-Dec-1-ene and polystyrenes as viscosity
improvers;
- molybdenum dialkyldithiocarbamate or molybdenum sulphide dialkyl dithiocarbamate
or aromatic amines as anti-wear additives;
- functional polymers such as oleylamides, organic polyether- and amide-based compounds
or molybdenum dithiocarbamate as friction modifiers; and
- polymer powders such as polyamides, polyimides or PTFE, graphite, metal oxides,
boron nitride, metal sulphides such as molybdenum disulphide, tungsten disulphide
or tungsten-, molybdenum-, bismuth-, tin- and zinc-based mixed sulphides, inorganic
salts of alkali and alkaline earth metals, such as calcium carbonate, sodium phosphates
and calcium phosphates, as solid lubricants.
19. Composition according to at least one of claims 14 to 18,
characterised in that the lubricating grease is water-resistant, i.e.
a) according to the test in accordance with DIN 51807-1 of assessment level 1-90 and/or
b) according to the test in accordance with DIN 51807-2 of assessment level 1-80.
20. Composition according to at least one of claims 14 to 19, characterised in that the calcium lignosulfonate has a mean molecular weight (Mw, weight average) greater
than 10,000, in particular greater than 12,000 or even greater than 15,000 g/mol,
which independently thereof comprises 2 to 12 % by weight, particularly 4 to 10 %
by weight of sulphur (calculated as elemental sulphur) and/or also indenpendently
comprises 5 to 15 % by weight, particularly 8 to 15 % by weight of calcium.
21. Composition according to at least one of claims 14 to 20, characterised in that the lubricating grease comprises a base oil based on sustainable raw materials and/or
is formed by a percentage greater than 95% on a basis of sustainable raw materials.
22. Composition according to at least one of claims 14 to 20, characterised in that the composition has a drop point greater than 200°C according to DIN ISO 2176.
23. Use of the composition according to at least one of claims 14 to 22 for lubricating
at least one gear.
24. Use of the composition according to at least one of claims 14 to 22 for lubricating
lubrication points in constant velocity joints with a drive shaft boot, formed of
thermoplastic polyether esters as the drive shaft boot material.
1. Procédé de fabrication de graisses lubrifiantes contenant du sulfonate de lignine,
comprenant a) l'étape de mise en contact de :
- au moins une huile de base
- au moins un savon de calcium d'un acide monocarboxylique saturé ou insaturé ayant
de 10 à 32 atomes de carbone, le cas échéant substitué,
- au moins un agent complexant choisi parmi :
(i) un sel alcalin, excepté le sel de sodium, un sel alcalino-terreux ou un sel d'aluminium,
un acide monocarboxylique saturé ou insaturé ou des acides hydroxycarboxyliques ayant
de 2 à 8, d'un acide dicarboxylique ayant de 2 à 16 atomes de carbone, le cas échéant
respectivement substitués,
(ii) un sel alcalin et/ou alcalino-terreux de l'acide borique et/ou de l'acide phosphorique,
y compris les produits de conversion avec LiOH et/ou Ca(OH)2 et
(iii) leurs mélanges et
- au moins un lignosulfonate de calcium ayant des masses moléculaires moyennes, en
tant que moyenne en poids, de plus de 10000 g/mol.
de chauffage à plus de 120°C pour la conversion et l'extraction des composants à faible
point d'ébullition pour la fabrication d'une graisse de base et
b) l'étape de refroidissement et d'addition de l'huile de base et des éventuels additifs
en mélangeant.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'on ajoute, à l'étape a), de l'hydroxyde de calcium en plus des éventuels autres
hydroxydes alcalino-terreux.
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la graisse lubrifiante est ajustée à un pH alcalin, en particulier par addition d'hydroxyde
de calcium en excédent.
4. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le chauffage s'effectue à des températures supérieures à 180°C.
5. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, en plus de l'hydroxyde de calcium, on met en oeuvre à l'étape a) également de l'hydroxyde
de lithium, de l'hydroxyde de magnésium et/ou de l'hydroxyde d'aluminium ou des alcoolates
d'aluminium et/ou des oxo-alcoolates d'aluminium et/ou des savons de lithium, de magnésium
et/ou d'aluminium d'un acide monocarboxylique saturé ou insaturé ayant 10 à 32 atomes
de carbone, le cas échéant substitué.
6. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que la graisse lubrifiante contient, indépendamment de chacun :
- 55 à 92 % en poids, en particulier 70 à 85 % en poids d'huile de base,
- 0 à 40 % en poids, en particulier 2 à 10 % en poids d'additifs,
- 3 à 40 % en poids, en particulier 5 à 20 % en poids de savons de calcium et
- 0,5 à 10 % en poids d'agent complexant, et
- éventuellement du Ca(OH)2 excédentaire, de préférence 0,01 à 2 % en poids, et
- 0,5 à 15 % en poids, et particulièrement préférentiellement 4 à 8 % en poids de
lignosulfonate de calcium, le cas échéant en plus d'autres lignosulfonates d'alcalinoterreux,
à chaque fois par rapport à la composition totale de la graisse lubrifiante.
7. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que la graisse de base de l'étape a) peut être fabriquée en utilisant :
- 40 à 70 % en poids, en particulier 45 à 60 % en poids d'huile de base,
- 10 à 60 % en poids, en particulier 15 à 50 % en poids de savons de calcium et
- 5 à 30 % en poids d'agent complexant, et
- éventuellement du Ca(OH)2 excédentaire, de préférence 0,02 à 4 % en poids, et
- 0,7 à 30 % en poids de lignosulfonate de calcium, le cas échéant en plus d'autres
lignosulfonates d'alcalinoterreux,
à chaque fois par rapport à la composition totale de la graisse de base.
8. Procédé selon la revendication 1 ou 4, caractérisé en ce que la graisse lubrifiante contient, indépendamment de chacun, 0,2 à 5 % en poids et/ou
ne contient aucune substance lubrifiante solide ou contient moins de < 1 % en poids
de substance lubrifiante solide, en particulier ne contient pas de MoS2.
9. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le savon de calcium est fabriqué in situ sous forme de produit de conversion de l'hydroxyde de calcium avec un acide monocarboxylique
saturé ou insaturé ayant de 10 à 32 atomes de carbone, en particulier 16 à 20 atomes
de carbone, le cas échéant substitué par un groupe hydroxy, sous forme d'ester ou
d'anhydride.
10. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'agent complexant est ajouté sous la forme d'un produit de conversion d'un sel de
calcium, en particulier de l'hydroxyde de calcium, avec un acide monocarboxylique
saturé ou insaturé ayant de 2 à 8, en particulier de 2 à 4, atomes de carbone ou d'un
acide dicarboxylique ayant de 2 à 16, en particulier de 2 à 12 atomes de carbone,
le cas échéant respectivement substitués, par exemple par un groupe hydroxy, sous
forme d'ester ou d'anhydride, pendant l'étape a).
11. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'agent complexant est un sel de calcium d'un acide carboxylique et est fabriqué
in situ pendant l'étape a) par addition d'un acide monocarboxylique saturé ou insaturé ayant
de 2 à 8, en particulier de 2 à 4, atomes de carbone ou d'un acide dicarboxylique
ayant de 2 à 16, en particulier de 2 à 12, atomes de carbone, le cas échéant respectivement
substitués, par exemple par un groupe hydroxy, sous forme d'ester ou d'anhydride.
12. Procédé selon au moins une des revendications 1 à 11, caractérisé en ce que le lignosulfonate de calcium est déshydraté avant l'addition jusqu'à des valeurs
inférieures à 0,5 % en poids d'eau, par exemple par chauffage dans l'huile de base
à plus de 95°C, en particulier à plus de 100°C jusqu'à une température de 120°C par
exemple.
13. Procédé selon au moins une des revendications 1 à 12, caractérisé en ce que la composition contient 0,5 à 10 % en poids d'agents complexants.
14. Composition de graisse lubrifiante contenant :
- 55 à 92 % en poids, en particulier 70 à 85 % en poids d'huile de base,
- 0 à 40 % en poids, en particulier 2 à 10 % en poids d'additifs,
- 3 à 40 % en poids, en particulier 5 à 20 % en poids de savons de calcium d'un acide
monocarboxylique saturé ou insaturé ayant de 10 à 32 atomes de carbone, le cas échéant
substitués,
- 0,5 à 10 % en poids d'un agent complexant choisi parmi :
(i) un sel alcalin, excepté le sel de sodium, un sel alcalino-terreux ou un sel d'aluminium,
un acide monocarboxylique saturé ou insaturé ou les acides hydroxycarboxyliques ayant
de 2 à 8, d'un acide dicarboxylique ayant de 2 à 16 atomes de carbone, le cas échéant
respectivement substitués,
(ii) un sel alcalin et/ou alcalino-terreux de l'acide borique et/ou de l'acide phosphorique,
y compris leurs produits de conversion avec LiOH et/ou Ca(OH)2 , le cas échéant du Ca(OH)2 excédentaire, de préférence de 0,01 à 2 % en poids, et
(iii) leurs mélanges et
- 0,5 à 15 % en poids et particulièrement préférentiellement 2 à 8 % en poids de lignosulfonate
de calcium, le cas échéant en plus d'autres lignosulfonates d'alcalino-terreux,
à chaque fois par rapport à la composition totale de la graisse lubrifiante,
la composition présentant une valeur de pénétration au cône (pénétration par foulage)
de 265 à 385 mm/10 à 25°C, déterminée d'après la norme ISO 2137.
15. Composition selon la revendication 14, caractérisée en ce que la composition présente une valeur de pénétration au cône (pénétration par foulage)
de 285 à 355 mm/10, déterminée d'après la norme ISO 2137.
16. Composition selon au moins une des revendications 14 ou 15, caractérisée en ce que l'huile de base présente une viscosité cinématique de 20 à 2500 mm2/s, de préférence 40 à 500 mm2/s, à 40°C.
17. Composition selon au moins une des revendications 14 à 16,
caractérisée en ce que l'agent complexant se compose de :
- un sel alcalin, de préférence un sel de lithium, un sel alcalino-terreux, de préférence
des sels de calcium, ou un sel d'aluminium d'un acide monocarboxylique saturé ou insaturé
ayant de 2 à 8, en particulier de 2 à 4, atomes de carbone ou d'un acide dicarboxylique
ayant de 2 à 16, en particulier de 2 à 12 atomes de carbone, le cas échéant respectivement
substitués.
18. Composition selon au moins une des revendications 14 à 17,
caractérisée en ce que l'additif comprend un ou plusieurs éléments choisis dans le groupe suivant :
- les composés amines, les composés phénols, les antioxydants sulfurés, le dithiocarbamate
de zinc ou le dithiophosphate de zinc à titre d'antioxydants ;
- les composés organochlorés, le soufre, le phosphore ou le borate de calcium, le
dithiophosphate de zinc, les composés organiques de bismuth à titre d'additifs haute
pression ;
- les polyols en C2 à C6, les acides gras, les esters d'acides gras ou les huiles animales ou végétales ;
- le sulfonate de pétrole, le dinonylnaphtalonesulfonate ou l'ester de sorbitan à
titre d'agents anti-corrosion ;
- le benzotriazole ou le nitrite de sodium à titre de désactivateurs de métaux ;
- le polyméthacrylate, le polyisobutylène, l'oligo-déc-1-ène, et les polystyrènes
à titre d'améliorants de viscosité ;
- les di-alkyl-dithiocarbamates de molybdène ou les di-alkyl-dithiocarbamates de sulfure
de molybdène ou les amines aromatiques à titre d'additifs anti-usure ;
- les polymères fonctionnels comme par exemple les oléylamides, les composés organiques
à base de polyéther et d'amide ou le dithiocarbamate de molybdène à titre d'agents
réducteurs de friction (modificateurs de friction) ; et
- les poudres de polymères comme les polyamides, les polyimides ou le PTFE, le graphite,
les oxydes métalliques, le nitrure de bore, les sulfures métalliques comme par exemple
le disulfure de molybdène, le disulfure de tungstène ou des sulfures mixtes à base
de tungstène, molybdène, bismuth, étain et zinc, les sels inorganiques de métaux alcalins
et alcalino-terreux, comme par exemple le carbonate de calcium, les phosphates de
sodium et de calcium, à titre de substances lubrifiantes solides.
19. Composition selon au moins une des revendications 14 à 18, caractérisée en ce que la graisse lubrifiante est résistante à l'eau et ce a) selon l'essai d'après la norme
DIN 51807-1 de l'étape d'évaluation 1-90 et/ou b) selon l'essai d'après la norme DIN
51807-2 de l'étape d'évaluation 1-80.
20. Composition selon au moins une des revendications 14 à 19, caractérisée en ce que le lignosulfonate de calcium présente une masse moléculaire moyenne (Mw, moyenne
en poids) supérieure à 10000, en particulier supérieure à 12000 voire même supérieure
à 15000 g/mol, en ce que celui-ci contient, indépendamment de cela, en particulier 2 à 12 % en poids, en particulier
4 à 10 % en poids de soufre (calculé en tant que soufre élémentaire) et/ou, toujours
indépendamment, 5 à 15 % en poids, en particulier 8 à 15 % en poids, de calcium.
21. Composition selon au moins une des revendications 14 à 20, caractérisée en ce que la graisse lubrifiante contient une huile de base à base de matières premières renouvelables
et/ou est composée en une proportion supérieure à 95 % de matières premières renouvelables.
22. Composition selon au moins une des revendications 14 à 20, caractérisée en ce que la composition présente un point de goutte supérieur à 200°C d'après la norme ISO
2176.
23. Utilisation de la composition selon au moins une des revendications 14 à 22 pour la
lubrification au moins d'une transmission.
24. Utilisation de la composition selon au moins une des revendications 14 à 22 pour la
lubrification de points de lubrification dans des joints homocinétiques avec un soufflet
de cardan, dont le matériau est constitué d'esters de polyéthers thermoplastiques.