(19)
(11) EP 2 540 924 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.2013  Patentblatt  2013/01

(21) Anmeldenummer: 12174347.0

(22) Anmeldetag:  29.06.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 1/76(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 01.07.2011 DE 102011051510

(71) Anmelder: Korff, Michael
54-060 Wroclaw (PL)

(72) Erfinder:
  • Korff, Michael
    54-060 Wroclaw (PL)

(74) Vertreter: Borchert, Uwe Rudolf et al
Puschmann Borchert Bardehle Patentanwälte Partnerschaft Bajuwarenring 21
82041 Oberhaching
82041 Oberhaching (DE)

   


(54) Distanzstück für gedämmte Tragstrukturen


(57) Die Erfindung betrifft ein Distanzstück (10) für gedämmte Tragstrukturen (12) mit einem ersten Ankerteil (16) zum Verankern mit Hilfe zumindest eines weiteren, dem ersten Ankerteil (16) zugeordneten Ankerteils (10a, 30, 34, 36) an einer Tragstruktur (12) und einem zweiten Ankerteil (18) zum Befestigen einer Verkleidung (20) mit Hilfe zumindest eines weiteren, dem zweiten Ankerteil (18) zugeordneten Ankerteils (10a, 30, 34, 36) an dem Distanzstück (10), wobei die Länge des Distanzstücks (10) durch die Stärke der Dämmung (14) bestimmt ist, welche das Distanzstück (10) durchgreift. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, , dass der erste Ankerteil (10a, 30, 34, 36) und der zweite Ankerteil (10a, 30, 34, 36) durch einen Dämmkörper thermisch voneinander entkoppelt sind, wobei der Dämmkörper fest mit dem ersten Ankerteil (10a, 30, 34, 36) und dem zweiten Ankerteil (10a, 30, 34, 36) verbunden ist und eine Kraftübertragung von dem zweiten Ankerteil (10a, 30, 34, 36) über das erste Ankerteil (10a, 30, 34, 36) auf die Tragstruktur (12) ermöglicht.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Distanzstück für gedämmte Tragstrukturen gemäß der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art.

[0002] Derartige Distanzstücke für gedämmte Tragstrukturen dienen dazu, die auf eine Tragstruktur aufgebrachte Dämmung zu durchgreifen, um daran Fassaden- oder Dachelemente zu befestigen. Die Tragstruktur kann hierbei beispielsweise eine Hauswand sein, auf die Dämmmaterial aufgebracht ist. Auf das Dämmmaterial kommen dann Fassadenelemente, die über das Distanzstück mit der Hauswand fest verbunden werden. Hierfür weist das Distanzstück ein erstes Ankerteil auf, dass der Tragstruktur zugeordnet ist und über das das Distanzstück mit Hilfe zumindest eines weiteren, dem ersten Ankerteil zugeordneten Ankerteil an der Tragstruktur befestigt werden kann. Auf der diesem Ankerteil entfernt gelegenen Seite des Distanzstückes ist ein zweites Ankerteil vorgesehen. Dieses zweite Ankerteil dient mit Hilfe zumindest eines weiteren, dem zweiten Ankerteil zugeordneten Ankerteil zum Befestigen einer Verkleidung, beispielsweise eines Fassadenelements, an dem Distanzstück und somit an der Tragstruktur in Form eine Hauswand oder eines Daches.

[0003] Die Länge des Distanzstücks wird hierbei im Wesentlichen durch die Stärke der auf der Tragstruktur aufliegenden Dämmung bestimmt, welche das Distanzstück durchgreift. In der Regel ist das Distanzstück über eine Konsole mit der Hauswand verbunden, beispielsweise mit Hilfe eines Gewindebolzens. Der Gewindebolzen greift dabei in eine Ausnehmung im Distanzstück ein, welches das erste Ankerteil bildet. Zudem greift der Gewindebolzen auch in eine Ausnehmung der Konsole ein, welches ebenfalls ein Ankerteil bildet. Der Bolzen bildet ebenfalls ein Ankerteil. Diese Ankerteile bilden zusammen einen ersten Anker zur Befestigung des Distanzstücks an der Konsole und darüber an der Hauswand. Entsprechend kann der zweite Anker aufgebaut sein. Für die Ausbildung der Anker aus verschiedenen Ankerteilen gibt es unterschiedlichste Lösungen, die alle unter dem Begriff Anker und Ankerteil im Sinne dieser Erfindung fallen.

[0004] Es ist bekannt, dass der erste Ankerteil und der zweite Ankerteil durch einen Dämmkörper thermisch voneinander entkoppelt sind, wobei der Dämmkörper fest mit dem ersten Ankerteil und dem zweiten Ankerteil verbunden ist. Eine Kraftübertragung von dem zweiten Ankerteil über das erste Ankerteil auf die Tragstruktur wird dadurch ermöglicht. Ein derartiges Distanzstück für gedämmte Tragstrukturen ist aus der DE 297 09 984 U1 bekannt. Nachteilig an dem bekannten Distanzstück ist, dass die thermische Entkopplung außerhalb des Dämmkörpers erfolgt. Es kommt zu einer Kälte- / Wärmeleitung durch das Dämmmaterial hindurch.

[0005] Aus der DE 20 2010 009 614 U1 ist ein Befestigungsanker für ein Halteelement bekannt. Der Befestigungsanker besteht aus einem ersten und zweiten Abschnitt, die thermisch voneinander entkoppelt sind. Jedoch ragt auch hier ein Abschnitt von außen in das Dämmmaterial hinein, so dass es zu Kondenswasserbildung im Dämmmaterial kommen kann.

[0006] Bei anderen Ausführungen bei den bekannten Distanzstücken ist es nachteilig, dass diese Wärmebrücken bilden. Trotz gedämmter Tragstruktur kann über das Fassadenelement, die Konsole, das Distanzstück und wieder über die Konsole es zu einer Wärmebrücke/Kältebrücke kommen. Dies ist insbesondere an Fassaden oder Dächern nachteilig. Es besteht daher großer Bedarf an einer Lösung dieses Problems.

[0007] Der Anmelder hat in einer parallelen Anmeldung Konsolen entwickelt, welche thermisch entkoppelt sind. Jedoch genügt dies bei gedämmten Tragstrukturen nicht, da die Verwendung einer thermisch entkoppelten Konsole im Zusammenhang mit einer gedämmten Tragstruktur zu einer Wärme/Kälteleitung von dem Fassadenelement bis zur Konsole kommt. Es bildet sich dadurch Kondenswasser zwischen Fassadenelement und auf der Tragstruktur angeordneter Konsole, was unerwünscht ist, da es zu Folgeschäden führt.

[0008] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Distanzstück für gedämmte Tragstrukturen gemäß der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art derart weiterzubilden, dass Wärmebrücken/Kältebrücken von vornherein vermieden werden und auch bei Beschädigung des Dämmkörpers die Funktion des Distanzstückes gewahrt bleibt. Dabei sollen die konstruktiven Möglichkeiten eines solchen Distanzstückes jedoch nicht unbedingt eingeschränkt werden.

[0009] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.

[0010] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.

[0011] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass von vornherein ein thermisch entkoppeltes Distanzstück geschaffen wird, bei der das erste Ankerteil auf der einen Seite und das zweite Ankerteil 1 auf der anderen Seite thermisch voneinander entkoppelt sind und eine unlösbare, unverlierbare Baueinheit bilden. Die thermische Entkopplung erfolgt dabei durch einen Dämmkörper. Der Dämmkörper bildet das Distanzstück und weist eine von dem Dämmkörper umgebene Hilfsanschlagseinrichtung auf. Der Dämmkörper kann dabei einstückig, materialeinheitlich oder mehrstückig und/oder zusammengesetzt ausgebildet sein.

[0012] Nach der Erfindung wird das Distanzstück durch den Dämmkörper gebildet. Zudem ist eine in zumindest einer Richtung wirksame erste Hilfsanschlageinrichtung im Dämmkörper vorgesehen, welche beabstandet zu dem ersten und zweiten Ankerteil angeordnet ist. Die erste und zweite Hilfsanschlagvorrichtung kommt erst bei Beschädigung des Dämmköpers und einem aufeinander zubewegen aufgrund einer anliegenden Kraft mit zumindest einem Ankerteil in Anlage und wird dadurch wirksam, indem die Verbindung der beiden Ankerteile nunmehr über die Hilfsanschlageinrichtung aufrechterhalten wird.

[0013] Der Schwachpunkt des Distanzstücks ist der Dämmkörper, da zwischen dem ersten Ankerteil und dem zweiten Ankerteil hohe Kräfte übertragen werden. Bei Überbeanspruchung kann der Dämmkörper zu Schaden kommen. Damit das Distanzstück trotzdem wirksam ist, und das erste Ankerteil und das zweite Ankerteil weiterhin unverlierbar miteinander verbunden bleiben, ist nach der Erfindung die in zumindest eine Richtung wirksame erste Hilfsanschlageinrichtung im Dämmkörper vorgesehen. Hierdurch wird gewährleistet, dass beispielsweise die über das Distanzstück montierte Fassadenelemente weiterhin gehalten werden, auch wenn der Dämmkörper - aus welchen Gründen auch immer- beschädigt ist und eine Kraftübertragung zwischen dem ersten Ankerteil über den Dämmkörper auf das zweite Ankerteil nicht mehr gewährleistet ist.

[0014] Wie Eingangs bereits ausgeführt wurde, sind das erste und zweite Ankerteil jeweils Teil eines ersten und zweiten Ankers. Im Zusammenwirken mit anderen Ankerteilen, bilden sie den jeweiligen Anker. Das Ankerteil des Distanzstücks kann dabei durch ein Rohr, einen Gewindebolzen, eine Schiene, einen Haken und/oder einen Stift gebildet sein. Jegliche Verbindungsform ist denkbar, welche das Distanzstück beispielsweise mit einer Konsole oder unmittelbar auf einer Tragstruktur befestigt bzw. einer Verkleidung, beispielsweise in Form eines Fassadenelements.

[0015] Vorzugsweise weist das Distanzstück in der Draufsicht eine rechteckige Ausbildung auf, und kann in der Unteransicht eine gestufte Ausbildung aufweisen.

[0016] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das erste Ankerteil über eine Konsole mit der Tragstruktur und/oder das zweite Ankerteil über eine Konsole mit der Verkleidung verbunden.

[0017] Um eine optimale Kraftübertragung über den Dämmkörper zu ermöglichen, ist die Hilfsanschlageinrichtung im Dämmkörper so gestaltet, dass eine möglichst große Oberfläche für die Anlage an dem jeweiligen Ankerteil gegeben ist.

[0018] Vorzugsweise umgreift die Hilfsanschlageinrichtung den ersten und/oder zweiten Ankerteil mit einem ersten bzw. zweiten Anschlagteil zumindest teilweise, insbesondere vollständig. Dabei ist das erste und zweite Anschlagteil fest miteinander verbunden.

[0019] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind zwei erste Ankerteile und zwei zweite Ankerteile sowie zwei erste Anschlagteile und zwei zweite Anschlagteile vorgesehen.

[0020] Vorzugsweise sind dabei die beiden ersten und die beiden zweiten Ankerteilejeweils nebeneinander und die ersten und die zweiten Ankerteile auf zueinander entfernt gelegenen Seiten des Distanzstückes angeordnet.

[0021] Die ersten und zweiten Anschlagteile können dabei über Streben miteinander verbunden sein, wobei die Streben über Kreuz oder parallel zueinander verlaufen können.

[0022] Denkbar ist auch, dass die Hilfsanschlageinrichtung durch eine Bewährungsmatte gebildet wird, wobei Ausnehmungen in der Bewährungsmatte die Anschlagteile bilden oder Ring- oder Rohrstücke mit der Matte verbunden sind und diese die Anschlagteile bilden. Die Ring- oder Rohrstücke können dabei in Umfangsrichtung geschlossen oder bereichsweise offen ausgebildet sein.

[0023] Die Bewährungsmatte kann dabei aus Kohlefaser verstärktem Kunststoff, GFK, Edelstahl oder einem minderleitenden festen Material bestehen.

[0024] Für bestimmte Anwendungen ist es von Vorteil, wenn der Dämmkörper feuerfest ausgebildet ist, um auch im Brandfall seine Funktion, zumindest über einen gewissen Zeitraum, uneingeschränkt ausführen zu können.

[0025] Der Dämmkörper kann ein Schaumstoff sein, der mit Gaseinschlüssen in jeweils einem Hohlraum versehen ist, insbesondere Polyurethan-Hart-Schaum umfassend. Dabei kann er auch als hochdämmfähiger Dämmkörper ausgebildet sein. Um eine optimale Isolierung zu gewährleisten, umgibt der Dämmkörper weitestgehend alle wärmeleitenden Teile.

[0026] Der Werkstoff des Dämmkörpers kann hinsichtlich der gewünschten Belastung an seine Grenzen kommen. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung können daher in Bereichen, in denen bei Gebrauch Spannungsspitzen auftreten, zumindest thermisch oder thermisch und elektrisch minderleitende oder thermisch oder thermisch und elektrisch nicht leitende Werkstoffe eingebracht werden, wie Kohlefaser-Stifte, GFK-Profile, Keramik, Glas, Silikon und ähnliches. Der Dämmkörper umfasst somit derartige dämmende Verstärkungen als auch einen Dämmwerkstoff.

[0027] Die Ankerteile können aus metallischem Werkstoff insbesondere aus demselben Werkstoff bestehen.

[0028] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der Ankerteil ein Gewinde, einen Schnellverschluss, einen Bajonettverschluss, eine Rastverbindung und/oder ähnliches auf, über welche die Verbindung mit einem weiteren Ankerteil herstellbar ist.

[0029] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.

[0030] In der Beschreibung, in den Ansprüchen und in der Zeichnung werden die in der unten aufgeführten Liste der Bezugzeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugzeichen verwendet. In der Zeichnung bedeutet:
Fig. 1
eine Seitenschnittansicht eines an eine Tragstruktur montierten Distanzstücks nach der Erfindung, an das ein Fassadenelement angebracht ist;
Fig. 2
eine Seitenschnittansicht einer ersten Ausführungsform des Distanzstückes, wie es in Fig. 1 im montierten Zustand dargestellt ist;
Fig. 3
eine Draufsicht von Fig. 2;
Fig. 4
eine Draufsicht mit Schnittdarstellungen einer zweiten Ausführungsform des Distanzstücks im montierten Zustand;
Fig. 5
eine vergrößerte Detaildarstellung A von Fig. 4;
Fig. 6
eine Draufsicht mit Schnittdarstellungen einer dritten Ausführungsform des Distanzstücks im montierten Zustand;
Fig. 7
eine vergrößerte Detaildarstellung A von Fig. 6;
Fig. 8
eine Draufsicht mit Schnittdarstellungen einer vierten Ausführungsform des Distanzstücks im montierten Zustand;
Fig. 9
eine vergrößerte Detaildarstellung A von Fig. 8;
Fig. 10
eine Seitenansicht mit Schnittdarstellungen einer fünften Ausführungsform des Distanzstücks im montierten Zustand;
Fig. 11
eine vergrößerte Detaildarstellung A von Fig. 10, und
Fig. 12
eine Seitenschnittansicht einer sechsten Ausführungsform des Distanzstückes;
Fig. 13
eine Schnittansicht gemäß der Linie A -A von Fig. 12.


[0031] In den Fig. 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform eines Distanzstückes 10 der Erfindung dargestellt. Das Distanzstück ist als flaches längliches Bauteil ausgebildet und durchgreift im montierten Zustand, siehe Fig. 1, eine auf eine Fassade 12 aufgebrachte Dämmung 14. Über einen Innenanker 16 ist das Distanzstück 10 mit der Fassade 12 auf der einen Seite fest verbunden. Auf der anderen Seite ist das Distanzstück 10 über einen Außenanker 18 mit einem Fassadenelement 20 fest verbunden. Das Fassadenelement 20 wird über den Außenanker 18, das Distanzstück 10, den Innenanker 16 an der Fassade 12, also einer festen Tragstruktur, befestigt. Der Zwischenraum zwischen Fassade 12 und Fassadenelement 20 ist vollständig mit Dämmung 14 ausgefüllt.

[0032] Das Distanzstück 10 ist an seinen Enden schmaler ausgebildet, siehe Figur 3. Der Innenanker 16 und der Außenanker 18 umgreifen jeweils die zugeordneten Enden des Distanzstückes 10 beidseitig und sind mit dem Distanzstück 10 verschraubt. Hierfür sind im Innenanker Bohrungen 16a vorgesehen, im Außenanker Bohrungen 18a, welche im montierten Zustand mit zugeordneten Bohrungen 10a des Distanzstückes 10 fluchten. Die Bohrungen 16a und 10a auf der einen Seite und 18a und 10a auf der anderen Seite werden von hier nicht dargestellten Schrauben 34 durchgriffen und mittels einer Mutter 36 fixiert. Der Innenanker 16 und der Außenanker 18 sind einander entsprechend aufgebaut und weisen jeweils einen Flansch 16b bzw. 18b auf. Über den Flansch 16b ist der Innenanker 16 mit der Fassade 12 mittels Schrauben 22 verschraubt. Der Außenanker 18 ist über seinen Flansch 18b mittels Schrauben 24 mit dem Fassadenelement 20 verschraubt. Der Flansch 16b und die beiden das Distanzstück 10 seitlich umgreifende Seitenteile 16c des Innenankers 16 sind miteinander verschweißt. In gleicher Weise ist der Flansch 18b mit den Seitenteilen 18c, welche das Distanzstück 10 seitlich umgreifen, verschweißt. Die Seitenteile 16c und 18c sind jeweils an die Verbindungsbereiche des Distanzstücks 10 im Bereich der Bohrungen 10a des Distanzstücks 10 angepasst. Die seitliche Erstreckung der Einheit aus den Seitenteilen 16c und dem zugeordneten Verbindungsbereich des Distanzstückes 10 auf der einen Seite und den Seitenteilen 18c und dem zugeordneten Verbindungsbereich des Distanzstückes 10 auf der anderen Seite entspricht in etwa der Dicke des Distanzstückes 10 im mittleren Bereich, siehe Fig. 3

[0033] Wie insbesondere der Fig. 2 zu entnehmen ist, ist im inneren des Distanzstückes 10 jeweils ein die Bohrung 10a begrenzendes Verstärkungsrohrs 30 sowie eine dieses Verstärkungsrohr 30 in Abstand umgebende Buchse 26 vorgesehen. Die Buchsen 26 sind über Streben 28 diagonal miteinander verbunden.

[0034] Das Distanzstück 10 wird durch Dämmmaterial gebildet. Zwischen der Buchse 26 und dem die Bohrung 10a begrenzenden Verstärkungsrohrs 30 ist Dämmmaterial angeordnet. Hierdurch sind die einzelnen Bohrungen 10a und somit die einzelnen Verbindungen des Distanzstücks 10 mit dem Innenanker 16 und dem Außenanker 18 thermisch voneinander entkoppelt. Die Buchse 26 mit der Strebe 28 bilden gegenüber dem Verstärkungsrohr 30 und der zugeordneten Schraube 22 bzw. 24 eine zumindest in einer Richtung wirksame erste Hilfsanschlagseinrichtung im Dämmkörper des Distanzstücks 10, welche beabstandet zum Verstärkungsrohr 30 angeordnet ist, und welche erst bei Beschädigung des Dämmkörpers und einem aufeinander zu bewegen aufgrund einer anliegenden Kraft mit zumindest einem Verstärkungsrohr 30 im Zusammenwirken mit der zugeordneten Schraube 34 und dadurch mit dem zugeordneten Innenanker 16 bzw. Außenanker 18 in Anlage kommt und wirksam wird. Hierdurch bleibt die Verbindung zwischen Verstärkungsrohr 30 und zugeordneter Schraube 34 und Innenanker 16 bzw. Außenanker 18 auch bei Beschädigung des Dämmmaterials des Distanzstücks aufrechterhalten.

[0035] Nachdem die Buchsen 26 jede Bohrung 10a und somit jedes Verstärkungsrohr 30 im Abstand umgeben, dazwischen Dämmmaterial angeordnet ist und die Buchsen 26 über Streben 28 diagonal miteinander in Verbindung stehen, wird auf alle Fälle bei Beschädigung die Funktion des Distanzstückes 10 und somit das Halten des Fassadenelementes 20 an der Fassade 12 durch die Buchsen 26 und die Streben 28 gebildete Hilfsanschlageinrichtung 32 aufrecht erhalten.

[0036] In den Fig. 4 bis 11 sind weitere Ausführungsformen eines Innenankers 16, eines Außenankers 18 und eines Distanzstückes 10 nach der Erfindung dargestellt. Für gleiche Teile werden im Folgenden auch gleiche Bezugszeichen verwendet. Die Distanzstücke 10 und die Anker 16, 18 unterscheiden sich jeweils durch die Art der Verbindung des Distanzstückes 10 mit dem Anker 16, 18 im Hinblick auf die Ausformung. Das Prinzip der Hilfsanschlageinrichtung 32 bleibt jedoch erhalten. Sie ist dann jedoch an die spezielle Verbindungsausformung zwischen Distanzstück 10 und dem jeweiligen Innen- und Außenanker 16, 18 angepasst.

[0037] In den Fig. 4 und 5 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Der Innenanker 16 ist über die Schrauben 22 mit der Fassade 12 fest verbunden. Der Innenanker 16 weist eine Schiene 16d auf, welche einstückig mit dem Flansch 16b des Innenankers 16 verbunden ist. Die Schiene 16d ist mit Bohrungen 16a versehen. Die Bohrung 16a wird von Schrauben 34 durchgriffen. Das Distanzstück 10 umgreift die Schiene 16d beidseitig und weist bei der Bohrung 16a die zugeordnete Bohrung 10a auf. Die Schraube 34 durchgreift die Bohrung 10a und 16a und ist auf der dem Schraubenkopf der Schraube 34 gegenüberliegenden Seite mit einer Mutter 36 fixiert. In entsprechender Weise ist der Außenanker 18 ausgebildet und mit dem Distanzstück 10 verbunden.

[0038] Die Hilfsanschlageinrichtung 32, welche der Fig. 5 zu entnehmen ist, umgreift die Bohrung 10a im Abstand. Im vorliegenden Fall sind zwei Streben 28 vorgesehen, welche parallel zueinander verlaufen und mit entsprechenden Buchsen 26 verbunden sind, welche seitlich der Schiene 16d im Distanzstück 10 angeordnet sind und beabstandet zu der Bohrung 10a sind.

[0039] In den Fig. 6 und 7 ist die Verbindung zwischen Innenanker 16 und Distanzstück 10 so ausgebildet, dass das Distanzstück 10 T-förmig in eine Hohlschiene 16e des Innenankers 16 eingreift. Der Außenanker 18 ist entsprechend ausgebildet. Die Hilfsanschlageinrichtung 32 ist ebenfalls als T-Träger ausgebildet und innerhalb des Distanzstücks 10 beabstanded zur Hohlschiene 16e angeordnet.

[0040] In den Fig. 8 und 9 ist eine vierte Ausführungsform der Erfindung dargestellt. In Fig. 8 ist eine Seitenansicht dargestellt. Der Innenanker 16 bildet dabei einen Haken 16f, in den das Distanzstück 10 entsprechend angepasst U-förmig eingreift. Der Außenanker 18 ist mit dem Fassadenelement 20 verschweißt. Entsprechend der Form des Distanzstückes 10 ist die Hilfsanschlageinrichtung 32 ausgebildet, und zwar als innen angeordneter Kernträger, der beabstandet zur Auflagefläche ist. Zwischen der Hilfsanschlageinrichtung 32 und der Auflagefläche ist der Dämmkörper angeordnet.

[0041] In den Fig. 10 und 11 ist eine fünfte Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Der Innenanker 16 ist dabei als T-Schiene 16g ausgebildet. Das Distanzstück 10 umgreift die T-Schiene 16g. Innerhalb des Distanzstückes 10 ist ein Metallkern eingebracht, der die Form des Distanzstücks aufweist, jedoch beabstanded zur Auflagefläche des Distanzstückes 10 ausgebildet ist. Der Metallkern bildet die Hilfsanschlageinrichtung 32. Der Innenanker 16 und der Außenanker 18 sind einander entsprechend ausgebildet.

[0042] In den Fig. 11 und 12 ist eine sechste Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Die eine Verstärkungsplatte 38 mit Ausnehmungen 40 die Hilfsanschlageinrichtung 32 bildet, wobei die Ausnehmungen 40 in der Verstärkungsplatte 38 die Anschlagteile für die in die Bohrung 10a jeweils eingebrachte Schraube 34 mit Mutter 36 bilden. Alternativ kann wie in der ersten Ausführungsform auch ein die Bohrung 10a begrenzendes Verstärkungsrohr 30 vorgesehen sein, wobei in Abstand zu diesem Verstärkungsrohr 30 dann die Ausnehmung 40 der Verstärkungsplatte 38 angeordnet ist, welche die Funktion der Buchse 26 der ersten Ausführungsform übernimmt. Zwischen der Bohrung 10a des Distanzstücks 10 und der Ausnehmung 40 ist Dämmmaterial, damit die Verstärkungsplatte 38 thermisch gegenüber der Schraube 34 und somit gegenüber dem Innenanker 16 bzw. dem Außenanker 18 entkoppelt ist. Die Verstärkungsplatte 38 kann dabei aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, GFK,

[0043] Edelstahl oder einem minderleitenden festen Material bestehen.

Bezugszeichenliste



[0044] 
10
Distanzstück
10a
Bohrung
12
Fassade, Tragstruktur
14
Dämmung
16
Innenanker
16a
Bohrung
16b
Flansch
16c
Seitenteil
16d
Schiene
16e
Hohlschiene
16f
Hacken
16g
T-Schiene
18
Außenanker
18a
Bohrung
18b
Flansch
18c
Seitenteil
20
Fassadenelement
22
Schraube
24
Schraube
26
Buchse
28
Strebe
30
Verstärkungsrohr
32
Hilfsanschlageinrichtung
34
Schraube
36
Mutter
38
Verstärkungsplatte
40
Ausnehmung



Ansprüche

1. Distanzstück (10) für gedämmte Tragstrukturen (12) mit einem ersten Ankerteil (16) zum Verankern mit Hilfe zumindest eines weiteren, dem ersten Ankerteil (16) zugeordneten Ankerteils (10a, 30, 34, 36) an einer Tragstruktur (12) und einem zweiten Ankerteil (18) zum Befestigen einer Verkleidung (20) mit Hilfe zumindest eines weiteren, dem zweiten Ankerteil (18) zugeordneten Ankerteils (10a, 30, 34, 36) an dem Distanzstück (10), wobei die Länge des Distanzstücks (10) durch die Stärke der Dämmung (14) bestimmt ist, welche das Distanzstück (10) durchgreift, wobei der erste Ankerteil (10a, 30, 34, 36) und der zweite Ankerteil (10a, 30, 34, 36) durch einen Dämmkörper thermisch voneinander entkoppelt sind, wobei der Dämmkörper fest mit dem ersten Ankerteil (10a, 30, 34, 36) und dem zweiten Ankerteil (10a, 30, 34, 36) verbunden ist und eine Kraftübertragung von dem zweiten Ankerteil (10a, 30, 34, 36) über das erste Ankerteil (10a, 30, 34, 36) auf die Tragstruktur (12) ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzstück durch den Dämmkörper gebildet ist, dass eine in zumindest einer Richtung wirksame erste Hilfsanschlageinrichtung (32) im Dämmkörper vorgesehen ist, welche beabstandet zu dem ersten und zweiten Ankerteil (10a, 30, 34, 36) angeordnet ist, welche erst bei Beschädigung des Dämmkörpers und einem aufeinander zu bewegen aufgrund einer anliegenden Kraft mit zumindest einem Ankerteil (10a, 30, 34, 36) in Anlage kommt und wirksam wird, in dem die Verbindung der beiden Ankerteile (10a, 30, 34, 36) nunmehr über die Hilfsanschlageinrichtung (32) aufrecht erhalten wird.
 
2. Distanzstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ankerteil (10a, 30, 34, 36) und/oder der zweite Ankerteil (10a, 30, 34, 36) jeweils durch ein Rohr (30), einen Gewindebolzen (34, 36), Schiene, Hacken und/oder einen Stift gebildet ist.
 
3. Distanzstück nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine in der Draufsicht rechteckige Ausbildung.
 
4. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine in der Unteransicht gestufte Ausbildung.
 
5. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ankerteil (10a, 30, 34, 36) über eine Konsole (16) mit der Tragstruktur (12) und/oder der zweite Ankerteil (10a, 30, 34, 36) über eine Konsole (18) mit der Verkleidung (20) verbunden ist.
 
6. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsanschlageinrichtung (32) im Dämmkörper so gestaltet ist, dass eine möglichst große Oberfläche für die Anlage an dem jeweiligen Ankerteil (10a, 30, 34, 36) gegeben ist.
 
7. Distanzstück nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsanschlageinrichtung (32) mit einem ersten Anschlagteil (26) für das erste Ankerteil (10a, 30, 34, 36) und einem zweiten Anschlagteil (26) das zweite Ankerteil (10a, 30, 34, 36) versehen ist und das Anschlagteil (26) das jeweilige Ankerteil (10a, 30, 34, 36) zumindest teilweise, insbesondere vollständig, umgreift.
 
8. Distanzstück nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite Anschlagteil (26) fest miteinander verbunden ist.
 
9. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei erste Ankerteile (10a, 30, 34, 36) und zwei zweite Ankerteile (10a, 30, 34, 36) sowie zwei Anschlagteile (26) und zwei zweite Anschlagteile (26) vorgesehen sind.
 
10. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden ersten und die beiden zweiten Ankerteile (10a, 30, 34, 36) jeweils nebeneinander und die ersten und die zweiten Ankerteile (10a, 30, 34, 36) auf zueinander entfernt gelegenen Seiten des Distanzstücks (10) angeordnet sind.
 
11. Distanzstück nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Anschlagteile über Streben (28) miteinander verbunden sind.
 
12. Distanzstück nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Streben (28) über Kreuz oder parallel zueinander verlaufen.
 
13. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewährungsmatte oder eine Verstärkungsplatte (38) mit Ausnehmungen (40) die Hilfsanschlageinrichtung (32) bildet, wobei die Ausnehmungen (40) in der Bewährungsmatte/Verstärkungsplatte (38) die Anschlagteile bilden oder mit der Matte verbundene Ring- oder Rohrstücke (26).
 
14. Distanzstück nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewährungsmatte/Verstärkungsplatte (38) aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, GFK, Edelstahl oder einem minderleitenden festen Material besteht.
 
15. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerteil (10a, 30, 34, 36) ein Gewinde, einen Schnellverschluss, einen Bajonettverschluss, eine Rastverbindung, und/oder ähnliches aufweist, über welche die Verbindung mit einem weiteren Ankerteil herstellbar ist.
 




Zeichnung


























Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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