[0001] Die Erfindung betrifft eine modulare Fertigteilstützwand zur Anordnung auf einem
Betonfundament, eine aus den Elementen der Fertigteilstützwand hergestellte Stützmauer
sowie ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Stützmauer.
[0002] Innerhalb des bekannten Standes der Technik existieren zahlreiche Verfahren, eine
Stützmauer zur Erdabstützung zu erstellen. Zum einen besteht die Möglichkeit, Betonstützmauern
direkt auf der Baustelle am vorgesehenen Standort zu gießen. Dazu sind umfangreiche
Schalungs-, Armierungs- und Gießarbeiten vor Ort notwendig. Der Aufbau einer solchen
Vollbetonstützmauer ist arbeitsintensiv, teuer und zeitaufwändig. Zum anderen besteht
die Option, Betonstützmauern aus industriell vorgefertigten Bauelementen am Standort
zu errichten. Dazu werden in der Regel vorgefertigte armierte vertikale Betonwände
mit vorgefertigten oder vor Ort erstellten säulenartigen Betontragelementen verbunden,
die mit dem unteren Ende in das Erdreich eingelassen und häufig noch mit vom oberen
Ende ausgehenden Bodenankern im Erdreich verankert werden. Eine derartige Art des
Aufbaus einer Stützmauer ist wirtschaftlicher und schneller als das Gießen von Stützmauern
vor Ort. Bei der Verwendung von Bodenankern hinter der Betonstützmauer sind jedoch
spezielle Techniken notwendig, die besondere Fachleute erfordern. Vorgesehene Bodenanker
verteuern die Kosten für eine Stützmauer wesentlich.
[0003] Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit vorzuschlagen, eine Stützwand aus industriell
vorgefertigten Betonbauelementen am Aufstellungsort schnell, einfach und kostengünstig
zu erstellen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine modulare Fertigteilstützwand mit den
Merkmalen des Anspruchs 1, eine Betonstützmauer mit den Merkmalen des Anspruchs 8
und ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Stützmauer mit den Merkmalen des
Anspruchs 12 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den jeweiligen rückbezogenen
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0005] Die erfindungsgemäße modulare Fertigteilstützwand weist mindestens ein vertikal anordenbares
armiertes tafelförmiges Wandelement aus Beton zur Erdabstützung auf, mit mindestens
einem senkrecht zum Wandelement vertikal anordenbaren, einen zentralen Hohlraum aufweisenden,
mit Ortbeton ausfüllbarem und mit dem Wandelement verbindbaren Wandhafteelement aus
Stahlbeton zur Abtragung von Horizontalkräften. Das mindestens eine Wandelement mit
dem mindestens einen Wandhalteelement ist konfiguriert zur Anordnung auf einem Betonfundament.
Das Wandelement kann als Massiv- oder Hohlwandelement ausgebildet sein und unterschiedliche
Längen und Höhen aufweisen. Dabei kann die Unterkante des Wandelementes rechtwinkelig
und/oder in einem anderen Winkel zu den Seitenkanten angeordnet sein und sich geradlinig
oder abgestuft zwischen den Seitenkanten des Wandelementes erstrecken. Die Oberkante
kann beliebig geformt und angeordnet sein. Dies ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn die tafelförmigen Wandelemente in Neigungsrichtung eines Hanges anzuordnen sind.
Das Wandhafteelement ist in der Höhe an das Höhenmaß des Wandelementes angepasst.
Seine Höhe beträgt typisch 30 bis 40 cm weniger als die Höhe des Wandelementes. Die
Länge des Wandhalteelementes ist von der Höhe des Wandelementes abhängig, seine Breite
ist vorzugsweise bei allen vorgesehenen Varianten gleich.
[0006] Das Wandhalteelement, das einen mit Ortbeton ausfüllbaren Hohlraum aufweist, ist
vorzugsweise als zumindest oben offene zweischalige Betonhohlwand ausgebildet, deren
Schalen mittels einer Bewehrung miteinander verbunden sind. Die Wandelemente weisen
spezielle streifenförmige Verbindungsbereiche für die Wandhalteelemente auf. Diese
können an beliebigen Stellen der Wandelemente vorgesehen sein und erstrecken sich
in vertikaler Richtung derart, dass die Wandhalteelemente zumindest unten und oben
an einem solchen Wandelement befestigt werden können. Damit kann zur Abstützung eines
Wandelementes eine entsprechende Anzahl von Wandhalteelementen verwendet werden. Die
Verbindungsbereiche der Wandelemente können direkt an den vertikalen Rändern der Wandelemente
oder in einem geeigneten Abstand dazu angeordnet sein. Die Wandelemente mit ihren
mindestens einem Wandhalteelement sind in Längsrichtung aneinander anreihbar, so dass
Betonstützmauern unter Verwendung von gleich oder unterschiedlich langen Wandelementen
in beliebiger Länge errichtbar sind.
[0007] Vorteilhafterweise weisen die Verbindungsbereiche der Wandelemente von der Flachseite
abstehende Anschlussbewehrungselemente auf. Die Anschlussbewehrungselemente sind vorzugsweise
an den beiden vertikalen Rändern der Wandelemente angeordnet und weisen zu den entsprechenden
vertikalen Kanten der Wandelemente einen typischen Abstand von mehreren Zentimetem
auf. Die Anschlussbewehrungselemente setzen sich im innern der Wandelemente vorzugsweise
in Längsrichtung der Wandelement fort.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fertigteilstützwand ist
das Wandhalteelement auf der der Erdlast zugeordneten Stirnseite geschlossen ausgebildet
und weist auf der dem Wandelement zugeordneten Stirnseite mindestens eine Durchtrittsöffnung
zum Verbinden mit den Wandelement auf. Dies kann dadurch erfolgen, dass die Durchtrittsöffnung
sich über die gesamte Höhe und Breite des Hohlraums erstreckt-somit das Wandhaltelement
U-förmig ausgebildet ist -, oder die Stirnseite eine Wand mit einer Anzahl von Durchtrittsöffnungen
für die von dem Wandelement herausragenden Anschlussbewehrungselemente aufweist.
[0009] Vorzugsweise ist der Hohlraum bzw. sind die Durchtrittsöffnungen zu dem Hohlraum
des Wandhalteelementes mit einer Breite ausgeführt, die gegenüber dem Abstand von
benachbarten Anschlussbewehrungselementen von aufeinander folgenden Wandelementen
größer ausgebildet ist. Somit können sich die von dem Wandelement abstehenden Anschlussbewehrungselemente
durch die mindestens eine Durchtrittsöffnung in den Hohlraum der Wandhalteelemente
erstrecken, wenn die Wandhalteelemente mit der die Durchtrittsöffnung aufweisenden
Stirnseite an den Verbindungsbereichen der Wandelemente mit den dort angeordneten
Anschlussbewehrungselementen in Anlage sind. Durch Ausgießen des, Hohlraumes sowie
der Durchtrittsöffnung mit Ortbeton kann eine dauerhafte und horizontal lastabtragende
Verbindung zwischen dem Wandelement und dem Wandhalleelement geschaffen werden.
[0010] Bei einer begünstigten Ausführungsform der Erfindung ist das mindestens eine zur
Verbindung mit dem Wandelement vorgesehene Wandhalteelement unten offen, so dass sich
über das Betonfundament vorstehende Bewehrungselemente bis in den Hohlraum des Wandhalteelementes
erstrecken, sobald das Wandhalteelement auf dem Betonfundament angeordnet wird. Beim
Ausfüllen des Hohlraums mit Ortbeton wird das Wandhalteelement nicht nur scher- und
zugfest über die Anschlussbewehrung mit dem Wandelement verbunden, sondern auch schubfest
über die von unten in den Hohlraum hineinragenden Anschlussbewehrungselement mit dem
Betonfundament. Durch sein Gewicht nach dem Ausgießen ist das Wandhalteelement zudem
äußerst standfest.
[0011] Um eine ausreichende Lastabtragung von horizontalen Erdlasten in das Erdreich zu
ermöglichen, weist das mindestens eine Wandhalteelement eine Länge auf, die 40 bis
50 % der Höhe des zugeordneten Wandelemente entspricht. Die Breite des Wandhalteelementes
beträgt typischerweise zwischen 30 und 50 cm. Sie ist jedoch variierbar. Es ist selbstverständlich,
dass die Länge und die Breite der Fundamentstreifen des Betonfundamentes an die entsprechenden
Maße des Wandhatteelementes anzupassen sind, so dass sich das Wandhalteelement mit
seiner Unterseite vollständig auf dem Betonfundament abstützen kann. Vorzugsweise
ermöglicht die Länge der Fundamentstreifen auch die Auflage der seitlichen Ränder
der Wandelemente. Dabei kann das Wandelement ein Massivbetonwandelement oder ein mit
Ortbeton ausgießbares Hohlwandelement mit oder ohne sichtseitigen Natursteinverbund
auf der dem Erdreich abgewandten Flachseite.
[0012] Die erfindungsgemäße Betonstützmauer ist aus einer modularen Fertigteilstützwand
mit einzelnen oder mehreren der vorstehend beschriebenen Merkmalen hergestellt. Demnach
weist sie zumindest ein vertikal anordenbares armiertes tafelförmiges Wandelement
aus Beton zur Erdabstützung mit mindestens einem vertikal anordenbaren, einen zentralen
Hohlraum aufweisenden, mit Ortbeton ausfüllbaren, mit dem Wandelement quer verbindbaren
Wandhalteelement aus Stahlbeton zur Abtragung von Horizontalkräften in das Erdreich
auf. Die modulare Fertigteilstützwand ist konfiguriert zur Anordnung auf einem Betonfundament.
Das mindestens eine Wandelement und das mindestens eine zugeordnete Wandhalteelement
stehen auf dem Betonfundament auf. Das Wandhalteelement stützt sich mit seiner Unterseite
vollständig auf dem Betonfundament ab, während das Wandelement vorzugsweise nur im
Bereich des Wandhalteelementes an dem Betonfundament in Anlage ist. Zweckmäßigerweise
ist das Wandelement mit Ortbeton ausgefüllt, um einerseits dessen Masse zu vergrößern
und andererseits eine innige Verbindung mit den Bewehrungen des Betonfundamentes und
der Anschlussbewehrung des Wandelementes auf einfache Art herzustellen.
[0013] Vorzugsweise ist das Betonfundament als Streifenfundament ausgebildet, dessen Fundamentstreifen
in einem der Länge der Wandelemente entsprechenden Raster angeordnet sind. Die Fundamentstreifen
erstrecken sich parallel zueinander, zumindest mit annähernd fluchtenden Vorderkanten.
Auf dem Streifenfundament werden die Wandelemente quer zur Längsrichtung der Fundamentstreifen
nahe der vorderen Kanten und die Wandhalteelemente in Längsrichtung der Fundamentstreifen
angeordnet, dass die offene Stirnseite des Wandhalteelementes an der zur Abstützung
des Erdreichs vorgesehenen Flachseite in Anlage ist.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der vorstehend spezifizierten Betonstützmauer
umfasst die folgenden Schritte:
● Fertigen und Bereitstellen mindestens eines vertikal anordenbaren armierten tafelförmigen
Wandelementes aus Beton, mit an den vertikalen Rändern angeordneten winklig von der
Flachseite abstehenden Anschlussbewehrungselementen;
● Fertigen und Bereitstellen mindestens eines einen zentralen aufweisenden, unten
offenen, an der der Erdlast zugeordneten Stirnseite geschlossenen und auf der dem
Wandelement zugeordneten Stirnseite mindestens eine Durchtrittsöffnung für die von
dem Wandelement abstehenden Bewehrungselemente aufweisenden Wandhalteelementes aus
Stahlbeton;
● Erstellen von Fundamentstreifen mit nach oben vorstehenden Bewehrungselementen,
in einem Raster entsprechend der Länge der Wandelemente; und
● Anordnen der Wandelemente und der Wandhalteelemente orthogonal zueinander aufstehend
auf dem Fundamentstreifen des Streifenfundaments und Befestigen der Wandhalteelement
an den Wandelementen und den Fundamentstreifen durch Auffüllen der Wandhalteelemente
mit Ortbeton.
[0015] Vorzugsweise werden bei einer aus mehreren Wandelementen zusammengesetzten Betonstützmauer
die Wandhalteelemente an zwei stoßenden Rändern von benachbarten Wandelementen, die
beiden Ränder und die an den Rändern aus dem jeweiligen Wandelement hervortretenden
Anschlussbewehrungselemente gemeinsam übergreifend angeordnet. Somit werden vorteilhafterweise
die beiden aufeinanderfolgenden Wandelemente indirekt über das Wandhalteelement miteinander
sicher verbunden. Zudem werden an den freien Rändern von äußeren Wandelementen die
Wandhalteelemente bündig oder rückstehend bezüglich der entsprechenden Kante des Wandelementes,
die abstehenden Bewehrungselemente aufnehmend, angeordnet.
[0016] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Betonstützmauer wird
seitlich vor und/oder hinter dem mindestens einen Wandelement Frostschutzkies aufgeschichtet,
um Frostschäden zu verhindern. Die Frostschutzkiesschicht kann sich bis unterhalb
des jeweiligen Wandelementes erstrecken.
[0017] Die Vorteile der Erfindung liegen in der industriellen kostengünstigen Vorfertigung
der Wandelemente und der Wandhalteelemente und der einfachen Verbindung miteinander
und mit den Betonfundamenten am Aufstellungsort. Die Betonstützmauer kann schnell
und einfach am Erstellungsort ohne spezielle Fachkräfte erstellt werden. Zudem entfallen
Schalungs- und Entschalungsarbeiten. Weiterer Vorteil ist, dass die vorgeschlagene
Betonstützmauer bereits kurze Zeit nach der Erstellung hinterfüllt werden kann.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels
der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der beigefügten Zeichnung. Die
einzelnen Merkmale der Erfindung können für sich allein oder zu mehreren bei unterschiedlichen
Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Betonstützmauer, hergestellt aus Wandelementen und Wandhalteelementen
der erfindungsgemäßen modularen Fertigteilstützwand;
- Figur 2
- die Betonstützmauer aus Figur 1 in einer vertikalen Längsschnittdarstellung im Bereich
eines Wandhalteelementes, mit Blickrichtung senkrecht zu der Flachseite des Wandhalteelementes;
- Figur 3
- die Betonstützmauer aus Figur 1 in einer horizontalen Querschnittsdarstellung im Bereich
des Wandhalteelementes;
- Figur 4
- das Wandhalteelement aus Figur 2 in einer vertikalen Längsschnittdarstellung mit Blickrichtung
senkrecht zu der Stirnseite des Wandhalteelementes.
[0019] Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Betonstützmauer 1 in Seitenansicht, die aus
Wandelementen 2 und Wandhalteelementen 3 aufgebaut ist. Die dargestellte Betonstützmauer
1 umfasst drei Wandelemente 2 und vier Wandhalteelemente 3, die auf einem Streifenfundament
4 aus Beton aufrecht stehend angeordnet sind. Das Streifenfundament 4 besteht aus
vier Fundamentstreifen 5, die sich parallel zueinander in einem von der Länge der
Wandelemente 2 bestimmten Raster erstrecken. Die Wandelemente 2 stehen mit vertikalen
seitlichen Rändern 6 auf den Fundamentstreifen 5 auf. An den Fundamentstreifen 5 stehen
auch die Wandhalteelemente 3 auf, die stimseitig an den Wandelementen 2 in Anlage
sind. Im Bereich stoßender Ränder 6 übergreifen die Wandhalteelemente 3 die beiden
Ränder 6 gemeinsam, während im Bereich nicht stoßender Ränder 6 die Wandhalteelemente
3 bündig mit der äußeren vertikalen Kante 7 der Wandelemente 2 abschließen. Das Streifenfundament
4 ist bei diesem Ausführungsbeispiel an einer seitlich abfallenden Bodenfläche 8 angeordnet,
wobei die Fundamentstreifen 5 entsprechend der seitlichen Neigung der Bodenfläche
8 abgestuft angeordnet sind. Die Unterkante 9 der Wandelemente 2 ist entsprechend
dem Höhenunterschied der Fundamentstreifen 5 abgestuft ausgebildet. Mindestens im
Bereich zwischen den Wandhalteelementen 2 ist auf der dem stützenden Erdreich abgewandten
Seite der Betonstützmauer 1 eine Frostschutzkiesschicht 10 angeordnet.
[0020] Die Figur 2 zeigt die Betonstützmauer 1 aus Figur 1 in einer vertikalen Längsschnittdarstellung
im Bereich eines Wandhalteelementes 3 mit Blickrichtung zur Flachseite des Wandhalteelementes.
Die dargestellte Betonstützmauer 1 ist noch nicht mit Erdreich oder dergleichen hinterfüllt.
Es ist zu erkennen, dass das Wandhalteelement 3 mit dem Wandelement 2 über eine Anschlussbewehrung
1 1 verbunden ist. Die Anschlussbewehrung 11 ist, wie der Figur 3 zu entnehmen ist,
abgewinkelt ausgebildet. Sie wurde bei der Herstellung des Wandelementes 2 aus armierten
Beton mit in den Beton derart eingebettet, dass die Anschlussbewehrung 11 winkelig,
insbesondere orthogonal von der die Erdlast aufnehmenden Flachseite 12 an den vertikalen
Rändern 6 absteht. Die Figur 3 zeigt außerdem, dass das Wandhalteelement 3 einen mit
Ortbeton 16 ausgefüllten Hohlraum 13 aufweist, in den sich die Anschlussbewehrung
11 an einer eine Durchtrittsöffnung 14 aufweisenden Stirnseite 15 bis in den Hohlraum
13 erstreckt. Das Wandhalteelement 3 lst als zweischaliges hohles Betonwandelement
vorgefertigt und nach dem Zusammenfügen mit dem Wandelement 2 mit dem Ortbeton 16
derart ausgegossen worden, dass die von der Flachseite 12 des Wandelementes 2 abstehenden
Anschlussbewehrungselemente 11 vollständig in den Ortbeton 16 eingebettet sind. Das
Wandhalteelement 3 ist, wie der Figur 4 zu entnehmen ist, unten offen ausgebildet,
wobei das Streifenfundament 4 mit Bewehrungselementen 17 zu sehen ist, die über die
Fundamenistreifen 5 bis in den Hohlraum 13 des Wandhalteelementes 3 vorstehen. Die
von dem Fundamentstreifen 5 ausgehenden Bewehrungselemente 17 sind mit in den Ortbeton
16 des Wandhalteelementes 3 eingebettet. Über das Wandhalteelement 3 ist das Wandelement
2 kraftübertragend mit dem Streifenfundament 4 verbunden.
[0021] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel weisen die Wandelemente 2 eine Höhe von etwa
2 m und eine Länge von etwa 4,25 m auf. Die Fundamentstreifen 5 weisen eine typische
Breite von 50 cm und die Wandhalteelemente 3 eine typische Breite von 40 cm auf. Die
Höhe der Wandhalteelemente 3 ist an die Höhe der Wandelemerrte 2 angepasst und beträgt
etwa 160 cm. Die Länge des Wandhalteelementes 3 ist ebenfalls von der Größe des verwendeten
Wandelementes 2 abhängig. Sie beträgt in diesem Fall etwa 100 cm. In dem Ausführungsbeispiel
wird ein im Querschnitt U-förmig ausgebildetes Wandhalteelement 3 verwendet. Vor dem
Ausgießen des Wandhalteelements 3 wird dieses zur Lagefixierung mit geeigneten lösbaren
Haltemittein, beispielsweise Winkeln, an den Wandelementen 2 befestigt.
1. Modulare Fertigteilstützwand zur Anordnung auf einem Betonfundament (4), gekennzeichnet durch mindestens ein vertikal anordenbares armiertes tafelförmiges Wandelement (2) aus
Beton zur Erdabstützung mit mindestens einem senkrecht zum Wandelement (2) vertikal
anordenbaren, einen zentralen Hohlraum (13) aufweisenden, mit Ortbeton (16) ausfüllbaren,
mit dem Wandelement (2) verbindbaren Wandhalteelement (3) aus Stahlbeton zur Abtragung
von Horizontalkräften, wobei mehrere derartige Wandelemente (2) mit ihren Wandhalteelementen
(3) in Längsrichtung aneinander anreihbar sind.
2. Fertigteilstützwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandelemente (2) an den vertikalen Rändern (6) von der Flachseite (12) winkelig
abstehende Anschlussbewehrungselemente (11) aufweisen.
3. Fertigteilstützwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandhalteelemente (3) auf der der Erdlast zugeordneten ersten Stirnseite geschlossen
ausgebildet sind und auf der dem Wandelement (28) zugeordneten zweiten Stirnseite
(15) mindestens eine Durchtrittsöffnung (14) zum Verbinden mit dem Wandelement aufweisen.
4. Fertigteilstützwand nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (13) und/oder die Durchtrittsöffnung (14) der Wandhalteelemente (3)
eine Breite aufweisen, die gegenüber dem Abstand von benachbarten Anschlussbewehrungselementen
(11) von zwei aufeinanderfolgenden Wandelementen (2), größer ausgebildet ist.
5. Fertigteilstützwand nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Durchtrittsöffnung (14) der Wandhalteelemente (3) zur Aufnahme
der abstehenden Anschlussbewehrungselemente (11) der Wandelemente (2) geeignet ausgebildet
ist.
6. Fertigteilstützwand nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wandhalteelement (3) unten offen ausgebildet ist, so dass sich
über das Betonfundament (4) vorstehende Bewehrungselemente (17) sich bis in den Hohlraum
(13) des Wandhalteelementes (3) erstrecken.
7. Fertigteilstützwand nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wandhalteelement (3) eine Länge aufweist, die 40 bis 50 % der
Höhe des zugeordneten Wandelementes (2) entspricht.
8. Betonstützmauer (1), hergestellt aus einer modularen Fertigteilstützwand, mit den
Merkmalen mindestens eines der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 7.
9. Stützmauer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Betonstützmauer auf einem als Streifenfundament (4) ausgebildeten Betonfundament
angeordnet ist, dessen Fundamentstreifen (5) in einem der Länge der Wandelemente (2)
entsprechenden Raster angeordnet sind.
10. Stützmauer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wandelement (2) und das mindestens eine zugeordnete Wandhalteelement
(3) auf den Fundamentstreifen (5) aufsteht.
11. Stützmauer nach einem der vorangegangenen Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandhalteelement (3) mit Ortbeton (16) ausgefüllt ist.
12. Verfahren zur Herstellung einer Betonstützmauer (1),
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
● Fertigen und Bereitstellen von mindestens einem vertikal anordenbaren armierten
tafelförmigen Wandelement (2) aus Beton, mit an den vertikalen Rändern (6) angeordneten
winkelig von der Flachseite (12) abstehenden Anschlussbewehrungselementen (11);
● Fertigen und Bereitstellen von mindestens einem einen zentralen Hohlraum (13) aufweisenden,
unten offenen, an der der Erdlast zugeordneten ersten Stirnseite geschlossenen und
auf der dem Wandelement (2) zugeordneten zweiten Stirnseite (15) mindestens eine Durchtrittsöffnung
(14) für die von dem Wandelement (2) abstehenden Anschlussbewehrungselemente (11)
aufweisenden Wandhalteelement (3) aus Stahlbeton;
● Erstellen von Fundamentstreifen (5) mit nach oben vorstehenden Bewehrungselementen
(17), in einem Raster entsprechend der Länge der Wandelemente (2); und
● Anordnen des mindestens einen Wandelementes (2) und des mindestens einen Wandhalteelementes
(3) orthogonal zueinander aufstehend auf den Fundamentstreifen (5) und Befestigen
des mindestens einen Wandhalteelementes (3) an dem mindestens einen Wandelement (2)
und dem Fundamentstreifen (5) durch Auffüllen des Wandhalteelementes (3) mit Ortbeton (16).
13. Verfahren nach Anspruch12, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandhalteelemente (3) an zwei stoßenden Rändern (6) von benachbarten Wandelementen
(2) die beiden Ränder (6) und die an den Rändern (6) aus den Wandelementen (2) jeweils
hervortretenden Anschlussbewehrungselemente (11) gemeinsam übergreifend angeordnet
und/oder an freien Rändern (6) von äußeren Wandelementen (2) bündig oder rückstehend
die abstehenden Anschlussbewehrungselemente(11) aufnehmend angeordnet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, gekennzeichnet durch Aufschichten von Frostschutzkies seitlich vor und/oder hinter dem mindestens einen
Wandelement (2), wenigstens im Bereich zwischen den Fundamentstreifen (5).