Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kopplung, d.h. Ein- oder Auskopplung,
eines HF-Signals längs eines Signalpfades. Ferner wird eine Vorrichtung zur Einkopplung
von mindestens zwei HF-Signalen beschrieben, die jeweils an verschiedenen Sendekanälen
anliegen, auf eine gemeinsame Sendeleitung,
wobei jedem Sendekanal ein Bandpassfilter zugeordnet ist, über das der jeweilige Sendekanal
an die Sendeleitung ankoppelt.
Stand der Technik
[0002] Mehrsendeweichen, so genannte "Manifold-Combiner", werden im Rundfunkbereich zur
Zusammenschaltung von zwei oder mehreren Sendekanälen auf eine gemeinsame Antennenleitung
eingesetzt. Dabei gilt es, die Sender derart zusammenzuschalten, so dass sie sich
gegenseitig möglichst nicht stören. Diese sog. Entkopplung ist umso schwieriger, je
geringer der frequenzmäßige Abstand der Sendekanäle ist. Bei geringen frequenzmäßigen
Kanalabständen oder aber auch bei durchstimmbaren Sendefrequenzen werden üblicherweise
Filter-Weichen eingesetzt, bei denen die Entkopplung über jeweils den Sendern nachgeschalteten
schmalbandige Bandpassfilter erfolgt. Diese können gleichzeitig auch zur Unterdrückung
von Nebenaussendungen und somit als integriertes Maskenfilter dienen. Die Filterausgänge
gilt es über entsprechende Anpassnetzwerke so zu verschalten, dass in den Betriebskanälen
eine möglichst gute Anpassung vorherrscht. Außerhalb der Betriebskanäle hingegen herrscht
Fehlanpassung, so dass HF-Signale mit Frequenzen außerhalb des Betriebskanals weitgehend
reflektiert werden und somit nicht oder zumindest stark gedämpft in Richtung Antenne
propagieren.
[0003] Derartige Anpassnetzwerke werden verbreitet mittels Rohr-Leitungen realisiert, wobei
die Leitungslängen jeweils derart bemessen sind, so dass sich die Nutzsignale möglichst
ausschließlich in Antennenrichtung ausbreiten.
[0004] Zur Erläuterung einer bekannten Manifoldstruktur sei auf Fig. 3 verwiesen, bei der
die Filter F1 bis Fn induktiv an die gemeinsame Antennenleitung A angekoppelt sind.
Die Antennenleitung A wird hier jeweils durch die einzelnen Filter F1 bis Fn hindurchgeschleift,
d.h. es gibt ausgangsseitig an jedem der Filter jeweils ein Eingangs- und ein Ausgangstor
B
ein, B
aus für die Antennenleitung. Die Filter weisen damit drei Tore bzw. Anschlüsse auf, d.h.
das genannte Eingangs- und Ausgangstor B
ein, B
aus für die Antennenleitung sowie den Filtereingang F
ein, an dem das jeweilige Sendesignal zur Filterung eingespeist wird. Die Antennenleitung
A ist einseitig kurzgeschlossen K und schließt ausgangseitig mit einem Antennenausgang
AT ab.
[0005] Aus
US 2009/0045887 A1 ist ein Richtkoppler mit zwei Auskoppelzweigen bekannt, deren elektrische Länge kürzer
als λ/4 ist. Ein gutes Richtverhältnis der Anordnung wird dadurch erreicht, dass die
Auskoppelzweige an einem Ende elektrisch miteinander verbunden sind. Außerdem wird
einer der Auskoppelzweige an dem anderen Ende mit einer abstimmbaren Impedanz abgeschlossen,
wohingegen der andere Auskoppelzweig offen bleibt.
[0006] Aus
DE 695 15 815 T2 ist eine Mehrsendeweiche mit einem Summiernetzwerk aus Leitungen, Verbindungsvorrichtungen
(T-Verzweigungen) und einer Stichleitungsvorrichtung bekannt, bei der die Anpassung
durch Änderung der elektrischen Länge der Stichleitung mittels eines zugeführten Steuersignals
erfolgt.
Darstellung der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Kopplung eines HF-Signals
längs eines Signalpfades anzugeben, die derart ausgebildet ist, dass möglicherweise
zwischen dem jeweiligen Filter und dem Einkoppelort längs des Signalpfades auftretende
Eigenresonanzen zumindest in einem Frequenzbereich liegen, der außerhalb des Arbeits-Frequenzbereiches
liegt. Zudem soll die Koppelvorrichtung für die Ankopplung unterschiedlicher Filtertypen
gleichermaßen geeignet sein, und auf diese Weise flexiblere Anschlussmöglichkeiten
für diverse Filtertypen bieten. Desweiteren soll eine kostengünstige Vorrichtung zur
Einkopplung von mindestens zwei HF-Signalen auf eine gemeinsame Sendeleitung angegeben
werden, wobei den wenigstens zwei HF-Signalen jeweils ein Sendekanal zugeordnet ist,
längs dem jeweils ein Bandpassfilter geschaltet ist, das die jeweilige Sendeleitung
an den Signalpfad koppelt.
[0008] Die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist in den Ansprüchen 1 und
10 angegeben. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand
der Unteransprüche sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele
zu entnehmen.
[0009] Der Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe liegt die Idee zugrunde, eine kapazitive
Kopplung eines HF-Signals längs eines Signalpfades vorzusehen, wobei die Koppelkapazität
in den Signalpfad gelegt ist.
[0010] Lösungsgemäß wird eine Vorrichtung zur Kopplung eines HF-Signals längs eines Signalpfades
beansprucht, bei der der Signalpfad zwischen einer ersten und zweiten koaxialen HF-Anschlussstruktur
verläuft, wobei die zwei koaxialen HF-Anschlussstrukturen jeweils einen über eine
Leitungsstruktur elektrisch miteinander verbundenen Innenleiter besitzen und die Leitungsstruktur
mit einer elektrisch leitenden Koppelstruktur kapazitiv gekoppelt ist, über die das
HF-Signal längs des Signalpfades koppelbar ist. Die Leitungsstruktur verbindet die
zwei koaxialen HF-Anschlussstrukturen durchgängig miteinander. Längs der Leitungsstruktur
ist eine im Wesentlichen quer zur Längserstreckung der Leitungsstruktur orientierte
Bohrung oder Öffnung eingebracht, durch die ein erster Abschnitt der Koppelstruktur
ragt. Der erste Abschnitt der Koppelstruktur und die Leitungsstruktur sind mittels
eines Isolators voneinander beabstandet. Das HF-Signal ist zwischen dem ersten Abschnitt
der Koppelstruktur und der Leitungsstruktur kapazitiv koppelbar.
[0011] Grundsätzlich eignet sich die Vorrichtung durchaus auch zur Auskopplung von HF-Signalen
aus dem Signalpfad und zur Weiterleitung über die Koppelstruktur und eine sich daran
anschließende Filtereinheit. Bevorzugterweise eignet sich die Vorrichtung jedoch zur
Einkopplung von HF-Signalen über die Koppelstruktur in den Signalpfad zwischen den
koaxialen HF-Anschlussstrukturen.
[0012] Ferner ist lösungsgemäß erkannt worden, dass die vorstehende Kopplungsvorrichtung
als Basisstruktur für den Aufbau einer Vorrichtung zur Einkopplung von mindestens
zwei HF-Signalen auf eine gemeinsame Sendeleitung eingesetzt werden kann. Eine derartige
Vorrichtung ist Gegenstand des Anspruches 10. Jedes der wenigstens zwei HF-Signale
liegt an einem Sendekanal an, längs dem jeweils ein Bandpassfilter geschaltet ist,
das die jeweilige Sendeleitung an den Signalpfad koppelt. Lösungsgemäß ist zum Einkoppeln
der wenigstens zwei HF-Signale auf die gemeinsame Sendeleitung für jede Sendeleitung
jeweils eine vorstehend erläuterte Kopplungsvorrichtung vorgesehen, wobei die jeder
Kopplungsvorrichtung zugeordnete Koppelstruktur kapazitiv an das Bandpassfilter des
jeweiligen Sendekanals ankoppelt. Ferner ist jeweils eine HF-Anschlussstruktur pro
Kopplungsvorrichtung HF-mäßig miteinander derart verbunden bzw. gekoppelt, so dass
die zwischen den HF-Anschlussstrukturen beider Kopplungsvorrichtungen verlaufenden
Leitungsstrukturen sowie die jeweils HF-mäßig miteinander gekoppelten HF-Anschlussstrukturen
die gemeinsame Sendeleitung bilden.
[0013] Für eine weiterführende Beschreibung sowohl der lösungsgemäßen Kopplungsvorrichtung
nach Anspruch 1 als auch der Vorrichtung nach dem Anspruch 10 sei im Folgenden ohne
Einschränkung des allgemeinen erfindungsgemäßen Gedankens auf die jeweiligen konkreten
Ausführungsbeispiele verwiesen
Es zeigen:
- Fig. 1
- Schematisierte Darstellung einer lösungsgemäßen Vorrichtung zur Kopplung längs eines
Signalpfads, kurz Kopplungsvorrichtung sowie
- Fig. 2
- Prinzipdarstellung einer Vorrichtung mit kapazitiver Einkopplung mehrerer HF-Signale
längs einer Sendeleitung.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
[0014] Die in Fig. 1 abgebildete Vorrichtung zeigt vereinfacht eine Kopplungsvorrichtung
zur Kopplung eines HF-Signals HF längs eines Signalpfades SP, der sich zwischen einer
ersten und zweiten koaxialen HF-Anschlussstruktur 1, 2 der Kopplungsstruktur in Form
einer Leitungsstruktur 5 erstreckt, die die zwei Innenleiter 3, 4 der koaxialen HF-Anschlussstrukturen
1, 2 miteinander verbindet. Längs der Leitungsstruktur 5 ist eine elektrisch leitende
Koppelstruktur 12 kapazitiv gekoppelt ist, über die das HF-Signal HF in den Signalpfad
SP ein- oder aus diesem auskoppelbar ist. Das HF-Signal HF wird im Falle einer Signaleinkopplung
in den Signalpfad SP seitens einer nicht dargestellten Sendeleitung bereitgestellt,
die über eine Filteranordnung B an die Kopplungsvorrichtung über die Koppelstruktur
12 ankoppelt.
[0015] Zur vereinfachten Darstellung wurden die HF-Anschlussstrukturen 1, 2 lediglich als
Rechtecksymbole dargestellt, ebenso wie das angedeutete Filter B, das über eine geeignete
Fügeverbindung 19 an das die Kopplungsvorrichtung umgebende Gehäuse 11 lösbar fest
anbringbar ist. Das Gehäuse 11 ist ferner derart ausgeführt, dass es an mehreren Stellen
geöffnet werden kann bzw. offene oder verschließbare Öffnungen aufweist, um eine vereinfachte
Montage zu ermöglichen. Ebenso sind die Innenleiter 3, 4 und die Leitungsstruktur
5 schematisch dargestellt, d.h. Abmessungen und Ausgestaltungen, insbesondere im Bereich
des Übergangs von Innenleiter 3, 4 zur Leitungsstruktur 5 können stark von den in
der Figur gezeigten Geometrie abweichen. Der Fachmann wird die diesbezügliche Dimensionierung
entsprechend den Anforderungen, z.B. Wellenlänge, Leistung der HF-Signale, Wellenwiderstand,
Koppelkapazität, Spannungsfestigkeit, etc. vornehmen.
[0016] Die Leitungsstruktur 5 ist zur elektrischen Verbindung der Innenleiter 3, 4 der koaxialen
HF-Anschlussstrukturen 1, 2 vorzugsweise einstückig ausgebildet. So befindet sich
vorzugsweise mittig zur Leitungsstruktur 5 eine im Wesentlichen quer zur Längserstreckung
der Leitungsstruktur 5 orientierte Bohrung bzw. Öffnung 13, durch die ein erster Abschnitt
6 der Koppelstruktur 12 hindurchragt. Dieser erste Abschnitt 6 der Koppelstruktur
12 ist von einem hülsenartig ausgebildeten, elektrischen Isolator 7 zumindest teilweise
radial umgeben, der die gesamte Koppelstruktur 12 zum einen mechanisch selbst tragend
lagert, vorzugsweise mittels Passfügung, und zudem den Abschnitt 6 der Koppelstruktur
12 durch die Hülsenwandstärke des Isolators 7 von der Leiterstruktur 5 mit einem unveränderlichen
Abstand beabstandet. Hierdurch ist eine Kondensatorstruktur in Form eines Rohrkondensators
geschaffen, deren kapazitive Kopplungsstärke gleich bleibt, selbst wenn die Koppelstruktur
12 zu Zwecken einer kapazitiven Anpassung an das externe Filter B in Längserstreckung
der Koppelstruktur 12 verschoben wird, wie dies im weiteren noch erläutert wird.
[0017] Zur Vermeidung von Leistungsverlusten bei der Übertragung bzw. Weiterleitung der
HF-Signale ist die Leitungsstruktur 5 vorzugsweise aus Messing, Kupfer, Aluminium,
Silber oder Gold gefertigt. Denkbar wäre auch eine einstückige Fertigung der Leitungsstruktur
5 aus Kupfer, Messing oder Aluminium mit einer Oberflächenbeschichtung aus Silber
oder Gold oder einem ähnlich elektrisch gut leitendem Metall.
[0018] Wie dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel zu entnehmen ist, sind die erste
und zweite koaxiale HF-Anschlussstruktur 1, 2 an dem Gehäuse 11 jeweils an einer Gehäuseöffnung
angebracht, in dessen Gehäuseinneren die die Innenleiter 3, 4 der HF-Anschlussstrukturen
1, 2 miteinander verbindende Leitungsstruktur 5 eingebracht ist. Der stabzylinderförmig
ausgebildete erste Abschnitt 6 der Koppelstruktur 12 befindet sich innerhalb des Gehäuses
11 und lagert passgenau innerhalb des hohlzylinderförmigen Isolators 7 derart, so
dass der erste Abschnitt 6 der Koppelstruktur 12 sowohl um seine Stablängsachse 14
drehbar als auch längs zur Stablängsachse 14 verschiebbar ist. Die Drehung sowie auch
die Längsverschiebung erfolgt mit Hilfe eines stab- oder stiftförmig ausgebildeten
Mittels 15, das mit dem ersten Abschnitt 6 der Koppelstruktur 12 mittelbar oder unmittelbar
in Eingriff steht und das Gehäuse 11 nach außen durch die Gehäusewand 10 durchragt.
Die eingestellte Längsverschiebung kann über entsprechende Sicherungsmittel am oder
außerhalb des Gehäuses gesichert werden.
[0019] Ferner weist das Gehäuse 11 an einer der ersten Gehäusewand 10 gegenüberliegenden
zweiten Gehäusewand 18 eine Öffnung 9 auf, durch die ein mit dem ersten Abschnitt
6 HF-mäßig verbundener zweiter Abschnitt 8 der Koppelstruktur 12 ragt.
[0020] An der zweiten Gehäusewand 18 ist ferner eine Verbindungsstruktur 19 angebracht,
an die eine externe HF-Baugruppe 20, bspw. in Form eines Filters B mechanisch lösbar
fest anbringbar ist, aus der ein HF-Signal HF über den zweiten Abschnitt 8 in die
Koppelstruktur 12 und über den ersten Abschnitt 6 der Koppelstruktur 12 kapazitiv
über die Rohrkondensatoranordnung in die Leitungsstruktur 5 einkoppelbar ist.
[0021] Der zweite Abschnitt 8 der Koppelstruktur 12 weist endseitig eine platten- oder scheibenförmige
Kontur auf, die zur kapazitiven Kopplung an die externe HF-Baugruppe 20 dient. Um
die externe Signal-Kopplung zwischen der Koppelstruktur 12 und der externen Baugruppe
zu optimieren, dient zumindest die Längsverschiebung der Koppelstruktur 12 mithilfe
des stabförmigen Mittels 15. Denkbar wäre auch eine Drehung der Koppelstruktur 12
um die Stablängsachse 14, wenn bspw. die endseitige platten- oder scheibenförmige
Kontur eine von der Rotationssymmetrie um die Stablängsachse 14 abweichende Form besitzt.
[0022] Der lösungsgemäße Charme der Kopplungsvorrichtung ist insbesondere darin zu sehen,
dass die elektrischen Koppelverhältnisse sowie die geometrische Anordnung des kapazitiven
Einkoppelbereiches, der im Ausführungsbeispiel die Form einer Rohrkondensatorstruktur
annimmt, längs der Leitungsstruktur 5, d.h. längs des Signalpfades SP, unverändert
bleiben, und zugleich Sorge dafür getragen ist, dass eine Veränderung, im Sinne einer
Optimierung, der Koppelverhältnisse für die Ankopplung einer externen Baugruppe 20
an die Kopplungsvorrichtung individuell vorgenommen werden kann. Durch den kompakten
Aufbau der Kopplungsvorrichtung können zudem die Leitungslängen zwischen dem kapazitiven
Einkoppelbereich und den externen Baugruppen möglichst kurz ausgebildet werden, wodurch
sich Vorteile bei der Ausbildung von Eigenresonanzen ergeben, die sich bei kurzen
Leitungslängen bevorzugt in Frequenzbereichen ausbilden, die außerhalb des Arbeits-Frequenzbereiches
liegen. Durch die Dreh- und/oder Längsverschiebbarkeit der Koppelstruktur 12 lassen
sich unterschiedliche externe Baugruppen an die Kopplungsvorrichtung anbringen. Eine
Bevorratung von unterschiedlich ausgebildeten Kopplungsvorrichtungen, wie bis anhin
der Fall, entfällt somit. Hinzu kommt, dass die lösungsgemäße Kopplungsvorrichtung
temperaturunempfindlich ist, da möglicherweise temperaturbedingt auftretende Ausdehnungseffekte,
insbesondere im Bereich des kapazitiven Einkoppelbereiches, der im Ausführungsbeispiel
die Form einer Rohrkondensatorstruktur annimmt, aufgrund der rotationssymmetrischen
Ausbildung um die Stablängsachse isotrop in Erscheinung treten und sich somit kompensieren.
Insbesondere beeinflusst eine temperaturbedingte Ausdehnung des Isolators die Koppelstärke
aufgrund der gewählten Geometrie nur gering.
[0023] Alternativ zu der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform, bei der die HF-Anschlussstrukturen
1, 2 und die Gehäuseöffnung 9 an gegenüberliegenden Gehäusewänden sind auch beliebige
weitere Anbringungsvarianten denkbar. Beispielsweise können die HF-Anschlussstrukturen
1, 2 und die Öffnung 9 an benachbarten oder identischen Gehäusewänden angeordnet werden.
Der Fachmann wird eine geeignete Anordnung auswählen und die Vorrichtung entsprechend
modifizieren.
[0024] In Figur 2 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung zur Einkopplung von mindestens
zwei HF-Signalen, hier von n HF-Signalen, HF1, HF2, ..., HFn auf eine gemeinsame Sendeleitung
S gezeigt. Eine derartige Vorrichtung wird auch als Mehrsenderweiche oder Manifold-Combiner
bezeichnet. Die einzelnen n HF-Signale liegen jeweils getrennt voneinander an einzelnen
Sendeleitungen S1, S2, ...Sn an, die einzeln über Bandpassfilter B1...Bn an die gemeinsame
Sendeleitung S kapazitiv ankoppeln. Die gemeinsame Sendeleitung S, die typischerweise
eine Antennenleitung darstellt, ist mit einen Sendeleitungsende 22 einseitig kurzgeschlossen,
das gegenüberliegende Sendeleitungsende 25 stellt den Antennenausgang AT dar.
[0025] Die Einkoppelstellen 01, 02, ...On, an denen die einzelnen Sendeleitungen S1, ....Sn
über die Bandpassfilter B1, B2, ..., Bn kapazitiv in die Sendeleitung S einkoppeln,
weisen jeweils einen Leitungslängenabstand zum einseitigen Kurzschluss K auf, der
einem ungeradzahligen Vielfachen von λi/4 entspricht, wobei λi der Wellenlänge der
HF-Signale längs der i-ten Sendeleitung entspricht. Entsprechend hierzu sind die einzelnen
Leitungsstücke, 22, 23, 24, ... zwischen den Einkoppelstellen 01 und 02 bzw. 02 und
03 usw. und dem Kurzschluss gewählt. Das System ist somit beliebig erweiterbar, d.h.
für jeden weiteren einzukoppelnden Sendekanal wird ein weiteres entsprechend dimensioniertes
Leitungsstück vorgesehen, das einen Teil der Sendeleitung S bildet.
[0026] Die HF-Signale HF1, HF2, ..., HFn, die den einzelnen Sendeleitungen S1, S2, ...,
Sn zuordenbar sind, werden jeweils mit Hilfe einer Kopplungsstruktur 21, die in Figur
1 näher erläutert ist, in die Sendeleitung S eingekoppelt. Die Kopplungsstrukturen
21 sind in Figur 2 durch entsprechende strichlierte Umrandungen jeweils zu den einzelnen
Sendeleitungen zugehörig markiert.
[0027] Die Kopplungsvorrichtungen 21 weisen jeweils ein Gehäuse (in Fig. 1 siehe Bezugszeichen
11) auf, an dem zwei HF-Anschlussstrukturen 1, 2, in Form von Koaxialanschlüssen zur
Ankopplung an die außerhalb der Kopplungsvorrichtungen 21 befindlichen Leitungsstücke
22, 23, 24... angebracht sind. Gemäß den Ausführungen zu Figur 1 sind die Innenleiter
der Koaxialanschlüsse 1, 2 innerhalb des jeweiligen Gehäuses mittels einer Leitungsstruktur
elektrisch leitend verbunden, so dass die Leitungsstruktur 5 im Zusammenwirken mit
den Leitungsstücken 22, 23, 24, ... im Prinzip einen Teil der Antennenleitung bzw.
der gemeinsamen Sendeleitung S darstellt. Die Abmessungen der Leitungsstruktur und
des Gehäuses sind jeweils so gewählt, dass eine möglichst verlustfreie Übertragung
der auf die Sendeleitung S übertragenen HF-Signale ermöglicht wird.
[0028] Zur kapazitiven Einkopplung der einzelnen HF-Signale HF1, HF2, ..., HFn längs der
jeweiligen Leitungsstruktur und somit längs der gesamten Sendeleitung S weist jede
Kopplungsvorrichtung 21 einen Rohrkondensatoraufbau auf, der in Verbindung mit dem
Ausführungsbeispiel in Figur 1 erläutert ist.
[0029] Während die kapazitive Ankopplung der HF-Signale an die Sendeleitung S durch den
Rohrkondensatoraufbau gleich bleibt, ist es möglich die kapazitive Ankopplung der
Kopplungsvorrichtung 21 individuell an die Koppelverhältnisse der Filter B1, ...,
Bn anzupassen. Typischerweise sind die Bandpassfilter B1, B2, ..., Bn jeweils als
ein aus einem oder mehreren HF-mäßig miteinander gekoppelten Topfkreisen bestehendes
Topfkreisfilter ausgebildet. Die HF-mäßige Kopplung der Kopplungsvorrichtung 21 an
das jeweilige Bandpassfilter B1, B2, ..., Bn kann über die Eintauchtiefe des jeweils
zweiten Abschnitts 8 der Koppelstruktur 12, siehe Figur 1, in einen Innenraum eines
Topfkreises des Bandpassfilter eingestellt werden, indem die Eintauchtiefe des zweiten
Abschnitts 8 durch Längsverschiebung der gesamten Koppelstruktur 12 durch das Mittel
15 veränderbar ist.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1, 2
- Koaxiale Anschlussstrukturen
- 3, 4
- Innenleiter der Anschlussstrukturen
- 5
- Leitungsstruktur
- 6
- Erster Abschnitt der Koppelstruktur
- 7
- Isolator
- 8
- Zweiter Abschnitt der Koppelstruktur
- 9
- Öffnung in zweiter Gehäusewand
- 10
- Erste Gehäusewand
- 11
- Gehäuse
- 12
- Koppelstruktur, bestehend 6 und 8
- 13
- Bohrung, Öffnung
- 14
- Stablängsachse
- 15
- Mittel
- 18
- Zweite Gehäusewand
- 19
- Verbindungsstruktur
- 20
- HF-Baugruppe
- 21
- Vorrichtung zur Kopplung eines HF-Signals längs eines Signalpfads
- 22, 23, 24
- Leitungsstücke
- HF1, HF2
- HF-Signale
- S1, S2
- Sendekanäle
- B
- Bandpassfilter
- λ1, λ2
- Wellenlängen der HF-Signale HF1, HF2
- S
- Sendeleitung
- K
- Kurzschluss
- O1, O2
- Einkoppelstellen
- SP
- Signalpfad
- AT
- Antennenausgang
1. Vorrichtung zur Kopplung eines HF-Signals längs eines Signalpfades (SP), der zwischen
einer ersten und zweiten koaxialen HF-Anschlussstruktur verläuft, wobei die zwei koaxialen
HF-Anschlussstrukturen (1, 2) jeweils einen über eine Leitungsstruktur (5) elektrisch
miteinander verbundenen Innenleiter (3, 4) besitzen und die Leitungsstruktur (5) mit
einer elektrisch leitenden Koppelstruktur (12) kapazitiv gekoppelt ist, über die das
HF-Signal längs des Signalpfades (SP) koppelbar ist,
wobei die Leitungsstruktur (5) die zwei koaxialen HF-Anschlussstrukturen (1, 2) durchgängig
miteinander verbindet,
längs der Leitungsstruktur (5) eine im Wesentlichen quer zur Längserstreckung der
Leitungsstruktur (5) orientierte Bohrung oder Öffnung (13) eingebracht ist, durch
die ein erster Abschnitt (6) der Koppelstruktur (12) ragt,
der erste Abschnitt (6) der Koppelstruktur (12) und die Leitungsstruktur (5) mittels
eines Isolators (7) voneinander beabstandet sind, und
das HF-Signal zwischen dem ersten Abschnitt (6) der Koppelstruktur (12) und der Leitungsstruktur
(5) kapazitiv koppelbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsstruktur (5) einstückig ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (6) der Koppelstruktur (12) stabförmig und der Isolator (7) hülsenförmig
ausgebildet sind und
dass der hülsenförmige Isolator (7) den stabförmigen ersten Abschnitt (6) der Koppelstruktur
(12) zumindest teilweise radial umgibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (6) der Koppelstruktur, der Isolator (7) sowie die Leitungsstruktur
(5) im Bereich der Bohrung oder Öffnung (13) einen Rohrkondensator bilden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der stabförmige erste Abschnitt (6) der Koppelstruktur (12) eine Stablängsachse (14)
besitzt, die zugleich Drehachse ist, um die die Koppelstruktur (12) drehbar und/oder
längs verschiebbar gelagert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite koaxiale HF-Anschlussstruktur (1, 2) an einem Gehäuse (11) angebracht
sind, in dessen Gehäuseinneren die die Innenleiter (3, 4) der HF-Anschlussstrukturen
(1, 2) miteinander verbindende Leitungsstruktur (5) eingebracht ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der erste Abschnitt (6) der Koppelstruktur (12) innerhalb des Gehäuses
(11) angebracht und mit einem Mittel (15) mittelbar oder unmittelbar in Eingriff steht,
das das Gehäuse (11) nach außen durch eine erste Gehäusewand (10) durchragt, und dass
die Koppelstruktur (12) mit Hilfe des Mittels (15) dreh- und/oder längsverschiebbar
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) an einer der ersten Gehäusewand (10) gegenüberliegenden zweiten
Gehäusewand (18) eine Öffnung (9) aufweist, durch die ein mit dem ersten Abschnitt
(6) HF-mäßig verbundener zweiter Abschnitt (8) der Koppelstruktur (12) ragt, und
dass an der zweiten Gehäusewand (18) eine Verbindungsstruktur (19) angebracht ist,
an die eine HF-Baugruppe (20) anbringbar ist, aus der ein HF-Signal über den zweiten
Abschnitt (8) in die Koppelstruktur (12) und über den ersten Abschnitt (6) der Koppelstruktur
(12) in die Leitungsstruktur (5) einkoppelbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (8) der Koppelstruktur (12) eine platten- oder scheibenförmige
Kontur aufweist.
10. Vorrichtung zur Einkopplung von mindestens zwei HF-Signalen (HF1, HF2) auf eine gemeinsame
Sendeleitung (S), wobei den wenigstens zwei HF-Signalen (HF1, HF2) jeweils ein Sendekanal
(S1, S2) zugeordnet ist, längs dem jeweils ein Bandpassfilter (B) geschaltet ist,
das die jeweilige Sendeleitung (S1, S2) an den Signalpfad (S) koppelt,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Einkoppeln der wenigstens zwei HF-Signale (HF1, HF2) auf die gemeinsame Sendeleitung
(S) jeweils eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 derart vorgesehen ist,
dass jeweils die Koppelstruktur (12) kapazitiv an das Bandpassfilter (B) des jeweiligen
Sendekanals (S1, S2) koppelt, und
dass jeweils eine HF-Anschlussstruktur (1,2) beider Vorrichtungen HF-mäßig miteinander
gekoppelt sind und die Leitungsstrukturen (5) beider Vorrichtungen sowie die HF-mäßige
Kopplung beider HF-Anschlussstrukturen (2, 1) die gemeinsame Sendeleitung (S) bilden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Bandpassfilter ein aus einem oder mehreren HF-mäßig miteinander gekoppelten Topfkreisen
bestehendes Topfkreisfilter ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass eine HF-mäßige Kopplung der Koppelstruktur (12) an das Bandpassfilter über eine Eintauchtiefe
des zweiten Abschnitts (8) der Koppelstruktur (12) in einen Innenraum eines Topfkreises
des Bandpassfilters einstellbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Eintauchtiefe des zweiten Abschnitts (8) durch Längsverschiebung der gesamten
Koppelstruktur (12) durch das Mittel (15) veränderbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass den wenigstens zwei HF-Signalen (HF1, HF2) jeweils eine Wellenlänge (λ1, λ2) zuordenbar ist,
dass die Sendeleitung (S) an einem Ende HF-mäßig kurzgeschlossen ist,
dass die wenigstens zwei HF-Signale (HF1, HF2) jeweils an unterschiedlichen Einkoppelstellen
(01, 02) längs der Sendeleitung (S) einkoppelbar sind, und dass die Einkoppelstellen
(01, 02) zum kurzgeschlossenen Ende der Sendeleitung jeweils einen Abstand aufweisen,
der einem ungeradzahligen Vielfachen von λ1/4 bzw. λ2 /4 entspricht.