Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine portable Vorrichtung zum Schneiden von Thermoplasten,
insbesondere Polystyrolen, welche einen Handgriff und eine erhitzbare Schneideinrichtung
umfasst, wobei die Schneideinrichtung eine Klinge und einen der Klinge vorgelagerten
Heizdraht aufweist.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Vorrichtungen zum Schneiden von Thermoplasten zählen bereits zum Stand der Technik.
Sie werden häufig bei der Durchführung von Fassadearbeiten zum Schneiden von Blöcken
bzw. Platten aus Polystyrol als Wärmedämmmaterial verwendet. Solche Polystyrolblöcke
bzw. - platten haben zumeist ein Standardformat und können durch entsprechende Vorrichtungen
in kleinere Stücke verschiedener Längen, Breiten und Formen geschnitten werden. Zum
Schneiden werden häufig gewöhnliche Sägen oder ortsfeste Geräte verwendet, wobei speziell
ortsfeste Geräte den Nachteil mit sich bringen, dass sie durch ihre großen Außenmaße
und ihr hohes Gewicht schwer zu transportieren sind. Eine herkömmliche Säge ist zwar
portabel, bringt aber ebenfalls einige Nachteile mit sich. So kann es beispielsweise
passieren, dass beim Zersägen die Schnittkanten leicht ausbrechen. Generell neigen
Polystyrolplatten im Bereich der Schnittflächen zum Zerbrösein, wodurch sich beim
Abschneiden mit einer Säge Staub aus kleinen Polystyrolteilchen bildet, der sich in
der Umgebung verteilen und eine Belästigung für die Nachbarschaft darstellen kann.
[0003] Es sind auch bereits Schneidvorrichtungen mit einer erhitzbaren Klinge bekannt, wie
beispielsweise in der
DE 197 50 247 A1 oder der
WO 20051023497 A1 gezeigt. Diese bringen zwar Verbesserungen für den Schneidevorgang durch sauberere
Schnitte ohne wesentliche Staubbildung, es wird hierbei jedoch jeweils die gesamte
Klinge erhitzt. Daher haben solche Vorrichtungen einen sehr hohen Energiebedarf.
[0004] Bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung zum Schneiden von Thermoplasten muss nicht
mehr die gesamte Klinge erhitzt werden, sondern es genügt, den Heizdraht, welcher
der Klinge vorgelagert ist, zu erhitzen. Der eigentliche Schneidvorgang wird durch
den erhitzten Heizdraht der Schneideinrichtung durchgeführt und die Klinge kann dabei
als Stabilisierungs- und Führungselement dienen. Es werden hierbei also die Vorteile
einer Klinge - eine hohe Stabilität - mit dem Vorteil eines geringen Energiebedarfs
der Schneideinrichtung verbunden, da der Heizdraht im Vergleich zur Klinge eine nur
geringe zu erwärmende Masse darstellt.
[0005] Der Begriff "vorgelagert° als Lagebezeichnung des Heizdrahts relativ zur Klinge umfasst
dabei auch Ausführungsformen, bei denen der Heizdraht in direktem Kontakt mit der
Klinge steht. Dabei kann der Heizdraht entlang der Schneide der Klinge verlaufen oder
so ausgeführt sein, dass er die Schneide der Klinge bildet, beispielsweise dadurch,
dass er teilweise in die Klinge eingelassen ist.
[0006] Beispielsweise zeigt die
CN 201357461 Y eine Schneidvorrichtung zum Schneiden von expandiertem Polystyrol (EPS), wobei die
Schneidvorrichtung einen der Klinge vorgelagerten Heizdraht aufweist. Der Stromfluss
zum Erhitzen der Klinge erfolgt hierbei durch den Heizdraht und die Künge. Die
JP 7266300 A hat ebenfalls eine Schneidvorrichtung mit einer erhitzbaren Klinge zum Gegenstand.
Hierbei ist ein Heizelement, welches einen Heizdraht umfasst, von der Klinge aufgenommen.
Nachteilig bei diesen Schneidvorrichtungen ist eine erhöhte Verletzungsgefahr, bedingt
durch die relativ große Länge der vom Handgriff abstehenden, erhitzten Klinge.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, die vorbeschriebenen Nachteile zu vermeiden und eine
gegenüber dem Stand der Technik verbesserte, portable Vorrichtung zum Schneiden von
Thermoplasten anzugeben. Insbesondere soll die Vorrichtung einen relativ geringen
Energiebedarf bei gleichzeitig hoher Stabilität der Schneideinrichtung aufweisen und
die Verletzungsgefahr verringern.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0009] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schneideinrichtung relativ zum Handgriff
verschiebbar ist. Dadurch kann der aktive Abschnitt der Schneideinrichtung, also jener
Teil der Schneideinrichtung, welcher zum Schneiden eines Thermoplasts verwendet wird,
an die Dicke der zu zerschneidenden Platte angepasst werden. Dies erleichtert die
Arbeit und verringert die Verletzungsgefahr. Typische Dicken von Polystyrolplatten
bewegen sich im Bereich von ca. 1 bis 20 cm. Je nach Dicke der zu zerschneidenden
Platte kann also der aktive Abschnitt der Schneideinrichtung durch Verschieben der
Schneideinrichtung relativ zum Handgriff eingestellt werden. Bei einer Vorrichtung
mit einer in Bezug zum Handgriff ortsfesten Schneideinrichtung müsste diese beispielsweise
für die größte zu zerschneidende Dicke ausgelegt werden. Eine solche Schneideinrichtung
wäre jedoch sehr unhandlich, wenn man damit sehr dünne Platten schneiden würde. Außerdem
hätte man eine hohe Verletzungsgefahr, beispielsweise durch Verbrennen an jenem Teil
der Schneideinrichtung, der beim Schneiden einer dünnen Platte über diese hinaus ragt.
[0010] Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Schneideinrichtung in Längsrichtung des
Handgriffs in eine entsprechende Ausnehmung desselben ein- und ausschiebbar ist. Dabei
ragt immer nur der aktive Abschnitt der Schneideinrichtung aus dem Handgriff hervor
und der zum Schneiden einer bestimmten Platte nicht benötigte Abschnitt der Schneideinrichtung
befindet sich innerhalb des Handgriffs. Dies erleichtert die Handhabung und verringert
die Verletzungsgefahr.
[0011] Besonders vorteilhaft ist jene Ausführungsform der Erfindung, bei der die Schneideinrichtung
relativ zum Handgriff stufenlos verschiebbar ist. Hierbei kann die Schneideinrichtung
auf jede beliebige Dicke der zu zerschneidenden Polystyrolplatte eingestellt werden.
Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Schneideinrichtung relativ zum Handgriff
in Stufen arretierbar verschiebbar ist. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn
Platten in Standardgrößen zerschnitten werden sollen. Zur Erleichterung der Einstellung
des aktiven Abschnitts der Schneideinrichtung kann dabei beispielsweise am Handgriff
eine Skala angeordnet sein, welche anzeigt, wie weit die Schneideinrichtung aus dem
Handgriff herausragt.
[0012] Eine besondere Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass nur ein Abschnitt
des Heizdrahts erhitzbar ist. Besonders günstig ist es dabei, wenn nur der aus dem
Handgriff ausgeschobene Abschnitt des Heizdrahts erhitzbar ist. Da zum Zerschneiden
einer Polystyrolplatte nur der aktive Abschnitt der Schneideinrichtung verwendet wird,
ist es sinnvoll, auch nur diesen Abschnitt zu erhitzen. Dadurch wird außerdem eine
unvorteilhafte Wärmebildung im Inneren des Handgriffs vermieden, da der im Inneren
des Handgriffs verlaufende Teil des Heizdrahts nicht erhitzt wird.
[0013] Besonders vorteilhaft ist jene Ausführungsform der Erfindung, bei der der Heizdraht
spannbar ist. Weiters kann eine Aufrollvorrichtung vorgesehen sein, durch die der
Heizdraht aufrollbar ist. Dadurch kann der Heizdraht entsprechend vorgespannt werden,
was einen sauberen Schnitt und eine stabile Schnittführung begünstigt.
[0014] Um den Energiebedarf weiter zu senken, kann eine Auslösevorrichtung zum Erhitzen
der Schneideinrichtung vorgesehen sein. Dadurch kann man den Heizdraht immer genau
dann erhitzen, wenn man einen Schnitt durch ein Werkstück - beispielsweise eine Polystyrolplatte
- macht und den Stromfluss unterbrechen, wenn kein Schnitt durchzuführen ist.
[0015] Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn zumindest ein Widerstandselement
vorgesehen ist, welches einen von der relativen Position der Schneideinrichtung in
Bezug auf den Handgriff abhängigen Widerstandswert aufweist. Dadurch kann insbesondere
für jene Ausführungsformen der Erfindung, bei denen nur ein Abschnitt des Heizdrahts
erhitzt wird, eine gleich bleibende Temperatur des Heizdrahts unabhängig von der Länge
des aktiven Abschnitts der Schneideinrichtung erreicht werden. Es kann also die Temperatur
des Heizdrahts (ca. 300 bis 400 °C) im Wesentlichen konstant gehalten werden, unabhängig
von der Länge des Heizdrahts, die jeweils erhitzt wird. Das Widerstandselement kann
generell dazu eingesetzt werden, die Temperatur des Heizdrahts einzustellen.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der
Heizdraht von der Klinge beabstandet ist. Dabei ist der Heizdraht nicht direkt an
der Klinge anliegend, wodurch auch keine direkte Ableitung der Wärme des Heizdrahts
auf die Klinge erfolgt. Dadurch wird weniger Energie für die Bereitstellung einer
bestimmungsgemäßen Schneidtemperatur des Heizdrahts benötigt.
[0017] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass eine
Justiereinrichtung zum Ausrichten der Schneideinrichtung relativ zum Werkstück vorgesehen
ist. Dadurch können zum Beispiel bestimmte Schnittwinkel der Schneideinrichtung in
Bezug auf das Werkstück voreingestellt werden. Gleichzeitig kann eine solche Justiereinrichtung
einen Anschlag bilden, durch den die Vorrichtung am Werkstück angelegt werden kann,
wodurch ein stabiler Schnitt begünstigt wird. Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn
die Justiereinrichtung schwenkbar am Handgriff angelenkt ist. Dabei kann vorgesehen
sein, dass die Justiereinrichtung in einer entsprechend vom Handgriff ausgeschwenkten
Position, welche einem bestimmten Schnittwinkel entspricht, fixierbar ist, wodurch
sich besonders leicht spezielle Schnitte, wie z.B. Schnitte mit bestimmten Schnittwinkeln
für Gehrungen oder Tür- und Fensterleibungen, durchführen lassen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0018] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im
Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung mit aus dem Handgriff
aufgeschobener Schneideinrichtung,
- Fig. 2a
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Seitenansicht,
- Fg. 2b
- die Schneideinrichtung gemäß Fig. 2a in einer Detaildarstellung,
- Fig. 3
- ein Ausführungsbeispiel der vorgeschlagenen Vorrichtung in einer Frontansicht,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der elektrischen Komponenten eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung,
- Fig. 5a
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Justiereinrichtung in einer Seitenansicht,
- Fig. 5b
- eine Vorrichtung gemäß Fig. 5a in einer Draufsicht,
- Fig. 6
- ein weiteres Beispiel einer Ausführungsform der Erfindung und
- Fig. 7
- das Schneiden eines Werkstücks mit einer Ausführungsform der Erfindung mit einer Justiereinrichtung.
Detaillierte Beschreibung
[0019] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der vorgeschlagenen Vorrichtung 1 zum Schneiden
von Thermoplasten in einer perspektivischen Darstellung. Die portable Vorrichtung
1 umfasst dabei einen Handgriff 2, in den durch eine entsprechende Ausnehmung 7 eine
Schneideinrichtung 3, unter Zuhiffenahme eines Stellknopfs 25, ein- und ausschiebbar
ist. Die Schneideinrichtung 3 umfasst eine Klinge 4 und einen der Klinge 4 vorgelagerten
Heizdraht 6. In diesem Beispiel ist der Heizdraht 6 von der in Verwendungsposition
der Vorrichtung 1 unteren Kante der Klinge 4 ein Stück weit beabstandet. Der Heizdraht
6 verläuft entlang der Längserstreckung der unteren Kante der Klinge 4 bis zu seinem
vorderen Ende 19 im Bereich der Stirnseite der Klinge 4. Bei diesem Heizdraht 6 kann
es sich beispielsweise um einen Nickelchromdraht handeln, der durch eine hier nicht
gezeigte elektrische Energiequelle 16 erhitzbar ist An seinem vorderen Ende 19 ist
der Heizdraht 6 mit einem elektrischen Leiter 15, beispielsweise einem Kupferdraht,
verbunden, welcher entlang der Stirnseite und der oberen Kante der Klinge 4 verläuft,
wobei durch den elektrischen Leiter 15 der Stromkreis zum Erhitzen des Heizdrahts
6 geschlossen werden kann. Um eine unerwünschte Wärmeentwicklung im Handgriff 2 der
Vorrichtung 1 so gering wie möglich zu halten, wird in diesem Beispiel nur jener Abschnitt
8 der Schneideinrichtung 3 erhitzt, welcher aus dem Handgriff 2 hervorsteht. Mit anderen
Worten wird nur jene Länge des Heizdrahts 6 erhitzt, welche sich zwischen dem Kontaktpunkt
14 und dem vorderen Ende 19 des Heizdrahts 6 erstreckt. Die Vorrichtung 1 umfasst
außerdem eine Justiereinrichtung 11, durch die die Schneideinrichtung 3 relativ zu
einem hier nicht gezeigten Werkstück 12 ausrichtbar ist.
[0020] Fig. 2a zeigt die Vorrichtung 1 gemäß Fig. 1 in einer Seitenansicht, wobei weitere
Details des inneren Aufbaus der Vorrichtung 1 dargestellt sind. Durch den Stellknopf
25 wurde die Schneideinrichtung 3 weit in den Handgriff 2 eingeschoben, sodass der
aktive Abschnitt 8 der Schneideinrichtung 3 - das ist jener Abschnitt, der aus dem
Handgriff 2 herausragt - sehr klein ist. Dadurch können beispielsweise sehr dünne
Polystyrolplatten mit geringer Verletzungsgefahr geschnitten werden. Die elektrische
Energiequelle 16 zum Erhitzen der Schneideinrichtung 3 ist nur schematisch dargestellt
und kann beispielsweise in Form eines Akkumulators im Handgriff 2 der Vorrichtung
1 angeordnet sein. Die Plusleitung 21 des elektrischen Stromkreises verläuft dabei
vom Pluspol der elektrischen Energiequelle 16 bis zum Kontaktpunkt 14. Dieser Kontaktpunkt
14 stellt eine elektrische Verbindung zwischen Plusleitung 21 und Heizdraht 6 her.
Bei Druck auf den Stellknopf 25 kann diese elektrische Verbindung dadurch gelöst werden,
dass die mechanische Verbindung zwischen dem Heizdraht 6 und dem Kontaktpunkt 14 gelöst
wird. Dadurch kann außerdem der Heizdraht 6 während des Ein- und Ausschiebens der
Schneideinrichtung 3 entsprechend mitbewegt werden. Bei Auslassen des Stellknopfs
25 wird die mechanische Verbindung zwischen Kontaktpunkt 14 und Heizdraht 6 wieder
hergestellt, wodurch in weiterer Folge auch die elektrischen Verbindung zwischen Plusleitung
21 und Heizdraht 6 wieder hergestellt ist. Der Heizdraht 6 verläuft beabstandet von
der Klinge 4 ausgehend von seinem vorderen Ende 19 entlang der Längserstreckung der
Klinge 4 über einen Isolator 24 bis zu einer Aufrollvorrichtung 9, welche gleichzeitig
als Spannfeder für den Heizdraht 6 ausgeführt sein kann. Dadurch kann der Heizdraht
6 beim Ausschieben der Klinge 4 aus dem Handgriff 2 mit ausgeschoben und gleichzeitig
auf Spannung gehalten werden. Am vorderen Ende 19 des Heizdrahts 6 ist dieser mit
dem elektrischen Leiter 15 verbunden. Dieser elektrische Leiter 15 kann beispielsweise
als isolierter Kupferdraht ausgeführt sein. Der elektrische Leiter 15 verläuft, ausgehend
vom vorderen Ende 19 des Heizdrahts 6, entlang der Stirnseite und der oberen Kante
der Klinge 4 bis zum Stromabnehmer 23, welcher den elektrischen Leiter 15 mit dem
elektrischen Widerstandselement 10 verbindet.
[0021] Das elektrische Widerstandselement 10 ist hierbei als Schiebepotentiometer ausgeführt.
Ein Ende des Widerstandselements 10 ist mit der Minusleitung 22 verbunden, welche
zum Minuspol der elektrischen Energiequelle 16 führt. Durch eine Auslösevorrichtung
13 kann der elektrische Stromkreis geschlossen und somit der Heizdraht 6 erhitzt werden.
Da die Plusleitung 21 zum Kontaktpunkt 14 führt, wird jeweils nur jener Abschnitt
8 des Heizdrahts 6 erhitzt, welcher aus dem Handgriff 2 hervorragt. Dadurch kann eine
unnötige Hitzeentwicklung im Handgriff 2 vermieden werden. Wenn die Schneideinrichtung
3 durch den Stellknopf 25 aus dem Handgriff 2 heraus geschoben wird, so wird gleichzeitig
auch der Stromabnehmer 23 entlang des Widerstandselements 10 verschoben. Das heißt,
je weiter die Schneideinrichtung 3 aus dem Handgriff 2 hervorragt, desto geringer
ist der elektrische Widerstand des Widerstandselements 10. Gleichzeitig ist aber auch
die elektrisch aktive Länge des Heizdrahts 6 von seinem vorderen Ende 19 bis zum Kontaktpunkt
14 länger. Insgesamt ergibt sich dadurch entlang des gesamten elektrischen Stromkreises
jeweils ein solcher Widerstandswert, dass die durch den Stromfluss beim jeweiligen
Widerstandswert hervorgerufene Temperatur des Heizdrahts 6 unabhängig von der Länge
des aus dem Handgriff 2 hervorragenden Abschnitts 8 der Schneideinrichtung 3 im Wesentlichen
gleich bleibt. Somit ist sichergestellt, dass immer eine bestimmungsgemäße Temperatur
zum Schneiden einer Polystyrolplatte zur Verfügung gestellt wird, unabhängig von der
Länge des aus dem Handgriff 2 herausragenden, aktiven Abschnitts 8 der Schneideinrichtung
3. Zur verschiebbaren Lagerung der Klinge 4 ist im Handgriff 2 eine entsprechende
Lagerschiene 26 vorgesehen.
[0022] Fig. 2b zeigt die Schneideinrichtung 3 der Vorrichtung gemäß Fig. 2a in einer Detailansicht.
Zu sehen ist die Klinge 4, welche beispielsweise aus einer Stahlplatte bestehen kann
und welche am hinteren Ende einen Stellknopf 25 in Form eines von der Klinge 4 abstehenden
Elements aufweist. Der Stellknopf 25 kann beispielsweise durch einen Schlitz im Handgriff
2 durch den Handgriff 2 hindurchragen (siehe Fig, 5b) und zum Verschieben der Klinge
4 bzw. der Schneideinrichtung 3 aus dem bzw. in den Handgriff 2 dienen. Ausgehend
vom Stromabnehmer 23, welcher das hier nicht gezeigte elektrische Widerstandselement
10 abgreift, verläuft entlang der oberen Kante der Klinge 4 und entlang der Stirnseite
der Klinge 4 der elektrische Leiter 15, welcher von der Klinge 4 isoliert sein kann,
bis zum vorderen Ende 19 des Heizdrahts 6. Der Heizdraht 6 ist in diesem Beispiel
von der Klinge 4 beabstandet und verläuft entlang der unteren Kante der Klinge 4 über
den isolator 24 bis zur Aufrollvorrichtung 9, welche den Heizdraht 6 zusätzlich spannen
kann.
[0023] Fig. 3 zeigt eine Frontansicht eines Ausführungsbeispiels der vorgeschlagenen Erfindung,
wobei zusätzlich einige Details sichtbar sind, welche sich innerhalb des Handgriffs
2 befinden. Die Schneideinrichtung 3 kann aus dem Handgriff 2 ausgeschoben werden,
wobei die Klinge 4 der Schneideinrichtung 3 dabei auf einer Lagerschiene 26 gelagert
sein kann. Zur Erhöhung der Stabilität der Schneideinrichtung 3 sind links und rechts
an der Klinge 4 anliegend zwei Rollen 20 vorgesehen, welche in dieser Ansicht jeweils
um eine vertikale Achse drehbar sind. Weiters sind zwei Widerstandselemente 10 gezeigt
Zwei links und rechts an der Klinge angeordnete Stromabnehmer 23 sind dabei jeweils
verschiebbar an den Widerstandselementen 10 angebracht, sodass die Widerstandselemente
10 abhängig von der Stellung der Klinge 4 bzw. der Schneideinrichtung 3 relativ zum
Handgriff 2 entsprechend unterschiedliche Widerstandswerte aufweisen. Die Vorrichtung
1 umfasst darüber hinaus zwei Justiereinrichtungen 11, durch die die Schneideinrichtung
3 relativ zu einem hier nicht gezeigten Werkstück 12, beispielsweise eine Polystyrolplatte,
ausgerichtet werden kann.
[0024] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung der elektrischen Komponenten eines Ausführungsbeispiels
der vorgeschlagenen Erfindung. Der Stromkreis wird von einer elektrischen Energiequelle
16 gespeist und kann durch eine Auslösevorrichtung 13 geschlossen werden. Dieser Schließvorgang
kann dabei beispielsweise an eine Betätigung des Stellknopfs 25 gekoppelt sein, sodass
durch Druckausübung auf den Stellknopf 25 der elektrische Stromkreis mittels Auslösevorrichtung
13 geschlossen werden kann. Die Plusleitung 21 des Stromkreises verläuft vom Pluspol
der elektrischen Energiequelle 16 bis zum Kontaktpunkt 14, welcher lagefest mit dem
Handgriff 2 ausgeführt ist. Dieser Kontaktpunkt 14 stellt die elektrische Verbindung
zwischen Plusleitung 21 und Heizdraht 6 her. Wie dem elektrischen Schema zu entnehmen
ist, wird dabei nur jener Abschnitt 8 des Heizdrahts 6 von Strom durchflossen, welcher
sich vom Kontaktpunkt 14 bis zum vorderen Ende 19 des Heizdrahts 6 erstreckt. Am vorderen
Ende 19 des Heizdrahts 6 ist dieser mit einem elektrischen Leiter 15 verbunden, welcher
bis zum Stromabnehmer 23 verläuft. Der Stromabnehmer 23 ist am Widerstandselement
10 verschiebbar angeordnet, wobei die Position des Stromabnehmers 23 von der relativen
Lage der Klinge 4 in Bezug zum Handgriff 2 abhängig ist. Dadurch ist auch der sich
ergebende Widerstandswert des Widerstandselements 10 abhängig von der Stellung der
Klinge 4 in Bezug zum Handgriff 2. Ein Ende des Widerstandselements 10 ist mit der
Minusteitung 22 verbunden, welche über die Auslösevorrichtung 13 zum Minuspol der
elektrischen Energiequelle 16 verläuft.
[0025] Fig. 5a zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Seitenansicht und Fig.
5b zeigt eine entsprechende Draufsicht. Hierbei ist die elektrische Energiequelle
16 im hinteren Bereich des Handgriffs 2 integriert. Der Handgriff 2 weist eine schlitzförmige
Ausnehmung auf, durch die der Stellknopf 25 durch den Handgriff 2 hindurchragt. Entlang
dieses Schlitzes kann nun durch Betätigen des Stellknopfs 25 die Schneideinrichtung
3 aus dem Handgriff 2 ausgeschoben bzw. in den Handgriff 2 eingeschoben werden. Entlang
des Schlitzes ist eine Skala 18 angebracht, um die Länge des aus dem Handgriff 2 herausragenden,
aktiven Abschnitts 8 der Schneldeinrichtung 3 bestimmen zu können. Die Vorrichtung
1 weist darüber hinaus zwei Justiereinrichtungen 11 auf, welche schwenkbar am Handgriff
2 angelenkt sind. Durch entsprechende Positioniervorrichtungen 17 für die beiden Justiereinrichtungen
11 können diese in definierten Wirkelstellungen zur Längsrichtung des Handgriffs 2
fixiert werden. Dies erleichtert insbesondere das Schneiden von bestimmten Winkeln
oder beispielsweise das Schneiden von Nuten, Vertiefungen, Gehrungen und Leibungen.
[0026] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 in einer perspektivischen
Darstellung. Hierbei ist die Schneideinrichtung 3 quer zur Längsemtreckung des Handgriffs
2 angeordnet und der Heizdraht 6 ist von der Klinge 4 beabstandet. Diese Variante
der Vorrichtung 1 eignet sich insbesondere zum Ebnen von vertikalen Polystyroloberflächen.
[0027] Fig. 7 zeigt die Verwendung der Justiereinrichtungen 11 zum Schneiden von definierten
Winkeln in einer Draufsicht. Dazu werden die beiden Justiereinrichtungen 11 der Vorrichtung
1 gemäß dem gewünschten zu schneidenden Winkel eingestellt und z.B. mittels Positioniervorrichtungen
17 (siehe Fig. 5b) entsprechend fixiert. Die Justiereinrichtungen 11 dienen gleichzeitig
als Anschlag am Werkstück 12. Somit kann durch die Justiereinrichtungen 11 ein stabiler
Schnitt durch das Werkstück 12 mit einem gewünschten Schnittwinkel durchgeführt werden.
1. Portable Vorrichtung (1) zum Schneiden von Thermoplasten, insbesondere Polystyrolen,
welche einen Handgriff (2) und eine erhitzbare Schneideinrichtung (3) umfasst, wobei
die Schneideinrichtung (3) eine Klinge (4) und einen der Klinge (4) vorgelagerten
Heizdraht (6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (3) relativ zum Handgriff (2) verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizdraht (6) von der Klinge (4) beabstandet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (3) in Längsrichtung des Handgriffs (2) in eine entsprechende
Ausnehmung (7) desselben ein- und ausschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (3) relativ zum Handgriff (2) stufenlos verschiebbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (3) relativ zum Handgriff (2) in Stufen arretierbar verschiebbar
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass nur ein Abschnitt (8) des Heizdrahts (6) erhitzbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass nur der aus dem Handgriff (2) ausgeschobene Abschnitt (8) des Heizdrahts (6) erhitzbar
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizdraht (6) spannbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufrollvorrichtung (9) vorgesehen ist, durch die der Heizdraht (6) aufrollbar
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auslösevorrichtung (13) zum Erhitzen der Schneideinrichtung (3) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Widerstandselement (10) vorgesehen ist, welches einen von der relativen
Position der Schneideinrichtung (3) in Bezug auf den Handgriff (2) abhängigen Widerstandswert
aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Justiereinrichtung (11) zum Ausrichten der Schneideinrichtung (3) retativ zu
einem Werkstück (12) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Justiereinrichtung (11) schwenkbar am Handgriff (2) angelenkt ist.