[0001] Die Erfindung betrifft eine Ballenpresse zum Verdichten von losem Material, vorzugsweise
von Kartonagen, bei welcher der Einfüllschacht in so genannter Heckbeschickung befüllt
wird, bzw. eine Hub-/Kippeinheit für eine Ballenpresse.
[0002] In dem diesbezüglichen Sachgebiet der Technik sind zwei Grundvarianten von Ballenpressen
bekannt: Bei einer ersten Grundvariante wird die Ballenpresse von der Seite her beschickt,
bei der anderen vom so genannten Heck der Ballenpresse aus.
[0003] So gibt es beispielsweise von dem Unternehmen Kampwerth Umwelttechnik GmbH & Co.
KG, Deutschland, Hub-Kippvorrichtungen in verschiedenen Varianten, die für eine Heckbeschickung
eines Presscontainers ausgebildet sind. Trotz verschiedener Vorteile einer Heckbeschickung
im Vergleich zur Beschickung von einem Seitenbereich der Ballenpresse her ist der
technische und materielle Aufwand dieser Grundvariante immer noch verhältnismäßig
hoch, die Effizienz der Bedienung ist aufgrund weiter Laufwege für den Bediener noch
relativ gering.
[0004] Am Markt bestehen Forderungen, nach denen der Automatisierungsgrad für die Beschickung
von Ballenpressen, insbesondere von Ballenpressen mit horizontal arbeitendem Pressorgan,
die auch als Horizontal-Ballenpressen bezeichnet werden, zu erhöhen ist. Das heißt,
dass die Beschickung mindestens halb-, möglichst jedoch vollautomatisch erfolgen soll,
also mit weniger Personalaufwand, dabei auch weniger Investitionskosten und/oder verringerten
Verbrauchskosten.
[0005] Neben den Leistungsdaten einer Ballenpresse war und ist zunehmend auch der für die
Aufstellung und für die Bedienung einer Ballenpresse benötigte Flächenbedarf von großer
Bedeutung.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, Ballenpressen, vornehmlich horizontaler
Bauart, so weiter zu entwickeln, dass der materialtechnische Aufwand für die Herstellung
einer Ballenpresse mit Heckbeschickung weiter verringert wird, zudem sollen möglichst
auch die Betriebs- und Verbrauchskosten, wie der Bedienaufwand und/oder der Flächenbedarf,
gesenkt werden, insbesondere durch eine verbesserte Hub-/Kippeinheit für eine Ballenpresse.
[0007] Eine Ballenpresse der eingangs genannten Art, vorteilhaft ausgebildet zum Pressen
von Kartonagen und anderen Verpackungsmaterialien, umfasst :
- einen Pressraum, in dem die Verdichtung des losen Materials zu Ballen zumindest teilweise
erfolgt, und wahlweise einen nachfolgenden Presskanal, wobei der Pressraum und der
Presskanal bei Bedarf zusammen eine Baugruppe bilden können,
- einen Einfüllschacht, welcher nach oben, das heißt entgegengesetzt zur Schwerkraftrichtung,
offen ist und nach unten in den Pressraum mündet,
- eine Hub-/Kippeinheit, ausgebildet zum Bewegen eines mit losem Material gefüllten
Behälters aus einer Koppelposition, in welcher die Ankopplung des Behälters an die
Ballenpresse erfolgt, in eine Entleerungsposition, aus der das Material infolge der
Schwerkraft in die Öffnung des Einfüllschachtes fällt und durch diesen hindurch in
den Pressraum gelangt, und
- eine Vorschubeinrichtung, ausgebildet zum Vorschieben des Ballens in einer vorgegebenen
Vorschubrichtung aus dem Pressraum hinaus, wobei erfindungsgemäß
- die Hub-/Kippeinheit zum Schwenken des Behälters von der Koppelposition in die Entleerungsposition
um eine Schwenkachse ausgebildet ist, die sowohl senkrecht zur Schwerkraftrichtung
als auch senkrecht zur Vorschubrichtung verläuft, und
- zur An- und Abkopplung des Behälters eine als Einschubhalterung ausgebildete Halteeinheit
vorgesehen ist, wobei das Ankoppeln durch Einschieben in die Halteeinheit und das
Abkoppeln durch Herausschieben aus der Halteeinheit vorgesehen sind.
[0008] In einer ersten bevorzugen Ausführungsform weist die Einschubhalterung zwei sich
gabelförmig parallel gegenüberstehende Halteteile auf, die mit einem um die Schwenkachse
drehbar gelagerten Schwenkteil gestellfest verbunden sind. Der Behälter dagegen ist
mit Halteelementen versehen, die mit der Geometrie der Halteteile an der Einschubhalterung
korrespondieren, und zwar so, dass der Behälter beim Ein- und Ausschieben mittels
der Halteteile geführt und während des Schwenkens von den Halteteilen gehalten wird.
[0009] Um eine ergonomisch günstige Bedienung der Ballenpresse zu ermöglichen, sind die
Halteteile vorteilhaft so positioniert, dass sich die Einschuböffnung für den Behälter
räumlich neben der Bedienungseinrichtung für die Ballenpresse befindet, wobei diese
Bedienungseinrichtung auch die Bedienungselemente für die Hub-/Kippeinheit umfasst.
Das Einschieben des Behälters in die Einschuböffnung der Einschubhalterung erfolgt
hier also von einer der Seitenbereiche der Ballenpressen aus und nicht - wie bei bekannten
Vorrichtungen - vom Heck der Ballenpresse her. Ebenfalls vorteilhaft sind das Schwenkteil
und der Schwenkantrieb auf der der Einschuböffnung und der Bedienungseinrichtung abgewandten
Seite der Ballenpresse angeordnet.
[0010] In einer weiteren bevorzugen Ausführungsform der Ballenpresse ist zudem ein Mechanismus
zur Kontrolle der Anwesenheit des Behälters in der Einschubhalterung vorgesehen. Dieser
Kontrollmechanismus umfasst Abstandsmess- oder Prüfmittel, welche die Bewertung des
aktuellen Abstandes zwischen dem Behälter und einer Bezugsposition in dem Schwenkteil
ermöglichen. Besonders bevorzugt ist diesbezüglich ein Annäherungssensor vorgesehen
und mit der Bedienungseinrichtung so gekoppelt, dass das Auslösen der Schwenkbewegung
nur bei Anwesenheit und korrekter Positionierung des Behälters in der Einschubhalterung
möglich ist.
[0011] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht zudem die Ausstattung der Ballenpresse
mit einem Mechanismus zur Arretierung des Behälters in der Halteeinheit vor, wobei
die Arretierung in Vorbereitung des Schwenkens und vor allem während des Schwenkens
vorgesehen ist. Diesbezüglich liegt es im Rahmen der Erfindung, elektromagnetische
Koppelelemente vorzusehen und diese mit der Bedienungseinrichtung so in Verbindung
zu setzen, dass die Inbetriebnahme der Hub-/Kippeinheit nur bei erfolgter Arretierung
des Behälters möglich ist.
[0012] Vom Erfindungsgedanken eingeschlossen sind Ausführungsformen, bei denen
- die Halteteile gemeinsam mit einem Teilabschnitt des Schwenkteiles den eingeschobenen
Behälter an drei Seiten seines Umfangs umgreifen, indem die Halteteile mit dem Schwenkteilabschnitt
wie bereits beschrieben eine gabelförmige Einschubhalterung bilden, der Behälter beim
Einschieben von den Halteteilen geführt und während des Schwenkens von den Halteteile
getragen und gehalten wird, oder
- die Halteteile den eingeschobenen Behälter an zwei sich gegenüberliegenden Seiten
seines Umfangs aufnehmen, während ein Schwenkteilabschnitt, an dem die Halteteile
befestigt sind, den Behälter untergreifend ausgebildet ist, so dass der Behälter beim
Einschieben von den Halteteilen geführt wird, der eingeschobene Behälter auf dem Schwenkteilabschnitt
aufsitzt und während des Schwenkens von diesem getragen, von den Halteteilen dagegen
lediglich in den Führungen gehalten wird.
[0013] Die Ballenpresse ist bevorzugt zur Verwendung im Zusammenhang mit Behältern in Form
von Gitterwagen ausgebildet.
[0014] Diese neue Ballenpressen zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die erfindungsgemäße
Hub-/Kippeinheit aufgrund der orthogonalen Ausrichtung der Schwenkachse relativ zur
Vorschubrichtung für die Ballen und zur Schwerkraftrichtung für eine Heckbeschickung
geeignet und auch derart ausgestaltet ist, dass eine Beschickung der Ballenpresse
per Gitterwagen, wie sie in Großmärkten üblich sind, erfolgen kann.
[0015] Die Hub-/Kippeinheit wird vorzugsweise hydraulisch angetrieben. Besondere Eigenschaften
dieser neuen Hub-/Kippeinheit für eine besagte Ballenpresse sind
- eine fliegende Lagerung des Schwenkteiles, das bevorzugt ein Hubbalken ist und sich
auf der bedienerabgewandten Seite der Ballenpresse befindet, sowie
- die einfach zu bewerkstelligende Arretierung des Behälters bzw. Gitterwagens durch
Arretierungselemente, insbesondere Magnete, in einer am Schwenkteil ausgebildeten
gabelförmigen Einschubhalterung.
[0016] Um die Ballenpresse oder zumindest die Hub-Kippeinheit abzuschalten, wenn sich der
Wagen vom Magnet lösen sollte, wird die Anwesenheit des Behälters per Abstandsmesser
oder Näherungsschalter während des Schwenkens zusätzlich überwacht. So ist auch gewährleistet,
dass sich die Hub-/Kippeinheit nur bei angedocktem Behälter in Betrieb nehmen und
bedienen lässt.
[0017] Die erfindungsgemäße Ballenpresse sowie die neu gestaltete Hub-/Kippeinheit werden
nachfolgend anhand eines den Schutzbereich nicht einschränkenden Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig.1
- das Prinzip der erfindungsgemäßen Ballenpresse mit der Einfülleinrichtung und einer
Hub-/Kippeinheit zum Bewegen eines mit losem Material gefüllten Behälters aus einer
Ankoppelposition in eine Entleerungsposition;
- Fig.2
- eine konkret ausgeführte Hub-/Kippeinheit der erfindungsgemäßen Ballenpresse, dargestellt
als Einzelbaugruppe ohne Behälter, jedoch mit Hervorhebung der Einschubhalterung für
den Behälter;
- Fig.3 bis
- Fig.6 die Hub-/Kippeinheit als Einzelbaugruppe wie in Fig.2, hier jedoch mit angekoppeltem
Behälter, in einer Konstellation zu Beginn des Schwenkens und in verschiedenen Konstellationen
während des Schwenkens bis zur Position des Behälters über dem Einfüllschacht;
- Fig.7
- die Einschubhalterung ohne eingeschobenen Behälter, wobei hier die von den zwei sich
parallel gegenüberstehenden Halteteilen und einem Teilabschnitt des Schwenkteiles
gebildete Gabelform zu erkennen ist;
- Fig.8
- die Einschubhalterung mit bereits teilweise eingeschobenem Behälter, wobei in dieser
Konstellation die korrekte Position des Behälters in der Einschubhalterung von einem
in die Einschubhalterung integrierten Kontrollmechanismus nicht bestätigt ist und
demzufolge die Arretierung des Behälters und die Inbetriebnahme der Hub-/Kippeinheit
blockiert sind;
- Fig.9
- die Einschubhalterung mit bereits vollständig eingeschobenem Behälter, wobei in dieser
Konstellation die korrekte Position des Behälters in der Einschubhalterung von dem
Kontrollmechanismus bestätigt ist, demzufolge automatisch die Arretierung des Behälters
in der Einschubhalterung erfolgt und die Inbetriebnahme der Hub-/Kippeinheit manuell
möglich ist oder auch schon automatisch eingeleitet wird;
[0018] Die in Fig.1 im Prinzip dargestellte Ballenpresse 1 horizontaler Bauart ist zum Verdichten
von losem Material, zum Beispiel von Kartonagen und anderem Verpackungsmaterial, vorgesehen
und umfasst:
- einen Pressraum 2, in dem die Verdichtung des losen Materials zu Ballen zumindest
teilweise erfolgt, wobei hier dem Pressraum 2 ein Presskanal folgt,
- einen Einfüllschacht 3, welcher nach oben, das heißt entgegengesetzt zur Schwerkraftrichtung
S, offen ist und nach unten in den Pressraum 2 mündet.
- eine (sich über einen durch Maßpfeile kenntlich gemachten Zeichnungsbereich erstreckende)
Hub-/Kippeinheit 4, ausgebildet zum Schwenken eines mit losem Material gefüllten Behälters
5 aus einer Koppelposition, in welcher der mit Laufrollen 14 versehene Behälter 5
auf einer Bodenfläche 15 aufsteht und seine Ankopplung an die Hub-/Kippeinheit 4 erfolgt,
in eine Entleerungsposition, aus der das Material infolge der Schwerkraft S in die
Öffnung des Einfüllschachtes 3 fällt und durch diesen hindurch in den Pressraum 2
gelangt, und
- eine Vorschubeinrichtung (zeichnerisch nicht dargestellt), ausgebildet zum Verdichten
des losen Materials und Vorschieben des Ballens in einer vorgegebenen Vorschubrichtung
V aus dem Pressraum 2 hinaus.
[0019] Fig.1a) zeigt diese Ballenpresse 1 in einer Seitenansicht, Fig.1b) in einer Draufsicht.
[0020] Erfindungsgemäß ist die Hub-/Kippeinheit 4 der neuen Ballenpresse 1 zum Schwenken
des Behälters 5 um eine Schwenkachse A ausgebildet, die sowohl senkrecht zur Schwerkraftrichtung
S als auch senkrecht zur Vorschubrichtung V ausgerichtet ist. Aus Fig. 1 geht dies
insofern hervor, als in der Seitenansicht die Schwerkraftrichtung S und Vorschubrichtung
V in der Zeichenebene liegen, die Schwenkachse A jedoch orthogonal zur Zeichenebene
verläuft. In der Draufsicht ist die Schwenkachse A parallel zur Zeichenebene ausgerichtet.
[0021] Zur An- und Abkopplung des Behälters 5 an die Hub-/Kippeinheit 4 ist eine (sich über
einen durch Maßpfeile kenntlich gemachten Zeichnungsbereich erstreckende) Einschubhalterung
7 vorhanden, die über ein Schwenkteil 8 mit einem Hydraulikzylinder 6 (vgl. Fig. 3
bis Fig. 6) als Schwenkantrieb verbunden ist. Die Einschubhalterung 7 weist zwei sich
parallel gegenüberstehende Halteteile 9 auf, die an dem Schwenkteil 8 gestellfest
angeordnet sind. Die Halteteile 9 bilden mit einem Teilabschnitt des Schwenkteiles
8 eine Gabelform.
[0022] Der Behälter 5 ist mit Halteelementen 10 versehen, die mit der Geometrie der Halteteile
9 so korrespondieren, dass der Behälter 5 beim Ein- und Ausschieben mittels der Halteteile
9 geführt und während des Schwenkens von den Halteteilen 9 gehalten und getragen wird.
Die Ausführung kann aber auch so gewählt sein, dass die Halteteile 9 an die Geometrie
der Halteelemente 10 angepasst sind.
[0023] Beim Betreiben dieser Einrichtung wird der gefüllte Behälter 5 manuell in Richtung
R1, also von der Seite her, in die Einschubhalterung 7 eingeschoben und nach Aufwärtsschwenken
in die Entleerungsposition und wieder Zurückschwenken in die Koppelposition durch
manuelles Schieben in Richtung R2 aus der Einschubhalterung 7 entfernt und somit von
der Ballenpresse 1 abgekoppelt.
[0024] Der Hydraulikzylinder 6 steht über eine zeichnerisch nicht dargestellte Ansteuerschaltung
mit einer Bedienungseinrichtung 11 in Verbindung. Die Bedienungseinrichtung 11 umfasst
vorzugsweise neben den Bedienelementen für die gesamte Ballenpresse 1 auch die Bedienelemente
für die Hub-/Kippeinheit 4.
[0025] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung ergibt sich daraus, dass die
Öffnung für das Einschieben des Behälters 5 an der Einschubhalterung 7 räumlich in
geringer Entfernung neben der Bedienungseinrichtung 11 positioniert ist. Damit sind
für das Bedienen der Ballenpresse 1 einschließlich des Bedienens der Hub-/Kippeinheit
4 und des An- und Abkoppelns des Behälters 5 nur geringe Laufwege erforderlich. Die
Ballenpresse 1 ist damit ergonomisch vorteilhaft ausgebildet. Das Schwenkteil 8 und
dessen Antrieb, der Hydraulikzylinder 6, sind auf der der Einschubhalterung 7 und
der Bedienungseinrichtung 11 abgewandten Seite der Ballenpresse 1 angeordnet, was
bezüglich der Ergonomie und vor allem im Hinblick auf den Arbeitsschutz von Vorteil
ist. Zugleich ist somit unmittelbar neben der Ballenpresse 1 im Heckbereich weniger
Lauffläche für den Bediener nötig, wodurch auch der Platzbedarf für die Aufstellung
und Bedienung der Ballenpresse insgesamt geringer ist als bei im Stand der Technik
bekannten Lösungen.
[0026] In der hier beispielhaft beschriebenen Ausführungsform ist die Hub-/Kippeinheit 4
mit einem Kontrollmechanismus ausgestattet entweder in Form einer Abstandsmesseinrichtung,
die den Abstand zwischen dem Behälter 5 und dem Schwenkteil 8 beim Einschieben des
Behälters 5 in die Einschubhalterung 7 qualitativ bewertet im Sinne des Erreichens
eines als Voraussetzung für das Schwenken vorgegebenen konkreten Abstandsmaßes, oder
in Form eines Prüfmittels, das diesen Abstand quantitativ bewertet im Sinne des bloßen
Vorhandenseins des Behälters 5 in der Position, die als Voraussetzung für das Schwenken
vorgegeben ist.
[0027] Vorzugsweise ist diesbezüglich ein Annäherungssensor 12 vorgesehen und mit der Bedienungseinrichtung
11 bzw. der Ansteuerung für den Hydraulikzylinder 6 so gekoppelt, dass die Inbetriebnahme
der Hub-/Kippeinheit 4 nur bei Anwesenheit des Behälters 5 in der Einschubhalterung
7 möglich ist.
[0028] Mit dieser Anordnung kann auch ein Mechanismus zur Arretierung des Behälters 5 in
der Einschubhalterung 7 gesteuert werden. In der hier beschriebenen Ausführungsform
besteht ein solcher Arretierungsmechanismus beispielsweise aus elektromagnetischen
Koppelelementen 13, die mit der Bedienungseinrichtung 11 bzw. der Ansteuerung für
den Hydraulikzylinder 6 so gekoppelt sind, dass die Inbetriebnahme der Hub-/Kippeinheit
4 nur bei Anwesenheit des Behälters 5 in der Einschubhalterung 7 und eingeschalteter
Arretierung möglich ist.
[0029] Fig. 2 zeigt eine konkret ausgeführte Hub-/Kippeinheit 4 der erfindungsgemäßen Ballenpresse
1 als Einzelbaugruppe. Auf die Darstellung eines Behälters 5 wurde hier aus Gründen
der Übersichtlichkeit verzichtet, wodurch die Ausgestaltung der Einschubhalterung
7 deutlicher zu erkennen ist. Es werden in Fig. 2 wie auch in den nachfolgenden Figuren
für gleiche Baugruppen stets auch gleiche Bezugszeichen laut dem Bezugszeichenverzeichnis
verwendet, so dass eine Beschreibung der betreffenden Baugruppen zu jeder Figur nicht
nochmals erforderlich ist.
[0030] Fig. 3 zeigt die Hub-/Kippeinheit 4 mit angekoppeltem Behälter 5, wobei sich der
Behälter 5, beispielsweise in der Form eines Gitterwagens, in der Koppelposition befindet.
[0031] Fig. 4 und Fig. 5 zeigen die Hub-/Kippeinheit 4 in Momentdarstellungen während des
Schwenkens eines angekoppelten Behälters 5 in verschiedenen Konstellationen und Perspektiven.
[0032] Fig. 6 zeigt die Konstellation der Hub-/Kippeinheit 4 bei Erreichen der Entleerungsposition
des Behälters 5 über dem Einfüllschacht nach dessen Schwenkung.
[0033] Aus Fig. 7 ist die Einschubhalterung 7 ohne eingeschobenen Behälter 5 ersichtlich,
wobei hier wiederum die Gabelform zu erkennen ist.
[0034] Fig. 8 zeigt die Einschubhalterung 7 mit bereits teilweise eingeschobenem Behälter
5. In dieser Situation ist die korrekte Position des Behälters 5 in der Einschubhalterung
7 noch nicht erreicht. Der Annäherungssensor 12 blockiert demzufolge die Betätigung
des Arretierungsmechanismus und auch die Inbetriebnahme der Hub-/Kippeinheit 4.
[0035] In Fig. 9 ist der Behälter 5 vollständig in die Einschubhalterung 7 eingeschoben.
In dieser Konstellation bestätigt der Annäherungssensor 12 die Anwesenheit des Behälters
5 in der Einschubhalterung 7, es erfolgt daraufhin die Arretierung des Behälters 5,
und die Bereitschaft zur Inbetriebnahme der Hub-/Kippeinheit 4 wird in entweder dem
Bediener signalisiert oder auch automatisch eingeleitet.
[0036] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern umfasst insbesondere auch Varianten, die durch Kombination von
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung offenbarten Merkmalen bzw. Elementen
gebildet werden können. Der Anmelder behält sich also vor, bisher nur in der Beschreibung,
insbesondere in Verbindung mit den Figuren offenbarte Merkmale von erfindungswesentlicher
Bedeutung zu beanspruchen. Die mit der Anmeldung eingereichten Patentansprüche sind
somit lediglich Formulierungsvorschlage ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden
Patentschutzes.
[0037] So liegt auch eine Ausführungsform der Ballenpresse 1 bzw. der Hub-/Kippeinheit 4
im Rahmen der Erfindung, bei der sich die Halteteile 9 zwar ebenfalls wie bereits
beschrieben parallel gegenüberstehen und den Behälter 5 an zwei gegenüberliegenden
Seiten seines Umfangs führend aufnehmen, das Schwenkteil 8 jedoch so ausgebildet ist,
dass ein Teilabschnitt des Schwenkteiles 8 den Behälter 5 so untergreift, dass dieser
beim Heben und Kippen von dem untergreifenden Schwenkteilbereich angehoben und während
des Schwenkens getragen wird, während die Halteteile 9 und die Halteelemente 10 nur
Halte- und Führungsfunktion haben.
[0038] Eine weitere Ausführungsform besteht auch darin, dass die beiden Halteteile 9 der
Einschubhalterung 7 unterschiedlich lang ausgeführt sind. Hierdurch wird das Einschieben
eines Behälters 5 weiter erleichtert.
Bezugsziffernverzeichnis:
[0039]
- 1
- Ballenpresse
- 2
- Pressraum
- 3
- Einfüllschacht
- 4
- Hub-/Kippeinheit
- 5
- Behälter
- 6
- Hydraulikzylinder
- 7
- Einschubhalterung
- 8
- Schwenkteil
- 9
- Halteteil
- 10
- Halteelement
- 11
- Bedienungseinrichtung
- 12
- Annäherungssensor
- 13
- elektromagnetische Koppelelemente
- 14
- Laufrollen
- 15
- Bodenfläche
1. Ballenpresse zum Verdichten von losem Material, wie Kartonagen und weiterem Verpackungsmaterial,
umfassend:
- einen Pressraum (2), in dem die Verdichtung des losen Materials zu Ballen zumindest
teilweise erfolgt, und wahlweise einen anschließenden Presskanal,
- einen Einfüllschacht (3), welcher nach oben, das heißt entgegengesetzt zur Schwerkraftrichtung
(S), offen ist, und nach unten in den Pressraum (2) mündet,
- eine Hub-/Kippeinheit (4), ausgebildet zum Bewegen eines mit losem Material gefüllten
Behälters (5) aus einer Koppelposition, in welcher die Ankopplung des Behälters (5)
an die Hub-/Kippeinheit (4) erfolgt, in eine Entleerungsposition, aus der das Material
infolge der Schwerkraft (S) in die Öffnung des Einfüllschachtes (3) fällt und durch
diesen hindurch in den Pressraum (2) gelangt, und
- eine Vorschubeinrichtung, ausgebildet zum Vorschieben des Ballens in einer vorgegebenen
Vorschubrichtung (V) aus dem Pressraum (2) hinaus,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Hub-/Kippeinheit (4) zum Bewegen des Behälters (5) von der Koppelposition in
die Entleerungsposition durch Schwenken um eine sowohl senkrecht zur Schwerkraftrichtung
(S) als auch senkrecht zur Vorschubrichtung (V) verlaufende Schwenkachse (A) ausgebildet
ist, und
- zur An- und Abkopplung des Behälters (5) eine mit einer Einschubhalterung (7) versehene
Halteeinheit vorhanden ist, wobei das Ankoppeln durch Einschieben in die Halteeinheit
und das Abkoppeln durch Herausschieben aus der Halteeinheit vorgesehen sind.
2. Ballenpresse nach Anspruch 1, bei der
- die Halteeinheit zwei sich parallel gegenüberstehende Halteteile (9) aufweist, die
an einem um die Schwenkachse (A) drehbar gelagerten Schwenkteil (8) gabelförmig angeordnet
sind, und
- der Behälter (5) mit Halteelementen (10) versehen ist, die mit der Geometrie der
Halteteile (9) so korrespondieren, dass der Behälter (5) beim Ein- und Ausschieben
mittels der Halteteile (9) geführt und während des Schwenkens von den Halteteilen
(9) gehalten ist.
3. Ballenpresse nach Anspruch 1 oder 2, bei der
- die Einschuböffnung für den Behälter (5) an der Halteeinheit räumlich neben der
Bedienungseinrichtung (11) für die Ballenpresse (1) positioniert ist, wobei diese
Bedienungseinrichtung (11) auch Bedienungselemente für die Hub-/Kippeinheit (4) umfasst,
und
- das Schwenkteil (8) auf der der Einschuböffnung und der Bedienungseinrichtung (11)
abgewandten Seite der Ballenpresse (1) angeordnet ist.
4. Ballenpresse nach einem der vorgenannten Ansprüche, ausgestattet mit einem Mechanismus
zur Kontrolle der Anwesenheit des Behälters (5) in der Einschubhalterung (7).
5. Ballenpresse nach Anspruch 4, bei welcher der Kontrollmechanismus Abstandsmess- oder
Prüfmittel umfasst, den Zwischenraum zwischen dem Behälter (5) und einer Bezugsposition
an dem Schwenkteil (8) betreffend.
6. Ballenpresse nach Anspruch 5, bei welcher ein Annäherungssensor (12) vorgesehen ist
und mit der Bedienungseinrichtung (11) so in Verbindung steht, dass die Inbetriebnahme
der Hub-/Kippeinheit (4) nur bei Anwesenheit und korrekter Position des Behälters
(5) in der Einschubhalterung (7) möglich ist.
7. Ballenpresse nach einem der vorgenannten Ansprüche, ausgestattet mit einem Mechanismus
zur Arretierung des Behälters (5) in der Einschubhalterung (7) in Vorbereitung und
während des Schwenkens.
8. Ballenpresse nach einem Anspruch 7, bei welcher der Arretierungsmechanismus elektromagnetische
Koppelelemente (13) umfasst.
9. Ballenpresse nach Anspruch 8, bei welcher die elektromagnetischen Koppelelemente (13)
mit der Bedienungseinrichtung (11) so in Verbindung stehen, dass die Inbetriebnahme
der Hub-/Kippeinheit (4) nur bei Anwesenheit des Behälters (5) in der Einschubhalterung
(7) und/oder bei arretiertem Behälter (5) möglich ist.
10. Ballenpresse nach einem der vorgenannten Ansprüche, ausgebildet zur Verwendung von
Behältern (5), die als Gitterwagen ausgebildet sind.
- hierzu 9 Blatt Zeichnungen mit 10 Figuren -