[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Handantrieb zur schrittweisen leistungslosen
Betätigung eines Umstellers an einem Stufentransformator.
[0002] Aus der Firmendruckschrift der Anmelderin "
Handantrieb MR404 - Betriebsanleitung BA23/02" veröffentlicht August 2004, ist ein Handantrieb bekannt, bei dem eine Handkurbel von der Antriebswelle abnehmbar
und außen am Gehäuse mit einer Federschelle befestigbar ist. Bei dieser Ausführung
wird der Antrieb durch Drehen eines Schlüssels entriegelt. Dabei wird ein Sperrhebel
aus einer Sperrscheibe und von einem Nockenrad abgehoben; die Antriebswelle wird freigegeben
und kann gedreht werden. Durch ein Reduziergetriebe wird die zum Umsteller führende
Welle stets mit einer Umdrehung pro Schaltung gedreht, unabhängig davon, wie viel
Umdrehungen die Schaltung an der Handkurbel selbst erforderlich sind. Nach Beendigung
der Schaltung wird durch eine Zugfeder der erwähnte Sperrhebel wieder in eine Aussparung
der Sperrscheibe und in das Nockenrad eingerastet, so dass der Antrieb blockiert wird.
Gleichzeitig wird ein elektrischer Nockenschalter umgeschaltet. Durch eine Zwangsverklinkung
kann eine neue Schaltung erst nach erneutem Drehen des Schlüssels erfolgen.
[0003] Aus der
DE 35 41 888 A1 ist ein weiterer Handantrieb für Umsteller von Stufentransformatoren bekannt, der
ebenfalls eine mittels einer Handkurbel betätigbare Antriebswelle und eine mit der
Umstellerwelle koppelbare Abtriebswelle aufweist, die pro Schaltschritt eine Umdrehung
ausführt. Dieser Handantrieb enthält in einem Gehäuse ein zwischen Antriebswelle und
Abtriebswelle liegendes Übersetzungsgetriebe und eine mittels eines Sichtfensters
zu beobachtende Schaltstellungsanzeige, die ihrerseits eine Ziffernscheibe besitzt,
die in gleichmäßiger Aufteilung eine der Zahl der Schaltstellungen entsprechende Ziffernfolge
trägt. Die Ziffernscheibe ist hier unmittelbar mit der Antriebswelle verbunden; ferner
ist mit der Abtriebswelle eine zwischen Sichtfenster und Ziffernscheibe liegende Abdeckscheibe
gekoppelt, die eine Aussparung besitzt, so dass sie nur in der Ruhestellung des Umstellers
das Sichtfenster freigibt.
[0004] Alternativ ist es aus dem Stand der Technik ebenfalls bekannt, statt einer Handkurbel
ein Handrad für den manuellen Betrieb eines Umstellers vorzusehen, wie beispielsweise
in der
DE 10 2005 009 193 beschrieben. Eine Umstellerschaltung, d. h. eine Drehung der Isolierschaltwelle um
einen bestimmten Winkel zum jeweils benachbarten festen Kontakt, entspricht damit
einer bestimmten, typenabhängigen Zahl von Umdrehungen der antreibenden Welle mittels
des Handantriebes. Für den Bediener des Handantriebes ist es dabei nicht ohne weitere
Erläuterungen schlüssig, in welche Richtung das Handrad oder die Handkurbel wie viel
Umdrehungen zu bewegen ist, um eine vollständige Umschaltung zwischen zwei benachbarten
Festkontakten in einer definierten Umschaltrichtung, also beispielsweise von der Wicklungsanzapfung
n auf die Wicklungsanzapfung n+1, zu vollziehen. Dies kann unter Umständen zu ungewollten
indifferenten Schaltstellungen zwischen zwei benachbarten Festkontakten, d. h. zu
unvollständigen Umschaltvorgängen, führen, auch deshalb, weil das Handrad oder die
Handkurbel während eines Umschaltvorgangs nicht in eine Richtung zwangsgeführt wird,
sondern einen Drehrichtungswechsel zulässt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demnach, einen Handantrieb der eingangs
genannten Art anzugeben, der die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile nicht
ausweist und dem Benutzer dabei insbesondere eine sichere und besonders einfache Bedienung
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Handantrieb mit den Merkmalen des ersten Patentanspruches
gelöst. Die Unteransprüche betreffen dabei besonders vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung.
[0007] Die allgemeine erfinderische Idee besteht dabei darin, die auf die Antriebswelle
des Handantriebes eingeleitete Drehbewegung mittels eines vorzugsweise rohrförmig
ausgebildeten Hebels vorzunehmen, der mit einem Sperrmechanismus in Wirkverbindung
steht, der seinerseits wiederum sicherstellt, dass der Hebel während des Umschaltvorganges
in nur eine definiert gewünschte Richtung bewegt werden kann, so dass keine indifferenten
Schaltstellungen oder unzulässige Schaltrichtungsänderungen entstehen können. Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung erfolgt die Kopplung zwischen der Antriebswelle
und dem Hebel dafür mittels einer Ratschenvorrichtung, so dass letzten Endes die über
den Hebel auf die Antriebswelle eingeleitete Drehbewegung nur in der selben definiert
gewünschten Richtung passieren kann, in die der Hebel zwangsgeführt wird.
[0008] Die Erfindung soll nachfolgend an Hand von Zeichnungen beispielhaft noch näher erläutert
werden.
[0009] Es zeigen:
- Figur 1
- den erfindungswesentlichen Teil eines Handantriebes in einer seitlichen Darstellung
- Figur 2
- einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Handantriebes in einer seitlichen Darstellung.
[0010] In Figur 1 sind die erfindungswesentlichen Bestandteile eines Handantriebes 1 in
einer seitlichen Schnittdarstellung gezeigt. Auf eine Darstellung von für den Fachmann
aus dem Stand der Technik bekannten Bauteilen wurde aus Übersichtlichkeitsgründen
verzichtet. Beispielsweise kann der hier in Figur 1 abgebildete Handantrieb 1 an der
ausschnittsweise gezeigten seitlichen Wandung 2 eines nicht abgebildeten Transformators
vorgesehen sein. Abhängig, wie der mittels des Handantriebes 1 zu betätigende Umsteller
innerhalb des Transformators angeordnet ist, kann der Bewegungsabgriff von der Abtriebswelle
des Handantriebes 1 beispielsweise über ein ebenfalls nicht dargestelltes, weil aus
dem Stand der Technik für den Fachmann hinreichend bekanntes, Gestänge erfolgen, das
entweder über einen an der Oberseite des Transformatorsgehäuses vorgesehenen Deckel
oder eine in der seitlichen Wandung vorgesehen Durchführung zu dem Umsteller geführt
wird. Die wesentlichen Komponenten des Handantriebes 1 sind dabei ein Schaltgetriebe
3 mit einer Antriebswelle 4 und einer nicht dargestellten Abtriebswelle, wobei die
Einleitung einer Drehbewegung auf die Antriebswelle 4 des Handantriebes 1 erfindungsgemäß
über einen vorzugsweise rohrförmig ausgebildeten Hebel 5 erfolgt. Die geometrische
Ausgestaltung des Hebels 5 ist im Rahmen der vorliegenden Anmeldung in weiten Grenzen
zu sehen. Wesentlich ist dabei nur, dass der Hebel 5 derart ausgebildet ist, dass
damit ohne große Kraftanstrengung ein Moment auf die Antriebswelle 4 übertragbar ist.
Um die Umschaltrichtung des Schaltgetriebes 3 zu definieren, ist dieses beispielsweise
als Wendegetriebe ausgebildet, bei dem über einen Umschalter 6 ausgewählt werden kann,
ob auf die nächst höhere oder niedrigere Wicklungsanzapfung der Regelwicklung des
Transformators mittels des mit dem Handantrieb 1 betätigbaren Umstellers umgeschaltet
werden soll. Oder mit anderen Worten: Der Umschalter 6 schaltet also in dem beispielsweise
als Wendegetriebe ausgebildeten Schaltgetriebe 3 mit an sich bekannten technischen
Mitteln zwischen einem Vorwärts- und Rückwärtslauf hin und her. Die Wirkverbindung
zwischen der Antriebswelle 4 und dem Hebel 5 erfolgt über einen Ratschenmechanismus
7, der nur dann ein über den Hebel 5 eingeleitetes Drehmoment auf die Antriebwelle
4 überträgt, wenn selbiger, aus seiner in Figur 1 dargestellten stationären Stellung
gesehen, nach unten bewegt wird. Im hinteren Bereich des Hebels 5 an der ausschnittsweise
dargestellten seitlichen Wandung 2 des Transformators befindet sich ein Mikroschalter
8 angeordnet, der als Öffner oder Schließer ausgebildet sein kann und der zudem mit
dem Leistungsschalter des Transformators verbunden ist. Der Mikroschalter 8 erzeugt
während der Betätigung des Hebels 5 des Handantriebes 1 ein elektrisches Signal, das
zur Abschaltung des Transformators verwendet werden kann, da der Umsteller, wie in
der Beschreibungseinleitung erläutert, nur bei abgeschaltetem Transformator betätigt
werden darf. Ebenfalls über den Ratschenmechanismus 7 mit der Antriebswelle 4 in Wirkverbindung
stehend, ist an dem Hebel 5 ein Sperrmechanismus 9 vorgesehen. Auf die Funktionsweise
des Sperrmechanismus 9 wird in der Beschreibung zu Figur 2 näher eingegangen.
[0011] In Figur 2 ist der Sperrmechanismus 9 im Detail dargestellt. Der Sperrmechanismus
9 weist ein mit dem Hebel 5 in Wirkverbindung stehendes Sperrrad 10 mit einem Auslöser
11 auf. Weiterhin sind eine erste und zweite Sperrklinke 12 und 13 vorgesehen, die
an jeweils einer Aufnahme 14 und 15 mittels eines entsprechenden Stiftes 16 und 17
drehbar gelagert angeordnet sind. An den beiden Sperrklinken 12 und 13 ist ebenfalls
mittels Stiften 19 und 20 ein Verbindungsstück 18 drehbar mechanisch verbunden.
[0012] Wird nun der Hebel 5 in Pfeilrichtung nach unten bewegt, so dreht sich dadurch zwangsweise
das mit ihm verbundene Sperrrad 10. Durch die geometrische Form des Sperrrades 10
und des hakenförmiges Endes der ersten Sperrklinke 12, ist ein schrittweiser Verzahnungseingriff
in Pfeilrichtung des Hebels 5 möglich. Erfolgt hingegen eine ungewollte Drehbewegung
entgegen der Pfeilrichtung, wirkt die über geometrischen Formschluss erreichte Zwangssperrung.
Wird der Hebel 5 um annähernd 180 Grad nach unten bewegt, so erreicht der an dem Sperrrad
10 vorgesehene Auslöser 11 den Bereich der ersten Sperrklinke 12 und drückt diese
bei überstreichen der 180 Grad Bewegung des Hebels 5 nach oben. In diesem Moment ist
der eigentliche Umschaltvorgang des Handantriebes 1 vollendet und der nächste Festkontakt
des Umstellers mittels des beweglichen Kontaktes beschaltet. Der Hebel 5 befindet
sich nun in einer Anschlagsposition, in der er in der einen Richtung nicht mehr weiter
bewegt werden kann. Nun erfolgt die Rückbewegung in die stationäre Ausgangslage des
Hebels 5. Indem bei Erreichen der Anschlagsposition die erste Sperrklinke 12 mittels
des Auslösers 11 aus dem Verzahnungseingriff des Sperrrades 10 genommen wurde und
damit gleichzeitig über das Verbindungsstück 18 die untere Sperrklinke 13 in Verzahnungseingriff
mit dem Sperrrad 10 gelangt ist, kann die Rückbewegung auf Grund der geometrisch speziell
definierten kegelförmigen Zacken des Sperrrades 10 und hakenförmigen Enden der Sperrklinken
12 und 13 erfolgen. Dass beim Zurückbewegen des Hebels 5 in seine stationäre Ausgangslage
kein Moment auf die Antriebswelle 4 des Handantriebes 1 übertragen wird, wird mittels
des Ratschenmechanismus 7 sichergestellt. Ist der Hebel 5 in seiner stationären Ausgangslage
angekommen, so löst er mittels des Mikroschalters 8 den mit diesem gekoppelten Leistungsschalter
des Transformators aus. Der Umschaltvorgang ist nun endgültig abgeschlossen und der
Transformator kann wieder mit Strom und Spannung beaufschlagt werden.
1. Handantrieb zur schrittweisen leistungslosen Betätigung eines Umstellers an einem
Stufentransformator,
aufweisend eine Antriebswelle, auf die eine, eine Umschaltung zwischen benachbarten
Kontakten des Umstellers, einleitende Drehbewegung ausübbar ist,
eine über ein Getriebe mit der Antriebswelle in Wirkverbindung stehende Abtriebswelle,
und ein Gehäuse, das die funktionswesentlichen Bauteile des Getriebes aufnimmt, dadurch gekennzeichnet,
dass die auf die Antriebswelle (4) eingeleitete Drehbewegung mittels eines Hebels (5)
erfolgt,
dass der Hebel (5) hierfür mit einem Sperrmechanismus (9) in Wirkverbindung steht, derart,
dass dieser während eines Umschaltvorganges in nur eine definiert gewünschte Richtung
bewegbar ist,
und dass die Kopplung zwischen der Antriebswelle (4) und dem Hebel (5) mittels einer Ratschenvorrichtung
(7) erfolgt, derart, dass die über den Hebel (5) auf die Antriebswelle (4) eingeleitete
Drehbewegung nur in der selben definiert gewünschten Richtung erfolgen kann, in die
der Hebel (5) bewegbar ist.
2. Handantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sperrmechanismus (9) aus einem Sperrrad (10) mit einem Auslöser (11), einer mit
dem Sperrrad (10) in Verzahnungseingriff bringbaren ersten Sperrklinke (12), einer
weiteren mit dem Sperrrad (10) in Verzahnungseingriff bringbaren zweiten Sperrklinke
(13) und einem die beiden Sperrklinken (12 und 13) mechanisch verbindenden Verbindungsstück
(18) besteht.
3. Handantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe (3) als Wendegetriebe ausgebildet ist.
4. Handantrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein mit dem Hebel (5) in Wirkverbindung stehender Mikroschalter (8) vorgesehen ist.
5. Handantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mikroschalter (8) als Öffner oder Schließer ausgebildet ist.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente
In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur
- Handantrieb MR404 - Betriebsanleitung BA23/02, 2004, [0002]