[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Drückerstift mit zwei entlang seiner Längsachse
hintereinander angeordneten Stiftabschnitten.
[0002] Derartige Drückerstifte sind grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannt und
dienen bei Türschlössern zur Verbindung von Türdrücker und Schlossnuss.
[0003] Ein bekannter Drückerstift, welcher zur Verwendung mit einer Halbgarnitur ausgebildet
ist, umfasst einen kürzeren und einen längeren Stiftabschnitt, wobei letzterer in
die Schlossnuss eingesetzt wird. Der kürzere Stiftabschnitt weist einen bolzenförmigen
Fortsatz auf, welcher in einer axialen Durchgangsbohrung des längeren Stiftabschnitts
drehbar gelagert ist, so dass sich der kürzere Stiftabschnitt relativ zu dem längeren
Stiftabschnitt um die Längsachse verdrehen kann. Das dem kürzeren Stiftabschnitt abgewandte
Ende des bolzenförmigen Fortsatzes ragt aus dem längeren Stiftabschnitt hervor und
ist drehfest mit einem Verankerungselement versehen. Die Verankerung des Drückerstifts
in der Schlossnuss wird durch eine Verdrehung des kürzeren Stiftabschnitts erreicht,
was sich einer Person, welche den Drückerstift nach längerer Einsatzzeit aus der Schlossnuss
zu lösen versucht, unter Umständen nicht erschließt. Der längere Stiftabschnitt ist
mit einem Außengewinde versehen, mit welchem eine Gewindescheibe in Eingriff steht,
durch die sich der in der Schlossnuss verankerte Drückerstift gegen die Schlossnuss
verspannen lässt. Die Gewindescheibe weist einen größeren Durchmesser als eine in
der Tür vorgesehene Bohrung auf, so dass die Bohrung zur Verspannung des Drückerstifts
zusätzlich aufgebohrt werden muss. Zur Verdrehung der Gewindescheibe ist ein Spezialwerkzeug
erforderlich. Die axialen Abmessungen der Stiftabschnitte sind so gewählt, dass die
Trennlinie zwischen diesen nicht nur außerhalb der Schlossnuss, sondern auch außerhalb
des Türblatts verläuft. Der Türdrücker sitzt also sowohl auf dem kürzeren Stiftabschnitt
als auch auf einem Teil des längeren Stiftabschnitts, was zu einem gewissen Spiel
des Türdrückers auf dem Drückerstift führen kann.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Drückerstift bereitzustellen, welcher
eine einfachere Bauform aufweist, einfacher zu montieren bzw. demontieren ist und
eine zuverlässigere Fixierung eines Türdrückers ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Drückerstift mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
insbesondere dadurch gelöst, dass ein erster und ein zweiter Stiftabschnitt
- durch ein Spannmittel, welches innerhalb des ersten Stiftabschnitts mit radialem Spiel
gelagert ist, verbunden sind,
- jeweils eine schräg zur Längsachse verlaufende Fläche aufweisen, und
- mittels des Spannmittels über die schräg zur Längsachse angeordneten, aneinander anliegenden
Flächen derart gegeneinander verspannbar sind, dass ein radialer Versatz der Stiftabschnitte
bezüglich der Längsachse erreichbar ist.
[0006] Erfindungsgemäß lassen sich die beiden Stiftabschnitte durch Betätigung des Spannmittels
in Längsrichtung aufeinander zu bewegen. Dabei wird die Bewegung der Stiftabschnitte
in Längsrichtung über die Schrägflächen in eine Bewegung in radialer Richtung umgesetzt,
d.h. das Auflaufen der Stiftabschnitte auf die Schrägflächen führt zu einem radialen
Versatz der Stiftabschnitte. Das radiale Spiel des Spannmittels innerhalb des ersten
Stiftabschnitts ist dabei so groß gewählt, dass der maximal erreichbare radiale Versatz
der Stiftabschnitte ausreicht, um den Drückerstift in einer Schlossnuss zu verankern,
insbesondere durch Verklemmung oder indem der radial versetzte zweite Stiftabschnitt
einen in der Schlossnuss entsprechend ausgebildeten Vorsprung hintergreift.
[0007] Zur Montage wird der Drückerstift soweit in die Schlossnuss eingeführt, dass sich
die Schrägflächen der Stiftabschnitte im Inneren der Schlossnuss befinden. Durch Betätigung
des Spannmittels werden die Stiftabschnitte in Längsrichtung aufeinander zubewegt,
wobei sie über ihre Schrägflächen abgleiten und sich in radialer Richtung relativ
zueinander verschieben. Hierdurch werden die Stiftabschnitte nicht nur untereinander,
sondern auch bezüglich der Schlossnuss verspannt, z.B. durch Reibschluss.
[0008] Der erfindungsgemäße Drückerstift weist eine besonders einfache Bauform auf, da dem
Spannmittel eine Doppelfunktion zukommt, indem es sowohl zur Herstellung der Verbindung
zwischen den beiden Stiftabschnitten als auch zum Verspannen des Drückerstifts mit
der Schlossnuss dient.
[0009] Darüber hinaus resultiert die Lagerung des Spannmittels innerhalb des ersten Stiftabschnitts
in einer räumlich besonders kompakten Bauweise, so dass während der Montage kein zusätzliches
Aufbohren des Türblatts erforderlich ist, wie z.B. bei der Verwendung einer Gewindescheibe
als Spannmittel.
[0010] Weiterhin gestalten sich sowohl die Montage als auch die Demontage des erfindungsgemäßen
Drückerstifts besonders einfach, da zur Verankerung des Drückerstifts in der Schlossnuss
weder ein Spezialwerkzeug, noch das bereits erwähnte Aufbohren des Türblatts erforderlich
ist und auch zur Demontage allein das augenfällig im ersten Stiftabschnitt angeordnete
Spannmittel betätigt zu werden braucht.
[0011] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Trennlinie zwischen den
beiden Stiftabschnitten nach der Montage innerhalb der Schlossnuss verläuft. Somit
kann der sich außerhalb der Schlossnuss erstreckende Bereich des Stifts einteilig
ausgeführt werden und die Fixierung eines Türdrückers spielfrei erfolgen.
[0012] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung zu entnehmen.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform sind die schräg zur Längsachse verlaufenden Flächen als
ebene Flächen ausgebildet. Die Ausgestaltung als ebene Flächen ermöglicht eine gleichmäßige
Kraftverteilung und eine einfache Herstellung der Stiftabschnitte. Alternativ können
die Stiftabschnitte an ihren schräg zur Längsachse verlaufenden Flächen miteinander
verzahnt sein, wobei die Verzahnung vorzugsweise in Gleitrichtung orientiert ist,
um das Abgleiten der Stiftabschnitte zu erleichtern.
[0014] Als Spannmittel ist bevorzugt eine Schraube vorgesehen. Die Verwendung einer Schraube
erweist sich vor allem in Hinblick auf die Montage und Demontage des Drückerstifts
als vorteilhaft, da diese einfach mit einem gewöhnlichen Werkzeug, z.B. einem Schraubendreher
oder Inbusschlüssel, angezogen bzw. gelöst werden kann. Somit ist kein Spezialwerkzeug
erforderlich. Im montierten Zustand schließt der Kopf der Schraube bevorzugt bündig
mit dem ersten Stiftabschnitt ab oder ist innerhalb des ersten Stiftabschnitts versenkt.
Die Schraube kann eine Senkkopfschraube sein, aus Stabilitätsgründen wird aber eine
Zylinderkopfschraube, insbesondere eine Zylinderkopfschraube mit Innensechskant, bevorzugt.
[0015] Zur Verbindung und Verspannung der beiden Stiftabschnitte ist der zweite Stiftabschnitt
bevorzugt mit einem Innengewinde versehen, in welches die Schraube eingreifen kann.
[0016] Vorteilhafterweise ist das Spannmittel in einer in der Längserstreckung des ersten
Stiftabschnitts verlaufenden Bohrung gelagert. Dabei kann die Bohrung in einem dem
zweiten Stiftabschnitt zugewandten Bereich einen geringeren Durchmesser aufweisen
als in einem dem zweiten Stiftabschnitt abgewandten Bereich. Insbesondere kann die
Bohrung mindestens zwei diskrete Durchmesser aufweisen, gewissermaßen also stufenförmig
ausgebildet sein. In diesem Fall bildet die Bohrung wenigstens eine Stufe oder Schulter
aus, welche als Anschlag für das Spannmittel wirken kann, insbesondere für den Kopf
einer Schraube. Durch geeignete Dimensionierung der Durchmesser wird das erforderliche
Spiel des Spannmittels und somit der gewünschte radiale Versatz der Stiftabschnitte
ermöglicht.
[0017] Bevorzugt ist an einem der Stiftabschnitte, insbesondere an dem ersten Stiftabschnitt,
ein Anschlagelement ausgebildet, welches bezüglich einer Bewegung in Richtung der
Längsachse fixiert ist. Das Anschlagelement liegt im montierten Zustand an der Schlossnuss
an und sorgt für eine korrekte Positionierung des Drückerstifts in der Schlossnuss.
Die Montage des Drückerstifts wird hierdurch insofern vereinfacht, als die Lage der
Trennlinie zwischen den beiden Stiftabschnitten innerhalb der Schlossnuss und die
Länge des aus der Schlossnuss herausragenden Abschnitts des Drückerstifts vorgegeben
sind. Das Anschlagelement kann an dem Stiftabschnitt fest oder lösbar fixiert sein.
Beispielsweise kann die Fixierung des Anschlagelementes durch eine formschlüssige
und/oder eine stoffschlüssige Verbindung mit dem Stiftabschnitt erfolgen, z.B. durch
Verpressen, Verrasten, Verschweißen, Verlöten, insbesondere Hartlöten, oder Verkleben.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform ist das Anschlagelement in einer Vertiefung des Stiftabschnitts
aufgenommen. Die Vertiefung kann beispielsweise als Nut, insbesondere als Ringnut,
ausgeführt sein. Das Anschlagelement kann radial auf den Stiftabschnitt aufgesteckt
sein.
[0019] Ferner kann das Anschlagelement ringförmig ausgebildet sein, z.B. in Form eines Sprengrings
oder eines Seegerrings. Alternativ kann das Anschlagelement auch als Dorn oder Vorsprung
ausgeführt sein. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Anschlagelement scheibenförmig
ausgebildet. Die Bezeichnung scheiben- oder ringförmig ist dabei nicht auf kreisförmige
Elemente beschränkt, so dass beispielsweise auch ovale Formen unter diese Definition
fallen.
[0020] Die Dimensionen des Anschlagelementes sind vorzugsweise so gewählt, dass der Drückerstift
durch eine bereits im Türblatt vorhandene Öffnung in die Schlossnuss eingesteckt werden
kann und ein zusätzliches Aufbohren des Türblatts nicht erforderlich ist. Besonders
bevorzugt weist das Anschlagelement eine radiale Abmessung von weniger als 16 mm auf,
damit sich der Stift mitsamt dem Anschlagelement durch eine im Türblatt vorhandene
Bohrung mit einem Durchmesser von 22 mm einführen lässt und das Anschlagelement nicht
auf einem Schlosskasten des Türschlosses schleift.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist zumindest der zweite Stiftabschnitt
an seiner in Richtung des radialen Versatzes weisenden Außenseite eine reibungserhöhende
Oberflächenstrukturierung auf. Diese bewirkt im montierten Zustand eine Verbesserung
des Kraftschlusses zwischen dem zweiten Stiftabschnitt und der Schlossnuss. Die Oberflächenstrukturierung
kann beispielsweise senkrecht zur Längserstreckung des Stiftabschnitts verlaufende
Riffelungen oder Vertiefungen umfassen. Alternativ oder zusätzlich können auf der
Oberfläche Vertiefungen vorgesehen sein, welche eine spitzwinklige Form aufweisen,
wobei die Spitzen bevorzugt in diejenige Richtung zeigen, in welcher der Drückerstift
bei der Montage in die Schlossnuss eingeführt wird, d.h. entgegen die Zugrichtung.
Die Oberflächenstrukturierung kann durch unterschiedliche Verfahren in die Außenseite
des Stiftabschnitts eingebracht werden, z.B. durch spanende Bearbeitung, wie Fräsen,
oder durch Prägen.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist in wenigstens einem der Stiftabschnitte
eine Bohrung zur Aufnahme eines zur Befestigung eines Türdrückers vorgesehen Befestigungselementes,
insbesondere einer Madenschraube, ausgebildet.
[0023] Vorteilhafterweise ist ein Füllmaterial im Bereich der Bohrung zwischen dem Befestigungselement
und dem Spannelement vorgesehen, welches im montierten Zustand des Türdrückers für
eine Fixierung des Spannelements sorgt und somit einer unerwünschten Verstellung des
Spannelements, z.B. einer unerwünschten Verdrehung eines als Schraube ausgebildeten
Spannelements, entgegengewirkt. Das Füllmaterial kann ein metallisches Material oder
ein Kunststoffmaterial umfassen. Beispielsweise kann als Füllmaterial ein Harz verwendet
werden, welches im flüssigen Zustand durch die Bohrung, die zur Aufnahme des Befestigungselementes
vorgesehen ist, eingebracht wird und nach der Montage des Befestigungselementes aushärtet.
[0024] Der erfindungsgemäße Drückerstift kann sowohl in Verbindung mit einer Halbgarnitur
als auch einer Vollgarnitur eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang wird unter einer
Halbgarnitur eine Drückergarnitur verstanden, welche einseitig an einer Tür befestigt
ist und somit nur einen Türdrücker umfasst, während eine Vollgarnitur zwei Türdrücker
umfasst, welche an gegenüberliegenden Seiten der Tür angebracht sind. Weitere Gegenstände
der Erfindung sind dementsprechend auch eine Halbgarnitur und eine Vollgarnitur, welche
jeweils einen erfindungsgemäßen Drückerstift aufweisen.
[0025] Die Dimensionierung des Drückerstifts für eine Halbgarnitur bzw. eine Vollgarnitur
kann durch eine Anpassung der Längen des ersten und des zweiten Stiftabschnitts erreicht
werden. Dabei ragt im Fall einer Halbgarnitur nur der erste Stiftabschnitt aus der
Schlossnuss heraus, um einen Türdrücker aufzunehmen, während bei einer Vollgarnitur
sowohl der erste als auch der zweite Stiftabschnitt aus der Schlossnuss herausragen
und zur Aufnahme jeweils eines Türdrückers dienen.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend rein beispielhaft anhand einer möglichen Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1A bis 1D
- Ansichten eines erfindungsgemäßen Drückerstifts für eine Halbgarnitur im verspannten
Zustand;
- Fig. 2A und 2B
- Ansichten eines ersten Stiftabschnitts des Drückerstifts von Fig. 1; und
- Fig. 3A bis 3C
- Ansichten eines zweiten Stiftabschnitts des Drückerstifts von Fig. 1.
[0027] Wie in Fig. 1A bis 1D gezeigt ist, umfasst ein erfindungsgemäßer Drückerstift 10
einen ersten Stiftabschnitt 12 und einen zweiten Stiftabschnitt 14, welche einen im
Wesentlichen identischen quadratischen Querschnitt aufweisen. Die Stiftabschnitte
12, 14 definieren durch ihre Längserstreckungen eine Längsachse des Drückerstifts
10. Eine Richtung parallel zu der Längsachse des Drückerstifts 10 wird in diesem Kontext
auch als Längsrichtung bezeichnet.
[0028] Die Stiftabschnitte 12, 14 besitzen an ihren einander zugewandten Enden jeweils eine
schräg zur Längsachse verlaufende Schrägfläche 18, 20, wobei die Schrägflächen 18,
20 als ebene Flächen ausgebildet sind, wie sich insbesondere Fig. 1A, 2A, 3A und 3C
entnehmen lässt.
[0029] In dem ersten Stiftabschnitt 12 ist eine sich in Längsrichtung und über die gesamte
Länge des Stiftabschnitts 12 erstreckende Durchgangsbohrung 26 ausgebildet, welche
einen dem zweiten Stiftabschnitt 14 zugewandten Bereich 30a und einen dem zweiten
Stiftabschnitt 14 abgewandten Bereich 30b aufweist (Fig. 1C und 2A). Der Durchmesser
der Durchgangsbohrung 26 in dem dem zweiten Stiftabschnitt 14 zugewandten Bereich
30a ist geringer als der Durchmesser der Durchgangsbohrung 26 in dem dem zweiten Stiftabschnitt
14 abgewandten Bereich 30b, so dass eine umlaufende Schulter 31 an der die Durchgangsbohrung
26 begrenzenden Wand des ersten Stiftabschnitts 12 ausgebildet ist.
[0030] Obwohl die Durchgangsbohrung 26 im dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen
nur zwei Bereiche 30a, 30b unterschiedlicher Durchmesser besitzt, sei darauf hingewiesen,
dass sie grundsätzlich auch mehr als zwei, z.B. drei, Bereiche mit jeweils verschiedenen
Durchmessern aufweisen kann.
[0031] Wie man Fig. 1 und 2 entnehmen kann, weist der erste Stiftabschnitt 12 an seiner
Außenseite eine umlaufende Ringnut 34 auf, in welcher ein scheibenförmiges Anschlagelement
32 aufgenommen ist. Das Anschlagelement 32 weist eine Radialaussparung 33 auf, damit
es radial auf den ersten Stiftabschnitt 12 aufgesteckt werden kann. Zur Fixierung
des Anschlagelements 32 an dem Stiftabschnitt 12, insbesondere hinsichtlich einer
Bewegung in Längsrichtung, wird das Anschlagelement 32 unter Reduzierung seiner Radialaussparung
33 mit dem Stiftabschnitt 12 verpresst. Alternativ oder zusätzlich kann das Anschlagelement
32 mit dem Stiftabschnitt 12 auch verlötet oder verklebt werden.
[0032] Auch in dem zweiten Stiftabschnitt 14 ist eine sich in Längsrichtung und über die
gesamte Länge des Stiftabschnitts 14 erstreckende Durchgangsbohrung 28 ausgebildet,
welche zumindest abschnittsweise mit einem Innengewinde 36 versehen ist (Fig. 3).
Darüber hinaus kann diejenige Seitenfläche 37 des zweiten Stiftabschnitts 14, welche
von den an die Schrägfläche 20 angrenzenden Seitenflächen den größten Flächeninhalt
besitzt, mit einer in den Figuren nicht dargestellten reibungserhöhenden Oberflächenstrukturierung
versehen sein, z.B. in Form von Riffelungen oder Vertiefungen, die durch einen spanenden
oder prägenden Prozess erzeugt werden können.
[0033] Die Stiftabschnitte 12 und 14 sind durch eine Schraube 16 miteinander verbunden,
welche sich durch die Durchgangsbohrungen 26, 28 hindurch erstreckt und mit ihrem
Gewinde 38 in das Innengewinde 36 des zweiten Stiftabschnitts 14 eingreift. Dabei
ist die Schraube 16 mit einem radialen Spiel in der Durchgangsbohrung 26 des ersten
Stiftabschnitts 12 gelagert. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei
der Schraube 16 um eine Senkkopfschraube mit Kreuzschlitz. Alternativ kommen aber
auch andere Schraubentypen in Frage, wie z.B. eine Zylinderkopfschraube mit Innensechskant.
[0034] Zur Montage wird der Drückerstift 10 mit dem zweiten Stiftabschnitt 14 voraus in
eine Schlossnuss eingeführt, bis das Anschlagelement 32 außen an der Schlossnuss anliegt.
Die ebenen Schrägflächen 18, 20 der Stiftabschnitte 12, 14 befinden sich nun innerhalb
der Schlossnuss.
[0035] Zur Verankerung des Drückerstifts 10 in der Schlossnuss wird die Schraube 16 mittels
eines geeigneten Werkzeugs, z.B. eines Schraubendrehers oder Inbusschlüssels, in das
Innengewinde 36 des zweiten Stiftabschnitts 14 hineingedreht. Reicht die Schraube
16 ausreichend weit in den zweiten Stiftabschnitt 14 hinein, bewegen sich die Stiftabschnitte
12, 14 aufeinander zu. Diese Bewegung bewirkt, dass die Stiftabschnitte 12, 14 auf
ihre Schrägflächen 18, 20 auflaufen bzw. über diese abgleiten und in radialer Richtung,
d.h. quer zur Längsrichtung, relativ zueinander versetzt werden.
[0036] Durch diesen radialen Versatz wird die Seitenfläche 37 des zweiten Stiftabschnitts
14 mit einer Innenwand der Schlossnuss kraftschlüssig in Eingriff gebracht, so dass
die Stiftabschnitte 12, 14 nicht nur untereinander, sondern auch bezüglich der Schlossnuss
verspannt werden. Dabei kann die erwähnte und in den Figuren nicht dargestellte Oberflächenstrukturierung
der Seitenfläche 37 den Kraftschluss verbessern.
[0037] Die Längen der Stiftabschnitte 12, 14 und die Position des Anschlagelements 32 sind
so gewählt, dass die Trennlinie 42 zwischen den Stiftabschnitten 12, 14 nach erfolgter
Montage des Drückerstifts 10 in der Schlossnuss positioniert ist. Außerdem ist die
Länge der Schraube 16 derart an die Abmessungen der Stiftabschnitte 12, 14 angepasst,
dass der Kopf 40 der Schraube 16 nach erfolgter Montage des Drückerstifts 10 in der
Schlossnuss bündig mit dem ersten Stiftabschnitt abschließt. Dabei dient die Stirnseite
22 als Gegenlager für die Schraube 16. Alternativ kann auch die Schulter 31 als Gegenlager
für die Schraube 16 dienen, insbesondere bei Verwendung einer in den Figuren nicht
dargestellten Zylinderkopfschraube.
[0038] Zur Demontage des Drückerstifts 10 aus der Schlossnuss ist lediglich die Schraube
16 in umgekehrter Drehrichtung aus dem Drückerstift 10 herauszudrehen. Dabei ist die
Demontage wegen der augenfälligen Positionierung der Schraube 16 innerhalb des Drückerstifts
10 auch ohne Bedienungsanleitung und ohne Spezialwerkzeug leicht möglich.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 10
- Drückerstift
- 12
- erster Stiftabschnitt
- 14
- zweiter Stiftabschnitt
- 16
- Schraube
- 18
- Schrägfläche
- 20
- Schrägfläche
- 22
- Stirnseite
- 24
- Stirnseite
- 26
- Durchgangsbohrung
- 28
- Durchgangsbohrung
- 30a
- Bereich
- 30b
- Bereich
- 31
- Schulter
- 32
- Anschlagelement
- 33
- Radialaussparung
- 34
- Ringnut
- 36
- Innengewinde
- 37
- Seitenfläche
- 38
- Gewinde
- 40
- Schraubenkopf
- 42
- Trennlinie
1. Drückerstift (10) mit zwei entlang seiner Längsachse hintereinander angeordneten Stiftabschnitten
(12, 14),
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erster und ein zweiter Stiftabschnitt (12, 14)
- durch ein Spannmittel (16), welches innerhalb des ersten Stiftabschnitts (12) mit
radialem Spiel gelagert ist, verbunden sind,
- jeweils eine schräg zur Längsachse verlaufende Fläche (18, 20) aufweisen, und
- mittels des Spannmittels (16) über die schräg zur Längsachse angeordneten, aneinander
anliegenden Flächen (18, 20) derart gegeneinander verspannbar sind, dass ein radialer
Versatz der Stiftabschnitte (12, 14) bezüglich der Längsachse erreichbar ist.
2. Drückerstift (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die schräg zur Längsachse verlaufenden Flächen (18, 20) als ebene Flächen ausgebildet
sind.
3. Drückerstift (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannmittel eine Schraube (16) ist.
4. Drückerstift (10) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Stiftabschnitt (14) ein Innengewinde (36) aufweist, in welches die Schraube
(16) eingreift.
5. Drückerstift (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannmittel (16) in einer in Längserstreckung des ersten Stiftabschnitts (12)
verlaufenden Bohrung (26) gelagert ist.
6. Drückerstift (10) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bohrung (26) in einem dem zweiten Stiftabschnitt (14) zugewandten Bereich (30a)
einen geringeren Durchmesser aufweist als in einem dem zweiten Stiftabschnitt (14)
abgewandten Bereich (30b) und insbesondere mindestens zwei unterschiedliche Durchmesser
aufweist.
7. Drückerstift (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Anschlagelement (32) an einem der Stiftabschnitte (12, 14), insbesondere an dem
ersten Stiftabschnitt (12), ausgebildet ist und bezüglich einer Bewegung entlang des
Stiftabschnitts (12, 14) fixiert ist.
8. Drückerstift (10) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anschlagelement (32) in einer Vertiefung (34) des Stiftabschnitts (12, 14), insbesondere
in einer Ringnut, aufgenommen ist.
9. Drückerstift (10) nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anschlagelement (32) scheiben- oder ringförmig ausgebildet ist.
10. Drückerstift (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anschlagelement (32) radial auf den Stiftabschnitt (12, 14) aufgesteckt ist.
11. Drückerstift (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Stiftabschnitt (12, 14), insbesondere der zweite Stiftabschnitt (14),
an seiner in Richtung des radialen Versatzes weisenden Außenseite eine Oberflächenstrukturierung
aufweist.
12. Halb- oder Vollgarnitur mit einem Drückerstift (10) nach einem der vorherigen Ansprüche
und einem zumindest an dem ersten Stiftabschnitt (12) befestigten Türdrücker.
13. Halb- oder Vollgarnitur nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Stiftabschnitt (12) eine Radialbohrung zur Aufnahme eines zur Befestigung
des Türdrückers vorgesehenen Befestigungselementes, insbesondere einer Madenschraube,
ausgebildet ist.
14. Halb- oder Vollgarnitur nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Füllmaterial im Bereich der Bohrung zwischen dem Befestigungselement und dem
Spannelement (16) vorgesehen ist.