[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen.
[0002] Pipettenspitzen sind kleine Röhrchen aus Kunststoff, die der Aufnahme von Flüssigkeitsproben
vorzugsweise in Mengen von etwa 0,1 μl bis 100 ml im Labor dienen. Sie haben unten
eine Durchgangsöffnung für Flüssigkeit und oben eine Durchgangsöffnung für Luft, wobei
sich der Querschnitt der Pipettenspitzen in der Regel von der unteren zur oberen Durchgangsöffnung
hin vergrößert. Für das Dosieren von Flüssigkeit wird das obere Ende der Pipettenspitze
z.B. mit einer Kolbenhubpipette verbunden, so dass die obere Durchgangsöffnung an
eine Verdrängungseinrichtung für Luft der Pipette angeschlossen ist. Hierfür wird
die Pipettenspitze mit der Durchgangsöffnung auf einen Ansatz der Pipette aufgeklemmt
oder in ein Loch der Pipette eingeklemmt. In der Stirnseite des Ansatzes bzw. in dem
Boden des Loches mündet ein Kanal, der mit der Verdrängungseinrichtung der Pipette
verbunden ist. Mit Hilfe der Verdrängungseinrichtung wird ein Luftpolster verschoben,
so dass eine definierte Menge Flüssigkeit in die Pipettenspitze aufgenommen und aus
dieser ausgestoßen wird. Die dosierte Flüssigkeitsmenge hängt von der Verdrängung
der Verdrängungseinrichtung ab. Die Pipetten können als Festvolumenpipetten eine konstante
Verdrängung oder als variable Pipetten eine einstellbare Verdrängung aufweisen. Weiterhin
können die Pipetten Kolbenhubpipetten oder Direktverdrängerpipetten sein. Nach Gebrauch
wird die Pipettenspitze von ihrem Sitz an der Pipette getrennt, wozu die Pipette einen
Abwerfer aufweisen kann, der bei Betätigung die Pipettenspitze von ihrem Sitz abdrückt.
Danach kann die Pipette eine neue Pipettenspitze aufnehmen. Verschleppungen von Probenflüssigkeit
zwischen aufeinanderfolgenden Dosierungen werden so vermieden.
[0003] Filterpipettenspitzen weisen in der Nähe ihres oberen Endes einen Filter auf, der
verhindert, dass aus der Pipettenspitze Aerosol oder Flüssigkeit in die Pipette eintritt
und diese kontaminiert. Filterpipettenspitzen müssen in der Regel bis zum Gebrauch
steril verpackt sein.
[0004] Für das Anbringen von Pipettenspitzen am Sitz einer Pipette werden Pipettenspitzen
auf Haltern für Pipettenspitzen bereitgestellt. Diese weisen eine Lochplatte aus Kunststoff,
auch "Tray" oder "Wafer" genannt, mit einer Vielzahl Löcher in Matrixanordnung auf.
Die Lochplatte hat meist 96 Löcher in 8 Reihen und 12 Spalten. Pipettenspitzen sind
von oben in die Löcher eingesetzt, wobei sie aufgrund eines sich nach oben verbreiternden
Durchmessers oder eines Kragens nicht hindurchfallen.
[0005] Die Lochplatte ist beispielsweise einteilig mit einem nach unten vorstehenden, umlaufenden
Rahmen verbunden, der verhindert, dass eingesetzte Pipettenspitzen den Untergrund
berühren. Ein derartiger Halter ist in der
DE 102 45 961 B4 beschrieben.
[0006] Ferner gibt es Halter für Pipettenspitzen, bei denen Lochplatten lösbar in einen
stapelbaren Rahmen einsetzbar sind. Ein derartiger Halter für Pipettenspitzen ist
in der
DE 197 42 493 C1 beschrieben.
[0007] Ferner bekannt sind Halter für Pipettenspitzen, die als unten geschlossene Kästen
(auch "box" genannt) oder Rahmen (auch "rack" genannt) ausgebildet sind. Eine mit
Pipettenspitzen bestückte Lochplatte ist auf den oberen Rand des Halters aufsetzbar,
so dass die Pipettenspitzen in eine Aufnahme des Halters hineinragen.
[0008] Die Pipettenspitzen können durch Aufpressen des Sitzes einer Einkanalpipette oder
der Sitze einer Mehrkanalpipette von oben auf die oberen Enden der Pipettenspitzen
einzeln oder gleichzeitig zu mehreren von einem Halter abgenommen werden. Dabei können
beträchtliche Aufpresskräfte wirksam werden, denen der Halter standhalten muss, damit
die Pipettenspitze hinreichend fest an ihrem Sitz an der Pipette fixiert ist. Dementsprechend
stabil muss der Halter oder die Baugruppe aus Tray und Halter ausgebildet sein.
[0009] Bekannt sind Halter in Form von Kästen oder Rahmen, die nach Entnahme sämtlicher
Pipettenspitzen weggeworfen bzw. wiederverwendet werden. Die wieder verwendbaren Halter
sind mit Hilfe von Nachfüllpackungen mit frischen Pipettenspitzen bestückbar. Die
Nachfüllpackungen können mehrere Lochplatten umfassen, die mit Pipettenspitzen bestückt
sind. Beispielsweise sind Nachfüllpackungen bekannt, bei denen eine oder mehrere mit
Pipettenspitzen befüllte Lochplatten in Faltschachteln aus Karton oder Rahmen aus
Karton angeordnet sind. Diese Nachfüllpackungen sind nicht hinreichend gegen Kontamination
durch Staub etc. geschützt. Sterile Pipettenspitzen können auf diese Weise nicht zur
Verfügung gestellt werden.
[0010] Bei weiteren bekannten Nachfüllpackungen ist eine mit Pipettenspitzen bestückte Lochplatte
lösbar am oberen Rand der Schale aus Kunststoff befestigt ist, wobei die Pipettenspitzen
in die Schale hineinragen. Darüber ist eine weitere Lochplatte angeordnet, deren Pipettenspitzen
in die Pipettenspitzen der unteren Lochplatte hineinragen und die randseitig lösbar
mit der unteren Lochplatte befestigt ist. Weitere Platten mit Pipettenspitzen sind
entsprechend darüber angeordnet und oben ist die Anordnung durch eine Abdeckung aus
Kunststoff abgedeckt, die lösbar an der obersten Lochplatte befestigt ist.
[0012] Bekannt sind auch Ausgestaltungen dieser Nachfüllpackungen, bei denen der Deckel
zum Umsetzen der mit Pipettenspitzen bestückten Lochplatten vom Nachfüllstapel in
den Halter verwendet wird. In dem Halter verrastet die Lochplatte und die Abdeckung
kann abgezogen und zum Schutz der angebrochenen Nachfüllpackung vor Kontamination
auf die obere Lochplatte des Nachfüllstapels aufgesetzt werden.
[0013] Diese Nachfüllpackungen haben den Nachteil, dass sie zum Umsetzen von Lochplatten
mit darin gehaltenen Pipettenspitzen auf einen Halter geöffnet werden müssen. Die
Pipettenspitzen sind hierbei zumindest teilweise von außen zugänglich, so dass sie
nicht vor Kontamination geschützt sind. Insbesondere können die Pipettenspitzen beim
Umsetzen den Halter oder andere Gegenstände berühren und hierdurch verunreinigt werden.
[0014] Die "Tip SystemBox" (Produktbezeichnung der Firma Sarstedt AG & Co., Nümbrecht, Deutschland)
ist eine Box mit einem Klappdeckel aus autoklavierbarem Material, in die wahlweise
zum Autoklavieren Pipettenspitzen in einem Tray oder in einem Stapel aus mit Pipettenspitzen
bestückten Trays (genannt "Tip StackPack") einsetzbar sind, um einen rutschfesten,
umkippsicheren Pipettierplatz zu erhalten. Optional besteht die Möglichkeit, sog.
"Biosphere®-Boxen" kontaminationsfrei in die Tip SystemBox einzusetzen. Die Biosphere®-Boxen
sind stabile, unten geschlossene Kästen, die oben ein Tray mit Pipettenspitzen tragen.
Auf das Tray ist oben ein Deckel aufgesetzt. Bei dieser Anwendung dient die Tip SystemBox
als Halter, der ein Umkippen der sich nach unten verjüngenden Biosphere®-Box beim
Aufnehmen von Pipettenspitzen mittels einer Pipette verhindern soll. Die stabilen
Biosphere®-Boxen sind verhältnismäßig aufwendige Einwegartikel.
[0015] Sterile Pipettenspitzen werden bisher regelmäßig in stabilen Einwegkästen zum Abarbeiten
und nicht in Nachfüllpackungen zum Umsetzen in einen Kasten oder Rahmen gehandelt.
Im Gegensatz zu wieder verwendbaren Kästen werden diese Einwegkästen nach Entnahme
sämtlicher Pipettenspitzen weggeworfen. Sie sind materialaufwendig gestaltet, so dass
sie teuer in der Herstellung sind und beim Anwender große Mengen Verpackungsmüll anfallen.
Vielfach sind die Komponenten dieser Einwegkästen nicht leicht genug demontierbar.
Der Anwender presst die übrig bleibenden Verpackungen oftmals zusammen, um das Müllvolumen
zu reduzieren. Dabei erlauben die herkömmlichen Einwegkästen nicht immer den Einsatz
automatisierter Verfahren bei der Fertigung.
[0016] Dementsprechend hoch ist der Materialeinsatz für die Verpackung steriler Pipettenspitzen
und die bei der Anwendung anfallende Müllmenge.
[0017] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Bereitstellen
von Pipettenspitzen zur Verfügung zu stellen, die leicht nachbefüllbar ist, wobei
das Risiko der Verunreinigung von Pipettenspitzen vermindert und der Verpackungsmüll
reduziert ist. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verwendung einer
Nachfüllpackung vorzuschlagen, die ein leichteres Nachbefüllen von Pipettenspitzen
ermöglicht, wobei das Risiko der Verunreinigung von Pipettenspitzen vermindert und
der Verpackungsmüll reduziert ist. Schließlich liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum Herstellen einer Nachfüllpackung zur Verfügung zu stellen, die geeignet
für den Einsatz in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen
ist.
[0018] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen mit
den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung
sind in Unteransprüchen angegeben.
[0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen umfasst
- eine Nachfüllpackung, die
- eine Lochplatte mit einer Vielzahl Löcher,
- in die Löcher eingesetzte Pipettenspitzen,
- eine die Pipettenspitzen unten abdeckende Schale mit einer Steifigkeit von bis zu
300 N/mm und
- eine die Pipettenspitzen oben abdeckende Abdeckung aufweist und
- einen Halter mit einer Aufnahme zum Einsetzen der Nachfüllpackung,
- wobei Nachfüllpackung und Halter Mittel zum Abstützen aufweisen, welche die Nachfüllpackung
abstützen, wenn diese in die Aufnahme eingesetzt ist.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen umfasst eine
Nachfüllpackung, die eine mit Pipettenspitzen bestückte Lochplatte aufweist. Die Pipettenspitzen
sind unten von einer Schale abgedeckt, die eine Steifigkeit von bis zu 300 N/mm aufweist.
Die Steifigkeit der Schale ist der Quotient einer vertikal in die Schale eingeleiteten
Maximalkraft, ab der sich die Schale nicht-linear und bleibend verformt, und der zugehörigen
Stauchung der Schale. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat die Schale eine so
geringe Steifigkeit, so dass sie unter geringem Materialeinsatz verhältnismäßig einfach
herstellbar ist. Die Nachfüllpackung ist mit der Schale und der Abdeckung in den Halter
einsetzbar, so dass die Pipettenspitzen beim Nachfüllen des Halters oben und unten
abgedeckt und vor Kontamination geschützt sind. Verunreinigungen der Pipettenspitzen
beim Bestücken des Halters können deshalb vermieden oder reduziert werden.
[0021] Zum Aufnehmen von Pipettenspitzen mittels einer Pipette ist die Abdeckung öffenbar.
Nach dem Aufnehmen von Pipettenspitzen ist die Abdeckung wieder auf die Nachfüllpackung
aufsetzbar, um auf der Lochplatte verbliebene Pipettenspitzen vor Verunreinigung zu
schützen. Beim Aufnehmen von Pipettenspitzen von der Lochplatte durch Aufdrücken einer
Pipette auf das obere Ende einer oder mehrerer Pipettenspitzen werden über die Lochplatte
vertikale Kräfte auf die Schale ausgeübt. Aufgrund ihrer verhältnismäßig geringen
Steifigkeit könnte die Schale unter diesen Kräften nachgeben, was zur Folge haben
könnte, dass Pipettenspitzen nicht sicher von einer Pipette aufgenommen werden. Dies
wird durch die Mittel zum Abstützen der Nachfüllpackung in der Aufnahme von Nachfüllpackung
und Halter vermieden. Die Mittel zum Abstützen sind nämlich so beschaffen, dass sie
beim Aufnehmen von Pipettenspitzen mittels einer Pipette auf die Lochplatte Kräfte
ableiten, so dass sie nicht oder nur reduziert auf die Schale einwirken und Deformationen
der Schale unterbleiben, die das Aufnehmen von Pipettenspitzen beeinträchtigen. Der
Halter ist entsprechend stabil ausgebildet. Der Halter ist wieder verwendbar, so dass
der für eine stabile Ausführung des Halters erforderliche Aufwand wirtschaftlich tragbar
ist.
[0022] Die beim Aufnehmen von Pipettenspitzen auf die Lochplatte einwirkenden Kräfte werden
vorzugsweise dadurch in den Halter abgeleitet, dass sich die Lochplatte randseitig
auf den Mitteln zum Abstützen des Halters abstützt, die von einer unteren Auflage
des Halters gebildet sind. Weiterhin vorzugsweise stützt sich die Lochplatte mittelbar
über einen seitlich flanschartig vorspringenden oberen Auflagerand der Schale auf
dem unteren Auflagerand des Halters ab.
[0023] Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist die Lochplatte randseitig unmittelbar auf dem
unteren Auflagerand des Halters abgestützt. Hierbei ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
die Schale mit der Unterseite der Lochplatte verbunden, sodass der äußere Randbereich
der Lochplatte bezüglich der Schale nach außen vorsteht. Gemäß einer anderen Ausgestaltung
ist hierbei die Schale an den in der Lochplatte gehaltenen Pipettenspitzen gehalten.
[0024] Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist die Schale an der äußeren Oberfläche ihrer
Seitenwände flächig in einer Aufnahme des Halters abgestützt, sodass die von der Lochplatte
auf die Schale wirkenden Kräfte über die äußere Oberfläche oder einen überwiegenden
Teil der äußeren Oberfläche der Seitenwände der Schale abgeleitet werden und Schalen
mit nur geringer Steifigkeit einsetzbar sind. Gegebenenfalls stützt sich die Schale
zusätzlich mit ihrem Boden in der Aufnahme ab.
[0025] Wenn sämtliche Pipettenspitzen aus der Nachfüllpackung entnommen sind, kann diese
aus dem Halter entfernt und durch eine neue Nachfüllpackung ersetzt werden.
[0026] Die Schale kann so beschaffen sein, dass sie nur die Durchgangsöffnungen für Flüssigkeit
der Pipettenspitzen von unten abdeckt. Ferner kann sie so beschaffen sein, dass sie
zusätzlich untere Bereiche der Pipettenspitzen seitlich abdeckt, z.B. indem sie Aufnahmen
z.B. in Form von Hohlkegeln für jede einzelne Pipettenspitze hat oder die gesamte
Gruppe Pipettenspitzen der Nachfüllpackung unten seitlich umfassende Seitenwände aufweist.
Die Schale kann so beschaffen sein, dass sie die Pipettenspitzen nur über einen Teil
des Abstandsbereiches zwischen den Durchgangsöffnungen für Flüssigkeit und der Lochplatte
seitlich abdeckt. Sie kann aber auch so beschaffen sein, dass sie die Pipetten über
den gesamten Abstandsbereich seitlich abdeckt. Ferner kann die Schale so beschaffen
sein, dass sie die Lochplatte seitlich abdeckt. Darüber hinaus kann die Schale oben
über die Lochplatte hinausstehen. Ggfs. ragen Seitenwände der Schale bis zum Niveau
der Durchgangsöffnungen für Luft der Pipettenspitzen nach oben oder darüber hinaus.
Die Abdeckung kann so beschaffen sein, dass sie nur die Durchgangsöffnungen für Luft
der Pipettenspitzen von oben abdeckt. Ferner kann sie so beschaffen sein, dass sie
zusätzlich obere Bereiche der Pipettenspitzen seitlich abdeckt, z.B. indem sie Aufnahmen
z.B. in Form von Hohlzylindern für jede einzelne Pipettenspitze hat oder die gesamte
Gruppe Pipettenspitzen der Nachfüllpackung oben seitlich umfassende Seitenwände aufweist.
Die Seitenwände können so beschaffen sein, das sie sich über einen Teil des Abstandsbereiches
zwischen den Durchgangsöffnungen für Luft der Pipettenspitzen und der Lochplatte oder
über den gesamten Abstandsbereich erstrecken. Ferner können sie so beschaffen sein,
dass sie die Lochplatte seitlich einfassen bzw. sich nach unten über die Lochplatte
hinaus erstrecken.
[0027] Falls die Schale die Pipettenspitzen unten nur in einem Abstand von der Lochplatte
abdeckt, kann sie direkt an den Pipettenspitzen oder über Verbindungselemente (z.B.
Schnapphaken) an der Lochplatte befestigt sein (z.B. am Rand der Lochplatte oder in
Aussparungen an ihrer Unterseite).
[0028] Falls die Abdeckung die Pipettenspitzen oben nur in einem Abstand von der Lochplatte
abdeckt, kann sie direkt an den Pipettenspitzen oder über Verbindungselemente (z.B.
Schnapphaken) an der Lochplatte befestigt sein (z.B. am Rand der Lochplatte oder in
Aussparungen an ihrer Oberseite).
[0029] Soweit Schale und/oder Abdeckung bis zur Lochplatte oder weiter reichen, können sie
an der Lochplatte und/oder aneinander gehalten und/oder befestigt sein (z.B. über
Mittel zum Abstützen und/oder zum Verschnappen und/oder Verrasten am Rand von Schale
und/oder Abdeckung und/oder Lochplatte).
[0030] Vorzugsweise ist die Schale und/oder Abdeckung geschlossen bzw. frei von Durchgangsöffnungen,
sodass keine Verunreinigungen durch die Wände der Schale und/oder Abdeckung hindurchtreten.
[0031] Weiterhin vorzugsweise liegt der obere Rand der Schale am unteren Rand der Abdeckung
an bzw. liegen der obere Rand der Schale und der untere Rand der Abdeckung an der
Lochplatte an. Vorzugsweise ist die Anlage so, dass ein Luftdurchgang zwischen den
aneinander anliegenden Flächen unterbunden oder eingeschränkt wird.
[0032] Gemäß einer Ausgestaltung weist die Schale eine Steifigkeit von bis zu 200 N/mm,
vorzugsweise von bis zu 100 N/mm auf. Ganz bevorzugt hat die Schale eine Steifigkeit
von bis zu 80 N/mm. Hierdurch wird der Materialeinsatz und der Aufwand für die Fertigung
der Schale weiter reduziert.
[0033] Nach einer weiteren Ausgestaltung hat die Schale eine minimale Steifigkeit von 20
N/mm, vorzugsweise von mindestens 40 N/mm. Hierdurch erhält die Schale noch hinreichende
Steifigkeit, um diese bei Lagerung und Transport vor Deformationen zu schützen, die
die Anordnung der Pipettenspitze in der Lochplatte beeinträchtigen könnte.
[0034] Nach einer anderen Ausgestaltung hat die Schale eine Steifigkeit im Bereich von 0
bis 20 N/mm.
[0035] Vorzugsweise hat sie eine möglichst geringe Steifigkeit, d.h. eine Steifigkeit, die
annähernd 0 N/mm beträgt. Hierdurch kann der Materialeinsatz für die Schale minimiert
werden. Die Schale kann durch eine Umverpackung (z.B. aus Karton) bei Lagerung und
Transport vor Beschädigung geschützt werden. Die Schale geringer Steifigkeit, die
vorzugsweise annähernd 0 N/mm beträgt, ist vorzugsweise ein Blister (Kunststofffolienformteil).
Ein Blister ist ein Formteil aus einer Kunststofffolie. Ein derartiges Kunststofffolienformteil
ist mit sehr geringer Wandstärke bzw. wenig Materialeinsatz und geringer Steifigkeit
herstellbar.
[0036] Grundsätzlich kann aber auch eine Schale mit einer höheren Steifigkeit (z.B. von
mindestens 20 N/mm) ein Blister sein.
[0037] Die Teile der Nachfüllpackung können auf verschiedene Weise aneinander gehalten und/oder
miteinander verbunden sein. Gemäß einer Ausgestaltung sind Mittel zum Abstützen und/oder
Mittel zum formschlüssigen Verbinden von Lochplatte und Schale und/oder Mittel zum
Abstützen und/oder Mittel zum formschlüssigen Verbinden von Abdeckung und Schale in
Abdeckposition der Abdeckung an der Schale und/oder Mittel zum Abstützen und/oder
zum formschlüssigen Verbinden von Abdeckung und Lochplatte in Abdeckposition der Abdeckung
an der Lochplatte vorhanden. Die Mittel zum Abstützen und/oder zum formschlüssigen
Verbinden haben den Vorteil, dass Lochplatte, Schale und Abdeckung gesondert hergestellt
und einfach montierbar sind. Herstellung und Montage können in einem automatischen
Prozess durchgeführt werden. Voneinander getrennte Mittel zum Abstützen und/oder zum
formschlüssigen Verbinden von Lochplatte und Schale und Mittel zum Abstützen und/oder
zum formschlüssigen Verbinden von Abdeckung und Schale und Mittel zum Abstützen und/oder
zum formschlüssigen Verbinden von Abdeckung und Lochplatte haben den Vorteil, dass
die Abdeckung geöffnet werden kann, ohne die Lochplatte von der Schale zu trennen.
Infolgedessen ist bei geöffneter Abdeckung die Lochplatte an der Schale gesichert.
Hierdurch ist die Lochplatte insbesondere daran gehindert, mit den Pipettenspitzen
von der Schale abgehoben zu werden.
[0038] Die Mittel zum Abstützen sind bevorzugt horizontale Auflageflächen und/oder vertikale
seitliche Führungsflächen. Die Mittel zum formschlüssigen Verbinden von Schale und/oder
Lochplatte und Halter weisen bevorzugt Hinterschnitte von Schale und/oder Lochplatte
und Halter auf, die beim Verbinden in Eingriff miteinander kommen.
[0039] Die Mittel zum formschlüssigen Verbinden sind Mittel zum Verschnappen oder Verrasten,
auch "Schnappverbindungen" oder "Rastverbindungen" genannt. Beim Verbinden mittels
einer Schnappverbindung oder Rastverbindung verformt sich ein Bauteil zumindest teilweise
elastisch und verhakt mit dem anderen Bauteil. Hierfür kann das eine Bauteil einen
elastischen Vorsprung (z.B. Schnapphaken, Noppen oder Wulst) und das andere Bauteil
eine Vertiefung (Hinterschnitt) oder eine Aussparung zum Einrasten des Vorsprunges
aufweisen.
[0040] Grundsätzlich können die Teile der Nachfüllpackung auch auf andere Weise miteinander
verbunden sein, beispielsweise durch kraftschlüssige Verbindung (z.B. Einpressen)
oder stoffschlüssige Verbindung (z.B. Einschweißen) von Lochplatte und Schale oder
durch bloßes Einlegen der Lochplatte zwischen Schale und Abdeckung. Ferner kann die
Schale mit der Abdeckung kraftschlüssig (z.B. durch Einpressen) oder stoffschlüssig
(z.B. durch eine auftrennbare Schweißverbindung oder durch Aufsiegeln einer Folie
als Abdeckung) verbunden sein.
[0041] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Abdeckung komplett von der Schale lösbar. Gemäß
einer anderen Ausgestaltung ist die Abdeckung an einem Rand über eine Gelenkverbindung
mit der Schale verbunden. Zusätzlich können Abdeckung und Schale an einem der Gelenkverbindung
gegenüberliegenden Rand Mittel zum Verrasten in Schließposition miteinander aufweisen.
Abdeckung und Schale können getrennt voneinander mit den jeweiligen Mitteln zum Verrasten
und/oder Gelenkteilen einer Gelenkverbindung gefertigt werden. Danach kann gegebenenfalls
die Gelenkverbindung hergestellt werden. Grundsätzlich ist es auch möglich, Abdeckung
und Schale einteilig herzustellen, wobei die Gelenkverbindung durch ein Filmscharnier,
einen flexiblen Scharnierstreifen oder Scharnierbänder verwirklicht werden kann.
[0042] Gemäß einer Ausgestaltung weisen die Mittel zum Abstützen einen seitlich vorspringenden
oberen Auflagerand der Schale, auf dem die Lochplatte randseitig abgestützt ist, und
einen seitlich vom oberen Rand der Aufnahme vorspringenden unteren Auflagerand des
Halters auf, auf den die Schale mit ihrem oberen Auflagerand aufsetzbar ist. Wenn
die Nachfüllpackung in die Aufnahme eingesetzt ist, ruht die Schale auf dem oberen
Auflagerand des Halters und die Lochplatte ist über den oberen Auflagerand der Schale
auf dem unteren Auflagerand des Halters abgestützt. Infolgedessen werden die Aufsteckkräfte
beim Aufnehmen von Pipettenspitzen mittels einer Pipette über den Rand der Lochplatte
durch das Material des oberen Auflagerandes in den unteren Auflagerand des Halters
abgeleitet. Eine Deformation der Schale, die die Aufnahme von Pipettenspitzen beeinträchtigen
könnte, wird hierdurch vermieden.
[0043] Gemäß einer Ausgestaltung weist der Halter ein Unterteil mit der Aufnahme für die
Schale und einen die Aufnahme mit einer eingesetzten Nachfüllpackung überdeckenden
Deckel auf. Bei dieser Ausgestaltung wird die Nachfüllpackung zusätzlich durch den
Deckel des Halters vor Verunreinigung geschützt. Nach der Entnahme von Pipettenspitzen
aus der Nachfüllpackung kann diese erneut durch ihre Abdeckung und zusätzlich durch
den Deckel abgedeckt werden. Es ist aber auch möglich, die Abdeckung von der Nachfüllpackung
zu entfernen und auf der Lochplatte verbliebene Pipettenspitzen lediglich durch den
Deckel des Halters zu schützen.
[0044] Gemäß einer Ausgestaltung weist der Deckel eine Gelenkverbindung mit dem Unterteil
des Halters auf. Grundsätzlich kann der Deckel durch sein Gewicht in Schließposition
gehalten oder durch eine Verfederung in Schließposition gedrückt werden. Ferner können
Unterteil und Deckel an dem Rand, der der Gelenkverbindung gegenüberliegt, Mittel
zum Verrasten oder Verriegeln von Deckel und Unterteil aufweisen. Gemäß einer anderen
Ausgestaltung ist der Deckel komplett vom Unterteil lösbar und in Schließposition
durch Mittel zum Verrasten und/oder zum Verriegeln mit dem Unterteil verbindbar.
[0045] Gemäß einer Ausgestaltung sind Mittel zum Verrasten von Schale und/oder Lochplatte
und Halter bei Anordnung der Nachfüllpackung in der Aufnahme vorhanden. Diese Mittel
zum Verrasten können verhindern, dass die Schale und/oder Lochplatte angehoben wird,
wenn die Pipettenspitzen von der Lochplatte abgenommen werden. Gemäß einer weiteren
Ausgestaltung sind die Mittel zum Verrasten von Schale und/oder Lochplatte und Halter
stärker als die Kraft zum Öffnen der Abdeckung der Nachfüllpackung. Hierdurch ist
es möglich, die Nachfüllpackung zu öffnen, ohne die Schale und/oder die Lochplatte
mit der Hand festzuhalten. Verunreinigungen der Nachfüllpackung werden hierdurch vermieden.
[0046] Die Mittel zum Verrasten von Deckel und Abdeckung weisen bevorzugt Hinterschnitte
von Deckel und Abdeckung auf, die im verrasteten Zustand einander hintergreifen.
[0047] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen der Deckel des Halters und die Abdeckung
der Nachfüllpackung Mittel zum Verrasten des Deckels mit der Abdeckung auf, die durch
Schließen des Deckels bei in die Aufnahme eingesetzter Nachfüllpackung miteinander
verrastbar sind, wobei die Kraft zum Auflösen der Verrastung zwischen Deckel und Abdeckung
durch Öffnen des Deckels größer als die Kraft zum Auflösen der Verrastung zwischen
Abdeckung und Schale durch Öffnen der Abdeckung ist. Bei dieser Ausgestaltung wird
der Deckel des Halters selbsttätig mit der Abdeckung der in den Halter eingesetzten
Nachfüllpackung verrastet, wenn der Deckel geschlossen wird. Ferner wird bei dieser
Ausgestaltung sichergestellt, dass beim Öffnen des Deckels die Abdeckung mit geöffnet
wird, da die Kraft zum Auflösen der Verrastung zwischen Deckel und Abdeckung die Kraft
zum Auflösen der Verrastung zwischen Abdeckung und Schale übersteigt. Beim Öffnen
und Schließen des Deckels wird somit gleichzeitig die Abdeckung der Nachfüllpackung
geöffnet und geschlossen. Damit ist ein doppelter Schutz der Nachfüllpackung vor Verunreinigung
erreicht. Zudem werden die Pipettenspitzen vor Kontakt mit dem Deckel des Halters
geschützt. Weiterhin wird damit ein Arbeitsschritt eingespart.
[0048] Gemäß einer Ausgestaltung weisen die Mittel zum Verrasten von Lochplatte und Schale
von zwei einander gegenüberliegenden Rändern der Lochplatte nach unten vorstehende
Rastlaschen mit nach außen vorstehenden Rastnasen und die Rastnasen aufnehmende Ausnehmungen
in den Seitenwänden unterhalb der oberen Ränder der Schale auf. Diese Ausgestaltung
ermöglicht den Einsatz bereits bekannter Lochplatten in der Nachfüllpackung der Vorrichtung.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen die Mittel zum Verrasten von Schale und
Halter nach außen vorspringende Ausformungen in den Seitenwänden unterhalb der oberen
Ränder der Schale und die Ausformungen übergreifende, federnde Verriegelungshaken
des Halters auf. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Ausformungen in den Seitenwänden
der Schale zugleich als Ausnehmungen zur Aufnahme der Rastnasen der Lochplatte ausgebildet.
Somit ist der Halter wahlweise mit der Nachfüllpackung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
oder mit der Lochplatte einer herkömmlichen Nachfüllpackung ohne Schale und Abdeckung
bestückbar.
[0049] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist die Schale und/oder die Abdeckung eine Wandstärke
von 0,05 mm bis 1,0 mm auf.
[0050] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind Lochplatte, Schale und Abdeckung aus Kunststoff
hergestellt. Bevorzugt ist die Lochplatte spritzgegossen und/oder die Schale tiefgezogen
oder ein Blister (Formteil aus einer Kunststofffolie mit geringer Steifigkeit) oder
spritzgegossen und/oder die Abdeckung tiefgezogen oder spritzgegossen. Insbesondere
bei Ausführung der Schale als Blister kann die Abdeckung auch eine Folie sein, die
auf den oberen Rand des Blisters aufgesiegelt ist. Die Folie kann mittels geeigneter
Herstellungsverfahren (z.B. Blasformen, Kaschieren mehrschichtiger Folien etc.) hergestellt
sein.
[0051] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Halter ebenfalls aus Kunststoff hergestellt.
Bevorzugt ist der Halter spritzgegossen. Da der Halter wieder verwendbar ist, kommt
eine zumindest teilweise Ausbildung des Halters aus anderen Materialien als Kunststoff
ebenfalls in Betracht. So kann der Halter ganz oder teilweise aus Metall hergestellt
sein.
[0052] Gemäß einer Ausgestaltung besteht/bestehen die Lochplatte und/oder die Schale und/oder
die Abdeckung und/oder der Halter ganz oder teilweise aus Polypropylen und/oder Polyethylen
und/oder Polycarbonat und/oder Acrylnitril-Butadien-StyrolCopolymere und/oder Polystyrol
und/oder Polyethylenterephthalat und/oder bioabbaubare Kunststoffe und/oder bio-basierte
Kunststoffe und/oder Verbundfolien aus Polyamid und Polyethylen oder Polyethylenterephthalat
und Polyethylen.
[0053] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Nachfüllpackung vor dem Einsetzen in die Halterung
in einen Beutel und/oder in einer Schrumpffolie eingeschlossen. Gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung ist die Nachfüllpackung in dem Beutel und/oder der Schrumpffolie steril
eingeschlossen. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind mehrere Nachfüllpackungen
gemeinsam in einem Beutel und/oder einer Schrumpffolie enthalten. Gemäß einer weiteren
Ausgestaltung ist die Nachfüllpackung in dem Beutel und/oder in der Schrumpffolie
in eine Umverpackung aus Karton und/oder Wellpappe eingesetzt. Zum Einsetzen in den
Halter wird die Nachfüllpackung aus dem Beutel und/oder der Schrumpffolie entnommen.
Dann entfällt eine sterile Barriere, die die Pipettenspitzen vor Verunreinigung schützt.
Die Pipettenspitzen der Nachfüllpackung werden jedoch weiterhin durch die Schale und
die Abdeckung gegen Verunreinigungen geschützt. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung
weist die Nachfüllpackung einen Originalitätsverschluss auf. Dieser dient der sicheren
Aufbewahrung des Packungsinhalts, vor allem wenn die Gewährung der Sterilität besonders
kritisch ist. Wird die Nachfüllverpackung geöffnet, wird der Originalitätsverschluss
zerstört. So ist auf einen Blick erkennbar, ob die Nachfüllpackung noch originalverschlossen
ist.
[0054] Ferner wird die Aufgabe durch eine Verwendung einer Nachfüllpackung gemäß Anspruch
20 gelöst.
[0055] Bei der erfindungsgemäßen Verwendung einer Nachfüllpackung mit einer mit Pipettenspitzen
bestückten Lochplatte und einer die Lochplatte mit den Pipettenspitzen umhüllenden
Verpackung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen wird
● die Nachfüllpackung in ihrer Verpackung oder einem Teil der Verpackung in einen
Halter eingesetzt,
● werden Pipettenspitzen durch Aufsetzen einer Pipette aus der Lochplatte entnommen
und
● leitet der Halter beim Aufsetzen der Pipette wirkende Aufsetzkräfte an der Verpackung
vorbei.
[0056] Bei der erfindungsgemäßen Verwendung sind die Pipettenspitzen beim Einsetzen in den
Halter vor Kontamination geschützt. Bevorzugt sind sie bis zum Öffnen der im Halter
angeordneten Verpackung unmittelbar vor der Entnahme von Pipettenspitzen durch die
Verpackung vor Kontamination geschützt. Die Verpackung ist vorzugsweise durch eine
Schale und durch eine Abdeckung gebildet, die in den Ansprüchen für die Vorrichtung
zum Bereitstellen von Pipettenspitzen im Einzelnen beschrieben ist. Die Verpackung
kann aber auch eine Verpackung aus Karton oder einem anderen Material sein. Vorzugsweise
wird die Nachfüllpackung in der gesamten Verpackung in den Halter eingesetzt, in der
sie zuvor transportiert bzw. gelagert worden ist. Die Verwendung bezieht aber auch
mögliche Varianten ein, bei denen die Nachfüllpackung nur in einem Teil ihrer Verpackung
in den Halter eingesetzt wird, beispielsweise in einem Unterteil der Verpackung, das
die Pipettenspitzen von unten schützt. Das Unterteil der Verpackung schützt die Pipettenspitzen
beim Einsetzen in den Halter in den Bereichen, die mit Flüssigkeit in Kontakt kommen
vor Handkontakt oder Kontakt mit dem Halter, was zu unerwünschten Verunreinigungen
führen könnte. Beim Aufsetzen einer Pipette auf eine oder mehrere Pipettenspitzen
werden die Pipettenspitze auf einen Ansatz der Pipette aufgeklemmt oder in eine Bohrung
der Pipette eingeklemmt, sodass sie auf dem Ansatz bzw. in der Bohrung fixiert wird.
Die dabei wirkenden Aufsetzkräfte werden vom Halter an der Verpackung vorbei geleitet,
sodass sie nicht die Verpackung deformieren und das Erreichen hinreichend hoher Klemmkräfte
zum Fixieren der Pipettenspitze auf dem Ansatz bzw. in der Bohrung verhindern. Vorzugsweise
leitet der Halter die Aufsetzkräfte vollständig an der Verpackung bzw. an den Teilen
der Verpackung vorbei, die eine geringe Steifigkeit aufweisen, sodass jegliche Deformation
der Verpackung vermieden wird. Hierfür kann die Lochplatte über einen zwischenliegenden,
seitlich flanschartig vorstehenden Randbereich der Verpackung am Halter abgestützt
sein, oder die Lochplatte kann direkt am Halter abgestützt sein. Es reicht jedoch
aus, dass der Halter die Aufsetzkräfte nur teilweise ableitet, und zwar in einem Ausmaß,
dass eine Deformation der Verpackung bis zu einem Grad verhindert, der das Erreichen
hinreichend hoher Klemmkräfte zum Fixieren der Pipettenspitze auf den Ansatz bzw.
in der Bohrung vereitelt. Hierfür kann beispielsweise die Verpackung mit der äußeren
Oberfläche ihrer Seitenwände flächig in einer Aufnahme des Halters abgestützt sein,
wobei sie vorzugsweise mit der gesamten äußeren Oberfläche ihrer Seitenwände oder
einem überwiegenden Teil dieser äußeren Oberfläche im Halter abgestützt sein kann.
Gegebenenfalls stützt sich die Schale zusätzlich mit ihrem Boden in der Aufnahme ab.
Vorzugsweise werden die Aufsetzkräfte vom Halter in einen Untergrund geleitet, auf
dem der Halter ruht.
[0057] Gemäß einer Ausgestaltung der Verwendung wird die Nachfüllpackung vor dem Einsetzen
in den Halter einer sterilen Umverpackung entnommen. In der sterilen Umverpackung
ist die Nachfüllpackung bis zum Einsetzen in den Halter unter Sterilbedingungen geschützt.
Beim Einsetzen in den Halter ist sie immer noch durch die Verpackung geschützt. Diese
Verwendung ermöglicht, die Pipettenspitzen in sterilem oder nahezu sterilem Zustand
in den Halter einzusetzen. Die Pipettenspitzen können im sterilen Zustand in den Halter
eingesetzt werden, wenn die Verpackung der Nachfüllpackung selber steril ist. Dies
kann insbesondere bei der Ausführung der Nachfüllpackung als Blisterverpackung erreicht
werden. In diesem Falle können die Pipettenspitzen in der Nachfüllpackung in sterilem
Zustand in den Halter eingebracht werden, auch wenn die Nachfüllpackung vorher nicht
in einer sterilen Umverpackung enthalten war. Vorteilhafterweise ist auch in einer
sterilen Verpackung die Nachfüllpackung in einer sterilen Umverpackung verpackt, weil
dies eine Kontamination der Außenseiten der Verpackung der Nachfüllpackung vermeidet
und entsprechende Ansammlungen von Verunreinigungen auf dem Halter, in den die Nachfüllpackung
eingesetzt wird.
[0058] Gemäß einer Ausgestaltung wird eine sterile Nachfüllpackung in den Halter eingesetzt.
Diese ist z.B. eine Blisterverpackung.
[0059] Die sterile Umverpackung ist bevorzugt ein steriler Beutel aus Kunststoff oder eine
sterile Kunststoffbox.
[0060] Schließlich wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Herstellen einer Nachfüllpackung
gemäß Anspruch 23 gelöst.
[0061] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen einer Nachfüllpackung enthaltende
Pipettenspitzen wird
● in ein Vakuumwerkzeug mit einer Kavität mit einem Auflagerand im oberen Bereich
eine Blisterfolie aus Kunststoff eingebracht,
● unter Einwirkung von Vakuum und Temperatur auf die Blisterfolie ein an die Form
der Kavität angepasster Blister mit einem oberen Auflagerand hergestellt,
● eine mit Pipettenspitzen bestückte Lochplatte in den Blister eingebracht oder eine
Lochplatte in den Blister eingebracht und danach die Lochplatte mit Pipettenspitzen
bestückt und
● auf den oberen Auflagerand des Blisters eine Abdeckung aufkaschiert.
[0062] Das erfindungsgemäße Verfahren ist geeignet, Nachfüllpackungen unter äußerst geringem
Materialaufwand herzustellen. Die Pipettenspitzen können insbesondere in der Nachfüllpackung
im sterilen Zustand gelagert werden, wenn die Herstellung der Nachfüllpackung unter
Sterilbedingungen erfolgt. Die Sterilbedingungen können bis zum Öffnen der Nachfüllpackung
erhalten bleiben. Die Nachfüllpackung braucht erst in einem Halter geöffnet zu werden,
d.h. unmittelbar vor Entnahme von Pipettenspitzen zum Zwecke des Dosierens. Das Aufkaschieren
erfolgt z.B. durch Heißsiegeln bzw. thermisches Verschweißen einer Abdeckung aus Kunststoff
mit dem Blister aus Kunststoff.
[0063] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen beim Einsetzen einer Nachfüllpackung
in einen Halter in einer Perspektivansicht schräg von oben und von der Seite;
- Fig. 2
- die Nachfüllpackung in einer Perspektivansicht schräg von oben und von der Seite;
- Fig. 3.1
- den Halter mit aufgeklapptem Deckel in einer Perspektivansicht schräg von oben und
von der Seite;
- Fig. 3.2
- einen alternativen Halter mit Füßen mit aufgeklapptem Deckel in einer Perspektivansicht
schräg von oben und von der Seite;
- Fig. 4
- die Vorrichtung in einem perspektivischen Sprengbild;
- Fig. 5
- die Vorrichtung mit in den Halter eingesetzter Nachfüllpackung bei geöffnetem Deckel
und abgenommener Abdeckung in einer Perspektivansicht schräg von oben und von der
Seite;
- Fig. 6
- die Verrastung von Lochplatte, Schale und Halter derselben Vorrichtung in einem teilweisen
Vertikalschnitt;
- Fig. 7
- die Verrastung einer Lochplatte mit dem Halter derselben Vorrichtung in einem teilweisen
Vertikalschnitt;
- Fig. 8
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen
beim Einsetzen der Nachfüllpackung in den Halter in einer Perspektivansicht schräg
von oben und von der Seite;
- Fig. 9
- die Nachfüllpackung derselben Vorrichtung in einem perspektivischen Sprengbild schräg
von oben und von der Seite;
- Fig. 10
- die Nachfüllpackung bei abgehobenem Deckel in einer Perspektivansicht schräg von unten
und von der Seite;
- Fig. 11
- die Vorrichtung bei in den Halter eingesetzter Nachfüllpackung und abgehobener Abdeckung
in einer Perspektivansicht schräg von oben und von der Seite;
- Fig. 12
- Lochplatte mit eingesetzten Pipettenspitzen und Schale einer Variante der Nachfüllpackung
in einer Perspektivansicht schräg von oben und von der Seite;
- Fig. 13
- dieselbe Variante mit zugeordneter Abdeckung auseinandergezogen in einer Perspektivansicht
schräg von oben und von der Seite;
- Fig. 14
- eine weitere Variante einer Lochplatte mit Pipettenspitzen und Schale in einer Perspektivansicht
schräg von oben und von der Seite;
- Fig. 15
- dieselbe Variante mit zugeordneter Abdeckung auseinandergezogen in einer Perspektivansicht
schräg von oben und von der Seite;
- Fig. 16
- eine weitere Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen in einer Perspektivansicht
schräg von oben und von der Seite;
- Fig. 17
- dieselbe Vorrichtung beim Einsetzen der Nachfüllpackung in einer Perspektivansicht
schräg von oben und von der Seite;
- Fig. 18
- dieselbe Vorrichtung in einem perspektivischen Sprengbild schräg von oben und von
der Seite;
- Fig. 19
- eine weitere Variante einer Nachfüllpackung mit einer als Blister ausgeführten Schale
mit eingesetzter Lochplatte in einer Perspektivansicht schräg von oben und von der
Seite;
- Fig. 20
- Herstellung des Blisters in einem Vakuumwerkzeug in einem grobschematischen Vertikalschnitt;
- Fig. 21
- eine weitere Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen in einer Perspektivansicht
schräg von oben und von der Seite;
- Fig. 22
- dieselbe Vorrichtung beim Einsetzen der Nachfüllpackung in einer Perspektivansicht
schräg von oben und von der Seite;
- Fig. 23
- dieselbe Vorrichtung in einem perspektivischen Sprungbild schräg von oben und von
der Seite;
- Fig. 24
- die Verrastung von Lochplatte und Schale derselben Vorrichtung in einem teilweisen
Vertikalschnitt;
- Fig. 25
- die Verrastung von Lochplatte und Halter derselben Vorrichtung in einem teilweisen
Vertikalschnitt senkrecht zum Schnitt von Fig. 24;
- Fig. 26
- Anordnung zur Ermittlung der Abhängigkeit der Verformung von Schalen und Haltern von
der aufgebrachten Druckkraft in einer grobschematischen Ansicht;
- Fig. 27
- Diagramm mit gemessenen Kraft-Weg-Kurven der Schale einer herkömmlichen Nachfüllpackung
und des Unterteils eines herkömmlichen Halters;
- Fig. 28
- tabellarische Übersicht von Messwerten der Steifigkeit der Schale einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Halters sowie von Schalen herkömmlicher Nachfüllstapel
sowie von Unterteilen herkömmlicher Halter.
[0064] In dieser Anmeldung beziehen sich die Angaben "oben" und "unten" auf eine Ausrichtung
der Vorrichtung mit horizontaler Lochplatte, wobei die Schale im Wesentlichen unterhalb
der Lochplatte und die Abdeckung im Wesentlichen oberhalb der Lochplatte angeordnet
ist. Ferner ist die Aufnahme mit ihrer Öffnung zum Einsetzen der Nachfüllpackung horizontal
ausgerichtet und befindet sich der Deckel vertikal oberhalb der Aufnahme des Unterteils.
[0065] Bei verschiedenen Ausführungsbeispielen sind dieselben oder grundsätzlich übereinstimmende
Teile mit denselben Bezugsziffern versehen.
[0066] Gemäß Fig. 1 umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 eine Nachfüllpackung 2 und
einen Halter 3.
[0067] Gemäß Fig. 2 und 4 umfasst die Nachfüllpackung 2 eine Lochplatte 4, eine darunter
angeordnete Schale 5 und eine oberhalb der Lochplatte 4 angeordnete Abdeckung 6. In
die Lochplatte sind Pipettenspitzen 7 eingesetzt, was in Fig. 4 beispielhaft für vier
Pipettenspitzen 7 gezeigt ist.
[0068] Gemäß Fig. 3.1 und 4 weist der Halter 3 einen Rahmen 8, einen Trog 9 und einen Deckel
10 auf.
[0069] Die Lochplatte 4 ist eine im Wesentlichen rechteckige Platte, die in 8 Reihen und
12 Spalten insgesamt 96 kreisrunde Löcher 11 aufweist. Die Löcher 11 sind so bemessen,
dass Pipettenspitzen 7 bestimmte Größe darin einsetzbar und aufgrund einer Erweiterung
ihres äußeren Durchmessers zum oberen Ende hin in der Lochplatte 4 gehalten sind,
ohne durch die Löcher 11 hindurchzufallen. Hierfür können die Pipettenspitzen 7 einen
kontinuierlich sich vom unteren Ende zum oberen Ende hin erweiternden Durchmesser
oder eine sprunghafte Vergrößerung des Außendurchmessers aufweisen.
[0070] Von den beiden längeren Rändern der Lochplatte 4 stehen nach unten Rastlaschen 12
vor. Die Rastlaschen 12 sind etwa in der Mitte der beiden längeren Ränder angeordnet.
Die Rastlaschen 12 weisen jeweils neben ihren beiden seitlichen Rändern Rastnasen
13.1, 13.2 auf.
[0071] Die Lochplatte 4 ist aus einem elastischen Kunststoff hergestellt, so dass die Rastlaschen
12 bzw. die Rastnasen 13.1, 13.2 elastisch verformbar sind. Die Lochplatte 4 ist vorzugsweise
durch Spritzgießen hergestellt.
[0072] Die Schale 5 ist im Wesentlichen kastenförmig. Im Ausführungsbeispiel vergrößert
sich der Abstand einander gegenüberliegender Seitenwände 14.1, 14.2 bzw. 14.3, 14.4
ausgehend vom Boden 15 zu einer oberen Öffnung 16 der Schale 5 hin geringfügig. Die
Schale 5 hat am oberen Rand umlaufend einen nach außen vorspringenden Absatz 17. Daran
schließt sich ein vertikaler oberer Randabschnitt 18 an. Am oberen Ende des oberen
Randabschnittes ist ein horizontal nach außen vorstehender, oberer Auflagerand 19
angeordnet.
[0073] Etwa mittig in den beiden Seitenwänden 14.1, 14.2 befindet sich jeweils etwa direkt
unterhalb des Absatzes 17 eine Ausformung 20 der Seitenwände 14.1, 14.2, die im Vertikalschnitt
von Fig. 6 zwei spitzwinklig zur Ebene der Seitenwände 14.1, 14.2 gerichtete Abschnitte
20.1, 20.2 aufweisen, die entlang einer Verbindungslinie 20.3 miteinander verbunden
sind. Gemäß Fig. 4 weisen die Seitenwände 14.1, 14.2 unterhalb des oberen Auflagerandes
19 zwischen zwei streifenförmigen Randabschnitten 20.12, 20.22 der Ausformungen 20
Aussparungen 21 auf, die etwa bis zu der Verbindungslinie 20.3 bzw. ein kurzes Stück
darunter reichen.
[0074] Die Schale 5 ist vorzugsweise durch Tiefziehen aus einer dünnen Kunststofffolie hergestellt.
[0075] Gemäß Fig. 2 und 4 ist die Abdeckung 6 haubenartig ausgebildet, wobei sich ausgehend
vom Boden 21 der Abdeckung 6 der Abstand einander gegenüberliegender Seitenwände 22.1,
22.2, 22.3, 22.4 der Abdeckung 6 zur
[0076] Öffnung 23 der Abdeckung 6 hin verbreitert. Die Abdeckung 6 hat gemäß Fig. 4 an den
Innenseiten ihrer Seitenwände 22.1 bis 22.4 linienförmige oder punktförmige Rastvorsprünge
24, die mit dem oberen Auflagerand 19 verrastbar sind (vgl. Fig. 6).
[0077] Die Lochplatte 4 ist auf den oberen Auflagerand 19 der Schale 5 aufsetzbar. Hierbei
greifen die Rastlaschen 12 in die Aussparungen 21 ein und sind die Rastnasen 13.1,
13.2 hinter den streifenförmigen Randabschnitten 20.12, 20.22 der Ausformungen 20
verrastet (vgl. Fig. 2). Durch die Aussparungen 21 hindurch können die Rastlaschen
12 nach innen gedrückt werden, so dass die Rastnasen 13.1, 13.2 von den Ausformungen
20 freikommen und die Lochplatte 4 von der Schale 5 abhebbar ist.
[0078] Gemäß Fig. 2 ist die Lochplatte 4 auf die Schale 5 aufgesetzt und durch das Zusammenwirken
von Rastnasen 13.1, 13.2 und Ausformungen 20 mit dieser verrastet. Ferner ist die
Abdeckung 6 an ihren Rastvorsprüngen 24 mit dem oberen Auflagerand 19 der Schale 5
verrastet. In diesem Zustand ist die Nachfüllpackung 2 in den Halter 3 einsetzbar,
wobei die Pipettenspitzen 7 gegen Verunreinigungen geschützt sind.
[0079] Gemäß Fig. 3.1 und 4 umfasst der Rahmen 8 des Halters 3 ein oberes, im Wesentlichen
horizontales Rahmenteil 25, das eine Aufnahme 26 des Halters 3 oben umschließt. Das
obere Rahmenteil 25 ist unten mit dem Trog 9 verbunden. Der Trog 29 steht von einem
inneren Rand des oberen Rahmenteils 25 nach unten vor. Vom äußeren Rand des oberen
Rahmenteils 25 steht eine umlaufende Schürze 27.1 nach unten vor, die den Trog 9 umschließt.
Die Schürze 27.1 steht gleich weit oder etwas weiter nach unten vom oberen Rahmenteil
25 vor als der Trog 9.
[0080] Bei der Variante von Fig. 3.2 stehen von den Ecken des oberen Rahmenteiles 25 vier
Füße 27.2 nach unten vor. Die vier Füße 27.2 stehen gleich weit oder etwas weiter
nach unten vor als der Trog 9.
[0081] Der Trog 9 ist im Wesentlichen quaderförmig. Im Beispiel von Fig. 3.1 und 3.2 hat
er einander gegenüberliegende Seitenwände 28.1, 28.2, 28.3, 28.4, deren Abstand sich
ausgehend vom Boden 29 zur oberen Öffnung 30 der Aufnahme 26 hin etwas vergrößert.
Der Trog 9 und das obere Rahmenteil 25 umgrenzen die Aufnahme 26 des Halters 3, die
von oben durch die Öffnung 30 zugänglich ist.
[0082] Um die Öffnung 30 herum erstreckt sich der untere Auflagerand 31 des Halters 3.
[0083] Das obere Rahmenteil 25 hat an den inneren Rändern seiner beiden langen Seiten jeweils
zwei Rasthaken 32, die in dem Vertikalschnitt von Fig. 6 und 7 U-förmig sind. Die
Rasthaken 32 haben einen Abstand voneinander, der dem Abstand zwischen den streifenförmigen
Randabschnitten 20.12, 20.22 der Ausformungen 20 der Schale 5 entspricht. Zwischen
den beiden Rasthaken 32 sind am oberen Rand des oberen Rahmenteiles 25 Freiräume 33
vorhanden, die einen Zugriff auf die Rastlaschen 12 einer Lochplatte 4 ermöglichen.
[0084] Gemäß Fig. 5 und 6 umgreifen die Rasthaken 32 die Außenseiten der Ausformungen 20,
wenn die Nachfüllpackung 2 in den Halter 3 eingesetzt ist. Gemäß Fig. 7 übergreifen
die Rasthaken 32 die Rastnasen 13.1, 13.2 an den Rastlaschen 12, wenn die Lochplatte
4 ohne Schale 5 in den Halter 2 eingerastet ist.
[0085] Trog 9 und Rahmen 8 sind z.B. getrennt spritzgegossen und miteinander verbunden,
z.B. durch Verrasten, oder im 2K-Spritzgußverfahren einteilig hergestellt. Sie bilden
gemeinsam das Unterteil 34 des Halters 3.
[0086] Der Deckel 10 ist über Gelenkverbindungen 35 an einen äußeren Rand des horizontalen
Rahmenteils 25 angelenkt ist. Die Abdeckung 6 und der Deckel 10 weisen jeweils komplementäre
Hinterschnitte 36, 37 (vgl. Fig. 6, 7) auf, die einander hintergreifen, wenn die Nachfüllpackung
2 in den Halter 3 eingesetzt und der Deckel 10 zugeklappt wird.
[0087] Die Verrastung zwischen Deckel 10 und Abdeckung 6 ist stärker als die Verrastung
zwischen Abdeckung 6 und Schale 5, so dass die Abdeckung 6 von der Schale 5 abgehoben
wird, wenn der Deckel 10 geöffnet wird. Dabei verbleibt die Abdeckung 6 im Deckel
10. Diese Situation ist in Fig. 5 gezeigt. Vorzugsweise ist die Verrastung zwischen
Nachfüllpackung 2 und Halter 3 stärker als die Verrastung zwischen Abdeckung 6 und
Schale 5, damit die Nachfüllpackung 2 beim Öffnen des Deckels 10 und der Abdeckung
6 nicht aus dem Halter 3 herausgezogen wird. Die Pipettenspitzen 7 sind dann zur Aufnahme
durch eine Pipette bereit. Durch Schließen des Deckels 10 wird die Abdeckung 6 wieder
mit der Schale 5 verrastet und werden verbliebene Pipettenspitzen 7 vor Verunreinigung
geschützt.
[0088] Wenn sämtliche Pipettenspitzen 7 aus der Nachfüllpackung 2 entnommen sind, kann diese
aus ihren Verrastungen herausgezogen und durch eine neue Nachfüllpackung 2 ersetzt
werden. Gegebenenfalls kann hierfür zunächst die Lochplatte 4 aus der Schale 5 entnommen
werden, wodurch das Aufheben der weiteren Verrastungen erleichtert wird. Die Teile
der Nachfüllpackung 2 können auseinander genommen platzsparend entsorgt werden.
[0089] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 8 bis 11 unterscheidet sich von dem Vorbeschriebenen
insbesondere dadurch, dass der obere Auflagerand 19 der Schale 5 direkt mit den Seitenwänden
14.1 bis 14.4 verbunden ist. Ferner stehen von den äußeren Rändern der schmalen Seiten
des oberen Auflagerandes 19 Schnapphaken 35 hoch. Die Schale 5 ist über die Schnapphaken
35 mit der Lochplatte 4 verriegelbar (vgl. Fig. 10 und 11). Dabei sind die Rastlaschen
12 an den Außenseiten der Seitenwände 14.1, 14.2 angeordnet. Die Schale 5 ist somit
mittels einer Schnappverbindung unter der Lochplatte 4 befestigt. Die Abdeckung 6
ist von oben auf die Lochplatte 4 aufsetzbar, sodass sie kraftschlüssig mit dieser
verbunden ist, wie in Fig. 8 gezeigt.
[0090] Wenn diese Nachfüllpackung 2 gemäß Fig. 11 in den Halter 3 eingesetzt ist, verriegeln
die Rastnasen 13.1, 13.2 der Lochplatte 4 direkt mit den Rasthaken 32 des Halters
3. Dabei ist die Lochplatte 4 über den oberen Auflagerand 19 auf dem unteren Auflagerand
31 des Halters 3 abgestützt.
[0091] Der Deckel 10 des Halters 3 ist über seitliche Laschen 36 mit Lageraugen 37 auf Lagerbolzen
38 gelagert, die von Seitenwänden des Halters 3 nach außen vorstehen. Die Abdeckung
6 muss gesondert von der Nachfüllpackung 2 abgezogen werden, um Zugang zu den Pipettenspitzen
7 zu haben. Nach Entnahme von Pipettenspitzen kann die Nachfüllpackung 2 durch Schließen
des Deckels 10 geschützt werden.
[0092] Bei diesem Ausführungsbeispiel kommen eine herkömmliche Lochplatte 4 und eine herkömmliche
Abdeckung 6 zum Einsatz.
[0093] Die Nachfüllpackung 2 von Fig. 12 und 13 unterscheidet sich von der Nachfüllpackung
2 gemäß Fig. 8 bis 11 dadurch, dass die Schale 5 lediglich die unteren Bereiche der
Pipettenspitzen 7 abdeckt. Hierfür ist die Schale 5 als Bodenplatte ausgebildet. Diese
weist einen plattenförmigen Träger 39 mit einer Vielzahl kreisrunder Plattenlöcher
40 auf, von deren Unterseite Hohlkegel 41 vorstehen. Die Anordnung der Plattenlöcher
40 entspricht genau der Anordnung der Löcher in der Lochplatte 4. Die Innenkontur
der Hohlkegel 41 ist an die Außenkontur der unteren konischen Bereiche der Pipettenspitzen
7 angepasst.
[0094] Die in der Lochplatte verhaltenen Pipettenspitzen sind durch die Plattenlöcher 40
in die Hohlkegel 41 einführbar und durch Einpressen kraftschlüssig mit diesen verbindbar.
In dieser Anordnung ist die Nachfüllpackung 2 in Fig. 12 gezeigt.
[0095] Die als Bodenplatte ausgebildete Schale 5 schützt die unteren Teile der Pipettenspitze
beim Umsetzen der Nachfüllpackung 2 in einen Halter 3 gemäß Fig. 8. Beim Umsetzen
ist vorzugsweise zusätzlich eine Abdeckung 6 entsprechend Fig. 8 auf die Lochplatte
4 aufgepresst, um die Pipettenspitzen 7 von oben zu schützen. Damit sind die mit Gas
bzw. Flüssigkeit in Kontakt kommenden Bereiche der Pipettenspitzen 7 beim Umsetzen
geschützt. Diese Nachfüllpackung 2 ist besonders materialsparend.
[0096] Die Nachfüllpackung 2 von Fig. 14 und 15 unterscheidet sich von der Vorbeschriebenen
dadurch, dass die als Bodenplatte ausgebildete Schale 5 zusätzlich mit emporstehenden
Seitenwänden 42.1 bis 42.4 versehen ist, die die Pipettenspitzen 7 seitlich abdecken.
Wenn die Lochplatte 4 auf dem oberen Rand der Seitenwände 42.1 bis 42.4 aufsitzt und
die Pipettenspitzen 7 in die Hohlkegel 41 eingepresst sind, ist die Anordnung aus
Pipettenspitzen 7, Lochplatte 4 und Schale 5 kraftschlüssig und formschlüssig gehalten.
Zusätzlich wird die Abdeckung 6 durch Aufpressen kraftschlüssig an der Lochplatte
4 fixiert.
[0097] Die Nachfüllpackungen 2 von Fig. 12 bis 15 sind grundsätzlich wie die Nachfüllpackung
2 von Fig. 8 bis 11 in einen Halter 3 einsetzbar und aus diesem entnehmbar.
[0098] Das Ausführungsbeispiel von Fig. 16 bis 18 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel
von Fig. 1 bis 7 insbesondere dadurch, dass der Halter 3 ohne Trog 9 und ohne Deckel
10 ausgebildet ist. Ferner ist die Abdeckung 6 der Nachfüllpackung 2 als Schnappdeckel
ausgebildet, der mit dem äußeren Rand des oberen Auflagerandes 19 der Schale 5 verschnappbar
ist. Da der Schnapprand 43 der Abdeckung 6 den äußeren Rand des Auflagerandes 19 umgreift,
liegt der Schnapprand 43 selber auf dem unteren Auflagerand 31 auf, wie in Fig. 16
gezeigt.
[0099] Die Lochplatte 4 liegt auf dem nach außen vorspringenden Absatz 17 der Schale 5 auf
und die Lastlaschen 12 durchgreifen Schlitze 44 des Absatzes 17, sodass sie unterhalb
des Absatzes 17 von außen zugänglich sind. Die Rastlaschen 12 sind somit an geeigneten
Rastnasen 13.1, 13.2 mit entsprechenden Hinterschnitten des Halters 3 verriegelbar.
[0100] Bei dieser Vorrichtung sind die Pipettenspitzen 7 lediglich durch die Schale 5 und
die Abdeckung 6 vor Verunreinigungen geschützt.
[0101] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 19 ist die Schale 5 entsprechend der Schale
der Nachfüllpackung 2 von Fig. 14 bis 18 ausgebildet. Die Schale 5 ist als Blister
hergestellt. Die Abdeckung 6 kann bei diesem Ausführungsbeispiel auch durch eine auf
den oberen Auflagerand 19 aufkaschierte Folie gebildet sein.
[0102] Gemäß Fig. 20 wird in ein Vakuumwerkzeug 45 mit einer entsprechenden Kavität 46 mit
einem Auflagerand 47 im oberen Bereich eine Blisterfolie 48 aus Kunststoff eingebracht.
Der Blister 49 wird dann in an sich bekannter Weise unter Einwirkung von Vakuum und
Temperatur auf die Blisterfolie 48 hergestellt. Die Nachfüllpackung 2 wird anschließend
hergestellt, indem eine mit Pipettenspitzen 7 bestückte Lochplatte 4 in den Blister
49 eingebracht wird. Schließlich kann eine Abdeckung 6 aus Papier oder aus einer geeigneten
Folie auf den oberen Auflagerand 19 des Blisters 49 aufkaschiert werden. Die Pipettenspitzen
7 können ggfs. auch nach dem Formen des Blisters 49 in die Lochplatte 4 eingesetzt
werden.
[0103] Diese Herstellungsweise ist automatisierbar und verfahrenstechnisch leicht umsetzbar.
Die Blisterverpackung ermöglicht eine starke Reduzierung des Verpackungsmülls. Außerdem
ermöglicht eine als Blister 49 ausgeführte Nachfüllpackung 2 die Bestückung eines
Halters 3 mit sterilen Pipettenspitzen 7. Erst kurz vor der Entnahme der Pipettenspitzen
7 braucht die Abdeckung 6 bzw. die aufkaschierte Folie entfernt zu werden.
[0104] Die Nachfüllpackung 2 mit einem Blister als Schale 5 kann im Halter 2 verrastet werden,
wobei die Rastlaschen 12 mit den Rastnasen 13.1, 13.2 durch die Blisterfolie 48 hindurch
mit den entsprechenden Rasthaken 32 oder anderen Hinterschnitten des Halters 3 verriegelbar
sind. Wenn die Nachfüllpackung verrastet ist, kann die Siegelfolie von dem Blister
49 abgezogen und die Pipettenspitzen 7 können entnommen werden. Die Blisterfolie 48
ist so flexibel, dass sie eine ebene Auflage der Lochplatte 4 auf dem unteren Auflagerand
31 nicht stört, sodass auch randständige Pipettenspitzen 7 störungsfrei entnommen
werden können.
[0105] Das Ausführungsbeispiel von Fig. 21 bis 25 hat als Besonderheit, dass die Schale
5 mit der Unterseite der Lochplatte 4 verbunden ist. Hierfür weist die Schale 5 an
den beiden längeren oberen Rändern nach außen vorstehende Rastlaschen 50 auf. Die
Rastlaschen 50 sind mit Rastvorsprüngen 51 der Lochplatte 4 verrastbar, die von einem
schürzenartig seitlich und nach unten vorstehenden Randbereich 52 der Lochplatte 4
unterhalb von Ausbrüchen 53 nach innen vorstehen. In der verrasteten Stellung von
Lochplatte 4 und Schale 5 stützt sich die Schale 5 zusätzlich mit ihrem oberen Rand
an nach unten vorstehende Rippen 54 an der Unterseite der Lochplatte 4 ab. Die mit
der Schale 5 verrastete Lochplatte 4 ist mit ihrem seitlich und nach unten vorstehenden
Randbereich 52 auf einem unteren Auflagerand 31 des Halters 3 aufsetzbar, der durch
den oberen Rand von nach innen vorstehenden Auflagerippen 55 an der Innenseite des
Halters 3 gebildet ist.
[0106] Ferner weist die Lochplatte 4 an den schmalen Rändern nach oben vorstehende Rastlaschen
12 auf, die über Rastnasen 13.1, 13.2 an ihrer Außenseite mit Rastwulsten 56.1, 56.2
innen am Rand der Öffnung 30 des Halters 3 verrastbar sind.
[0107] Ferner hat diese Vorrichtung 1 oberhalb des Randbereichs 52 der Lochplatte 4 eine
umlaufende Stufe 57. Auf die Stufe 57 ist eine schalenförmige Abdeckung 6 lose aufgesetzt.
Hierfür hat die Abdeckung 6 am unteren Rand ebenfalls eine umlaufende äußere Stufe
58. Im Bereich der äußeren Stufe 58 ist die Abdeckung an den schmalen Seiten mit Aussparungen
59 versehen, durch die hindurch die Rastlaschen 12 von außen zugänglich sind.
[0108] Die Nachfüllpackungen 2 dieses Ausführungsbeispiels sind einfach mit der aufgesetzten
Abdeckung 6 in den Halter 3 einsetzbar, sodass der untere Rand der Lochplatte 4 auf
den Auflagerippen 55 aufsitzt. Hierbei rasten die Rastlaschen 12 hinter den Rastwulsten
56.1, 56.2 ein. In dieser Anordnung kann der Deckel 10 des Halters 3 zugeschwenkt
werden. Zum Entnehmen von Pipettenspitzen 7 wird der Deckel 10 aufgeschwenkt und die
Abdeckung 6 abgenommen. Danach sind Pipettenspitzen 7 aus der Nachfüllpackung 2 entnehmbar.
[0109] Nach dem Verbrauch der Pipettenspitzen 7 kann die geleerte Nachfüllpackung 2 durch
Lösen der Rastlaschen 12 mit oder ohne aufgesetzte Abdeckung 6 aus dem Halter 3 entnommen
werden.
[0110] Gemäß Fig. 26 wird zur Ermittlung der Steifigkeit einer Schale 5 ein Versuchsaufbau
verwendet, in dem eine Druckprüfmaschine 60 vom Typ Zwick/Roell Z005 Baujahr 2003
zum Einsatz kommt. Die von der Druckprüfmaschine 60 ausgeübte Druckkraft und die Verformung
werden über eine Kraft- und Weg-Messvorrichtung 61 gemessen. Die Kraft wird über eine
Metallplatte 62 oben in die Pipettenspitzen 7 eingeleitet, die in der Lochplatte 4
sitzen, um den Einfluss der Durchbiegung der Lochplatte 4 zu minimieren. Von der Lochplatte
4 wird die Druckkraft auf den oberen Rand der Schale 5 übertragen.
[0111] Die jeweils untersuchte Schale 5 wird auf Druck bis maximal 1.000 Newton bzw. 5 mm
Stauchung belastet. Die Zwick-Druckmessvorrichtung nimmt die Kraft-Weg-Kurven auf.
In Fig. 27 ist diese für ein Beispiel einer Schale abgebildet. Die Druckkraft ist
in Newton (N) und die Stauchung in Millimetern angegeben. Bis zur Maximalkraft verformt
sich die Schale 5 linear. Die Steifigkeit ist der Quotient aus Maximalkraft (z.B.
200N) und zugehöriger Stauchung (z.B. 1,38mm). Im Beispiel beträgt die Steifigkeit
155N/mm.
[0112] Als Maximalkraft wird der Wert aus den Kurven abgeleitet, bei dem sich die Produkte
erkennbar nicht-linear und bleibend verformen. Die Ermittlung der Maximalkraft für
die Schale eines herkömmlichen Nachfüllstapels ist in Fig. 27 eingetragen.
[0113] Als Steifigkeit der jeweils untersuchten Schale wird der Quotient aus Maximalkraft
und zugehöriger Stauchung berechnet. In der Übersicht von Fig. 28 sind die entsprechenden
Messergebnisse von herkömmlichen Schalen und Haltern verschiedener Hersteller und
eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Schale 5 und des erfindungsgemäßen
Halters 3 (Hersteller F, Schale 3) angegeben. Es zeigt sich, dass die Schalen von
Nachfüllpackungen eine signifikant geringere Steifigkeit als Halter aufweisen, die
als Box oder Rack ausgeführt sind.
1. Vorrichtung zum Bereitstellen von Pipettenspitzen mit
● einer Nachfüllpackung (2), die
● eine Lochplatte (4) mit einer Vielzahl Löcher (11),
● in die Löcher (11) eingesetzte Pipettenspitzen (7),
● eine die Pipettenspitzen (7) unten abdeckende Schale (5) mit einer Steifigkeit von
bis zu 300 N/mm und
● eine die Pipettenspitzen (7) oben abdeckende, abnehmbare Abdeckung (6) aufweist
und
● einem Halter (3) mit einer Aufnahme (26) zum Einsetzen der Nachfüllpackung (2),
● wobei zwischen Nachfüllpackung (2) und Halter (3) Mittel zum Abstützen (19, 31)
der Nachfüllpackung (2), wenn diese in die Aufnahme (26) eingesetzt ist, vorhanden
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Schale (5) eine Steifigkeit von bis zu 200
N/mm, vorzugsweise von bis zu 100 N/mm aufweist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei der die Schale (5) eine Steifigkeit
von mindestens 20 N/mm, vorzugsweise von mindestens 40 N/mm aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit Mitteln zum Verrasten (12, 20) von
Lochplatte (4) und Schale (5) und/oder Mitteln zum Verrasten (19, 24) von Abdeckung
(6) und Schale (5) in Schließposition der Abdeckung (6) an der Schale (5) und/oder
Mitteln zum Abstützen von Abdeckung (6) und Lochplatte (4) in Schlussposition der
Abdeckung (6) an der Lochplatte (4).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Mittel zum Abstützen einen
seitlich vorspringenden oberen Auflagerand (19) der Schale (5), auf dem die Lochplatte
(4) randseitig abgestützt ist, und einen seitlich vom oberen Rand der Aufnahme (26)
vorspringenden unteren Auflagerand (31) des Halters (3) aufweisen, auf den die Schale
(5) mit ihrem oberen Auflagerand (19) aufsetzbar ist oder bei dem die Mittel zum Abstützen
einen seitlich vorspringenden Randbereich (52) der Lochplatte (4), mit deren Unterseite
die Schale (5) verbunden ist, und einen seitlich vom oberen Rand der Aufnahme (26)
vorspringenden unteren Auflagerand (31) des Halters (3) aufweisen, auf den die Lochplatte
(4) mit ihrem Randbereich (52) aufsetzbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit Mitteln zum Verrasten (20, 32) von
Schale (5) und/oder Lochplatte (4) und Halter (3) bei Anordnung der Nachfüllpackung
(2) in der Aufnahme (26).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei der die Mittel zum Verrasten (20, 32) von Schale
(5) und/oder Lochplatte (12) und Halter (3) stärker als die Kraft zum Öffnen (6) der
Abdeckung der Nachfüllpackung (2) ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der der Halter ein Unterteil (34)
mit der Aufnahme (26) für die Schale (5) und einen die Aufnahme (26) mit einer eingesetzten
Nachfüllpackung (2) überdeckenden Deckel (10) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, bei der der Deckel (10) eine Gelenkverbindung (35) mit
dem Unterteil (34) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, bei dem der Deckel (10) des Halters (3) und die
Abdeckung (6) der Nachfüllpackung (2) Mittel zum Verrasten (36, 37) des Deckels (10)
mit der Abdeckung (6) aufweisen, die durch Schließen des Deckels (10) bei in die Aufnahme
(26) eingesetzter Nachfüllpackung (2) miteinander verrastbar sind, wobei die Kraft
zum Auflösen der Verrastung zwischen Deckel (10) und Abdeckung (6) durch Öffnen des
Deckels (10) größer als die Kraft zum Auflösen der Verrastung zwischen Abdeckung (6)
und Schale (5) durch Öffnen der Abdeckung (6) ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, bei der die Mittel zum Verrasten (12,
20) von Lochplatte (4) und Schale (5) von zwei einander gegenüberliegenden Rändern
der Lochplatte nach unten vorstehende Rastlaschen (12) mit nach außen vorstehenden
Rastnasen (13.1, 13.2) und die Rastnasen (13.1, 13.2) aufnehmende Ausnehmungen in
den Seitenwänden (14.1, 14.2) der Schale (5) aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, bei der die Mittel zum Verrasten (20,
32) von Schale (5) und Halter (3) nach außen vorspringende Ausformungen (20) in den
Seitenwänden (14.1, 14.2) der Schale (5) und die Ausformungen (20) übergreifende,
federnde Rasthaken (32) des Halters (3) aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 12, bei der die Ausformungen (20) in den Seitenwänden
(14.1, 14.2) der Schale (5) zugleich als Ausnehmungen zur Aufnahme der Rasthaken (32)
der Lochplatte (4) ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei der der Halter (3) ein Kasten mit
einer geschlossenen Aufnahme (26) ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei der der Halter (3) ein Rahmen (8)
mit einer geöffneten Aufnahme (26) ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, bei der die Schale (5) und/oder die
Abdeckung (6) eine Wandstärke von 0,05 mm bis 1,0 mm aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, bei der die Lochplatte (4) aus Polypropylen
und/oder die Schale (5) aus Polypropylen oder Polyethylen und/oder die Abdeckung (6)
aus Polypropylen oder Polyethylen und/oder der Halter (3) aus Polycarbonat hergestellt
ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, bei der die Lochplatte (4) spritzgegossen
und/oder die Schale (5) tiefgezogen oder spritzgegossen oder ein Blister und/oder
bei der die Abdeckung (6) tiefgezogen oder spritzgegossen und/oder bei der der Halter
(3) spritzgegossen ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, bei der mindestens eine Nachfüllpackung
(2) vor dem Einsetzen in den Halter (3) in einen Beutel und/oder in einer Schrumpffolie
eingeschlossen ist.
20. Verwendung einer Nachfüllpackung mit einer mit Pipettenspitzen (7) bestückten Lochplatte
(4) und einer die Lochplatte (4) mit den Pipettenspitzen (7) umhüllenden Verpackung
(5, 6) zum Bereitstellen von Pipettenspitzen (7) für Dosierarbeiten, bei dem
● die Nachfüllpackung (2) in der Verpackung (5, 6) oder in einem Teil derselben in
einen Halter (3) eingesetzt wird,
● Pipettenspitzen (7) durch Aufsetzen einer Pipette aus der Lochplatte (4) entnommen
werden und
● leitet der Halter (3) beim Aufsetzen der Pipette wirkende Aufsetzkräfte an der Verpackung
(5, 6) vorbei ab.
21. Verwendung nach Anspruch 20, bei der die Nachfüllpackung (2) aus einer sterilen Umverpackung
entnommen wird, die eine oder mehrere Nachfüllpackungen (2) enthält.
22. Verwendung nach Anspruch 20 oder 21, bei der eine sterile Nachfüllpackung (2) in den
Halter (3) eingesetzt wird.
23. Verfahren zum Herstellen einer Nachfüllpackung (2) enthaltend Pipettenspitzen (7),
bei dem
● in ein Vakuumwerkzeug (45) mit einer Kavität (46) mit einem Auflagerand (47) im
oberen Bereich eine Blisterfolie (48) aus Kunststoff eingebracht wird,
● unter Einwirkung von Vakuum und Temperatur auf die Blisterfolie (48) ein an die
Form der Kavität (46) angepasster Blister (49) mit einem oberen Auflagerand (19) hergestellt
wird,
● eine mit Pipettenspitzen (7) bestückte Lochplatte (4), die in dem Blister (49) eingebracht
wird oder eine Lochplatte (4) in dem Blister (49) eingebracht und danach die Lochplatte
(4) mit Pipettenspitzen (7) bestückt wird und
● auf den oberen Auflagerand (19) des Blisters (49) eine Abdeckung (6) aufkaschiert
wird.