(19)
(11) EP 2 535 491 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.12.2012  Patentblatt  2012/51

(21) Anmeldenummer: 12002794.1

(22) Anmeldetag:  20.04.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05D 15/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 17.06.2011 DE 102011051123

(71) Anmelder: Dorma GmbH&Co. KG
58256 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Vogler, Thomas
    32108 Bad Salzuflen (DE)
  • Wahlhorn, Oliver
    33824 Werther (DE)

   


(54) Rollenwagen für einen Schiebeflügel


(57) Die Erfindung betrifft einen Rollenwagen zur verfahrbaren Aufhängung eines Schiebeflügels an einer Laufschiene, wobei der Rollenwagen eine Stirnkante des Schiebeflügels umgreift, und mindestens ein Befestigungselement zur Aufbringung einer Kraft auf die Oberfläche des Schiebeflügels aufweist, durch die der Schiebeflügels klemmend am Rollenwagen getragen wird. Um die Klemmverbindung abzusichern, weist der Rollenwagen eine redundante formschlüssige Verbindung mit dem Schiebeflügel auf.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollenwagen zur verfahrbaren Aufhängung eines Schiebeflügels an einer Laufschiene, sowie einen Schiebeflügel, der mittels eines Rollenwagens entlang einer Laufschiene verfahrbar aufgehängt ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Aufhängung eines Schiebeflügels an einen Rollenwagen.

[0002] Bekannte Klemmverbindungen weisen in der Regel einen den Schiebeflügel einspannenden Klemmschuh auf, welcher über einen Tragbolzen hängend mit einem über den Klemmschuh angeordneten, in einer Laufschiene geführtem Rollenwagen verbunden ist. Grundsätzlich wird versucht, auf Bohrungen oder Ausnehmungen im Schiebeflügel zu verzichten. Hierzu gibt es verschiedene Lösungen, einen Schiebeflügel klemmend zu haltern und die erforderliche Haftreibungskraft durch eine Schraubverbindung direkt oder indirekt auf das Türblatt aufzubringen.

[0003] Bei Verbundsicherheitsgläsern (VSG) besteht das Problem, dass aufgrund rheologischer Eigenschaften die zwischen den Glasscheiben angeordnete Zwischenfolie aus PVB anfängt zu fließen. Die Klemmkraft nimmt schleichend ab und die Tür kann bei einem Stoß aus der Klemmverbindung heraus rutschen. Um hier eine zusätzliche Sicherheit einzubauen ist es bekannt, Beschläge für VSG mit einem Sicherheitsbolzen zu versehen. Das heißt, die Tür aus VSG wird klemmend gehalten, weist aber trotzdem im Randbereich eine Bohrung auf, durch die ein Bolzen gesteckt wird. Beim Absacken der Tür soll der Bolzen das Gewicht der Tür übernehmen.

[0004] Dieser Stand der Technik hat den Nachteil, dass die Klemmverbindung bei der Bewegung der Tür stoßartig versagt. Die Fertigung der Bohrungen in dem Glas erfolgt bei den einzelnen Glasscheiben, also bevor die Scheiben mit der Zwischenfolie zu VSG verbunden werden. Aufgrund der großen Toleranzen sind nach der Herstellung des VSG-Glases die Bohrungen versetzt zueinander angeordnet. Da die Bohrungen nicht deckungsgleich übereinander liegen, verbleibt eine nichtrunde Öffnung im VSG-Glas, in die ein Bolzen oder eine Schraube gesteckt wird. Ein Formschluss des Bolzens mit den Bohrungen beider Glasscheiben ist damit nicht möglich. Da das Gewicht der Tür stoßartig auf den Bolzen übertragen wird, besteht die Möglichkeit des Glasbruches.

[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine kompakte und preiswerte Klemmverbindung für eine Schiebetür zu schaffen, bei der die zuvor genannten Nachteile nicht bestehen.

[0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit der Lehre nach Anspruch 1, 8 und 14.

[0007] Weitere ausgestaltende Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0008] Der erfindungsgemäße Rollenwagen umgreift eine Stirnkante des Schiebeflügels klemmend, wobei der Rollenwagen mindestens ein Befestigungselement zur Aufbringung der Klemmkraft auf die Oberfläche des Schiebeflügels aufweist, welches gleichzeitig eine Bohrung des Schiebeflügels durchdringt. Dadurch, dass das Befestigungselement gleichzeitig den Kraftschluss herstellt, beim Versagen der Klemmverbindung aber auch Teil des Formschlusses ist, wird ein sehr kompakter Rollenwagen geschaffen, bei dem der Glasbruch, insbesondere bei VSG, vermieden wird.

[0009] Um die formschlüssige Absicherung der Klemmverbindung herzustellen, weist der Rollenwagen mindestens eine Bohrung auf, mittels der eine aushärtbare Flüssigkeit in die Bohrung eingefüllt werden kann. Die aushärtbare Flüssigkeit füllt den verbleibenden Raum der Bohrung im Schiebeflügel auf und erzeugt so nach dem Aushärten zusammen mit dem Befestigungselement den Formschluss.

[0010] Der Rollenwagen weist einen Träger mit zwei seitlichen Wangen auf, die zusammen eine Klemmkammer zur Aufnahme des Schiebeflügels bilden. Das Befestigungselement ist dabei in beiden seitlichen Wangen gelagert und damit von beiden Seiten zugänglich.

[0011] Eine Stirnseite des Befestigungselementes weist eine Bohrung zum Einfüllen der aushärtbaren Flüssigkeit auf, während die andere Stirnseite als Verstellvorrichtung ausgebildet ist, um die Klemmkraft auf die Oberfläche des Schiebeflügels aufzubringen. Hierzu kann das Befestigungselement einen Schaft und einen Ansatz aufweisen, wobei die Bohrung mittels eines Kanales oder einer weiteren Bohrung an der Umfangsfläche des Ansatzes austritt. Der Schaft ist ausgebildet, eine innerhalb der Klemmkammer angeordnete Klemmplatte gegen die Oberfläche des Schiebeflügels zu drücken. Auch diese Gestaltung trägt zur kompakten und preiswerten Bauweise bei.

[0012] Eine weitere Bohrung zum Einfüllen der aushärtbaren Flüssigkeit kann an einer seitlichen Wange oder dem Träger angeordnet sein, wobei jede Einfüllöffnung auch zum Entlüften dient. Insbesondere die Bohrungen an der seitlichen Wange oder am Träger sind auch dazu geeignet, einen Ausschnitt mit aushärtbarer Flüssigkeit aufzufüllen, der die Bohrung mit der Stirnkante des Schiebeflügels verbindet.

[0013] Der erfindungsgemäße Schiebeflügel wird mittels eines Rollenwagens entlang einer Laufschiene verfahrbar aufgehängt und weist mindestens eine im Bereich einer Stirnkante angeordnete Bohrung auf, wobei der Schiebeflügel kraftschlüssig am Rollenwagen befestigt ist und innerhalb der Bohrung eine formschlüssige Befestigung des Schiebeflügels an den Rollenwagen angeordnet ist. Nach der Erfindung ist der Schiebeflügel redundant am Laufwagen befestigt, nämlich zuerst über die Klemmverbindung, und dann - beim Versagen der Klemmverbindung - über einen Formschluss, wobei die Bohrung im Schiebeflügel Teil des Formschlusses ist.

[0014] Den anderen Teil des Formschlusses bildet ein Befestigungselement, dass gleichzeitig die Klemmkraft aufbringt. Dabei durchdringt das Befestigungselement die Bohrung des Schiebeflügels. Bei der Montage des Rollenwagens an den Schiebeflügel sorgt ein auf dem Befestigungselement angeordneter Klemmring dafür, dass nicht Glas auf Stahl aufliegt. Hierzu wird der Klemmring aus Kunststoff, Hartgummi etc. ausgeführt. Der Klemmring ist hinsichtlich seiner Abmessungen so gestaltet, dass ohne die spätere Befüllung mit der aushärtbaren Flüssigkeit ein gewisser Formschluss zwischen Befestigungselement, Klemmring und Bohrung des Schiebeflügels erreicht wird.

[0015] Die anschließende Befüllung des verbleibenden Raumes in der Bohrung des Schiebeflügels sorgt für eine vollständige formschlüssige Befestigung des Schiebeflügels am Rollenwagen. Ein weiterer Vorteil ist aber auch, dass gleichzeitig eine Sicherung des Befestigungselementes erfolgt, das sich bei Vibrationen und Schwingungen nicht mehr lösen kann.

[0016] In vorteilhafter Ausführungsform sind die Bohrungen des Schiebeflügels mittels Ausschnitten mit der Stirnkante verbunden. Dadurch kann ein vormontierter Rollenwagen mit durchgesteckten und eingeschraubten Befestigungselementen auf den Schiebeflügel aufgesteckt werden, was die Montage auf der Baustelle deutlich erleichtert.

[0017] Um den Formschluss zu gewährleisten, wird natürlich auch dieser Ausschnitt mit einer aushärtbaren Flüssigkeit gefüllt.

[0018] Der Schiebeflügel besteht in bevorzugter Ausführungsform aus Verbundsicherheitsglas, bei dem ein schleichender Verlust von Klemmkraft aufgrund der eingebetteten Zwischenfolie möglich ist.

[0019] Das Verfahren zur Aufhängung eines Schiebeflügels an einen Rollenwagen, der entlang einer an einer Wand oder Decke aufgehängten Laufschiene verfahrbar angeordnet ist, umfasst einen Rollenwagen, der den Schiebeflügel im Bereich einer Stirnkante kraftschlüssig trägt, und eine redundante formschlüssige Absicherung des Schiebeflügel an dem Rollenwagen.

[0020] Hierzu weist in bevorzugter Ausführungsform der Schiebeflügel mindestens eine Bohrung auf, die zur formschlüssigen Aufhängung des Schiebeflügels an den Rollenwagen dient. Das Gegenelement wird durch mindestens ein Befestigungselement gebildet, das die Bohrung des Schiebeflügels durchdringt, wobei der verbleibende Raum in der Bohrung mit einer aushärtbaren Flüssigkeit aufgefüllt wird.

[0021] Zur leichteren Montage wird die Bohrung mittels eines Ausschnittes mit der Stirnkante des Schiebeflügels verbunden, so dass der Rollenwagen mit den vormontierten Befestigungselementen auf den Schiebeflügel geschoben wird, mittels der Befestigungselemente die Klemmverbindung hergestellt wird und die Bohrung sowie der Ausschnitt mit einer aushärtbaren Flüssigkeit gefüllt wird.

[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer den Stand der Technik wiedergebenden Prinzipskizze sowie einem Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert:

[0023] Es zeigt:
Figur 1:
einen Rollenwagen in verschiedenen Ansichten sowie einen Teil eines zugehörigen Schiebeflügels.


[0024] Ein Schiebeflügel 1 nach diesem Ausführungsbeispiel besteht als Verbundsicherheitsglas 2 aus mindestens einer ersten Glasscheibe 2a, die mittels einer Zwischenfolie 2b mit einer zweiten Glasscheibe 2c verbunden ist. Im Bereich der oberen horizontalen Stirnkante des Schiebeflügels 1 sind beabstandet zueinander zwei Bohrungen 3, 3a eingearbeitet, die über Ausschnitte 4, 4a mit der Stirnkante verbunden sind. Zur Aufhängung des Schiebeflügels 1 an einen Rollenwagen 5, der an oder innerhalb einer Laufschiene verfahren wird, die an einer Wand oder Decke befestigt ist, sind lediglich die Bohrungen 3, 3a nötig. Die Ausschnitte 4, 4a erleichtern allerdings die Montage des Rollenwagens 5. Der Schiebeflügel 1 kann neben dem Werkstoff VSG auch aus jedem anderen Werkstoff bestehen, z.B. aus Metall, Holz, Kunststoff oder einem Stein wie Granit oder Marmor. Weiterhin kann der Schiebeflügel 1 aus einer Scheibe aus Glas bestehen, die ggf. mit einer Folie überzogen ist, oder aus mehrschichtigem VSG mit z.B. drei Glasscheiben und zwei Zwischenfolien. Insbesondere bei der Herstellung von VSG werden die Bohrungen 3, 3a und Ausschnitte 4, 4a vor dem Zusammenfügen in die einzelnen Glasscheiben 2a, 2b eingearbeitet, so dass die Bohrungen 3, 3a und Ausschnitte 4, 4a mit bis zum Teil 10 mm Versatz zueinander angeordnet sind. Aufgrund dieser Toleranzen ist eine formschlüssige Absicherung durch einen Bolzen nicht möglich.

[0025] Die Grundstruktur des Rollenwagens 5 wird durch einen Träger 7 mit zwei seitlichen Wangen 8, 9 gebildet, die zusammen eine nach unten offene Klemmkammer 6 bilden. Der Querschnitt des Rollenwagens 5 ist also U-förmig oder C-förmig. Innerhalb der Klemmkammer 6 ist eine durchgehende oder mehrere Klemmplatten 11 angeordnet, die durch mindestens ein Befestigungselement 15, 15a einen einzuklemmenden Schiebeflügel 1 gegen die seitliche Wange 9 drückt. Die Klemmkraft wird dabei durch das Befestigungselement 15, 15a auf die Oberfläche des Schiebeflügels 1 aufgebracht. Um Beschädigungen an der Oberfläche des Schiebeflügels 1 zu vermeiden und gleichzeitig eine höhere Haftung zu erreichen, sind innerhalb der Klemmkammer 6 ein oder mehrere Elemente als Glasschutz 12 angeordnet. Diese Elemente können beispielsweise aus Pappe, Gummi, Kunststoff oder Metallen wie Kupfer etc. bestehen.

[0026] Außen am Rollenwagen 5 ist ein Rollenbock 25 angeordnet oder integriert, an den mindestens eine Tragrolle 26, 26a drehbar angeordnet ist. Der Rollenbock 25 kann innerhalb der Grundstruktur, also innerhalb einer seitlichen Wange 8 angeordnet sein, so dass die seitliche Wange 8 eine Vertiefung oder Ausnehmung oder einen Einzug zur Aufnahme des Rollenbockes 25 aufweist. Der Rollenbock 25 kann aber auch außen an einer der seitlichen Wangen 8, 9 oder am Träger 7 angeordnet sein. Der Rollenbock 25 weist weiterhin eine Einstellvorrichtung 27 auf, die eine vertikale Justierung des aufgehängten Schiebeflügels 1 ermöglicht.

[0027] Weiterhin ist an dem Rollenwagen 5 ein Anschlag und/oder Aushebeschutz 28 angeordnet, die einzeln oder miteinander kombiniert sein können und mittels einer Einstellvorrichtung 29 horizontal und/oder vertikal am Rollenwagen 5 einstellbar sind.

[0028] Das Befestigungselement 15, 15a weist an einem Ende einen Schaft 19, 19a mit einem Außengewinde auf, das zu einer komplementären Bohrung mit Innengewinde der Klemmplatte 11 passt, und ist an einer zugeordneten Stirnseite mit einer Verstellvorrichtung 20, 20a z.B. in Form eines Innensechskantes oder eines Schlitzes, versehen. Weiterhin ist der Schaft 19, 19a im montierten Zustand in einer Bohrung 10, 10a der seitlichen Wange 8 eingeschraubt, die zu diesem Zweck eine Verstärkung oder Verdickung aufweisen kann. Die andere Seite bzw. das andere Ende des Befestigungselementes 15, 15a weist einen Ansatz 18, 18a auf, der ebenfalls in einer Bohrung 14, 14a der seitlichen Wange 9 gelagert ist.

[0029] An der Stirnseite des Ansatzes 18, 18a ist eine Bohrung 17, 17a eingearbeitet, die auf der Umfangsfläche des Ansatzes 18, 18a mittels eines nicht näher dargestellten Kanals mindestens einmal austritt. In diesem Ausführungsbeispiel verläuft die Bohrung 17, 17a entlang der Längsachse des Befestigungselements 15, 15a und trifft auf eine Querbohrung, die den Ansatz 18, 18a an der Umfangsfläche vollständig durchdringt. Der Ansatz 18 wiederum ist in einer Durchgangsbohrung 14, 14a der seitlichen Wange 9 gelagert. Im Bereich der Lagerung des Befestigungselementes 15, 15a ist in dem Träger 7 ebenfalls eine weitere Bohrung 13, 13a angeordnet. Jedes Befestigungselement 15, 15a weist je einen Klemmring 16, 16a auf, der die Montage erleichtern soll.

[0030] Die Montage des Rollenwagens 5 mit dem Schiebeflügel erfolgt nach folgendem Ablauf: der Rollenwagen 5 mit den vormontierten Befestigungselementen 15, 15a, auf denen bereits die Klemmringe 16, 16a und die Klemmplatten 11, 11a sitzen, werden mit den Befestigungselementen 15, 15a durch die Ausschnitte 4, 4a in die Bohrung 3, 3a geschoben, so dass der Rollenwagen 15 mit seinen seitlichen Wangen 8, 9 den Schiebeflügel 1 im Randbereich umgreift. Die Klemmringe 16, 16a übernehmen dabei die Trennung des Schiebeflügels 1 von dem Befestigungselement 15, 15a, also in diesem Ausführungsbeispiel die Trennung von den Werkstoffen Glas zu Metall. Das Befestigungselement 15, 15a übernimmt dabei mit den seitlichen Wangen 8, 9 und den Klemmplatten 11, 11a die Funktion der spannungsarmen Vorfixierung des Beschlages am Schiebeflügel 1. Der Schiebeflügel 1 wird also durch die Klemmkraft am Rollenwagen tragend gehalten. Durch die Bohrung 17, 17a wird eine schnell aushärtende Flüssigkeit, z.B. Klebstoff, Kunststoff oder Dichtmaterial in das Befestigungselement 15, 15a gefüllt, die auf der Innenseite aus der Bohrung 21, 21 a austritt und die gesamte Bohrung 3, 3a ausfüllt. Durch die Bohrung 13,13a wird ebenfalls eine schnell aushärtende Flüssigkeit in den Rollenwagen 5 gefüllt, der den Ausschnitt 4, 4a ausfüllt. Damit werden die gesamten Glasausschnitte mit der aushärtenden Flüssigkeit ausgefüllt, so dass große Toleranzbereiche ausgeglichen werden können. Nach dem Aushärten der Flüssigkeit, z.B. des Klebstoffes, übernimmt dieser die Funktion der Trennung Metall/Glas, da dieser einen geringeren E-Modul als Glas aufweist. Weiterhin wirkt der ausgehärtete Klebstoff wie eine zusätzliche Schraubensicherung, so dass Vibrationen und Stoßbelastungen nicht zu einem selbstständigen Lösen der Verbindung führen können. Die Bohrungen 13, 13a, 17, 17a und 21, 21a dienen dabei zum Befüllen der Bohrungen 3, 3a und Ausschnitte 4, 4a, aber auch zum Entlüften während des Einfüllens des Klebstoffes. Damit die aushärtbare Flüssigkeit nicht aus den Bohrungen 13, 13a, 17, 17a und 21, 21a wieder ausläuft, können diese mit einem Rückschlagventil ausgestattet sein.

[0031] Die Erfindung hat den wesentlichen Vorteil, dass bei einem Versagen der kraftschlüssigen Klemmverbindung der ausgehärtete Kleber mit dem Befestigungselement 15, 15a zusammen als formschlüssige Verbindung wirkt, so dass der Schiebeflügel 1 nicht auf das Befestigungselement 15, 15a absackt und dabei beschädigt wird. Nach dem Versagen der kraftschlüssigen Verbindung übernimmt also die formschlüssige Aufhängung des Schiebeflügels 1 am Rollenwagen das gesamte Gewicht des Schiebeflügels.

Bezugszeichenliste



[0032] 
1
Schiebeflügel
2
Verbundsicherheitsglas (VSG)
2a
Glasscheibe
2b
Zwischenfolie
2c
Glasscheibe
3, 3a
Bohrung
4, 4a
Ausschnitt
5
Rollenwagen
6
Klemmkammer
7
Träger
8
seitliche Wange
9
seitliche Wange
10, 10a
Bohrung
11
Klemmplatte
12
Glasschutz
13, 13a
Bohrung
14, 14a
Bohrung
15, 15a
Befestigungselement
16, 16a
Klemmring
17, 17a
Bohrung
18, 18a
Ansatz
19, 19a
Schaft
20, 20a
Verstellvorrichtung
21, 21 a
Bohrung
25
Rollenbock
26, 26a
Tragrolle
27
Einstellvorrichtung
28
Anschlag/Aushebeschutz
29
Einstellvorrichtung



Ansprüche

1. Rollenwagen zur verfahrbaren Aufhängung eines Schiebeflügels (1) an einer Laufschiene, wobei der Rollenwagen (5) eine Stirnkante des Schiebeflügels (1) umgreift, und mindestens ein Befestigungselement (15, 15a) zur Aufbringung einer Kraft auf die Oberfläche des Schiebeflügels (1) aufweist, durch die der Schiebeflügels (1) klemmend am Rollenwagen getragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (15, 15a) eine Bohrung (3, 3a) des Schiebeflügels (1) durchdringt, und dabei Teil einer formschlüssigen Verbindung zwischen dem Rollenwagen (5) und dem Schiebeflügel (1) ist.
 
2. Rollenwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenwagen (5) mindestens eine Bohrung (13, 13a, 17, 17a) aufweist, mittels der eine aushärtbare Flüssigkeit in die Bohrung (3, 3a) eingefüllt werden kann.
 
3. Rollenwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenwagen (5) einen Träger (7) mit zwei seitlichen Wangen (8, 9) aufweist, die zusammen eine Klemmkammer (6) zur Aufnahme des Schiebeflügels (1) bilden, wobei das Befestigungselement (15, 15a) in beiden seitlichen Wangen (8, 9) gelagert ist.
 
4. Rollenwagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (17, 17a) an einer Stirnseite des Befestigungselementes (15, 15a) angeordnet ist.
 
5. Rollenwagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (13, 13a) an einer seitlichen Wange (8, 9) oder dem Träger (7) angeordnet ist.
 
6. Rollenwagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (15, 15a) einen Schaft (19, 19a) und einen Ansatz (18, 18a) aufweist, wobei die Bohrung (17, 17a) mittels eines Kanales oder einer weiteren Bohrung (21, 21a) an der Umfangsfläche des Ansatzes (18, 18a) austritt.
 
7. Rollenwagen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (19, 19a) ausgebildet ist, eine innerhalb der Klemmkammer (6) angeordnete Klemmplatte (11) gegen die Oberfläche des Schiebeflügels (1) zu drücken.
 
8. Schiebeflügel, der mittels eines Rollenwagens (5) entlang einer Laufschiene verfahrbar aufgehängt ist und mindestens eine im Bereich einer Stirnkante angeordnete Bohrung (3, 3a) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebeflügel (1) kraftschlüssig am Rollenwagen (5) befestigt ist, wobei innerhalb der Bohrung (3, 3a) eine formschlüssige Befestigung des Schiebeflügels (1) an dem Rollenwagen (5) angeordnet ist.
 
9. Schiebeflügel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssige Befestigung ein Befestigungselement (15, 15a) und einen Klemmring (16, 16a) umfasst.
 
10. Schiebeflügel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssige Befestigung ein Befestigungselement (15, 15a) und eine aushärtbare Flüssigkeit umfasst, die den verbleibenden Raum innerhalb der Bohrung (3, 3a) ausfüllt.
 
11. Schiebeflügel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen (3, 3a) mittels Ausschnitten (4, 4a) mit der Stirnkante verbunden sind.
 
12. Schiebeflügel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausschnitt (4, 4a) mit einer aushärtbaren Flüssigkeit gefüllt wird.
 
13. Schiebeflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das der Schiebeflügel (1) aus Verbundsicherheitsglas (2) besteht.
 
14. Verfahren zur Aufhängung eines Schiebeflügels an einen Rollenwagen (5), der entlang einer an einer Wand oder Decke aufgehängten Laufschiene verfahrbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenwagen (5) den Schiebeflügel (1) im Bereich einer Stirnkante kraftschlüssig trägt, wobei der Schiebeflügel (2) mittels Formschluss an dem Rollenwagen (5) gesichert wird.
 
15. Verfahren zur Aufhängung eines Schiebeflügels (1) an einen Rollenwagen (5) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebeflügel mindestens eine Bohrung (3, 3a) aufweist, die zur formschlüssigen Aufhängung des Schiebeflügels (1) an den Rollenwagen dient.
 
16. Verfahren zur Aufhängung eines Schiebeflügels (1) an einen Rollenwagen (5) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Befestigungselement (15, 15a) die Bohrung (3, 3a) des Schiebeflügels (1) durchdringt, und dass der verbleibende Raum in der Bohrung (3, 3a) mit einer aushärtbaren Flüssigkeit aufgefüllt wird.
 
17. Verfahren zur Aufhängung eines Schiebeflügels (1) an einen Rollenwagen (5) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (3, 3a) mittels eines Ausschnittes (4, 4a) mit der Stirnkante des Schiebeflügels (1) verbunden ist.
 
18. Verfahren zur Aufhängung eines Schiebeflügels (1) an einen Rollenwagen (5) nach den Ansprüchen 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenwagen (5) mit den vormontierten Befestigungselementen (15, 15a) auf den Schiebeflügel (1) geschoben wird, mittels der Befestigungselemente (15, 15a) die Klemmverbindung hergestellt wird und die Bohrung (3, 3a) sowie der Ausschnitt (4,4a) mit einer aushärtbaren Flüssigkeit gefüllt wird.
 
19. Verfahren zur Aufhängung eines Schiebeflügels (1) an einen Rollenwagen (5) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Befestigungselement (15, 15a) ein Klemmring (16, 16a) angeordnet ist.
 




Zeichnung