[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens
einem Kältemittelkreislauf, der zumindest einen Verdampfer und zumindest einen Kompressor
umfaßt.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind sogenannte Kühl-Gefrierkombinationen mit wenigstens
einem Kühlkompartiment und mit wenigstens einem Gefrierkompartiment bekannt, die zumindest
einen Kühlteilverdampfer und zumindest einen Gefrierteilverdampfer umfassen. Der Kältemittelkreislauf
eines solchen bekannten Gerätes ist schematisch in Figur 3 wiedergegeben. In dieser
Figur ist mit dem Bezugszeichen 10 der Kühlteilverdampfer und mit dem Bezugszeichen
20 der Gefrierteilverdampfer gekennzeichnet, der dem Kühlteilverdampfer 10 nachgeschaltet
ist.
[0003] Der dargestellte Kältemittelkreislauf umfasst des weiteren das mit dem Bezugszeichen
30 gekennzeichnete Saugrohr, das sich zwischen dem Gefrierteilverdampfer 20 und dem
Kompressor 40 befindet und durch das Kältemittel zu dem Kompressor 40 geführt wird.
Stromabwärts des Kompressors 40 ist der Verflüssiger 50 angeordnet. Stromabwärts des
Verflüssigers 50 befindet sich das Elektromagnetventil 60, von dem aus ein Leitungsstrang
um Kühlteilverdampfer 10 und eine Leitung 70 in den Bereich des Einlasses des Gefrierteilverdampfers
20 führt.
[0004] Diese Bypassleitung 70 kann somit entsprechend durch Ansteuerung des Ventils 60 geöffnet
oder geschlossen werden. So ist es möglich, je nach Ventilstellung den Kühlteilverdampfer
10 und anschließend den Gefrierteilverdampfer 20 von Kältemittel durchströmen zu lassen
oder das Kältemittel durch die Leitung 70 unmittelbar dem Gefrierteilverdampfer 20
und unter Umgehung des Kühlteilverdampfers 10 zuzuführen.
[0005] Bei dem aus Figur 3 ersichtlichen bekannten Kältemittelkreislauf besteht das Problem,
das flüssiges Kältemittel, das in dem Gefrierteilverdampfer 20 nicht verdampft ist,
in das Saugrohr 30 strömen kann. Dies führt zu einer Bereifung der Saugleitung 30.
Dieses Phänomen tritt vor allem bei einem Kompressoranlauf auf.
[0006] Auch der Einsatz eines aus dem Stand der Technik bekannten Kältemittelsammlers kann
das Bereifen der Saugleitung 30 nicht verhindern. In dem Kältemittelsammler wird überschüssiges
Kältemittel aufgenommen. Aufgrund der im Verhältnis zum Verdampfer kleinen Oberfläche
kann das flüssige Kältemittel nur begrenzt verdampfen. In der Regel ist auch die Position
des Kältemittelsammlers aufgrund der geringen Temperatur zur Verdampfung des Kältemittels
ungeeignet.
[0007] Der bei bekannten Geräten eingesetzte Kältemittelsammler hat darüber hinaus den Nachteil,
dass er während der Kompressorstandzeit mit Kältemittel gefüllt ist. Dies hat zur
Folge, dass bei einem Start des Kompressors ein Teil des nicht verdampften, also flüssigen
Kältemittels ins Saugrohr 30 und ggf. in den Kompressor 40 gelangt, was unerwünscht
ist.
[0008] Wie ausgeführt, trägt das im Sammler befindliche Kältemittel nur geringfügig zur
Kälteleistung des Gerätes bei, was Nachteile im Hinblick auf die Effizienz des Gerätes
mit sich bringt.
[0009] Aus der
WO 2005/114065 A1 ist ein Kältegerät bekannt, das einen Verdampfer mit einer Mehrzahl von plattenförmigen
Wärmetauscherelementen aufweist, die jeweils einlasseitig mit einer gemeinsamen Versorgungsleitung
und auslassseitig mit einer gemeinsamen Saugleitung verbunden sind. Das Steigrohr
ist nach unten über die Anschlußstellen der Wärmetauscherelemente hinaus verlängert,
wobei diese Verlängerung des Steigrohrs als Abscheider für das flüssige Kältemittel
dient.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass dieses mit einer hohen Effizienz betreibbar
ist.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Danach ist vorgesehen, dass zwischen dem Verdampfer und dem Kompressor wenigstens
ein Flüssigkeitsabscheider angeordnet ist, der wenigstens einen Einlass sowie wenigstens
einen Auslass aufweist und der derart ausgebildet und angeordnet ist, dass er den
Zustrom flüssigen Kältemittels in das Saugrohr des Kompressors verhindert.
[0012] Der erfindungsgemäße Flüssigkeitsabscheider dient somit dazu, zu verhindern, dass
flüssiges Kältemittel, d.h. Kältemittel, das im Verdampfer nicht in den gasförmigen
Zustand übergegangen ist oder nach dem Durchströmen des Verdampfers wieder kondensiert,
in die Saugleitung gelangt. Dadurch kann das Problem der Bereifung der Saugleitung
verhindert werden. Es kann durch den Einsatz des Flüssigkeitsabscheiders vermieden
werden, dass beim Kompressorstart ein Teil des nicht verdampften Kältemittels in das
Saugrohr und gegebenenfalls auch in den Kompressor geführt wird. Insbesondere Kolbenverdichter
dürfen kein flüssiges Kältemittel ansaugen, da das flüssige Kältemittel den Kolben
oder Zylinderkopf zerstören kann.
[0013] Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf Kolbenverdichter beschränkt, sondern
umfasst jeden beliebigen Verdichtertypen.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Flüssigkeitsabscheider relativ zu dem Verdampfer
derart angeordnet ist, dass das in dem Flüssigkeitsabscheider befindliche Kältemittel
zumindest dann in den Verdampfer zurückläuft, wenn der Kompressor nicht in Betrieb
ist. Dieses Zurücklaufen des flüssigen Kältemittels erfolgt aufgrund der Schwerkraft,
so dass der Flüssigkeitsabscheider oberhalb des Verdampfers anzuordnen ist.
[0015] Der Flüssigkeitsabscheider ist somit vorzugsweise so angeordnet, dass zumindest in
der Kompressorstandzeit dieser nicht oder nur geringfügig mit flüssigem Kältemittel
gefüllt ist. Vorzugsweise ist somit vorgesehen, dass der Flüssigkeitsabscheider so
angeordnet und ausgebildet ist, dass zumindest ein Teil des in dem Flüssigkeitsabscheider
befindlichen Kältemittels während der Kompressorstandzeit in den Verdampfer zurückströmt.
Dieses kann dann im Verdampfer verdampfen und trägt auf diese Weise zur Kälteleistung
des Gerätes bei.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Flüssigkeitsabscheider
als länglicher Körper, vorzugsweise als rohrförmiges Element ausgebildet ist oder
ein solches aufweist.
[0017] Der Flüssigkeitsabscheider kann im Querschnitt rund, oval oder auch eckig ausgebildet
sein.
[0018] Denkbar ist es weiter, dass der Flüssigkeitsabscheider vertikal angeordnet ist und/oder
dass dessen Einlass auf der Unterseite und der Auslass auf der Oberseite des Flüssigkeitsabscheiders
angeordnet ist. Im Betrieb des Kompressors wird der Flüssigkeitsabscheider somit von
unten nach oben durchströmt, wobei die Strömungsrichtung vertikal verlaufen kann oder
auch in einem Winkel zur Vertikalen.
[0019] In Betracht kommt somit beispielsweise eine Ausführungsform, bei der der Flüssigkeitsabscheider
einen durch einen rohrförmigen Körper gebildet wird oder diesen aufweist, wobei die
Längsachse des Rohres vertikal oder im wesentlichen vertikal verläuft. Ist der Kompressor
nicht im Betrieb, kann das in dem Flüssigkeitsabscheider befindliche flüssige Kältemittel
durch den unten angeordneten Einlass wieder zurück zum Verdampfer strömen, verdampft
dort zumindest teilweise und dient somit zur Erhöhung der Kälteleistung.
[0020] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass es sich bei dem Gerät
um eine Kühl- und Gefrierkombination handelt, dass der Kältemittelkreislauf wenigstens
einen Kühlteilverdampfer zur Kühlung wenigstens eines Kühlkompartimentes und wenigstens
einen Gefrierteilverdampfer zur Kühlung wenigstens eines Gefrierteils aufweist und
dass der Flüssigkeitsabscheider zwischen dem Gefrierteilverdampfer und dem Kompressor
angeordnet ist.
[0021] Die vorliegende Erfindung bezieht sich somit beispielsweise auch auf Geräte, wie
sie in Figur 3 dargestellt sind, so dass entsprechend Bezug genommen wird. Zusätzlich
zu der Darstellung gemäß Figur 3 ist erfindungsgemäß vorzugsweise zwischen dem Gefrierteilverdampfer
20 und dem Kompressor 40 der erfindungsgemäße Flüssigkeitsabscheider angeordnet. Dieser
hat die Aufgabe, zu verhindern, dass flüssiges Kältemittel in den Bereich zwischen
dem Flüssigkeitsabscheider und dem Kompressor 40 bzw. in das zum Kompressor 40 führende
Saugrohr 30 gelangt.
[0022] Der Flüssigkeitsabscheider kann als Innenabmessungen beispielsweise einen Durchmesser
im Bereich vom 2 bis 4 cm und/oder eine Länge im Bereich von 5 bis 15 cm aufweisen.
Hierbei handelt es sich nur um exemplarische Angaben, die den Gegenstand der Erfindung
selbstverständlich nicht beschränken. Vorzugsweise weist der Flüssigkeitsabscheider
somit größere Abmessungen auf, als ein herkömmlicher Kältemittelsammler.
[0023] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Flüssigkeitsabscheider
im Bereich seines Einlasses einen ersten Abschnitt aufweist, in dem sich der Durchmesser
in Strömungsrichtung des Kältemittels vergrößert und im Bereich seines Auslasses einen
zweiten Abschnitt aufweist, in dem sich der Durchmesser in Strömungsrichtung des Kältemittels
verkleinert.
[0024] Denkbar ist beispielsweise ein Flüssigkeitsabscheider mit einem sich konisch erweiterten
Einlassbereich und mit einem konisch zulaufenden Auslassbereich. Der Einlassbereich
steht mit dem von dem Verdampfer kommenden Rohrstück und der Auslassbereich mit der
Kompressorsaugleitung in Verbindung.
[0025] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Einlass durch einen
Stutzen gebildet wird, der in den Innenraum des Flüssigkeitsabscheiders hineinragt.
Dieser Stutzen kann rohrstückartig ausgeführt sein bzw. einen Bestandteil der zu dem
Flüssigkeitsabscheider führenden Leitung vom Verdampfer bilden und in seinem Endbereich
offen sein, so dass durch diesen Endbereich Kältemittel einströmen kann. Alternativ
oder zusätzlich kann der stutzenförmige Abschnitt in seiner Seitenwandung, also nicht
im Endbereich eine oder mehrere Öffnungen zum Zutritt von Kältemittel in den Innenraum
des Flüssigkeitsabscheiders aufweisen.
[0026] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist somit vorgesehen, dass der Stutzen bzw.
die genannte Leitung in ihrer Wandung eine oder mehrere Öffnungen aufweist, durch
die das Kältemittel in den Innenraum des Flüssigkeitsabscheiders gelangt. Diese Öffnungen
können beispielsweise als Löcher oder als Schlitze oder dergleichen ausgeführt sein.
[0027] Des weiteren kann vorgesehen sein, dass in dem Flüssigkeitsabscheider eine oder mehrere
Gitter oder gewebeartige Strukturen, insbesondere ein Metallgewebe, angeordnet sind.
Diese haben die Aufgabe, Strömungsgeräusche im Bereich des Flüssigkeitsabscheiders
zu verhindern.
[0028] Grundsätzlich kann nur ein Gitter oder nur eine gewebeartige Struktur oder auch mehrere
dieser Elemente vorgesehen sein. Denkbar ist es, dass das Gitter unterhalb der gewebeartigen
Struktur angeordnet ist oder umgekehrt sich das Gitter oberhalb der gewebeartigen
Struktur befindet.
[0029] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- unterschiedliche schematische Ansichten eines Flüssigkeitsabscheiders in einer ersten
Ausführungsform,
- Figur 2:
- unterschiedliche Ansichten eines Flüssigkeitsabscheiders in einer zweiten Ausführungsform
und
- Figur 3:
- eine schematische Darstellung eines Kältemittelkreislaufes eines bekannten Kühl- und
Gefriergerätes.
[0030] In Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 100 ein Flüssigkeitsabscheider gemäß der vorliegenden
Erfindung gekennzeichnet.
[0031] Der Flüssigkeitsabscheider 100 besteht aus einem Rohrstück 105, des zylindrisch ausgeführt
ist und über seine Länge einen gleichbleibenden Querschnitt aufweist. An dieses Rohrstück
105 schließen sich ein Einlassabschnitt 110 größer werdenden Durchmessers und ein
Auslassabschnitt 120 kleiner werdenden Durchmessers an.
[0032] Wie dies aus Figur 1 hervorgeht, weist der Flüssigkeitsabscheider 100 im Bereich
seines Einlassabschnittes 110 eine erste Öffnung und im Bereich seines Auslassabschnittes
120 eine zweite Öffnung auf. In diese Öffnungen ragen Rohrstücke der Leitungen 200,
300, wobei die Leitung 200 vom Verdampfer zu dem Flüssigkeitsabscheider 100 und die
Leitung 300 von dem Flüssigkeitsabscheider 100 zum Kompressor führt. Die Leitung 300
stellt somit die Saugleitung des Kompressors dar.
[0033] Wie dies weiter aus Figur 1 hervorgeht, ist die Strömungsrichtung bei dem dargestellten
Flüssigkeitsabscheider 100 von unten nach oben. Dies bedeutet, dass das Kältemittel
durch die Leitung 200 und den Leitungsstutzen, der den Endbereich der Leitung 200
bildet und der in den Innenraum des Flüssigkeitsabscheiders 100 ragt, in diesen einströmt.
[0034] Im oberen Endbereich des Flüssigkeitsabscheiders 100 befindet sich der Auslass, in
dem die Ablaufleitung 300 (Saugleitung) angeordnet ist, die zum Kompressor des Gerätes
führt.
[0035] Wie dies aus Figur 1 hervorgeht, ragt die Auslassleitung 300 abweichend von der Einlassleitung
200 nicht in den Innenraum des Flüssigkeitsabscheiders 100 hinein.
[0036] Zur Vermeidung von Strömungsgeräuschen im Bereich des Flüssigkeitsabscheiders 100
sind sowohl stromabwärts des Einlasses als auch stromaufwärts des Auslasses Gitter
400 bzw. Metallgewebe 500 angeordnet. Dabei können diese Gitter bzw. Gewebe gerade
oder auch gekrümmt ausgebildet sein. Wie dies weiter aus Figur 1 hervorgeht, können
in dem Innenraum eines Flüssigkeitsabscheiders sowohl ein Gitter 400 als auch ein
Metallgewebe 500 angeordnet sein. Diese können in Strömungsrichtung des Kältemittels,
d.h. in Längsrichtung des Flüssigkeitsabscheiders voneinander beabstandet sein, wie
dies aus Figur 1 hervorgeht.
[0037] Aus Figur 1 ergibt sich, dass in Strömungsrichtung zunächst das Metallgewebe und
dann das Gitter angeordnet sein kann. Auch eine umgekehrte Anordnung ist möglich,
wie dies ebenfalls aus Figur 1 hervorgeht, das heißt es kann zunächst das Gitter und
dann das Metallgewebe in Strömungsrichtung aufeinanderfolgend angeordnet sein.
[0038] Aus Figur 1 ergibt sich des weiteren, dass das Gitter und/oder das Metallgewebe gerade,
und insbesondere in einer Ebene senkrecht zur Längsachse des Flüssigkeitsabscheiders
verlaufen kann.
[0039] Des weiteren ist es denkbar, dass das Gitter und/oder Metallgewebe gekrümmt ausgeführt
sind, wie dies ebenfalls in Figur 1 dargestellt ist. In Figur 1 ist in den beiden
links dargestellten Ausführungsbeispielen das Metallgewebe 500 derart gekrümmt, dass
es nach oben, das heißt zum Gitter 400 hin ausgewölbt ist.
[0040] In den beiden rechts dargestellten Ausführungen der Figur 1 ist das Metallgewebe
500 ebenfalls gekrümmt ausgeführt und ragt mit seiner Auswölbung ebenfalls zum Gitter
400 hin. Aufgrund der Tatsache, dass in diesem Fall das Metallgewebe 500 stromabwärts
des Gitters 400 angeordnet ist, ist das Metallgewebe 500 nach unten gebogen bzw. gekrümmt.
[0041] Grundsätzlich ist es auch denkbar, die dargestellten Krümmungen jeweils in die andere
Richtung vorzunehmen und/oder auch das Gitter mit einer Krümmung zu versehen.
[0042] Des weiteren ist darauf hinzuweisen, dass auch mehr als ein Gitter bzw. mehr als
ein Metallgewebe angeordnet werden können, wobei diese vorzugsweise in Strömungsrichtung
voneinander beabstandet sind.
[0043] Die in Figur 1 dargestellten Maßangaben sind exemplarischer Natur und beschränken
die Erfindung nicht. Sie zeigen, dass der Stutzen einlassseitig um einen Betrag von
ca. 10 bis 30 mm in den Innenraum des Flüssigkeitsabscheider hineinragen kann.
[0044] Sämtliche in den Figuren angegebenen Maße stellen mm-Angaben dar.
[0045] Im Betrieb des Kompressors gelangt das Kältemittel durch den stirnseitigen Endbereich
des Stutzens in den Innenraum des Flüssigkeitsabscheiders. Flüssiges Kältemittel wird
zurückgehalten bzw. sammelt sich im Betrieb des Kompressors um unteren Bereich des
Flüssigkeitsabscheiders und steht somit nicht in Kontakt mit dem Auslass, der oben
angeordnet ist. Somit kann verhindert werden, dass flüssiges Kältemittel in das Saugrohr
300 gelangt.
[0046] Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabscheiders,
der in seinem Aufbau im wesentlichen dem in Figur 1 dargestellten entspricht.
[0047] Aus Figur 2 wird ersichtlich, dass der Einlassstutzen, der durch den Endbereich der
Leitung 200 gebildet sein kann oder auch einen Bestandteil des Flüssigkeitsabscheiders
selbst bilden kann, ein Loch 205 oder auch mehrere Löcher 205 oder auch einen Schlitz
207 oder auch mehrere Schlitze 207 aufweisen kann. Diese Löcher 205 oder Schlitze
207 können in Längsrichtung und/oder in Umfangsrichtung des Stutzens verteilt sein.
[0048] So weist das zweite Muster von links in Figur 2 vier Löcher auf, die in Umfangsrichtung
verteilt, vorzugsweise um 90° versetzt sind. Diese Löcher können einen Durchmesser
von 1 bis 5 mm und vorzugsweise im Bereich von 2 bis 4 mm und besonders bevorzugt
einen Durchmesser von 3 mm aufweisen. Die Löcher können sich am Stutzen auf gleicher
Höhe befinden oder auch in Höhenrichtung versetzt angeordnet sein.
[0049] Das zweite Muster von rechts in Figur 2 entspricht in dieser Beziehung dem vorgenannten
Muster, wobei hier zusätzlich vorgesehen ist, dass in Längsrichtung des Stutzens je
drei Löcher übereinander angeordnet ist, so dass sich insgesamt 12 Löcher ergeben.
[0050] Das rechte Muster in Figur 2 zeigt eine Ausführungsform mit Schlitzen 207, wobei
vier in Umfangsrichtung des Stutzens versetzte Schlitze 207 vorgesehen sind, die je
eine Breite im Bereich von 1 bis 2 mm, vorzugsweise von 1,5 mm und eine Länge im Bereich
von 10 bis 30 mm, vorzugsweise 20 mm aufweisen.
[0051] Die oben genannten Angaben hinsichtlich der Anzahl, Anordnung und Dimensionierung
der Löcher 205 und Schlitze 207 sind exemplarischer Natur, so dass auch andere Werte
möglich und von der Erfindung umfaßt sind. So ist es beispielsweise denkbar, in dem
Stutzen nur ein Loch 205 und/oder nur einen Schlitz 207 oder eine Kombination von
Löchern und Schlitzen vorzusehen.
[0052] Durch diese Löcher 205 bzw. Schlitze 207 gelangt das Kältemittel in den Innenraum
des Flüssigkeitsabscheiders, wenn der Kompressor in Betrieb ist. Zusätzlich dazu kann
der Endbereich des Rohres bzw. die Leitung 200 stirnseitig offen sein, so dass dort
zusätzlich Kältemittel einströmt. Ist er nicht in Betrieb, kann durch diese Öffnungen
Kältemittel zurück in den Verdampfer strömen.
[0053] Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass die Zuleitung und/oder Ableitung zum bzw. vom
Flüssigkeitsabscheider einen integralen Bestandteil des Flüssigkeitsabscheiders selbst
bilden können oder durch die Leitungen 200, 300 gebildet werden können, die vom Verdampfer,
insbesondere vom Gefrierteilverdampfer zu dem Flüssigkeitsabscheider 100 führen bzw.
von diesem zum Kompressor führen.
[0054] Der Flüssigkeitsabscheider 100 gemäß der vorliegenden Erfindung bringt bezüglich
Überfüllungserscheinungen und Bereifung der Saugleitung, die sich gemäß Figur 1 oberhalb
des Flüssigkeitsabscheiders 100 anschließt bzw. durch die Leitung 300 gebildet wird
eine deutliche Verbesserung.
[0055] Der relativ große Durchmesser des Flüssigkeitsabscheiders 100 führt zu einer deutlich
geringeren Strömungsgeschwindigkeit.
[0056] Vorteilhaft ist es, wenn der Flüssigkeitsabscheider bzw. deren Ein- und Auslass so
ausgebildet sind, dass das flüssige Kältemittel an die Außenwände des Flüssigkeitsabscheiders
gedrückt wird und aufgrund der Schwerkraft in den Verdampfer zurückgeleitet wird.
Dazu können die in Figur 2 dargestellten Löcher 205 bzw. Schlitze 207 und/oder eine
endseitige Öffnung des Stutzens dienen.
[0057] Aufgrund der großen Oberfläche des Verdampfers kann das Kältemittel, das vom Flüssigkeitsabscheider
100 zurückgeströmt ist, verdampfen und trägt insgesamt somit zur verbesserten Geräteeffizienz
bei.
[0058] Zu dem bringt der Flüssigkeitsabscheider 100 aufgrund von frei wählbaren Durchflüssen
im Vergleich zu bekannten Geräten einen wesentlichen energetischen Vorteil mit sich.
[0059] Vorteilhaft ist es, wenn der Flüssigkeitsabscheider in einem Kältemittelkreislauf,
wie er aus Figur 3 hervorgeht, zwischen dem Gefrierteilverdampfer 20 und dem Saugrohr
30 angeordnet ist, so dass auch die Ausführungsform gemäß Figur 3 einen Bestandteil
der Erfindung darstellt.
[0060] Vorzugsweise ist die Anordnung des Flüssigkeitsabscheiders 100 im Gerät vertikal.
[0061] Durch den erfindungsgemäßen Flüssigkeitsabscheider ist es möglich, zu verhindern,
dass während der Kompressorstehzeit größere Mengen flüssigen Kältemittels in dem Flüssigkeitsabscheider
verbleiben. Vielmehr ist dieser vorzugsweise so angeordnet, dass das flüssige Kältemittel
in der Kompressorstehzeit wenigstens zum Teil in den Verdampfer zurückläuft und dort
verdampft und damit zur Kälteleistung des Gerätes beiträgt.
[0062] Des weiteren ist der Flüssigkeitsabscheider so ausgebildet und angeordnet, dass er
verhindert, das flüssiges Kältemittel in die sich stromabwärts des Flüssigkeitsabscheiders
100 anschließende Saugleitung 300 gelangt. Dies führt dazu, dass die Saugleitung nicht
mehr bereift.
[0063] Der Flüssigkeitsabscheider ist nicht auf die Anwendung in einem Kältemittelkreislauf
gemäß Figur 3 beschränkt.
[0064] Er kann auch einen anderen reinen Kühl- oder reinen Gefriergeräten oder an anders
aufgebauten Kühl- und/oder Gefriergeräten zum Einsatz kommen.
[0065] Eine bevorzugte Anwendung der vorliegenden Erfindung liegt jedoch in dem Einsatz
des Flüssigkeitsabscheiders in einem Kältemittelkreislauf gemäß Figur 3, der insoweit
mit Flüssigkeitsabscheider ebenfalls einen Bestandteil der vorliegenden Erfindung
bildet.
1. Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens einem Kältemittelkreislauf, der zumindest
einen Verdampfer und zumindest einen Kompressor umfaßt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Verdampfer und dem Kompressor wenigstens ein Flüssigkeitsabscheider
angeordnet ist, der wenigstens einen mit dem Verdampfer in Verbindung stehenden Einlass
sowie wenigstens einen mit dem Kompressor in Verbindung stehenden Auslass aufweist
und der derart ausgebildet und angeordnet ist, dass er den Zustrom flüssigen Kältemittels
in das Saugrohr des Kompressors verhindert.
2. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Flüssigkeitsabscheider eine oder mehrere Gitter und/oder gewebeartige Strukturen
angeordnet sind, wobei die Gitter und/oder die gewebeartigen Strukturen vorzugsweise
zwischen dem Einlass und dem Auslass des Flüssigkeitsabscheiders angeordnet sind.
3. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Strömungsrichtung des Kältemittels bei Betrieb des Gerätes das Gewebe vor dem
Gitter angeordnet ist oder umgekehrt das Gewebe nach dem genannten Gitter angeordnet
ist.
4. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe und/oder das Gitter eben ausgeführt ist oder eine Krümmung aufweist, wobei
vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Krümmung des Gitters bzw. des Gewebes jeweils
von dem dem Gitter bzw. Gewebe benachbarten Zu- oder Ablauf des Flüssigkeitsabscheiders
weggerichtet ist.
5. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gewebe und in Strömungsrichtung des Kältemittels diesem nachgeordnet ein Gitter
angeordnet ist, wobei das Gewebe vorzugsweise zu dem Gitter hin gekrümmt ist.
6. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gitter vorgesehen ist, dem in Strömungsrichtung des Kältemittels ein Gewebe nachgeordnet
ist, wobei das Gewebe vorzugsweise zu dem Gitter hin gekrümmt ist.
7. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsabscheider relativ zu dem Verdampfer derart angeordnet ist, dass
in dem Flüssigkeitsabscheider befindliches flüssiges Kältemittel wenigstens teilweise
in den Verdampfer zurückläuft.
8. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsabscheider als länglicher Körper, vorzugsweise als rohrförmiges Element
ausgebildet ist.
9. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsabscheider vertikal angeordnet ist und/oder dass der Einlass auf
der Unterseite und der Auslass auf der Oberseite des Flüssigkeitsabscheiders angeordnet
ist oder dass der Auslass weiter oben angeordnet ist als der Einlass.
10. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Gerät um eine Kühl- und Gefrierkombination handelt, dass der Kältemittelkreislauf
wenigstens einen Kühlteilverdampfer und wenigstens einen Gefrierteilverdampfer aufweist
und dass der Flüssigkeitsabscheider zwischen dem Gefrierteilverdampfer und dem Kompressor
angeordnet ist.
11. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsabscheider einen Innendurchmesser im Bereich vom 2 bis 4 cm und/oder
eine Länge im Bereich von 5 bis 15 cm aufweist.
12. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsabscheider im Bereich seines Einlasses einen ersten Abschnitt aufweist,
in dem sich der Durchmesser des Flüssigkeitsabscheiders vergrößert und im Bereich
seines Auslasses einen zweiten Abschnitt aufweist, in dem sich der Durchmesser des
Flüssigkeitsabscheiders verkleinert.
13. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass durch einen Stutzen gebildet wird, der in den Innenraum des Flüssigkeitsabscheiders
hineinragt, wobei der Stutzen ein integraler Bestandteil des Flüssigkeitsabscheiders
oder ein Bestandteil eines zu dem Flüssigkeitsabscheiders führenden Rohres sein kann.
14. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Stutzen in seiner Seitenwandung eine oder mehre Öffnungen aufweist, durch die
das Kältemittel im Betrieb des Kompressors in den Innenraum des Flüssigkeitsabscheiders
einströmt.