[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von nichtmagnetischen Erzen aus
einer Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate enthaltenden Suspension, umfassend die
Schritte:
- Trennen von aus der Suspension abgeschiedenen Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomeraten
in ein Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln,
- Abtrennen der Magnetpartikel aus dem Gemisch,
- Bilden eines ersten Magnetpartikel enthaltenden Massestroms und eines zweiten Erzpartikel
enthaltenden Massestroms.
[0002] Der Einsatz von Flotationszellen zur Gewinnung von Erzen aus erzhaltigem Schüttgut
ist weithin bekannt. Dabei wird einer Flotationszelle bzw. einem Flotationsreaktor
eine erzhaltige Pulpe, d.h. im Wesentlichen eine Suspension aus Wasser, gemahlenem
Gestein (Gangart) und gemahlenem Erz, zugeführt.
[0003] Im Rahmen sogenannter magnetischer Flotationsverfahren wird die Pulpe zur Ausbildung
sogenannter Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate mit Magnetpartikeln, worunter beispielsweise
magnetische Partikeln in Form von Magnetit fallen, beladen (sogenannter "load-Prozess").
Zur Ausbildung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate ist üblicherweise eine vorherige
Hydrophobierung sowohl der Erzpartikel als auch der Magnetpartikel erforderlich. Die
Bildung der sonach im Wesentlichen über hydrophobe Wechselwirkungen respektive Anziehungskräfte
erzeugten Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate erfolgt durch Vermischen der Ausgangsstoffe
unter Berücksichtigung bestimmter Mischparameter, wie Scherkräfte, Zeit, Temperatur
etc..
[0004] Eine Abtrennung der entsprechenden Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate aus der
Pulpe erfolgt mittels einer (ersten) Trennvorrichtung typischerweise in Form eines
oder umfassend einen magnetischen Separator, wobei die magnetischen Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
aus der Pulpe ausgetragen und in einen sogenannten Konzentratstrom, welcher im Wesentlichen
die Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate, kleinere Mengen an Gangart sowie Wasser
enthält, überführt werden.
[0005] Anschließend werden die Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in ihre Bestandteile,
d.h. Erzpartikel und Magnetpartikel, gespalten, so dass diese in Form eines Gemisches
ungebunden nebeneinander vorliegen (sogenannter "unload"-Prozess). Typischerweise
erfolgt die Trennung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate mittels einer weiteren
oder zweiten Trennvorrichtung über chemische Verfahren durch den Einsatz entsprechender
Chemikalien wie Lösungsmittel oder dergleichen.
[0006] Das Abtrennen der im Wesentlichen isoliert vorliegenden Magnetpartikel von den Erzpartikeln
und den übrigen Bestandteilen des Konzentratstroms erfolgt anschließend gleichermaßen
im Rahmen des "unload"-Prozesses über eine weitere oder dritte Trennvorrichtung wiederum
typischerweise in Form eines oder umfassend einen magnetischen Separator, in welcher
die Magnetpartikel magnetisch abgetrennt werden. Daraufhin erfolgt eine Auftrennung
in einen ersten Magnetpartikel enthaltenden Massestrom und einen zweiten Erzpartikel
enthaltenden Massestrom, welche getrennt voneinander vorliegen und grundsätzlich bzw.
idealerweise nur den jeweiligen Reinstoff, d.h. entweder reine Magnetpartikel oder
reine Erzpartikel, enthalten.
[0007] Ein gattungsgemäßes Verfahren ist beispielsweise aus
EP 2 090 367 A1 bekannt, welche ein Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von nichtmagnetischen
Erzen aus einer nichtmagnetische Erzpartikel aufweisenden Pulpe betrifft. Dabei werden
einer einen Reaktor kontinuierlich durchströmenden Pulpe magnetische oder magnetisierbare
Magnetpartikel zugeführt, welche mit den nichtmagnetischen Erzpartikeln Erz-Magnetpartikel-Agglomerate
bilden. Die Erz-Magnetpartikel-Agglomerate werden mittels eines Magnetfelds in einen
Akkumulationsbereich des Reaktors bewegt und aus dem Akkumulationsbereich des Reaktors
abgeführt.
[0008] Bei den bekannten Verfahren ist es regelmäßig problematisch, dass der erste Magnetpartikel
enthaltende Massestrom weiterhin einen gewissen Anteil an Erzpartikeln und der zweite
Erzpartikel enthaltende Massestrom weiterhin einen gewissen Anteil an Magnetpartikeln
aufweist. Entsprechend treten sowohl betreffend die Magnetpartikel als auch die Erzpartikel
bestimmte Verluste auf, da sowohl die in dem ersten Massestrom vorhandenen Erzpartikeln
als auch die in dem zweiten Massestrom vorhandenen Magnetpartikel einer weiteren Verwendung
nicht oder nur mit erheblichem Aufwand zugänglich sind, was sich negativ auf die Prozessausbeute
auswirkt. Eine Erfassung der Zusammensetzung des entsprechenden ersten bzw. zweiten
Massestroms findet nicht statt.
[0009] Der Erfindung liegt sonach das Problem zugrunde, ein, insbesondere im Hinblick auf
eine Überwachung der Prozessausbeute des "unload"-Prozesses, verbessertes Verfahren
zur Gewinnung von nichtmagnetischen Erzen anzugeben.
[0010] Das Problem wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst,
welches sich dadurch auszeichnet, dass wenigstens eine ein Maß für den Anteil an Erzpartikeln
in dem ersten Massestrom beschreibende, dem ersten Massestrom zugeordnete Information
und/oder wenigstens eine ein Maß für den Anteil an Magnetpartikeln in dem zweiten
Massestrom beschreibende, dem zweiten Massestrom zugeordnete Information ermittelt
wird.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, den ersten und/oder zweiten Massestrom,
d.h. den ersten Magnetpartikel enthaltenden Massestrom und/oder den zweiten Erzpartikel
enthaltenden Massestrom, direkt oder indirekt bzw. qualitativ oder quantitativ auf
seine bzw. ihre Zusammensetzung zu untersuchen. Dies erfolgt anhand der Ermittlung
der wenigstens einen ein Maß für den Anteil an Erzpartikeln in dem ersten Massestrom
beschreibenden, dem ersten Massestrom zugeordneten Information sowie zusätzlich oder
alternativ anhand der Ermittlung der wenigstens einen ein Maß für den Anteil an Magnetpartikeln
in dem zweiten Massestrom beschreibenden, dem zweiten Massestrom zugeordneten Information.
Entsprechend stellt die dem ersten Massestrom zugeordnete Information ein Maß für
den Anteil an Erzpartikeln in dem idealerweise nur Magnetpartikel enthaltenden ersten
Massestrom und die dem zweiten Massestrom zugeordnete Information ein Maß für den
Anteil an Magnetpartikeln in dem idealerweise nur Erzpartikel enthaltenden zweiten
Massestrom dar. Demzufolge lässt sich qualitativ oder quantitativ die jeweilige Zusammensetzung
sowie ein Verschmutzungsgrad bzw. ein Reinheitsgrad des jeweiligen Massestroms ermitteln.
[0012] Der Verschmutzungsgrad betrifft qualitativ oder quantitativ den Anteil an in dem
jeweiligen Massestrom enthaltenen unerwünschten Partikeln, der Reinheitsgrad betrifft
entsprechend qualitativ oder quantitativ den Anteil an in dem jeweiligen Massestrom
enthaltenen erwünschten Partikeln.
[0013] Insofern liefert die dem ersten Massestrom zugeordnete Information einen Hinweis
auf den Wirkungsgrad einer oder der vorstehend genannten dritten Trennvorrichtung,
welche die Magnetpartikel aus dem Gemisch separat nebeneinander vorliegender Erzpartikel
und Magnetpartikel trennt. Die dem zweiten Massestrom zugeordnete Information liefert
insbesondere einen Hinweis auf den Wirkungsgrad einer oder der vorstehend genannten
zweiten Trennvorrichtung, welche die Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in ein
Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln trennt.
[0014] Die jeweiligen Informationen können auch ein Maß für die jeweiligen verhältnismäßigen
Anteile an Magnet- bzw. Erzpartikeln angeben, so dass sich aus dem Verhältnis an bezogen
auf den jeweiligen Massestrom unerwünschten Partikeln zu erwünschten Partikeln oder
umgekehrt, Rückschlüsse auf die Reinheit bzw. die Verschmutzung des jeweiligen Massestroms
anstellen lassen.
[0015] Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren kann insbesondere
der "unload"-Prozess somit auf seine Effizienz bzw. Ausbeute überwacht werden, wodurch
selbstverständlich mittelbar auch Rückschlüsse auf die Effizienz bzw. Ausbeute des
Gesamtprozesses erhalten werden können.
[0016] Es ist im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht zwingend notwendig, stets
beide Informationen zu ermitteln. Mithin kann es ausreichend sein, wenn lediglich
die dem ersten Massestrom zugeordnete Information ermittelt wird. Selbstverständlich
wird durch die Ermittlung sowohl der dem ersten als auch dem zweiten Massestrom zugeordneten
Information ein aussagekräftiges Bild über die Effizienz bzw. Ausbeute des "unload"-Prozesses
und somit mittelbar auch über die Effizienz bzw. Ausbeute des Gesamtprozesses gegeben.
[0017] Die Ermittlung der dem ersten und/oder dem zweiten Massestrom zugeordneten Information
erfolgt bevorzugt mittels Röntgenfluoreszenzanalyse. Selbstverständlich sind auch
andere geeignete Methoden zur Ermittlung der jeweiligen Information(en) denkbar.
[0018] Als Magnetpartikel im erfindungsgemäßen Sinne sind sämtliche magnetischen oder magnetisierbaren
Partikel zu verstehen. Lediglich beispielhaft werden ferromagnetische Partikel, wie
Magnetit (Fe
3O
4), genannt.
[0019] Als Erzpartikel im erfindungsgemäßen Sinne sind sämtliche nichtmagnetische, d.h.
weder ursprünglich oder im Verhältnis zu den Magnetpartikeln nur schwach magnetische
noch magnetisierbare oder im Verhältnis zu den Magnetpartikeln nur schwach magnetisierbare
Erzpartikel zu verstehen. Lediglich beispielsweise werden Kupfererze, wie Chalkosin
(Cu
2S), genannt.
[0020] Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführte Trennung von aus der
Suspension abgeschiedenen Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in das Gemisch aus
separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln wie auch die Abtrennung
der Magnetpartikel aus dem Gemisch erfolgt über geeignete Trennvorrichtungen.
[0021] Der im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehenen Trennung der aus der
Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate enthaltenden Suspension abgeschiedenen Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
in das Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln
kann ein Verfahrensschritt der Bildung von Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomeraten
aus einer Erzpartikel und Magnetpartikel enthaltenden Suspension, welche Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
wenigstens einen Erzpartikel und wenigstens einen Magnetpartikel umfassen, sowie ein
diesem nachfolgender Verfahrensschritt der Abscheidung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
aus der Suspension mittels einer geeigneten Trennvorrichtung vorausgehen.
[0022] Somit kann die Trennvorrichtung zur Abscheidung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
aus der Suspension als erste Trennvorrichtung, die Trennvorrichtung zur Trennung der
aus der Suspension abgeschiedenen Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in das Gemisch
aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln als zweite
Trennvorrichtung und die Trennvorrichtung zur Abtrennung der Magnetpartikel aus dem
Gemisch als dritte Trennvorrichtung bezeichnet werden.
[0023] Sämtliche Trennvorrichtungen können eine oder mehrere diesen zugehörige oder zugeordnete
Trennbereiche, Trennkammern, Trenneinrichtungen oder dergleichen aufweisen.
[0024] In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, anhand der dem ersten
und/oder zweiten Massestrom zugeordneten Information wenigstens eine für den Betrieb
wenigstens einer Trennvorrichtung zur Trennung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
in ein Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln
und/oder wenigstens einer Trennvorrichtung zur Abtrennung der Magnetpartikel aus dem
Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln erforderliche
Betriebsinformation eingestellt und/oder verändert wird. Mithin wird die dem ersten
und/oder zweiten Massestrom zugeordnete Information nicht allein als Hinweis auf den
Reinheits- bzw. Verschmutzungsgrad der Masseströme respektive die Prozessausbeute
insbesondere des "unload"-Prozesses verwendet, sondern dient gleichermaßen als Steuersignal
für die Einstellung bzw. Änderung wenigstens einer für den Betrieb wenigstens einer
Trennvorrichtung zur Trennung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in ein Gemisch
aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln und/oder zur
Abtrennung der Magnetpartikel aus dem oder einem Gemisch aus separat nebeneinander
vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln erforderlichen Betriebsinformation.
Demzufolge kann die jeweilige Betriebsinformation in Abhängigkeit der jeweiligen dem
ersten und/oder zweiten Massestrom zugeordneten Information angepasst bzw. optimiert
werden, so dass sich der Wirkungsgrad der entsprechenden Trennvorrichtung in Abhängigkeit
der aktuellen, durch die dem ersten und/oder zweiten Massestrom zugeordnete(n) Information(en)
repräsentierten Betriebsbedingungen optimieren und sich die Ausbeute insbesondere
des "unload"-Prozesses steigern lässt.
[0025] Es ist dabei vorteilhaft, wenn die dem ersten und/oder zweiten Massestrom zugeordnete
Information wenigstens einem eine Mindest- oder Höchstkonzentration an Erzpartikeln
oder Magnetpartikeln angebenden Schwellwerts verglichen wird, wobei die Einstellung
und/oder Änderung der Betriebsinformation unter Berücksichtigung des Schwellwerts
erfolgt. Durch die Festlegung eines Schwellwerts, worunter selbstverständlich auch
entsprechende Schwellwertbereiche verstanden werden, kann eine besonders einfache
und schnelle Qualitätsüberwachung insbesondere des "unload"-Prozesses erfolgen und
demnach Einstellungen und/oder Änderungen der wenigstens einen Betriebsinformation
der entsprechenden Trennvorrichtung(en) zum Zwecke der Prozessoptimierung vorgenommen
werden.
[0026] Wird beispielsweise eine Überschreitung eines Schwellwerts, welcher selbstverständlich
auch entsprechende Toleranzbereiche umfassen kann, in dem ersten Magnetpartikel enthaltenden
Massestrom über die diesem zugeordnete Information erfasst, d.h. der Anteil an Erzpartikeln
in dem ersten Massestrom ist über einen vorgegebenen oder vorgebbaren Normwert erhöht,
erfolgt eine entsprechende Anpassung insbesondere wenigstens einer Betriebsinformation
der die Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in ein Gemisch aus separat nebeneinander
vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln trennenden Trennvorrichtung.
[0027] Gleiches gilt selbstverständlich für eine Überschreitung eines entsprechenden Schwellwerts
in dem zweiten Erzpartikel enthaltenden Massestrom, welche über die diesem zugeordnete
Information erfasst wird. D.h., in diesem Fall ist der Anteil an Magnetpartikeln in
dem zweiten Massestrom über einen vorgegebenen oder vorgebbaren Normwert erhöht, woraufhin
eine entsprechende Anpassung insbesondere wenigstens einer Betriebsinformation der
die Magnetpartikel aus dem Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln
und Magnetpartikeln trennenden Trennvorrichtung erfolgt.
[0028] Selbstverständlich können im Rahmen der Festlegung von Schwellwerten auch entsprechende
Untergrenzen vorgesehen sein, welche bezogen auf den in dem ersten Massestrom enthaltenen
Anteil an Magnetpartikeln bzw. bezogen auf den in dem zweiten Massestrom enthaltenen
Anteil an Erzpartikeln nicht unterschritten werden dürfen. D.h., dass in diesem Fall
bei Unterschreitung der Schwellwerte eine entsprechende Änderung und/oder Einstellung
der Betriebsinformation der entsprechenden Trennvorrichtung(en) erfolgt.
[0029] Sämtliche Vorgänge werden über mehrere, miteinander kommunizierende dezentrale oder
eine zentrale Steuereinrichtung ermittelt, erfasst und insbesondere über geeignete
Auswertealgorithmen ausgewertet und gegebenenfalls in einem Speichermittel hinterlegt.
[0030] Es kann zweckmäßig sein, wenn zunächst nur wenigstens eine Betriebsinformation der
Trennvorrichtung zur Trennung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in ein Gemisch
aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln eingestellt
und/oder verändert wird und nach erfolgter Änderung der entsprechenden wenigstens
einen Betriebsinformation eine erneute Ermittlung der dem ersten und/oder zweiten
Massestrom zugeordneten Information erfolgt. Dieses Vorgehen ist insofern zweckmäßig,
als die Einstellung und/oder Änderung der Betriebsinformationen der die Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
in ein Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln
trennenden Trennvorrichtung eine von Haus aus optimierte Trennung der Erzpartikel/Magnetpartikel-Agglomerate
in separat vorliegende Bestandteile gewährleistet, welche im Weiteren auch einen wesentlichen
Einfluss auf die Ausbeute der durch die weitere, die Magnetpartikel aus dem Gemisch
aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln trennende
Trennvorrichtung hat.
[0031] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt demnach bevorzugt vorrangig eine
Einstellung und/oder Änderung wenigstens einer Betriebsinformation der die Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
in ein Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln
trennenden Trennvorrichtung, bevor zusätzlich eine Einstellung und/oder Änderung wenigstens
einer Betriebsinformation der oder einer die Magnetpartikel aus dem Gemisch aus separat
nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln trennenden Trennvorrichtung
vorgenommen wird.
[0032] Nochmals wird an dieser Stelle erwähnt, dass es ebenso möglich ist, lediglich eine
Einstellung und/oder Änderung wenigstens einer Betriebsinformation der oder einer
die Magnetpartikel aus dem Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln
und Magnetpartikeln trennenden Trennvorrichtung vorzunehmen.
[0033] Es ist denkbar, dass vor der tatsächlichen Einstellung und/oder Änderung der wenigstens
einen Betriebsinformation eine damit voraussichtlich verbundene Änderung der ersten
und/oder zweiten Information des ersten und/oder zweiten Massestroms simuliert wird.
Eine Simulation, welche typischerweise über geeignete Simulationsalgorithmen erfolgt,
ermöglicht sonach eine vorausschauende Bewertung der mit der vorzunehmenden Einstellung
und/oder Änderung der wenigstens einen Betriebsinformation verbundenen Effekte im
Hinblick auf die dem ersten und/oder zweiten Massestrom zugeordneten Information.
Gegebenenfalls ist es denkbar, zeitlich zurückliegende Einstellungen und/oder Änderungen
der jeweiligen Betriebsparameter respektive die damit verbundenen Effekte auf den
ersten und/oder zweiten Massestrom in einem Speichermittel zu hinterlegen und im Rahmen
der Simulation zu berücksichtigen. Derart ist eine weitgehend automatisierte Optimierung
der Gehalte an unerwünschten Partikeln in den jeweiligen Masseströmen realisierbar.
[0034] Im Folgenden werden beispielhaft entsprechende Betriebsinformationen für die verschiedenen
Trennvorrichtungen genannt. Die Aufzählung ist nicht abschließend.
[0035] Als Betriebsinformation für die Trennvorrichtung zur Trennung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
in ein Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln
wird beispielsweise die Konzentration und/oder Zusammensetzung eines die Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
in ihre Bestandteile trennenden Trennmittels und/oder eine Scherrate der zweiten Trennvorrichtung
und/oder die Verweildauer der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in der zweiten
Trennvorrichtung und/oder die Zusammensetzung der Suspension, insbesondere eines Wassergehalts
der Suspension, verwendet.
[0036] Als Betriebsinformation für die Trennvorrichtung zur Abtrennung der Magnetpartikel
aus dem Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikel
kann beispielsweise wenigstens ein magnetischer Parameter, insbesondere die Feldstärke
und/oder ein Feldgradient, der Magnetvorrichtung, und/oder den zweiten Massestrom
strömungstechnisch beeinflussende Mittel, insbesondere in Form von Blenden und/oder
Verdrängungskörpern, und/oder die Strömungsgeschwindigkeit des zweiten Massestroms
und/oder ein Spülstrom verwendet werden. Die Einstellung magnetischer Parameter ist
insbesondere bei Verwendung eines Wandermagnetfeldseparators als eine der entsprechenden
Trennvorrichtung zugeordnete Magnetvorrichtung effektiv. Hierunter fällt auch die
Einstellung entsprechender Signalerregerformen, Signalfrequenzen, Signalphasenlagen
relativer Signalverläufe wie Gegenlauf, Gleichlauf, Geschwindigkeit relativ zur Strömung
der Suspension bzw. Pulpe, sowie weiterer, das Magnetfeld beeinflussender magnetischer
Parameter.
[0037] Die Ermittlung der dem ersten und/oder zweiten Massestrom zugeordneten Information
kann kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen. Im Falle einer kontinuierlichen
Ermittlung der dem ersten und/oder zweiten Massestrom zugeordneten Information wird
zu jedem Zeitpunkt ständig eine dem ersten und/oder zweiten Massestrom zugeordnete
Information ermittelt, so dass ein vollständiges Abbild der Prozessführung im Hinblick
auf die Ausbeute insbesondere des "unload"-Prozesses gegeben ist.
[0038] Im Falle einer diskontinuierlichen Ermittlung der dem ersten und/oder dem zweiten
Massestrom zugeordneten Information erfolgt eine Ermittlung der dem ersten und/oder
dem zweiten Massestrom zugeordneten Information zu vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitpunkten,
beispielsweise einmal in der Minute. Beide Varianten erlauben eine sogenannte in situ
oder online Ermittlung der dem ersten und/oder dem zweiten Massestrom zugeordneten
Information. Unter einer diskontinuierlichen Ermittlung der dem ersten und/oder dem
zweiten Massestrom zugeordneten Information ist jedoch auch eine Probenentnahme aus
dem ersten und/oder zweiten Massestrom zu verstehen, welche Probe separat zu dem erfindungsgemäßen
Verfahren etwa in einem Labor auf ihre entsprechende Zusammensetzung geprüft wird.
[0039] Bevorzugt erfolgt anhand der kontinuierlichen Ermittlung der dem ersten und/oder
dem zweiten Massestrom zugeordneten Information eine kontinuierliche Regelung des
Verfahrens. Mithin ist im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kontinuierlich ein
Maß für den Anteil an Erzpartikeln in dem ersten, Magnetpartikel enthaltenden Massestrom
und/oder ein Maß für den Anteil an Magnetpartikel in dem Erzpartikel enthaltenden,
zweiten Massestrom ermittelbar. Die kontinuierliche Ermittlung der entsprechenden,
dem ersten und/oder zweiten Massestrom zugeordneten Information erlaubt sonach eine
kontinuierliche bzw. dynamische Regelung bzw. Optimierung des Prozesses, so dass die
Prozessführung sich ändernden Prozessparametern, wie etwa der Erzzusammensetzung,
schnell, d.h. gegebenenfalls sogar in Echtzeit, nachgestellt wird.
[0040] Bezüglich der die Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in ihre Bestandteile, d.h.
in ein Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln,
trennenden Trennvorrichtung ist es möglich, dass die in diese Trennvorrichtung zugeführten
Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate chemisch, insbesondere über eine Veränderung
des PH-Werts und/oder Zugabe von chemischen Trenn- und/oder Lösungsmitteln, und/oder
physikalisch, insbesondere durch Veränderung der Temperatur, und/oder mechanisch,
insbesondere von einer der entsprechenden Trennvorrichtung zugeordneten Ultraschallvorrichtung
erzeugten Ultraschallwellen, getrennt werden. Die Aufzählung ist lediglich beispielhaft
und keinesfalls vollständig, so dass auch andere, gleichwirkende Möglichkeiten der
Trennung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in ihre Bestandteile vorstellbar
sind.
[0041] Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren betrifft die vorliegende Erfindung auch eine
Vorrichtung zur Gewinnung von nichtmagnetischen Erzen aus einer Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
enthaltenden Suspension. Die Vorrichtung umfasst wenigstens einen Mischreaktor zur
Vermischung einer nichtmagnetische Erzpartikel sowie Magnetpartikel enthaltenden Suspension
unter Ausbildung von Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomeraten, wenigstens eine wenigstens
eine Magnetvorrichtung aufweisende erste Trennvorrichtung zur Abscheidung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
aus der Suspension, wenigstens eine zweite Trennvorrichtung zur Trennung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
in ein Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln,
wenigstens eine dritte Trennvorrichtung zur Abtrennung der Magnetpartikel aus dem
Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln, wenigstens
eine Erfassungseinrichtung zur Ermittlung wenigstens einer ein Maß für den Anteil
an Erzpartikeln in einem Magnetpartikel enthaltenden Massestrom angebenden Information
und/oder zur Ermittlung wenigstens einer ein Maß für den Anteil an Magnetpartikeln
in einem Erzpartikel enthaltenden Massestrom sowie wenigstens eine Steuer- und/oder
Regeleinrichtung, welche Steuer- und/oder Regeleinrichtung wenigstens ein maschinenlesbares
Programmmittel umfasst, welches zur Steuerung und/oder Regelung der Vorrichtung zur
Durchführung des vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet
ist.
[0042] Die Erfindung betrifft weiter eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung zur Steuerung
und/oder Regelung einer vorstehend beschriebenen Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung umfasst wenigstens
ein maschinenlesbares Programmmittel, welches Steuer- und/oder Regelbefehle zur Steuerung
und/oder Regelung der Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens
umfasst.
[0043] Die Erfindung betrifft weiter ein maschinenlesbares Programmmittel für eine Steuer-
und/oder Regeleinrichtung wie vorstehend beschrieben.
[0044] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im
Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- ein Blockschaubild des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Gewinnung von nichtmagnetischen
Erzen aus einer Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate enthaltenden Suspension.
[0045] Fig. 1 zeigt ein Blockschaubild des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Gewinnung von
nichtmagnetischen Erzen aus einer Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate enthaltenden
Suspension. Es handelt sich dabei vorzugsweise um einen kontinuierlichen Prozess.
[0046] In einem ersten Verfahrensschritt (vgl. Kasten 1) wird in einem einer Vorrichtung
zur Gewinnung von nichtmagnetischen Erzen aus einer nichtmagnetische Erzpartikel E
sowie Magnetpartikel M enthaltenen Suspension, welche Vorrichtung als magnetische
Flotationszelle bezeichnet werden kann, zugehörigen Mischreaktor eine Pulpe P, Magnetpartikel
M zugeführt. Die Pulpe P besteht im Wesentlichen aus nichtmagnetischen Erzpartikeln
E, wie z.B. Cu
2S-Partikeln, die Magnetpartikel M liegen z.B. in Form von Magnetit (Fe
3O
4), gegebenenfalls bereits hydrophobiert, vor. Es erfolgt unter Zugabe weiterer Zusätze,
wie insbesondere Hydrophobierungsmitteln H, welche eine Hydrophobierung der Erzpartikel
E ermöglichen, ein Mischvorgang der in dem Mischreaktor zugeführten Stoffe.
[0047] In dem zweiten Verfahrensschritt (vgl. Kasten 2) erfolgt der sogenannte "load"-Prozess,
bei welchem sich die hydrophobierten Magnetpartikel M an die hydrophobierten Erzpartikel
E lagern respektive mit diesen unter Ausbildung von Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomeraten
A wechselwirken. Die sonach in der Suspension enthaltenen Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
A umfassen wenigstens einen hydrophobierten Magnetpartikel M und wenigstens einen
hydrophobierten Erzpartikel E. Dabei sind die Magnetpartikel M als Trägerpartikel
für die Erzpartikel E zu erachten sind.
[0048] Wesentliche Einflussfaktoren zur Bildung einer effizienten Ausbeute an Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomeraten
A sind die Mischdauer, während des Mischvorgangs herrschende Scherkräfte sowie gegebenenfalls
der Mahlgrad respektive die Korngröße bzw. Korngrößenverteilung der in der Pulpe P
enthaltenen Erzpartikel E.
[0049] In dem dritten Verfahrensschritt (vgl. Kasten 4) erfolgt ein Abscheiden der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
A von der Gangart G. Die Abtrennung erfolgt magnetisch mittels einer eine Magnetvorrichtung
aufweisenden ersten Trennvorrichtung. Die aufgrund der Magnetpartikel M magnetischen
Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate A sammeln sich im Bereich der Magnetvorrichtung
an und können derart ausgetragen und derart größtenteils von der Gangart G separiert
werden. Nicht agglomerierte Magnetpartikel M und Erzpartikel E sowie weitere in der
als disperses System zu sehenden Pulpe P werden als Rückstände (so genanntes Tailing)
abgeführt (vgl. Pfeil 3).
[0050] In dem nachfolgenden vierten Verfahrensschritt (vgl. Kasten 5) werden die konzentrierten
Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate A einer zweiten Trennvorrichtung zugeführt,
in welcher die Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate A in ein Gemisch aus separat
nebeneinander vorliegenden ungebundenen Erzpartikeln E und Magnetpartikeln M getrennt
werden (sogenannter "unload"-Prozess). Die Trennung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
A kann beispielsweise chemisch, insbesondere über eine Veränderung des pH-Werts und/oder
eine Zugabe von chemischen Trennmitteln T erfolgen. Denkbar ist auch der Einsatz von
einer der zweiten Trennvorrichtung zugeordneten Ultraschalleinrichtung eingebrachten
Ultraschallwellen.
[0051] Insgesamt liegt auch hier ein Mischvorgang vor, der durch Einbringen von Scherkräften
und chemischen Substanzen in Form der beispielsweise auf Tensiden basierenden Trennmitteln
T eine Dehydrophobierung der Magnetpartikel M und Erzpartikel E bewirkt, welche die
Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate A in ihre Bestandteile zersetzt. Es ist möglich,
dass in der zweiten Trennvorrichtung weiterhin ein bestimmter Anteil an Gangart G
vorliegt, welcher in dem vorherigen dritten Verfahrensschritt nicht ordnungsgemäß
abgetrennt werden konnte.
[0052] In dem mit 6 bezeichneten Kasten ist der "unload"-Prozess weitgehend abgeschlossen,
d.h. es liegt ein Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden ungebundenen Erzpartikeln
E und Magnetpartikeln M vor. Die isoliert vorliegenden Magnetpartikel M werden über
eine dritte, eine Magnetvorrichtung, insbesondere einen Wanderfeldmagnetseparator,
umfassende Trennvorrichtung magnetisch von den nichtmagnetischen Erzpartikeln E separiert
und in einen ersten Magnetpartikel M enthaltenden Massestrom MS1 überführt.
[0053] Ersichtlich kann der erste Massestrom MS1 rückgeführt werden, so dass die in diesem
enthaltenen Magnetpartikel M zu Prozessbeginn erneut verwendet werden können (vgl.
Pfeil 10). Entsprechend kann der Gesamtprozess in ökonomischer und ökologischer Hinsicht
optimiert werden.
[0054] Die Erzpartikel E werden in einen zweiten Erzpartikel E enthaltenden Massestrom MS2
überführt, welcher im Weiteren entwässert bzw. getrocknet wird (vgl. Kasten 7), so
dass nach Entwässerung respektive Trocknung weitestgehend getrocknete Erzpartikel
E vorliegen. Das Wasser W wird separat abgeführt. Idealerweise enthält der erste Massestrom
MS1 ausschließlich Magnetpartikel M und der zweite Massestrom MS2 ausschließlich Erzpartikel
E. Dies ist in der Praxis jedoch schwer realisierbar, so dass es zu gewissen Verlusten
an in dem ersten Wasserstrom MS1 gebundenen Erzpartikeln E sowie in dem zweiten Massestrom
MS2 gebundenen Magnetpartikeln M kommt.
[0055] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich nun dadurch aus, dass eine Ermittlung
wenigstens einer ein Maß für den Anteil an Erzpartikeln E in dem ersten Massestrom
MS1 beschreibenden, dem ersten Massestrom MS1 zugeordneten Information I1 und/oder
eine Ermittlung wenigstens einer ein Maß für den Anteil an Magnetpartikeln M in dem
zweiten Massestrom MS2 beschreibenden, dem zweiten Massestrom MS2 zugeordneten Information
12 erfolgt. Entsprechend kann die Zusammensetzung, der Reinheitsgrad bzw. Verschmutzungsgrad
der jeweiligen Masseströme MS1, MS2, welcher gleichermaßen ein Maß für die Ausbeute
insbesondere des "unload"-Prozesses darstellt, erfasst und im Weiteren für die Prozessführung
des kontinuierlich arbeitenden erfindungsgemäßen Verfahrens berücksichtigt werden.
[0056] Die Ermittlung der dem ersten und/oder dem zweiten Massestrom MS1, MS2 zugeordneten
Informationen I1, 12 erfolgt vorzugsweise kontinuierlich mittels Röntgenfluoreszenzanalyse.
[0057] Es ist weiterhin möglich, dass anhand der dem ersten und/oder zweiten Massestrom
MS1, MS2 zugeordneten Information I1, 12 wenigstens eine für den Betrieb der zweiten
und/oder dritten Trennvorrichtung erforderliche Betriebsinformation eingestellt und/oder
verändert wird. Mithin wird im Hinblick auf den kontinuierlich erfassten Reinheitsgrad
bzw. die kontinuierlich erfasste Zusammensetzung der Masseströme MS1, MS2 ein Steuersignal
an die zweite und/oder dritte Trennvorrichtung gegeben, wobei anhand des Steuersignals
entsprechende Betriebsinformation oder Betriebsparameter optimiert werden können.
[0058] Hierbei können die dem ersten und/oder zweiten Massestrom MS1, MS2 zugeordnete Informationen
I1, 12 mit wenigstens einem eine Mindest- oder Höchstkonzentration an Erzpartikeln
E oder Magnetpartikeln M angebenden Schwellwert verglichen werden. Entsprechend erfolgt
die Einstellung und/oder Änderung der Betriebsinformation unter Berücksichtigung des
Schwellwerts. Der Schwellwert kann auch als Schwellwertbereich zu sehen sein und bestimmte
Toleranzbereiche berücksichtigen.
[0059] Insgesamt ist eine Dynamisierung des Verfahrens möglich, da in Abhängigkeit der dem
ersten und/oder zweiten Massestrom MS1, MS2 zugeordneten Informationen I1, 12 stets
eine individuelle und bedarfsgerechte Anpassung der entsprechenden Betriebsinformationen
bzw. Betriebsparameter der im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten
Trennvorrichtungen möglich ist.
[0060] Als Betriebsinformation für die zweite Trennvorrichtung kann z.B. die Konzentration
und/oder Zusammensetzung eines die Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate A in ihre
Bestandteile trennenden Trennmittels T und/oder eine Scherrate der zweiten Trennvorrichtung
und/oder die Verweildauer der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate A in der zweiten
Trennvorrichtung und/oder die Zusammensetzung der Pulpe P, insbesondere eines Wassergehalts
der Pulpe P, verwendet werden.
[0061] Als Betriebsinformation für die dritte Trennvorrichtung kann z.B. wenigstens ein
magnetischer Parameter, insbesondere die Feldstärke und/oder ein Feldgradient, der
Magnetvorrichtung, und/oder den zweiten Massestrom strömungstechnisch beeinflussende
Mittel, insbesondere in Form von Blenden und/oder Verdrängungskörpern, und/oder die
Strömungsgeschwindigkeit des zweiten Massestroms und/oder ein Spülstrom verwendet
wird.
[0062] Die gestrichelt dargestellten Kästen 8, 9 zeigen an, dass anhand der durch die erste
bzw. zweite Information I1, 12 erhaltenen Kenntnisse über die Zusammensetzung der
Masseströme MS1, MS2 gegebenenfalls eine erneuter Mischvorgang (vgl. Kasten 8) durchgeführt
werden kann, um Rückstande, d.h. nicht getrennte bzw. gespaltene Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
A nach der in dem fünften Verfahrensschritt durchgeführten Trennung erneut zu durchmischen.
Hierbei kann eine Zugabe eines höher konzentrierten Trennungsmittels T zweckdienlich
sein, welche wiederum in Abhängigkeit der ersten bzw. zweiten Information I1, 12 gesteuert
werden kann. Entsprechend erfolgt nachfolgend erneut eine Entwässerung bzw. Trocknung
(vgl. Kasten 9).
[0063] Besondere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sehen vor, dass zunächst
nur wenigstens eine Betriebsinformation der zweiten Trennvorrichtung eingestellt und/oder
verändert wird und nach erfolgter Änderung der entsprechenden wenigstens einen Betriebsinformation
eine erneute Ermittlung der dem ersten und/oder zweiten Massestrom MS1, MS2 zugeordneten
Information I1, 12 erfolgt.
[0064] Weiterhin ist es denkbar, dass vor der tatsächlichen Einstellung und/oder Änderung
der wenigstens einen Betriebsinformation eine damit voraussichtlich verbundene Änderung
der ersten und/oder zweiten Information I1, 12 des ersten und/oder zweiten Massestroms
MS1, MS2 simuliert wird.
1. Verfahren zur Gewinnung von nichtmagnetischen Erzen aus einer Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
enthaltenden Suspension, umfassend die Schritte:
- Trennen von aus der Suspension abgeschiedenen Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomeraten
in ein Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln,
- Abtrennen der Magnetpartikel aus dem Gemisch,
- Bilden eines ersten Magnetpartikel enthaltenden Massestroms und eines zweiten Erzpartikel
enthaltenden Massestroms,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine ein Maß für den Anteil an Erzpartikeln in dem ersten Massestrom beschreibende,
dem ersten Massestrom zugeordnete Information und/oder wenigstens eine ein Maß für
den Anteil an Magnetpartikeln in dem zweiten Massestrom beschreibende, dem zweiten
Massestrom zugeordnete Information ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass anhand der dem ersten und/oder zweiten Massestrom zugeordneten Information wenigstens
eine für den Betrieb wenigstens einer Trennvorrichtung zur Trennung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
in ein Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln
und/oder wenigstens einer Trennvorrichtung zur Abtrennung der Magnetpartikel aus dem
Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln erforderliche
Betriebsinformation eingestellt und/oder verändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die dem ersten und/oder zweiten Massestrom zugeordnete Information mit wenigstens
einem eine Mindest- oder Höchstkonzentration an Erzpartikeln oder Magnetpartikeln
angebenden Schwellwert verglichen wird, wobei die Einstellung und/oder Änderung der
Betriebsinformation unter Berücksichtigung des Schwellwerts erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass zunächst nur wenigstens eine Betriebsinformation der Trennvorrichtung zur Trennung
der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in ein Gemisch aus separat nebeneinander
vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln eingestellt und/oder verändert wird
und nach erfolgter Änderung der entsprechenden wenigstens einen Betriebsinformation
eine erneute Ermittlung der dem ersten und/oder zweiten Massestrom zugeordneten Information
erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass vor der tatsächlichen Einstellung und/oder Änderung der wenigstens einen Betriebsinformation
eine damit voraussichtlich verbundene Änderung der ersten und/oder zweiten Information
des ersten und/oder zweiten Massestroms simuliert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass als Betriebsinformation für die Trennvorrichtung zur Trennung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
in ein Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln
die Konzentration und/oder Zusammensetzung eines die Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate
in ihre Bestandteile trennenden Trennmittels und/oder eine Scherrate der zweiten Trennvorrichtung
und/oder die Verweildauer der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in der zweiten
Trennvorrichtung und/oder die Zusammensetzung der Suspension, insbesondere eines Wassergehalts
der Suspension, verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass als Betriebsinformation für die Trennvorrichtung zur Abtrennung der Magnetpartikel
aus dem Gemisch aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikel
wenigstens ein magnetischer Parameter, insbesondere die Feldstärke und/oder ein Feldgradient,
der Magnetvorrichtung, und/oder den zweiten Massestrom strömungstechnisch beeinflussende
Mittel, insbesondere in Form von Blenden und/oder Verdrängungskörpern, und/oder die
Strömungsgeschwindigkeit des zweiten Massestroms und/oder ein Spülstrom verwendet
wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung der dem ersten und/oder dem zweiten Massestrom zugeordneten Information
mittels Röntgenfluoreszenzanalyse erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung der dem ersten und/oder dem zweiten Massestrom zugeordneten Information
kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass anhand der kontinuierlichen Ermittlung der dem ersten und/oder dem zweiten Massestrom
zugeordneten Information eine kontinuierliche Regelung des Verfahrens erfolgt.
11. Vorrichtung zur Gewinnung von nichtmagnetischen Erzen aus einer nichtmagnetische Erzpartikel
sowie Magnetpartikel enthaltenden Suspension, umfassend wenigstens einen Mischreaktor
zur Vermischung einer nichtmagnetische Erzpartikel (E) sowie Magnetpartikel (M) enthaltende
Suspension unter Ausbildung von Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomeraten, wenigstens
eine wenigstens eine Magnetvorrichtung aufweisende erste Trennvorrichtung zur Abscheidung
der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate aus der Suspension, wenigstens eine zweite
Trennvorrichtung zur Trennung der Erzpartikel-Magnetpartikel-Agglomerate in ein Gemisch
aus separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln, wenigstens
eine dritte Trennvorrichtung zur Abtrennung der Magnetpartikel aus dem Gemisch aus
separat nebeneinander vorliegenden Erzpartikeln und Magnetpartikeln, wenigstens eine
Erfassungseinrichtung zur Ermittlung wenigstens einer ein Maß für den Anteil an Erzpartikeln
in einem Magnetpartikel enthaltenden Massestrom angebenden Information und/oder zur
Ermittlung wenigstens einer ein Maß für den Anteil an Magnetpartikeln in einem Erzpartikel
enthaltenden Massestrom sowie wenigstens eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung zur
Steuerung und/oder Regelung des Mischreaktors und/oder der Trennvorrichtungen und/oder
der Erfassungseinrichtung, welche Steuer- und/oder Regeleinrichtung wenigstens ein
maschinenlesbares Programmmittel umfasst, welches Programmmittel zur Steuerung und/oder
Regelung der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche ausgebildet ist.
12. Steuer- und/oder Regeleinrichtung für eine Vorrichtung nach Anspruch 11, welche Steuer-
und/oder Regeleinrichtung wenigstens ein maschinenlesbares Programmmittel zur Steuerung
und/oder Regelung der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 10 ausgebildet ist.
13. Maschinenlesbares Programmmittel für eine Steuerund/oder Regeleinrichtung nach Anspruch
12.