HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft Drehshredder zum Zerkleinern von verschiedenen Materialien,
umfassend einen Rotor und ein Gegenmesser.
[0002] Drehshredder werden zum Zerkleinern von vielfältigen Materialien wie Papier, Pappe,
Plastikfolien, Stoff, Geweben, textilen Fasern aus natürlichem oder synthetischem
Material, Abfall und anderem verwendet. Das Europäische Patent
EP 419 919 B1 beschreibt einen Shredder für solche Materialien, der einen Rotor mit einer Vielzahl
von umfangsseitigen, entlang ihrer Länge voneinander beabstandeten Rippen und ein
Gegenmesser mit Zähnen aufweist, die axial auf Vertiefungen oder Nuten ausgerichtet
sind, die zwischen den Rippen des Rotors definiert sind. Eine Vielzahl von Messern
ist in Taschen montiert, die in der Außenfläche des Rotors gebildet sind. Jedes Messer
hat zwei Seiten, die in einem rechten Winkel zueinander angeordnet sind und die eine
V-Form bilden, die mit einer korrespondierenden V-förmigen Vertiefung zwischen zwei
benachbarten Zähnen des Gegenmessers kämmt. Material, das in den Raum zwischen dem
Rotor und dem Gegenmesser gefördert wird, wird durch die Messer in Stücke zerkleinert,
und die Stücke passieren ein Sieb, das einen Bereich des Umfangs des Rotor umschließt,
wobei Stücke, die zu groß sind, um das Sieb zu passieren, durch den Rotor zu dem Gegenmesser
zurück transportiert werden, um erneut zerkleinert zu werden.
[0003] Weitere Verbesserungen bei Shreddern der vorstehend beschriebenen Art wären wünschenswert.
KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER OFFENBARUNG
[0004] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Shredder des vorstehend beschriebenen allgemeinen
Typs. In einer Ausführungsform umfasst ein Shredder gemäß der vorliegenden Offenbarung
zumindest einen Rotor, der um eine Achse drehbar ist und der eine sich um die Achse
erstreckende äußere Umfangsfläche hat, eine Vielzahl von Messerhaltern, die an der
äußeren Umfangsfläche des Rotors an Stellen starr befestigt sind, die in Umfangsrichtung
und axial entlang einer Länge des Rotors voneinander beabstandet sind, eine Vielzahl
von Messern, die jeweils an den Messerhaltern montiert sind, und ein stationäres Gegenmesser,
das angrenzend an die äußere Umfangsfläche des Rotors montiert ist und sich entlang
der Länge des Rotors erstreckt, wobei das Gegenmesser eine Vielzahl von allgemein
V-förmigen Nuten definiert, die entlang des Gegenmessers voneinander beabstandet sind,
wobei jede V-förmige Nut auf mindestens eines der Messer ausgerichtet ist.
[0005] Die Messer haben jeweils einen starren Körper mit einer Gestaltung bei Betrachtung
in einer ersten Richtung, wobei jedes Messer an einem jeweiligen Messerhalter montiert
ist und die erste Richtung dabei im Wesentlichen tangential zur äußeren Umfangsfläche
des Rotors orientiert ist. Der Körper jedes Messers definiert eine Schneidenecke,
die komplementär zu einer jeweiligen V-förmigen Nut in dem Gegenmesser ausgebildet
ist. Die Messer sind jeweils in einer Orientierung montiert, bei der die Schneidenecke
mit der jeweiligen V-förmigen Nut in dem Gegenmesser kämmt, während sich der Rotor
um die Achse dreht. Zumindest einige der Messer sind Mehrschneiden-Messer, bei denen
die Schneidenecke des Messers eine Mehrzahl von Schneidpunkten definiert, die entlang
der ersten Richtung voneinander beabstandet sind, wobei die Mehrzahl von Schneidpunkten
jedes Mehrschneiden-Messers derart angeordnet ist, dass die Schneidpunkte fortlaufend
mit der jeweiligen V-förmigen Nut in dem Gegenmesser kämmen, während sich der Rotor
dreht.
[0006] In einer Ausführungsform sind die Messer durch lösbare Befestigungselemente, die
bei Bedarf ein Entfernen und Ersetzen der Messer ermöglichen, an den Messerhaltern
montiert. Diesbezüglich hat der Körper jedes Messers eine Bohrung, die sich entlang
der ersten Richtung durch den Körper erstreckt, um ein betreffendes lösbares Befestigungselement
aufzunehmen, und die Messerhalter haben korrespondierende Bohrungen für die Aufnahme
der Befestigungselemente zum Montieren der Messer an den Messerhaltern. Zum Beispiel
kann die Bohrung in dem Messer mit einem Innengewinde versehen sein, und das Befestigungselement
kann ein Bolzen mit Außengewinde sein, der durch eine Rückseite des Messerhalters
hindurchgesteckt und in das Messer eingeschraubt ist. Alternativ dazu kann die Oberseite
des Messers eine Ausnehmung für die Aufnahme des Bolzenkopfes aufweisen, und der Bolzen
kann durch das Messer und dann durch den Messerhalter hindurchgesteckt und auf der
Rückseite des Messerhalters mit einer Mutter gesichert sein. Solchermaßen ist die
Erfindung nicht auf eine spezielle Vorgehensweise für die Befestigung der Messer beschränkt.
[0007] Es sind verschiedene Ausführungsformen von Mehrschneiden-Messern mit mehreren Schneidpunkten
möglich. Zum Beispiel können die Mehrschneiden-Messer Messer umfassen, die zwei Schneidpunkte
definieren, die entlang der ersten Richtung voneinander beabstandet sind, und/oder
sie können Messer umfassen, die drei Schneidpunkte definieren, die entlang der ersten
Richtung voneinander beabstandet sind, und/oder sie können Messer umfassen, die vier
Schneidpunkte (oder mehr) definieren, die entlang der ersten Richtung voneinander
beabstandet sind.
[0008] In einigen Ausführungsformen definieren die Messer eine Mehrzahl von Ecken, und jede
Ecke definiert eine Mehrzahl von Schneidpunkten, die entlang der ersten Richtung voneinander
beabstandet sind. Das Messer kann beispielsweise einen im Wesentlichen viereckigen
Aufbau besitzen, mit vier Ecken, die jeweils eine Mehrzahl von Schneidpunkten definieren.
Wenn eine Ecke sich so weit abgenutzt hat, dass ein Austausch erforderlich ist, kann
das Befestigungselement geöffnet und das Messer um 90° gedreht werden, so dass eine
unverbrauchte Ecke für den Eingriff mit dem Gegenmesser bereitgestellt wird. Dieser
Vorgang kann wiederholt werden, bis alle vier Ecken verbraucht sind. Danach kann das
Messer durch ein neues Messer ersetzt werden.
[0009] In einem speziellen Ausführungsbeispiel hat jedes Mehrschneiden-Messer mit mehreren
Scheidpunkten eine zur ersten Richtung parallele zentrale Achse, und die mit dem Gegenmesser
kämmende Ecke jedes Messers mit mehreren Schneidpunkten ist durch einen Schnittpunkt
zwischen zwei aneinandergrenzenden Seitenflächen des Körpers definiert. Ein oberster
Schneidpunkt des Messers ist durch einen Schnittpunkt zwischen zwei Seitenflächen
und einer Oberseite des Körpers, die alle an dem obersten Schnittpunkt zusammentreffen,
definiert. Die Ecke hat einen konischen Verjüngungsbereich, der unmittelbar an dem
obersten Schneidpunkt beginnt und sich nach innen in Richtung auf die zentrale Achse
des Messers verjüngt, so dass der oberste Schnittpunkt weiter als jeder andere Abschnitt
des Verjüngungsbereichs von der zentralen Achse entfernt ist. Ein zweiter Schneidpunkt
jedes Messers mit mehreren Schneidpunkten ist unterhalb des Verjüngungsbereichs definiert,
wobei der zweite Schneidpunkt weiter als ein dem zweiten Schneidpunkt benachbarter
unterer Teil des Verjüngungsbereichs von der zentralen Achse entfernt ist. Die Erstreckung
des zweiten Schneidpunkts von der zentralen Achse kann die gleiche sein wie jene des
obersten Schneidpunkts. Alternativ dazu kann die Erstreckung des zweiten Schneidpunkts
von der zentralen Achse eine andere sein als jene des obersten Schneidpunkts.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform kann das Messer einen konischen zweiten Verjüngungsbereich
aufweisen, der unmittelbar an dem zweiten Schneidpunkt beginnt und sich nach innen
in Richtung auf die zentrale Achse des Messers verjüngt, so dass der zweite Schneidpunkt
weiter als jeder andere Abschnitt des zweiten Verjüngungsbereichs von der zentralen
Achse entfernt ist. Ein dritter Schneidpunkt jedes Messers mit mehreren Schneidpunkten
kann unterhalb des zweiten Verjüngungsbereichs definiert sein, wobei der dritte Schneidpunkt
weiter als ein dem dritten Schneidpunkt benachbarter unterer Teil des zweiten Verjüngungsbereichs
von der zentralen Achse entfernt ist.
[0011] In einer noch weiteren Ausführungsform kann das Messer einen konischen dritten Verjüngungsbereich
aufweisen, der unmittelbar an dem dritten Schneidpunkt beginnt und sich nach innen
in Richtung auf die zentrale Achse des Messers verjüngt, so dass der dritte Schneidpunkt
weiter als jeder andere Abschnitt des dritten Verjüngungsbereichs von der zentralen
Achse entfernt ist. Ein vierter Schneidpunkt jedes Messers mit mehreren Schneidpunkten
kann unterhalb des dritten Verjüngungsbereichs definiert sein, wobei der vierte Schneidpunkt
weiter als ein dem vierten Schneidpunkt benachbarter unterer Abschnitt des dritten
Verjüngungsbereichs von der zentralen Achse entfernt ist. Wie erwähnt, können in manchen
Ausführungsformen mehr als vier Schneidpunkte vorhanden sein. In jeder der verschiedenen
Ausführungsformen können sich die verschiedenen Schneidpunkte des Messers mit mehreren
Schneidpunkten sämtlich gleich weit oder unterschiedlich weit von der zentralen Achse
erstrecken.
[0012] In einer Ausführungsform ist die Oberseite des Körpers des Messers hin zur ersten
Richtung konkav ausgebildet. Ein optionaler allgemein konischer Vorsprung kann von
der Oberseite nach oben vorspringen, und die Bohrung, die das Befestigungselement
für die Festlegung des Messers an einem Messerhalter aufnimmt, kann sich durch den
Vorsprung erstrecken. In einer Ausführungsform hat die Bohrung ein Innengewinde für
die Aufnahme eines Befestigungselements mit Außengewinde.
[0013] Alternativ kann die Oberseite des Messers eben sein.
KURZE BESCHREIBUNG DER Figuren
[0014] Im Nachgang zu der allgemeinen Beschreibung der Erfindung wird nunmehr auf die anliegenden
Zeichnungen Bezug genommen, die nicht notwendigerweise maßstabsgetreu sind. In den
Zeichnungen zeigt:
[0015] Figur 1 eine zum Teil abgebrochene perspektivische Ansicht eines Einwellen-Shredders
ohne erfindungsgemäße Mehrschneiden-Messer;
[0016] Figur 2 eine allgemein schematische Endansicht des Rotors und des Gegenmessers des
Shredders von Figur 1;
[0017] Figur 3 eine Aufsicht des Rotors und des Gegenmessers des Shredders von Figur 1;
[0018] Fig. 4A, 4B jeweils eine Seitenansicht und perspektivische Ansicht eines der Messer
mit einem Schneidpunkt, die in dem Shredder von Figur 1 verwendet werden;
[0019] Fig. 5A, 5B jeweils eine Seitenansicht und perspektivische Ansicht eines Messers
mit zwei Schneidpunkten gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
[0020] Fig. 6A, 6B jeweils eine Seitenansicht und perspektivische Ansicht eines Messers
mit drei Schneidpunkten gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
[0021] Fig. 7A, 7B jeweils eine Seitenansicht und perspektivische Ansicht eines Messers
mit vier Schneidpunkten gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
[0022] Figur 8 eine allgemein schematische Endansicht eines Rotors und eines Gegenmessers
ähnlich wie in Figur 2, jedoch mit Messern mit zwei Schneidpunkten, wie sie in den
Figuren 5A und 5B dargestellt sind;
[0023] Figur 9 eine fragmentarische perspektivische Ansicht eines Rotors und eines Gegenmessers,
wobei der Rotor Mehrschneiden-Messer mit zwei Schneidpunkten wie in den Figuren 5A
und 5B dargestellt aufweist;
[0024] Figur 10 eine Aufsicht eines Rotors und eines Gegenmessers ähnlich wie in Figur 3,
jedoch mit Messern mit zwei Schneidpunkten, wie in den Figuren 5A und 5B dargestellt;
[0025] Figur 11 eine allgemein schematische Endansicht eines Rotors und eines Gegenmessers
ähnlich wie in Figur 2, jedoch mit Messern mit drei Schneidpunkten, wie in den Figuren
6A und 6B dargestellt;
[0026] Figur 12 eine fragmentarische perspektivische Ansicht eines Rotors, wobei der Rotor
Mehrschneiden-Messer mit drei Schneidpunkten wie in den Figuren 6A und 6B dargestellt
aufweist;
[0027] Figur 13 eine allgemein schematische Endansicht eines Rotors und eines Gegenmessers
ähnlich wie in Figur 2, jedoch mit Messern mit vier Schneidpunkten, wie in den Figuren
7A und 7B dargestellt;
[0028] Figur 14 eine zum Teil geschnittene Endansicht eines Einwellen-Shredders mit Messern
mit mehreren Schneidpunkten gemäß der Erfindung; und
[0029] Figur 15 eine allgemein schematische Endansicht der Rotoren und des Gegenmessers
eines Zweiwellen-Shredders mit Messern mit mehreren Schneidpunkten gemäß der Erfindung.
DETAILBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0030] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden im Detail beschrieben, wobei auf die
anliegenden Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen einige, jedoch nicht alle Ausführungsformen
der Erfindungen dargestellt sind. Tatsächlich können diese Erfindungen in vielen verschiedenen
Formen ausgeführt werden und sind nicht als Einschränkung der vorliegenden Ausführungsform
zu verstehen. Vielmehr sind diese Ausführungsformen vorgesehen, damit die Offenbarung
den anwendbaren rechtlichen Anforderungen genügt. Gleiche Bezugszeichen beziehen sich
durchwegs auf die gleichen Elemente.
[0031] Ein Shredder 10, an dem die vorliegende Erfindung nicht ausgeführt ist, ist in den
Figuren 1 bis 3 dargestellt. Die Hauptbestandteile des Shredders sind ein Rotor 12,
der Messer 30 trägt, wie sie an späterer Stelle beschrieben sind, und ein Gegenmesser
14, das in Verbindung mit dem Rotor arbeitet, um Material zu zermahlen oder zu zerkleinern,
das in den Raum aufgegeben wird, in dem der Rotor und das Gegenmesser konvergieren.
Das Gegenmesser ist allgemein ortsfest, wenngleich es flexibel gelagert sein kann,
so dass es bis zu einem gewissen Grad "nachgeben" kann, wenn ein sehr harter Gegenstand
(z.B. ein Metallstück oder ein Stein) versehentlich in den Raum zwischen dem Rotor
und dem Gegenmesser gerät, wobei die Flexibilität in diesem Fall darauf zielt, einen
Motorschaden zu verhindern. Das zermahlene oder zerkleinerte Material tritt durch
ein Sieb 16 (Figur 2) aus, das Öffnungen hat, die für die Regulierung der Größe der
Teilchen des zerkleinerten Materials geeignet bemessen sind. Der Shredder 10 hat auch
einen Aufgabetrichter 18 für die Aufnahme zu zerkleinernden Materials, und eine hydraulische
Ramme 20 oder dergleichen für den Vorschub des Materials in den Raum zwischen dem
Rotor und dem Gegenmesser. Die Schwerkraft bewirkt, dass das Material in dem Aufgabetrichter
18 nach unten auf eine horizontale Platte 21 fällt, und die Ramme 20 schiebt das Material
auf der Platte 21 in Richtung auf den Rotor 12.
[0032] Figur 3 ist eine Aufsicht eines Abschnitts der Länge des Rotors 12 und des Gegenmessers
14. Der Rotor 12 ist allgemein zylinderförmig, seine Außenfläche definiert jedoch
eine Reihe von umfangsseitigen Erhöhungen oder Rippen 22, die radial nach außen vorspringen.
In der dargestellten Ausführungsform hat jede Rippe gegenüberliegende Seitenflächen,
die konisch sind und die entgegengesetzt zur Rotorachse geneigt sind. Dadurch definiert
die Außenfläche in der axialen Richtung entlang des Rotors eine Reihe von alternierenden
Spitzen (wo sich die Rippen 22 befinden) und Tälern zwischen den Spitzen. Das Gegenmesser
14 hat eine Reihe von Zähnen 24, die axial auf die Täler zwischen den Rippen 22 des
Rotors ausgerichtet sind, wobei ein solcher Zahn 24 pro Tal in der Rotorfläche vorgesehen
ist. Entsprechend sind zwischen den Zähnen 24 des Gegenmessers V-förmige Vertiefungen
oder Nuten 26 vorgesehen, die axial auf die Rippen des Rotors ausgerichtet sind. Dadurch
sind die Rotorfläche und das Gegenmesser allgemein komplementär konfiguriert.
[0033] Wie Figur 3 zeigt, sind an der Außenfläche des Rotors eine Vielzahl von Messern 30
montiert, die axial auf die Rippen 22 und die V-förmigen Vertiefungen 26 in dem Gegenmesser
14 ausgerichtet sind. Pro Rippe 22 kann mindestens ein Messer 30 vorgesehen sein.
Jedes Messer 30 hat aneinandergrenzende radial äußere Seitenflächen 32, die an einer
Ecke 34 (Figuren 4A und 4B) zusammentreffen und eine allgemeine V-Form bilden, wobei
der Eckpunkt des V radial nach außen zeigt. Jedes Messer 30 hat eine Oberseite 36.
Die Verbindungspunkte zwischen der Oberseite 36 und den Seitenflächen 32 bilden Kanten
38. Die Seitenflächen 32 und die Oberseite 36 treffen sämtlich an einem Schneidpunkt
40 (der auch als Verbindungsstelle zwischen der Ecke 34 und den Kanten 38 betrachtet
werden kann) zusammen. In der in den Figuren 4A und 4B dargestellten Ausführungsform
ist das Messer 30 ein vierseitiges Messer mit vier Ecken 34, deren jede einen einzelnen
Schneidpunkt aufweist. Das Messer 30 ist an dem Rotor 12 befestigt und dabei so orientiert,
dass eine Ecke 34 mit einer der V-förmigen Vertiefungen 26 zwischen den Zähnen 24
des Gegenmessers kämmt. Material, das in den Raum zwischen dem Rotor und dem Gegenmesser
aufgegeben wird, wird durch die Messer 30 zerkleinert, während die Messer mit dem
Gegenmesser kämmen. Die Schneidkanten 38 sind etwa orthogonal zueinander angeordnet,
können jedoch auch eine leichte Krümmung aufweisen, so dass sie in der Drehrichtung
des Rotors konkav sind, wie in Figur 3 gezeigt, wodurch eine Scherenwirkung zwischen
den Messern und dem Gegenmesser gefördert wird. Alternativ dazu können die Kanten
38 gerade sein. Die Messer 30 sind in Umfangsrichtung um den Rotor voneinander beabstandet,
so dass immer eines oder mehrere der Messer mit dem Gegenmesser kämmen. Jedes Messer
30 ist durch eine Schraube 42 an einem Werkzeughalter 44 montiert, der an dem Rotor
befestigt ist (zum Beispiel durch Verschweißen oder durch eine Bolzenverbindung).
Die Werkzeughalter 44 sind in Taschen 46 montiert, die in die Rotorfläche eingeschnitten
sind. Die Messer können, wenn sie beschädigt oder stumpf sind, entfernt und durch
neue Messer ersetzt werden.
[0034] Wie erwähnt, können die Messer 30 vier Ecken 34 aufweisen, die jeweils derart geformt
sind, dass sie mit einer Nut 26 in dem Gegenmesser 14 kämmen können. Die Messer können
in einer beliebigen von vier verschiedenen Drehorientierungen, deren jede eine andere
der Ecken für den Eingriff mit dem Gegenmesser bereitstellt, an dem Rotor montiert
sein. Wenn eine Ecke stumpf wird, kann das Messer so positioniert werden, dass es
eine neue Ecke präsentiert.
[0035] Wenngleich der vorstehend beschriebene und in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Shredder
sowohl technisch als auch kommerziell relativ erfolgreich war, wird stets nach weiteren
Verbesserungen gesucht.
[0036] Die Figuren 5 bis 15 zeigen verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung,
die durch den Einsatz von Messern mit mehreren Schneidpunkten anstelle von Messern
mit einem Schneidpunkt gekennzeichnet ist. Die Figuren 5A und 5B zeigen ein solches
Mehrschneiden-Messer 130 mit zwei Schneidpunkten gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
Das Messer 130 weist einen starren Körper auf mit einer Gestaltung bei Betrachtung
entlang einer ersten Richtung (von oben nach unten in Figur 5), die parallel zu einer
zentralen Achse des Messers verläuft. Das Messer 130 hat eine Vielzahl von Seitenflächen
132, die zur Bildung von Ecken 134 zusammentreffen, und eine Oberseite 136, die mit
den Seitenflächen 132 Kanten 138 bilden. Jede Ecke 134 des Messers definiert zwei
Schneidpunkte 140a und 140b, die entlang der ersten Richtung voneinander beabstandet
sind.
[0037] Der oberste Schneidpunkt 140a ist gebildet durch eine Verbindungs- oder Schnittstelle
zwischen der Oberseite 136 und zwei aneinandergrenzenden Seitenflächen 132 des Messers.
Die Ecke 134 zwischen solchen Seitenflächen hat einen konischen Verjüngungsbereich
134a, der unmittelbar an dem obersten Schneidpunkt 140a beginnt und sich nach innen
in Richtung auf die zentrale Achse des Messers verjüngt, so dass der oberste Schneidpunkt
140a weiter als jeder andere Abschnitt des Verjüngungsbereichs 134a von der zentralen
Achse entfernt ist. Der zweite Schneidpunkt 140b ist unterhalb des Verjüngungsbereichs
134a definiert und ist weiter von der zentralen Achse entfernt als ein dem zweiten
Schneidpunkt 140b benachbarter unterer Abschnitt des Verjüngungsbereichs 134a.
[0038] Der Körper jedes Messers 130 hat eine Bohrung 142, die sich zur Aufnahme eines lösbaren
Befestigungselements entlang einer ersten Richtung durch den Körper erstreckt, und
die Messerhalter 44 haben korrespondierende Bohrungen zur Aufnahme der Befestigungselemente
für die Festlegung der Messer an den Messerhaltern 44. Es wird auf die Figuren 8 bis
10 Bezug genommen. Die Messer 130 sind an dem Rotor 130 montiert, wobei die zentrale
Achse jedes Messers 130 im Wesentlichen tangential zur Umfangsfläche des Rotors 12
orientiert ist. Die Messer sind in einer Weise orientiert, dass die Mehrzahl von Schneidpunkten
140a, 140b derart angeordnet ist, dass die Schneidpunkte bei Drehung des Rotors fortlaufend
mit der jeweiligen V-förmigen Nut 26 in dem Gegenmesser 14 kämmen. Dadurch trifft
der oberste Schneidpunkt 140a als erster und dann der zweite Schneidpunkt 140b auf
die Nut 26.
[0039] Es versteht sich, dass Rotoren für Shredder verschiedene Konfigurationen haben können,
die von dem dargestellten Rotor 12 abweichen, und solche Rotoren können Mehrschneiden-Messer
mit mehreren Schneidpunkten gemäß vorliegender aufweisen. Die Erfindung ist daher
nicht auf die in den Zeichnungen dargestellte spezielle Rotorkonfiguration beschränkt.
[0040] Es wird nunmehr auf die Figuren 6A und 6B Bezug genommen, in denen ein Messer 230
mit drei Schneidpunkten gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dargestellt
ist. Das Mehrschneiden-Messer mit drei Schneidpunkten ist allgemein ähnlich wie das
Mehrschneiden-Messer 130 mit zwei Schneidpunkten, das vorstehend beschrieben wurde,
jedoch hat jede Ecke 234 des Messers (die durch die Verbindungsstelle der aneinandergrenzenden
Seitenflächen 232 gebildet wird) drei Schneidpunkte 240a, 240b, 240c, die entlang
der zu der zentralen Achse des Messers parallelen ersten Richtung voneinander beabstandet
sind. Der oberste Schneidpunkt 240a wird durch eine Verbindungsstelle zwischen der
Oberseite 236 und zwei angrenzenden Seitenflächen 232 des Messers gebildet. Die Ecke
234 zwischen solchen Seitenflächen hat einen konischen Verjüngungsbereich 234a, der
unmittelbar an dem obersten Schneidpunkt 240a beginnt und sich nach innen in Richtung
auf die zentrale Achse des Messers verjüngt, so dass der oberste Schneidpunkt 240a
weiter als jeder andere Abschnitt des Verjüngungsbereichs 234a von der zentralen Achse
entfernt ist. Der zweite Schneidpunkt 240b ist unterhalb des Verjüngungsbereichs 234a
definiert, wobei der zweite Schneidpunkt 240b weiter als ein an den zweiten Schneidpunkt
240b angrenzender unterer Abschnitt des Verjüngungsbereichs 234a von der zentralen
Achse entfernt ist. Die Ecke weist einen konischen zweiten Verjüngungsbereich 234b
auf, der unmittelbar an dem zweiten Schneidpunkt 240b beginnt und sich nach innen
in Richtung auf die zentrale Achse des Messers verjüngt, so dass der zweite Schneidpunkt
240b weiter als jeder andere Abschnitt des zweiten Verjüngungsbereichs 234b von der
zentralen Achse entfernt ist. Die Ecke umfasst ferner einen dritten Schneidpunkt 240c,
der unterhalb des zweiten Verjüngungsbereichs 234b definiert ist, wobei der dritte
Schneidpunkt 240c weiter von der zentralen Achse entfernt ist als ein an den dritten
Schneidpunkt 240c angrenzender unterer Abschnitt des zweiten Verjüngungsbereichs 234b.
[0041] Wie die Figuren 11 und 12 zeigen, sind die Messer 230 an dem Rotor 12 befestigt,
wobei die zentrale Achse im Wesentlichen tangential zur äußeren Umfangsfläche des
Rotors orientiert ist, so dass die Mehrzahl von Schneidpunkten 240a, 240b, 240c jedes
Messers derart angeordnet ist, dass die Schneidpunkte bei Drehung des Rotors fortlaufend
mit der jeweiligen V-förmigen Nut in dem Gegenmesser 14 kämmen. Dadurch trifft der
oberste Schneidpunkt 240a als erster, dann der zweite Schneidpunkt 240b und schließlich
der dritte Schneidpunkt 240c auf die Nut.
[0042] In den Figuren 7A und 7B ist ein Messer 330 mit vier Schneidpunkten gemäß einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Das Mehrschneiden-Messer mit vier Schneidpunkten
ist allgemein ähnlich wie die Mehrschneiden-Messer 130 und 230 mit zwei und drei Schneidpunkten,
die vorstehend beschrieben wurden, jedoch hat jede Ecke 334 des Messers (gebildet
durch die Verbindungsstelle der aneinandergrenzenden Seitenflächen 332) vier Schneidpunkte
340a, 340b, 340c, 340d, die entlang der zur zentralen Achse des Messers parallelen
ersten Richtung voneinander beabstandet sind. Der oberste Schneidpunkt 340a wird durch
eine Verbindungsstelle zwischen der Oberseite 336 und zwei angrenzenden Seitenflächen
332 des Messers gebildet. Die Ecke 334 zwischen solchen Seitenflächen hat einen konischen
Verjüngungsbereich 334a, der unmittelbar an dem obersten Schneidpunkt 340a beginnt
und sich nach innen in Richtung auf die zentrale Achse des Messers verjüngt, so dass
der oberste Schneidpunkt 340a weiter als jeder andere Abschnitt des Verjüngungsbereichs
334a von der zentralen Achse entfernt ist. Der zweite Schneidpunkt 340b ist unterhalb
des Verjüngungsbereichs 334a definiert, wobei der zweite Schneidpunkt 340b weiter
von der zentralen Achse entfernt ist als ein dem zweiten Schneidpunkt 340b benachbarter
unterer Abschnitt des Verjüngungsbereichs 334a. Die Ecke hat einen konischen zweiten
Verjüngungsbereich 334b, der unmittelbar an dem zweiten Schneidpunkt 340b beginnt
und sich nach innen in Richtung auf die zentrale Achse des Messers verjüngt, so dass
der Schneidpunkt 340b weiter als jeder andere Abschnitt des zweiten Verjüngungsbereichs
334b von der zentralen Achse entfernt ist. Die Ecke umfasst ferner einen dritten Schneidpunkt
340c, der unterhalb des zweiten Verjüngungsbereichs 334b definiert ist, wobei der
dritte Schneidpunkt 340c weiter von der zentralen Achse entfernt ist als ein dem dritten
Schneidpunkt 340c benachbarter unterer Abschnitt des zweiten Verjüngungsbereichs 334b.
Die Ecke hat einen konischen dritten Verjüngungsbereich 334c, der unmittelbar an dem
dritten Schneidpunkt 340c beginnt und sich nach innen in Richtung auf die zentrale
Achse verjüngt, so dass der dritte Schneidpunkt 340 weiter als jeder andere Abschnitt
des dritten Verjüngungsbereichs 334c von der zentralen Achse entfernt ist. Die Ecke
umfasst ferner einen vierten Schneidpunkt 340d, der unterhalb des dritten Verjüngungsbereichs
334c definiert ist, wobei der vierte Schneidpunkt 340d weiter von der zentralen Achse
entfernt ist als ein dem vierten Schneidpunkt 340d benachbarter unterer Abschnitt
des dritten Verjüngungsbereichs 334c.
[0043] Figur 13 zeigt die Messer 330 mit vier Schneidpunkten, die im Wesentlichen auf die
gleiche Weise wie die vorstehend beschriebenen anderen Messer 130, 230 mit mehreren
Schneidpunkten an dem Rotor 12 montiert sind. Die vier Schneidpunkte 340a-d jedes
Messers treffen fortlaufend auf die jeweilige Nut in dem Gegenmesser 14. Figur 14
zeigt den Shredder mit den mehrere Schneidpunkte aufweisenden Messern im Betrieb.
Zu zerkleinerndes Material M wird in den Trichter 18 aufgegeben und fällt durch Schwerkraft
nach unten auf die Platte 21, wo das Material durch eine sich hin und her bewegende
Ramme 20 in Richtung auf den Raum zwischen dem Rotor 12 und dem Gegenmesser 14 geschoben
wird. Die Mehrschneiden-Messer mit mehreren Schneidpunkten und das Gegenmesser wirken
zusammen, um das Material in Stücke zu zerkleinern, die klein genug sind, damit sie
das Sieb 16 passieren können. Stücke, die zu groß sind, um das Sieb zu passieren,
werden durch die Drehung des Rotors in den Trichter zurücktransportiert, wo sie dann
erneut nach unten fallen, um erneut zerkleinert zu werden.
[0044] Die Mehrschneiden-Messer mit mehreren Schneidpunkten haben sich gegenüber den Messern
mit einem Schneidpunkt als vorteilhaft erwiesen. Es wurden Versuche mit einem Einzelwellen-Shredder
der vorstehend beschriebenen und dargestellten Art durchgeführt, insbesondere mit
einem Shredder des Typs Vecoplan RG 70-XL, der speziell für die Verarbeitung von Papier-
und Kunststoffabfällen zur Wiedernutzbarmachung und Verwertung, für große Extruderabfälle,
großen Fertigungsausschuss, Trimmreste, gebündelte oder lose Folien, Kunstfasern,
Teppichboden, Holzverarbeitungsabfälle, medizinische Abfälle, Pappe etc. konzipiert
ist. Der Trichter des RG 70 XL hat eine Volumenkapazität von 7,838 m
3 (10.25 cubic yard) und eine Einfüllöffnung von 177,8 cm x 200,28 cm (70" x 82").
Der Rotor mit dem Durchmesser von 63,5 cm (25") hat 84 bis 126 Messer und wird durch
einen 150 bis 200 PS Motor angetrieben, dreht sich mit 125 U/min und wird durch eine
hydraulische Ramme mit 10 PS und zwei Geschwindigkeiten gespeist.
[0045] Es wurden eine Reihe von Tests mit dem Shredder des Typs RG 70-XL durchgeführt, wobei
bei jedem Test anders gestaltete Messer verwendet wurden. Das in diesen Tests zu zerkleinernde
Material waren gebrauchte Kunststoffflaschen. Dieses Material wurde gewählt, weil
solche Kunststoffflaschen bei Messern mit einem Schneidpunkt besonders verschleißfördernd
sind. Bei jedem Test hatten sämtliche Messer an dem Rotor dasselbe Design. Die Daten
(einschließlich der Durchsatzrate in Pounds pro Stunde) wurden nach 50, 100, 150,
200 und 250 Betriebsstunden aufgezeichnet. Alle Messer wurden in Abständen von 50
Stunden inspiziert, fotografiert und die Anmerkungen aufgezeichnet.
[0046] Es wurde ein Test mit einem Messer mit einem Schneidpunkt ("Messer C"), wie im Wesentlichen
in den Figuren 4A und 4B dargestellt, und ein weiterer Test mit einem Mehrschneiden-Messer
mit zwei Schneidpunkten ("Messer A"), wie im Wesentlichen in den Figuren 5A und 5B
dargestellt, durchgeführt. Beide Messer waren aus dem gleichen D2 Werkzeugstahl hergestellt.
[0047] Im Fall von Messer A (Mehrschneiden-Messer mit zwei Schneidpunkten) begann der Durchsatz
des Shredders mit etwa 2.404 kg (5300 Ib) pro Stunde bei t=0 und verringerte sich
über die ersten 200 Stunden nach und nach auf etwa 2.086,5 kg (4600 Ib) pro Stunde
und dann während der letzten 50 Stunden des Tests mit etwas höherer Geschwindigkeit
auf letztlich etwa 1723,7 kg (3800 lb) pro Stunde bei t= 250 Stunden. Bei t=250 Stunden
zeigten die Messer eine leichte Abnutzung.
[0048] Im Fall von Messer C (Messer mit einem Schneidpunkt) begann der Durchsatz mit etwa
2494,8 kg (5500 lb) pro Stunde bei t=0, verringerte sich jedoch rapide auf etwa 907,19
kg (2000 lb) pro Stunde bei t=50 Stunden. Die Messer mussten also gedreht werden,
um für die nächsten 50 Stunden des Tests einen neuen Schneidpunkt bereitzustellen,
wobei das Ergebnis im Wesentlichen gleich wie die Ergebnisse nach den ersten 50 Stunden
waren. Bei t=100 Stunden wurden die Messer erneut gedreht und noch einmal bei t=150
Stunden. Nach 200 Stunden musste der Test beendet werden, weil festgestellt wurde,
dass eine sehr viel höhere Leistung als 200 Stunden mit den Messern nicht erzielbar
ist und weil bereits alle vier Ecken der Messer abgenutzt waren.
[0049] Die Tests haben gezeigt, dass mit den erfindungsgemäßen Messern ein hoher Durchsatz
erzielbar ist, der sich nur langsam verringerte, und dass sich die Messer nur langsam
abnutzten. Das Messer C (mit einem Schneidpunkt) erwies sich in Bezug auf die Abnutzungsgeschwindigkeit
als sehr viel schlechter.
[0050] Die Tests bestätigten den ganz wesentlichen Vorteil der Ausbildung der Messer mit
mehreren Schneidpunkten im Vergleich zu deren Ausbildung mit einem Schneidpunkt. Tatsächlich
hatten sich die Ecken der Messer C mit einem Schneidpunkt im Laufe des Tests vollkommen
abgenutzt, während bei dem Messer A mit zwei Schneidpunkten nur eine Ecke benutzt
werden musste.
[0051] Wie vorstehend bereits erwähnt, ist die Erfindung nicht auf Einwellen-Shredder beschränkt.
Figur 15 zum Beispiel zeigt einen Zweiwellen-Shredder 110 mit einem Paar von Rotoren
12, die jeweils Messer 130 mit mehreren Schneidpunkten aufweisen. Das Gegenmesser
114 ist zwischen den beiden Rotoren 12 angeordnet und hat an jeder seiner entgegen
gesetzten Seiten eine Reihe von V-förmigen Nuten für den Eingriff mit den Messern
130 jedes Rotors.
[0052] Sämtliche vorliegend beschriebenen und dargestellten Messer 130, 230, 330 sind zwar
vierseitig polygonförmig (insbesondere im Wesentlichen viereckig), jedoch müssen die
erfindungsgemäßen Messer nicht notwendigerweise vier Seiten haben oder etwa polygonal
sein. Es sind auch Mehrschneiden-Messer mit mehreren Schneidpunkten, die drei, fünf
oder mehr Seiten haben, sowie nichtpolygonale (z.B. runde) Messer möglich.
[0053] Die erfindungsgemäßen Messer können aus einem beliebigen Material einer Vielfalt
von Materialien hergestellt sein. Zum Beispiel eignen sich Werkzeugstähle (wie D2,
Carbid, Wolframcarbid oder dergleichen, genormt oder proprietär).
[0054] Vorliegend wurden Mehrschneiden-Messer mit 2, 3 und 4 Schneidpunkten beschrieben.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf maximal vier Schneidpunkte an einer Ecke beschränkt.
Messer mit mehr als vier Schneidpunkten liegen innerhalb des Rahmens der Erfindung,
einschließlich "gewellter" Messer mit im Wesentlichen mehr als vier Schneidpunkten.
[0055] Der Fachmann wird erkennen, dass zahlreiche Modifikationen und weitere Ausführungsformen
der vorliegend beschriebenen und in den anliegenden Zeichnungen dargestellten Erfindung
möglich sind. In den beschriebenen Ausführungsformen sind die Messerhalter zum Beispiel
an den Rotor geschweißt, und die Messer sind mittels Befestigungselementen wie Schrauben
abnehmbar an den Messerhaltern befestigt. Alternativ dazu können die Messer jedoch
auch in anderer Weise an dem Rotor befestigt sein. Es versteht sich daher, dass die
Erfindungen nicht auf die offenbarten speziellen Ausführungsformen beschränkt sind
und dass Modifikationen und andere Ausführungsformen in dem Schutzrahmen der anliegenden
Ansprüche enthalten sind. Wenngleich in der vorliegenden Beschreibung spezielle Begriffe
verwendet wurden, sind diese Begriffe in einem allgemeinen und beschreibenden Sinn
und nicht als eine Einschränkung der Erfindung zu verstehen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0056]
- 10
- Shredder
- 12
- Rotor
- 14
- Gegenmesser
- 16
- Sieb
- 18
- Aufgabetrichter
- 20
- Hydraulische Ramme
- 21
- Horizontale Platte
- 22
- Rippe
- 24
- Zähne
- 26
- V-förmige Vertiefung / Nut
- 30
- Messer
- 32
- Seitenfläche
- 34
- Ecke
- 36
- Oberseite
- 38
- Schneidkante
- 40
- Schneidpunkt
- 42
- Schraube
- 44
- Werkzeughalter
- 46
- Tasche
- 110
- Shredder
- 114
- Gegenmesser
- 130
- Messer
- 132
- Seitenfläche
- 134
- Ecke
- 134a
- Verjüngungsbereich
- 136
- Oberseite
- 138
- Kante
- 140a, b
- Schneidpunkte
- 142
- Bohrung
- 230
- Messer
- 232
- Seitenflächen
- 234
- Ecke
- 234a, b
- Verjüngungsbereich
- 236 240a,
- Oberseite
- b, c
- Schneidpunkte
- 330
- Messer
- 332
- Seitenflächen
- 334 334 a,
- Ecke
- b, c
- Verjüngungsbereich
- 336 340 a,
- Oberseite
- b,c,d
- Schneidpunkte
- M
- Material
1. Shredder (110) zum Zerkleinern von verschiedenen Materialien, umfassend:
mindestens einen Rotor (12), der um eine Achse drehbar ist und eine sich um die Achse
erstreckende äußere Umfangsfläche hat;
eine Vielzahl von Messerhaltern (44), die an Stellen,
die in Umfangsrichtung und axial entlang einer Länge des Rotors (12) voneinander beabstandet
sind, an der äußeren Umfangsfläche des Rotors (12) befestigt sind;
eine Vielzahl von Messern (130, 230, 330), die jeweils an den Messerhaltern (44) montiert
sind;
ein stationäres Gegenmesser (14), das angrenzend an die äußere Umfangsfläche des Rotors
(12) montiert ist und
sich über die Länge des Rotors (12) erstreckt, wobei das Gegenmesser (14) eine Vielzahl
von allgemein V-förmigen Nuten (26) definiert, die entlang des Gegenmessers (14) voneinander
beabstandet sind, wobei jede allgemein V-förmige Nut (26) auf mindestens eines der
Messer (130, 230, 330) ausgerichtet ist;
wobei jedes der Messer (130, 230, 330) einen starren Körper aufweist mit einer Gestaltung
bei Betrachtung in einer ersten Richtung, wobei jedes Messer (130, 230, 330) an einem
betreffenden Messerhalter (44) montiert ist und die erste Richtung im Wesentlichen
tangential zu der äußeren Umfangsfläche des Rotors (12) orientiert ist, wobei der
Körper eine Ecke (134, 234, 334) definiert, die komplementär zu einer der V-förmigen
Nuten (26) in dem Gegenmesser (14) ausgebildet ist, wobei die Messer (130, 230, 330)
in einer Orientierung derart montiert sind, dass die Ecken (134, 234, 334) bei Drehung
des Rotors (12) um die Achse mit den jeweiligen V-förmigen Nuten (26) kämmen; und
wobei zumindest einige der Messer (130, 230, 330) solche mit mehreren Schneidpunkten
(140a, b; 240 a, b, c; 340 a, b, c, d) sind, bei denen die Ecke (134, 234, 334) des
Messers (130, 230, 330) eine Mehrzahl von entlang der ersten Richtung voneinander
beabstandeten Schneidpunkten (140a, b; 240 a, b, c; 340 a, b, c, d) definiert, wobei
die Mehrzahl von Schneidpunkten jedes Messers (130, 230, 330) mit mehreren Schneidpunkten
derart angeordnet ist, dass die Schneidpunkte (140a, b; 240 a, b, c; 340 a, b, c,
d) während der Drehung des Rotors (12) fortlaufend mit der jeweiligen V-förmigen Nut
(26) kämmen.
2. Shredder (110) nach Anspruch 1, wobei die Messer (130, 230, 330) durch lösbare Befestigungselemente,
die bei Bedarf ein Entfernen und Ersetzen der Messer (130, 230, 330) ermöglichen,
an den Messerhaltern (44) montiert sind.
3. Shredder (110) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Körper jedes Messers (130, 230, 330)
eine sich entlang der ersten Richtung durch den Körper erstreckende Bohrung für die
Aufnahme eines betreffenden der lösbaren Befestigungselemente hat und dass die Messerhalter
korrespondierende Bohrungen für die Aufnahme der Befestigungselemente zur Befestigung
der Messer an den Messerhaltern haben.
4. Shredder (110) nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Messer (130, 230, 330) mit mehreren
Schneidpunkten Messer (130) mit zwei Schneidpunkten (140a, b) umfassen, bei denen
die Ecke (134) zwei Schneidpunkte (140a, b) definiert, die entlang der ersten Richtung
voneinander beabstandet sind.
5. Shredder (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Messer (130, 230, 330)
mit mehreren Schneidpunkten Messer (230) mit drei Schneidpunkten (240 a, b, c) umfassen,
bei denen die Ecke (234) drei Schneidpunkte (240 a, b, c) definiert, die entlang der
ersten Richtung voneinander beabstandet sind.
6. Shredder (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Messer (130, 230, 330)
mit mehreren Schneidpunkten Messer (330) mit vier Schneidpunkten (340a, b, c, d) umfassen,
bei denen die Ecke (334) vier Schneidpunkte (340a, b, c, d) definiert, die entlang
der ersten Richtung voneinander beabstandet sind.
7. Shredder (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei jedes Messer (130, 230, 330)
mit mehreren Schneidpunkten (140a, b; 240 a, b, c; 340 a, b, c, d) eine Mehrzahl von
Ecken hat und jede Ecke (134, 234, 334) jedes Messers mit mehreren Schneidpunkten
eine Mehrzahl von Schneidpunkten definiert, die entlang der ersten Richtung voneinander
beabstandet sind.
8. Shredder (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei jedes Messer (130, 230, 330)
mit mehreren Schneidpunkten (140a, b; 240 a, b, c; 340 a, b, c, d) eine zur ersten
Richtung parallele zentrale Achse hat, wobei die Ecke (134, 234, 334) jedes Messers
(130, 230, 330) mit mehreren Schneidpunkten, das mit dem Gegenmesser (14) kämmt, durch
einen Schnittpunkt zwischen zwei aneinandergrenzenden Seitenflächen (132, 232, 332)
des Körpers definiert ist, wobei ein oberster Schneidpunkt (140a, 240a, 340a) des
Messers definiert ist durch einen Schnittpunkt zwischen zwei Seitenflächen (132, 232,
332) und einer Oberseite (136, 236, 336) des Körpers, die sämtlich an dem obersten
Schneidpunkt zusammentreffen, und wobei die Ecke einen konischen Verjüngungsbereich
aufweist, der unmittelbar an dem obersten Schneidpunkt beginnt und sich nach innen
in Richtung auf die zentrale Achse des Messers derart verjüngt, dass der oberste Schneidpunkt
(140a, 240a, 340a) weiter als jeder andere Abschnitt des Verjüngungsbereichs von der
zentralen Achse entfernt ist.
9. Shredder (110) nach Anspruch 8, wobei ein zweiter Schneidpunkt (140b, 240b, 340b)
eines Messers (130, 230, 330) mit mehreren Schneidpunkten unterhalb des Verjüngungsbereichs
definiert ist, wobei der zweite Schneidpunkt weiter als ein dem zweiten Schneidpunkt
benachbarter unterer Abschnitt des Verjüngungsbereichs von der zentralen Achse entfernt
ist.
10. Shredder (110) nach Anspruch 8 oder 9, wobei sich der zweite Schneidpunkt (140b, 240b,
340b) weiter als der oberste Schneidpunkt (140a, 240a, 340a) von der zentralen Achse
erstreckt.
11. Shredder (110) nach Anspruch 8, 9 oder 10, wobei das Messer (230, 330) ferner einen
konischen zweiten Verjüngungsbereich aufweist, der unmittelbar an dem zweiten Schneidpunkt
(240b, 340b) beginnt und sich nach innen in Richtung auf die zentrale Achse des Messers
verjüngt, so dass der zweite Schneidpunkt weiter als jeder andere Abschnitt des zweiten
Verjüngungsbereichs von der zentralen Achse entfernt ist.
12. Shredder (110) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei das Messer (230, 330) ferner
einen dritten Schneidpunkt (240c, 340c) aufweist, die unterhalb des zweiten Verjüngungsbereichs
definiert ist, wobei der dritte Schneidpunkt weiter als ein dem dritten Schneidpunkt
benachbarter unterer Abschnitt des zweiten Verjüngungsbereichs von der zentralen Achse
entfernt ist.
13. Shredder (110) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei das Messer (330) ferner einen
konischen dritten Verjüngungsbereich aufweist, der unmittelbar an dem dritten Schneidpunkt
(340c) beginnt und sich nach innen in Richtung auf die zentrale Achse des Messers
(330) verjüngt, sodass der dritte Schneidpunkt weiter als jeder andere Abschnitt des
dritten Verjüngungsbereichs von der zentralen Achse entfernt ist, und wobei ein vierter
Schneidpunkt (330d) jedes Messers mit mehreren Schneidpunkten unterhalb des dritten
Verjüngungsbereichs definiert ist, wobei der vierte Schneidpunkt (330d) weiter als
ein dem vierten Schneidpunkt benachbarter unterer Abschnitt des dritten Verjüngungsbereichs
von der zentralen Achse entfernt ist.
14. Shredder (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Oberseite (136, 236, 336)
des Körpers hin zur ersten Richtung konkav ist.
15. Shredder (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei sämtliche Messer an dem Rotor
(12) Messer (130, 230, 330) mit mehreren Schneidpunkten (140a, b; 240 a, b, c; 340
a, b, c, d) sind.
16. Shredder (110) nach Anspruch 15, wobei jedes Messer (130, 230, 330) mit mehreren Schneidpunkten
eine Mehrzahl von Ecken hat und jede der Ecken die Mehrzahl von Schneidpunkten definiert.
17. Rotoranordnung zur Verwendung in einem Shredder (110) nach einem der Ansprüche 1 bis
16, umfassend:
einen Rotor (12), der um eine Achse drehbar ist und
eine äußere Umfangsfläche hat, die sich um die Achse erstreckt;
eine Vielzahl von Messerhaltern (44), die an Stellen,
die in Umfangsrichtung und axial entlang einer Länge des Rotors (12) voneinander beabstandet
sind, an der äußeren Umfangsfläche des Rotors befestigt sind; und
eine Vielzahl von Messern (130, 230, 330), die jeweils an den Messerhaltern montiert
sind;
wobei die Messer (130, 230, 330) jeweils einen starren Körper aufweisen mit einer
Gestaltung bei Betrachtung entlang einer ersten Richtung, wobei jedes Messer an einem
betreffenden Messerhalter (44) montiert ist und
die erste Richtung im Wesentlichen tangential zu der äußeren Umfangsfläche des Rotors
(12) orientiert ist,
wobei der Körper eine allgemein V-förmige Ecke (134, 234, 334) definiert, wobei die
Messer in einer Orientierung derart montiert sind, dass die Ecken bei Drehung des
Rotors (12) um die Achse mit einer jeweiligen V-förmigen Nut (26) in einem Gegenmesser
(14) des Shredders (110) kämmen;
wobei zumindest einige der Messer (130, 230, 330) solche mit mehreren Schneidpunkten
(140a, b; 240 a, b, c; 340 a, b, c, d) sind, bei denen die Ecken (134, 234, 334) der
Messer eine Mehrzahl von Schneidpunkten definieren, die entlang einer ersten Richtung
voneinander beabstandet sind.
18. Messer (230, 330) mit mehreren Schneidpunkten (240 a, b, c; 340 a, b, c, d) zur Verwendung
in einem Shredder (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, umfassend:
einen starren Körper mit einer sich entlang einer ersten Richtung erstreckenden zentralen
Achse, wobei der Körper bei Betrachtung entlang der ersten Richtung eine Gestaltung
aufweist, und wobei der Körper an einer Überschneidung zwischen zwei aneinandergrenzenden
Seitenflächen des Körpers eine Ecke (234, 334) definiert,
die zumindest drei entlang der ersten Richtung voneinander beabstandete Schneidpunkte
definiert, wobei ein oberster Schneidpunkt des Messers durch einen Schnittpunkt zwischen
zwei Seitenflächen (232, 332) und einer Oberseite (236, 336) des Körpers definiert
ist, die alle an dem obersten Schneidpunkt (240a, 340a) zusammentreffen;
wobei die Ecke einen konischen Verjüngungsbereich hat,
der unmittelbar an dem obersten Schneidpunkt beginnt und sich nach innen in Richtung
auf die zentrale Achse des Messers verjüngt, so dass der oberste Schneidpunkt weiter
als jeder andere Abschnitt des Verjüngungsbereichs von der zentralen Achse entfernt
ist, und wobei ein zweiter Schneidpunkt (240b, 340b) unterhalb des Verjüngungsbereichs
definiert ist, wobei der zweite Schneidpunkt weiter als ein dem zweiten Schneidpunkt
benachbarter unterer Abschnitt des Verjüngungsbereichs von der zentralen Achse entfernt
ist;
wobei die Ecke (234, 334) ferner einen konischen zweiten Verjüngungsbereich hat, der
unmittelbar an dem zweiten Schneidpunkt (240b, 340b) beginnt und sich nach innen in
Richtung auf die zentrale Achse des Messers verjüngt, so dass der zweite Schneidpunkt
weiter als jeder andere Abschnitt des zweiten Verjüngungsbereichs von der zentralen
Achse entfernt ist, und einen dritten Verjüngungsbereich, der unterhalb des zweiten
Verjüngungsbereichs definiert ist, wobei der dritte Schneidpunkt (240c, 340c) weiter
als ein dem dritten Schneidpunkt benachbarter unterer Abschnitt des zweiten Verjüngungsbereichs
von der zentralen Achse entfernt ist.
19. Messer (330) mit mehreren Schneidpunkten (340a, b, c, d) nach Anspruch 18, ferner
umfassend einen konischen dritten Verjüngungsbereich, der unmittelbar an dem dritten
Schneidpunkt (340c) beginnt und sich nach innen in Richtung auf die zentrale Achse
des Messers verjüngt, so dass der dritte Schneipunkt weiter als jeder andere Abschnitt
des dritten Verjüngungsbereichs von der zentralen Achse entfernt ist, und einen vierten
Schneidpunkt (340d) jedes Messers (330) mit mehreren Schneidpunkten, der unterhalb
des dritten Verjüngungsbereichs definiert ist, wobei der vierte Schneidpunkt weiter
als ein dem vierten Schneidpunkt (340d) benachbarter unterer Abschnitt des dritten
Verjüngungsbereichs von der zentralen Achse entfernt ist.