[0001] Die Erfindung beschreibt einen manipulationssicheren Schalter und ein manipulationssicheres
Verfahren insbesondere zur Überwachung von Türen, Fenster etc.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen und Verfahren zur Einbruchsicherung
sowie zur Überwachung von Türen und Fenster und anderen Objekten bekannt. Als unproblematisch
und technisch verhältnismässig einfach realisierbar erweisen sich Vorrichtungen zum
Feststellen von Bewegungen der zu überwachenden Objekten wie Türen und Fenster mittels
mechanischer, elektrischer oder/und magnetischer Schalter, welche nicht gegen mögliche
Manipulationen geschützt werden müssen.
[0003] Zur Realisation solcher Vorrichtungen erweisen sich in der Praxis so genannte Reedkontakte
in verschiedener Hinsicht als vorteilhaft (Preis, mech. Eigenschaften, Zuverlässigkeit,
Grösse, elektrische und magnetische Eigenschaften, Modifikationsmöglichkeiten, etc.).
[0004] Als problematisch an den aus dem Stand der Technik bekannten Schaltern erweist sich
regelmässig die Manipulationssicherheit solcher Vorrichtungen. Eine Einbruchsicherung
bzw. verlässliche Überwachung gewährleistet bekanntlich nur dann effektiven Schutz,
wenn die Sicherung bzw. die entsprechende Vorrichtung nicht manipuliert werden kann.
[0005] Aus dem
Stand der Technik sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt, welche die Manipulationssicherheit
von Ueberwachungen erhöhen. In
GB 2434018 ist beispielsweise eine Vorrichtung mit einer Mehrzahl von identischen Signalkabeln
beschrieben, welche Manipulationen durch Kurzschliessen der Signalkabeln erschweren
sollen. Nur in einem genau definierten Bereich sind die Signalkabel unterschiedlich
markiert, um Service- und Installationsarbeiten vornehmen zu können.
[0006] In
WO 03/025873 ist eine Vorrichtungen mit verschiedenen Reedkontaktschaltern beschrieben, welche
je in einem festen Gehäuse an verschiedenen Orten angeordnet und untereinander mit
verschiedenen Schaltkreisen verbunden sind. Wird nun ein Gehäuse in seiner Position
verschoben oder manipuliert, so verändern sich die im Innern des Gehäuse befindlichen
Schaltkreise, wodurch ein Alarm ausgelöst wird.
[0007] In
DE 4113 665 A1 ist eine Schalter mit zwei Reedkontakten beschrieben, wodurch die Manipulationssicherheit
erhöht werden kann.
[0008] Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen und Verfahren ist einerseits
die Tatsache, dass diese verhältnismäsig aufwändig sind, wie dies auch in den erwähnten
Schriften
WO 03/025873 und
GB 2434018 A zum Ausdruck kommt. Dies betrifft in erster Linie die Herstellung, die Montage sowie
den Service als auch die Bedienung solcher Vorrichtungen, denn regelmässig erfolgt
die Installation und Wartung nicht durch Spezialisten der Herstellerfirmen, sondern
durch Elektroinstallationsfirmen vor Ort.
[0009] Um Manipulationen feststellen zu können, befinden sich bei den aus dem Stand der
Technik bekannten Vorrichtungen die Signalkabel regelmässig unter Spannung. Werden
die Signalkabel getrennt oder wird das gesicherte Objekt geöffnet, so wird der entsprechende
Schaltkreis unterbrochen und eine Alarmmeldung ausgelöst. Allerdings sind solche Vorrichtungen
verhältnismässig einfach manipulierbar, indem das Signalkabel zuerst überbrückt wird
und anschliessend der Reedkontakt bzw. die entsprechende Sicherheitsvorrichtung entfernt
werden kann. Diese Manipulationsmöglichkeit war wohl Hintergrund von
GB 2434018, wo bei einer Manipulation zuerst unter verschiedenen (identischen) Signalkabel,
die aktiven Signalkabel gefunden werden müssen. Solche Vorrichtungen haben den immanenten
Nachteil, dass die Signalkabel dauernd mit Spannung versorgt sein müssen, was eine
entsprechend sichere Spannungsversorgung bedingt und auch einen dauernden Energieverbrauch
zur Folge hat.
[0010] Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtungen ergibt sich aus
WO 03/025873. Solche Vorrichtungen funktionieren nur, wenn diese in einem zuvor genau definierten
Abstand voneinander montiert werden (können). Solcherlei Gegebenheiten findet man
regelmässig bei Maschinen und anderen in Serie hergestellten Vorrichtungen vor, nicht
aber bei Hausinstallationen zur Überwachung von Türen und Fenstern etc.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine manipulationssichere Vorrichtung und ein
ebensolches Verfahren zu beschreiben, welche nicht mit den oben erwähnten Nachteilen
behaftet ist und trotzdem einfach im Aufbau und flexibel in der Montage sowie im Service
ist.
[0012] Gelöst wird diese Aufgabe mittels einer Kombination verschiedener Gesetzmässigkeiten
und Vorrichtungen sowie einer geschickten, neuartigen Anordnung bereits bekannter
Komponenten wie Reedschalter gemäss den unabhängigen Patentansprüchen sowie des Einsatzes
von Funksignalen sowie der Umkehrung von Ruhe- und Betriebszustand.
[0013] In
Fig. 1 wird eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung beispielhaft
und schematisch dargestellt. In einem gegen Manipulation sicheren Gehäuse 6 (schematisch
dargestellt) befindet sich ein Reedkontakt 3 sowie ein in seiner Position verschiebbarer
und fixierbarer Magnet 1. Dargestellt in Fig. 1 ist eine Spannungsquelle sowie zwei
Kontrolleuchten 4. Im Gehäuse 6 sind die übrigen elektronischen und elektrischen Komponenten
sowie ein Funksender/empfänger (nicht dargestellt) untergebracht. Das Gehäuse 6 wird
in der Regel an einem fixen Ort des zu überwachenden Okjekts wie Türe oder Fenster
manipulationssicher befestigt und verschlossen.
[0014] In einem weiteren Gehäuse 5 ist ein zweiter Magnet 2 enthalten. Das Gehäuse 5 wird
in der Regel am sich bewegenden Objekt wie Türe oder Fenster angebracht, wobei es
ohne Weiteres auch möglich ist, das Gehäuse 5 an einem fixen Ort und das Gehäuse 6
am sich bewegenden, zu überwachenden Objekt zu befestigen.
[0015] Im Normalzustand ist der Reedkontakt 3 offen und es fliesst kein Strom. Die von den
beiden Magneten 1 und 2 ausgehenden Magnetfelder überlagern sich und können aufgrund
ihrer Verschiebbarkeit im Gehäuse 6 sowie ihrer Dimensionierung, so angeordnet werden,
dass die auf den Reedkontakt 3 wirkende resultierende Magnetkraft den Reedkontakt
3 offen hält, was durch die Kontrolleuchten 4 optisch sichtbar gemacht wird. Wird
nun entweder das Gehäuse 6 oder Gehäuse 5 manipuliert bzw. entfernt oder verschoben,
so führt die dadurch veränderte, resultierende Magnetfeldkraft der beiden Magnete
1 u. 2 dazu, dass der Reedkontakt 3 schliesst und sofort ein Alarm ausgelöst wird.
Dasselbe geschieht, wenn die erfindungsgemässe Vorrichtung mittels eines Fremdmagneten
irgendwie zu manipulieren versucht wird.
[0016] In der beispielhaft gezeigten Ausführungsform ist der Reedkontakt 3 im Ruhezustand
offen, wobei dies nicht zwingend ist. Je nach konkreter Aufgabenstellung können die
Magnete 1 und 2 auch so dimensioniert und angeordnet werden, damit der Reedkontakt
3 in Ruhestellung geschlossen und bei irgendwelchen Manipulationen oder relativen
Bewegungen der Gehäuse 5 u. 6 zueinander öffnet.
[0017] Die erfindungsgemässe Vorrichtung erweist sich aufgrund der speziellen Konstruktionsanordnung
als manipulationssicher.
[0018] Auch die Montage der erfindungsgemässen Vorrichtung erweist sich äusserst praktisch,
indem Gehäuse 5 und 6 beinahe an jedem beliebigen Ort des zu überwachenden Objekts
angebracht werden können, indem die beiden Gehäuse 5 u. 6 vor Ort so zueinander positioniert
werden, damit die beiden Kontrolleuchten 4 nicht leuchten. In dieser Position können
die Gehäuse 5 und 6 provisorisch befestigt werden und die optimale Arbeitsposition
der erfindungsgemässen Vorrichtung kann durch Verschieben des Magneten 1 manuell (fein-)eingestellt
werden. Nach dieser Feineinstellung können die beiden Gehäuse 5 und 6 definitiv beim
zu überwachenden Objekt befestigt werden.
[0019] Durch Funksignalübertragung sind die üblichen Manipulationen an den Signalkabeln
zum vornherein ausgeschlossen.
1. Kontaktsystem bestehend aus wenigstem einem Reedkontakt (3) und wenigstem zwei Magneten
(1) und (2) dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Magnete (1) und (2) in zwei verschiedenen Gehäusen (5) und (6) in Ruhestellung
so aufeinander abgestimmt, dimensioniert und angeordnet sind, damit die auf den Reedkontakt
(3) einwirkenden Magnetfeldkräfte von Magnet (1) und Magnet (2) sich aufheben.
2. Kontaktsystem gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenn die Gehäuse (5) oder (6) relativ zueinander in ihrer Position verschoben oder
verändert werden, der Reedkontakt (3) vom offenen in den geschlossen Zustand bzw.
vom geschlossenen in den offenen Zustand schaltet.
3. Kontaktsystem gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (6) manipulations- und sabotagesicher ausgeführt ist.
4. Kontaktsystem gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reedkontakt (3) bei jeglicher nicht von Magnet (1) oder Magnet (2) stammende
Magnetfeldbeeinflussung vom offenen in den geschlossen Zustand bzw. vom geschlossenen
in den offenen Zustand schaltet.
5. Kontaktsystem gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Magnet (1) verschiebbar im Gehäuse (6) angeordnet ist.
6. Kontaktsystem gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Ruhestellung kein Strom fliesst.
7. Kontaktsystem gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenn der Reedkontakt (3) vom offenen in den geschlossen Zustand bzw. vom geschlossenen
in den offenen Zustand schaltet, ein Funksignal ausgelöst wird.
8. Verfahren zur Überwachung von Objekten wie Türen und Fenster, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Magnete (1) und (2) in zwei verschiedenen Gehäusen (5) und (6) in
Ruhestellung so aufeinander abgestimmt, dimensioniert und angeordnet sind, damit die
auf den wenigstens einen Reedkontakt (3) einwirkenden Magnetfeldkräfte von Magnet
(1) und Magnet (2) sich aufheben.
9. Verfahren gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Relativbewegung zwischen Gehäuse (6) und Gehäuse (5) ein im Gehäuse (6)
befindlicher Reedkontakt (3) vom offenen in den geschlossen Zustand bzw. vom geschlossenen
in den offenen Zustand schaltet und gleichzeitig ein Signal aussendet.
10. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei jeglicher nicht von Magnet (1) oder Magnet (2) stammende Magnetfeldbeeinflussung
der Reedkontakt (3) vom offenen in den geschlossen Zustand bzw. vom geschlossenen
in den offenen Zustand schaltet.