[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Solaranlage mit wenigstens einer um eine horizontale
Hauptachse einachsig verstellbaren Tragstruktur für Solarpaneele oder Photovoltaikmodule,
um diese aufzunehmen und/oder zu tragen, sowie um deren Neigungs- oder Elevationswinkel
zu ändern, und mit wenigstens einem Drehantrieb zur aktiven, rotatorischen Verstellung
der Tragstruktur um die horizontale Hauptachse, der als Schwenkeinheit ausgebildet
ist mit zwei zueinander konzentrischen, ringförmigen Anschlusselementen, welche aneinander
gelagert und zur gegenseitigen Relatiwerstellung mit mindestens einem Motor gekoppelt
oder koppelbar sind, wobei ein erstes Anschlusselement der ortsfesten Fixierung an
einem Sockel, Ständer od. dgl. dient und ein zweites Anschlusselement mit der Tragstruktur
drehfest gekoppelt wird.
[0002] Seit mehreren Dekaden widmen sich Techniker und Ingenieure weltweit der Konstruktion
von Systemen, mit denen die Energie der Sonnenstrahlen aufgefangen und technisch nutzbar
gemacht werden kann. Jedoch ist die technische Nutzbarmachung von Sonnenenergie erst
in der letzten Zeit derart effizient geworden, dass diese auch wirtschaftlich gewinnversprechend
ist, vor Allem auch deshalb, weil nun entsprechend effiziente Komponenten (vor Allem
bei der Photovoltaik) zur Aufnahme und Wandlung der von den elektromagnetische Wellen
in Form von Licht- oder Sonnenstrahlen übermittelten Energie zur Verfügung stehen.
[0003] Während vor mehr als 20 Jahren die Technologie zur Nutzbarmachung der Sonnenstrahlung
für Umwandlung von Wärme in elektrische Energie im Wesentlichen darin bestand, möglichst
gute Reflektoren und Spiegelapparaturen oder auch parabolische Anordnungen in geeigneter
Weise auf gewisse Punkte zu konzentrieren bzw. zu fokussieren, um dort, zumeist im
Brennpunkt solcher Spiegelapparaturen, die Energie zu bündeln und konzentriert nutzen
zu können, beispielsweise durch Erhitzung von zentral aufgestellten Medienbehältern
zwecks Verdampfung nach dem Prinzip der Krafterzeugung durch Heißdampf und anschließender
generatorischer Wandlung, so hat sich vor Allem in den etwa letzten 20 Jahren die
Technologie zur Nutzbarmachung der Sonnenstrahlung schwerpunktmäßig dahin verlagert,
die immer effizienter gewordenen Solarpaneele, insbesondere auch in Form von flachen
Sonnenkollektoren, auch Solar- oder Photovoltaikmodule (Abk.: PV) oder Solarzellen
genannt, zu verwenden. Standardgemäß werden heute leistungsfähigere kristalline PV-Module
oder auch PV-Dünnschichttechnologie-Module verwendet.
[0004] Ein wesentlicher Kern der Ideen zur Nutzbarmachung der Sonnenstrahlung war stets
eine optimale Ausrichtung der Trägerapparaturen für Energie aufnehmende Einheiten
(wie Reflektoren, Spiegelapparaturen, Parabolanordnungen, Solarpaneele, Solarzellen,
PV-Module, etc.) nach dem Stand der Sonne und zwar so, dass möglichst eine maximale
Ausbeute an Sonnenstrahlen auf die Energie aufnehmende Einheit auftrifft. Die Solar-/Sonnenenergie
aufnehmende oder reflektierende Einheit wird dabei häufig von einem Trägersystem gehalten
und in weiterentwickelten Anwendungen auch dem Sonnenstand nachgeführt. Aktuell handelsübliche
und im Einsatz befindliche Nachführsysteme für solare Anwendungen, die es ermöglichen,
Geräte zur Absorption von elektromagnetischen Strahlen, insbesondere Sonnenstrahlen,
einer Bahn entsprechend auszurichten, sind meistens zweiachsig ausgeführt, d.h., sie
erlauben eine Nachführung um zwei unterschiedliche Achsen, so dass die Fläche der
betreffenden Module stets tangential zur Sonne ausgerichtet ist und die von der Sonne
kommenden Strahlen also lotrecht auf dem betreffenden Modul auftreffen.
[0005] Bspw. beschreibt die
DE 294 39 44 aus dem Veröffentlichungsjahr 1981 eine Vorrichtung zum unabhängigen Drehen eines
Aggregates um zwei senkrecht zueinander stehende Achsen, insbesondere zum Nachführen
von Sonnenkollektoren, wobei die Abtriebswelle einer im Wesentlichen aus einem Gehäuse,
einem E-Motor, einem mehrstufigen Planetengetriebe und einer Stirnradstufe bestehenden
feststehenden ersten Antriebseinrichtung an einem freien Ende das Gehäuse einer im
Wesentlichen aus dem Gehäuse, einem E-Motor, einem mehrstufigen Planetengetriebe und
einer Stirnradstufe bestehenden drehbaren zweiten Antriebseinrichtung trägt, deren
senkrecht zur Abtriebswelle der ersten Antriebseinrichtung gerichtete Abtriebswelle
an ihren freien Enden die zu drehenden Aggregate trägt.
[0006] Während also bei zweiachsig nachgeführten Systemen die Gesamtanordnung jederzeit
auch gleichzeitig in vertikaler und horizontaler Richtung (also in Elevation und Azimut)
nachgeführt werden kann, ist bei einachsig nachgeführten Systemen dagegen stets nur
eine Nachführung in einer einzigen Richtung möglich, also wahlweise entweder nur in
einer etwa vertikalen Richtung, auch Elevation genannt, oder nur horizontal, auch
azimutal genannt, so zeigt gemäß den Definitionen im aktuellen Stand der Technik also
ein einachsig in horizontaler Richtung, d.h., um eine vertikale Achse, nachgeführter
Sonnenkollektor bei 0° Azimut direkt gegen Süden, so dass von Süden kommende Sonnenstrahlen
optimal auf die Energie aufnehmende Einheit auftreffen, bei -90° direkt gegen Ost,
bei -45° direkt gegen Südost, bei +45° direkt gegen Südwest und bei +90° direkt gegen
West, während die Neigung gegenüber der Vertikalen solchenfalls unverändert bleiben
muss in Ermangelung einer zweiten Dreh- oder Schwenkachse.
[0007] Andererseits bietet ein einachsig nachgeführtes System gegenüber einer fest in Richtung
Süden montierten Anlage bereits Ertragsvorteile von bis zu 30 %, während mit einer
zweiachsigen Nachführung bei einer optimal ausgelegten Anlage sogar bis zu 45 % Mehrertrag
erreichbar ist. Zweiachsig nachgeführte Systeme liefern also bessere Erträge, sind
aber auch komplexer und damit kostspieliger und störanfälliger. In Anbetracht dieser
Zusammenhänge favorisiert die vorliegende Erfindung das Prinzip einer einachsigen
Nachführung.
[0008] Ein solches Prinzip offenbart das im Jahr 2004 erteilte Patent
EP 0 114 240, nämlich ein einachsig linear nachgeführtes System einer Sonnenkollektoranlage mit
mindestens einem in Nord-Süd-Richtung orientiertem Torsionsrohr, welches eine Reihe
von flachen, rechteckigen Sonnenkollektoren trägt. Eine horizontale Schubstange kann
mehrere Reihen von Solarkollektoren verfahren.
[0009] Als weiterer Stand der Technik sei das US-Patentdokument
US 2011/0023940 A1 genannt, worin ein einachsig nachführbares Kollektorsystem für Sonnenenergie beschrieben
ist. Dabei kommt zum Drehantrieb zwar eine Schwenkeinheit zum Einsatz, worin innerhalb
eines Gehäuses ein Drehteil verschwenkbar angeordnet ist. Da das Gehäuse das Drehteil
an einer Stirnseite umgreift, ist an der dortigen Stirnseite keine Befestigung einer
Tragstruktur möglich, sondern nur einseitig an der gegenüber liegenden Stirnseite.
Dies führt zu einer sehr komplexen und wenig belastbaren Konstruktion, so dass neben
einer Drehantriebseinheit stets mehrere zusätzliche Lagereinheiten erforderlich sind.
[0010] Der bisherige Stand der Technik weist, kurz zusammengefasst, generell die folgenden
Nachteile und Eigenschaften auf:
- 1. Aufdach-Anlagenlösungen (engl.: building-integrated) auf Carports oder auf Gebäuden
sind laut heutigem Stand der Technik nicht nachgeführt und zumeist fest eingebaut.
Nicht nachgeführte Systeme bieten jedoch Nachteile in der Ausbeute.
- 2. Indach-Anlagenlösungen auf Gebäuden sind laut heutigem Stand der Technik Stand
stets mit dem Gebäude verbunden, in der Regel kraftschlüssig, etwa geschraubt oder
gedübelt oder über Klicksysteme integriert. Dadurch wird in der Regel die Dachoberfläche
(Dachhaut) manipuliert, in der Regel penetriert bzw. kontrolliert beschädigt. Sei
es auch, um Befestigungen der Indach-Anlagenlösungen (engl. roof-integrated) gezielt
anbringen zu können. Da Dächer stets den Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, müssen
tiefe Installationslöcher, Bohrungen, Schraubungen, etc. nachträglich abgedichtet
werden, oder zumindest so angebracht werden, dass Wind und Wetter nicht nachträglich
das Bauwerk schädigen können.
- 3. Zweiachsig nachgeführte Systeme sind teurer als einachsig nachgeführte Systeme.
Zweiachsig nachgeführte Systeme existieren bis heute nur als Freilandanlagen (engl.:
free standing). Im Übrigen wird hierbei eine Nachführung der Elevation stets mit sehr
speziellen linearen Stellantrieben bewerkstelligt.
- 4. Generell bieten einachsig nachführbare Systeme einen beschränkten Nachführungsbereich,
beispielsweise hinsichtlich der Elevation um eine Achse in Ost-West-Richtung.
- 5. Alle bisher im Markt erhältlichen Systeme sind stets für eine der folgenden Einsatzgebiete
konzipiert: Entweder für freistehende Freilandanlagen (engl.: free standing) oder
für Indach-Systeme (engl.: roof-integrated) oder aber für Aufdach-Montage; gebäudeintegriert
(engl.: building-integrated). Ein immens großer Nachteil ist es, dass keine Technik
der aktuellen Systeme es ermöglicht, eine prinzipiell Anordnung bereitzustellen, die
in allen der soeben genannten Einsatzgebieten verwendet werden kann.
[0011] Aus den Nachteilen des beschriebenen Standes der Technik resultiert das die Erfindung
initiierende Problem, die Nachteile des genannten Standes der Technik zu vermeiden,
so dass eine kostengünstige, einem Gestirn einachsig nachführbare Anlage geschaffen
wird, welche sowohl als Erstausrüstung verwendet werden kann, aber auch als Nachrüstsystem
auf bestehenden Nutz- oder Freiflächen oder Gebäuden.
[0012] Die Lösung dieses Problems gelingt dadurch, dass das zweite Anschlusselement der
Schwenkeinheit zwei Anschlussflächen an einander gegenüber liegenden Stirnseiten aufweist,
welche gegenüber dem ersten Anschlusselement in der jeweiligen, axialen Richtung erhaben
sind.
[0013] Eine Tragstruktur kann nach Art eines relativ großflächigen Rahmens gestaltet sein,
um gleichzeitig mehrere flächige Sonnenkollektoren nebeneinander abzustützen, so dass
für deren gemeinsame Nachstellbewegung nur ein einziger Antrieb erforderlich ist.
Dabei ermöglicht es die Erfindung, eine Tragstruktur im Idealfall symmetrisch oberhalb
der erfindungsgemäßen Schwenkeinheit zu positionieren, die zu beiden Seiten des erfindungsgemäßen
Schwenktriebs mit jenem verbunden ist. Solchenfalls kann ggf. auf zusätzliche Lagerungen
verzichtet werden, weil jedenfalls die statischen Kräfte sich gegenseitig aufheben,
denn der Schwerpunkt der Tragstruktur liegt dann stets etwa vertikal oberhalb des
Schwenktriebs. In diesem Fall ergeben sich mehrere Vorteile: Einerseits ist es möglich,
eine gesamte, mehrere Solarkollektoren halternde Tragstruktur auf nur einer einzigen
Schwenkeinheit abzustützen, so dass auf zusätzliche, kostspielige Lagerungen verzichtet
werden kann. Ferner kann eine an wenigstens einem zentralen Punkt abgestützte Tragstruktur
verhältnismäßig groß gestaltet werden und damit entsprechend viele Solarkollektoren
abstützen. Schließlich kann der Unterbau für die betreffende Tragstruktur maximal
schlank gestaltet werden, im Idealfall in Form einer einzigen, zentralen Säule. Dies
wiederum bietet die Möglichkeit, eine solche Tragstruktur auf vorhandenen Nutz- oder
Freiflächen zu installieren, derart, dass der Platz unterhalb der Tragstruktur und
neben dem Unterbau anderweitig genutzt werden kann, bspw. als Parkplatz. Andererseits
wird damit auch eine ggf. nachträgliche Montage auf Gebäuden ermöglicht, selbst wenn
der dort vorhandene Platz kleiner ist als die seitliche Ausladung der Tragstruktur.
[0014] Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, eine derartige Schwenkeinheit zwischen
zwei benachbarten Tragstrukturen anzuordnen und diese simultan anzusteuern, so dass
sich der Stellaufwand weiter reduziert, indem die Anzahl der benötigten Schwenkeinheiten
dann nur halb so groß ist wie die Anzahl der Tragstrukturen. Dabei kann jede Tragstruktur
an je einer Anschlussfläche der erfindungsgemäßen Schwenkeinheit drehfest angeschlossen
werden.
[0015] Eine weitere Reduzierung des Antriebsaufwandes lässt sich erreichen, indem weitere
Tragstrukturen angekoppelt werden, bspw. über gemeinsame Lagerungen zwischen benachbarten
Tragstrukturen, wobei sich diese Lagerungen sodann bevorzugt auf derselben Hauptachse
befinden wie erfindungsgemäße Schwenkeinheit. Es ergibt sich damit eine Reihe von
Tragstrukturen, welche allesamt an nur eine einzige Schwenkeinheit angekoppelt sind
und von dieser simultan verstellt werden, also mit minimalem konstruktivem Aufwand.
[0016] Sollen gar mehrere derartige Reihen von Tragstrukturen jeweils einachsig verstellt
werden, so ist eine gegenseitige Kopplung bspw. über Gestänge möglich, wenn die Länge
eines derartigen Gestänges etwa dem Abstand zweier benachbarter Tragstruktur-Reihen
entspricht. Im Idealfall können sogar über mehrere derartige Gestänge entsprechend
viele Tragstruktur-Reihen an die Reihe mit dem Schwenktrieb angekoppelt werden, so
dass es möglich ist, ein gesamtes Feld oder zumindest einen größeren Bereich eines
Solarfeldes mit nur einem einzigen Schwenktrieb einachsig nachzuführen. Auf diese
Weise ist mit einem geringsten konstruktiven Aufwand eine maximale Energieausbeute
erzielbar. Dabei ist ein weiterer, wünschenswerter Nebeneffekt, dass ein Schneckentrieb
eine vergleichsweise hohe KraftÜbersetzung bei gleichzeitig starker Drehzahl-Untersetzung
aufweist, so dass mit einer vergleichsweise geringen Antriebsleistung hohe Drehmomente
und Kräfte erzeugt werden können. Darüber hinaus ist ein Schwenktrieb im Idealfall
selbsthemmend, d.h., bei starkem Wind oder Sturm verhindert die Geometrie der Schnecke
ein Durchziehen der Last und damit eine ungewollte Verstellung der Tragstrukturen.
[0017] Die Mittenfreiheit der erfindungsgemäßen Anschlussringe erlaubt es überdies, Kabel
od. dgl. zentral hindurchzuführen, so dass auf diesem Weg auch die Zusammenführung
der Kontaktierung aller Solareinheiten auf einer oder mehreren, gemeinsam verstellten
Tragstruktur(en) sowie deren zentrale Ableitung möglich ist.
[0018] Die damit erzielbare Unabhängigkeit von der jeweiligen Flächensituation ist ein Novum.
Die genannte Erfindung leistet eine in der Elevation einachsige Nachführung, wobei
die Nachstellbewegung entsprechend der scheinbaren Bewegung des anvisierten Gestirns
nicht mit linearen Stell- und/oder Antriebsgliedern realisiert wird, sondern mit einer
motorisch angetriebenen Schwenkeinheit, die besonders für die Erfordernisse für die
Verstellung um einen Elevationswinkel optimiert ist. Dadurch wird es möglich, eine
Anordnung bereitzustellen, die in allen drei genannten Einsatzgebieten (als Freilandanlage,
zur Aufdachmontage oder gebäudeintegriert) verwendet werden kann. Das System ist gerade
wegen der möglichst universellen Einsetzbarkeit verhältnismäßig einfach bzw. modular
aufgebaut.
[0019] Es hat sich als günstig erwiesen, dass die Solarkollektoren oder -reflektoren als
Solarpaneele, Photovoltaikmodule, Spiegel od. dgl. ausgebildet sind. Während nach
der hier verwendeten Definition Solarkollektoren sowohl Photovoltaikmodule als auch
Heißwasserkollektoren umfassen, sollen mit Solarreflektoren alle Arten von Spiegeln
umfassen, wie sie insbesondere im Rahmen größerer solarthermischer Anlagen Verwendung
finden. Das gemeinsame Ziel all dieser Anlagen ist, dass die einfallende Sonnenstrahlung
zur Energiegewinnung nutzbar gemacht werden soll, während gleichzeitig die dazu benötigte
Fläche zumindest teilweise zu anderen Zwecken nutzbar sein soll oder gar die bspw.
auf Dächern, Türmen, Masten od. dgl. vorhandene, für die Montage nutzbare Fläche übertreffen
kann. Damit können bspw. vorhandene Parkplätze, bspw. vor Einkaufszentren, zur Energiegewinnung
genutzt werden, wobei als vorteilhafter Nebeneffekt die starke Aufheizung der geparkten
Fahrzeuge im Sommer reduziert wird, während im Winter bspw. das Einschneien der geparkten
Fahrzeuge vermieden wird und während der Frühjahrs- und Herbststürme Regen und Hagel
von den geparkten Fahrzeugen ferngehalten wird.
[0020] Wenn, wie die Erfindung weiterhin vorsieht, die Hauptflächen aller auf einer gemeinsamen
Tragstruktur montierten Solarkollektoren oder -reflektoren eben ausgebildet sind und
in einer gemeinsamen, verstellbaren Ebene liegen, so ist die Windangriffsfläche auf
das notwendige Minimum reduziert. Gleichzeitig vereinfacht sich die Tragstruktur wie
auch deren Verstellung und Steuerung.
[0021] Die Erfindung erlaubt eine Weiterbildung dahingehend, dass die Anschlussflächen des
zweiten Anschlusselements über je ein Rohr oder Gestänge mit einer oder mehreren Tragstrukturen
verbunden sind. Während über ein zu der Hauptachse koaxiales Rohr die Schwenkbewegung
in axialer Richtung weitergeleitet wird, erlaubt ein Gestänge eine Weiterleitung der
Schwenkbewegung parallel zu der Hauptebene der Schwenkeinheit, also sozusagen in radialer
Richtung.
[0022] Indem beide Anschlussflächen von Befestigungsbohrungen lotrecht durchsetzt sind,
können daran bspw. großflächig anliegende Rohrflansche daran festgelegt werden, und
zwar je nach Passung der verwendeten Schrauben- und Bohrungsdurchmesser jedenfalls
reibschlüssig, bei Übergangspassungen darüber hinaus sogar formschlüssig.
[0023] Im Rahmen einer ersten Ausführungsform sind die Befestigungsbohrungen durchgehend
ausgebildet. Solchenfalls werden immer zwei Rohrflansche oder Anschlusskörper gleichzeitig
angeschraubt, nämlich je ein Anschlusskörper pro Anschlussfläche. Solchenfalls können
beide Anschlussrohre nur gemeinsam befestigt und auch wieder demontiert werden.
[0024] Anders ist es, wenn die Befestigungsbohrungen als Sacklöcher ausgebildet und wechselweise
zu den beiden Anschlussflächen hin offen sind. Dann ist die Verbindung eines Anschlussrohrs
unabhängig von dem Verbindungszustand des anderen und kann also auch unabhängig von
jenem wieder gelöst werden, bspw. zu Montagezwecken.
[0025] Bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform sind die Befestigungsbohrungen vorzugsweise
mit einem Innengewinde versehen, damit eine Fixierung ohne Kontermuttern möglich ist.
[0026] Die Erfindung erlaubt es, dass mehrere Tragstrukturen zwecks gemeinsamer, synchroner
Schwenkbewegung untereinander gekoppelt sind, vorzugsweise über ein Gestänge oder
über das zweite Anschlusselement der Schwenkeinheit. Dank der einachsigen Nachführung
bleiben die Richtungen der Hauptschwenkachsen aller Tragstrukturen stets unverändert
und insbesondere koaxial oder parallel zueinander, so dass eine gegenseitige Kopplung
vergleichsweise einfach zu bewerkstelligen ist.
[0027] Es hat sich als günstig erwiesen, dass eines der beiden ringförmigen Anschlusselemente,
insbesondere das die erhabenen Anschlussflächen aufweisende, ringförmige Anschlusselement,
an einer Mantelfläche eine rundumlaufende Verzahnung aufweist zur Ankopplung des Drehantriebs.
[0028] Bevorzugt handelt es sich hierbei um eine äußere Mantelfläche, welche eine rundumlaufende
Verzahnung trägt, zum Verzahnungseingriff mit einer Schnecke. Bevorzugt ist diese
Verzahnung durch Bearbeiten des selben ringförmigen Grundkörpers gebildet wie dessen
ebene Anschlussfläche, dessen Laufbahn(en) für die Wälzkörper(reihen) und/oder dessen
Befestigungsbohrungen, wodurch sich ein Höchstmaß an Präzision erreichen lässt.
[0029] Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass der Drehantrieb wenigstens einen Motor aufweist,
dessen Rotor mit einer Schnecke drehfest gekoppelt oder verbundenen ist, welche mit
der Verzahnung des äußeren Anschlusselements kämmt. Es kann sich hierbei um einen
Hydraulikmotor oder vorzugsweise um einen Elektromotor handeln. Besonders bewährt
haben sich präzise regelbare Motoren, bspw. Schrittmotoren oder lagegeregelte Servomotoren.
[0030] Bevorzugt ist die Hauptebene der erfindungsgemäßen Schwenkeinheit vertikal ausgerichtet.
Diese Hauptebene ist derart orientiert, dass sie von der Hauptachse HA des neigungsverstellbaren
Anlagenteils lotrecht durchsetzt wird, so dass die Schwenkeinheit koaxial zu dieser
Hauptachse HA montiert und neben deren Antrieb gleichzeitig auch zur Lagerung des
neigbaren Anlagenteils dienen kann.
[0031] Bevorzugt ist dasjenige ringförmige Anschlusselement mit einer Verzahnung versehen,
welches Befestigungsmittel zum Anschluss an das in seiner Neigung gegenüber der Horizontalen
verstellbare Anlagenteil, insbesondere die Trag- und/oder Aufnahmestruktur für Solarkollektoren,
aufweist. Da dieses Anschlusselement an beiden Stirnseiten je eine ebene Anschlussfläche
aufweist, sollte dieses vorzugsweise verzahnte Anschlusselement an keiner Stirnseite
von dem anderen Anschlusselement umgriffen werden. Aufgrund dessen verfügt jedes Anschlusselement
nur über eine einzige, dem jeweils anderen Anschlusselement zugewandte Fläche, insbesondere
Mantelfläche. In dieser Mantelfläche ist sowohl die Verzahnung des verzahnten Anschlusselements
angeordnet wie auch die Wälzlagerung(en) zwischen den beiden Anschlusselementen. Damit
in die Verzahnung eine Schnecke eingreifen kann, sollte sie sich an einer Außenmantelfläche
befinden; idealerweise befindet sie sich also an der äußeren, konvex gewölbten, dem
Spalt zugewandten Mantelfläche des radial innen liegenden Anschlusselements. Vorzugsweise
sind die betreffenden Elemente - also die Verzahnung einerseits sowie die Laufbahn(en)
für die Wälzlagerung(en) andererseits - durch vorzugsweise spanabhebende Bearbeitung
oder Formgebung der selben Mantelfläche eines gemeinsamen Anschlusselements gebildet,
vorzugsweise des radial innen liegenden Anschlusselements. Unter "radial innen liegendem
Anschlusselement" soll in diesem Zusammenhang dasjenige Anschlusselement verstanden
werden, dessen von Befestigungsmitteln, insbesondere -bohrungen, durchsetzte Anschlussfläche
sich näher an der Drehachse der Schwenkeinheit befindet als die Anschlussfläche des
anderen Anschlusselements. Dies wiederum ist derart zu verstehen, dass sich die Befestigungsmittel,
insbesondere -bohrungen, des verzahnten Anschlusselements zum Anschluss an die gegenüber
der Horizontalen verstellbare Trag- oder Aufnahmestruktur sich radial innerhalb der
Verzahnung des verzahnten Anschlusselements befinden, während sich die Befestigungsmittel,
insbesondere -bohrungen, des unverzahnten Anschlusselements zum Anschluss an ein Fundament
oder einen sonstigen, ortsfesten Unterbau radial außerhalb der Verzahnung befinden.
Dies lässt sich wiederum dadurch realisieren, dass sich wenigstens eine Antriebsschnecke
strukturell zwischen den beiden ringförmigen Anschlusselementen befindet, also radial
außerhalb des inneren Anschlusselements, aber radial innerhalb des äußeren Anschlusselements.
Zur Aufnahme einer solchen Schnecke ist der Spalt in dem betreffenden Bereich erweitert,
insbesondere indem das radial äußere Anschlusselement nach außen zurückweicht, um
für die Schnecke Platz zu schaffen. Daraus resultiert eine Ausbauchung des äußeren,
vorzugsweise ortsfest am Fundament oder sonstigen Untergrund oder -bau fixierten Anschlusselements,
dessen Innenseite in dem betreffenden Bereich nicht rotationssymmetrisch zur Hauptachse
des Schwenktriebs verläuft.
[0032] Falls das verzahnte Anschlusselement an einer Stirnseite von dem unverzahnten Anschlusselement
umgriffen werden müsste, so sollte andererseits auch das unverzahnte Anschlusselement
an einer Stirnseite von dem verzahnten Anschlusselement umgriffen werden. Mit anderen
Worten, falls das unverzahnte Anschlusselement eine querschnittlich im Wesentlichen
U-förmige Ringstruktur aufweist, so müsste dies auch für das verzahnte Anschlusselement
gelten, und beide wären derart ineinander anzuordnen, dass jeweils der einem U-Schenkel
entsprechende Ringabschnitt eines Anschlusselements sich innerhalb der rundum laufenden
Vertiefung des jeweils anderen Anschlusselements befindet. Dabei könnten die verschiedenen
Abschnitte eines derartigen Rings auch getrennt voneinander hergestellt und erst bei
der Montage der Schwenkeinheit drehfest zu einem gemeinsamen Anschlusselement miteinander
vereinigt werden, bspw. durch Verschrauben. Ein "ringförmiges Anschlusselement" im
Sinne der Erfindung muss also nicht unbedingt aus einem einzigen Teil bestehen, sondern
kann aus mehreren Teilen zusammengesetzt werden, welche aber schließlich während des
Betriebs eine starre Einheit bilden.
[0033] Allen oben beschriebenen Ausführungsformen gemeinsam ist, dass die Lagerung für die
Schnecke sich an dem mit einem Fundament oder Unterbau festzulegenden Anschlusselement
befindet, mit dem Effekt, dass sich die Schneckenachse während des Betriebs nicht
verändert. Im fertigen Zustand der betreffenden Anlage schwenkt also die Schnecke
bei einer Verstellung nicht mit, sondern bleibt ortsfest fixiert und dreht sich ausschließlich
um die eigene Längsachse. Ähnliches gilt auch für den Antriebsmotor, der ebenfalls
an dem orts- und drehfest fixierten Anschlusselement oder einem damit verbundenen
Getriebe festgelegt, bspw. angeflanscht ist. Dieser bewegt sich während des Betriebs
nicht, sondern ausschließlich sein Rotor dreht sich ggf. um seine Längsachse. Dies
hat verschiedene Vorteile: Einerseits ist dabei die Führung von Versorgungs- und/oder
Steuerleitungen, wie Elektrokabeln oder Hydraulikleitungen, erleichtert, weil dieselben
keiner ständigen Verbiegung ausgesetzt sind; andererseits besteht nicht die Gefahr,
dass ein derartiger Motor im Laufe seiner Bewegung andere Bauteile behindern oder
kontaktieren oder gar beschädigen könnte. Mehr noch - eine Montage oder Haltestruktur,
welche die erfindungsgemäße Schwenkeinheit mit einem Unterbau verbindet, könnte an
die ausladende Motorstruktur angepasst werden, bspw. indem an den betreffenden Stellen
Ausnehmungen oder gar Durchbrechungen zum Hindurchtritt des Motors vorgesehen sind.
[0034] Sofern das radial innen liegende Anschlusselement verdreht werden soll und zu diesem
Zweck mit einer Verzahnung an seiner außen liegenden Mantelfläche versehen ist, so
muss/müssen die Laufbahn(en) für die Wälzkörperreihe(n) in axialer Richtung (bezogen
auf die Drehachse des Schwenktriebs bzw. auf die Hauptachse HA) gegenüber der Verzahnung
versetzt sein. In diesem Fall sind sowohl die Wälzkörperlaufbahnen als auch die Verzahnung
an einer gemeinsamen Mantelfläche des radial inneren Anschlusselements angeordnet.
[0035] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Abstand eines Wälzkörpers
zu beiden Stirnseiten des zweiten Anschlusselements einen größeren Abstand aufweist
als jeweils zu der betreffenden Stirnseite des ersten Anschlusselements. Diese Maßnahme
kann dazu beitragen, das Einfüllen der Wälzkörper zu erleichtern, insbesondere über
eine Befüllungsöffnung an dem ersten bzw. äußeren Anschlusselement. Solchenfalls können
bei Bedarf die Wälzkörper sukzessive ersetzt werden, ggf. sogar ohne Demontage der
Gesamtanordnung.
[0036] Weitere Vorteile ergeben sich daraus, dass die Verzahnung des äußeren Rings von einem
Gehäuse umgriffen ist. Solchenfalls kann das Eindringen von Schmutzpartikeln und damit
eine Beschädigung der Verzahnung vermieden werden.
[0037] Indem das Gehäuse und/oder der Spalt zwischen den beiden Anschlusselementen abgedichtet
und mit einem Schmiermittel gefüllt ist, insbesondere mit einem Schmierfett, lässt
sich ein nahezu verschleißfreier Betrieb und damit eine maximale Betriebsdauer erzielen.
[0038] Dank der einachsigen Anordnung ist die Längsrichtung der Hauptachse in horizontaler
Ausrichtung festgelegt, so dass sich sehr einfache geometrische Verhältnisse ergeben.
Die Hauptachse kann wahlweise in Ost-West-Richtung festgelegt sein oder in Nord-Süd-Richtung.
Während in ersterem Fall die Ausrichtung der bestrahlungssensitiven Fläche vor allem
der Änderung des jahreszeitlichen Höchststandes der Sonne angepasst werden kann, lässt
sich diese Fläche mit einer Anordnung nach der letztgenannten Variante vor allem dem
scheinbaren, täglichen Lauf der Sonne nachführen.
[0039] Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass das erste Anschlusselement mittels einer
Vielzahl kranzförmig um die Hauptachse verteilt angeordneter, zur Hauptachse paralleler
Befestigungsschrauben an einer ortsfest und unbeweglich fixierten Halterung, insbesondere
einer Halteplatte, verankert ist, wobei der Zentrumswinkel zwischen benachbarten Befestigungsschrauben
gleich oder kleiner ist als 60°, vorzugsweise gleich oder kleiner als 45°, insbesondere
gleich oder kleiner als 30°, im Idealfalls sogar gleich oder kleiner als 15°. Damit
ergeben sich vergleichsweise kleine Abstände zwischen benachbarten Befestigungsschrauben,
was eine hochbelastbare Verbindung zur Folge hat.
[0040] Die Halteplatte sollte vertikal ausgerichtet und von der ortsfesten Hauptachse lotrecht
durchsetzt sein, damit der Dreh- oder Schwenkbewegung keinerlei Kippbewegungen überlagert
sind.
[0041] Zur Montage auf einem Fundament, Chassis, Rahmen, Stativ, Dreibein, Pylon oder einer
Säule kann die Halteplatte mit wenigstens einem unterseitigen Befestigungselement
verbunden sein. Aus Gründen der Statik bzw. des Gleichgewichts sollte sich dieses
Befestigungselement vertikal unterhalb der Halteplatte befinden.
[0042] Die Erfindung lässt sich dahingehend weiterbilden, dass das Befestigungselement wenigstens
eine ebene, horizontale Unterseite aufweist, beispielsweise wenigstens eine horizontale
Befestigungsplatte oder Befestigungsschiene. Dort wird die Gewichtskraft der auflastenden
Konstruktion flächig in das Fundament oder den sonstigen Unterbau abgeleitet.
[0043] Für die Erfindung ist weiterhin charakteristisch, dass die Halteplatte mit wenigstens
einer Befestigungsplatte oder -schiene durch ein oder vorzugsweise zwei oder mehrere
Verbindungs- und/oder Versteifungselemente mit jeweils mindestens einer von der Halteplatte
zu der Befestigungsplatte oder -schiene abwärts geneigt verlaufenden Kante verbunden
ist. Damit ergibt sich eine Konstruktion, die sich von der Oberkante oder dem oberen
Bereich der vertikalen Halteplatte zu der unterseitigen Befestigungsplatte oder -schiene
verbreitert, ähnlich einem auf seiner Basis stehenden Dreieck mit nach oben weisender
Spitze. Eine solche Anordnung ist in höchstem Maße stabil, insbesondere beigesteif.
[0044] Ferner entspricht es der Lehre der Erfindung, dass eine die Tragstruktur tragende
Schwenkeinheit und/oder Lagerung einen Abstand zu der darunter liegenden Oberfläche
aufweist, der gleich oder größer ist als die halbe Erstreckung einer Tragstruktur
quer zu deren Hauptachse, so dass darunter noch Raum für eine anderweitige Nutzung
verbleibt, insbesondere als Parkplatz. Je nach Art der Nutzung sollte der Abstand
die halbe Erstreckung der Tragstruktur quer zu deren Hauptachse um ein Maß übertreffen,
welches der für die Nutzung benötigten Maximalhöhe entspricht. Beispielweise sollte
dieses Maß bei einer Nutzung der darunter liegenden Fläche als Parkplatz für PKW wenigstens
etwa 2,5 m betragen, damit selbst bei einer maximal steil gestellten Tragstruktur
darunter noch PKW - ggf. mit Dachgepäckträgern - ausreichenden Platz vorfinden.
[0045] Die Erfindung umfasst darüber hinaus eine verstellbare Anlage mit wenigstens einer
um eine horizontale Hauptachse einachsig verstellbaren Tragstruktur, beispielsweise
zur Aufnahme eines oder mehrerer Solarpaneele oder Photovoltaikmodule, um deren Elevationswinkel
zu ändern, beinhaltend bzw. aufweisend wenigstens einen Drehantrieb zur aktiven, rotatorischen
Verstellung der Tragstruktur um die horizontale Hauptachse, der als Schwenkeinheit
ausgebildet ist mit zwei zueinander konzentrischen Ringen, welche aneinander gelagert
und zur gegenseitigen Relatiwerstellung mit mindestens einem Motor oder Antrieb gekoppelt
sind oder koppelbar sind, wobei ein erster dieser Ringe der ortsfesten Fixierung an
einem Sockel, Ständer oder dergleichen dient und ein zweiter dieser Ringe mit der
Tragstruktur drehfest gekoppelt wird, wobei der zweite dieser Ringe zwei Anschlussflächen
an einander gegenüber liegenden Stirnseiten aufweist, welche gegenüber dem ersten
dieser Ringe in axialer Richtung, insbesondere entlang der Hauptachse, parallel versetzt
sind.
[0046] Im Folgenden wird insbesondere auf Ausführungsformen der Erfindung eingegangen, welche
einen mit planaren Elementen oder Flächen bestückten Gestellrahmen (Aufnahmestruktur)
verwenden, wobei diese über Koppelung mit einer durch einen Schwenkantrieb in Drehung
versetzte Tragstruktur in Elevationsrichtung geschwenkt werden kann. Dabei sollen
zwei grundlegende Ausprägungen der Erfindung voneinander unterschieden werden, die
aber dennoch auf den selben, oben genannten Prinzipien basieren und daher jeweils
mit den gleichen, modularen Grundelementen realisierbar sind:
[0047] Die erste Ausprägung soll im Folgenden als "Leichte Struktur" bezeichnet werden und
sieht die Anwendung der soeben genannten Grundelemente in einem System vor, welches
durch ein sehr leichtes Gestell, in der Regel aus Leichtmetall, Aluminium oder von
ähnlich leichter Gestaltung, getragen wird. Dieses Gestell bildet den Unterbau und
ist häufig auch als fachwerkähnliche Tragstruktur ausgeführt. Auf diesem leichten
Gestell angebracht und von diesem leichten Gestell auf eine zumeist vergleichsweise
geringe Höhe H gebracht ist mindestens eine Schwenkeinheit montiert, welcher die Drehung
wenigstens einer Tragstruktur um eine Hauptachse zwecks Realisierung einer Elevationsbewegung
obliegt.
[0048] Die zweite Ausprägung mit der im Folgenden verwendeten Bezeichnung: "Massive Struktur"
sieht die Anwendung der oben genannten Grundelemente in einem System vor, welches
von wenigstens einem Rohr oder einer massiven Säule oder Stütze, in der Regel einem
Pylon aus Stahl, Stahlbeton, rohrförmigem Gussstahl oder dergleichen ähnlich massive
Gestaltung, getragen wird. Diese Säule bzw. dieser Pylon, welcher in dessen Inneren
entweder als Hohlkörper (Rohr) oder als Vollmaterial ausgeführt ist, bildet den Unterbau
und kann mittig, als auch außermittig unter der zu tragenden Aufnahmestruktur angeordnet
sein. Auf dieser Säule / Stütze bzw. auf diesem Pylon angebracht und von dieser auf
eine mittlere bis große Höhe H gebracht ist mindestens eine Schwenkeinheit montiert,
welche die Drehung einer Tragstruktur um eine Hauptachse zwecks Realisierung einer
Elevationsbewegung bewirkt. Benötigt wird bei dieser Ausprägung beispielsweise nur
eine einzige Säule, rohrförmige Stütze oder ein Pylon (umgangssprachlich: Stütze)
für eine tragende Aufnahmestruktur, die das Tragen einer Gesamtfläche in der Größenordnung
von bis zu 400 m
2 (definiert durch die Fläche F = B * T, bei einer Breite B und einer Tiefe T) ermöglicht.
Allgemein gilt: Je massiver die Stütze ausgebildet wird, desto mehr Masse darf die
Aufnahmestruktur problemlos tragen, ohne dass deren Stabilisierung Probleme bereitet
oder die Schwenkbarkeit der Aufnahmestruktur und der daran befestigten Elemente oder
Module zum Erliegen kommt.
[0049] Ein erster Vorteil der Erfindung, beispielsweise realisiert bei der leichten Struktur,
besteht in folgendem: Aufdach- beziehungsweise Indach-Anlagenlösungen auf Gebäuden,
insbesondere auf Flachdächern, sind laut heutigem Stand der Technik stets mit dem
Gebäude verbunden, in der Regel kraftschlüssig, etwa geschraubt oder gedübelt oder
über Klicksysteme integriert. Mit der Erfindung lassen bei denen Aufdach- beziehungsweise
Indach-Anlagenlösungen durch ihr Eigengewicht, ggfs. mit zusätzlichen Beschwerungsgewichten
mit ausreichender Stabilität positionieren. Hierbei ist es demnach nicht mehr nötig,
tiefe Installationen in der Dachfläche zu gründen, wie etwa Bohrungen für Verschraubungen,
anzubringen, denn über einfach befestigbare Fußschienen können mehrere planare Elemente
(Solarpaneele oder PV-Module) geeignet nebeneinander und vor Allem auch hintereinander
positioniert und mittels Gewichten beschwert werden. Beispielweise können dazu Beton(form)steine
als Gewicht herangezogen werden, oder auch Sandsäcke, oder metallische Formkörper,
welche sich so über die Fußschienen des Unterbaus legen, dass diese formschlüssig
in Position gehalten werden und somit unverrutschbar befestig sind. Die Anordnung
wird durch das Eigengewicht und die geeignete Einstellung an Windlasten sich selbst
tragen. Langfristig wird somit ein System bereitgestellt, welches durch die minimal
eindringende Art der Montage sehr viel weniger Anlass für etwaige späte Bauwerksschäden
bietet, wie ansonsten beispielsweise infolge durch nachhaltiges Einsickern von Feuchtigkeit
in das Bauwerk zu befürchten wäre.
[0050] Ferner können bisherige Freiflächen, etwa Parkplätze, Wiesen- und Feldflächen, Freiflächen
vor Geschäften und Supermärkten, etc., durch die Erfindung nachgerüstet werden. Die
Säulen, Pylone, Stützen od. dgl. können in den bisherigen Frei- oder Grünstreifen
platziert werden. Daher gibt es keinen nennenswerten Platzverlust an nutzbarer Fläche,
oder selbiger wird jedenfalls minimiert, weil - beispielsweise auf Parkplatzflächen
- stets Bereiche existieren, die von vornherein nicht asphaltiert oder bepflastert
werden, etwa um eine Beabstandung nebeneinander liegender Parkreihen zu realisieren;
in eben diesen nicht asphaltierten oder bepflasterten Frei- oder Grünstreifen können
die Säulen, Pylone, Stützen aufgestellt werden.
[0051] Die das System tragende Aufnahmestruktur kann auf einem direkt mittig und zentral
angebrachten Unterbau aufgeständert werden, wobei der horizontale Abstand Δ zwischen
der Mitte der Aufnahmestruktur bzw. deren Schwerpunkt und einem bspw. säulenförmigen
Unterbau dann etwa gleich Null ist: Δ = 0. Wenn jedoch der Unterbau um einen Abstand
Δ ≠ 0 von dem Schwerpunkt der Aufnahmestruktur versetzt angeordnet ist, so mag daraus
zwar eine gewisse Asymmetrie resultieren; diese kann aber in Grenzen gehalten oder
ggf. durch Gegengewichte kompensiert werden. Diese variable Nutzbarkeit des vorhandenen
Platzangebotes ist in der Praxis ein immenser Vorteil, da bestehende Flächen gut und
möglichst zweckerhaltend nachgerüstet werden können.
[0052] Die mit der Erfindung ausgestattete Anlage kann im Rahmen einer multifunktionalen
Nutzung Schutz vor Wind und Wetter bieten. Im Sommer kann die Anlage, beispielsweise
wenn die Anlagen auf Freiflächen in der Nähe von Supermärkten aufgestellt wird, etwa
auf einem Parkplatz für Fahrzeuge, mit den ausladenden flächigen Solarmodulen als
Sonnenschutz für darunter parkende Fahrzeuge verwendet werden. Da die ausladenden
flächigen Solarmodule stets so gestellt werden, dass Sie die Sonnenenergie im Rahmen
der Verstellung möglichst optimal maximal absorbieren/aufnehmen, existiert stets ein
großflächiger Verschattungsbereich (VB) auf dem Boden, bzw. auf der durch Oberkante
(OK) des Geländes oder des Gebäudes. Fahrzeuge oder andere Gerätschaften, welche in
diesem Verschattungsbereich geparkt, abgestellt oder positioniert werden, sind vor
starker Erwärmung/ Aufheizung durch Sonnenenergie geschützt. Im Herbst- und Winter
sind die geparkten Fahrzeuge unter den ausladenden flächigen Solarmodulen vor Wind
und Wetter, insbesondere vor Niederschlag, Regen, Schnee, Schauer, stets besser geschützt
als Fahrzeuge, welche komplett im Freien parken.
[0053] Bei Verwendung der mit der Erfindung ausgestatteten Anlage auf landwirtschaftlichen
Nutzflächen wird dadurch, dass keine komplette Abschattung der Sonne stattfindet,
starke Sonneneinstrahlung nur teilweise durchgelassen. Unterhalb des erfindungsgemäßen
Solar-Trackers ist landwirtschaftlicher Anbau möglich. Insbesondere bei Einsatz der
mit der Erfindung ausgestatteten Anlage in ariden Gebieten oder wüstennahen Gebieten
kann dadurch Landwirtschaft oftmals überhaupt erst ermöglicht werden, indem die Sonnenhitze
von dortigen Pflanzen ferngehalten wird und also die Wasserverdunstung reduziert wird.
[0054] Teile, vor allem nicht bewegte Teile des Unterbaus der mit der Erfindung ausgestatteten
Anlage, können multifunktional genutzt werden, etwa als Informations- oder Werbeträger,
etwa wenn die Anlage entlang von Fahrbahnen, oder in der Nähe von Supermärkten aufgestellt
wird, oder als Halterungen für eine Beleuchtungseinrichtung. Dies hat bspw. Vorteile
entlang von Wegen oder Fahrbahnen oder auf Parkplätzen, welche nachts auszuleuchten
sind. In diesem Fall kann man sich teure Lampen wie bspw. Peitschenleuchten od. dgl.
einsparen, indem die Beleuchtungseinrichtung direkt an dem Unterbau befestigt wird,
bspw. in der unteren Höhenebene zwischen OK G.o.G bis H.
[0055] Die Energieausbeute der mit der Erfindung ausgestatteten Anlage wird maximiert, weil
der Nachführungsbereich bei Verwendung eines Schwenktriebes zur Nachführung in Elevation
wesentlich größer ist als bei Verwendung eines linearen Stell- und Antriebsgliedes
zur Abbildung der Elevationsbewegung. Der durch die erfindungsgemäße Anordnung einstellbare
Elevationswinkel Ω kann theoretisch jeden beliebigen Wert zwischen 0° und 360° einnehmen.
In der Praxis wird dieser Winkel tatsächlich jedoch ausschließlich durch den Platzbedarf
der Konstruktion des Unterbaus eingeschränkt. Praktisch beträgt dieser Wert daher
betragsmäßig zwischen 0° ≤ |Ω| 90° und absolut zwischen -90° ≤ Ω ≤ +90° und ist somit
größer als bei Verwendung eines linearen Stell- und Antriebsgliedes zur Ausführung
der Elevationsbewegung.
[0056] Nachts ist die aufgeständerte Solaranlage aus Gründen der optimalen Gewichtsverteilung
zwecks Einsparung von Halteenergie zumeist in der sogenannten Tischstellung, wobei
die Solarfläche horizontal ausgerichtet ist. Ein von der horizontalen Ebene aus gemessener
Elevationswinkel Ω beträgt dann exakt 0°. Die gleiche Tischstellung wird aus Sicherheitsgründen
dann eingestellt, wenn stürmisches Wetter herrscht, d.h. wenn Windkräfte, die flächig
gegen die Solarfläche drücken, einen gewissen Schwellenwert überschreiten. Diese Tischstellung
ist im Sinne einer (Default-) Grundeinstellung der aufgeständerten Solaranlage, welche
sich die Steuereinheit der Solaranlage prior stets dann wählt, wenn keine exakt definierten
Steuersignale zur einachsigen Nachführung des Sonnenstandes anliegen.
[0057] Diese Tischstellung wird auch tagsüber dann erreicht, wenn die Sonne im Zenit steht
und die Sonnenstrahlen direkt (orthogonal) auf die Solarpaneele auftreffen. Auch dann
beträgt der von der horizontalen Ebene aus gemessener Elevationswinkel Ω exakt gleich
0°.
[0058] Die Vandalensicherheit der Anlage ist erhöht, da die bewegten bzw. bewegbaren Elemente
zur Realisierung der Elevationsbewegung kompakt eingehaust sind und keine sich in
die Länge erstreckenden Stäbe oder Streben verwendet werden müssen, wie diese bei
linearen Stellgliedern stets vorhanden sind, welche mehr Platz brauchen. Der kompakte
und platzsparende Aufbau des Schwenkantriebs, im Gegensatz zur ausladenden und exponierten
Konstruktion linearer Stellglieder, ist weniger anfällig gegen Transportverkehr, Warenverkehr,
etc. Bei Verwendung der Erfindung beispielsweise in der Form der sog. massiven Struktur
auf einem Parkplatzgelände besteht daher nicht die Gefahr, dass parkende oder fahrende
Fahrzeuge oder Lastkraftwagen exponierte Teile der mit der Erfindung ausgestatteten
Anlage berühren und somit die Funktionsfähigkeit der Anlage an sich gefährden.
[0059] Ein weiterer Vorteil, beispielsweise realisiert bei der massiven Struktur, besteht
darin, dass der Unterbau einstückig ausgebildet ist, oder aber auch als mehrstückiges
Objekt, dessen Einzelteile dann durch formschlüssige Verbindung oder durch kraftschlüssige
Verbindung gefügt sind. Auch eine nicht lösbare Verbindung im Sinne des Verlötens
oder Verschweißens ist möglich. Wenn der Unterbau in Form einer Stütze, Säule oder
eines Pylons ausgebildet ist, so kann dieser aus mehreren Einzelteilen bestehen, wobei
ein oberer Teil des Pylons gegenüber dem unteren Teil des Pylons durch ein Gelenk
verkippbar ausgebildet sein kann. Der daraus resultierende Vorteil ist die vereinfachte
Art und Weise der Aufständerung: Einzelteile können leichter und separat an Ort und
Stelle der Anlagenmontage transportiert und dort zusammengefügt werden. Ferner wird
zum Aufständern des Pylons bzw. der Gesamtanlage kein schweres Montagegerät wie etwa
ein Autokran benötigt, da die Fixierung des unteren Teil des Pylons durch die Verankerung
im Boden geschehen kann und somit nur noch ein geeignetes Mittel, beispielsweise ein
Flaschenzug, zum Durchführen der Klappung um das Gelenk im Pylon, eingesetzt werden
muss. Dies spart in der Praxis Zeit und Geld.
[0060] Nach Maßgabe der Erfindung können einige wenige (Minimum: ein Solarpanel oder PV-Modul)
bis sehr viele (Beispiel: Bis zu etwa bis zu einhundert oder sogar mehr dieser einzelnen
Solarpaneele oder PV-Module) Solarkollektoren durch nur eine Schwenkeinheit in Elevationsrichtung
verstellt werden. Die Verbindung der einzelnen Tragstrukturen in axialer Richtung
durch dazu koaxiale oder parallele, dreh- oder torsionsfeste Rohre erfolgen sowie
in dazu lotrechter Richtung durch horizontal orientierte Schubstangen, welche mittels
jeweils einem Gelenk an den zu schwenkenden Tragstrukturen angelenkt sind, derart,
dass durch die motorische Betätigung eines Schwenktriebs, welcher in der Regel etwa
in der geometrischen Mitte des Solarpaneelfeldes angeordnet ist, die Schwenkbewegung
aller einzelnen Solarpaneele oder PV-Module vollzogen wird.
[0061] Ein Pylon oder eine Säule kann sowohl mit einem runden als auch mit einem mehreckigen
Querschnitt ausgeführt sein, denn die Querschnittsform des Pylons oder der Säule ist
in der Regel nicht maßgeblich für die Wirkung der Erfindung.
[0062] Weitere Vorteile ergeben sich bei der Installation der erfindungsgemäßen Anlage auf
Gebäuden, insbesondere auf Gebäudedächern. Dort können sich einige wenige Solarpaneele
zur Aufnahme von Sonnenenergie befinden oder gar ganze Solarpaneelfelder, bestehend
aus mehreren gleichsinnig orientierten Solarpanelen oder PV-Modulen.
[0063] Ein zusätzlicher Vorteil wird bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Anlage zur Nachrüstung
auf ausreichend stabilen Dächern ersichtlich, bspw. bei Flachdächern oder flachen
Gebäudeflächen, welche normalerweise nach bisheriger Technik mit fest installierten
Solaranlagen bebaut werden. Hierzu bietet sich vor Allem die Leichte Struktur an,
sofern die Höhe H ausreichend hoch gewählt wird, wobei der Einsatz der Massiven Struktur
bei ausreichender Tragfähigkeit des Gebäudes nicht prinzipiell ausgeschlossen ist.
Die auf dem Dach vorhandene Freifläche wird dabei in mehreren, mindestens zwei, Höhenebenen
nutzbar. In der ersten Ebene, etwa in der Höhe zwischen OK G.o.G bis H, gemeint ist
also die Fläche des Verschattungsbereichs VB der Anlage, können herkömmliche Gebäudeinstallationen,
wie TGA, Schutzräume, Abstellflächen, etc. realisiert werden. Die zweite Ebene dient
der Nutzbarmachung der Sonnenenergie durch die mit der Erfindung ausgestattete Anlage.
Diese Art der zeitgleichen und mehrfachen Nutzbarmachung von Flächen erhöht die generelle
Raumnutzbarkeit und hilft damit, Kosten zu sparen, beispielsweise weil vorhandene
Flächen effizienter genutzt werden.
[0064] Die Steuerimpulse an die einachsige Verstelleinrichtung zur Realisierung der Elevationsbewegung,
also die Drehung einer Tragstruktur um eine Hauptachse, werden durch eine separate
Steuereinrichtung, insbesondere eine elektronische Steuereinrichtung, erzeugt.
[0065] Die mit der Erfindung ausgestattete Anlage kann als Solartankstelle für Elektrofahrzeuge
genutzt werden, wenn eine Kopplungsmöglichkeit des Elektrofahrzeuges an den tragenden
Elementen der Gesamtanlage, bspw. dem Unterbau, vorhanden ist, so dass eine elektrische
Verbindung zu einem Verbraucher, beispielsweise einem elektromotorisch betriebenen
Fahrzeug, hergestellt werden kann. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn sich
die erfindungsgemäße Solaranlage auf einem Parkplatz befindet, bspw. vor einem Supermarkt.
Dann können die bspw. zum Einkaufen benutzten Elektrofahrzeuge sofort für die Rückfahrt
nach Hause wieder aufgeladen werden, insbesondere wenn die Kopplungsmöglichkeit eine
Schnelllade-Funktionalität besitzt.
[0066] Weiterhin kann in Fußnähe oder in Bodennähe der mit der Erfindung ausgestatteten
Anlage wenigstens ein Energiespeicher an- oder untergebracht sein, welcher Zellen
oder Module zur (Zwischen-) Speicherung der über Solarpaneele aufgenommenen Energie
beinhaltet. Es kann sich dabei um Akkumulatoren oder aufladbare Batteriezellen handeln,
aber auch um alle erdenklich anderen derartige Zellen oder Module zur elektrischen
oder chemischen Energiespeicherung. Solche Zellen oder Module sind in freigehaltenen
Bereichen, sogenannten Kammern, in der Säule oder dem Pylon der mit der Erfindung
ausgestattete Anlage, insbesondere im Unterbau einer Tragstruktur, lokalisiert; sie
können auch in einem bodennahen Bereich, oder im Boden selbst, unterhalb der mit der
Erfindung ausgestattete Anlage angeordnet sein, oder in einem nahen Gebäude.
[0067] Ein solcher Energiespeicher bietet die Möglichkeit, dass die gespeicherte Energie
auch in Zeiten abgerufen werden kann, wenn keine Sonne scheint, also bspw. nachts.
[0068] Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße, einachsig mittels Schwenktrieb in Elevationsrichtung nachgeführte
Solaranlage in schematischer Seitenansicht, beispielhaft dargestellt in drei verschiedenen
Positionen, nämlich vormittags (Position a), mittags (Position b) und nachmittags
(Position c), wobei der Winkel der Nachführung in Elevationsrichtung jeweils vom Sonnenstand
und der Tageszeit abhängig ist;
- Fig. 2, 2a
- eine Draufsicht auf eine Freifläche, beispielsweise einen Parkplatz, worauf mehrere
erfindungsgemäße Solaranlagen installiert sind, in schematische Darstellung;
- Fig. 3
- eine detailliertere Darstellung der Solaranlage nach Fig. 1 in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 4
- einen Ausschnitt aus Fig.3, mit dem oberen Teil des Unterbaus und der dortigen Schwenkeinheit;
- Fig.5
- den Unterbau einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung, teilweise abgebrochen;
- Fig. 6
- eine wiederum abgewandelte Ausführungsform der Erfindung in einer etwa der Fig. 3
entsprechenden Ansicht, teilweise abgebrochen;
- Fig. 7a, 7b
- verschiedene Ausführungsformen der Erfindung, wobei die Zusammenschaltung mehrerer
Tragstrukturen in perspektivischer Darstellung wiedergegeben ist;
- Fig. 8
- eine abermals veränderte Ausführungsform der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht
schräg von oben, wobei die Umrisse der Solarkollektoren nur angedeutet sind;
- Fig. 9a
- eine wiederum geänderte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Tragstruktur in einer
perspektivischen Ansicht, mit einer mehrteiligen, fachwerkähnlichen Aufständerungsstruktur,
die durch mehrere Beschwerungselement fixiert ist;
- Fig.9b
- ein in Fig. 9a verwendetes Beschwerungselement in vergrößertem Zustand;
- Fig. 9c
- ein perspektivische Darstellung eines durch Zusammenschaltung mehrerer Tragstrukturen
nach Fig. 9a gebildeten Solarfeldes, wobei mehrere Solarpaneele vor- und nebeneinander
aufgereiht sind;
- Fig. 10a-10d
- eine nochmals abgewandelte Ausführungsform der Erfindung in verschiedenen Ansichten
und Positionen; sowie
- Fig. 10e, 10f
- eine letzte Ausführungsform der Erfindung in unterschiedlichen Ansichten und Positionen.
[0069] Fig. 1 und 3 zeigt eine Solaranlage 1. Eine Aufnahmestruktur 12 für flächige Solarkollektoren
2 ist mittels eines Schwenktriebs 10 auf einer Säule 6 als Unterbau abgestützt, deren
Fußelement 3 bspw. im Boden verankert ist. In Fig. 1 verläuft die Hauptachse HA der
Schwenkeinheit 10 lotrecht zur Papierebene. In der Papierebene ist dort der jeweilige
Elevationswinkel Ω aufgetragen, also derjenige Winkel, welchen die geneigte Solarfläche
mit der Horizontalen einschließt.
[0070] Die aufgeständerte Solarfläche wird vermittels der Schwenkeinheit 10 von einer Steuerung
möglichst derart nachgeführt, dass sie in der Regel ständig rechtwinklig zu den auftreffenden
Sonnenstrahlen ausgerichtet bleibt.
[0071] Wie Position a zeigt, ist demzufolge der Elevationswinkel Ω im dargestellten Beispiel
vormittags größer als 90°, mit abnehmender Tendenz; mittags, in der sog. Tischstellung,
ist der Elevationswinkel Ω gleich 0°, und nachmittags nimmt er negative Werte an.
[0072] In Fig. 1 dargestellt ist ferner der jeweils resultierende Verschattungsbereich VB,
der im Laufe des Tages mit dem Sonnenstand wandert, infolge der erfindungsgemäßen
Nachführung aber hinsichtlich seiner Erstreckung ein Mindestmaß nicht unterschreitet,
welches durch die Tiefe T (vgl. Fig. 3) des mit der Aufnahmestruktur 12 aufgeständerten
Solarpaneelfeldes 2 definiert ist, und somit über den ganzen Tag hinweg Schatten spendet.
[0073] In Fig. 1 gut sichtbar sind auch die Nutzungsmöglichkeiten, die sich bei entsprechend
großer Höhe H des säulenförmigen Unterbaus 6 ergeben, etwa die Nutzung der Fläche
unterhalb der aufgeständerten Solarfläche als schattiger oder teilverschatteter Parkplatz
für parkende Fahrzeuge 20.
[0074] Fig. 2 sowie Fig. 2a zeigen eine Freifläche in Form eines Parkplatzes in der Draufsicht,
zusammen mit mehreren erfindungsgemäßen Solar-Aufständerungen 1 in schematische Darstellung.
Mit schraffierten Kreisen (nicht maßstäblich dargestellt) sind mögliche Standorte
der Sockel 6 von erfindungsgemäßen Solar-Aufständerungen 1 dargestellt.
[0075] Die betreffende Stütze 6, Säule 6 oder Pylon 6 ist von einer rechteckigen Fläche
umgeben, die schematisch die aufgeständerte Solarpaneel-Fläche mit den Ausmaßen B*T
zeigt. Es ist sichtbar, dass jede Stütze 6, Säule 6 oder Pylon 6 nicht stets unterhalb
des geometrischen Schwerpunkts der aufgeständerten Fläche stehen muss, sondern auch
außermittig stehen kann, sofern das vorhandene Platzangebot dies empfiehlt oder vorgibt.
Diese Außermittigkeit wird beispielhaft jeweils durch einen Abstand Δ charakterisiert,
welcher unterschiedliche Beträge annehmen kann.
[0076] Fig. 3 zeigt die Solar-Aufständerung 1 aus Fig. 1 in perspektivischer Ansicht; man
erkennt insbesondere die querschnittlich runde Säule 6; welche jedoch in einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung auch mit einem recht- oder mehreckigen Querschnitt ausgeführt
sein kann. Die dargestellte Solaranlage 1 beinhaltet eine Matrix mit etwa zehn mal
elf, auf der Aufnahmestruktur 12 angebrachten Solarpaneelen (PV-Paneele, PV-Module)
2. Die Aufnahmestruktur 12 ihrerseits ist über eine Tragstruktur 13 mit dem verdrehbaren
Teil der Schwenkeinheit 10 verbunden. Die Aufnahmestruktur 12 ist an der Tragstruktur
13 fix befestigt, bspw. mittels vorzugsweise angeschweißter, eckförmiger Befestigungselemente,
bspw. Flacheisen oder Winkeln.
[0077] Die Hauptachse HA kann direkt durch die Schwenkeinheit 10 gedreht werden.
[0078] Die Vergrößerung in Fig. 4 zeigt, dass zur verdrehbaren Abstützung der Aufnahmestruktur
12 auf dem Unterbau 6 nur eine einzige Schwenkeinheit 10 notwendig ist, samt wenigstens
eines motorischen Antriebs 15. In der Tat ist es in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung denkbar, zwei oder mehrere Schwenkeinheiten 10 zu verwenden, welche
die zugehörige Tragstruktur 13 entlang der Hauptachse HA zu verstellen geeignet sind.
[0079] In Fig. 4 erkennt man die Art und Weise, wie die Schwenkeinheit 10 am Unterbau 6
sowie an der Aufnahmestruktur 12 indirekt befestigt ist. Der unbewegliche Ring 19
der Schwenkeinheit 10 ist über eine Montagevorrichtung 14 an dem Unterbau 6 festgelegt,
während der verdrehbare Ring 21 der Schwenkeinheit 10 über die Tragstruktur 13 mit
der Aufnahmestruktur 12 verbunden ist. Die beiden, zueinander konzentrischen, ringförmigen
Strukturen 19, 21 sind aneinander, insbesondere ineinander, gelagert und zur gegenseitigen
Relativerstellung mit mindestens einem Antrieb 15 gekoppelt. Die Koppelung geschieht
gehäuseintern. In der Zeichnung sind sogar zwei Antriebe 15 dargestellt, welche gleichzeitig
mittels je einer Schnecke mit der Verzahnung an dem verdrehbaren Ring 21 kämmen.
[0080] Die Perspektive in Fig. 4 ist aus der Sicht von schräg unten. Im Hintergrund sind
die Aufnahmestruktur 12 sowie die auf genanntem System installierten planaren Elemente
2 oder Flächen 2 gut zu erkennen. Es ist hier beispielhaft offenbart, dass die Tragstruktur
13 sich stets entlang der Hauptachse HA orientiert. Die Tragstruktur 13 ist durch
die Schwenkeinheit 10 verstellbar. Dasjenige konzentrische Element der Schwenkeinheit
10 mit dem geringeren Durchmesser 19 ist hierbei direkt mit der Tragstruktur 13 verbunden,
etwa verschweißt, verschraubt, oder verpresst. Bei der konzentrischen Anordnung ist
das Anschlusselement 19 mit dem größeren Durchmesser über eine Wälzlagerung, beispielsweise
eine Rollenlagerung oder Kegelrollenlagerung, oder aber zumeist über eine Kugellagerung,
gegenüber der ringförmigen Struktur 21 mit dem geringeren Durchmesser verdrehbar 19
gelagert. Beide konzentrischen Ringe 19, 21 sind also stets gegeneinander verdrehbar
gelagert. Die Realisierung der Relativverstellung dieser konzentrischen Ringe 19,
21 untereinander erfolgt durch mindestens einen Antrieb 15, hier sogar über zwei Antriebe
15. Diese Antriebselemente 15 treiben beispielsweise über eine im Gehäuse der Schwenkeinheit
10 positionierte Schnecke den verzahnten Ring an. Der Unterbau 6 ist fix mit der Montagevorrichtung
14 verbunden, bspw. über eine Vielzahl von Schrauben.
[0081] Fig. 6 zeigt die Säule 6, welche mittels eines Gelenks 23 klappbar gestaltet ist,
wobei der obere Teil 6' des Unterbaus 6 gegenüber dem unteren Teil 6" des Unterbaus
6 um eine horizontale Achse verschwenk- bzw. klappbar ist. Der untere Teil 6" ist
mit dem Boden, dem Fundament, oder einem Gebäudeteil verbunden. Der obere Teil 6'
ist mit der erfindungsgemäßen Schwenkeinheit 10 direkt oder indirekt verbunden. Nach
der Aufstellung des Pylons 6 bzw. der Säule 6, oder Stütze 6 werden die beiden Flügel
der klappbaren Einrichtung exzentrisch zu der Schwenkachse 28 an mindestens einer
Stelle verschraubt 24, sodass ein Zurückklappen unterbunden ist. Es können dazu bevorzugt
auch weitere Sicherungsschrauben 27 verwendet werden. Der Bolzen 28 befindet sich
in der Mitte des Gelenkes 23, jedoch neben der eigentlichen Säule 6 und ist das verbindende
Element dieser Klappvorrichtung; durch die exzentrische Anordnung wird das Hochklappen
des oberen Teils 6' samt dem Gelenkflügel ermöglicht, wenn die Schrauben 24, 27 gelöst
sind. Weitere Teile dieser Gelenkverbindung 23 sind die an je einer Seite 6', 6" verbundenen
Flügel 25 sowie die mit je einem Flügel 25 verbundenen, den Gelenkbolzen 28 ringförmig
umgreifenden Scharnierglieder 26, welche in Längsrichtung des Gelenkbolzens 28 hintereinander
bzw. versetzt angeordnet sind.
[0082] Wie Fig. 5 weiter zeigt, kann der Fußbereich 3 auf dem Gebäude oder auf dem Gelände,
insbesondere OK G. o G., fest montiert werden, beispielsweise durch Verschraubung
mit dem Boden der dem Fundament oder einer massiven Platte; daran wird die Säule 6
oder der sonstige Unterbau befestigt. Gestrichelt dargestellt sind Kammern 22, welche
jeweils separaten Stauraum/Platz zur Aufbewahrung, beispielsweise für Energiequellen
oder Energiemodule, bilden, und bspw. bei Aufklappen der Gelenkverbindung 23 zugänglich
sind, und/oder über seitliche Türen an der Säule 6,6',6".
[0083] Insbesondere beschreibt Fig. 6 beispielhaft, dass die oben genannten Kammern 22 auch
unter dem Fußbereich 3 liegen können, beispielsweise im Boden, oder innerhalb eines
Gebäudeteils, falls der Unterbau 6 auf einem Gebäudeteil installiert wird. Diese Kammern
22 liegen zwar vorzugsweise im Inneren der Säule (siehe Fig. 5), können in speziellen
Ausnahmefällen jedoch auch unterhalb der Bodenplatte der Säule 6 liegen, sofern die
Säule dann noch ausreichend vom Fundament getragen wird.
[0084] Fig. 6 zeigt eine gegenüber Fig. 3 dahingehend abgewandelte Ausführungsform der Erfindung,
dass an der Säule 6 wenigstens eine Befestigungsvorrichtung 18 bspw. für Leuchten
od. dgl. angeordnet ist. Diese Befestigungsvorrichtung 18 kann bspw. zwei ausladende
Kragarme aufweisen, an welchen beispielsweise Werbetafeln oder Beleuchtungseinheiten
oder andere Gerätschaften befestigt und in einer Abstandshöhe über dem Grund (OK G.
o. G.) gehalten werden können.
[0085] An der Befestigungsvorrichtung 18 angebrachte Leuchten 16 ermöglichen eine Ausleuchtung
des Bereichs AE unterhalb der Schwenkeinheit 10. Werden diese Leuchtmittel 16 bei
Dunkelheit betrieben, so wird dazu die tagsüber mittels der installierten Solarpaneele
2 gesammelte und zwischengespeicherte Sonnenenergie zur Beleuchtung der Fläche unterhalb
eingesetzt wird. Der ausgeleuchtete Bereich AE kann einen großen oder kleinen Ausleuchtwinkel
annehmen; dies ist abhängig von den eingesetzten Leuchtkörpern 16.
[0086] In Fig. 6 ebenso dargestellt ist eine elektrische Kopplungsvorrichtung 17, an welche
elektrische Verbraucher angeschlossen werden können, etwa um beispielsweise Elektrofahrzeuge
mit Energie zu versorgen.
[0087] Die Fig. 7a und 7b zeigen beispielhaft den Einsatz mehrerer sogenannter Parkplatz-Solar-Tracker
1 im Sinne der Ausführungsform "massive Struktur" in aneinandergereihter Anordnung.
Mehrere dieser Anlagen 1 sind nebeneinander auf einer Freifläche, hier auf einem Parkplatz,
aufgestellt. Der Bereich auf Bodenhöhe wird beispielsweise für geparkte Fahrzeuge
20 nutzbar. Bei Dunkelheit ist hier die durch die Aufnahmestruktur 12 aufgeständerte
Fläche B*T in der Tischstellung, siehe Fig. 7a. Durch vorgenannte Leuchtanlagen 16
zur Ausleuchtung kann der Parkplatz in der Dunkelheit beleuchtet werden. Dargestellt
ist ein Beispiel, bei dem ein Pylon 6 nicht exakt unterhalb der geometrischen Mitte
der aufgestellten Fläche positioniert ist, sondern etwas außermittig. Es gilt daher
hier |Δ
1| ≠ |Δ
2|. Alle Unterbau-Einheiten 6 sind in diesem Beispiel am Boden befestigt (bei X
1, X
2, X
3, X
4) und befinden sich hierbei auf einer gedachten Linie X. Gemäß Fig. 7b spenden die
aufgeständerten Flächen B*T bei Helligkeit Schatten, sodass sich in Bodennähe (OK
G. o. G.) dann Verschattungsbereiche VB ergeben.
[0088] Fig. 8 zeigt beispielhaft und perspektivisch in einer Ansicht schräg von oben eine
Solar-Aufständerung 1, wobei die Säule 6 vollständig zum Rand der Solarpaneel-Fläche
hin verschoben ist; in diesem Fall ist für eine zuverlässige Abstützung eine zweite
Säule 6 vorgesehen, der ersten Säule 6 bezüglich der Mitte der Solarpaneel-Fläche
etwa diametral gegenüber liegend, aber auch auf der Hauptachse HA. Dort ist die Tragstruktur
13 ein zweites Mal gelagert, aber vorzugsweise ohne angetriebene Schwenkeinheit 10,
sondern nur in einer rein passiven (Wälz-) Lagerung.
[0089] In den Fig. 9a bis 9c dargestellt sind weitere Solar-Aufständerungen, jedoch nach
Art der sog. "leichten Struktur". Auch hierbei wird eine erfindungsgemäße Schwenkeinheit
10 verwendet, die zwei zueinander konzentrische, ringförmige Strukturen 19, 21 umfasst,
welche gegeneinander verdrehbar gelagert und zur gegenseitigen Relatiwerstellung mit
beispielsweise einem Antrieb 15 gekoppelt sind. Diese Schwenkeinheit 10 sitzt auf
einem Unterbau 6, beispielsweise in Form eines Gestells mit mehreren Stützen, die
jeweils zwei, von unten nach oben zueinander konvergierenden Streben aufweisen. Durch
die Schwenkeinheit 10 kann eine Tragstruktur 13 verdreht werden, die vorzugsweise
eine langgestreckte Struktur aufweist, bspw. in Form eines Rohrs oder Profils, welche(s)
entlang der Hauptachse HA ausgerichtet ist. Dem Erfindungsgedanken folgend, ist die
Hauptachse HA stets in etwa horizontal orientiert, und somit in etwa parallel zu der
Fläche, auf welcher der Unterbau 6 insgesamt steht. An der Tragstruktur 13 befestigt
ist die Aufnahmestruktur 12, welche darauf fix installierte planare Elemente 2 oder
Flächen 2, beispielsweise Solarpaneele oder Werbetafeln, tragen kann.
[0090] Im Vergleich zur sog. massiven Struktur ist die Höhe H des Unterbaus 6 bei der leichten
Struktur nach Fig. 9a bis 9c, welche die erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 aufständert,
relativ gering. Beispielsweise ist die Höhe H des Unterbaus 6 kleiner als die Größe
eines Menschen. In Fig. 9a schematisch angedeutet ist auch der Verschattungsbereich
VB, der sich bei ausreichenden Sonnenstrahlverhältnissen unterhalb der aufgeständerten
Fläche ergibt.
[0091] Die isolierte Darstellung von nur zwei aufgeständerten Elementen 2, sowie die Befestigungsmöglichkeiten
der Aufständerung 6"' beziehungsweise deren Fußschienen 32 sind sinngemäß in Fig.
9a und Fig. 9b gezeigt. Dabei ist sowohl der Verschattungsbereich VB zu sehen als
auch zwei um den Elevationswinkel Ω aktuell verstellte planare Flächen 2, beispielhaft
ausgeführt als Solarpaneele (PV-Paneele; PV-Module). Dargestellt sind ebenfalls die
Fußschienen 32, welche nicht an den berührten Bodenbereich angeschraubt werden müssen,
sondern darauf nur locker aufliegen und mittels sogenannter Formsteine 30 oder anderen
Beschwerungselementen 30 auf der Oberfläche der Gründung festgehalten werden. Diese
Formsteine 30 können bspw. eine brückenartige Gestalt aufweisen, etwa nach Art eines
umgestürzten "U", wobei die Höhe ihrer unterseitigen Ausnehmung bspw. der Höhe einer
Fußschiene 31 entspricht. Es können mehrere dieser Formsteine 30 oder andere Beschwerungselemente
30 verwendet werden. In der Regel werden mehrere solche Formsteine 30 oder Befestigungselemente
30 verwendet, um genügend Positionsstabilität für die Gesamtanlage zu gewährleisten.
Der Unterbau 6'" in diesem Beispiel ist ein Gestell oder Ständerwerk, gegebenenfalls
auch als Fachwerk denkbar, aus leichten Profilen oder Rohrstrukturen oder sonstigen,
langgestreckten Halbzeugen, ideal zur Realisierung von sehr leichten Gesamtanlagen.
Die Höhe H des Unterbaus 6 ist vorzugsweise gleich oder kleiner als die Größe eines
Menschen, also vorzugsweise gleich oder kleiner als zwei Meter.
[0092] Fig. 9c zeigt als Anwendungsfall der leichten Struktur ein ganzes Solarfeld mit mehreren
Solar-Aufständerungen. Inmitten dieses Solarfeldes befindet sich beispielsweise nur
eine Schwenkeinheit 10 zu einer Aktivverstellung der planaren Flächen 2 oder Elemente
2 einachsig in Elevation. Die dargestellten planaren Flächen 2 oder Elemente 2, sind
hier etwa Solarpaneele (PV-Paneele; PV-Module) und werden durch diese einzige möglichst
zentral angeordnete Schwenkeinheit 10 demnach alle gleichsinnig in Elevationsrichtung
verstellt. Durch Verdrehung der Tragstruktur 13 um eine Hauptachse HA werden die planaren
Flächen 2 oder Elemente 2 verdreht. Wichtig ist in dieser beispielhaften Ausführung,
dass alle vorhandenen planaren Flächen 2 oder Elemente 2 stets identisch verstellt
werden, sobald die zentral angeordnete Schwenkeinheit 10 eine Verstellung vornimmt.
Dies wird dadurch realisiert, dass die jeweiligen planaren Flächen 2 oder Elemente
2 über ein entsprechendes mehrteiliges mechanisches Gestänge 31, 31', 31" miteinander
verbunden sind.
[0093] Die Fig. 10a zeigt ebenfalls, dass alle dargestellten, nebeneinander platzierten,
planaren Flächen 2 oder Elemente 2 um die gemeinsame, horizontale Hauptachse HA schwenkbar
auf einem Unterbau 6 mit mehreren, vorzugsweise zueinander parallelen Fußschienen
32 angeordnet sind.
[0094] Den Figuren 10a bis 10f ist ein Solarfeld zu entnehmen, bei welchem mehrere Solarpaneele
2 voreinander und nebeneinander aneinandergereiht sind. Das beispielhafte Solarfeld
wird durch eine erfindungsgemäße Schwenkeinheit 10 in Elevation um den Winkel Ω verstellt,
wobei die Schwenkeinheit 10 bevorzugt am Unterbau 6 festgelegt ist, bspw. an einer
Fußschiene 32. Sichtbar dargestellt ist mindestens eine horizontal orientierte Schubstange
31, welche eine vordere Reihe mit einer dahinter liegenden Reihe von planaren Flächen
2 oder Elemente 2 verbindet. Die Schubstangen 31 sind jeweils über ein Gelenk 31"
mit der Aufnahmestruktur 12 gekoppelt. Auf der Aufnahmestruktur 12 ist die planaren
Fläche 2 oder das planare Element 2 fix installiert. Durch die Schwenkeinheit 10 verdrehbar
ist die Tragstruktur 13, welche stets entlang einer Hauptachse HA orientiert ist.
Bei Verstellung der Tragstruktur 13 durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 wird
auch die Aufnahmestruktur 12 gleichsinnig verstellt, da diese Aufnahmestruktur 12
mit der Tragstruktur 13 fix verbunden ist. Dadurch, dass das Gestänge 31' der Schubstange
ebenfalls fix mit der Aufnahmestruktur 12 verbunden ist, verstellt sich also auch
dieses Gestänge in Elevation und gleichsinnig wie die Verstellung der Tragstruktur
13. Diese Drehbewegung wird sich durch das Gelenk 31", das an der jeweiligen Schubstange
31 befestigt ist, in eine größtenteils translatorische Bewegung der Schubstange 31
in horizontaler Richtung umwandeln. Somit wird die Drehbewegung in Elevation Ω durch
eine im Wesentlichen translatorische Bewegung der Schubstange 31 von einer Reihe mehrerer
Solarpaneele 2 auf die davor oder dahinterliegende Reihe mehrerer Solarpaneele 2 übertragen.
Alle Solarpaneele - oder allgemeiner: alle vorhandenen planaren Flächen 2 oder Elemente
2 - welche auf diese Weise miteinander verbunden sind, sind über den daraus resultierenden
Verstellmechanismus direkt oder indirekt mit der Tragstruktur 13 gekoppelt oder verbunden.
Bei Verstellung der Tragstruktur 13 infolge einer Betätigung der erfindungsgemäßen
Schwenkeinheit 10 werden also alle so verbundenen planaren Flächen 2 oder Elemente
2 um den selben Elevationswinkel Ω verstellt.
[0095] Dazu ist zwischen miteinander gekoppelten Tragstrukturen 13 ein Gestänge 31' mit
einer Schubstange 31 angeordnet. Sobald die angetriebene Tragstruktur 13 von der Schwenkeinheit
10 in Drehung versetzt wird, wird gleichzeitig auch das Gestänge 31' in Bewegung versetzt.
Diese Bewegung wird durch Gelenke 31 ", welche an der jeweiligen Schubstange 31 befestigt
sind, in eine größtenteils translatorische Bewegung der Schubstange 31 in horizontaler
Richtung umgesetzt und als derartige translatorische Bewegung übertragen. Somit wird
die Drehbewegung in Elevation Ω durch eine im Wesentlichen translatorische Bewegung
der Schubstange 31 von einer Reihe mehrerer, planarer Flächen 2 oder Elemente 2 auf
die davor oder dahinterliegende Reihe ähnlicher Elemente übertragen. Alle vorhandenen
planaren Flächen 2 oder Elemente 2, welche auf diese Weise miteinander verbunden sind,
sind über den genannten Verstellmechanismus direkt oder indirekt mit der Tragstruktur
13 verbunden. Bei Verstellung der Tragstruktur 13 infolge einer Betätigung der erfindungsgemäßen
Schwenkeinheit 10 werden also alle so verbundenen planaren Flächen 2 oder Elemente
2 um den selben Elevationswinkel Ω verstellt.
[0096] Gemäß Fig. 10e und 10f muss die Schwenkeinheit 10 nicht direkt an einer Tragstruktur
13 befestigt sein, sondern kann auch über ein Gestänge 31 angekoppelt sein.
Bezugszeichenliste
[0097]
- 1
- Solaranlage
- 2
- Solarkollektor
- 3
- Fußelement
- 6
- Unterbau
- 6'
- Teil
- 6"
- Teil
- 6'"
- Unterbau
- 10
- Schwenkeinheit
- 12
- Aufnahmestruktur
- 13
- Tragstruktur
- 14
- Montagevorrichtung
- 15
- Antrieb
- 16
- Beleuchtungseinrichtung
- 17
- Kopplungsvorrichtung
- 18
- Befestigungseinrichtung
- 19
- Erstes Anschlusselement
- 20
- Fahrzeug
- 21
- Zweites Anschlusselement
- 22
- Kammer
- 23
- Gelenk
- 24
- Schraubverbindung
- 25
- Flansch
- 26
- Scharnierglied
- 27
- Sicherungsschraube
- 28
- Bolzen
- 30
- Befestigungselement
- 31
- Schubstange
- 31'
- Gestänge
- 31"
- Gelenk
- 32
- Fußschiene
- AE
- Ausgeleuchteter Bereich
- B
- Breite
- H
- Höhe
- HA
- Hauptschwenkachse
- MS
- Geometrische Mitte
- OK
- Oberkante
- T
- Tiefe
- VB
- Abschattungsfläche
- X
- Verbindungslinie
- Xv
- Geometrischer Mittelpunkt
- Δ
- Abstand
1. Solaranlage (1) mit wenigstens einer um eine horizontale Hauptachse (HA) einachsig
verstellbaren Aufnahmestruktur (12) für Solarkollektoren oder -reflektoren, um diese
aufzunehmen und/oder zu tragen, sowie um deren Neigungs- oder Elevationswinkel (Ω)
zu ändern, und mit wenigstens einem Drehantrieb zur aktiven, rotatorischen Verstellung
der Aufnahmestruktur (12) um die horizontale Hauptachse (HA), der als Schwenkeinheit
(10) ausgebildet ist mit zwei zueinander konzentrischen, ringförmigen Anschlusselementen
(19, 21), welche aneinander gelagert und zur gegenseitigen Relativverstellung mit
mindestens einem Motor (15) gekoppelt oder koppelbar sind, wobei ein erstes Anschlusselement
(19) der ortsfesten Fixierung an einem Sockel, Ständer od. dgl. dient und ein zweites
Anschlusselement (21) mit der Aufnahmestruktur (12) drehfest gekoppelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Anschlusselement (21) zwei Anschlussflächen an einander gegenüber liegenden
Stirnseiten aufweist, welche vorzugsweise gegenüber dem ersten Anschlusselement in
der jeweiligen, axialen Richtung erhaben sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Solarkollektoren oder -reflektoren (2) als Solarpaneele, Photovoltaikmodule,
Spiegel od. dgl. ausgebildet sind.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptflächen aller auf einer gemeinsamen Aufnahmestruktur (12) montierten Solarkollektoren
oder -reflektoren (2) eben ausgebildet sind und in einer gemeinsamen, verstellbaren
Ebene liegen.
4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussflächen des zweiten Anschlusselements (21) über je ein Rohr (13) oder
Gestänge mit einer oder mehreren Aufnahmestrukturen (12) verbunden sind.
5. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Tragstrukturen zwecks gemeinsamer, synchroner Schwenkbewegung untereinander
gekoppelt sind, vorzugsweise über ein Gestänge oder über das zweite Anschlusselement
der Schwenkeinheit (10).
6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der beiden ringförmigen Anschlusselemente (19,21) an einer Mantelfläche eine
rundumlaufende Verzahnung aufweist zur Ankopplung des Drehantriebs, insbesondere das
die erhabenen Anschlussflächen aufweisende, ringförmige Anschlusselement.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehantrieb wenigstens einen Motor (15) aufweist, dessen Rotor mit einer Schnecke
drehfest verbundenen ist, welche mit der Verzahnung des äußeren Anschlusselements
kämmt.
8. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsrichtung der Hauptachse (HA) in horizontaler Ausrichtung festgelegt ist,
insbesondere in Ost-West-Richtung.
9. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Anschlusselement (19) mittels einer Vielzahl kranzförmig um die Hauptachse
(HA) verteilt angeordneter, zur Hauptachse (HA) paralleler Befestigungsschrauben an
einer ortsfest und unbeweglich fixierten Halterung (14), insbesondere einer Halteplatte,
verankert ist, wobei der Zentrumswinkel zwischen benachbarten Befestigungsschrauben
gleich oder kleiner ist als 60°, vorzugsweise gleich oder kleiner als 45°, insbesondere
gleich oder kleiner als 30°.
10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte vertikal ausgerichtet und von der ortsfesten Hauptachse (HA) lotrecht
durchsetzt ist.
11. Anlage nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte mit wenigstens einem unterseitigen Befestigungselement zur Montage
auf einem Fundament, Chassis, Rahmen, Stativ, Dreibein, Pylon oder einer Säule (6)
verbunden ist.
12. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement wenigstens eine ebene, horizontale Unterseite aufweist, beispielsweise
wenigstens eine horizontale Befestigungsplatte oder Befestigungsschiene (32).
13. Anlage nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte mit wenigstens einer Befestigungsplatte oder -schiene (32) durch
ein oder vorzugsweise zwei oder mehrere Verbindungs- und/oder Versteifungselemente
mit jeweils mindestens einer von der Halteplatte zu der Befestigungsplatte oder -schiene
(32) abwärts geneigt verlaufenden Kante verbunden ist.
14. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Tragstruktur (13) tragende Schwenkeinheit (10) und/oder Lagerung einen Abstand
(H) zu der darunter liegenden Oberfläche aufweist, der gleich oder größer ist als
die halbe Erstreckung einer Tragstruktur (13) quer zu deren Hauptachse (HA), so dass
darunter noch Raum für eine anderweitige Nutzung verbleibt, insbesondere als Parkplatz.
15. Verstellbare Anlage (1) mit wenigstens einer um eine horizontale Hauptachse (HA) einachsig
verstellbaren Tragstruktur (13), beispielsweise zur Aufnahme eines oder mehrerer Solarpaneele
(2) oder Photovoltaikmodule (2), um deren Elevationswinkel (Ω) zu ändern, beinhaltend
bzw. aufweisend wenigstens einen Drehantrieb zur aktiven, rotatorischen Verstellung
der Tragstruktur (13) um die horizontale Hauptachse (HA), der als Schwenkeinheit (10)
ausgebildet ist mit zwei zueinander konzentrischen Ringen (19, 21), welche aneinander
gelagert und zur gegenseitigen Relatiwerstellung mit mindestens einem Motor (15) oder
Antrieb (15) gekoppelt sind oder koppelbar sind, wobei ein erster dieser Ringe der
ortsfesten Fixierung an einem Sockel, Ständer oder dergleichen dient und ein zweiter
dieser Ringe mit der Tragstruktur (13) drehfest gekoppelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite dieser Ringe zwei Anschlussflächen an einander gegenüber liegenden Stirnseiten
aufweist, welche gegenüber dem ersten dieser Ringe in axialer Richtung, insbesondere
entlang der Hauptachse (HA), parallel versetzt sind.