[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer kontinuierlichen Antriebskraft
durch Bereitstellung kinetischer Energie einer Flüssigkeit mittels Herbeiführung von
Druckunterschieden in einem geschlossenen Gas-/Flüssigkeits-System, insbesondere in
einem Luft-/Wasser-System, sowie eine Vorrichtung zur Umsetzung des Verfahrens.
[0002] Bekannt sind Maschinen, welche eine zur Verfügung stehende kinetische Energie eines
Fluids in Leistung in Form einer sich drehenden Welle umwandeln können. Sie werden
allgemein als Turbokraftmaschinen bezeichnet. Sehr hohe Leistungsausbeuten bei gutem
Wirkungsgrad können solche Maschinen mit Wasser als Arbeitsfluid erreichen, insbesondere
Peltonturbinen (z. B. Patent
DE 10133547A1) für Wasser unter hohem Druck und eher geringem Volumenstrom. Diese Turbinenbauart
bezeichnet man auch als Gleichdruckturbine, da die Umsetzung der Energie im Laufrad
bei konstantem Umgebungsdruck erfolgt. In der technischen Anwendung werden diese Turbinen
üblicherweise in Wasserkraftwerken bei großen verfügbaren Fallhöhen eingesetzt. Die
Anwendbarkeit dieser Turbinenbauart ist daher beschränkt auf geographische Gebiete,
welche auf geringer Entfernung sehr große Höhendifferenzen bieten. Außerdem wird üblicherweise
Wasser aus dem natürlichen Kreislauf, vorzugsweise aus hoch gelegenen Stauseen, als
Arbeitsmedium verwendet. Die Energieerzeugung ist daher nicht unbegrenzt und permanent
möglich.
[0003] Bekannt sind ferner Turboarbeitsmaschinen. Solche Maschinen erzeugen grundsätzlich
unter Einbringung mechanischer Leistung in Form einer sich drehenden Welle eine Druck-
oder Enthalpieerhöhung des Arbeitsfluids. Für die Erhöhung des Drucks von Wasser als
Arbeitsfluid werden in der Technik Pumpen oder Hubkolbenkompressoren eingesetzt. Bei
beiden Bauarten erfolgt die Energieübertragung direkt an das Arbeitsmedium Wasser.
Kombiniert man die Turboarbeitsmaschine Pumpe und die Turbokraftmaschine Radialturbine,
welche beide in einem geschlossenen Kreislauf mit dem Arbeitsfluid Wasser betrieben
werden, so hat man die technische Anwendung des hydrodynamischen Wandlers (z. B. Patent
DE 102006023017A1). Dieser übersetzt Drehmoment und Drehzahl der beiden Wellen und liefert aufgrund
der Reibungsverluste und der Entropieerhöhung im System eine geringere Ausgangs- als
Eingangsleistung.
[0004] Bekannt sind ferner in vielerlei technischen Anwendungen umströmte Profile zur Erzeugung
von Druckunterschieden. In meist axial durchströmten Turbomaschinen werden diese als
Teil des Laufrades eingesetzt oder bei Luftfahrtanwendungen als Tragflügelprofil.
Hierbei ist die Aufgabe dieser Profile immer die Erzeugung einer Kraft, welche senkrecht
zur Hauptrichtung der am Profil entlanglaufenden Strömung eines meist kompressiblen
Fluides wirken soll. Dadurch wird beispielsweise bei Luftfahrtanwendungen Auftrieb
und an den Schaufeln axialer Gasturbinenlaufräder ein Drehmoment an der Welle erzeugt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, durch geeignete Kombination verschiedener oben beschriebener
sowie weiterer technischer Wirkprinzipien und deren zielgerichtete Anwendung mit kompressiblem
und inkompressiblem Medium ein Verfahren zur Bereitstellung kontinuierlicher kinetischer
Energie zu schaffen sowie eine Vorrichtung zur Umsetzung und Anwendung des Verfahrens
zum Zweck der kontinuierlichen Leistungsabgabe bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird im wesentlichen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und durch eine Vorrichtung zur Umsetzung des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs
4 gelöst. Vorteilhafte Abwandlungen bzw. Ergänzungen der Vorrichtung sind Gegenstand
der weiteren Patentansprüche.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren und eine Vorrichtung zu dessen Umsetzung in einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel werden nachfolgend anhand von Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- die Vorrichtung zur Erzeugung einer Antriebskraft in der Frontalansicht mit aufgeschnittener
Seitenwand des Behältnisses (1);
- Fig. 2:
- die Vorrichtung gemäß Fig. 1, jedoch mit zusätzlich aufgeschnittener Wand des glockenförmigen
Einsatzes (2) mit darin befindlichem Rotor (8) und mit abschnittsweise aufgeschnittenem
Hohlkörper (3);
- Fig. 3:
- die Vorrichtung wie in Fig. 2, jedoch ohne Seitenwand und obere Wand/Deckel des Behältnisses
(1), an der Schnittstelle A-A der Fig. 2;
- Fig. 4:
- die Vorrichtung wie in Fig. 3 in perspektivischer Aufsicht von vom oben;
- Fig. 5:
- die Vorrichtung gemäß Fig. 1 ohne Seitenwand und Boden des Behältnisses (1) an der
Schnittstelle A-A nach Fig. 2, mit Turbinenrad (12) und dessen Lagerschale (11), in
perspektivischer Ansicht von vorn unten;
- Fig. 6:
- als Details der Vorrichtung den Rotor (8) nebst Welle (7) sowie das Turbinenrad (12)
mit Welle (13) und einem schematisch dargestellten angetriebenen Rad (24);
- Fig. 7:
- als Details der Vorrichtung die in Fig. 6 dargestellten sowie zusätzlich zwei Steigrohre
(10) und Düsen (22);
- Fig. 8:
- einen Längsschnitt durch die Vorrichtung am Mittelpunkt des oberen und unteren Bodens;
- Fig. 9:
- als weiteres Detail der Vorrichtung den Rotor (8), ohne Welle (7), mit in Durchsicht
dargestellten Kanälen (6);
- Fig. 10:
- eine schematische Darstellung des Verfahrens in Form eines Längsschnitts wie bei Fig.
8;
- Fig. 11:
- als Detail einen fest an der Innenwand des Einsatzes (2) angebrachten Ring (25) mit
Gitterblech (26) und den darin laufenden Rotor (8) ohne Welle (7), in perspektivischer
Ansicht von vorn unten;
- Fig. 12:
- den Ring (25) mit Gitterblech (26) und den Rotor (8) gemäß Fig. 11, jedoch in perspektivischer
Ansicht von vorn oben;
- Fig. 13:
- als Details den Ring (25) mit Gitterblech (26), angesetzt an der Innenwand des Einsatzes
(2), sowie den Rotor (8) bei aufgeschnittenem Einsatz (2) und aufgeschnittenem Ring
(25) mit Gitterblech (26), in perspektivischer Ansicht von vorn oben.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist sowohl und in erster Linie das Verfahren, welches unter
Einbringung zweier unterschiedlicher Energieformen, nämlich Druckerhöhung und Leistung
in Form einer sich drehenden Welle, einen kontinuierlichen Wasserkreislauf und somit
kinetische Energie innerhalb der Maschine erzeugt, als auch die Vorrichtung zur Durchführung
und Anwendung dieses Verfahrens zwecks Nutzung der permanent zur Verfügung stehenden
Energieform und deren Umwandlung in mechanische Energie in Form einer sich drehenden
Welle.
[0009] Nach dem Verfahren wird in einem allseitig umschlossenen Behältnis, das zum Teil
mit flüssigem Medium und zum Teil mit gasförmigem Medium, vorzugsweise mit Wasser
und Luft, gefüllt ist, ein Kreislauf des flüssigen Mediums bewirkt und dadurch kinetische
Energie erzeugt. Dabei befindet sich das gasförmige Medium in einem auf der Unterseite
offenen, vorzugsweise glockenförmigen Einsatz, innerhalb eines zumindest teilweise
oberhalb des Einsatzes angeordneten und mit ihm fest sowie abgedichtet verbundenen
Hohlkörpers und vor Inbetriebnahme der Anlage auch in einem oder mehreren Steigrohren,
die zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, innerhalb des umschlossenen Behältnisses,
jedoch außerhalb des Einsatzes und vorzugsweise senkrecht verlaufen und die an ihrem
unteren Ende offen und mit ihrem oberen Ende an den Hohlkörper angeschlossen sind.
Der Hohlkörper befindet sich in bevorzugter Ausführungsform, jedoch nicht unabdingbar,
vollständig innerhalb des umschlossenen Behältnisses. Das flüssige Medium tritt bei
Befüllen des Behältnisses von unten in den glockenförmigen Einsatz und die Steigrohre
ein und steigt in diesem und den Steigrohren bis zum Eintreten des Druckausgleichs
an. Danach wird zunächst das Behältnis druckdicht verschlossen und sodann die potenzielle
Energie der beiden Medien innerhalb der Vorrichtung durch Beaufschlagung mit Druckluft
zusätzlich erhöht. Im gasförmigen Medium wird sodann ein speziell gestalteter, horizontal
angeordneter und mit vertikaler Drehachse versehener Rotor motorisch in Drehbewegung
versetzt. Im zuvor eingestellten, betriebsbereiten Zustand der Anlage befindet sich
der Pegelstand des flüssigen Mediums innerhalb des glockenförmigen Einsatzes zwischen
dessen unterem Ende und unter der Unterseite des sich drehenden Rotors. Dieser Rotor
in Form einer Scheibe mit Mantelfläche besonderer Formgebung erzeugt an dieser einen
Unterdruck relativ zum Druck des eingeschlossenen Gases. Dieser Unterdruck führt über
röhrenförmige offene Kanäle innerhalb der Rotorscheibe im Hohlkörper zu entsprechendem
Unterdruck. Durch den Unterdruck im Hohlkörper in Verbindung mit dem Gasdruck im Einsatz
wird durch das/die Steigrohr(e) flüssiges Medium aus dem Behältnis in den Hohlkörper
gefördert und in Form des in den Hohlkörper eintretenden flüssigen Mediums eine kinetische
Energie er-zeugt und zur Verfügung gestellt.
[0010] Infolge des Fördervorgangs bildet sich innerhalb des Hohlkörpers ein Flüssigkeitsniveau
geringer Höhe, wodurch der Gasdruck im Hohlkörper gegenüber dem vom Rotor erzeugten
Unterdruck ansteigt, aber noch niedriger als der Gasdruck im Einsatz bleibt. Das in
den Hohlkörper eingeströmte flüssige Medium wird aus ihm über Kanäle innerhalb der
Rotorscheibe infolge der wirksamen Druckunterschiede abgesaugt und läuft zum Flüssigkeitsniveau
im Einsatz zurück, so daß während der Rotation des Rotors ein Kreislauf mit kontinuierlicher
Bereitstellung kinetischer Energie besteht.
[0011] Der aufgegebene Gasdruck und die Drehgeschwindigkeit des Rotors im Einsatz bestimmen
dabei die Fördermenge und -geschwindigkeit des flüssigen Mediums und damit die erzeugte
kinetische Energie. Das Verhältnis zwischen Fördermenge und Geschwindigkeit kann zudem
über Düsen am Austritt der Steigrohre geregelt werden.
[0012] Die in dieser Form erzeugte und zur Verfügung stehende kinetische Energie des flüssigen
Mediums kann über geeignete Vorrichtungen, wie z. B. eine Gleichdruckturbine, deren
Turbinenrad vom Strahl des auftreffenden Wassers oder sonstigen flüssigen Mediums
in Bewegung versetzt wird, Antriebsenergie erzeugen zur stationären oder mobilen Nutzung.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus
einem allseitig geschlossenen Behältnis (1) in Form einer Tonne, einer Kugel, eines
Würfels oder eines Quaders oder auch in anderer Form, wobei in diesem Behältnis (1)
ein auf seiner Unterseite offener, vorzugsweise glockenförmiger Einsatz (2) eingesetzt
ist. Ein vorzugsweise kugelförmiger Hohlkörper (3) ist an der Oberseite des Einsatzes
(2) angeordnet. In bevorzugter Ausführungsform reicht der Hohlkörper (3) mit einem
Teil seiner Höhe in den Einsatz (2) hinein, wobei im Bereich der Verbindung von Einsatz
(2) und Hohlkörper (3) eine Abdichtung gegenüber dem Behältnis (1) erfolgt. Der Hohlkörper
(3) muß dabei aber nicht in den Einsatz (2) hineinreichen.
[0014] An seinem unteren Ende hat der Hohlkörper (3) eine Austrittsöffnung (4) und ein Ansatzstück
(5). Der Einsatz (2) und der Hohlkörper (3) sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
vollständig innerhalb des Behältnisses (1) angeordnet, so daß in diesem Fall die Oberseite
des Behältnisses (1) entsprechend der ausgeführten geometrischen Form gebildet wird.
Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, daß die Oberseite des Behältnisses (1)
aus einem ringförmigen Deckel, dem oberen Teil des Einsatzes (2) und dem aus ihm nach
oben herausragenden Teil des Hohlkörpers (3) gebildet wird. Zudem ist es erfindungsgemäß
möglich, daß die Oberseite aus einem ringförmigen Deckel und dem oberen Teil des Hohlkörpers
(3) gebildet wird.
[0015] An einer vertikalen Welle (7), die innerhalb des Behältnisses (1) in einem Wellengehäuse
drehbeweglich und druckdicht gegen gasförmige und flüssige Medien angeordnet ist und
vorzugsweise von außerhalb des Behältnisses (1) motorisch angetrieben wird, ist ein
Rotor (8) befestigt, der seinerseits innerhalb des Einsatzes (2) mit gewissem Abstand
zur Innenwand des Einsatzes (2) angeordnet ist. Der Rotor (8) hat ein Ansatzstück
(23), durch das er mit der Austrittsöffnung (4) des Hohlköpers (3) in Wirkverbindung
steht, indem das Ansatzstück (23) des Rotors (8) drehbeweglich und abgedichtet, jedoch
ohne feste Verbindung, in die Austrittsöffnung (4) des Hohlkörpers (3) hineinragt
und diese über einen Teil ihrer Höhe überfängt.
[0016] Der Rotor (8) ist als zylindrische Scheibe, vorzugsweise eben oder auch mit am Rand
leicht nach unten abknickender Mantelfläche ausgeführt. Die äußere Mantelfläche dieser
Scheibe ist mit einem oder mehreren Tragflächenprofilen (16) ähnlich dem
DE-Patent 10 2005 049 938 ausgebildet. Die am Umfang der Mantelfläche des Rotors (8) in vorzugsweise periodischer
Teilung angeordneten Tragflächenprofile (16) bestehen jeweils in Drehrichtung des
Rotors (8) aus einer konvexen Erhebung (17), gefolgt von einem flachen Auslaufbereich
(18). In diesem Auslaufbereich (18) am Ort des in Umfangsrichtung der Rotormantelfläche
bei Rotation mit Betriebsnenndrehzahl minimal wirksamen statischen Drucks befinden
sich die Austrittsöffnungen (21) des Rotors (8).
[0017] Das Ansatzstück (23) des Rotors (8) hat einen oder mehrere, vorzugsweise drei röhrenförmige
offene Kanäle (6), die von dem oberen Ende des Ansatzstücks (23) durch den inneren
Bereich (20) des Rotors (8) zu dessen äußerer Mantelfläche verlaufen und in den Austrittöffnungen
(21) enden. Dadurch kann ein aus dem Hohlkörper (3) durch die Austrittsöffnung (4)
herangeführtes flüssiges oder gasförmiges Medium in die Kanäle (6) des Rotors (8)
einlaufen und über die Kanäle (6) und die Austrittsöffnungen (21) in den Einsatz (2)
gelangen.
[0018] Ferner sind innerhalb des Behältnisses (1), jedoch außerhalb des Einsatzes (2), ein
oder mehrere - im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei - Steigrohre (10) angebracht,
die an ihrem unteren Ende offen sind sowie vorzugsweise senkrecht verlaufen und nach
unten mindestens bis an die Unterkante des Einsatzes (2) reichen. Mit ihren oberen
Enden sind sie über Bogen oberhalb des Einsatzes (2) in den Hohlkörper (3) abgedichtet
eingeführt. In vorteilhafter Ausführungsform haben die Steigrohre (10), wie in den
Figuren dargestellt, an ihren Enden innerhalb des Hohlkörpers (3) horizontal verlaufende,
über innere Düsennadeln regelbare Düsen (22).
[0019] An der Innenwand des Einsatzes (2) gegenüber der Mantelfläche des Rotors (8) ist
in vorteilhafter Ausführungsform, jedoch nicht unabdingbar, ein feststehender Ring
(25) angeordnet, der ein von der Innenwand geringfügig entferntes Gitterblech (26)
trägt, auf das das aus den Austrittsöffnungen (21) des Rotors (8) austretende Wasser
auftrifft. Das Gitterblech (26) verstärkt durch geeignete Wahl des Abstandes zu den
konvexen Erhebungen (17) der Tragflächenprofile (16) zum einen die Erzeugung des Unterdrucks
und ermöglicht zum anderen die Ableitung des aus den Austrittsöffnungen (21) austretenden
Wassers weg vom Rotor hin zur Innenwand des Einsatzes (2) unter Minimierung des Reibungsverlusts.
Das Wasser läuft sodann entlang der Innenwand des Einsatzes (2) nach unten zum Flüssigkeitsniveau
ab.
[0020] Gleichfalls in vorteilhafter Ausführungsform, jedoch nicht unabdingbar, befinden
sich sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite der Mantelfläche des Rotors (8)
im Bereich der Tragflächenprofile (16) Abdeckbleche (27), die den Rotor (8) radial
nach außen überragen und bis nahe der Innenwand des Einsatzes (2) reichen sowie bei
Anbringung eines Rings (25) mit Gitterblech (26) diese überragen, ohne sie aber zu
berühren.
[0021] Der Rotor (8) wird über die Welle (7) entweder mittels eines außerhalb des Behältnisses
(1) angeordneten Motors (9) in Drehbewegung versetzt, wobei die Welle (7) unter Abdichtung
durch den Boden des Behältnisses (1) geführt wird, oder die Welle (7) ist Bestandteil
eines innerhalb des Behältnisses (1) angeordneten gekapselten Elektromotors.
[0022] Ferner ist ein Zuführungsrohr (14) für Druckluft vorgesehen, das von der Außenseite
des Behältnisses (1) in den Einsatz (2) geführt ist und in diesen oberhalb dessen
unterer Begrenzung mündet, vorzugsweise in etwa halber Höhe zwischen der Unterseite
des Rotors (8) und der Unterkante des Einsatzes (2).
[0023] Schließlich ist in der oberen Wand/dem Deckel des Behältnisses (1) eine verschließbare
Öffnung (15) zum Einfüllen eines flüssigen Mediums angebracht.
[0024] Die durch die vorstehend beschriebene Vorrichtung zur Verfügung gestellte kinetische
Energie eines flüssigen Mediums kann zur Erzeugung von Antriebsenergie genutzt werden,
indem, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigt, innerhalb des Hohlkörpers
(3) auf der Ebene des Eintritts der Steigrohre (10) an einer vertikalen Welle (13)
ein Turbinenrad (12) einer Gleichdruckturbine mit daran angeordneten Schaufeln (19)
angebracht ist. Das Turbinenrad (12) ist in einer unterhalb befindlichen Schale (11)
gelagert. Die Düsen (22) sind auf die Schaufelinnenseiten des Turbinenrads (12) gerichtet,
und die Schaufeln (19) grenzen an die Innenwand des Hohlkörpers (3), ohne diese zu
berühren. Die vertikale Welle (13) des Turbinenrads (12) ist nach oben verlängert
und durchdringt die Wand des Hohlkörpers (3) und die obere Wand (den Deckel) des Behältnisses
(1) zum Anschluß an anzutreibende Vorrichtungen und Geräte (24), insbesondere Generatoren,
Maschinen oder Fahrzeuge. Die Welle (13) ist im Behältnis (1) dicht gegenüber dem
gasförmigen Medium im Hohlkörper (3) und dem flüssigen Medium im Behältnis (1) gelagert.
[0025] Zur Durchführung des Verfahrens und Inbetriebnahme der Vorrichtung wird in normaler
Umgebungsatmosphäre in das Behältnis (1) über dessen Öffnung (15) ein inkompressibles,
flüssiges Medium, vorzugsweise Wasser, eingefüllt, bis dieses den obersten Punkt des
Behältnisses (1) erreicht. Dabei dringt das flüssige Medium auch in den glockenförmigen
Einsatz (2) sowie die Steigrohre (10) von ihren unteren Öffnungen her ein, bis die
in diesen und dem mit ihnen in Verbindung stehenden Hohlkörper (3) vorhandene, vom
eindringenden flüssigen Medium eingeschlossene Luft soweit komprimiert ist, daß ein
Druckausgleich eintritt. Danach wird die Öffnung (15) des Behältnisses (1) verschlossen.
[0026] Sodann wird über das Zuführungsrohr (14) Druckluft von außerhalb des Behältnisses
(1) in den Einsatz (2) eingeführt, wodurch sich der Druck im gesamten Behältnis (1)
solange entsprechend erhöht, bis der gewünschte Betriebszustand erreicht ist. In diesem
Zustand erhöhter potenzieller Energie der eingeschlossenen Medien wird der Rotor (8)
über die Welle (7) durch den Motor (9) in Drehung versetzt, und zwar in der Drehrichtung
(im mit den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel in Linksdrehung), daß gemäß
dem
DE-Patent 10 2005 049 938 an den Tragflächenprofilen (16) im Anschluß an deren konvexe Erhebungen (17) in ihren
abfallenden langgestreckten Auslaufbereichen (18) eine Unterdruckwirkung entsteht.
Der Unterdruck ist in seiner Größe von der gewählten Drehzahl des Rotors und dem Gasdruck
innerhalb des Einsatzes (2) abhängig. Zur Änderung des Betriebszustands können jederzeit
während des Betriebs sowohl der Gasdruck als auch die Drehzahl des Rotors (8) verändert
werden.
[0027] Der Unterdruck im Auslaufbereich (18) des Tragflächenprofils (16) setzt sich über
die Kanäle (6) im Hohlkörper (3) und von diesem in den Steigrohren (10) fort. Der
dann im Hohlkörper (3) wirksame Unterdruck und der gleichzeitig im Einsatz (2) bestehende
Gasdruck bewirken, daß das Wasser oder sonstige flüssige Medium aus dem Behältnis
(1) und dem Einsatz (2) über die Steigrohre (10) und die Düsen (22) in den Hohlkörper
(3) als Strahl hoher kinetischer Energie einströmt.
[0028] Ebenfalls infolge des vom laufenden Rotor (8) bewirkten Unterdrucks an dessen Austrittsöffnungen
(21) sowie des innerhalb des Hohlkörpers (3) wirksamen Gasdrucks läuft das Wasser
oder sonstige flüssige Medium aus dem Hohlkörper (3) durch die Kanäle (6) des Rotors
(8) und durch die Austrittsöffnungen (21) im Auslaufbereich (18) der Tragflächenprofile
(16) in den Einsatz (2) zum Flüssigkeitsniveau zurück. Im laufenden Betrieb liegt
das Flüssigkeitsniveau immer oberhalb der Unterkante des Einsatzes (2).
[0029] Im Sinne der Erfindung kann der Hohlkörper (3) statt der Kugelform im dargestellten
Ausführungsbeispiel auch die Form eines Würfels, eines Quaders, einer Tonne oder auch
eine sonstige Form haben.
[0030] Durch das beschriebene Verfahren und die Vorrichtung zu seiner Ausführung wird über
die Drehbewegung des Rotors (8) zum einen mechanische Energie in das System eingebracht
und zum anderen mittels externer Druckbeaufschlagung die potenzielle Energie der im
System befindlichen Medien erhöht. Der infolgedessen an den Tragflächenprofilen (16)
entlang der Rotormantelfläche wirksame Unterdruck erzeugt einen kontinuierlichen Kreislauf
des Wassers oder anderen flüssigen Mediums und somit stetig verfügbare kinetische
Energie. Diese Energieform kann, wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel beschrieben,
zur zeitlich konstanten Leistungsabgabe genutzt werden und ist somit im Gegensatz
zu den üblichen Einsatzbedingungen der technisch bekannten Turbokraftmaschinen unabhängig
von geographischen Verhältnissen bzw. natürlichen Gegebenheiten.
[0031] Dabei ist die erzeugte kinetische Energie im Gleichgewichtszustand der Anlage größer
als die Summe der in das System einzubringenden Leistung in Form von mechanischer
Energie aus der Drehbewegung der Antriebswelle (7) mit konstanter Drehzahl und der
einmaligen Erhöhung der potenziellen Energie der eingeschlossenen Medien durch Druckbeaufschlagung
über das Zuführungsrohr (14). Dies wird nach einem technisch neuen Prinzip erreicht,
indem bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung zu seiner Ausführung
die Energieübertragung vom Rotor (8) auf das inkompressible Medium - mechanisch zu
kinetisch - nicht direkt durch ein Laufrad herkömmlicher Bauart, sondern indirekt
durch die Erzeugung eines relativen Unterdrucks im kompressiblen Medium erfolgt. Zur
Steigerung der Effizienz dieses Vorgangs wird der Druck des kompressiblen Mediums
zuvor gegenüber dem Umgebungszustand erhöht. Die Erzeugung des wirksamen Unterdrucks
erfolgt an der Mantelfläche des Rotors (8), welche in oben beschriebener und auf dem
Wirkprinzip des
DE-Patents 10 2005 049 938 basierenden Profilform ausgeführt ist. Der Rotor (8) des erfindungsgemäßen Verfahrens
läuft jedoch vorrangig in kompressiblem Medium sehr geringer Dichte und kann daher
gegen geringen Reibungswiderstand angetrieben werden.
[0032] Der Bedarf der Anlage an flüssigem Medium, vorzugsweise Wasser, beschränkt sich auf
den einmaligen Befüllvorgang vor der ersten Inbetriebnahme. Ebenso ist die Zufuhr
externer Druckluft nur zur erstmaligen Einstellung des Arbeitsinnendrucks erforderlich.
Während des gesamten Betriebs der Anlage wird nur die Bereitstellung der Leistung
zum Antrieb der Welle (7) benötigt, und es entstehen keinerlei die Umgebung beeinträchtigende
Emissionen. Soll der Betrieb der Anlage unterbrochen oder beendet werden, so ist lediglich
die Antriebsleistung der Welle (7) abzuschalten. Der Ausgangszustand der Anlage stellt
sich sodann selbständig wieder ein.
1. Verfahren zur Erzeugung einer kontinuierlichen Antriebskraft durch Bereitstellung
kinetischer Energie eines flüssigen Mediums mittels Herbeiführung von Druckunterschieden
in einem geschlossenen, mit flüssigem Medium, insbesondere Wasser, und gasförmigem
Medium, insbesondere Luft, gefüllten System, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Vorrichtung nach Anspruch 4 oder nach Anspruch 4 in Verbindung mit einem
oder mehreren der Ansprüche 5 bis 11 ein Kreislauf des flüssigen Mediums bewirkt wird,
wobei das allseitig umschlossene Behältnis mit dem flüssigen Medium gefüllt wird und
dieses dabei das vor der Befüllung vorhandene, unter Umgebungsdruck stehende gasförmige
Medium in dem auf der Unterseite offenen Einsatz, dem mit ihm verbundenen Hohlkörper
und den am Hohlkörper angeschlossenen, unten offenen Steigrohren einschließt und darin
bis zum Druckausgleich ansteigt und danach die potenzielle Energie der beiden Medien
durch externe Druckbeaufschlagung weiter erhöht wird, daß ferner durch den sodann
motorisch in Drehbewegung versetzten Rotor innerhalb des Einsatzes im gasförmigen
Medium an der Rotormantelfläche ein Unterdruck relativ zum Druck des eingeschlossenen
Gases erzeugt wird, der im Hohlkörper zu entsprechendem Unterdruck führt, und wobei
durch den Unterdruck im Hohlkörper in Verbindung mit dem Gasdruck im Einsatz durch
die Steigrohre flüssiges Medium aus dem Behältnis in den Hohlkörper gefördert wird
und eine kinetische Energie erzeugt und zur Verfügung stellt, daß schließlich das
in den Hohlkörper eingeströmte flüssige Medium aus ihm abgesaugt wird und zum Flüssigkeitsniveau
im Einsatz zurückläuft infolge eines Anstiegs des Gasdrucks im Hohlkörper gegenüber
dem vom Rotor erzeugten Unterdruck, bewirkt durch ein beim Fördervorgang innerhalb
des Hohlkörpers gebildetes Flüssigkeitsniveau geringer Höhe, wobei der Gasdruck im
Hohlkörper jedoch niedriger als der Gasdruck im Einsatz bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der erzeugten kinetischen Energie durch die Fördermenge und -geschwindigkeit
des flüssigen Mediums bestimmt wird, die ihrerseits von der externen Druckbeaufschlagung
und der Drehgeschwindigkeit des Rotors im Einsatz abhängen.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen Fördermenge und -geschwindigkeit des flüssigen Mediums zusätzlich
über Düsen am Austritt der Steigrohre in den Hohlkörper geregelt wird.
4. Vorrichtung zur Umsetzung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, bestehend aus einem allseitig
umschlossenen Behältnis (1) in Form einer Tonne, einer Kugel, eines Würfels, eines
Quaders oder in anderer Form, dadurch gekennzeichnet, daß in diesem Behältnis (1) ein auf seiner Unterseite offener, vorzugweise glockenförmiger,
Einsatz (2) eingesetzt ist und an dessen Oberseite sich ein vorzugsweise kugelförmiger
Hohlkörper (3) mit Austrittsöffnung (4) und Ansatzstück (5) befindet, der selbst vollständig
oder teilweise innerhalb des Behältnisses (1) angeordnet ist und vorzugsweise mit
einem Teil seiner Höhe in den Einsatz (2) hineinreicht und sowohl gegenüber dem Behältnis
(1) als auch mit Ausnahme der Austrittsöffnung (4) gegenüber dem Einsatz (2) druckdicht
ist, ferner dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Einsatzes (2) mit gewissem Abstand zu dessen Innenwand ein Rotor (8)
als zylindrische Scheibe an einer vertikalen Welle (7) in einem Wellengehäuse drehbeweglich
und druckdicht angeordnet ist, der an seiner Oberseite ein Ansatzstück (23) hat, mit
dem er drehbeweglich und abgedichtet, jedoch ohne feste Verbindung, in die Austrittsöffnung
(4) mit dem Ansatzstück (5) des Hohlkörpers (3) hineinragt und diese über einen Teil
deren Höhe überfängt, wobei der Rotor (8) mit dem Ansatzstück (23) einen oder mehrere,
vorzugsweise 3, röhrenförmige und an ihren Enden offene Kanäle (6) aufweist, die vom
oberen Ende des Ansatzstücks (23) durch den inneren Bereich (20) des Rotors (8) zu
dessen äußerem Umfang verlaufen und dort in den Austrittsöffnungen (21) enden, ferner
daß die Mantelfläche des Rotors (8) mit einem oder mehreren Tragflächenprofilen (16)
versehen ist, die in vorzugsweise periodischer Teilung angeordnet sind und jeweils
in Drehrichtung des Rotors (8) aus einer konvexen Erhebung (17) mit anschließendem
flachen Auslaufbereich (18) und den in diesem Auslaufbereich angeordneten Austrittsöffnungen
(21) der Kanäle (6) bestehen, daß der Rotor (8), vorzugsweise von außerhalb des Behältnisses
(1), durch einen Motor (9) angetrieben wird, und daß im Behältnis (1), jedoch außerhalb
des Einsatzes (2), ein oder mehrere Steigrohre (10) angebracht sind, die an ihren
unteren Enden offen sind sowie vorzugsweise senkrecht verlaufen, nach unten mindestens
bis an die Unterkante des Einsatzes (2) reichen sowie mit ihren oberen Enden über
Bogen oberhalb des Einsatzes (2) in den Hohlkörper (3) abgedichtet eingeführt sind
und innerhalb des Hohlkörpers (3) horizontal enden, femer daß in der oberen Wand (dem
Deckel) des Behältnisses (1) eine verschließbare Öffnung (15) zur Füllung mit flüssigem
Medium angebracht ist und daß ein Zuführungsrohr (14) für Druckluft von außerhalb
der Außenseite des Behältnisses (1) in den Einsatz (2) geführt ist und in diesen oberhalb
seiner Unterkante mündet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Abschluß des Behältnisses (1) aus einem ringförmigen Deckel, dem oberen
Teil des Einsatzes (2) und dem aus ihm nach oben herausragenden Teil des Hohlkörpers
(3) gebildet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß der obere Abschluß des Behältnisses (1) aus einem ringförmigen Deckel und dem oberen
Teil des Hohlkörpers (3) gebildet wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (8) als zylindrische Scheibe eben oder mit am Rand leicht nach unten abknickender
Mantelfläche ausgeführt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenwand des Einsatzes (2) und gegenüberliegend der Mantelfläche des Rotors
(8) ein Ring (25), fest angeordnet ist, der ein von der Innenwand geringfügig entferntes
Gitterblech (26) trägt, auf den das aus den Austrittsöffnungen (21) des Rotors (8)
austretende Wasser auftrifft.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4 und Anspruch 7 oder nach den Ansprüchen 4, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragflächenprofile (16) an der Oberseite und an der Unterseite des Rotors (8)
Abdeckbleche (27) haben, die radial nach außen überstehen und bis nahe der Innenwand
des Einsatzes (2) reichen und, soweit an dieser ein Ring (25) mit Gitterblech (26)
angebracht sind, diese überragen, ohne sie zu berühren.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet daß die Steigrohre (10) an ihren horizontal verlaufenden Enden im Hohlkörper (3) regelbare
Düsen (22) haben.
11. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (7) des Rotors (8) Bestandteil eines innerhalb des Behältnisses (1) angeordneten
gekapselten Elektromotors ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Hohlkörpers (3) auf der Ebene des Eintritts der Steigrohre (10) an
einer vertikalen Welle (13) ein Turbinenrad (12) einer Gleichdruckturbine mit daran
angeordneten Schaufeln (19) angebracht und in einer unterhalb des Turbinenrads (12)
liegenden Schale (11) gelagert ist, wobei die Schaufeln (19) an die Innenwand des
Hohlkörpers (3) grenzen, ohne diese zu berühren, und daß die Düsen (22) an den Enden
der Steigrohre (10) auf die Innenseiten der Schaufeln (19) gerichtet sind, ferner
daß die Welle (13) des Turbinenrads (12) die Wand des Hohlkörpers (3) und die obere
Wand des Behältnisses (1), dicht gegenüber dem gasförmigen Medium im Hohlkörper (3)
und dem flüssigen Medium im Behältnis (1) gelagert, durchdringt zum Anschluß an anzutreibende
Vorrichtungen und Geräte (24).