Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Nebenluftventil für einen Staubsauger, mit einem Gehäuse,
einer Einlassöffnung für den Nebenluftstrom, einer Auslassöffnung für den Nebenluftstrom
und einem druckabhängig öffnenden Verschlussmittel zum Sperren der Strömungsverbindung
zwischen Einlassöffnung und Auslassöffnung. Die Erfindung betrifft ferner einen Staubsauger
mit einer Saugdüse, einem mit dieser strömungsverbundenen Sauggebläse, einer im Saugkanal
angeordneten Staubabscheideeinrichtung, einem mit dem Saugkanal wirkverbundenen Drucksensor
und einem Nebenluftventil zur selektiven Einspeisung eines Nebenluftstroms in den
Strömungskanal sowie ein Verfahren zur Montage eines derartigen Staubsaugers.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Staubsauger dienen der Aufnahme von Verschmutzungen von Bodenflächen, Möbeln oder
dergleichen durch einen Saugluftstrom. Hierzu wird der Saugmund einer Saugdüse auf
die zu reinigende Oberfläche aufgesetzt, so dass Staub oder andere Verschmutzungen
vom Saugluftstrom angesaugt werden. Der Saugluftstrom wird durch ein Sauggebläse erzeugt,
welches mit einer Staubabscheideeinrichtung, beispielsweise einem Fliehkraftabscheider
oder einem Staubfilterbeutel, in Strömungsverbindung steht. Die von der Saugdüse aufgenommenen
Schmutzpartikel werden in der Staubabscheideeinrichtung gesammelt, während die gereinigte
Luft an die Umgebung abgegeben wird. Der Saugmund einer für die Bodenreinigung geeigneten
Saugdüse weist üblicherweise eine rechteckige Gestalt auf und erstreckt sich quer
zur Schieberichtung. Dabei ist es wünschenswert, dass über die gesamte Breite des
Saugmunds ein homogener Unterdruck anliegt, um ein gleichmäßiges Saugergebnis zu erzielen.
Um die Leistung des Sauggebläses besonders wirksam nutzen zu können, ist ferner ein
möglichst geringer Druckverlust zwischen Saugmund und Sauggebläse vorteilhaft.
[0003] Das Sauggebläse und die Staubabscheideeinrichtung können beispielsweise an einem
Schubrohr befestigt sein, das unmittelbar mechanisch mit der Saugdüse verbunden ist
und in der Regel auch einen Teil des Strömungskanals zwischen Saugdüse und Sauggebläse
ausbildet (Stielstaubsauger). Nach einer anderen üblichen Bauform sind das Sauggebläse
und die Staubabscheideeinrichtung im Gehäuse eines gesonderten Aggregateträgers angeordnet,
der mittels eines Fahrwerks über die Bodenfläche bewegt werden kann und mit dem in
die Saugdüse eingesteckten Schubrohr durch eine flexible Schlauchleitung strömungsverbunden
ist (Kanisterstaubsauger).
[0004] Um zu vermeiden, dass das Sauggebläse oder andere elektrische oder elektronische
Komponenten bei einem Verschluss des Ansaugbereichs, beispielsweise der Saugdüse,
des Schlauchs oder des Staubfilters, durch Überhitzung Schaden nehmen, ist in Staubsaugern
häufig ein Nebenluftventil anordnet, welches in diesem Fall einen Nebenluftstrom zum
Sauggebläse freischaltet und eine Unterbrechung des Kühlluftstroms verhindert. Alternativ
oder zusätzlich kann vorgesehen werden, dass der Staubsauger mit einem Drucksensor
ausgestattet ist. Über einen Drucksensor, der mit der elektrischen oder elektronischen
Steuerung des Staubsaugers wirkverbunden ist, kann der bei einem Verschluss der Saugdüse
ansteigende Unterdruck im Ansaugkanal gemessen werden, um bei einem derartigen Ereignis
die Leistung des Sauggebläses zu reduzieren. Ein Drucksensor kann ferner dazu verwendet
werden, dem Benutzer des Staubsaugers den Unterdruck fortlaufend oder das Überschreiten
eines Schwellenwert anzuzeigen, beispielsweise über ein visuelles Druckanzeigemittel
in Form eines Zeigers oder einer Leuchteinrichtung.
[0005] Aus der Patentschrift
DE 10 2006 030 227 B3 ist ein Nebelluftventil der eingangs genannten Art bekannt. Das vorbekannte Nebenluftventil
besteht aus einem Gehäuse mit einer Einlassöffnung für den Nebenluftstrom, einer Auslassöffnung
für den Nebenluftstrom sowie einem Verschlussmittel, durch welches die Strömungsverbindung
zwischen Einlassöffnung und Auslassöffnung bei ungestörtem Betrieb des Staubsaugers
gesperrt wird. Die Einlassöffnung für den Nebenluftstrom besteht aus einer einfachen
Bohrung, über welche das Nebenluftventil Umgebungsluft ansaugen kann. Im Bereich der
Auslassöffnung weist das Ventilgehäuse ein Anschlusselement in Form eines Anschlussflansches
aus einem elastisch verformbaren Werkstoff auf, mittels dessen das Nebenluftventil
strömungsverbunden, aber zur Umgebung gedichtet, am Saugluftkanal des Staubsaugers
befestigt werden kann. Das Verschlussmittel besteht aus einem im Ventilgehäuse angeordneten
Kolben, welcher durch eine Feder von innen dichtend gegen die Einlassöffnung gespannt
ist. Bei einem Druckabfall im Saugkanal wird der Kolben durch den von außen auf ihn
wirkenden Umgebungsdruck gegen die Federkraft von der Einlassöffnung wegbewegt, so
dass der Nebenluftstrom durch die Einlassöffnung, das Ventilgehäuse und die Auslassöffnung
in den Saugluftkanal strömen kann. Falls ein mit einem solchen Nebenluftventil ausgestatteter
Staubsauger einen Drucksensor aufweist, muss dieser gesondert, in der Regel unter
Verwendung einer Schlauchverbindung, im Staubsauger montiert werden. Hierdurch kann
sich der Aufwand für Konstruktion und Montage erhöhen.
[0006] In der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 040 951 A1 wird ein Staubsauger offenbart, bei welchem ein Drucksensor auf der Aufnahme für
die elektrischen oder elektronischen Bauteile der Gerätesteuerung vormontiert ist.
Der Drucksensor dient dabei zur Messung des Unterdrucks im Saugkanal stromauf des
Staubfilterbeutels. Die aus Kunststoff spritzgegossene Aufnahme bildet bei dieser
Ausführung einstückig einen Teil des Druckkanals aus, über welchen der Drucksensor
mit dem Saugluftkanal des Staubsaugers verbunden ist. Hinsichtlich der möglichen Anordnung
eines Nebenluftventils wird in dieser Schrift keine Aussage getroffen.
[0007] In der Offenlegungsschrift
DE 10 2008 016 152 A1 wird ein Staubsauger beschrieben, bei welchem das Gehäuse des Nebenluftventils aus
Kunststoff geformt und mittels Rasthaken an der elektrischen Leiterplatte des Staubsaugers
verrastet ist. Das Ventilgehäuse ist ferner mit seiner Auslassöffnung für den Nebenluftstrom
gedichtet an den Nebenluftkanal angekoppelt, der seinerseits mit dem Saugkanal des
Staubsaugers strömungsverbunden ist.
[0008] Das Gebrauchsmuster
DE 298 17 355 U1 offenbart eine Reinigungsvorrichtung zum Spülen von Sanitärabwasserleitungen oder
dergleichen, die ein rasches und leckagefreies Reinigen der Rohrleitung gewährleisten
soll, ohne dass die Funktion an die Rohrleitung angeschlossener Toilettenbecken oder
dergleichen beeinträchtigt wird. Die Reinigungsvorrichtung ist mit einer Flüssigkeitsringpumpe
versehen, welche ansaugseitig über ein Verbindungsrohr mit einem Betriebswassertank
verbunden ist. Im Verbindungsrohr sind zueinander beabstandet ein Nebenluftventil
sowie ein Vakuumsensor integriert. Über die konkrete Anordnung dieser Komponenten
zueinander wird keine Aussage getroffen.
[0009] Aus der Offenlegungsschrift
DE 42 37 150 A1 ist weiterhin ein Staubsauger bekannt, welcher im Strömungskanal zwischen Motorschutzfilter
und Sauggebläse mit einer ringförmig umlaufenden Dichtung ausgestattet ist. In die
Dichtung ist eine radial verlaufende Bohrung eingebracht, welche nach außen in einen
Anschluss für einen Drucksensor ausmündet. Der Drucksensor oder eine mit ihm verbundene
Schlauch- oder Rohrleitung werden reibschlüssig und dichtend in den Anschluss eingesteckt
und sind über die Bohrung nachfolgend mit dem Strömungskanal verbunden.
Der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit Nebenluftventil
und Drucksensor ausgestatteten Staubsauger mit vereinfachtem Aufbau, reduzierter Anzahl
von Bauteilen und vereinfachter Montage bereitzustellen.
Erfindungsgemäße Lösung
[0011] Die Bezugszeichen in sämtlichen Ansprüchen haben keine einschränkende Wirkung, sondern
sollen lediglich deren Lesbarkeit verbessern.
[0012] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch ein Nebenluftventil mit den Merkmalen
des Anspruchs 1, einen Staubsauger mit den Merkmalen des Anspruchs 2 sowie ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
[0013] Hinsichtlich des zur Lösung der Aufgabe geeigneten Nebenluftventils ist somit vorgesehen,
dass dieses ein Gehäuse, eine Einlassöffnung für den Nebenluftstrom, eine Auslassöffnung
für den Nebenluftstrom und ein druckabhängig öffnendes Verschlussmittel zum Sperren
der Strömungsverbindung zwischen Einlassöffnung und Auslassöffnung aufweist, wobei
das Gehäuse mit Aufnahmemitteln zur Aufnahme eines Drucksensors ausgestattet ist.
[0014] Ein zu Lösung der Aufgabe geeigneter Staubsauger mit einer Saugdüse, einem mit dieser
strömungsverbundenen Sauggebläse, einer im Strömungskanal angeordneten Staubabscheideeinrichtung,
einem mit dem Strömungskanal wirkverbundenen Drucksensor und einem Nebenluftventil
zur selektiven Einspeisung eines Nebenluftstroms in den Strömungskanal zeichnet sich
daher dadurch aus, dass das Nebenluftventil über ein Aufnahmemittel unmittelbar mit
dem Drucksensor verbunden ist.
[0015] Mit Bezug auf die Montage des Staubsaugers ist zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe
somit ein Verfahren geeignet, bei welchem zunächst der Drucksensor auf die elektrische
und/oder elektronische Leiterplatte montiert, nachfolgend das Nebenluftventil über
das Aufnahmemittel am Drucksensor befestigt und abschließend die Leiterplatte in eine
übergeordnete Baugruppe oder das Staubsaugergehäuse eingeschoben wird.
[0016] Durch Anwendung der Erfindung kann die Anzahl von Bauteilen, die zur Fertigung eines
mit Nebenluftventil und Drucksensor versehenen Staubsaugers erforderlich sind, verringert
werden. Der konstruktive Aufwand des Staubsaugers wird insgesamt reduziert und das
Fügen der Bauteile vereinfacht. Insbesondere ist es möglich, die Länge und Anzahl
von Schlauch- oder Rohrleitungen zur Druckübertragung innerhalb des Staubsaugers zu
verringern.
Bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
[0017] Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander
eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0018] Nach einer ersten bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Drucksensor als Mittel
zur Messung des absoluten Drucks oder einer Druckdifferenz ausgeführt. Das durch diesen
Drucksensor ermittelte Signal kann an die Steuerung des Staubsaugers weitergeleitet
und zur Reduzierung der Leistung oder Drehzahl des Sauggebläses für den Fall genutzt
werden, dass der Saugkanal beispielsweise durch ein ungewolltes Ansaugen von Vorhängen
oder dergleichen deutlich verengt oder sogar verschlossen wird. Alternativ ist nach
einer anderen bevorzugten Ausbildung der Erfindung angedacht, dass der Drucksensor
ein Druckschalter ist. In Abhängigkeit vom Unterdruck im Saugkanal kann somit eine
Schaltfunktion durchgeführt werden. Bei beiden Ausführungsformen ist weiterhin mit
Vorteil vorgesehen, dass der Drucksensor mit einem Druckanzeigemittel wirkverbunden
ist. Dabei kann es sich beispielsweise um eine analoge Anzeige handeln, welches den
vom Drucksensor gemessenen Druck im Saugkanal mittels eines Zeigers auf einer Skala
darstellt. Es ist ferner vorstellbar, dass durch den Druckschalter bei Erreichen eines
Schwellenwerts für den Unterdruck ein optisches Signal erzeugt wird, welches beispielsweise
das Erreichen der Füllgrenze des Staubfilterbeutels anzeigt.
[0019] Es ist weiterhin mit Vorteil vorgesehen, dass der Drucksensor mit dem Nebenluftventil
unmittelbar, also ohne zusätzliche Schläuche, Rohrleitungen oder dergleichen, strömungsverbunden
ist. Die Anbringung des Nebenluftventils auf dem Druckschalter oder die Anbringung
des Druckschalters auf dem Nebenluftventil vereinfacht somit nicht nur die Montage,
sondern macht darüber hinaus auch zusätzliche pneumatische Verbindungsmittel zwischen
beiden Komponenten überflüssig.
[0020] Besonders vorteilhaft ist dabei eine Ausführung, bei welcher das Aufnahmemittel nicht
nur der mechanischen Verbindung zwischen Nebenluftventil und Drucksensor dient, sondern
darüber hinaus auch eine Strömungsverbindung zwischen beiden Bauteilen bewirkt. Durch
diese Ausbildung kann die Einheit aus Nebenluftventil und Drucksensor besonders kompakt
ausfallen. Durch die Einheit von mechanischer Koppelung und Strömungsverbindung ist
es darüber hinaus besonders einfach, das Nebenluftventil luftdicht mit dem Drucksensor
zur verbinden, so dass die Gefahr des Ansaugens von Falschluft mit geringem konstruktivem
Aufwand reduziert werden kann.
[0021] Weiterhin ist mit Vorteil vorgesehen, dass der Drucksensor reibschlüssig mit dem
Nebenluftventil verbunden ist. Der Fügevorgang, aber auch eine spätere Demontage zu
Wartungs- oder Reparaturzwecken, sind bei dieser Ausbildung besonders einfach durchzuführen.
Ferner kann auf die Anformung komplexer Rastmittel oder dergleichen verzichtet werden,
wodurch ein vereinfachter Aufbau der zur Fertigung von Nebenluftventil und Drucksensor
benötigten Werkzeuge möglich ist.
[0022] Mit besonderem Vorteil umfasst das Aufnahmemittel dabei eine konusförmige Bohrung
im Gehäuse des Nebenluftventils oder des Drucksensors sowie einen konusförmigen Stutzen
am Gehäuse des Drucksensors oder des Nebenluftventils. Die Verbindung von Kanälen
über einen Konus ist besonders einfach gasdicht auszuführen und erlaubt die reibschlüssige
Montage in verschiedenen Winkelstellungen. Ferner können auch Leitungen unterschiedlicher
Querschnitte miteinander dicht verbunden werden, sofern beide Anschlussstücke eine
zueinander passende Konizität aufweisen. Darüber hinaus kann durch die Neigung des
Konus sowie die Elastizität der Werkstoffe die Festigkeit der reibschlüssigen Verbindung
individuell eingestellt werden.
[0023] Grundsätzlich ist es vorstellbar, zunächst das Nebenluftventil auf einer Baugruppe
des Staubsaugers, insbesondere der elektrischen und/oder elektronischen Leiterplatte,
anzuordnen und dann den Drucksensor am Nebenluftventil zu befestigen. Besonders bevorzugt
ist jedoch eine Ausbildung, bei welcher der Drucksensor auf der elektrischen und/oder
elektronischen Leiterplatte des Staubsaugers angeordnet ist. Er kann auf diese Weise
besonders einfach und ohne zusätzliche Verkabelung mit anderen auf der Leiterplatte
befindlichen elektrischen oder elektronischen Bauteilen, beispielsweise eines zur
Gebläsesteuerung genutzten TRIACs, elektrisch wirkverbunden werden.
[0024] Hinsicht der Montage des Staubsaugers ist bevorzugt, dass die Fügerichtung des Drucksensors
und gegebenenfalls auch weiterer elektrischer oder elektronischer Bauteile auf die
Leiterplatte von der Fügerichtung zwischen Drucksensor und Nebenluftventil abweicht.
Besonders vorteilhaft ist dabei ein Montagevorgang, bei welchem die Fügerichtungen
orthogonal zueinander verlaufen. Durch diese Ausbildung ist eine besonders raumsparende
Anordnung elektrischer oder elektronischer Bauteile auf der Leiterplatte möglich,
ohne eine kompakte Anordnung und das spätere Fügen des Nebenluftventils zu behindern.
[0025] Mit der Erfindung kann die Anzahl von Bauteilen, die zur Fertigung des mit Nebenluftventil
und Drucksensor versehenen Staubsaugers erforderlich sind, verringert werden. Dadurch
wird der konstruktive Aufwand des Staubsaugers insgesamt reduziert und das Fügen der
Bauteile vereinfacht. Insbesondere ist es möglich, die Länge und Anzahl von Schlauchoder
Rohrleitungen zur Druckübertragung innerhalb des Staubsaugers zu verringern.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0026] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend an Hand zweier in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen, auf welches die Erfindung jedoch nicht beschränkt
ist, näher beschrieben.
[0027] Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- die Darstellung eines erfindungsgemäß ausgestatteten Bodenstaubsaugers;
- Fig. 2
- ein Nebenluftventil mit angeschlossenem Drucksensor nach einer ersten Ausführung der
Erfindung;
und schließlich
- Fig. 3
- ein Nebenluftventil mit angeschlossenem Drucksensor nach einer weiteren Ausführung
der Erfindung;
Ausführliche Beschreibung anhand von zwei Ausführungsbeispielen
[0028] Bei der nachfolgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
[0029] Der in Fig. 1 dargestellte Staubsauger 1 ist als Bodenstaubsauger ausgebildet. Grundsätzlich
ist die Erfindung jedoch auch bei anderen Bauformen, beispielsweise einem Stielstaubsauger,
mit Vorteil einsetzbar.
[0030] Der Staubsauger 1 nach Fig. 1 besteht aus einem gesonderten Aggregateträger 2, welcher
mit einem Fahrwerk 3 ausgestattet ist und damit komfortabel über die zu reinigende
Bodenfläche bewegt werden kann. Das Gehäuse 4 des Aggregateträgers 2 nimmt insbesondere
ein Sauggebläse 5 und eine Staubabscheideeinrichtung 6 in Form eines Staubfilterbeutels
7 auf. Weitere, nicht gezeigt Komponenten des Aggregateträgers sind beispielsweise
ein aufwickelbares Stromkabel zur elektrischen Verbindung mit einem Stromnetz, Stelleinrichtungen
zum Einschalten und zur Leistungseinstellung, elektronische Regelungseinrichtungen
und ein Staufach für Zubehör wie Saugbürsten oder dergleichen.
[0031] Stromauf der Staubabscheideeinrichtung 6 ist ein Anschluss 8 zum Anbringen eines
biegsamen Saugschlauches 9 vorgesehen, welcher seinerseits mit einem telekopierbaren
Schubrohr 10 strömungsverbunden ist. Das Schubrohr 10 ist gedichtet in einen Anschlussstutzen
11 der Saugdüse 12 eingeschoben. Stromauf des Anschlussstutzens 11 weist die Saugdüse
12 ein Saugdüsengehäuse 13 und eine über die zu reinigende Bodenfläche zu führende
Gleitsohle 14 mit einem Saugmund 15 auf. Die Saugdüse 12 ist ferner mit einer Rollenanordnung
16 zur Abstützung des Schubrohrs 10 versehen.
[0032] Beim Reinigungsvorgang liegt die Gleitsohle 14 dichtend an der Bodenfläche an, wobei
durch den am Saugmund 15 anliegenden Unterdruck ein Luftstrom angesaugt wird und den
auf der Bodenfläche befindlichen Staub mitführt. Der Schmutz führende Luftstrom wird
durch das Schubrohr 10 und den Saugschlauch 9 in die Staubabscheideeinrichtung 6 geleitet,
wo der Staub im Staubfilterbeutel 7 abgeschieden wird. Der vorgereinigte Luftstrom
passiert nachfolgend einen Motorschutzfilter 17, um auch besondere feine Staubpartikel
abzuscheiden. Der nunmehr gereinigte Luftstrom durchquert das Sauggebläse 5 und wird
anschließend durch eine Öffnung 18 im Gehäuse 4 des Aggregateträgers 2 in die Umgebung
abgeführt.
[0033] Im Aggregateträger 2 ist ferner eine Steuerung 19 mit einer Leiterplatte 20 angeordnet,
welche neben weiteren elektrischen und elektronischen Bauteilen auch einen Drucksensor
21 trägt und mit dem Sauggebläse 5 sowie weiteren Komponenten, beispielsweise Schaltern
und Einstellvorrichtungen, wirkverbunden ist. Unmittelbar mechanisch und strömungstechnisch
an den Drucksensor 21 angeschlossen ist ein Nebenluftventil 22, das einlassseitig
mit der Umgebung und auslassseitig mit der Staubabscheideeinrichtung 6 kommunizieren
kann.
[0034] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, weist das Nebenluftventil 22 ein Gehäuse 23 mit einer
Einlassöffnung 24 für den eintretenden Nebenluftstrom und einer Auslassöffnung 25
für den austretenden Nebenluftstrom auf. Die Auslassöffnung 25 ist in nicht näher
gezeigter Weise stromauf des Sauggebläses 5 mit dem Saugkanal, beispielsweise der
Staubabscheideeinrichtung 6, strömungsverbunden. Stromab der Einlassöffnung 24 ist
im Gehäuse 23 des Nebenluftventils 22 ein Verschlussmittel 26 angeordnet, das von
einer Feder 27 dichtend gegen die die Einlassöffnung umgebende Wandung des Gehäuses
23 gepresst wird. Sobald der Druck an der Auslassöffnung 25 durch einen Verschluss
der Saugdüse 12 einen durch die Kraft der Feder 27 und Wirkfläche des Verschlussmittels
26 definierten Wert unterschreitet, wird das Verschlussmittel 26 vom Gehäuse 23 abgehoben
und gibt die Einlassöffnung 24 frei. Der hierdurch angesaugte Nebenluftstrom wird
in den Saugkanal weitergeleitet und verhindert ein Überhitzen des Sauggebläses 5.
Sobald das Hindernis an der Saugdüse 12 beseitigt ist, steigt der Druck im Saugkanal
wieder an, so dass das Verschlussmittel 26 die Einlassöffnung 24 erneut verschließen
kann.
[0035] Das Nebenluftventil 22 ist durch ein Aufnahmemittel 28 mechanisch mit dem auf der
Leiterplatte 20 angeordneten Drucksensor 21 verbunden. Der Anschluss erfolgt reibschlüssig
durch einen sich nach außen konusförmig verjüngenden Stutzen 29 am Drucksensor 21,
welcher in eine komplementäre konusförmige Bohrung 30 im Gehäuse 23 des Nebenluftventils
22 eingesetzt wird. Da der Stutzen 29 durchbohrt ist, bildet er gleichzeitig einen
Kanal 30 für die Strömungsverbindung zwischen Drucksensor 21 und Nebenluftventil 22
aus.
[0036] Der Drucksensor 21 und weitere elektrische oder elektronische Komponenten der Steuerung
29, beispielsweise ein TRIAC 32, werden senkrecht zur Erstreckung der Leiterplatte
20 auf diese aufgesetzt (Pfeil A). Dabei werden Kontakte 33 durch Ausnehmungen in
der Leiteplatte 20 gesteckt und mit den rückseitigen Leiterbahnen verlötet. Alternativ
können die Leiterbahnen auch auf der Oberseite der Leiterplatte 20 angeordnet werden,
wobei die elektrische oder elektronische Bauteile unmittelbar auf dieser verlötet
werden. Die Längsachse des Stutzens 29 des Drucksensors 21 erstreckt sich parallel
zu der Flächenseite der Leiterplatte 20 über diese hinaus, so dass das Fügen des Nebenluftventils
22 in einer von dem Pfeil A abweichenden, nämlich hierzu orthogonalen, Richtung (Pfeil
B) erfolgt. Die Montage des Nebenluftventils 22 wird somit weder durch den bereits
auf der Leiterplatte 20 vormontierten Drucksensor 21 noch durch andere dort angeordnete
elektrische oder elektronische Komponenten behindert.
[0037] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist das Nebenluftventil 22 über ein starres
Rohrstück 34 mit der Staubabscheideeinrichtung 6 sowohl mechanisch als auch strömungstechnisch
verbunden. Das Gehäuse 23 des Nebenluftventils 22 ist mit nach oben auskragenden Aufnahmemitteln
28 in Form von Rasthaken 35, die nach der Montage ein pilzartiges Gegenstück 36 am
Drucksensor 21 umfassen. Der Kanal 31 zur Strömungsverbindung zwischen Nebenluftventil
22 und Drucksensor 21 ist dabei jenseits des Aufnahmemittels 28 angeordnet und durch
eine gesonderte Ringdichtung 37 luftdicht gedichtet.
[0038] Durch Anwendung der Erfindung kann die Anzahl von Bauteilen, die zur Fertigung eines
mit Nebenluftventil und Drucksensor versehenen Staubsaugers erforderlich sind, verringert
werden. Der konstruktive Aufwand des Staubsaugers wird insgesamt reduziert und das
Fügen der Bauteile vereinfacht. Insbesondere ist es möglich, die Länge und Anzahl
von Schlauch- und Rohrleitungen zur Druckübertragung innerhalb des Staubsaugers zu
verringern.
[0039] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Staubsauger
- 2
- Aggregateträger
- 3
- Fahrwerk
- 4
- Gehäuse
- 5
- Sauggebläse
- 6
- Staubabscheideeinrichtung
- 7
- Staubfilterbeutel
- 8
- Anschluss
- 9
- Saugschlauch
- 10
- Schubrohr
- 11
- Anschlussstutzen
- 12
- Saugdüse
- 13
- Saugdüsengehäuse
- 14
- Gleitsohle
- 15
- Saugmund
- 16
- Rollenanordnung
- 17
- Motorsschutzfilter
- 18
- Öffnung
- 19
- Steuerung
- 20
- Leiterplatte
- 21
- Drucksensor
- 22
- Nebenluftventil
- 23
- Gehäuse
- 24
- Einlassöffnung
- 25
- Auslassöffnung
- 26
- Verschlussmittel
- 27
- Feder
- 28
- Aufnahmemittel
- 29
- Stutzen
- 30
- Bohrung
- 31
- Kanal
- 32
- TRIAC
- 33
- Kontakt
- 34
- Rohrstück
- 35
- Rasthaken
- 36
- Gegenstück
- 37
- Ringdichtung
1. Nebenluftventil (22) für einen Staubsauger (1), mit einem Gehäuse (23), einer Einlassöffnung
(24) für den Nebenluftstrom, einer Auslassöffnung (25) für den Nebenluftstrom und
einem druckabhängig öffnenden Verschlussmittel (29) zum Sperren der Strömungsverbindung
zwischen Einlassöffnung (24) und Auslassöffnung (25),
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (23) des Nebenluftventils (22) mit Aufnahmemitteln (28) zur Aufnahme eines
Drucksensors (21) ausgestattet ist.
2. Staubsauger (1) mit einer Saugdüse (12), einem mit dieser strömungsverbundenen Sauggebläse
(5), einer im Strömungskanal angeordneten Staubabscheideeinrichtung (6), einem mit
dem Saugkanal wirkverbundenen Drucksensor (21) und einem Nebenluftventil (22) zur
selektiven Einspeisung eines Nebenluftstroms in den Saugkanal,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Nebenluftventil (22) über ein Aufnahmemittel (28) unmittelbar mit dem Drucksensor
(21) verbunden ist.
3. Staubsauger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor (21) ein Mittel zur Messung des absoluten Drucks- oder einer Druckdifferenz
ist.
4. Staubsauger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor (21) ein Druckschalter ist.
5. Staubsauger nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor (21) mit einem Druckanzeigemittel wirkverbunden ist.
6. Staubsauger nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor (21) mit dem Nebenluftventil (22) unmittelbar strömungsverbunden
ist.
7. Staubsauger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsverbindung durch das Aufnahmemittel (28) erfolgt.
8. Staubsauger nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor (21) reibschlüssig mit dem Nebenluftventil (22) verbunden ist.
9. Staubsauger nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmemittel (28) eine konusförmige Bohrung (30) im Gehäuse des Nebenluftventils
(22) oder des Drucksensors (21) sowie einen konusförmigen Stutzen (29) am Gehäuse
des Drucksensors (21) oder des Nebenluftventils (22) umfasst.
10. Staubsauger nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor (21) auf der elektrischen und/oder elektronischen Leiterplatte (20)
des Staubsaugers (1) angeordnet ist.
11. Verfahren zur Montage eines Staubsaugers (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst der Drucksensor (21) auf die elektrische und/oder elektronische Leiterplatte
(22) montiert, nachfolgend das Nebenluftventil (22) über das Aufnahmemittel (28) am
Drucksensor (21) befestigt und abschließend die Leiterplatte (20) in eine übergeordnete
Baugruppe oder das Staubsaugergehäuse eingeschoben wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fügerichtung des Drucksensors (21) auf die Leiterplatte (20) von der Fügerichtung
zwischen Drucksensor (21) und Nebenluftventil (22) abweicht.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fügerichtung des Drucksensors (21) auf die Leiterplatte (20) orthogonal zur Fügerichtung
zwischen Drucksensor (21) und Nebenluftventil (22) verläuft.