[0001] Die Erfindung betrifft eine Kühleinrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 und ein Verfahren zum Kühlen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 11. Eine solche
Kühleinrichtung und ein solches Kühlverfahren sind aus der
DE 42 34 874 C2 bekannt.
[0002] Die
DE 42 34 874 C2 offenbart eine Kühlvorrichtung mit außenluftbewirktem Wärmeentzug aus einem Wasserkreislauf
bekannt, bei der der Wasserkreislauf in einem frostsicheren Gebäude einen Pufferbehälter,
eine Pumpe und einen Wärmetauscher passiert und an der frostgefährdeten Außenluft
eine mit einem Gebläse versehenen Rückkühler passiert und bei der das Wasser als Kühlmittel
nach der Wasserpumpe den Wärmetauscher passiert, von dem Wärmetauscher zu dem Rückkühler
gelangt und von dem Rückkühler zu dem Pufferbehälter gelangt. Der Wasserkreislauf
ist mit einem geschlossenen Pufferbehälter und mit einem ein Rohrbündel aufweisenden
Rückkühler durchgehend geschlossen ausgebildet und die Einlaufseite des Rückkühlers
ist über ein schaltbares Belüftungsventil mit der Oberseite des Pufferbehälters verbunden.
Die Auslaufseite des Rohrbündel-Rückkühlers ist über eine Gabelung sowohl an den oberen
Teil als auch an den unteren Teil des Pufferbehälters angeschlossen und der obere
Gabelungs-Anschluss ist mit der von dem Belüftungsventil herkommenden Verbindung zusammengefasst.
Dies verbessert und erleichtert die Trennung von Wasser und Luft bei den zwischen
Pufferbehälter und Rückkühler stattfindenden Austauschvorgängen. Es wird somit im
Wasserkreislauf vorhandene Luft verlagert und zwar beim Stillsetzen aus dem Pufferbehälter
in das Rohrbündel und bei Inbetriebnahme von Rohrbündel in den Pufferbehälter. Der
Pufferbehälter dient somit auch als Ausdehnungsbehälter.
[0003] Der Ausgang des Wärmetauschers ist mit dem Eingang der Pumpe entweder über ein Umschaltventil
und eine Bypassleitung und/oder über ein schaltbares Ausgleichsventil, das gleichzeitig
mit dem Belüftungsventil verbindbar ist, verbunden. Auf diese Weise lässt sich die
Temperatur des durch den Wärmetauscher laufenden Wassers bei der bekannten Kühlvorrichtung
einfach und mit wenig Aufwand unter Berücksichtung eines Minimalwertes einregeln.
Aufgrund des Ausgleichsventils verlagert sich für einen Stillstand der Kühlvorrichtung
das Wasser noch schneller in den Pufferbehälter. Der Pufferbehälter ist mit vier übereinander
angeordneten Wasserstandsmessern für einen Nachspeise-Wasserstand, einen Betriebs-Wasserstand,
einen Füll-Wasserstand und einen Überfüllungs-Wasserstand versehen. Da der Wasserkreislauf
bei
DE 42 34 874 C2 durchgehend, d. h. über seine gesamte Länge, geschlossen ist, kann kein Wasser verdunsten.
Wenn die Kühlvorrichtung stillgesetzt wird, weil sie der Kälte der Außenluft wegen
nicht gebraucht wird, so lässt man den Rückkühler durch Öffnen des Belüftungsventils
in den Pufferbehälter leerlaufen, so dass im Rückkühler kein Wasser gefrieren kann.
Das Belüftungsventil wird wieder geschlossen, wenn der Wasserkreislauf wieder in Gang
gesetzt werden soll. Aufgrund des Belüftungsventils lässt sich der Wasserkreislauf,
ohne Frostschutzmittel gegen Einfrieren des Rückkühlers gesichert, völlig geschlossen
vorsehen.
[0004] Mit dieser aus
DE 42 34 874 C2 bekannten Kühlvorrichtung ist es insbesondere möglich, in einem generell frostsicheren
Gebäude befindliche zu kühlende Verbraucher unter Zwischenschaltung eines Wärmetauschers
zwischen Verbraucher- und Kühlkreis und unter Ausnutzung der Kühlleistung eines in
einem Außenbereich befindlichen Außenluft-Rückkühlers während einer frostfreien Phase
zu kühlen. Bei Außentemperaturen, die sich unterhalb der benötigten Prozesswassertemperatur
befindet, kann der Freikühlbetrieb mit dem Rückkühler gefahren werden. Der Rückkühler
ermöglicht im Betrieb bei ausreichend niedrigen Außentemperaturen der Außenluft eine
deutliche Energieeinsparung für das Kühlungssystem. Bei Außentemperaturen unterhalb
des Gefrierpunktes von Wasser, z. B. bis - 30° C, wird bei Frostgefahr und bei gleichzeitig
geringer erforderlicher Kühlleistung der Verbraucher auf den internen Kreislauf umgeschaltet.
Der oder die Rückkühler im Frostbereich werden nun automatisch in den frostfreien
Pufferbehälter entleert. Bei steigenden Prozesstemperaturen wird ab einer definierten
Wassertemperatur wieder der Wasserkreislauf über den Rückkühler geleitet. Eine Steuerung
schaltet im Wechsel zwischen dem großen Kreislauf über die Rückkühler auf den kleinen
Kreislauf nur über den Pufferbehälter und umgekehrt um. So wird bei zu tiefen Außentemperaturen
und geringer Kühlleistung der Verbraucher ein Einfrieren des Kühlwassers vermieden.
[0005] Der Erfindung liegt die die Aufgabe zugrunde, eine neue Kühlvorrichtung und ein neues
Kühlverfahren anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung hinsichtlich der Kühleinrichtung gelöst mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich des Kühlverfahrens gelöst mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 11. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den jeweils abhängigen Patentansprüchen.
[0007] Gemäß der Erfindung ist ein erster Kühlmitteltemperatursensor zum Messen der Kühlmittel-Vorlauftemperatur
vor der Umschalteinrichtung und ein zweiter Kühlmitteltemperatursensor zum Messen
der Rückkühler-Rücklauftemperatur des Kühlmittels nach dem Rückkühler und vor dem
Kühlmittelbehälter vorgesehen und wenigstens eine Kontrolleinrichtung zur zumindest
teilweisen Steuerung und/oder Regelung des Betriebs der Kühleinrichtung vorgesehen,
wobei die Kontrolleinrichtung mit den Kühlmitteltemperatursensoren und der Umschalteinrichtung
verbunden ist. Die Kontrolleinrichtung startet den Frostschutzbetrieb, wenn die vom
zweiten Kühlmitteltemperatursensor gemessene Rückkühler-Rücklauftemperatur einen vorgegebenen
Mindestwert, insbesondere von 5 °C oder mehr, unterschreitet, und stellt zum Entleeren
des Rückkühlers im Frostschutzbetrieb mittels der Umschalteinrichtung den kleinen
Kreislauf ein. Die Kontrolleinrichtung beendet den Frostschutzbetrieb, wenn die vom
ersten Kühlmitteltemperatursensor gemessene Kühlmittel-Vorlauftemperatur einen vorgegebenen
Maximalwert, insbesondere aus einem Intervall von 35 °C bis 40 °C, überschreitet,
der vorzugsweise derart gewählt ist, dass sich das Kühlmittel in einem Anlaufbetrieb
im kleinen Kreislauf ausreichend erwärmt hat, um den Rückkühler wieder entfrostet
zu halten oder wieder dem Rückkühler zugeführt werden zu können, und schaltet mittels
der Umschalteinrichtung vom kleinen Kreislauf in den großen Kreislauf um. Dieses in
spezieller Weise temperaturgesteuerte Umschalten zwischen großem und kleinem Kreislauf
hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0008] Außer den explizit in den Patentansprüchen angegebenen Gegenständen sind auch, unabhängig
voneinander oder in einer beliebigen Kombination mit den in den Patentansprüchen angegebenen
Gegenständen, die folgenden Gegenstände beanspruchbar:
Eine Kühleinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 oder ein-Verfahren
zum Kühlen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 11, wobei zusätzlich zu diesen
Merkmalen des jeweiligen Oberbegriffs wenigstens eines der folgenden durch Spiegelstriche
getrennten Merkmale (gegenständlich oder verfahrensmäßig) vorhanden ist:
- wenigstens ein Teilbereich des kleinen Kühlkreislaufes, insbesondere der Verbraucher
und ggf. Teile von Zu- und Ableitungen des Verbrauchers, sind geodätisch höher angeordnet
als der Kühlmittelbehälter, so dass ein entsprechender geodätischer Druck auf das
Kühlmittel im Kühlmittelbehälter wirkt und es ist eine Inertgasvorlage in dem Kühlmittelbehälter
vorgesehen zum Aufbau eines Ausgleichsdruckes in dem Kühlmittelbehälter zum Ausgleich
des geodätischen Druckes derart, dass sich im Kühlmittelbehälter neben einem mit Kühlmittel
gefüllten Kühlmittelfüllbereich ein mit Inertgas gefüllter Gasfüllbereich befindet,
der wenigstens teilweise das Retentionsvolumen bereitstellt,
- wobei insbesondere als Inertgas Stickstoff vorgesehen ist,
- wobei insbesondere die Inertgasvorlage zwischen 30 % bis 60 % des Volumens, insbesondere
etwa 50 % des Volumens, des Kühlmittelbehälters einnimmt und/oder das Verhältnis zwischen
Volumen des Kühlmittelfüllbereiches und dem Volumen des Gasfüllbereiches in einem
Intervall zwischen 0,25 und 4, insbesondere zwischen 1/3 und 3, liegt
- und/oder wobei insbesondere die Inertgasvorlage in den bereits mit Kühlmittel gefülltem
Kühlkreislauf einmalig vor dem Betrieb des Kühlkreislaufes unter dem gewünschten Ausgleichsdruck
in den Kühlmittelbehälter eingefüllt ist, derart, dass das gewünschte oder bestimmte
Retentionsvolumen erreicht ist.
- die Kontrolleinrichtung regelt die Kühlmitteltemperatur für den Verbraucher auf wenigstens
einen vorgegebenen Sollwert, insbesondere durch Regeln der Rückkühler-Rücklauftemperatur
des Kühlmittels auf einen entsprechend angepassten zugehörigen Sollwert, insbesondere
aus einem Intervall oberhalb 5 °C,
- es ist wenigstens eine Kältemaschine zum optionalen oder zusätzlichen Kühlen des Kühlmittels,
die in den kleinen Kreislauf geschaltet ist, wobei vorzugsweise im großen Kühlkreislauf
das Kühlmittel den Rückkühler, den Kühlmittelbehälter, die Kältemaschine und den Verbraucher
zyklisch durchströmt und im kleinen Kühlkreislauf das Kühlmittel den Kühlmittelbehälter,
die Kältemaschine und den Verbraucher, nicht jedoch den Rückkühler, zyklisch durchströmt,
und wobei der Kältemaschine vorzugsweise ein Temperaturregler zum Regeln der Kühlmitteltemperatur
des an ihrem Ausgang anstehenden und dem Verbraucher zugeführten Kühlmittels auf wenigstens
einen für den Verbraucher vorgegebenen Sollwert zugeordnet ist,
- das Retentionsvolumen ist bestimmt als oder entspricht der Differenz aus dem vom Kühlmittel
im kleinen Kreislauf bei entleertem Rückkühler eingenommenen Volumen im Kühlmittelbehälters
einerseits und dem vom Kühlmittel im großen Kreislauf eingenommenen Volumen im Kühlmittelbehälter
andererseits,
- dem Kühlmittelbehälter sind einer oder mehrere Sensoren zum direkten oder indirekten
Bestimmen des vom Kühlmittel eingenommenen Volumens im Kühlmittelbehälter zugeordnet,
- der oder die Sensoren sind oder umfassen wenigstens einen, vorzugsweise mehrere, insbesondere
vier, Füllstandssensoren zum Überwachen des Füllstandes des Kühlmittels im Kühlmittelbehälter,
insbesondere einen obersten Füllstandssensor zur Überwachung einer Überfüllung, einem
zweitobersten und drittobersten Füllstandsensor, zwischen denen der Kühlmittelspiegel
oder Füllstand sowohl im kleinen Kreislauf als auch im großen Kreislauf liegt und/oder
zwischen denen ein Teilvolumen als Retentionsvolumen dient, und einem untersten Füllstandssensor
zum Überwachen eines zum regulären Betrieb mindest erforderlichen Kühlmittelfüllstandes,
- der oder die Sensoren sind oder umfassen Gewichtssensoren oder Wägezellen oder eine
Wägeeinrichtung zum Ermitteln der im Kühlmittelbehälter befindlichen Kühlmittelmasse
als Maß für das Kühlmittelvolumen bei der bekannten spezifischen Dichte des Kühlmittels
und/oder als Maß für den Ausgleichsdruck der Inertgasvorlage,
- in Strömungsrichtung des Kühlmittels ist der zumindest eine Verbraucher dem zumindest
einen Kühlmittelbehälter nachgeschaltet und/oder der Rückkühler dem zumindest einen
Verbraucher nachgeschaltet,
- es ist wenigstens eine Kühlmittelpumpe in dem kleinen Kreislauf zum Fördern oder Umwälzen
des Kühlmittels vorgesehen, insbesondere zumindest eine dem zumindest einen Kühlmittelbehälter
nachgeschaltete Kühlmittelpumpe,
- die Umschalteinrichtung ist mit einem Eingang des Rückkühlers und mit einem Einlass
des Kühlmittelbehälters und zumindest indirekt mit einem Auslass des Verbrauchers
hydraulisch verbunden.
- die Kontrolleinrichtung ist vorzugsweise eine frei programmierbare Steuerung und/oder
ausgebildet und eingerichtet insbesondere zur zumindest teilweisen Steuerung und/oder
Regelung des Betriebs der Kühleinrichtung, wobei die Kontrolleinrichtung bevorzugt
mit dem oder den vorhandenen Sensoren und der Umschalteinrichtung sowie jedem Ausgleichsventil
verbunden ist,
- die Kontrolleinrichtung steuert zum Entleeren des Rückkühlers im Frostschutzbetrieb
die Umschalteinrichtung und jedes Ausgleichsventil derart an, dass mittels der Umschalteinrichtung
der kleine Kreislauf eingestellt wird und dass das oder die Ausgleichsventile in der
oder den Ausgleichsleitungen geöffnet werden,
- die Kontrolleinrichtung startet den Frostschutzbetrieb, schaltet insbesondere mittels
der Umschalteinrichtung vom großen Kreislauf in den kleinen Kreislauf und öffnet insbesondere
jedes Ausgleichsventil zum Entleeren des Rückkühlers, wenn die Rückkühler-Rücklauftemperatur
einen vorgegebenen Mindestwert, insbesondere von 5 °C oder mehr, unterschreitet,
- die Kontrolleinrichtung beendet den Frostschutzbetrieb, schließt insbesondere jedes
Ausgleichsventil und schaltet insbesondere mittels der Umschalteinrichtung vom kleinen
Kreislauf in den großen Kreislauf, wenn die Kühlmittel-Vorlauftemperatur einen vorgegebenen
Maximalwert, insbesondere aus einem Intervall von 35 °C bis 40 °C, überschreitet und/oder
wenn sich das Kühlmittel in einem Anlaufbetrieb im kleinen Kreislauf ausreichend erwärmt
hat, um den Rückkühler wieder entfrostet zu halten oder wieder dem Rückkühler zugeführt
werden zu können,
- die Kontrolleinrichtung regelt die Kühlmitteltemperatur für den Verbraucher auf wenigstens
einen vorgegebenen Sollwert, insbesondere durch Regeln der Rückkühler-Rücklauftemperatur
des Kühlmittels auf einen entsprechend angepassten zugehörigen Sollwert, insbesondere
aus einem Intervall oberhalb 5 °C,
- im zumindest einen Kühlmittelbehälter ist eine Kühlmittelführung vorgesehen, umfassend
insbesondere ein oder mehrere Prallwände, ausgebildet und eingerichtet zur im Wesentlichen
verwirbelungsfreien Führung des Kühlmittels in das und/oder im zumindest einen Kühlmittelbehälter,
- im zumindest einen Kühlmittelbehälter ist ein, vorzugsweise einem Kühlmittelausgang
des Kühlmittelbehälters vorgeschalteter und/oder unmittelbar nachgeschalteter, Gasabscheider
zum Abscheiden von Inertgas aus dem Kühlmittel und Rückführen in den Gasfüllbereich
vorgesehen, insbesondere ein Inertgas-Diffusor, der vorzugsweise eine Ausgleichsbohrung
aufweist,
- die Merkmale der Patentansprüche 5 bis 9 in Rückbeziehung nur auf den Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, also nur in Kombination mit den Merkmalen a) bis f) anstelle
aller Merkmalen des Patentanspruchs 1,
- die Merkmale des Patentanspruchs 10 in Rückbeziehung nur auf den Oberbegriff des Patentanspruchs
1, also nur in Kombination mit den Merkmalen a) bis f) anstelle aller Merkmalen des
Patentanspruchs 1.
[0009] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher beschrieben. Dabei wird
auch auf die Zeichnung Bezug genommen. Es zeigen jeweils in einer schematischen Darstellung:
- FIG 1
- eine Kühleinrichtung mit Rückkühler und ohne Kältemaschine,
- FIG 2
- eine Kühleinrichtung mit Rückkühler und mit Kältemaschine,
- FIG 3
- eine Ausführungsform eines Kühlmittelbehälter einer Kühleinrichtung gemäß FIG 1 oder
2,
- FIG 4
- eine Ausführungsform eines Rückkühlers einer Kühleinrichtung gemäß FIG 1 oder 2 in
einer Vorderansicht,
- FIG 5
- den Rückkühler gemäß FIG 4 in einer Rückansicht,
- FIG 6
- den Rückkühler gemäß FIG 4 und 5 in einer Seitenansicht,
- FIG 7
- den Rückkühler gemäß FIG 4 bis 6 in einer perspektivischen Ansicht,
- FIG 8
- einen Teil des Rückkühlers gemäß FIG 4 bis 7 in einer teilweise geschnittenen Draufsicht
und
- FIG 9
- eine hydraulische Weiche, die in einer Kühleinrichtung gemäß FIG 1 bis 3 eingesetzt
werden kann.
[0010] In FIG 1 ist eine Kühleinrichtung für einen zu kühlenden Verbraucher 4 oder einen
Wärmetauscher eines Verbrauchers dargestellt. Die Kühleinrichtung umfasst einen Kühlkreislauf,
der als geschlossener Einkreis-Kühlkreislauf ausgebildet ist und mit einem flüssigen
Kühlmittel K, vorzugsweise Kühlwasser aufgrund dessen hoher spezifischer Wärmekapazität,
als Wärmeübertragungsmedium arbeitet. Die Strömungsrichtung des Kühlmittels K ist
jeweils mit Pfeilen gekennzeichnet.
[0011] Der Kühlkreislauf umfasst als die wichtigsten Komponenten einen Rückkühler 6 oder
Außenkühler, der in einem frostgefährdeten Außenbereich A angeordnet ist, und einen
Kühlmittelbehälter (oder: Kühlmitteltank, Pufferbehälter, Funktionsbehälter oder -behältnis)
1. Ferner ist in den Kühlkreislauf der Verbraucher 4 selbst geschaltet. Der Kühlmittelbehälter
1 und der Verbraucher 4 sind in einem frostsicheren Innenbereich I angeordnet. Der
Begriff Einkreis-Kühlkreislauf bedeutet, dass Verbraucherkreis und Kühlkreis hydraulisch
nicht voneinander getrennt sind, also einen zusammenhängenden hydraulischen Kühlkreislauf
bilden.
[0012] Der Kühlmittelbehälter 1 ist in FIG 3 in weiteren Einzelheiten gezeigt.
[0013] Über eine Umschalteinrichtung 16, insbesondere ein Drei-Wege-Ventil oder Umschaltventil,
ist der Kühlkreislauf zwischen einem langen oder großen Kreislauf mit dem Rückkühler
6 und einen kurzen oder kleinen Kreislauf ohne den Rückkühler 6 umschaltbar, wie noch
erläutert wird.
[0014] Ein Einlass 40 des Verbrauchers 4 ist über eine Verbraucher-Vorlaufleitung 7, in
die eine Kühlmittelpumpe 2 geschaltet ist, mit einem Kühlmittelauslass 53 des Kühlmittelbehälters
1 strömungstechnisch (oder: hydraulisch) verbunden. Ein Auslass 41 des Verbrauchers
4 ist über eine Leitung 42 mit der Umschalteinrichtung 16 strömungstechnisch (oder:
hydraulisch) verbunden.
[0015] An einen Einlass 6A des Rückkühlers 6 ist eine Rückkühler-Vorlaufleitung oder Rückkühler-Zuführleitung
38 für das Kühlmittel K angeschlossen und an einen Auslass 6B des Rückkühlers 6 ist
eine Abführleitung 39 für das Kühlmittel K angeschlossen.
[0016] Die Umschalteinrichtung 16 ist über die Zuführleitung 38 mit dem Einlass 6A des Rückkühlers
6 und über eine Behälter-Zuführleitung 21, einen Verzweigungspunkt 63 und eine Zuleitung
62 mit einem Einlass 19 des Kühlmittelbehälter 1 verbunden.
[0017] Der Kühlmittelbehälter 1 umfasst gemäß FIG 1 und 2 einen im unteren Bereich angeordneten
Kühlmittelbereich 12 für das Kühlmittel K und einen für ein Inertgas G vorgesehenen,
im oberen Bereich oberhalb des Kühlmittelfüllbereichs 12 angeordneten Gasfüllbereich
52. Unter einem Inertgas G wird dabei ein Gas verstanden, das nicht mit dem Kühlmittel
K reagiert. Ein geeignetes Inertgas G ist insbesondere Stickstoff (N
2). Der Flüssigkeitsspiegel 54 des Kühlmittels K bildet die Grenze zwischen Kühlmittelfüllbereich
12 und Gasfüllbereich 52. Im gezeigten Beispiel nehmen der Gasfüllbereich 52 mit der
Inertgasvorlage 13 und der Kühlmittelbereich 12 im Kühlmittelbehälter 1 beispielhaft
jeweils etwa 50 % des Kühlmittelbehältervolumens ein. Der Gasfüllbereich 52 bildet
ein Retentionsvolumen im Kühlmittelbehälter 1 für im kleinen Kreislauf aus dem großen
Kreislauf aus Frostschutzgründen aufzunehmendes Kühlmittel K. Der mit dem Inertgas
G unter einem vorgegebenen Ausgleichsdruck P
G gefüllte Gasfüllbereich 52 bildet gemäß der Erfindung eine Inertgasvorlage 13 zum
Ausgleich des geodätischen Drucks p
H höher liegender Bereiche des kleinen Kreislaufs, wie noch erläutert wird. Der Gasfüllbereich
52 ist über eine Ausgleichsleitung 14, in der ein steuerbares Ausgleichsventil 35
vorgesehen ist, mit einem in einem oberen Bereich angeordneten Anschluss 6C des Rückkühlers
6 verbunden.
[0018] Die Abführleitung 39 vom Rückkühler 6 geht an einem Verzweigungspunkt 60 in eine
obere Zuleitung 61 zum Kühlmittelbehälter 1 und in eine Verteilleitung 36 über. Die
Verteilleitung 36 und eine Verbraucher-Rücklaufleitung oder Behälter-Zuführleitung
21 laufen an einem weiteren Verzweigungspunkt 63 in eine gemeinsame untere Zuleitung
62 zum Kühlmittelbehälter 1 zusammen. Die untere Zuleitung 62 mündet an einem unteren
Einlass 19 in den Kühlmittelbereich 12 des Kühlmittelbehälters 1, die obere Zuleitung
61 mündet dagegen an einem oberen Einlass 18 in den Gasfüllbereich 52 des Kühlmittelbehälters
1 oberhalb des Kühlmittelfüllbereichs 12. Diese Zuleitungen 61, 62 und 36 bilden insbesondere
eine Art Einlaufhorn 17, welches über Flanschverbindungen mit oberem Einlass 18 und
unterem Einlass 19 verbunden ist. Am oberen Einlass 18 in den Kühlmittelbehälter 1
strömendes Kühlmittel K gelangt innerhalb des Kühlmittelbehälters 1 nach unten in
den Kühlmittelfüllbereich 12.
[0019] Der Rückkühler 6 kühlt das über die Zuführleitung 38 zugeführte Kühlmittel K durch
Abkühlung an der Außenluft im Außenbereich A (Luftkühlung), solange die mittels eines
Außentemperaturfühlers 70 messbare oder gemessene Außenlufttemperatur T
A um eine ausreichende Temperaturdifferenz unterhalb der Vorlauftemperatur, insbesondere
der mittels eines Temperaturfühlers 68 messbaren Kühlmitteltemperatur T
K1, des Kühlmittels K in der Zuführleitung 38 liegt.
[0020] Das im Rückkühler 6 abgekühlte Kühlmittel K am Ausgang 6B des Rückkühlers 6, das
die mittels eines Temperaturfühlers 69 messbare Rückkühler-Rücklauftemperatur T
K2 mit T
K2 < T
K1 aufweist, wird nun aus dem Rückkühler 6 über die Abführleitung 39, den Verzweigungspunkt
60 sowie über die obere oder untere Rücklaufleitung 61 und 62 dem Kühlmittelbehälter
1 zugeführt und strömt schließlich in den Kühlmittelbereich 12 des Kühlmittelbehälters
1.
[0021] Über einen Kühlmittelauslass 53 am oder unter dem Kühlmittelbereich 12 des Kühlmittelbehälters
1 wird das Kühlmittel K mittels der Kühlmittelpumpe 2 über die Verbraucher-Vorlaufleitung
7 zu dem Einlass 40 des Verbrauchers 4 gefördert. Im Verbraucher 4 nimmt das Kühlmittel
K, in der Regel über einen nicht näher dargestellten Wärmetauscher, elektrische Verlustwärme
oder eine andere Form von abzuführender Wärme auf. Das Kühlmittel K kühlt also den
Verbraucher 4 und erwärmt sich dabei von der Kühlmittel-Vorlauftemperatur T
K3 in der Verbraucher-Vorlaufleitung 7 (oder am Einlass 40 des Verbrauchers 4) unter
der Aufnahme der Verbraucherwärme auf die Kühlmitteltemperatur T
K4 > T
K3 am Auslass 41 des Verbrauchers 4 oder in der an den Auslass 41 angeschlossenen Leitung
42.
[0022] Das erwärmte Kühlmittel K verlässt den Verbraucher 4 an dessen Auslass 41 und strömt
durch die Leitung 42 zu der Umschalteinrichtung 16. In der Leitung 42 ist eine weitere
Kühlmitttelpumpe 5 vorgesehen zum Fördern des Kühlmittels K.
[0023] Die Umschalteinrichtung 16 verbindet oder verschaltet nun in einer ersten Schaltstellung
die Leitung 42 mit der Zuführleitung 38, die das Kühlmittel K zum Einlass 6A des Rückkühlers
6 führt, und in einer zweiten Schaltstellung mit dem Vorlauf oder der Behälter-Zuführleitung
21, über die das Kühlmittel K zum Verzweigungspunkt 63 und von dort über die zweite
Zuleitung 62 zum unteren Einlass 19 des Kühlmittelbehälter 1 gelangt. In der ersten
Schaltstellung der Umschalteinrichtung 16 ist also der große Kreislauf mit dem Rückkühler
6 verwirklicht, während die zweite Schaltstellung der Umschalteinrichtung 16 den kleinen
Kreislauf ohne Rückkühler 6 herstellt.
[0024] In einem normalen Kühlbetrieb oder Freikühlbetrieb der große Kreislauf mit Rückkühler
6 über eine möglichst hohe Betriebszeit betrieben. Die Umschalteinrichtung 16 ist
also für gewöhnlich in der ersten Schaltstellung. Der Rückkühler 6 ist in seiner Auslegung
an die abzuführende Kühlleistung oder Wärmemenge des Verbrauchers 4 angepasst.
[0025] Der Rückkühler 6 verfügt über wenigstens einen einerseits vom Kühlmittel K durchflossenen
und andererseits mit der Außenluft in Wärmekontakt befindlichen Wärmetauscher, insbesondere
einen Luft-Wasser-Wärmetauscher, und auch über Mittel zur Steuerung der Rückkühlleistung
in einem bestimmten Wertebereich, insbesondere Ventilatoren 71 zur Steuerung der Rückkühlleistung
durch erzwungene Konvektion und/oder Besprüh-, Benetzungs- oder Verdampfungseinheiten
zur Steuerung der Rückkühlleistung durch adiabatische Kühlung, was eine gewisse Anpassung
der Rückkühlerleistung zwischen einem Betrieb bei tiefen Außentemperaturen, z.B. im
Winter, und einem Betrieb bei hohen Außentemperaturen, z.B. im Sommer, erlaubt.
[0026] In einem Freikühlbetrieb wird zur Regelung der für den Verbraucher 4 erforderlichen
Kühlmitteltemperatur des Kühlmittels K unter Kühlung durch den Rückkühler 6 im großen
Kreislauf die vom Temperaturfühler 69 gemessene Rückkühler-Rücklauftemperatur T
K2 als Regelgröße verwendet, also fortlaufend gemessen und mit einem Sollwert verglichen
und auf diesen Sollwert durch Steuerung oder Stellen der Kühlleistung des Rückkühlers
6 mittels der dafür vorgesehenen Mittel, insbesondere der Ventilatoren 71 oder Besprüh-
oder Benetzungseinrichtungen, geregelt. Der Sollwert für die Rückkühler-Rücklauftemperatur
T
K2 ist an die am Einlass 40 des Verbrauchers 4 erforderliche Verbraucher-Vorlauftemperatur
T
K3 angepasst und kann beispielsweise aus einem Sollwertintervall oberhalb 5 °C gewählt
werden. Zur Regelung der Regelgröße T
K2 auf den Sollwert wird bei tieferen Außentemperaturen T
A die Kühlleistung des Rückkühlers 6 reduziert, beispielsweise durch Verringern der
Förderleistung, insbesondere der Lüfterdrehzahl, oder Abschalten der Ventilatoren
71, und bei höheren Außentemperaturen T
A erhöht, beispielsweise durch Erhöhen der Förderleistung der Ventilatoren 71 und ggf.
Zuschalten der Besprüheinrichtungen.
[0027] Problematisch ist eine Situation im Betrieb der Kühleinrichtung, die als Frostschutzsituation
bezeichnet werden kann. In einer Frostschutzsituation wird also die Vorlauftemperatur,
z.B. T
K1, des Kühlmittels K vor dem Rückkühler 6 zu niedrig und das Kühlmittel K kann gefrieren.
Eine solche Frostschutzsituation entsteht meist durch gleichzeitiges Zusammentreffen
von Frost im Außenbereich A, also sehr tiefen Außentemperaturen, und zu geringer abzuführender
Wärme oder Kühlleistung am Verbraucher 4 und/oder zu geringem Volumenstrom des Kühlmittels
K durch den Rückkühler 6 sowie bereits auf ein Minimum heruntergefahrener nur noch
rein passiver Kühlleistung des Rückkühlers 6, wenn also bereits alle Ventilatoren
und Besprüheinrichtungen abgeschaltet sind.
[0028] Zur Behebung dieses Problems wird in einer solchen Frostschutzsituation ein Frostschutzbetrieb
oder eine Frostschutzfunktion aktiviert, indem zunächst mit Hilfe der Umschalteinrichtung
16 von dem großen Kreislauf mit Rückkühler 6 in den kleinen Kreislauf ohne Rückkühler
6 umgeschaltet wird und das Kühlmittel K aus dem Kühlmittelbehälter 1 nun im kleinen
Kreislauf umgewälzt wird und mittels der Abwärme des Verbrauchers 4 so lange erwärmt
wird, bis wieder auf den großen Kreislauf umgeschaltet werden kann, die Frostschutzsituation
also wieder aufgehoben ist. Diese Frostschutzbetriebsweise kann auch als Anfahrbetrieb
oder Aufwärmbetrieb bezeichnet werden und wird also so lange gefahren, bis die Vorlauftemperatur
des Kühlmittels K vor dem Rückkühler 6 wieder ausreichend hoch ist.
[0029] Die Frostschutzsituation oder die Aufhebung der Frostschutzsituation kann durch Überwachung
der vom Temperaturfühler 33 gemessenen Kühlmitteltemperatur T
K5 und/oder auch der vom Temperaturfühler 68 gemessenen Rückkühler-Vorlauftemperatur
T
K1 und/oder auch der vom Temperaturfühler 69 gemessenen Rückkühler-Rücklauftemperatur
T
K2 erkannt werden.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die vom Temperaturfühler 69 gemessene Rücklauftemperatur
T
K2 des Kühlmittels K neben der Regelung im normalen Freikühlbetrieb zusätzlich dazu
herangezogen, eine Frostschutzsituation zu erkennen und die Umschalteinrichtung 16
von der ersten Schaltstellung in die zweite Schaltstellung zu bringen und damit vom
großen Kreislauf in den kleinen Kreislauf umzuschalten. Unterschreitet die Rücklauftemperatur
T
K2 einen vorgegebenen Mindestwert T
min, z.B. von 5 °C oder etwas mehr, ist also T
K2 < T
min, so besteht die Gefahr eines Einfrierens des Kühlmittels K im Rückkühler 6 und der
Frostschutzbetrieb wird initiiert und auf den kleinen Kreislauf umgeschaltet. Das
nunmehr nur noch eine Temperatur von ungefähr dem genannten Mindestwert T
min aufweisende Kühlmittel K im Kühlmittelbehälter 1 wird im kleinen Kreislauf umgewälzt
und erwärmt sich im Anlaufbetrieb.
[0031] Ferner wird bevorzugt die vom Temperaturfühler 33 gemessene Vorlauftemperatur T
K5 des Kühlmittels K herangezogen, um eine Aufhebung der Frostschutzsituation zu erkennen
und nach einem Anlauf- oder Aufwärmbetrieb die Umschalteinrichtung 16 von der zweiten
Schaltstellung wieder zurück in die erste Schaltstellung zu bringen und damit vom
kleinen Kreislauf zurück in den großen Kreislauf umzuschalten. Ist diese Vorlauftemperatur
T
K5 des Kühlmittels K im kleinen Kreislauf nämlich wieder ausreichend hoch und hat sie,
aufgrund der Erwärmung durch den Verbraucher 4, einen vorgegebenen Maximalwert T
max, z.B. aus einem Intervall zwischen 35 °C und 40 °C, überschritten, so kann das Kühlmittel
K den Rückkühler 6 wieder ausreichend erwärmen und ohne die Gefahr eines Einfrierens
wieder durch den großen Kreislauf einschließlich des Rückkühlers 6 strömen. Es wird
also, sobald T
K5 > T
max, wieder durch Umschalten der Umschalteinrichtung 16 in die erste Schaltstellung vom
kleinen Kreislauf auf den großen Kreislauf umgeschaltet. Der Rückkühler 6 wird nun
mit dem anfänglich 35 °C bis 40 °C warmen Kühlmittel K beaufschlagt und erwärmt und
damit entfrostet.
[0032] Nun reduziert sich aufgrund der Kühlung im Rückkühler 6 die Kühlmitteltemperatur
wieder, die Regelung der vom Temperaturfühler 69 gemessene Rücklauftemperatur T
K2 auf den Sollwert wird wieder aktiviert und die Vorlauftemperatur T
K5 am Temperaturfühler 33 sinkt wieder, so dass wieder T
K5 < T
max. Folglich bleibt die Umschalteinrichtung 16 in der ersten Schaltstellung sowie der
Kühlkreislauf im großen Kreislauf, bis ggf. wieder die Frostschutzsituation eintritt.
[0033] Das Kühlsystem ist so ausgelegt, dass der Anlauf- oder Aufwärmbetrieb so kurz ist,
dass die ausreichende Kühlung des Verbrauchers 4 während des Anlauf- oder Aufwärmbetriebes
und der dabei kurzzeitig über dem Sollwert liegenden höheren Kühlmitteltemperaturen
nicht beeinträchtigt wird. Typische Zeitdauern für den Anlaufbetrieb liegen zwischen
einigen Sekunden bis einigen Minuten, hängen aber von der Auslegung des Systems ab.
[0034] Es muss nun aber auch dafür Sorge getragen werden, dass bei einer Frostschutzsituation
und dem Umschalten in den Frostschutzbetrieb oder Anfahrbetrieb die nunmehr aus dem
Kühlmittelkreislauf herausgenommenen Bereiche, die sich in einem frostgefährdeten
räumlichen Bereich, insbesondere dem Außenbereich A, befinden, nämlich vor allem der
Rückkühler 6 und auch seine Zu- und Ableitungen wie die Zuführleitung 38 und die Abführleitung
39 vollständig von dem Kühlmittel K entleert werden, damit nicht dort stehendes Kühlmittel
K gefriert. Ein solcher Entleervorgang oder Entleerbetrieb kann gleichzeitig mit dem
Umschalten in den kleinen Kreislauf oder kurz danach initiiert werden und bildet ebenfalls
einen Bestandteil des Frostschutzbetriebs.
[0035] Für diesen Entleervorgang ist zusätzlich zu der Ausgleichsleitung 14 und den Ausgleichsventilen
35 und 65 das schalt- oder steuerbare Ausgleichsventil 34 in einer Ausgleichsleitung
50 zwischen den, vorzugsweise auf gleicher geodätischer Höhe liegenden, Verzweigungspunkten
48 in der Zuführleitung 38 und 49 in der Abführleitung 39 vorgesehen, das das Entleeren
der Zuführleitung 38 bis hinunter zum Verzweigungspunkt 48 ermöglicht. Die Ausgleichsventile
34, 35 und 65 sind bevorzugt Normal-Offen-Ventile (Normally open, NO), die stromlos
offen sind und keiner aktiven Öffnung durch einen stromgesteuerten Aktor bedürfen.
Die Ausgleichsleitung 14 ist mit einem Anschluss bevorzugt an einer geodätisch im
Wesentlichen höchstgelegenen Stelle des Kühlmittelbehälters 1 einerseits und einer
mit einem Anschluss 6C des Rückkühlers 6, bevorzugt an der geodätisch im Wesentlichen
höchstgelegenen Stelle des Rückkühlers 6, andererseits verbunden. So kann sichergestellt
werden, dass sich der Rückkühler 6 im Wesentlichen vollständig leert und vollständig
mit Inertgas gefüllt werden kann. Ferner kann vermieden werden, dass bei steigendem
Kühlmittelfüllstand im Kühlmittelbehälter 1 bei der Entleerung des Rückkühlers 6 Kühlmittel
K durch die bei der Entleerung auftretende Sogwirkung wieder in den Rückkühler 6 gelangt.
[0036] Zum Entleeren der frostgefährdeten Bereiche des großen Kreislaufes, insbesondere
des Rückkühler 6 und seiner Zuführleitung 38 und Abführleitung 39, werden, im Allgemeinen
unmittelbar nach oder gleichzeitig mit dem Umschalten in den kleinen Kreislauf mittels
der Umschalteinrichtung 16, das Ausgleichsventil 34 und das Ausgleichsventil 35 und
ggf. auch das Ausgleichventil 65 an der Ausgleichsleitung 14 geöffnet, so dass sich
das Kühlmittel K von dem Rückkühler 6 und der Zuführleitung 38 und der Abführleitung
39, vorzugsweise bis hinunter zu den Verzweigungspunkten 48 und 49, in den Kühlmittelbehälter
1 verlagern kann und entsprechend sich das Inertgas G in das Volumen des Rückkühler
6 und der Zuführleitung 38 und der Abführleitung 39, in dem sich zuvor das Kühlmittel
K befand, verlagern kann.
[0037] Bei Betrieb der Kühleinrichtung mit Rückkühler 6 gelangt das Kühlmittel K über den
Rückkühler-Rücklauf 20 und in der Regel über den unteren Einlass 19 in den Kühlmittelbehälter
1. Bei hohen Rücklaufmengen kann das Kühlmittel K auch über den oberen Einlass 18
in den Kühlmittelbehälter 1 fließen, was beispielsweise bei der Entleerung des Rückkühlers
6 der Fall sein kann. Ein Großteil des Kühlmittels K wird über die Verteilleitung
36 durch Injektorwirkung von dem in der Regel stark strömenden Kühlmittel in der Leitung
21 am Verzweigungspunkt 63 und dann über die Leitung 62 und den Einlass 19 in den
Kühlmittelbehälter 1 gesaugt oder mitgerissen. Durch diese Injektorwirkung werden
wertvolle Sekunden gewonnen, die den Rückkühler 6 schneller entleeren lassen.
[0038] Das im Rückkühler 6 befindliche Kühlmittel K strömt also im Entleerbetrieb über den
Rückkühler-Rücklauf 39, 49, 60, 61 und 62 in den Kühlmittelbehälter 1 und verdrängt
teilweise die Inertgasvorlage 13, während Inertgas G der Inertgasvorlage 13 in den
Rückkühler 6 strömt. Der Rückkühler 6, ggf. auch Leitungen im Zu- und/oder Ablauf
zu diesem, füllen sich bei der Entleerung also mit Inertgas G, wodurch Kühlelemente,
insbesondere Kühl- oder Wärmetauscherrohre des Rückkühlers 6, und Leitungen usw. innen
vor Korrosion geschützt werden können.
[0039] Solange keine Frostschutzsituation vorliegt, insbesondere also die Rücklauftemperatur
T
K2 des Kühlmittels K den vorgegebenen Mindestwert T
min nicht unterschreitet, kann die Umschalteinrichtung 16 in der ersten Schaltstellung
gehalten werden sowie der große Kreislauf eingestellt bleiben und die Ausgleichsventile
34, 35 und 65 werden oder bleiben geschlossen, da im großen Kreislauf ein Entleeren
nicht vorgesehen und nicht sinnvoll ist.
[0040] Der Kühlmittelbehälter 1 dient also auch zur Pufferung oder Aufnahme des im Entleerbetrieb
entleerten Kühlmittels K während des Frostschutzbetriebes, stellt also ein Retentionsvolumen
für das entleerte Kühlmittel K zur Verfügung.
[0041] Das von dem Gasfüllbereich 52 bereitgestellte Retentionsvolumen im Kühlmittelbehälter
1 ist nun grundsätzlich so groß gewählt, dass es das Entleerungsvolumen des aus dem
Rückkühler 6 und den oberhalb der Verzweigungspunkte 48 und 49 liegenden Bereichen
der Zuführleitung 38 und der Abführleitung 39 ohne Weiteres aufnehmen kann.
[0042] Ein weiteres Problem bei der Anordnung gemäß der Erfindung wie in FIG 1 gezeigt ist
der geodätische, hydrostatische Druck P
H aus dem Bereich des Kreislaufs, der oberhalb des Gasfüllbereichs 52 des Kühlmittelbehälters
1 und ggf. sogar oberhalb der Verzweigungspunkte 48 und 49 liegt, im Beispiel der
FIG 1 sind das der Verbraucher 4 und anschließende obere Bereiche der Leitungen 7
und 42 in dem Kühlkreislauf. Dieser geodätische Druck ist p
H = ρ · g · h mit der Dichte p des Kühlmittels K, der Erdbeschleunigung g und dem Höhenunterschied
h zwischen dem höchsten Stand der Flüssigkeitssäule beim Verbraucher 4 und dem Flüssigkeitsspiegel
54 im Kühlmittelbehälter 1. Der geodätische Druck p
H ist also unabhängig vom Strömungs- oder Leitungsquerschnitt im Kreislauf oder Verbraucher
4.
[0043] Der geodätische Druck p
H würde aufgrund des Prinzips der kommunizierenden Röhren dazu führen, dass der Kühlmittelbehälter
1 vollständig mit Kühlmittel K gefüllt wäre, auch wenn die Ausgleichsventile 34, 35
und 65 geöffnet wären. Es würde also an dem Retentionsvolumen im Kühlmittelbehälter
1 für das zu entleerende Kühlmittel fehlen und der Frostschutz durch den Entleerbetrieb
wäre nicht zu gewährleisten.
[0044] Um dieses in einer Anordnung gemäß FIG 1 auftretende Problem des geodätischen Drucks
P
H zu beheben, ist gemäß der Erfindung die Inertgasvorlage 13 vorgesehen. Das Inertgas
G wird unter einem vorgegebenen Ausgleichsdruck P
G in den Kühlmittelbehälter 1 eingefüllt und verdrängt in dem Gasfüllbereich 52 des
Kühlmittelbehälters 1 das Kühlmittel K in den unteren Kühlmittelbereich 12 als Gegendruck
zu dem im Kühlmittel K wirkenden geodätischen Druck P
H der höher liegenden mit Kühlmittel gefüllten Bereiche des Kreislaufes wie dem Verbraucher
4 und den oberen Bereichen von dessen Zu- und Ableitungen 7 und 42. Es wird also insbesondere
P
G = P
H eingestellt. Typische Werte für den Ausgleichsdruck P
G liegen in der Praxis zwischen 1,5 bar und 4,2 bar.
[0045] Das erforderliche Retentionsvolumen des Gasfüllbereichs 52 für das zu entleerende
Kühlmittel K und der erforderliche Gegendruck p
G werden vorab rechnerisch bestimmt und können zusätzlich durch Kalibriermessungen
überprüft und feinjustiert werden. Eine Druckmessung ist deshalb nicht erforderlich.
Ebenso muss bei der erforderlichen Druckdichtheit der einmal eingestellte Ausgleichsdruck
p
G nicht mehr durch weitere Gaszufuhr von Inertgas G angepasst oder verändert werden,
es sei denn es werden neue Komponenten oder Verbraucher hinzugeschaltet, die den geodätischen
Druck p
H verändern oder vergrößern.
[0046] Da das Kühlkreislaufsystem ein Einkreis-Kühlsystem ist und geschlossen und druckdicht
ist, wird der zusätzliche Druck p
G der Inertgasvorlage 13 im gesamten Kühlkreislauf einschließlich Kühlmittelbehälter
1 und Verbraucher 4 aufrechterhalten und führt zu der gewünschten Verlagerung der
Flüssigkeitssäulen im Kreislauf zum Ausgleich des geodätischen Drucks p
H.
[0047] Beim bereits beschriebenen Entleervorgang zu Frostschutzzwecken liegt der Ausgleichsdruck
p
G der Inertgasvorlage 13 über die Ausgleichsleitung 14 und das geöffnete Ausgleichsventil
35 an einer Seite des zu entleerenden Kühlmittelvolumens an und über die Einlässe
18 und 19 und die Leitungen 61 und 62 und 20 an der anderen Seite, so dass sich eine
Druckdifferenz von Null ergibt und der um den Ausgleichsdruck p
G erhöhte Druck im Kühlkreislauf den Entleervorgang nicht beeinflusst oder behindert.
[0048] Damit bei Konfigurationen, bei welchen Verbraucher 4 im Einkreis-Kühlkreislauf wie
im gezeigten Beispiel geodätisch oberhalb des Kühlmittelbehälters 1 gelegen sind,
ein ausreichendes Retentionsvolumen erhalten bleibt, weist der Kühlmittelbehälter
1 die Inertgasvorlage 13 auf. Die Inertgasvorlage 13 nimmt ein gewisses Volumen des
Kühlmittelbehälters 1 ein und verhindert so, dass Kühlmittel K von geodätisch höher
gelegenen Verbrauchern 4 in den Kühlmittelbehälter 1 in unerwünschter Weise zurückfließt.
Ohne Inertgasvorlage würde von geodätisch oberhalb des Kühlmittelbehälters 1 angeordneten
Verbrauchern 4 Kühlmittel K zurückfließen und das Retentionsvolumen schmälern oder
ganz verhindern.
[0049] Bei dem gezeigten System ist, mit anderen Worten, ein gewisses Retentionsvolumen
deswegen erforderlich, da der Außenluft-Rückkühler 6 bei Verwendung eines bei Außen-Frost
gefrierenden Kühlmittels in frostgefährdeten Perioden oder Phasen, insbesondere im
Winter, bei zugleich zu geringer Kühlleistungsanforderung geleert werden muss. Zur
Entleerung des Außenluft-Rückkühlers 6 in den Kühlmittelbehälter 1 ist ein gewisses
Volumen, d. h. Retentionsvolumen, erforderlich, das insbesondere durch die Inertgasvorlage
13 sichergestellt werden kann.
[0050] Die Kühlmittelpumpen 2 und 5 sind normalerweise sowohl im großen Kreislauf als auch
im kleinen Kreislauf, also unabhängig von der Schaltstellung der Umschalteinrichtung
16, eingeschaltet, das Kühlmittel K wird also permanent durch den Kühlkreislauf gefördert.
Dabei kann aber zu Regelungszwecken die Förderleistung der Kühlmittelpumpen 2 und/oder
5 verändert werden. Damit sich Änderungen im Volumenstrom in dem Teilkreis mit dem
Verbraucher 4 nicht negativ in dem Teilkreis mit dem Rückkühler 6 und dem Kühlmittelbehälter
1 auswirken und letzterer immer mit dem vollen Volumenstrom beaufschlagt wird, ist
die Querleitung 145 zwischen den Kühlmittelpumpen 2 und 5 vorgesehen.
[0051] Im in FIG 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zusätzlich zum System gemäß FIG
1 auch eine Kältemaschine 3 mit Verdampfer 10 und Kondensator 11 vorgesehen sowie
anstelle der Querleitung 145 eine hydraulische Weiche 9 vorgesehen sowie auch eine
Mischeinrichtung 8 vorgesehen. Über einen Kühlmittelauslass 53 am Kühlmittelbereich
12 des Kühlmittelbehälters 1 wird das Kühlmittel K mittels einer ersten Kühlmittelpumpe
2 über eine Leitung 57 einem ersten Eingang 9A der hydraulischen Weiche 9 zugeführt.
Ein erster Ausgang 9B der hydraulischen Weiche 9 ist über eine Leitung 91 mit einem
Verzweigungspunkt 93 verbunden, an dem sich die Leitung 91 in einen ersten Leitungsstrang
92, in dem eine Kühlmittelpumpe 101 und ein Mischventil 95 vorgesehen sind und der
zu einem Eingang des Kondensators 11 der Kältemaschine 3 führt, und einen dazu parallelen
zweiten Leitungsstrang 94, in dem eine Kühlmittelpumpe 100 vorgesehen ist und der
zu einem Eingang des Verdampfers 10 der Kältemaschine 3 führt, aufzweigt.
[0052] Das in dem ersten Leitungsstrang 92 geschaltete Mischventil 95 ist auch mit einer
Zwischenleitung 47 verbunden, die an einem Verzweigungspunkt 46 mit einer Kondensator-Rücklaufleitung
15 zusammentrifft. Die Kondensator-Rücklaufleitung 15 ist mit einem Ausgang des Kondensators
11 verbunden und dient zum Rücklauf des Kühlmittels K vom Kondensator 11 zur hydraulischen
Weiche 9. Das Mischventil 95 kann nun je nach Stellung den Verzweigungspunkt 93 mit
dem Verzweigungspunkt 46 oder mit dem Eingang des Kondensators 11 oder mit beiden
verbinden oder auch die Pumpe 101 und damit den Eingang des Kondensators 11 mit dessen
Ausgang über eine Rückführung über die Leitung 15, den Verzweigungspunkt 46 und die
Zwischenleitung 47 das Kühlmittel K führen oder auch das Kühlmittel K aus den verschiedenen
Leitungszweigen mischen. So kann beispielsweise in einer besonderen Ausführungsform,
um die Kältemaschine 3 bei einer möglichst optimalen Kühlwassertemperatur und einem
entsprechenden Kältemitteldruck in der Kältemaschine 3 zu betreiben, der Kondensator
in einem Kurzschlussbetrieb über das Mischventil 95 und die Zwischenleitung 47 betrieben
werden, so dass das Kühlmittel K am Ausgang des Kondensators 11 über die Zwischenleitung
47 von der Pumpe 101 angesaugt wird, wobei das Mischventil 95 zum Verzweigungspunkt
93 hin schließt, so dass sich das Kühlmittel über den Kondensator 11 erwärmt. Sobald
die gewünschte Kühlmitteltemperatur erreicht ist, kann das Mischventil 95 teilweise
wieder zum Verzweigungspunkt 93 hin zu öffnen und Kühlmittel K, das vom Ausgang 9B
der Weiche 9 kommt, zumischen, um die gewünschte Kühlmitteltemperatur zu halten. Wenn
das über die Zwischenleitung 47 kommende Kühlmittel K vom Kondensator 11 so stark
erwärmt ist, dass es nicht mehr durch das kältere Kühlmittel vom Verzweigungspunkt
93 durch Zumischen abgekühlt werden kann, schließt das Mischventil 95 die Verbindung
zur Zwischenleitung 47, so dass dann der Leitungszweig 92 vollständig geöffnet ist
und 100 % des strömenden Kühlmittels vom Verzweigungspunkt 93 von der Pumpe 101 zum
Kondensator 11 gefördert wird. Diese Funktion des Mischventils 95 unterstützt zusätzlich
den Anfahrbetrieb oder in der Anlaufphase.
[0053] Die Bypass-Leitung 47 trifft an einem Verzweigungspunkt 46 mit einer Kondensator-Rücklaufleitung
15 zusammen, die mit einem Ausgang des Kondensators 11 verbunden ist und zum Rücklauf
des Kühlmittels K vom Kondensator 11 zur hydraulischen Weiche 9 dient.
[0054] Dazu führt von dem Verzweigungspunkt 46 eine Leitung 45 zu einem Eingang 8B der Mischeinrichtung
8, deren Ausgang 8C über eine Leitung 43 mit einem zweiten Eingang 9C der hydraulischen
Weiche 9 verbunden ist. Über den zweiten Leitungsstrang 94 wird Kühlmittel K dem Eingang
des Verdampfers 10 der Kältemaschine 3 zugeführt. Der Ausgang des Verdampfers 10 ist
mit einem Einlass 40 des Verbrauchers 4 über eine Verbraucher-Vorlaufleitung 7 hydraulisch
verbunden. Ein Auslass 41 des Verbrauchers 4 ist hydraulisch über eine Leitung 42
mit einem weiteren Eingang 8A der Mischeinrichtung 8 verbunden. An einen zweiten Ausgang
9D der hydraulischen Weiche 9 ist eine Leitung 44 angeschlossen, in der wieder die
weitere Kühlmittelpumpe 5 und der Temperaturfühler 33 zum Messen der Kühlmitteltemperatur
T
K5 angeordnet sind und die zu der Umschalteinrichtung 16 führt.
[0055] Die Kältemaschine 3 hat üblicherweise eine integrierte Temperaturregelung derart,
dass die Kühlmitteltemperatur am Ausgang des Verdampfers 10 oder die Kühlmitteltemperatur
T
K3 am Einlass 40 des Verbrauchers 4 auf einen bestimmten Sollwert eingestellt bleibt,
um eine ausreichende Kühlung des Verbrauchers 4 bereitzustellen. Durch die Regelung
der Kühlmitteltemperatur T
K2 des Temperaturfühlers 69 am Rückkühler 6 auf den dortigen Sollwert, der an den Sollwert
der Kältemaschine angepasst ist, bleibt aber im Normalfall die Kältemaschine 3 ausgeschaltet
und der Rückkühler 6 kühlt allein. Wenn also die Kühlleistung des Rückkühlers 6 zur
Kühlung des Verbrauchers 4 ausreicht, was in der Regel bei richtiger Auslegung der
Fall ist, bleibt die Kältemaschine 3 ausgeschaltet oder in Standby-Betrieb, und das
Kühlmittel K durchströmt den Verdampfer 10 wie eine passive Leitung. Das Mischventil
95 ist in dieser Situation geschlossen, wenn die Kältemaschine nicht läuft. Die Zwischenleitung
47 wird zum Mischventil 95 geöffnet und der Teilbereich des Leitungszweigs 92 zum
Verzweigungspunkt 93 bleibt geschlossen, so dass in dem kurzen Kreislauf oder dem
rückgekoppelten Kreislauf das Kühlmittel K von der Pumpe 101 über den Kondensator
11 gepumpt wird, wie schon beschrieben. Dies ist ein energieeffizienter Freikühlbetrieb.
[0056] In bestimmten Betriebssituationen, z.B. bei dennoch nicht ausreichender Kühlleistung
des Rückkühlers 6 in einem Mischbetrieb von Rückkühler 6 und Kältemaschine 3 oder
wenn der Rückkühler 6 im Frostschutzbetrieb wegen Frostgefahr aus dem Kreislauf genommen
ist, wird die Kältemaschine 3 zugeschaltet, wenn ihr Sollwert für die Kühlmitteltemperatur
überschritten wird, und kühlt im Verdampfer 10 das Kühlmittel K ab. Das Umschaltventil
95 wird nun so geschaltet, dass das Kühlmittel K über den Leitungsstrang 92 durch
den Kondensator 11 strömt und diesen kühlen kann. Die bei dieser ggf. zusätzlichen
Kühlung des Kühlmittels K aus dem Leitungsstrang 94 anfallende Kondensationswärme
im Kondensator 11 wird mit dem durch den Kondensator 11 strömenden, aus dem Leitungsstrang
92 stammenden Kühlmittel K über die Rücklaufleitung 15 abgeführt.
[0057] Die besondere Verschaltung der Kältemaschine 3 im Kühlkreislauf gemäß der Erfindung
hat einen besonderen, vorteilhaften Effekt beim Frostschutzbetrieb oder Anfahrbetrieb,
bei dem der kleine Kreislauf ohne Rückkühler 6 eingestellt ist, und gewährleistet
insbesondere die sichere Kühlung des Verbrauchers 4 auch während des Anlauf- oder
Aufwärmbetriebes. Die vom Temperaturfühler 69 gemessene Rücklauftemperatur T
K2 des Kühlmittels K hat also ihren vorgegebenen Mindestwert T
min, z.B. von 5 °C oder etwas mehr, unterschritten, der Frostschutzbetrieb wurde initiiert
und auf den kleinen Kreislauf umgeschaltet sowie das Entleeren von Rückkühler 6 und
zugehörigen Leitungen vorgenommen. Das entsprechend kalte Kühlmittel K wird nun im
kleinen Kreislauf umgewälzt und erwärmt sich im Anlaufbetrieb in einer ersten Anlaufphase
kontinuierlich aufgrund der Abwärme des Verbrauchers 4.
[0058] Hier wird nun bei der Ausführungsform gemäß FIG 2 mit Kältemaschine 3 im Unterschied
zu FIG 1 ohne Kältemaschine 3 das Kühlmittel K, das den Verbraucher 4 durchströmt,
nicht, auch nicht kurzfristig, auf den Maximalwert T
max, z.B. zwischen 35 °C und 40 °C, der vom Temperaturfühler 33 gemessene Vorlauftemperatur
T
K5 erwärmt. Vielmehr schaltet bei Überschreiten des Sollwertes der Kältemaschine 3 für
den Verbraucher 4 die Kältemaschine 3 zu und hält nun in einer zweiten Anlaufphase
des Anlaufbetriebes durch Kühlen des Kühlmittels K die Kühlmitteltemperatur T
K3 des durch den Verbraucher 4 geführten Kühlmittels K auf dem gewünschten Sollwert,
der unterhalb des Maximalwert T
max liegt, beispielsweise bei 8 °C bis 15 °C im Vergleich zu 35 °C bis 40 °C .
[0059] Die in dieser zweiten Anlaufphase von der Kältemaschine 3 beim im Verdampfer 10 bewirkten
Abkühlen des Kühlmittels K erzeugte Abwärme im Kondensator 11 wird nun über das dem
Eingang 8B der Mischeinrichtung 8 über die Rücklaufleitung 15 zugeführte Kühlmittel
K abgeführt, das in der Mischeinrichtung 8 mit dem vom Verbraucher 4 über die Leitung
42 dem Eingang 8A zugeführten Kühlmittel K vermischt wird und als Kühlmittel K mit
einem höheren Temperaturniveau vom Ausgang 8C der Mischeinrichtung 8 dem Eingang 9C
der hydraulischen Weiche 9 und von deren Ausgang 9D schließlich über die Leitung 44
unterstützt von der Kühlmittelpumpe 5 zur Umschalteinrichtung 16 und von dort wieder
in den Kühlmittelbehälter 1 strömt.
[0060] Dadurch erhöht sich in der Regel die vom Temperaturfühler 33 gemessene Vorlauftemperatur
T
K5 des Kühlmittels K vor der Umschalteinrichtung 16 in FIG 2 mit Kältemaschine 3 schneller
auf den vorgegebenen Maximalwert T
max als in FIG 1 ohne Kältemaschine 3 und es kann früher vom Frostschutzbetrieb im kleinen
Kreislauf wieder in den normalen Betrieb im großen Kreislauf umgeschaltet werden,
d.h. die Zeitdauer für den Anlaufbetrieb kann verkürzt werden. Sobald wieder der Rückkühler
6 im großen Kreislauf in Betrieb ist, kann nach entsprechender Zeitdauer aufgrund
der Kühlung im Rückkühler 6 die Regelung der vom Temperaturfühler 69 gemessene Rücklauftemperatur
T
K2 auf den Sollwert wieder aktiviert werden und die Kühlmitteltemperatur an der Kältemaschine
3 liegt wieder in der Sollbereich, so dass die Kältemaschine 3 wieder abgeschaltet
werden kann und nur noch durch den Rückkühler 6 gekühlt wird, bis ggf. wieder die
Frostschutzsituation eintritt. Umgekehrt sorgt zunächst im kleine Kreislauf das kalte
Kühlmittel K aus dem Kühlmittelbehälter 1 und dann im großen Kreislauf der Rückkühler
6 immer für eine ausreichende Abfuhr der Abwärme der Kältemaschine 3, so dass diese
in ihrem optimalen Arbeitspunkt betrieben werden kann.
[0061] Die hydraulische Weiche 9 gemäß FIG 2 bewirkt eine Aufteilung der Volumenströme oder
Durchflussmengen an den zwei Eingängen 9A und 9C und den zwei Ausgängen 9B und 9D
derart, dass am Eingang 9A und am Ausgang 9D der größere Volumenstrom, bevorzugt ein
maximaler Volumenstrom von 100 %, eingestellt wird und am Eingang 9C und am Ausgang
9B ein kleinerer Volumenstrom, z.B. von 90 %, eingestellt wird. Dadurch wird der Volumenstrom
des Kühlmittels K im den Kühlmittelbehälter 1 und den Rückkühler 6 umfassenden Teilkreis
immer auf 100 % gehalten unabhängig oder autark vom restlichen hydraulischen System.
Mittels der hydraulischen Weiche 9 kann also sichergestellt werden, dass stets 100
% Rücklauf zum Rückkühler 6 erreicht wird und dessen Kühlleistung optimal ausgenutzt
wird. Angenommen, es dreht jemand den Verbraucher 4 ab, so würde 100 % des aus dem
Behälter 1 über die Pumpe 2 und die Leitung 57 zugeführten Kühlwassers K über die
hydraulische Weiche 9 zurück über Pumpe 5 und die Umschalteinrichtung 16 entweder
über den Rückkühler 6 oder direkt zurück zum Behälter 1 geleitet werden.
[0062] FIG 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine solche hydraulische Weiche 9. Der Eingang
9A und der Ausgang 9B sind als Anschlussstutzen oder dergleichen ausgebildet und über
eine perforierte oder als Sieb ausgebildete Rohrleitung 9E miteinander strömungstechnisch
verbunden. Der Eingang 9C ist mit dem Ausgang 9D ebenfalls über eine perforierte oder
als Sieb ausgebildete Rohrleitung 9F strömungstechnisch verbunden. Auch hier sind
der Eingang 9C und der Ausgang 9D als Rohrstutzen oder Anschlussstutzen ausgebildet.
Das vom Eingang 9A durch die Rohrleitung 9E zum Ausgang 9B fließende oder strömende
Kühlmittel K strömt durch die Öffnungen in der Rohrleitung 9E in einen Innenraum 9G
der hydraulischen Weiche 9 und durch den Innenraum 9G zu den Öffnungen in der Rohrleitung
9F zwischen dem Eingang 9C und dem Ausgang 9D und durch die Öffnungen in die Rohrleitung
9F zum Ausgang 9D. Dadurch wird ein Strömungsvolumenausgleich des Kühlmittels K in
der hydraulischen Weiche 9 geschaffen, der einen 100 %igen Volumenstrom des Kühlmittels
zwischen Ausgang 9D und Eingang 9A zumindest in der Frostperiode sicherstellt. So
können z. B., wie in FIG 9 beispielhaft eingezeichnet, 90 % Kühlmittel vom Ausgang
9B durch den Kühlkreislauf wieder bis zum Eingang 9C strömen und dann mit 10 % Kühlmittel
K, das durch den Innenraum 9G in der hydraulischen Weiche 9 direkt zwischen dem Eingang
9A und dem Ausgang 9D fließt, zu den 100 % Kühlmittel K ergänzt werden, die über die
Pumpe 5 sowie auch die Pumpe 2 im Rückkühler-Kreislauf über den Rückkühler 6 gepumpt
werden. Die direkt zwischen den Rohleitungen 9E und 9F durch den Innenraum 9G fließende
Kühlmittelmenge gleicht also immer die fehlende Kühlmittelmenge aus, so dass über
den Rückkühler 6 immer die 100 % Kühlmittel fließen. Falls die Pumpen 5 und 2 anders
angesteuert werden, ändert sich der absolute Wert, der den 100 % entspricht, jedoch
nicht der relative Wert bezogen auf die Kühlmittelmenge zwischen Ausgang 9D und Eingang
9C einerseits und zwischen Eingang 9A und Ausgang 9B andererseits. Die hydraulische
Weiche 9 hat außerdem eine Kurzschlussfunktion, denn wenn der Ausgang 9B und der Eingang
9C gesperrt sind, gelangt in den Eingang 9A strömendes Kühlmittel über die perforierten
Rohrleitungen 9E und 9F zu 100 % zu dem Ausgang 9D, so dass auch dann der 100 %ige
Rückfluss des Kühlmittels zum Rückkühler 6 gewährleistet ist.
[0063] In der vorteilhaften Ausführung des Kühlmittelbehälters 1 gemäß FIG 3 werden durch
eine spezielle Kühlmittelführung unerwünschte Verwirbelungen und Oberflächenbewegungen
des Kühlmittels K im Kühlwasserbehälter 1 vermieden, zumindest jedoch verringert,
und das Lösen und der Eintrag von Inertgas G im oder ins Kühlmittel K möglichst gering
gehalten. Aufgrund des höheren Druckes p
G der Inertgasvorlage 13 löst sich auch mehr Inertgas G im Kühlmittel K, was zu Problemen
im Kreislauf führen kann.
[0064] Deshalb sind zunächst im Bereich des oberen Einlasses 18 ein oder mehrere Prallwände,
insbesondere Prallbleche, 23 angebracht und der untere Einlass 19 ist durch ein Rohrstück
24 bzw. einen Rohrstummel in den Kühlmittelbehälter 1 hinein verlängert. Das Rohrstück
24 ragt etwa ein Drittel des Durchmessers des Kühlmittelbehälters 1 in diesen hinein.
Um Verwirbelungen beim Austritt des Kühlmittels K aus dem Rohrstück 24 zumindest zu
reduzieren ist das freie Ende des Rohrstücks oben angeschrägt.
[0065] Des Weiteren ist zwischen dem freien Ende des Rohrstücks 24 und dem Kühlmittelauslass
53 ein Inertgas-Diffusor 25 angebracht. Der Inertgas-Diffusor 25 dient insbesondere
als Prall- bzw. Umlenkeinrichtung. Der Inertgas-Diffusor 25 ist so ausgebildet und
angeordnet, dass das über das Rohrstück 24 einströmende Kühlmittel K an diesem entlang
strömt, wenn es über ein definiertes Spaltmaß zwischen Inertgas-Diffusor 25 und Wandung
des Kühlmittelbehälters 1 durch die erste Kühlmittelpumpe 2 aus dem Kühlmittelbehälter
1 gesaugt wird. Durch die Zwangsführung des Kühlmittels K im Bereich des Inertgas-Diffusors
25 wird die Strömung beruhigt und gelöstes Inertgas sammelt sich ggf. in Form von
Inertgasblasen an und kann zurück in die Inertgasvorlage 13 entweichen. Im Inertgas-Diffusor
25 ist eine Ausgleichsbohrung 37 vorgesehen, die bei Erstinbetriebnahme sowie im laufenden
Betrieb eingeschlossenes Inertgas G wieder nach oben in den Kühlmittelbehälter 1 einströmen
lässt.
[0066] Der Kühlmittelbehälter 1 ist ferner mit vier Füllstandssensoren 26 bis 29 zum Messen
des Füllstandes, also der Höhe des Kühlmittelspiegels 54, ausgestattet. Der oberste
Füllstandssensor 26 ist dazu vorgesehen, eingerichtet und angeordnet, eine Überfüllung
des Kühlmittelbehälters 1 feststellen zu können. Zwischen dem zweitobersten Füllstandssensor
27 und dem drittobersten und zweituntersten Füllstandssensor 28 ist der übliche Füllstand
im Betrieb und zwar sowohl im kleinen Kreislauf als auch im großen Kreislauf. Im kleinen
Kreislauf mit entleertem Rückkühler 6 und Zu- und Ableitungen ist der Füllstand höher,
der Kühlmittelspiegel 54 liegt also näher beim zweitobersten Füllstandsensor 27. Im
großen Kreislauf mit von Kühlmittel K durchströmtem Rückkühler 6 ist der Füllstand
niedriger, der Kühlmittelspiegel 54 liegt also näher beim drittobersten Füllstandsensor
28. Das Retentionsvolumen liegt also als Teilvolumen zwischen den beiden Füllstandssensoren
27 und 28. Der unterste Füllstandssensor 29 ist dazu vorgesehen, eingerichtet und
angeordnet, den zum regulären Betrieb mindest erforderlichen Kühlmittelfüllstand zu
überwachen.
[0067] Wegen der Abstände zwischen den Füllstandssensoren 26 bis 29 können vorliegend lediglich
vier verschiedene Füllstände überwacht werden. Um genauere Informationen über den
jeweiligen Füllstand, insbesondere etwaige Zwischenwerte, und Änderungen bzw. Änderungsgeschwindigkeiten
des Füllstands zu erhalten ist es im Prinzip möglich, weitere Füllstandssensoren anzubringen.
[0068] In der vorliegenden bevorzugten Ausführung gemäß der Erfindung ist dem Kühlmittelbehälter
1 jedoch eine Wägeeinrichtung zugeordnet, mit welcher die Masse oder das Gewicht des
Kühlmittelbehälters 1 gemessen werden kann und damit indirekt der Füllstand sowie
Änderungen und Änderungsgeschwindigkeiten desselben vergleichsweise genau ermittelt
werden können.
[0069] Die Wägeeinrichtung umfasst im in FIG 2 gezeigten Beispiel insgesamt drei, an entsprechenden
Standfüßen des Kühlmittelbehälters 1 angebrachte Wägezellen 30, mit welchen die Masse
des gesamten, mit Kühlmittel K und Inertgas G gefüllten Kühlmittelbehälters 1 ermittelt
werden kann. Anhand der so ermittelten Werte für das Gewicht oder die Masse kann der
Füllstand oder Kühlmittelspiegel 54 des Kühlmittels K im Kühlmittelbehälter 1 ermittelt
bzw. berechnet werden.
[0070] Insbesondere zur Erfassung und Verarbeitung der Messwerte der Füllstandssensoren
26 bis 29 und der Wägezellen 30 umfasst die Kühleinrichtung eine Kontrolleinrichtung
31, insbesondere eine elektronische Steuerung, beispielsweise eine SPS-Steuerung (SPS
= Speicher-Programmierbare-Steuerung). Mit der Kontrolleinrichtung 31 können grundsätzlich
beliebige andere betriebsgemäße Ablaufe der Kühleinrichtung gesteuert und beliebige
Betriebsparameter, insbesondere die Temperatur des Kühlmittels K ggf. an unterschiedlichen
Stellen, überwacht und eingestellt werden. Es kann insbesondere der Betrieb der Kühlmittelpumpe
2, der Betrieb, insbesondere das Zu- und Abschalten, des Rückkühlers 6 über die Umschalteinrichtung
16, und weitere Funktionen koordiniert bzw. gesteuert werden. Ferner können Störungen,
kritische Betriebszustände, Unregelmäßigkeiten im Betrieb der Kühleinrichtung überwacht,
und es können ggf. automatisch Gegenmaßnahmen ergriffen, eingeleitet oder veranlasst
werden.
[0071] Die Wägeeinrichtung dient insbesondere zur (indirekten) Überwachung des Gegendruckes
oder Ausgleichsdruck p
G der Inertgasvorlage 13 und des Volumens des Gasfüllbereiches 53. Dazu werden bei
verschiedenen Betriebszuständen das über die Wägezellen 30 jeweils gemessene Behältergewicht
(oder: die Behältermasse) von der Steuerung 31 ins Verhältnis gesetzt. Steigt das
gemessene Behältergewicht - bei gleichem Betriebspunkt, z.B. im großen Kreislauf -
an, so befindet sich mehr Kühlmittel K im Kühlmittelbehälter 1. Dies lässt auf eine
Undichtigkeit oberhalb des Kühlmittelsspiegels 54 im Behälter 1 oder im Rückkühler
6 oder einer Leitung schließen, d.h. der Ausgleichsdruck p
G der Inertgasvorlage 13 ist gefallen. Hier wird nun durch Lecksuche die Undichtigkeit
behoben werden und wieder Inertgas G nachgefüllt, um den Ausgleichsdruck p
G der Inertgasvorlage 13 wieder auf seinen gewünschten Wert zu bringen. Ein mittels
der Wägezellen 30 festgestelltes sinkendes Behältergewicht - bei gleichem Betriebspunkt,
z.B. im großen Kreislauf - ist ein Hinweis darauf, dass sich weniger Kühlmittel K
im Kühlmittelbehälter 1 befindet und dass eine Undichtigkeit im Kühlmittelkreislauf
vorliegt, also Kühlmittel K irgendwo austritt, und ggf. zu beheben ist.
[0072] Aus Energieeffizienzgründen wird der große Kreislauf mit Rückkühler 6 über eine möglichst
hohe Betriebszeit betrieben und der Verbraucher 4 nach Möglichkeit nur mit dem Rückkühler
6 oder zumindest in einem Mischbetrieb von Rückkühler 6 und Kältemaschine 3 gekühlt.
[0073] Die FIG 4 bis 8 zeigen teilweise in Ausschnitten ein Ausführungsbeispiel eines Rückkühlers
6 gemäß der Erfindung.
[0074] Der Rückkühler 6 umfasst wenigstens ein Kühlregister. Ein solches Kühlregister ist
ein Wärmetauscher für eine effiziente Wärmeabgabe des Kühlmittels K an die Umgebungsluft
oder Außenluft L und umfasst üblicherweise eine Vielzahl von Wärmetauscherrohren 10
und 11 für das Kühlmittel K und mit den Wärmetauscherrohren 10 und 11 thermisch gekoppelte
Wärmetauscherlamellen oder Kühllamellen 96, die von der Umgebungsluft oder Außenluft
L umströmt werden. Zum Fördern der Außenluft L an den Lamellen entlang sind üblicherweise
Ventilatoren 71 vorgesehen. Ferner kann das Kühlregister auch noch mit aufbereitetem
Wasser benetzt werden, um zusätzlich eine Verdunstungskühlung zu nutzen.
[0075] Der Rückkühler weist zwei nach oben ragende erste Sammelrohre 80 auf, die unter einem
Neigungswinkel β bzw. -β zur Horizontalen nach außen voneinander weg geneigt sind,
wodurch eine V-förmige Anordnung benachbarter erste Kühlmittelrohre 80 verwirklicht
ist. Jeweils zwei erste Sammelrohre 80 einer solchen V-förmigen Anordnung sind in
ihren unteren Bereichen über jeweils eine Flanschverbindung 181 mit einem Y-Verbindungsstück
verbunden, das wiederum mit der Zuführleitung 38 zum Zuführen des (rückzukühlenden)
Kühlmittels K verbunden ist. Die ersten Sammelrohre 80 nehmen also das in den Rückkühler
6 eingangseitig einströmende Kühlmittel K auf.
[0076] Der Rückkühler 6 weist ferner mehrere nach oben ragende zweite Sammelrohre 90 auf,
die ebenfalls unter dem Neigungswinkel β bzw. -β zur Horizontalen nach außen voneinander
weg geneigt sind, wodurch wiederum eine V-förmige Anordnung erzielt ist, die hier
außerhalb der V-förmigen Anordnung der anderen schon erwähnten ersten Sammelrohre
80 angeordnet ist. In ihren unteren Bereichen sind auch wieder jeweils zwei der zweiten
Sammelrohre 90 einer entsprechenden V-förmigen Anordnung über jeweils eine Flanschverbindung
191 mit einem Y-Verbindungsstück 192 verbunden, das nun mit der Abführleitung 39 zum
Abführen des rückgekühlten Kühlmittels K verbunden ist. Die zweiten Sammelrohre 90
dienen also dem ausgangsseitigen Rückfluss oder Ausströmen des Kühlmittels K aus dem
Rückkühler 6.
[0077] Die Neigungswinkel β der Kühlmittelrohre 80 und 90 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
alle (betragsmäßig) gleich, können aber auch differieren.
[0078] An der obersten Stelle der Sammelrohre 80 und 90 weisen diese jeweils einen Abschluss
oder eine Prallwand oder einen Enddeckel 183 bzw. 193 auf zum Stauen des Kühlmittels
K. Der dynamische Fließdruck des Kühlmittels K kommt in Fließrichtung in den Kühler
über den Einlassstutzen 180, prallt erst an den Enddeckel 183, wo der dynamische Fließdruck
teilweise in statischen Druck umgewandelt wird. Das hat zur Folge, dass die Wärmetauscherrohre
10 und 11 gleichmäßig mit Kühlmittel K beaufschlagt werden und somit Frostschäden
an sonst schlechter durchströmten Rohren vermieden wird.
[0079] Die Wärmetauscherrohre 10 und 11 sind jeweils parallel zueinander angeordnet und,
vorzugsweise in der Anordnung zusammen mit den, vorzugsweise senkrecht zu den Wärmetauscherrohren
10 und 11 angeordneten, Sammelrohren 80, 90 und 195 um einen Neigungswinkel a um die
Horizontale geneigt, um eine möglichst gute Entleerung des Rückkühlers 6 für den Frostschutz
zu erreichen. Dieser Neigungswinkel a liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen
1° und 2° oder die Neigung ist etwa in einem Bereich von 1 % bis 4 %. Es hat sich
gezeigt, dass sowohl durch die angegebene Untergrenze von 1° als auch durch die angegebene
Obergrenze von 2° eine optimale Entleerung ermöglicht wird. Bei größeren wie auch
kleineren Winkeln wird die Entleerungsgeschwindigkeit geringer.
[0080] Der Rückkühler 6 gemäß FIG 4 bis 8 weist ein aus zwei Teilen aufgebautes Kühlregister
auf, nämlich ein erstes Kühlregisterteil, das aus den Wärmetauscherrohren 10 aufgebaut
ist, und ein zweites Kühlregisterteil, das aus den Wärmetauscherrohren 11 aufgebaut
wird, wobei die Wärmetauscherrohre 10 des ersten Kühlregisterteils an ihren Ausgängen
mit den Eingängen der Wärmetauscherrohre 11 des zweiten Kühlregisterteils über die
Sammelrohre 195 verbunden sind und an den Eingängen der Wärmetauscherrohre 10 das
Kühlmittel K über die Sammelrohre 80 einströmt und an den Ausgängen der Wärmetauscherrohre
11 das Kühlmittel K über die Sammelrohre 90 wieder ausströmt. Die ganze Anordnung
ist in der V-förmigen Anordnung um den Winkel a zur Horizontalen geneigt und die beiden
Kühlregisterteile bilden einen Zwei-Pass. Die Außenluft L wird über die Ventilatoren
von außen quer oder weitgehend horizontal angesaugt und dann nach oben ausgeblasen,
so dass sie die Kühlregister mit einem großen Strömungsquerschnitt durchströmt für
eine möglichst gute Wärmeübertragung. Die Sammelrohre 80 bilden also Vorlaufsammelrohre,
während die Sammelrohre 90 Rücklaufsammelrohre bilden und die Sammelrohre 195 Zwischenrohre
oder Umlenksammelrohre bilden.
[0081] Die Sammelrohre 80 und 90 sind von unten angeschlossen, so dass beim Entleeren das
Kühlmittel K restlos abfließen kann. Die Kühlregister sowie alle Leitungen sind mit
Gefälle unter dem oder den Neigungswinkel(n) α zu den Stutzen 180 und 190 konstruiert,
so dass an keiner Stelle Gegengefälle entsteht. In den in FIG 5 zu sehenden Sammelrohren
195 wird das Kühlmittel K umgelenkt und wieder zu den Auslassstutzen 190 geleitet
und dann über die Abführleitung 39 zum Kühlmittelbehälter 1 geleitet.
[0082] Im Entleerfall wird das Ausgleichsventil 35 geöffnet und die Umschalteinrichtung
16 schaltet um auf den kleinen Kreis, also direkt auf den Kühlmittelbehälter 1. Das
Kühlmittel K fließt wegen des Gefälles des Registers des Rückkühlers 6 und der Rohrleitungen
in den Behälter 1. Das Inertgas der Inertgasvorlage 13 wird aus dem Behälter 1 über
die Ausgleichsleitung 14 und das geöffnete Ausgleichsventil 35 in die Sammelrohre
195 gepresst. Das Kühlmittel K tauscht seinen Platz im Rückkühler 6 mit dem Inertgas.
Nach eine bestimmten Zeitintervall, z.B. 10 bis 20 Sekunden, öffnet ein Entleerventil
65 und lässt das restliche Kühlmittel K über eine Entleerleitung 85, in der das Entleerventil
65 angeordnet ist, in die Ausgleichsleitung 14 fließen und durch diese wiederum in
den Kühlmittelbehälter 1.
[0083] Das beschriebene Kühlsystem gemäß der Erfindung hat u. a. die folgenden Eigenschaften
oder Vorteile:
- 1. Verwendung von purem Wasser als Kühlmittel möglich (keine thermischen Verluste
durch Frostschutzmittel)
- 2. Durch Verwendung der Inertgasvorlage kann die räumliche Anordnung des Verbrauchers
ohne hydraulische Trennung des Verbrauchers vom Kühlmittelbehälter, z.B. durch Plattenwärmetauscher
zwischen zwei Kreisläufen, unabhängig von der Anordnung des Kühlmittelbehälters und
insbesondere auch oberhalb des Kühlmitttelbehälters gewählt werden, somit werden thermische
Verluste durch Plattenwärmetauscher o. ä. vermieden.
- 3. Das System hat dadurch eine sehr hohe Energieeffizienz und trägt erheblich zur
Energieeinsparung und Verminderung des CO2-Ausstoßes bei.
- 4. adiabatische Kühlung durch Benetzung des Rückkühlers möglich
- 5. die Kältemaschine steht möglichst lange und somit werden erhebliche Betriebskosten
eingespart.
- 6. alle Rückkühler können ausschließlich auf den Kühlmittelbehälter arbeiten und müssen
somit keiner Kältemaschine zugeordnet sein, wodurch besonders einfach eine redundante
oder doppelte Rohrleitungsführung mit hoher Redundanz des Kühlsystems möglich ist,
insbesondere ein System gemäß dem Standard TIR 4
[0084] Die Kühlmittelpumpen, der Kühlmittelbehälter, ein Großteil des Rohr- oder Leitungsnetzes,
die Kältemaschine sowie die Verbraucher befinden sich im frostfreien Bereich. Nur
der Rückkühler und ein Teil der Rohrleitungen, die den Rückkühler mit dem hydraulischen
Netz verbinden, sind im Frostbereich. Der Rückkühler kann bei tieferen Außentemperaturen
zur freien Kühlung verwendet werden, bei dieser Anwendung kommt man zur vollen Entfaltung
des Energiesparpotentials. Das Prozesswasser oder Kühlmittel kann ohne hydraulische
Trennung von der Sekundärseite in den Rückkühler fließen und dabei die Wärme an die
Außenluft abgeben, selbst bei Außentemperaturen bis - 30 °C, ohne zu gefrieren, insbesondere
da immer 100 % Kühlmittelvolumenstrom über den jeweiligen Rückkühler geleitet wird.
Sind jetzt bei tiefen Außentemperaturen die Austrittstemperaturen des Rückkühlers
unter + 5 °C, ist es notwendig, diesen Rückkühler zu entleeren, indem die Steuerung
das Kühlmittel, insbesondere Kühlwasser, nicht mehr über die Rückkühler in den Behälter
leitet, sondern direkt das Kühlmittel in den Funktionsbehälter leitet sowie verschiedene
Ventile sich öffnen, damit das Inertgas-, insbesondere Stickstoffpolster, das sich
im oberen Teil des Kühlmittelbehälters befindet, sich im Wechsel mit dem Kühlmittel
in den Rückkühler verlagert, so dass sich kein Kühlmittel, insbesondere Wasser, mehr
im Rückkühler sich befindet, das gefrieren kann. Das Entleeren der Rückkühler sowie
das Verlagern des Stickstoffes geschieht im Sekundenbereich, und stell auch somit
sicher, dass kein Wasser zurückbleibt, das gefriert. Steigt nun die Eingangstemperatur
vor der Umschalteinrichtung, insbesondere m 3-Wege-Ventil, auf eine bestimmte "Start"-Temperatur,
wird wieder der Weg zur Rückkühlung des Kühlwassers über den Rückkühler gelegt, selbst
bei Außentemperaturen bis - 30 °C. Das ganze Entleeren sowie das Befüllen der Rückkühler
geht fast "unbemerkt" von statten. Da sich die Verbraucherpumpen immer auch dem Kühlmittelbehälter
ihres Kühlwassers bedienen, bekommen sie es vom Volumenstrom her "nicht mit", ob sie
das Wasser über den Rückkühler oder direkt in den Behälter arbeiten, da im Behälter
immer 100 % Wasservorlage für das hydraulische Netz zur Verfügung steht. Die Rückkühler
können bereits bei geringen Temperaturdifferenzen zwischen Außenluft und Prozesswasser
in Freikühlbetrieb gehen. Je höher die benötigte Prozesswassertemperatur, desto früher
ist es möglich in Freikühlbetrieb zu gehen. Das bedeutet, je länger die Rückkühler
im Freikühlbetrieb sich befinden, desto länger steht die Kältemaschine, die meist
elektrisch angetrieben wird, was dann erhebliche Kosten einspart.
[0085] Selbst bei Temperaturgleichstand zwischen Außentemperatur und Prozesswassertemperatur
ist es beim Rückkühler, der als Hybridkühler verwendet wird, möglich, anhand von Benetzung
der Kühlerflächen die adiabatische Kühlung der verdunsteten Wasser zu nutzen, um das
Prozesswasser um weitere 2 - 3 K abzukühlen, so dass selbst bei Außentemperaturen
gleich oder sogar 1 - 2 K über der Sollwerttemperatur des Prozesswassers freie Kühlung
gefahren werden kann.
[0086] In der Übergangsphase, z. B. im Frühjahr oder Herbst bei niedrigen Temperaturen,
fährt das System im Mischbetrieb, das heißt der Vorteil der freien Kühlung wird bis
zu seiner physikalischen Grenze genutzt, lediglich die verbleibende Differenz wird
parallel dazu mit einer oder mehreren Kältemaschinen abgedeckt. Selbst im Mischbetrieb
werden Energiekosten eingespart, indem die Kältemaschine mit geringerer Leistung fährt
als Systeme ohne Mischbetrieb.
[0087] Falls an heißen Tagen wie im Hochsommer keine freie Kühlung mehr genutzt werden kann,
arbeitet das Kühlsystem übergangslos als reine Kältemaschinenrückkühlung, aber auch
hier werden erhebliche Betriebskosten gespart, indem die Kältemaschinen durch die
Auslegung der Rückkühler in ihrem Betriebspunkt arbeiten können. Der Kältemaschinendruck
wird konstant gehalten auf Betriebsdruck, dadurch erhält man einen geringeren Maschinenverschleiß,
geringere Wartungskosten sowie effizient arbeitende Kältemaschinen.
[0088] Es sind vielfache Abwandlungen gegenüber den gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen
möglich. Selbstverständlich können auch mehrere Rückkühler 6 und/oder mehrere Verbraucher
4 vorgesehen sein, die insbesondere seriell oder parallel verschaltet werden können.
Bei mehreren Rückkühlern 6 werden diese nach erforderlicher Kühlleistung des oder
der Verbraucher bevorzugt einzeln zu- und abgeschaltet, so dass eine lineare Leistungsanpassung
an die benötigte Kühlleistung der Verbraucher stattfindet. Ferner können auch zusätzlich
eine oder mehrere Kältemaschinen in den Kreislauf geschaltet werden, insbesondere
zwischen Kühlmittelbehälter und Verbraucher.
Bezugszeichenliste
[0089]
- 1
- Kühlmittelbehälter
- 2
- Kühlmittelpumpe
- 3
- Kältemaschine
- 4
- Verbraucher
- 5
- Kühlmittelpumpe
- 6
- Rückkühler
- 6A
- Einlass des Rückkühlers
- 6B
- Auslass des Rückkühlers
- 6C, 6D
- Anschluss
- 7
- Verbraucher-Vorlaufleitung
- 8
- Mischeinrichtung
- 8A, 8B
- Eingang
- 8C
- Ausgang
- 10, 11
- Wärmetauscherrohre
- 12
- Kühlmittelfüllbereich
- 13
- Inertgasvorlage
- 14
- Ausgleichsleitung
- 16
- Umschalteinrichtung
- 17
- Einlaufhorn
- 18
- oberer Einlass
- 19
- unterer Einlass
- 20
- Rückkühler-Rücklauf
- 21
- Behälter-Zuführleitung
- 23
- Prallwand
- 24
- Rohrstück
- 25
- Inertgas-Diffusor
- 26 bis 29
- Füllstandssensor
- 30
- Wägezelle
- 31
- Kontrolleinrichtung
- 32
- Überdruckventil
- 33
- Temperaturfühler
- 34, 35
- Ausgleichsventil
- 36
- Verteilleitung
- 37
- Ausgleichsbohrung
- 38
- Zuführleitung
- 39
- Abführleitung
- 40
- Einlass
- 41
- Auslass
- 42 bis 45
- Leitung
- 46
- Verzweigungspunkt
- 47
- Zwischenleitung
- 48, 49
- Verzweigungspunkt
- 50
- Ausgleichsleitung
- 52
- Gasfüllbereich
- 53
- Kühlmittelauslass
- 54
- Kühlmittelspiegel
- 60
- Verzweigungspunkt
- 61, 62
- Zuleitung
- 63
- Verzweigungspunkt
- 64
- Anschluss
- 65
- Ausgleichsventil
- 68, 69
- Temperaturfühler
- 70
- Außentemperaturfühler
- 71
- Ventilator
- 80
- Sammelrohr
- 85
- Entleerleitung
- 90
- Sammelrohr
- 91
- Leitung
- 92
- Leitungsstrang
- 93
- Verzweigungspunkt
- 94
- Leitungsstrang
- 95
- Mischventil
- 96
- Kühllamellen
- 100
- Kühlmittelpumpe
- 101
- Kühlmittelpumpe
- 110, 111
- Querrohr
- 145
- Querleitung
- 180
- Einlassstutzen
- 181
- Flanschverbindung
- 182
- Y-Verbindungsstück
- 183
- Enddeckel
- 190
- Auslassstutzen
- 191
- Flanschverbindung
- 192
- Y-Verbindungsstück
- 193
- Enddeckel
- 194
- T-Verbindungsstück
- 195
- Umlenk- oder Zwischenrohr
- 196
- Flanschverbindung
- 197
- Y-Verbindungsstück
- A
- Außenbereich
- I
- Innenbereich
- G
- Inertgas
- L
- Außenluft
- K
- Kühlmittel
- TK1 bis TK5
- Kühlmitteltemperatur
- TA
- Außentemperatur
- pG
- Ausgleichsdruck
- pH
- geodätischer Druck
- a, β
- Neigungswinkel
1. Kühleinrichtung
a) mit einem Kühlkreislaufsystem, das von einem Kühlmittel (K), insbesondere Kühlwasser,
durchströmt wird,
b) mit wenigstens einem von dem Kühlmittel (K) durchströmten oder durchströmbaren
Rückkühler (6), der in einem zeitweise einfriergefährdeten Bereich (A) angeordnet
ist und aus dem in einem Frostschutzbetrieb das Kühlmittel (K) entleerbar ist,
c) mit wenigstens einem mit dem Rückkühler (6) hydraulisch verbundenen oder verbindbaren
Kühlmittelbehälter (1) mit einem Retentionsvolumen (52) zur Aufnahme von Kühlmittel
(K) aus dem Rückkühler (6) beim Entleeren des Rückkühlers (6) im Frostschutzbetrieb,
d) mit wenigstens einem mittels des Kühlmittels (K) zu kühlenden Verbraucher (4),
der mit dem Kühlmittelbehälter (1) hydraulisch verbunden ist und mit dem Rückkühler
(6) hydraulisch verbunden oder verbindbar ist,
e) ferner mit einer Umschalteinrichtung (16) zum Umschalten des Kühlkreislaufes zwischen
einem großen Kühlkreislauf mit dem wenigstens einen Rückkühler (6) und einem kleinen
Kühlkreislauf ohne den wenigstens einen Rückkühler (6) in dem Frostschutzbetrieb,
wobei im großen Kühlkreislauf das Kühlmittel (K) den Rückkühler (6), den Kühlmittelbehälter
(1) und den Verbraucher (4) zyklisch durchströmt und wobei im kleinen Kühlkreislauf
das Kühlmittel (K) den Kühlmittelbehälter (1) und den Verbraucher (4) zyklisch durchströmt,
nicht jedoch den Rückkühler (6),
f) wobei der kleine Kühlkreislauf mit Kühlmittelbehälter (1) und Verbraucher (4) in
einem einfriersicheren Bereich (I) angeordnet ist,
gekennzeichnet durch
g) einen ersten Kühlmitteltemperatursensor (33) zum Messen der Kühlmittel-Vorlauftemperatur
(TK5) vor der Umschalteinrichtung (16) und einen zweiten Kühlmitteltemperatursensor (69)
zum Messen der Rückkühler-Rücklauftemperatur (TK2) des Kühlmittels (K) nach dem Rückkühler (6) und vor dem Kühlmittelbehälter (1) und
h) durch wenigstens eine Kontrolleinrichtung (31) zur zumindest teilweisen Steuerung und/oder
Regelung des Betriebs der Kühleinrichtung, wobei die Kontrolleinrichtung (31) mit
den Kühlmitteltemperatursensoren (33, 69) und der Umschalteinrichtung (16) verbunden
ist,
i) wobei die Kontrolleinrichtung (31), vorzugsweise vollautomatisiert oder ohne manuellen
Eingriff, den Frostschutzbetrieb startet, wenn die vom zweiten Kühlmitteltemperatursensor
(69) gemessene Rückkühler-Rücklauftemperatur (TK2) einen vorgegebenen Mindestwert, insbesondere von 5 °C oder mehr, unterschreitet,
und zum Entleeren des Rückkühlers (6) im Frostschutzbetrieb mittels der Umschalteinrichtung
(16) den kleinen Kreislauf einstellt,
j) wobei die Kontrolleinrichtung (31), vorzugsweise vollautomatisiert oder ohne manuellen
Eingriff, den Frostschutzbetrieb beendet, wenn die vom ersten Kühlmitteltemperatursensor
(33) gemessene Kühlmittel-Vorlauftemperatur (TK5) einen vorgegebenen Maximalwert, insbesondere aus einem Intervall von 35 °C bis 40
°C, überschreitet, der vorzugsweise derart gewählt ist, dass sich das Kühlmittel (K)
in einem Anlaufbetrieb im kleinen Kreislauf ausreichend erwärmt hat, um den Rückkühler
(6) wieder entfrostet zu halten oder wieder dem Rückkühler (6) zugeführt werden zu
können, und mittels der Umschalteinrichtung (16) vom kleinen Kreislauf in den großen
Kreislauf umschaltet.
2. Kühleinrichtung nach Anspruch 1, bei der die Kontrolleinrichtung (31) die Kühlmitteltemperatur
für den Verbraucher (4) auf wenigstens einen vorgegebenen Sollwert regelt, insbesondere
durch Regeln der Rückkühler-Rücklauftemperatur (TK2) des Kühlmittels (K) auf einen entsprechend angepassten zugehörigen Sollwert, insbesondere
aus einem Intervall oberhalb 5 °C.
3. Kühleinrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2 mit wenigstens einer Kältemaschine
(3) zum optionalen Kühlen des Kühlmittels (K), die in den kleinen Kreislauf geschaltet
ist, wobei vorzugsweise im großen Kühlkreislauf das Kühlmittel (K) den Rückkühler
(6), den Kühlmittelbehälter (1), die Kältemaschine (3) und den Verbraucher (4) zyklisch
durchströmt und im kleinen Kühlkreislauf das Kühlmittel (K) den Kühlmittelbehälter
(1), die Kältemaschine (3) und den Verbraucher (4), nicht jedoch den Rückkühler (6),
zyklisch durchströmt, und wobei der Kältemaschine (3) vorzugsweise ein Temperaturregler
zum Regeln der Kühlmitteltemperatur des an ihrem Ausgang anstehenden und dem Verbraucher
zugeführten Kühlmittels auf wenigstens einen für den Verbraucher vorgegebenen Sollwert
zugeordnet ist.
4. Kühleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
a) bei der der Kühlmittelbehälter (1), insbesondere dessen Gasfüllbereich (52), über
zumindest eine Ausgleichsleitung (14), in der wenigstens ein Ausgleichsventil (35)
vorgesehen ist, zum Gasausgleich mit dem Rückkühler (6) verbunden ist, insbesondere
mit seiner geodätisch im Wesentlichen höchstgelegenen Stelle mit der geodätisch im
Wesentlichen höchstgelegenen Stelle des Rückkühlers (6),
b) und bei der eine Zuführleitung (38) zum Rückkühler (6) zum Zuführen von Kühlmittel
(K) und eine Abführleitung (39) zum Abführen von Kühlmittel (K) vom Rückkühler (6)
über eine Ausgleichsleitung (50), in der ein Ausgleichsventil (34) angeordnet ist,
hydraulisch verbunden oder verbindbar sind,
c) wobei die Kontrolleinrichtung (31), vorzugsweise eine frei programmierbare Steuerung,
ausgebildet und eingerichtet insbesondere zur zumindest teilweisen Steuerung und/oder
Regelung des Betriebs der Kühleinrichtung, ist mit dem oder den vorhandenen Sensoren
und der Umschalteinrichtung (16) sowie jedem Ausgleichsventil (34, 35) verbunden und
steuert zum Entleeren des Rückkühlers (6) im Frostschutzbetrieb die Umschalteinrichtung
(16) und jedes Ausgleichsventil (34, 35) derart an, dass mittels der Umschalteinrichtung
(16) der kleine Kreislauf eingestellt wird und dass das oder die Ausgleichsventile
(34, 35) in der oder den Ausgleichsleitungen (14, 50) geöffnet werden, und startet
den Frostschutzbetrieb, schaltet insbesondere mittels der Umschalteinrichtung vom
großen Kreislauf in den kleinen Kreislauf und öffnet insbesondere jedes Ausgleichsventil
zum Entleeren des Rückkühlers, wenn die Rückkühler-Rücklauftemperatur einen vorgegebenen
Mindestwert, insbesondere von 5 °C oder mehr, unterschreitet, und die Kontrolleinrichtung
beendet den Frostschutzbetrieb, schließt insbesondere jedes Ausgleichsventil und schaltet
insbesondere mittels der Umschalteinrichtung (16) vom kleinen Kreislauf in den großen
Kreislauf, wenn die Kühlmittel-Vorlauftemperatur (TK5) einen vorgegebenen Maximalwert, insbesondere aus einem Intervall von 35 °C bis 40
°C, überschreitet und/oder wenn sich das Kühlmittel (K) in einem Anlaufbetrieb im
kleinen Kreislauf ausreichend erwärmt hat, um den Rückkühler (6) wieder entfrostet
zu halten oder wieder dem Rückkühler (6) zugeführt werden zu können, und die Kontrolleinrichtung
(31) regelt die Kühlmitteltemperatur für den Verbraucher (4) auf wenigstens einen
vorgegebenen Sollwert, insbesondere durch Regeln der Rückkühler-Rücklauftemperatur
(TK2) des Kühlmittels (K) auf einen entsprechend angepassten zugehörigen Sollwert, insbesondere
aus einem Intervall oberhalb 5 °C.
5. Kühleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit wenigstens einem Rückkühler
(6) mit wenigstens einem Register von ersten Wärmetauscherrohren (10) und zweiten
Wärmetauscherrohren (11) und mit wenigstens einem ersten Sammelrohr (80), das insbesondere
mit dem wenigstens einen Eingang (6A) des Rückkühlers (6) verbunden ist, wenigstens
einem zweiten Sammelrohr (90), das insbesondere mit dem wenigstens einen Ausgang (6B)
des Rückkühlers (6) verbunden ist, und wenigstens einem Zwischen- oder Umlenksammelrohr
(195), wobei die Wärmetauscherrohre (10, 11) vom Kühlmittel K durchströmt oder durchströmbar
sind und vorzugsweise mit Kühllamellen (96), die von, vorzugsweise durch Ventilatoren
(71) geförderter, Außenluft (L) umströmt werden, thermisch gekoppelt sind,
wobei die Eingänge der ersten Wärmetauscherrohre (10) jeweils mit wenigstens einem
ersten Sammelrohr (80) verbunden sind und die Ausgänge der zweiten Wärmetauscherrohre
(11) jeweils mit wenigstens einem zweiten Sammelrohr (90) verbunden sind und die Ausgänge
der ersten Wärmetauscherrohre (10) mit den Eingängen der zweiten Wärmetauscherrohre
(11) über wenigstens ein Zwischen- oder Umlenksammelrohr (195) miteinander verbunden
sind.
6. Kühleinrichtung nach Anspruch 5, bei der wenigstens zwei Anordnungen mit ersten Wärmetauscherrohren
(10) und zweiten Wärmetauscherrohren (11) und wenigstens zwei erste Sammelrohre (80),
wenigstens zwei zweite Sammelrohre (90) und wenigstens zwei Zwischenrohre (195) vorgesehen
sind und die Anordnungen jeweils paarweise zueinander unter einem Neigungswinkel (β
bzw. ―β) zur Horizontalen nach außen voneinander weg geneigt sind, wodurch eine V-förmige
Anordnung verwirklicht ist.
7. Kühleinrichtung nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, bei der die ersten Wärmetauscherrohren
(10) und zweiten Wärmetauscherrohren (11) und vorzugsweise jedes erste Sammelrohr
(80), jedes zweite Sammelrohr (90) und jedes Zwischenrohr (195), insbesondere zur
Verbesserung der Entleerung des Kühlmittels (K) im Frostschutzbetrieb, um einen Neigungswinkel
(a), der vorzugsweise zwischen 1° und 2° beträgt, in Richtung zu den zweiten Sammelrohren
(90) geneigt sind.
8. Kühleinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei der jedes erste Sammelrohr (80)
in einem unteren Bereich an den Eingang (6A) des Rückkühlers (6) oder an eine Zuführleitung
(38) zum Zuführen des Kühlmittels (K), die insbesondere mit der Umschalteinrichtung
(16) verbunden ist, angeschlossen ist und/oder bei der jedes zweite Sammelrohr (80)
in einem unteren Bereich an den Ausgang (6B) des Rückkühlers (6) oder an eine Abführleitung
(39) zum Abführen des Kühlmittels (K), die insbesondere mit dem Kühlmittelbehälter
(1) verbunden ist, angeschlossen ist und/oder bei der zumindest jedes erste Sammelrohr
(80), vorzugsweise auch jedes zweite Sammelrohr (90), in einem oberen Bereich, insbesondere
an der obersten Stelle jeweils einen Enddeckel (183 bzw. 193) als Prallwand zum Stauen
des Kühlmittels (K) bzw. zum teilweisen Umwandeln des dynamischen Fließdruckes in
statischen Druckes und/oder zum gleichmäßigen Beaufschlagen der Wärmetauscherrohre
(10 und 11) der Register mit Kühlmittel (K) aufweisen.
9. Kühleinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8 und nach Anspruch 4, bei der jedes
Zwischenrohr (195), vorzugsweise in einem oberen Bereich und/oder in einem unteren
Bereich, mit der zum Kühlmittelbehälter (1) führenden Ausgleichsleitung (14) verbunden
ist.
10. Kühleinrichtung nach einem der vorausgehenden Ansprüche, umfassend des Weiteren eine
hydraulische Weiche (9), welche bevorzugt zwischen Vorlauf (7) zu dem zumindest einen
Verbraucher (4) und Vorlauf (8) zum zumindest einen Rückkühler (6) geschaltet ist,
wobei die hydrauliche Weiche (9) den Volumenstrom des Kühlmittels (K) im den Kühlmittelbehälter
(1) und den Rückkühler (6) umfassenden Teilkreis immer auf 100 % hält.
11. Verfahren zum Kühlen wenigstens eines Verbrauchers (4)
a) mittels eines Kühlkreislaufsystems, das von einem Kühlmittel (K), insbesondere
Kühlwasser, durchströmt wird,
b) und mittels wenigstens eines von dem Kühlmittel (K) durchströmten oder durchströmbaren
Rückkühler (6), der in einem zeitweise einfriergefährdeten Bereich (A) angeordnet
ist und aus dem in einem Frostschutzbetrieb das Kühlmittel (K) entleerbar ist,
c) wobei wenigstens ein mit dem Rückkühler (6) hydraulisch verbundener oder verbindbarer
Kühlmittelbehälter (1) mit einem Retentionsvolumen (52) zur Aufnahme von Kühlmittel
(K) aus dem Rückkühler (6) beim Entleeren des Rückkühlers (6) im Frostschutzbetrieb
vorgesehen ist,
d) und der wenigstens eine mittels des Kühlmittels (K) zu kühlende Verbraucher (4)
mit dem Kühlmittelbehälter (1) hydraulisch verbunden ist und mit dem Rückkühler (6)
hydraulisch verbunden oder verbindbar ist,
e) wobei mittels einer Umschalteinrichtung (16) zum Umschalten des Kühlkreislaufes
zwischen einem großen Kühlkreislauf mit dem wenigstens einen Rückkühler (6) und einem
kleinen Kühlkreislauf ohne den wenigstens einen Rückkühler (6) in dem Frostschutzbetrieb
umgeschaltet wird, wobei im großen Kühlkreislauf das Kühlmittel (K) den Rückkühler
(6), den Kühlmittelbehälter (1) und den Verbraucher (4) zyklisch durchströmt und wobei
im kleinen Kühlkreislauf das Kühlmittel (K) den Kühlmittelbehälter (1) und den Verbraucher
(4) zyklisch durchströmt, nicht jedoch den Rückkühler (6),
f) wobei der kleine Kühlkreislauf mit Kühlmittelbehälter (1) und Verbraucher (4) in
einem einfriersicheren Bereich (I) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
g) dass mittels eines ersten Kühlmitteltemperatursensors (33) die Kühlmittel-Vorlauftemperatur
(TK5) vor der Umschalteinrichtung (16) gemessen wird und mittels eines zweiten Kühlmitteltemperatursensors
(69) die Rückkühler-Rücklauftemperatur (TK2) des Kühlmittels (K) nach dem Rückkühler (6) und vor dem Kühlmittelbehälter (1) gemessen
wird,
h) dass mittels wenigstens einer Kontrolleinrichtung (31), die mit den Kühlmitteltemperatursensoren
(33, 69) und der Umschalteinrichtung (16) verbunden ist, zumindest teilweise der Betrieb
der Kühleinrichtung gesteuert und/oder geregelt wird,
i) dass die Kontrolleinrichtung (31), vorzugsweise vollautomatisiert oder ohne manuellen
Eingriff, den Frostschutzbetrieb startet, wenn die vom zweiten Kühlmitteltemperatursensor
(69) gemessene Rückkühler-Rücklauftemperatur (TK2) einen vorgegebenen Mindestwert, insbesondere von 5 °C oder mehr, unterschreitet,
und zum Entleeren des Rückkühlers (6) im Frostschutzbetrieb mittels der Umschalteinrichtung
(16) den kleinen Kreislauf einstellt,
j) und dass die Kontrolleinrichtung (31), vorzugsweise vollautomatisiert oder ohne manuellen
Eingriff, den Frostschutzbetrieb beendet, wenn die vom ersten Kühlmitteltemperatursensor
(33) gemessene Kühlmittel-Vorlauftemperatur (TK5) einen vorgegebenen Maximalwert, insbesondere aus einem Intervall von 35 °C bis 40
°C, überschreitet, der vorzugsweise derart gewählt ist, dass sich das Kühlmittel (K)
in einem Anlaufbetrieb im kleinen Kreislauf ausreichend erwärmt hat, um den Rückkühler
(6) wieder entfrostet zu halten oder wieder dem Rückkühler (6) zugeführt werden zu
können, und mittels der Umschalteinrichtung (16) vom kleinen Kreislauf in den großen
Kreislauf umschaltet.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei der die Kontrolleinrichtung (31) die Kühlmitteltemperatur
für den Verbraucher (4) auf wenigstens einen vorgegebenen Sollwert regelt, insbesondere
durch Regeln der Rückkühler-Rücklauftemperatur (TK2) des Kühlmittels (K) auf einen entsprechend angepassten zugehörigen Sollwert, insbesondere
aus einem Intervall oberhalb 5 °C.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder Anspruch 12 mit wenigstens einer Kältemaschine (3)
zum optionalen Kühlen des Kühlmittels (K), die in den kleinen Kreislauf geschaltet
ist, wobei vorzugsweise im großen Kühlkreislauf das Kühlmittel (K) den Rückkühler
(6), den Kühlmittelbehälter (1), die Kältemaschine (3) und den Verbraucher (4) zyklisch
durchströmt und im kleinen Kühlkreislauf das Kühlmittel (K) den Kühlmittelbehälter
(1), die Kältemaschine (3) und den Verbraucher (4), nicht jedoch den Rückkühler (6),
zyklisch durchströmt, und wobei der Kältemaschine (3) vorzugsweise ein Temperaturregler
zum Regeln der Kühlmitteltemperatur des an ihrem Ausgang anstehenden und dem Verbraucher
zugeführten Kühlmittels auf wenigstens einen für den Verbraucher vorgegebenen Sollwert
zugeordnet ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei der insbesondere im Frostschutzbetrieb, vorzugsweise
in dessen Anlaufbetrieb, Kühlmittel von dem Ausgang eines Kondensators (11) der Kältemaschine
wenigstens teilweise wieder dem Eingang des Kondensators zugeführt wird, vorzugsweise
über ein Mischventil (95), so dass sich das Kühlmittel über den Kondensator 11 erwärmt,
und, sobald die gewünschte Kühlmitteltemperatur erreicht ist und/oder das rückgeführte
Kühlmittel zu stark erwärmt ist, wenigstens teilweise oder nur noch Kühlmittel vom
Kühlmittelbehälter dem Eingang des Kondensators zugeführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
a) bei dem der Kühlmittelbehälter (1), insbesondere dessen Gasfüllbereich (52), über
zumindest eine Ausgleichsleitung (14), in der wenigstens ein Ausgleichsventil (35)
vorgesehen ist, zum Gasausgleich mit dem Rückkühler (6) verbunden ist, insbesondere
mit seiner geodätisch im Wesentlichen höchstgelegenen Stelle mit der geodätisch im
Wesentlichen höchstgelegenen Stelle des Rückkühlers (6),
b) und bei dem eine Zuführleitung (38) zum Rückkühler (6) zum Zuführen von Kühlmittel
(K) und eine Abführleitung (39) zum Abführen von Kühlmittel (K) vom Rückkühler (6)
über eine Ausgleichsleitung (50), in der ein Ausgleichsventil (34) angeordnet ist,
hydraulisch verbunden oder verbindbar sind,
c) wobei die Kontrolleinrichtung (31), vorzugsweise eine frei programmierbare Steuerung,
ausgebildet und eingerichtet insbesondere zur zumindest teilweisen Steuerung und/oder
Regelung des Betriebs der Kühleinrichtung, ist mit dem oder den vorhandenen Sensoren
und der Umschalteinrichtung (16) sowie jedem Ausgleichsventil (34, 35) verbunden und
steuert zum Entleeren des Rückkühlers (6) im Frostschutzbetrieb die Umschalteinrichtung
(16) und jedes Ausgleichsventil (34, 35) derart an, dass mittels der Umschalteinrichtung
(16) der kleine Kreislauf eingestellt wird und dass das oder die Ausgleichsventile
(34, 35) in der oder den Ausgleichsleitungen (14, 50) geöffnet werden, und startet
den Frostschutzbetrieb, schaltet insbesondere mittels der Umschalteinrichtung vom
großen Kreislauf in den kleinen Kreislauf und öffnet insbesondere jedes Ausgleichsventil
zum Entleeren des Rückkühlers, wenn die Rückkühler-Rücklauftemperatur einen vorgegebenen
Mindestwert, insbesondere von 5 °C oder mehr, unterschreitet, und die Kontrolleinrichtung
beendet den Frostschutzbetrieb, schließt insbesondere jedes Ausgleichsventil und schaltet
insbesondere mittels der Umschalteinrichtung (16) vom kleinen Kreislauf in den großen
Kreislauf, wenn die Kühlmittel-Vorlauftemperatur (TK5) einen vorgegebenen Maximalwert, insbesondere aus einem Intervall von 35 °C bis 40
°C, überschreitet und/oder wenn sich das Kühlmittel (K) in einem Anlaufbetrieb im
kleinen Kreislauf ausreichend erwärmt hat, um den Rückkühler (6) wieder entfrostet
zu halten oder wieder dem Rückkühler (6) zugeführt werden zu können, und die Kontrolleinrichtung
(31) regelt die Kühlmitteltemperatur für den Verbraucher (4) auf wenigstens einen
vorgegebenen Sollwert, insbesondere durch Regeln der Rückkühler-Rücklauftemperatur
(TK2) des Kühlmittels (K) auf einen entsprechend angepassten zugehörigen Sollwert, insbesondere
aus einem Intervall oberhalb 5 °C.