[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schiebefenster, insbesondere für ein Dach, mit
einem über eine thermische Trennung in einer Bauöffnung gehaltenen Stockrahmen für
wenigstens zwei Schiebeflügel, die in zumindest um die Flügeldicke senkrecht zur Flügelebene
gegeneinander versetzten Verschiebeführungen gelagert sind und einander in der Offenstellung
überdecken.
[0002] Bei mehrflügeligen Schiebefenstern für Dächer ist es bekannt (
DE 101 13 535 A1,
DE 10 2005 050 022 A1), die Schiebeflügel in einem Stockrahmen zu lagern, der im Bereich seiner einander
gegenüberliegenden Längsschenkel Verschiebeführungen für die einzelnen Schiebeflügel
aufweist, sodass die Schiebeflügel aus ihrer Schließstellung in eine Offenstellung
verschoben werden können, in der die einzelnen Schiebeflügel übereinander zu liegen
kommen. Nachteilig bei diesen bekannten Schiebefenstern ist vor allem, dass aufgrund
der über die Länge der Rahmenschenkel verlaufenden Verschiebeführungen Kältebrücken
gebildet werden, insbesondere wenn diese Verschiebeführungen aus einem metallischen
Werkstoff bestehen, dessen Einsatz sich bei höheren Belastungen, beispielsweise aufgrund
größerer Fensterflächen, kaum vermeiden lässt. Mit Ausnahme der jeweils untersten
Verschiebeführung ragen die darüberliegenden Verschiebeführungen in der Schließstellung
der Schiebeflügel ja in axialer Richtung über die Schiebeflügel nach außen vor, sodass
über die Verschiebeführungen als Wärmeleiter ein Wärmeaustausch zwischen der Innenseite
und der Außenseite des Schiebefensters stattfinden kann, selbst wenn der Stockrahmen
über eine thermische Trennung in der jeweiligen Bauöffnung gehalten wird, sodass der
Stockrahmen gegenüber den ihn aufnehmenden, kalten Bauteilen wärmegedämmt ist.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Schiebefenster der eingangs geschilderten
Art so auszugestalten, dass bei geschlossenen Schiebeflügeln eine gute Wärmedämmung
sichergestellt werden kann.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Verschiebeführungen entsprechend
den unterschiedlichen Verschiebewegen der einzelnen Schiebeflügel unterschiedlich
lang ausgebildet sind.
[0005] Aufgrund der Beschränkung der Länge der Verschiebeführungen für den jeweils zum Öffnen
nach einer Seite benötigten Verschiebeweg der Schiebeflügel wird in der Schließstellung
der Schiebeflügel vermieden, dass die Verschiebeführungen über den geschlossenen Schiebeflügel
hinaus nach außen vorstehen, sodass mit einer entsprechenden thermischen Trennung
des Stockrahmens gegenüber der ihn aufnehmenden Bauöffnung Kältebrücken durch die
Verschiebeführungen ausgeschlossen werden können. Schiebefenster der erfindungsgemäßen
Art können daher die durch die Schiebeflügel gegebenen, vorteilhaften Wärmedämmeigenschaften
tatsächlich nützen, weil eben die sonst durch die Verschiebeführungen für die Schiebeflügel
bedingten Kältebrücken vermieden werden, und zwar unabhängig davon, ob die Schiebeflügel
horizontal oder in Richtung der Falllinie verschoben werden sollen. Aus diesem Grunde
ist die Erfindung auch nicht auf Schiebefenster für Dächer eingeschränkt, obwohl Dachfenster
ein bevorzugtes Anwendungsgebiet für die Erfindung darstellen.
[0006] Grundsätzlich ist es möglich, die Verschiebeführungen in einem Stockrahmen mit einheitlicher
Höhe der Rahmenschenkel vorzusehen. Einfachere Konstruktionsbedingungen ergeben sich
allerdings, wenn der Stockrahmen eine der Länge der Verschiebeführungen entsprechende
Abstufung in Verschieberichtung der Schiebeflügel aufweist. Dies gilt insbesondere
für eine Modulbauweise, bei der der Stockrahmen aus je eine Verschiebeführung bildenden
Längsabschnitten eines Profils zusammengesetzt ist, sodass für die in Verschieberichtung
der Schiebeflügel verlaufenden Längsschenkel des Stockrahmens eine vorteilhafte Anpassung
an die jeweiligen Konstruktionsanforderungen erreicht werden kann, weil lediglich
die Längsschenkel des Stockrahmens entsprechend der jeweiligen Anzahl der Schiebeflügel
und der Flügelabmessungen in Verschieberichtung aus den die Verschiebeführung bildenden,
gemäß den konstruktiven Vorgaben abgelängten Längsabschnitten des Profils zusammengesetzt
werden müssen. Die diese Längsschenkel verbindenden Querschenkel des Stockrahmens
können ebenfalls aus einzelnen der Profilhöhe der Verschiebeführungen entsprechenden
Längsabschnitten eines Profils aufgebaut werden, was aber nicht zwingend ist. Der
in dieser Weise zusammengesetzte Stockrahmen ist lediglich über eine thermische Trennung
in die Bauöffnung einzusetzen, wobei darauf zu achten ist, dass auch die sich durch
die Abstufung des Stockrahmens ergebenden stirnseitigen Enden der Verschiebeführungen
von der thermischen Trennung umfasst werden. Die thermische Trennung kann dabei unterschiedlich
ausfallen und beispielsweise durch eine Wärmedämmung aus Schaumstoff gebildet werden.
Es kommt ja nicht auf die Art der Ausbildung der Wärmedämmung an, sondern darauf,
dass sich eine thermische Trennung gegenüber der Außenseite des Fenster bzw. gegenüber
der Bauöffnung ergibt.
[0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Schiebefenster für ein Dach in einem schematischen Längsschnitt
und die
- Fig. 2
- bis 4 je einen Schnitt nach den Linien II-II bis IV-IV der Fig.1.
[0008] Das dargestellte Schiebefenster für ein Dach weist einen aus zwei Längsschenkeln
1 und zwei Querschenkeln 2 aufgebauten Stockrahmen für insgesamt drei Flügel 3 und
4 auf, von denen zwei Flügel 4 als Schiebeflügel ausgebildet sind, während der oberste
Flügel 3 feststehend angeordnet ist. Anstelle des Flügels 3 könnte auch eine nicht
lichtdurchlässige Abdeckung des Stockrahmens treten. Die Schiebeflügel 4 sind in seitlichen
Verschiebeführungen 5 verschiebbar gelagert, die den Längsschenkeln 1 des Stockrahmens
zugeordnet sind. Zum Unterschied von herkömmlichen Schiebefenstern dieser Art ist
die Länge der Verschiebeführungen 5 für die Schiebeflügel 4 auf den Verschiebeweg
beschränkt, der für das Öffnen der Schiebeflügel 4 in einer Richtung 6 erforderlich
ist. Dementsprechend sind die Längsschenkel 1 des Stockrahmens in Längsrichtung in
Abhängigkeit von der unterschiedlichen Länge der Verschiebeführungen 5 abgestuft.
In der Schließstellung der Schiebeflügel 4 enden die Verschiebeführungen 5 mit den
Schiebeflügeln 4.
[0009] Der Stockrahmen weist aufgrund der Verschiebeführungen 5 eine Abstufung mit Stirnseiten
7 der Verschiebeführungen 5 auf. Mit Hilfe einer geeigneten Wärmedämmung umfasst der
Stockrahmen eine nach außen wirksame thermische Trennung auf, die in der Zeichnung
schematisch angedeutet und mit 8 bezeichnet ist. Diese thermische Trennung 8, die
unterschiedlich ausgeführt sein kann, weil es ja lediglich darum geht, Kältebrücken
zwischen dem Stockrahmen, der Fensteraußenseite und der den Stockrahmen aufnehmenden
Bauöffnung zu vermeiden, stellt sicher, dass sich der Stockrahmen bauphysikalisch
im warmen Bereich des Fensters befindet. Bei geschlossenen Schiebeflügeln 4 ragt kein
Teil der Verschiebeführungen 5 über die thermische Trennung 8 auf die Außenseite des
Schiebefensters vor, was eine wesentliche Voraussetzung für die Vermeidung von Kältebrücken
durch die Verschiebeführungen 5 darstellt, die ja bei größeren aufzunehmenden Lasten
im Allgemeinen aus einem metallischen Werkstoff, vorzugsweise Aluminium, bestehen
werden.
[0010] Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, wenn die Längsschenkel
1 des Stockrahmens aus einem in unterschiedlichen Längen abgelängten, die Verschiebeführungen
5 bildenden Profil aufgebaut werden, wie dies insbesondere aus den Fig. 2 bis 4 hervorgeht.
In diesem Fall braucht ja das die späteren Verschiebeführungen 5 bildende Profil lediglich
entsprechend den jeweils geforderten Verschiebewegen für die einzelnen Schiebeflügel
4 abgelängt zu werden, um die abgelängten Längsabschnitte des Profils miteinander
übereinanderliegend zu den Längsschenkeln 1 zu verbinden, die dann zusammen mit den
Querschenkeln 2 den Stockrahmen ergeben. Werden die Querschenkel 2 ähnlich den Längsschenkeln
1 aus einzelnen Längsabschnitten 9 eines Profils zusammengesetzt, was nicht zwingend
ist, so kann der gesamte Stockrahmen aus einzelnen Profilabschnitten modulartig gemäß
den jeweiligen konstruktiven Anforderungen aufgebaut werden. Die Längsabschnitte 9
des Profils für die Querschenkel können, müssen jedoch nicht, dem Profil für die Verschiebeführungen
5 entsprechen. Die thermische Trennung 8 ist selbstverständlich auch im Bereich der
Querschenkel 2 vorzusehen.
[0011] Wie sich insbesondere aus der Fig. 4 ergibt, ist aus Gründen der Konstruktionsvereinfachung
auch der feststehende Flügel 3 in einem Längsabschnitt des Profils für die Verschiebeführungen
5 gehalten, obwohl die Verschiebbarkeit dieses Flügels 3 nicht gegeben ist.
1. Schiebefenster, insbesondere für ein Dach, mit einem über eine thermische Trennung
(8) in einer Bauöffnung gehaltenen Stockrahmen für wenigstens zwei Schiebeflügel (4),
die in zumindest um die Flügeldicke senkrecht zur Flügelebene gegeneinander versetzten
Verschiebeführungen (5) gelagert sind und einander in der Offenstellung überdecken,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebeführungen (4) entsprechend den unterschiedlichen Verschiebewegen der
einzelnen Schiebeflügel unterschiedlich lang ausgebildet sind.
2. Schiebefenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stockrahmen eine der Länge der Verschiebeführungen entsprechende Abstufung in
Verschieberichtung (6) der Schiebeflügel (4) aufweist.
3. Schiebefenster nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stockrahmen aus je eine Verschiebeführung (5) bildenden Längsabschnitten eines
Profils zusammengesetzt ist.
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