TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Verbrennungstechnik, insbesondere
im Zusammenhang mit Gasturbinen. Sie betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Verbrennungsvorrichtung
gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie betrifft weiterhin eine Verbrennungsvorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
STAND DER TECHNIK
[0002] Brennersysteme, die nach dem Konzept der mageren Vormischverbrennung betrieben werden,
weisen niedrige Schadstoffemissionen aber auch einen deutlich eingeschränkten Stabilitätsbereich
auf. Neben dem Flammenrückschlag ("flash back") in die Mischzone und dem Abheben bzw.
Verlöschen der Vormischflamme führen thermoakustische Schwingungen zu deutlichen Einschränkungen
im Betriebsverhalten.
[0004] Die Brennstoffstufung über eine zentrale, im Brenner angebrachte Vorrichtung ist
in Fig. 1 beispielhaft für einen Doppelkegel- oder EV-Brenner gemäss der Druckschrift
EP 1 292 795 B1 dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Vormischbrenner 10, der einen Doppelkegel 12 aufweist,
in den eine zentrale Brennstoffzuführung 11 einmündet. Der zentral eingedüste Brennstoff
stellt eine erste Brennstoffstufe 13 dar. Eine zweite Brennstoffstufe 14 ergibt sich
dadurch, dass weiterer Brennstoff in die Luftzuführungsschlitze des Doppelkegels 12
eingedüst wird.
[0005] Durch die Einstellung des Brennstoffanteils über die zentrale Brennstoffeindüsung
11, 13 (Brennstoffstufe Nr.1) im Verhältnis zur Brennstoffeindüsung im Brennerluftschlitz
12, 14 (Brennstoffstufe Nr.2) kann der Betriebsbereich des Brenners 10 hinsichtlich
Verlöschen bzw. Abheben der Vormischflamme sowie bezüglich des Flammenrückschlages
erweitert werden. Die Brennstoffstufung bietet ausserdem die Möglichkeit, den Betriebsbereich
des Brenners 10 hinsichtlich thermo-akustischer Schwingungen und Schadstoffemissionen
zu optimieren.
[0006] In Fig. 2 ist ein weiterer Vormischbrenner 20 gemäss der Druckschrift
EP 0 797 051 A2 mit einer weiteren Ausführung der Brennstoffstufung dargestellt. Bei der dargestellten
Ausführung weist der Brenner 20 einen Doppelkegel 16 auf, an den sich zur Brennkammer
15 hin ein Mischrohr 17 anschliesst. Am Ende des Mischrohres 17 ist eine externe Brennstoffzuführung
18 angeordnet. Der dort zugeführte Brennstoff bildet eine Brennstoffstufe 19 (Brennstoffstufe
Nr.1). Der über die Brennerluftschlitze des Doppelkegels 16 zugeführte Brennstoff
bildet eine Brennstoffstufe 21 (Brennstoffstufe Nr.2). Auch dieses dargestellte Brennersystem
kann durch die Brennstoffstufung hinsichtlich der thermo-akustischen Schwingungen
und Schadstoffemissionen optimiert werden. Im Gegensatz zu dem in Fig. 1 dargestellten
Brennersystem mit einer zentralen Eindüsung weisen Vormischbrenner mit einer externen
Brennstoffeindüsung einen deutlich erweiterten Betriebsbereich bezüglich Verlöschen
bzw. Abheben der Vormischflamme auf.
[0007] Die Parameter für die Brennstoffstufung werden - wenn die Brenner Teil einer Gasturbine
sind - während der Inbetriebnahme der Gasturbine durch Einstellfahrten bestimmt. Die
Parameter zur Brennstoffstufung können dabei in Abhängigkeit von der Leistung der
Gasturbine, den Umgebungsbedingungen, wie Umgebungstemperatur und Luftfeuchte und
der Brennstoffzusammensetzung vorgegeben werden. Die Parameter müssen ausserdem mit
einer ausreichenden Reserve vorgegeben werden, damit auch bei transienten Betriebszuständen,
wie z.B. Be- oder Entlasten der Gasturbine oder Änderungen der Gaszusammensetzung,
ein zuverlässiger Betrieb sichergestellt ist. Da diese transienten Betriebszustände
bei Gasturbinen nur selten auftreten, kann der Vormischbrenner weitestgehend nicht
bei minimalen Schadstoffemissionen betrieben werden.
[0008] Aus der Druckschrift
EP 1 205 653 B1 ist nun ein Verfahren zum Betrieb eines Vormischbrenners mit gestufter Brennstoff-Eindüsung
bekannt, der zumindest eine erste und eine stromab der ersten angeordnete zweite Stufe
zum Einbringen von Brennstoff in einen Verbrennungsluftstrom aufweist, wobei Pulsationen
einer durch den Brenner initiierten Verbrennung und/oder Emissionswerte der Verbrennung
erfasst werden, und die Brennstoffzufuhr zur ersten und zweiten Stufe in Abhängigkeit
von den erfassten Pulsationen und/oder Emissionswerten gesteuert wird. Bei stationärem
Betrieb wird dabei die Brennstoffzufuhr derart gesteuert, dass der Betriebspunkt (dauerhaft)
unterhalb des Maximums der Pulsationen liegt. Bei transientem Betrieb wird dagegen
die Brennstoffzufuhr derart gesteuert, dass der Betriebspunkt (dauerhaft) oberhalb
des Maximums der Pulsationen liegen kann. Dadurch kann die Zuverlässigkeit der Gasturbine
während transienten Betriebs eingeschränkt sein.
[0009] Aus der Druckschrift
WO 2007/082608 ist ein Verfahren zur Steuerung des Verhältnisses der Brennstoffströme in einer ersten
und einer zweiten Brennstoff-Versorgungsleitung zu einer Verbrennungsvorrichtung bekannt,
bei dem zunächst bestimmt wird, ob der Wert eines ersten Parameters, der den Betriebspunkt
der Vorrichtung hin zu einem ersten unerwünschten Betriebsbereich verschiebt, einen
vorbestimmten Grenzwert überschritten hat. Wenn dieser Grenzwert überschritten worden
ist, wird das Verhältnis der Brennstoffströme so verändert, dass der Wert des ersten
Parameters den Grenzwert unterschreitet. Wenn dieser Grenzwert nicht überschritten
worden ist, wird bestimmt, ob der Wert eines zweiten Parameters, der den Betriebspunkt
der Vorrichtung hin zu einem zweiten unerwünschten Betriebsbereich verschiebt, einen
vorbestimmten Grenzwert überschritten hat. Wenn dieser Grenzwert überschritten worden
ist, wird das Verhältnis der Brennstoffströme so verändert, dass der Wert des zweiten
Parameters den Grenzwert unterschreitet. Wenn dieser Grenzwert nicht überschritten
worden ist, werden die vorgenannten Schritte wiederholt, um die Werte des ersten und
zweiten Parameters unter dem jeweiligen Grenzwert zu halten. Diese Art der Steuerung
ist vergleichsweise aufwändig und kompliziert.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0010] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Steuerung eines mit Brennstoffstufungen
ausgestatteten Vormischbrenners anzugeben, welches bei unveränderter Wirksamkeit hinsichtlich
der Vermeidung von Pulsationen deutlich vereinfacht ist.
[0011] Es ist weiterhin eine Aufgabe der Erfindung, eine Verbrennungsvorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens anzugeben.
[0012] Die Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale der Ansprüche 1 und 7 gelöst.
[0013] Das erfindungsgemässe Verfahren geht aus von einer Verbrennungsvorrichtung, welche
wenigstens einen mit einer Brennstoffstufung ausgestatteten, mit einer Brennkammer
in Verbindung stehenden Vormischbrenner aufweist, wobei während transienter Betriebszustände
die Brennstoffstufung des wenigstens einen Vormischbrenners nach Massgabe der in der
Brennkammer auftretenden vebrennungsinduzierten Pulsationen verändert wird. Es ist
dadurch gekennzeichnet, dass fortlaufend ein Pulsationsniveau der in der Brennkammer
auftretenden Pulsationen bestimmt wird, dass die Brennstoffstufung des wenigstens
einen Vormischbrenners zur Absenkung des Pulsationsniveaus geändert wird, wenn das
Pulsationsniveau einen vorgegebenen Maximalwert überschreitet, und dass nach einer
vorgegebenen Zeitspanne die Brennstoffstufung auf den für den jeweiligen Betriebspunkt
massgebenden ungestörten Wert zurückgefahren wird, wenn in dieser Zeitspanne der vorgegebenen
Maximalwert nicht überschritten wird.
[0014] Eine Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass
die Brennstoffstufung bei Überschreitung des Maximalwerts des Pulsationsniveaus um
einen fest vorgegebenen Wert geändert wird. Diese Änderung erfolgt insbesondere sprunghaft,
wodurch ein besonders einfacher Verfahrensablauf erreicht wird.
[0015] Eine andere Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffstufung
bei Überschreitung des Maximalwerts des Pulsationsniveaus sukzessive um mehrere fest
vorgegebene Werte geändert wird, bis entweder der vorgegebene Maximalwert des Pulsationsniveaus
unterschritten oder ein Extremwert für die Brennstoffstufung erreicht wird. Hierdurch
kann die Brennstoffstufung flexibler und feiner an die Gegebenheiten angepasst werden.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Brennstoffstufung mit einer konstanten Änderungsgeschwindigkeit auf den für
den jeweiligen Betriebspunkt massgebenden ungestörten Wert zurückgefahren wird. Bei
transienten Zuständen weicht dieser ungestörte Wert in der Regel von dem Ausgangswert
der Brennstoffstufung ab, da sich die Vorrichtung in der abgelaufene Zeitspanne zu
einem anderen Betriebspunkt hin bewegt hat.
[0017] Eine wieder andere Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Brennstoffstufung
des wenigstens einen Vormischbrenners wenigstens ein weiteres Mal zur Absenkung des
Pulsationsniveaus geändert wird, wenn das Pulsationsniveau innerhalb der vorgegebenen
Zeitspanne den vorgegebenen Maximalwert erneut überschreitet. Dies kann insbesondere
dann erforderlich sein, wenn sich im transienten Betrieb der Betriebspunkt besonders
schnell ändert.
[0018] Insbesondere wird beim erfindungsgemässen Verfahren der Gesamtbrennstoffstrom bei
der Änderung der Brennstoffstufung konstant gehalten.
[0019] Die erfindungsgemässe Verbrennungsvorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens weist eine Brennkammer sowie wenigstens einen mit der Brennkammer in Verbindung
stehenden, mit einer Brennstoffstufung ausgestatteten Vormischbrenner auf, wobei die
Brennstoffstufung von einer Steuerung nach Massgabe der von in der Brennkammer angeordneten
Messmitteln aufgenommenen, verbrennungsinduzierten Pulsationen verändert werden kann.
Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung mit einem Zeitglied
in Verbindung steht, durch welches eine Zeitspanne für die Steuerung fest vorgegeben
wird. Das Zeitglied kann ein externes Zeitglied oder Teil der Steuerung sein.
[0020] Eine Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine Vormischbrenner im Rahmen der Brennstoffstufung über wenigstens
zwei Verteilleitungen mit Brennstoff versorgt wird, dass die wenigstens zwei Verteilleitungen
mit Einstellmitteln in Verbindung stehen, die von der Steuerung derartig betätigbar
sind, dass ein gleich bleibender Gesamtbrennstoffstrom auf die wenigstens zwei Verteilleitungen
auf unterschiedliche Weise aufteilbar ist.
[0021] Vorzugsweise umfassen die Messmittel wenigstens einen in der Brennkammer angeordneten
Sensor zur Aufnahme von Druckschwankungen.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0022] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
- Fig. 1
- in stark vereinfachter Darstellung einen Doppelkegel- oder EV-Brenner, der als Vormischbrenner
mit zwei internen Brennstoffstufen für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
geeignet ist;
- Fig. 2
- in stark vereinfachter Darstellung einen weiteren Vormischbrenner mit zwei Brennstoffstufen,
von denen die eine am Ausgang eines Mischrohrs angeordnet ist;
- Fig. 3
- das Schema einer Verbrennungsvorrichtung gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
und
- Fig. 4
- ein Diagramm eines beispielhaften zeitlichen Ablaufs der verbrennungsinduzierten Pulsationen
p (Kurve a) in einer Verbrennungsvorrichtung gemäss Fig. 3 und der darauf steuerungstechnisch
geänderten Brennstoffstufung s (Kurven b bzw. c) gemäss einem Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemässen Verfahrens.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0023] Mit dem hier vorgeschlagenen Verfahren wird durch eine dynamische Regelung der Betriebsbereich
eines Brennersystems mit Brennstoffstufung optimiert. Die Regelung bezieht sich im
Wesentlichen auf transiente Betriebszustände einer Verbrennungsvorrichtung. Das Verfahren
kann zur Regelung aller Brenner eingesetzt werden, die eine brennerinterne Brennstoffstufung
aufweisen. Die Verbrennungsvorrichtung ist vorzugsweise in eine Gasturbine implementiert,
die üblicherweise in der Brennkammer einen bzw. eine Gruppe von Messwertaufnehmern
zur Erfassung der flammenerzeugten Pulsationen enthält.
[0024] In Fig. 3 ist das Schema einer entsprechenden Verbrennungsvorrichtung 22 wiedergegeben.
Die Verbrennungsvorrichtung 22 umfasst eine Brennkammer 23, in der durch Verbrennung
eines Brennstoffs Heissgas erzeugt wird, welches zum Beispiel in einer Gasturbine
eine (nicht dargestellte) entsprechende Turbine antreibt. An der Brennkammer 23 sind
mehrere gleichartige Vormischbrenner B1,..,B4 angeordnet, die parallel betrieben werden
und jeweils mit einer (in diesem Fall zweistufigen) Brennstoffstufung ausgestattet
sind. Hierzu wird jeder der Vormischbrenner B1,..,B4 über zwei separate Verteilleitungen
25 und 26 an zwei unterschiedlichen Stellen mit Brennstoff versorgt, der über eine
gemeinsame Brennstoffzuleitung 24 herangeführt wird. Der über die Brennstoffzuleitung
24 ankommende Gesamtbrennstoffstrom wird im dargestellten Beispiel mittels zweier
Steuerventile 27 und 28 auf die beiden Verteilleitungen 25 und 26 in der gewünschten
Weise aufgeteilt. Es versteht sich von selbst, dass auch andere Ventilanordnungen
denkbar sind, um die Aufteilung des Brennstoffs zu ermöglichen.
[0025] Die Steuerventile 27 und 28 werden von einer Steuerung 29 betätigt, die Eingangssignale
von mehreren Sensoren S1,..,S4 erhält, die in (oder an) der Brennkammer 23 angeordnet
sind und in der Brennkammer 23 auftretende, verbrennungsinduzierte (Druck-)Pulsationen
aufnehmen. Der Steuerung 29 ist weiterhin ein Zeitglied 30 zugeordnet, das der Steuerung
29 eine feste (eventuell auch einstellbare) Zeitspanne Δt vorgibt, nach der die Steuerung
29 selbsttätig über die Steuerventile 27 und 28 eine Veränderung der Brennstoffstufung
vornimmt. Im Beispiel der Fig. 3 wird die Brennstoffstufung aller Vormischbrenner
B1,..,B4 gleichzeitig und gemeinsam verändert. Es ist aber auch denkbar, dass nur
ausgewählte der Vormischbrenner B1,..,B4 mit einer Brennstoffstufung ausgestattet
sind oder verändert werden. Ebenso ist es denkbar, dass Vormischbrenner mit einer
3- oder mehrstufigen Brennstoffstufung zum Einsatz kommen.
[0026] Ziel der Regelung ist es, für einen begrenzten Zeitraum Δt die brennerinterne Brennstoffstufung
(s) so anzupassen, dass ein zuverlässiger Betrieb der Verbrennungsvorrichtung bzw.
Gasturbine bei transientem Betrieb ermöglicht wird. Nach diesem Zeitraum Δt wird der
Regler deaktiviert und die Verbrennungsvorrichtung bzw. Gasturbine kann wieder bei
optimaler Brennstoffstufung betrieben werden.
[0027] Eine schematische Darstellung der für die Regelung relevanten Parameter ist in Fig.
4 für eine Laständerung der Gasturbine dargestellt. Die Brennstoffstufung im stationären
Betrieb ist dabei durch die punktierte Kurve b wiedergegeben. Die Aktivierung des
Reglers bzw. die Änderung der Brennstoffstufung s wird im Zeitpunkt t1 durch Überschreiten
eines (gestrichelt eingezeichneten) Grenzwertes p
max des Pulsationsniveaus p der flammenerzeugten Pulsationen (Kurve a) initiiert, der
bei der Laständerung auftritt. Mit der Aktivierung des Reglers wird das Verhältnis
der Brennstoffströme zu den einzelnen Brennstoffstufen s bei konstantem Gesamtbrennstoffstrom
so verändert, dass der Vorgang durch die sprunghafte Änderung der Brennstoffstufung
um den vorgegebenen Änderungsbetrag (Stufungsdifferenz) Δs mit ausreichender Betriebssicherheit
durchgeführt werden kann (durchgezogene Kurve c).
[0028] Der Vorgang kann je nach Höhe des Pulsationsniveaus auch mehrfach wiederholt werden.
Nach einem vorgegebenen Zeitraum Δt mit ausreichend niedrigem Pulsationsniveaus (z.B.
zum Zeitpunkt t3) wird das Brennstoffverhältnis wieder auf den für den neuen Betriebspunkt
optimalen Wert für die Brennstoffstufungen mit einem Gradienten ds/dt (Änderungsgeschwindigkeit)
eingestellt. Danach (ab dem Zeitpunkt t4) wird die Regelung deaktiviert. Wird innerhalb
des Zeitraums Δt der Grenzwert p
max des Pulsationsniveaus p der flammenerzeugten Pulsationen erneut überschritten (Zeitpunkt
t2 in Fig. 4), wird die Brennstoffstufung s erneut um Δs verändert. Der Zeitraum bzw.
die Zeitspanne Δt beginnt dann erneut zu laufen.
[0029] Je nach Randbedingung oder Art des transienten Vorgangs können sich unterschiedliche
Brennstoffstufungen für die Betriebssicherheit der Gasturbine ergeben. In einem solchen
Fall kann die Anpassung der Brennstoffstufung in mehreren Intervallen Δt' wiederholt
werden, bis die flammenerzeugten Pulsationen den Grenzwert unterschreiten oder ein
maximaler Wert für die Brennstoffstufung s
max erreicht wird. Steigen die Pulsationen selbst bei maximalem Wert der Brennstoffstufung
weiter, kann z.B. die Gasturbine durch ein Schutzentlasten abgeschaltet werden.
[0030] Insgesamt wird mit der Erfindung insbesondere eine Regelung einer Gasturbine mit
wenigstens einem Vormischbrenner mit zwei oder mehr Brennstoffstufungen, die im stationären
Betrieb zur Reduktion von Schadstoffemissionen optimiert ist, ermöglicht, indem während
transienter Betriebszustände wenigstens eine der Brennstoffstufungen in Abhängigkeit
von verbrennungsinduzierten Pulsationen angepasst wird.
[0031] Die Regelung kann sich dabei auf gasförmige und/oder flüssige Brennstoffe beziehen.
[0032] Die Regelung ist insbesondere für transiente Vorgänge, wie Frequenzstützung, Änderung
der Gaszusammensetzung oder des Gasvordrucks sowie Laständerungen mit niedrigen Schadstoffemissionen
anwendbar.
[0033] Die Anpassung der Brennstoffstufung kann dabei in mehreren, gleichen oder unterschiedlichen
Schritten erfolgen.
[0034] Es ist aber auch denkbar, die Regelung zur Anpassung der stationären Betriebskurve
der Brennstoffstufung heranzuziehen, falls der Dauerbetrieb auf der optimalen Brennstoffstufung
aufgrund erhöhter verbrennungsinduzierter Pulsationen nicht möglich ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
- 10,20
- Vormischbrenner
- 11
- zentrale Brennstoffzuführung
- 12,16
- Doppelkegel
- 13,14
- Brennstoffstufe
- 15,23
- Brennkammer
- 17
- Mischrohr
- 18
- externe Brennstoffzuführung
- 19,21
- Brennstoffstufe
- 22
- Verbrennungsvorrichtung
- 24
- Brennstoffzuleitung
- 25,26
- Verteilleitung
- 27,28
- Steuerventil
- 29
- Steuerung
- 30
- Zeitglied
- B1,..,B4
- Vormischbrenner
- p
- Pulsationsniveau
- S1,..,S4
- Sensor
- s
- Brennstoffstufung
- Δs
- Stufungsdifferenz (Änderungsbetrag)
- Δt
- Zeitspanne
- ds/dt
- Änderungsgeschwindigkeit der Brennstoffstufung
- t1,..,t4
- Zeitpunkt
1. Verfahren zum Betrieb einer Verbrennungsvorrichtung (22), welche wenigstens einen
mit einer Brennstoffstufung (s) ausgestatteten, mit einer Brennkammer (23) in Verbindung
stehenden Vormischbrenner (B1,..,B4) aufweist, bei welchem Verfahren während transienter
Betriebszustände die Brennstoffstufung (s) des wenigstens einen Vormischbrenners (B1,..,B4)
nach Massgabe der in der Brennkammer (23) auftretenden verbrennungsinduzierten Pulsationen
verändert wird, dadurch gekennzeichnet, dass fortlaufend ein Pulsationsniveau (p) der in der Brennkammer (23) auftretenden Pulsationen
bestimmt wird, dass die Brennstoffstufung (s) des wenigstens einen Vormischbrenners
(B1,..,B4) zur Absenkung des Pulsationsniveaus (p) geändert wird, wenn das Pulsationsniveau
(p) einen vorgegebenen Maximalwert (pmax) überschreitet, und dass nach einer vorgegebenen Zeitspanne (Δt) die Brennstoffstufung
(s) auf den für den jeweiligen Betriebspunkt massgebenden ungestörten Wert zurückgefahren
wird, wenn in dieser Zeitspanne (Δt) der vorgegebene Maximalwert (pmax) nicht überschritten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffstufung (s) bei Überschreitung des Maximalwerts (pmax) des Pulsationsniveaus (p) um einen fest vorgegebenen Wert (Δp) geändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffstufung (s) bei Überschreitung des Maximalwerts (pmax) des Pulsationsniveaus (p) sukzessive um mehrere fest vorgegebene Werte geändert
wird, bis entweder der vorgegebene Maximalwert (pmax) des Pulsationsniveaus (p) unterschritten oder ein Extremwert für die Brennstoffstufung
(s) erreicht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffstufung (s) mit einer konstanten Änderungsgeschwindigkeit (ds/dt) auf
den für den jeweiligen Betriebspunkt massgebenden ungestörten Wert zurückgefahren
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffstufung (s) des wenigstens einen Vormischbrenners (B1,..,B4) wenigstens
ein weiteres Mal zur Absenkung des Pulsationsniveaus (p) geändert wird, wenn das Pulsationsniveau
(p) innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne (Δt) den vorgegebenen Maximalwert (pmax) erneut überschreitet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der Gesamtbrennstoffstrom bei der Änderung der Brennstoffstufung (s) konstant gehalten
wird.
7. Verbrennungsvorrichtung (22) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1-6, welche Verbrennungsvorrichtung (22) eine Brennkammer (23) sowie wenigstens einen
mit der Brennkammer (23) in Verbindung stehenden, mit einer Brennstoffstufung (s)
ausgestatteten Vormischbrenner (B1,..,B4) aufweist, wobei die Brennstoffstufung (s)
von einer Steuerung (29) nach Massgabe der von in der Brennkammer (23) angeordneten
Messmitteln (S1,..,S4) aufgenommenen, verbrennungsinduzierten Pulsationen verändert
werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (29) mit einem Zeitglied (30) in Verbindung steht, durch welches eine
Zeitspanne (Δt) für die Steuerung fest vorgegeben wird.
8. Verbrennungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Vormischbrenner (B1,..,B4) im Rahmen der Brennstoffstufung über
wenigstens zwei Verteilleitungen (25, 26) mit Brennstoff versorgt wird, dass die wenigstens
zwei Verteilleitungen (25, 26) mit Einstellmitteln (27, 28) in Verbindung stehen,
die von der Steuerung (29) derartig betätigbar sind, dass ein gleich bleibender Gesamtbrennstoffstrom
auf die wenigstens zwei Verteilleitungen (25, 26) auf unterschiedliche Weise aufteilbar
ist.
9. Verbrennungsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmittel wenigstens einen in der Brennkammer (23) angeordneten Sensor (S1,..,S4)
zur Aufnahme von Druckschwankungen umfassen.