[0001] Die Erfindung betrifft ein Distanzstück für gedämmte Tragstrukturen gemäß der im
Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art.
[0002] Derartige Distanzstücke für gedämmte Tragstrukturen dienen dazu, die auf eine Tragstruktur
aufgebrachte Dämmung zu durchgreifen, um daran Fassaden- oder Dachelemente zu befestigen.
Die Tragstruktur kann hierbei beispielsweise eine Hauswand sein, auf die Dämmmaterial
aufgebracht ist. Auf das Dämmmaterial kommen dann Fassadenelemente, die über das Distanzstück
mit der Hauswand fest verbunden werden. Hierfür weist das Distanzstück ein erstes
Ankerteil auf, dass der Tragstruktur zugeordnet ist und über das das Distanzstück
mit Hilfe zumindest eines weiteren, dem ersten Ankerteil zugeordneten Ankerteil an
der Tragstruktur befestigt werden kann. Auf der diesem Ankerteil entfernt gelegenen
Seite des Distanzstückes ist ein zweites Ankerteil vorgesehen. Dieses zweite Ankerteil
dient mit Hilfe zumindest eines weiteren, dem zweiten Ankerteil zugeordneten Ankerteil
zum Befestigen einer Verkleidung, beispielsweise eines Fassadenelements, an dem Distanzstück
und somit an der Tragstruktur in Form eine Hauswand oder eines Daches.
[0003] Die Länge des Distanzstücks wird hierbei im Wesentlichen durch die Stärke der auf
der Tragstruktur aufliegenden Dämmung bestimmt, welche das Distanzstück durchgreift.
In der Regel ist das Distanzstück über eine Konsole mit der Hauswand verbunden, beispielsweise
mit Hilfe eines Gewindebolzens. Der Gewindebolzen greift dabei in eine Ausnehmung
im Distanzstück ein, welches das erste Ankerteil bildet. Zudem greift der Gewindebolzen
auch in eine Ausnehmung der Konsole ein, welches ebenfalls ein Ankerteil bildet. Der
Bolzen bildet ebenfalls ein Ankerteil. Diese Ankerteile bilden zusammen einen ersten
Anker zur Befestigung des Distanzstücks an der Konsole und darüber an der Hauswand.
Entsprechend kann der zweite Anker aufgebaut sein. Für die Ausbildung der Anker aus
verschiedenen Ankerteilen gibt es unterschiedlichste Lösungen, die alle unter dem
Begriff Anker und Ankerteil im Sinne dieser Erfindung fallen.
[0004] Es ist bekannt, dass der erste Ankerteil und der zweite Ankerteil durch einen Dämmkörper
thermisch voneinander entkoppelt sind, wobei der Dämmkörper fest mit dem ersten Ankerteil
und dem zweiten Ankerteil verbunden ist. Eine Kraftübertragung von dem zweiten Ankerteil
über das erste Ankerteil auf die Tragstruktur wird dadurch ermöglicht. Ein derartiges
Distanzstück für gedämmte Tragstrukturen ist aus der
DE 297 09 984 U1 bekannt. Nachteilig an dem bekannten Distanzstück ist, dass die thermische Entkopplung
außerhalb des Dämmkörpers erfolgt. Es kommt zu einer Kälte- / Wärmeleitung durch das
Dämmmaterial hindurch.
[0005] Aus der
DE 20 2010 009 614 U1 ist ein Befestigungsanker für ein Halteelement bekannt. Der Befestigungsanker besteht
aus einem ersten und zweiten Abschnitt, die thermisch voneinander entkoppelt sind.
Jedoch ragt auch hier ein Abschnitt von außen in das Dämmmaterial hinein, so dass
es zu Kondenswasserbildung im Dämmmaterial kommen kann.
[0006] Bei anderen Ausführungen bei den bekannten Distanzstücken ist es nachteilig, dass
diese Wärmebrücken bilden. Trotz gedämmter Tragstruktur kann über das Fassadenelement,
die Konsole, das Distanzstück und wieder über die Konsole es zu einer Wärmebrücke/Kältebrücke
kommen. Dies ist insbesondere an Fassaden oder Dächern nachteilig. Es besteht daher
großer Bedarf an einer Lösung dieses Problems.
[0007] Der Anmelder hat in einer parallelen Anmeldung Konsolen entwickelt, welche thermisch
entkoppelt sind. Jedoch genügt dies bei gedämmten Tragstrukturen nicht, da die Verwendung
einer thermisch entkoppelten Konsole im Zusammenhang mit einer gedämmten Tragstruktur
zu einer Wärme/Kälteleitung von dem Fassadenelement bis zur Konsole kommt. Es bildet
sich dadurch Kondenswasser zwischen Fassadenelement und auf der Tragstruktur angeordneter
Konsole, was unerwünscht ist, da es zu Folgeschäden führt.
[0008] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Distanzstück für gedämmte Tragstrukturen
gemäß der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art derart weiterzubilden, dass
Wärmebrücken/Kältebrücken von vornherein vermieden werden und auch bei Beschädigung
des Dämmkörpers die Funktion des Distanzstückes gewahrt bleibt. Dabei sollen die konstruktiven
Möglichkeiten eines solchen Distanzstückes jedoch nicht unbedingt eingeschränkt werden.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 in Verbindung
mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
[0010] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0011] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass von vornherein ein thermisch entkoppeltes
Distanzstück geschaffen wird, bei der das erste Ankerteil auf der einen Seite und
das zweite Ankerteil 1 auf der anderen Seite thermisch voneinander entkoppelt sind
und eine unlösbare, unverlierbare Baueinheit bilden. Die thermische Entkopplung erfolgt
dabei durch einen Dämmkörper. Der Dämmkörper bildet das Distanzstück und weist eine
von dem Dämmkörper umgebene Hilfsanschlagseinrichtung auf. Der Dämmkörper kann dabei
einstückig, materialeinheitlich oder mehrstückig und/oder zusammengesetzt ausgebildet
sein.
[0012] Nach der Erfindung wird das Distanzstück durch den Dämmkörper gebildet. Zudem ist
eine in zumindest einer Richtung wirksame erste Hilfsanschlageinrichtung im Dämmkörper
vorgesehen, welche beabstandet zu dem ersten und zweiten Ankerteil angeordnet ist.
Die erste und zweite Hilfsanschlagvorrichtung kommt erst bei Beschädigung des Dämmköpers
und einem aufeinander zubewegen aufgrund einer anliegenden Kraft mit zumindest einem
Ankerteil in Anlage und wird dadurch wirksam, indem die Verbindung der beiden Ankerteile
nunmehr über die Hilfsanschlageinrichtung aufrechterhalten wird.
[0013] Der Schwachpunkt des Distanzstücks ist der Dämmkörper, da zwischen dem ersten Ankerteil
und dem zweiten Ankerteil hohe Kräfte übertragen werden. Bei Überbeanspruchung kann
der Dämmkörper zu Schaden kommen. Damit das Distanzstück trotzdem wirksam ist, und
das erste Ankerteil und das zweite Ankerteil weiterhin unverlierbar miteinander verbunden
bleiben, ist nach der Erfindung die in zumindest eine Richtung wirksame erste Hilfsanschlageinrichtung
im Dämmkörper vorgesehen. Hierdurch wird gewährleistet, dass beispielsweise die über
das Distanzstück montierte Fassadenelemente weiterhin gehalten werden, auch wenn der
Dämmkörper - aus welchen Gründen auch immer- beschädigt ist und eine Kraftübertragung
zwischen dem ersten Ankerteil über den Dämmkörper auf das zweite Ankerteil nicht mehr
gewährleistet ist.
[0014] Wie Eingangs bereits ausgeführt wurde, sind das erste und zweite Ankerteil jeweils
Teil eines ersten und zweiten Ankers. Im Zusammenwirken mit anderen Ankerteilen, bilden
sie den jeweiligen Anker. Das Ankerteil des Distanzstücks kann dabei durch ein Rohr,
einen Gewindebolzen, eine Schiene, einen Haken und/oder einen Stift gebildet sein.
Jegliche Verbindungsform ist denkbar, welche das Distanzstück beispielsweise mit einer
Konsole oder unmittelbar auf einer Tragstruktur befestigt bzw. einer Verkleidung,
beispielsweise in Form eines Fassadenelements.
[0015] Vorzugsweise weist das Distanzstück in der Draufsicht eine rechteckige Ausbildung
auf, und kann in der Unteransicht eine gestufte Ausbildung aufweisen.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das erste Ankerteil über eine Konsole
mit der Tragstruktur und/oder das zweite Ankerteil über eine Konsole mit der Verkleidung
verbunden.
[0017] Um eine optimale Kraftübertragung über den Dämmkörper zu ermöglichen, ist die Hilfsanschlageinrichtung
im Dämmkörper so gestaltet, dass eine möglichst große Oberfläche für die Anlage an
dem jeweiligen Ankerteil gegeben ist.
[0018] Vorzugsweise umgreift die Hilfsanschlageinrichtung den ersten und/oder zweiten Ankerteil
mit einem ersten bzw. zweiten Anschlagteil zumindest teilweise, insbesondere vollständig.
Dabei ist das erste und zweite Anschlagteil fest miteinander verbunden.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind zwei erste Ankerteile und zwei zweite
Ankerteile sowie zwei erste Anschlagteile und zwei zweite Anschlagteile vorgesehen.
[0020] Vorzugsweise sind dabei die beiden ersten und die beiden zweiten Ankerteilejeweils
nebeneinander und die ersten und die zweiten Ankerteile auf zueinander entfernt gelegenen
Seiten des Distanzstückes angeordnet.
[0021] Die ersten und zweiten Anschlagteile können dabei über Streben miteinander verbunden
sein, wobei die Streben über Kreuz oder parallel zueinander verlaufen können.
[0022] Denkbar ist auch, dass die Hilfsanschlageinrichtung durch eine Bewährungsmatte gebildet
wird, wobei Ausnehmungen in der Bewährungsmatte die Anschlagteile bilden oder Ring-
oder Rohrstücke mit der Matte verbunden sind und diese die Anschlagteile bilden. Die
Ring- oder Rohrstücke können dabei in Umfangsrichtung geschlossen oder bereichsweise
offen ausgebildet sein.
[0023] Die Bewährungsmatte kann dabei aus Kohlefaser verstärktem Kunststoff, GFK, Edelstahl
oder einem minderleitenden festen Material bestehen.
[0024] Für bestimmte Anwendungen ist es von Vorteil, wenn der Dämmkörper feuerfest ausgebildet
ist, um auch im Brandfall seine Funktion, zumindest über einen gewissen Zeitraum,
uneingeschränkt ausführen zu können.
[0025] Der Dämmkörper kann ein Schaumstoff sein, der mit Gaseinschlüssen in jeweils einem
Hohlraum versehen ist, insbesondere Polyurethan-Hart-Schaum umfassend. Dabei kann
er auch als hochdämmfähiger Dämmkörper ausgebildet sein. Um eine optimale Isolierung
zu gewährleisten, umgibt der Dämmkörper weitestgehend alle wärmeleitenden Teile.
[0026] Der Werkstoff des Dämmkörpers kann hinsichtlich der gewünschten Belastung an seine
Grenzen kommen. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung können daher in Bereichen,
in denen bei Gebrauch Spannungsspitzen auftreten, zumindest thermisch oder thermisch
und elektrisch minderleitende oder thermisch oder thermisch und elektrisch nicht leitende
Werkstoffe eingebracht werden, wie Kohlefaser-Stifte, GFK-Profile, Keramik, Glas,
Silikon und ähnliches. Der Dämmkörper umfasst somit derartige dämmende Verstärkungen
als auch einen Dämmwerkstoff.
[0027] Die Ankerteile können aus metallischem Werkstoff insbesondere aus demselben Werkstoff
bestehen.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der Ankerteil ein Gewinde, einen
Schnellverschluss, einen Bajonettverschluss, eine Rastverbindung und/oder ähnliches
auf, über welche die Verbindung mit einem weiteren Ankerteil herstellbar ist.
[0029] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen.
[0030] In der Beschreibung, in den Ansprüchen und in der Zeichnung werden die in der unten
aufgeführten Liste der Bezugzeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugzeichen
verwendet. In der Zeichnung bedeutet:
- Fig. 1
- eine Seitenschnittansicht eines an eine Tragstruktur montierten Distanzstücks nach
der Erfindung, an das ein Fassadenelement angebracht ist;
- Fig. 2
- eine Seitenschnittansicht einer ersten Ausführungsform des Distanzstückes, wie es
in Fig. 1 im montierten Zustand dargestellt ist;
- Fig. 3
- eine Draufsicht von Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Draufsicht mit Schnittdarstellungen einer zweiten Ausführungsform des Distanzstücks
im montierten Zustand;
- Fig. 5
- eine vergrößerte Detaildarstellung A von Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Draufsicht mit Schnittdarstellungen einer dritten Ausführungsform des Distanzstücks
im montierten Zustand;
- Fig. 7
- eine vergrößerte Detaildarstellung A von Fig. 6;
- Fig. 8
- eine Draufsicht mit Schnittdarstellungen einer vierten Ausführungsform des Distanzstücks
im montierten Zustand;
- Fig. 9
- eine vergrößerte Detaildarstellung A von Fig. 8;
- Fig. 10
- eine Seitenansicht mit Schnittdarstellungen einer fünften Ausführungsform des Distanzstücks
im montierten Zustand;
- Fig. 11
- eine vergrößerte Detaildarstellung A von Fig. 10, und
- Fig. 12
- eine Seitenschnittansicht einer sechsten Ausführungsform des Distanzstückes;
- Fig. 13
- eine Schnittansicht gemäß der Linie A -A von Fig. 12.
[0031] In den Fig. 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform eines Distanzstückes 10 der Erfindung
dargestellt. Das Distanzstück ist als flaches längliches Bauteil ausgebildet und durchgreift
im montierten Zustand, siehe Fig. 1, eine auf eine Fassade 12 aufgebrachte Dämmung
14. Über einen Innenanker 16 ist das Distanzstück 10 mit der Fassade 12 auf der einen
Seite fest verbunden. Auf der anderen Seite ist das Distanzstück 10 über einen Außenanker
18 mit einem Fassadenelement 20 fest verbunden. Das Fassadenelement 20 wird über den
Außenanker 18, das Distanzstück 10, den Innenanker 16 an der Fassade 12, also einer
festen Tragstruktur, befestigt. Der Zwischenraum zwischen Fassade 12 und Fassadenelement
20 ist vollständig mit Dämmung 14 ausgefüllt.
[0032] Das Distanzstück 10 ist an seinen Enden schmaler ausgebildet, siehe Figur 3. Der
Innenanker 16 und der Außenanker 18 umgreifen jeweils die zugeordneten Enden des Distanzstückes
10 beidseitig und sind mit dem Distanzstück 10 verschraubt. Hierfür sind im Innenanker
Bohrungen 16a vorgesehen, im Außenanker Bohrungen 18a, welche im montierten Zustand
mit zugeordneten Bohrungen 10a des Distanzstückes 10 fluchten. Die Bohrungen 16a und
10a auf der einen Seite und 18a und 10a auf der anderen Seite werden von hier nicht
dargestellten Schrauben 34 durchgriffen und mittels einer Mutter 36 fixiert. Der Innenanker
16 und der Außenanker 18 sind einander entsprechend aufgebaut und weisen jeweils einen
Flansch 16b bzw. 18b auf. Über den Flansch 16b ist der Innenanker 16 mit der Fassade
12 mittels Schrauben 22 verschraubt. Der Außenanker 18 ist über seinen Flansch 18b
mittels Schrauben 24 mit dem Fassadenelement 20 verschraubt. Der Flansch 16b und die
beiden das Distanzstück 10 seitlich umgreifende Seitenteile 16c des Innenankers 16
sind miteinander verschweißt. In gleicher Weise ist der Flansch 18b mit den Seitenteilen
18c, welche das Distanzstück 10 seitlich umgreifen, verschweißt. Die Seitenteile 16c
und 18c sind jeweils an die Verbindungsbereiche des Distanzstücks 10 im Bereich der
Bohrungen 10a des Distanzstücks 10 angepasst. Die seitliche Erstreckung der Einheit
aus den Seitenteilen 16c und dem zugeordneten Verbindungsbereich des Distanzstückes
10 auf der einen Seite und den Seitenteilen 18c und dem zugeordneten Verbindungsbereich
des Distanzstückes 10 auf der anderen Seite entspricht in etwa der Dicke des Distanzstückes
10 im mittleren Bereich, siehe Fig. 3
[0033] Wie insbesondere der Fig. 2 zu entnehmen ist, ist im inneren des Distanzstückes 10
jeweils ein die Bohrung 10a begrenzendes Verstärkungsrohrs 30 sowie eine dieses Verstärkungsrohr
30 in Abstand umgebende Buchse 26 vorgesehen. Die Buchsen 26 sind über Streben 28
diagonal miteinander verbunden.
[0034] Das Distanzstück 10 wird durch Dämmmaterial gebildet. Zwischen der Buchse 26 und
dem die Bohrung 10a begrenzenden Verstärkungsrohrs 30 ist Dämmmaterial angeordnet.
Hierdurch sind die einzelnen Bohrungen 10a und somit die einzelnen Verbindungen des
Distanzstücks 10 mit dem Innenanker 16 und dem Außenanker 18 thermisch voneinander
entkoppelt. Die Buchse 26 mit der Strebe 28 bilden gegenüber dem Verstärkungsrohr
30 und der zugeordneten Schraube 22 bzw. 24 eine zumindest in einer Richtung wirksame
erste Hilfsanschlagseinrichtung im Dämmkörper des Distanzstücks 10, welche beabstandet
zum Verstärkungsrohr 30 angeordnet ist, und welche erst bei Beschädigung des Dämmkörpers
und einem aufeinander zu bewegen aufgrund einer anliegenden Kraft mit zumindest einem
Verstärkungsrohr 30 im Zusammenwirken mit der zugeordneten Schraube 34 und dadurch
mit dem zugeordneten Innenanker 16 bzw. Außenanker 18 in Anlage kommt und wirksam
wird. Hierdurch bleibt die Verbindung zwischen Verstärkungsrohr 30 und zugeordneter
Schraube 34 und Innenanker 16 bzw. Außenanker 18 auch bei Beschädigung des Dämmmaterials
des Distanzstücks aufrechterhalten.
[0035] Nachdem die Buchsen 26 jede Bohrung 10a und somit jedes Verstärkungsrohr 30 im Abstand
umgeben, dazwischen Dämmmaterial angeordnet ist und die Buchsen 26 über Streben 28
diagonal miteinander in Verbindung stehen, wird auf alle Fälle bei Beschädigung die
Funktion des Distanzstückes 10 und somit das Halten des Fassadenelementes 20 an der
Fassade 12 durch die Buchsen 26 und die Streben 28 gebildete Hilfsanschlageinrichtung
32 aufrecht erhalten.
[0036] In den Fig. 4 bis 11 sind weitere Ausführungsformen eines Innenankers 16, eines Außenankers
18 und eines Distanzstückes 10 nach der Erfindung dargestellt. Für gleiche Teile werden
im Folgenden auch gleiche Bezugszeichen verwendet. Die Distanzstücke 10 und die Anker
16, 18 unterscheiden sich jeweils durch die Art der Verbindung des Distanzstückes
10 mit dem Anker 16, 18 im Hinblick auf die Ausformung. Das Prinzip der Hilfsanschlageinrichtung
32 bleibt jedoch erhalten. Sie ist dann jedoch an die spezielle Verbindungsausformung
zwischen Distanzstück 10 und dem jeweiligen Innen- und Außenanker 16, 18 angepasst.
[0037] In den Fig. 4 und 5 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Der
Innenanker 16 ist über die Schrauben 22 mit der Fassade 12 fest verbunden. Der Innenanker
16 weist eine Schiene 16d auf, welche einstückig mit dem Flansch 16b des Innenankers
16 verbunden ist. Die Schiene 16d ist mit Bohrungen 16a versehen. Die Bohrung 16a
wird von Schrauben 34 durchgriffen. Das Distanzstück 10 umgreift die Schiene 16d beidseitig
und weist bei der Bohrung 16a die zugeordnete Bohrung 10a auf. Die Schraube 34 durchgreift
die Bohrung 10a und 16a und ist auf der dem Schraubenkopf der Schraube 34 gegenüberliegenden
Seite mit einer Mutter 36 fixiert. In entsprechender Weise ist der Außenanker 18 ausgebildet
und mit dem Distanzstück 10 verbunden.
[0038] Die Hilfsanschlageinrichtung 32, welche der Fig. 5 zu entnehmen ist, umgreift die
Bohrung 10a im Abstand. Im vorliegenden Fall sind zwei Streben 28 vorgesehen, welche
parallel zueinander verlaufen und mit entsprechenden Buchsen 26 verbunden sind, welche
seitlich der Schiene 16d im Distanzstück 10 angeordnet sind und beabstandet zu der
Bohrung 10a sind.
[0039] In den Fig. 6 und 7 ist die Verbindung zwischen Innenanker 16 und Distanzstück 10
so ausgebildet, dass das Distanzstück 10 T-förmig in eine Hohlschiene 16e des Innenankers
16 eingreift. Der Außenanker 18 ist entsprechend ausgebildet. Die Hilfsanschlageinrichtung
32 ist ebenfalls als T-Träger ausgebildet und innerhalb des Distanzstücks 10 beabstanded
zur Hohlschiene 16e angeordnet.
[0040] In den Fig. 8 und 9 ist eine vierte Ausführungsform der Erfindung dargestellt. In
Fig. 8 ist eine Seitenansicht dargestellt. Der Innenanker 16 bildet dabei einen Haken
16f, in den das Distanzstück 10 entsprechend angepasst U-förmig eingreift. Der Außenanker
18 ist mit dem Fassadenelement 20 verschweißt. Entsprechend der Form des Distanzstückes
10 ist die Hilfsanschlageinrichtung 32 ausgebildet, und zwar als innen angeordneter
Kernträger, der beabstandet zur Auflagefläche ist. Zwischen der Hilfsanschlageinrichtung
32 und der Auflagefläche ist der Dämmkörper angeordnet.
[0041] In den Fig. 10 und 11 ist eine fünfte Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Der Innenanker 16 ist dabei als T-Schiene 16g ausgebildet. Das Distanzstück 10 umgreift
die T-Schiene 16g. Innerhalb des Distanzstückes 10 ist ein Metallkern eingebracht,
der die Form des Distanzstücks aufweist, jedoch beabstanded zur Auflagefläche des
Distanzstückes 10 ausgebildet ist. Der Metallkern bildet die Hilfsanschlageinrichtung
32. Der Innenanker 16 und der Außenanker 18 sind einander entsprechend ausgebildet.
[0042] In den Fig. 11 und 12 ist eine sechste Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Die eine Verstärkungsplatte 38 mit Ausnehmungen 40 die Hilfsanschlageinrichtung 32
bildet, wobei die Ausnehmungen 40 in der Verstärkungsplatte 38 die Anschlagteile für
die in die Bohrung 10a jeweils eingebrachte Schraube 34 mit Mutter 36 bilden. Alternativ
kann wie in der ersten Ausführungsform auch ein die Bohrung 10a begrenzendes Verstärkungsrohr
30 vorgesehen sein, wobei in Abstand zu diesem Verstärkungsrohr 30 dann die Ausnehmung
40 der Verstärkungsplatte 38 angeordnet ist, welche die Funktion der Buchse 26 der
ersten Ausführungsform übernimmt. Zwischen der Bohrung 10a des Distanzstücks 10 und
der Ausnehmung 40 ist Dämmmaterial, damit die Verstärkungsplatte 38 thermisch gegenüber
der Schraube 34 und somit gegenüber dem Innenanker 16 bzw. dem Außenanker 18 entkoppelt
ist. Die Verstärkungsplatte 38 kann dabei aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, GFK,
[0043] Edelstahl oder einem minderleitenden festen Material bestehen.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 10
- Distanzstück
- 10a
- Bohrung
- 12
- Fassade, Tragstruktur
- 14
- Dämmung
- 16
- Innenanker
- 16a
- Bohrung
- 16b
- Flansch
- 16c
- Seitenteil
- 16d
- Schiene
- 16e
- Hohlschiene
- 16f
- Hacken
- 16g
- T-Schiene
- 18
- Außenanker
- 18a
- Bohrung
- 18b
- Flansch
- 18c
- Seitenteil
- 20
- Fassadenelement
- 22
- Schraube
- 24
- Schraube
- 26
- Buchse
- 28
- Strebe
- 30
- Verstärkungsrohr
- 32
- Hilfsanschlageinrichtung
- 34
- Schraube
- 36
- Mutter
- 38
- Verstärkungsplatte
- 40
- Ausnehmung
1. Distanzstück (10) für gedämmte Tragstrukturen (12) mit einem ersten Ankerteil (16)
zum Verankern mit Hilfe zumindest eines weiteren, dem ersten Ankerteil (16) zugeordneten
Ankerteils (10a, 30, 34, 36) an einer Tragstruktur (12) und einem zweiten Ankerteil
(18) zum Befestigen einer Verkleidung (20) mit Hilfe zumindest eines weiteren, dem
zweiten Ankerteil (18) zugeordneten Ankerteils (10a, 30, 34, 36) an dem Distanzstück
(10), wobei die Länge des Distanzstücks (10) durch die Stärke der Dämmung (14) bestimmt
ist, welche das Distanzstück (10) durchgreift, wobei der erste Ankerteil (10a, 30,
34, 36) und der zweite Ankerteil (10a, 30, 34, 36) durch einen Dämmkörper thermisch
voneinander entkoppelt sind, wobei der Dämmkörper fest mit dem ersten Ankerteil (10a,
30, 34, 36) und dem zweiten Ankerteil (10a, 30, 34, 36) verbunden ist und eine Kraftübertragung
von dem zweiten Ankerteil (10a, 30, 34, 36) über das erste Ankerteil (10a, 30, 34,
36) auf die Tragstruktur (12) ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzstück durch den Dämmkörper gebildet ist, dass eine in zumindest einer
Richtung wirksame erste Hilfsanschlageinrichtung (32) im Dämmkörper vorgesehen ist,
welche beabstandet zu dem ersten und zweiten Ankerteil (10a, 30, 34, 36) angeordnet
ist, welche erst bei Beschädigung des Dämmkörpers und einem aufeinander zu bewegen
aufgrund einer anliegenden Kraft mit zumindest einem Ankerteil (10a, 30, 34, 36) in
Anlage kommt und wirksam wird, in dem die Verbindung der beiden Ankerteile (10a, 30,
34, 36) nunmehr über die Hilfsanschlageinrichtung (32) aufrecht erhalten wird.
2. Distanzstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ankerteil (10a, 30, 34, 36) und/oder der zweite Ankerteil (10a, 30, 34,
36) jeweils durch ein Rohr (30), einen Gewindebolzen (34, 36), Schiene, Hacken und/oder
einen Stift gebildet ist.
3. Distanzstück nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine in der Draufsicht rechteckige Ausbildung.
4. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine in der Unteransicht gestufte Ausbildung.
5. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ankerteil (10a, 30, 34, 36) über eine Konsole (16) mit der Tragstruktur
(12) und/oder der zweite Ankerteil (10a, 30, 34, 36) über eine Konsole (18) mit der
Verkleidung (20) verbunden ist.
6. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsanschlageinrichtung (32) im Dämmkörper so gestaltet ist, dass eine möglichst
große Oberfläche für die Anlage an dem jeweiligen Ankerteil (10a, 30, 34, 36) gegeben
ist.
7. Distanzstück nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsanschlageinrichtung (32) mit einem ersten Anschlagteil (26) für das erste
Ankerteil (10a, 30, 34, 36) und einem zweiten Anschlagteil (26) das zweite Ankerteil
(10a, 30, 34, 36) versehen ist und das Anschlagteil (26) das jeweilige Ankerteil (10a,
30, 34, 36) zumindest teilweise, insbesondere vollständig, umgreift.
8. Distanzstück nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite Anschlagteil (26) fest miteinander verbunden ist.
9. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei erste Ankerteile (10a, 30, 34, 36) und zwei zweite Ankerteile (10a, 30, 34,
36) sowie zwei Anschlagteile (26) und zwei zweite Anschlagteile (26) vorgesehen sind.
10. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden ersten und die beiden zweiten Ankerteile (10a, 30, 34, 36) jeweils nebeneinander
und die ersten und die zweiten Ankerteile (10a, 30, 34, 36) auf zueinander entfernt
gelegenen Seiten des Distanzstücks (10) angeordnet sind.
11. Distanzstück nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Anschlagteile über Streben (28) miteinander verbunden sind.
12. Distanzstück nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Streben (28) über Kreuz oder parallel zueinander verlaufen.
13. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewährungsmatte oder eine Verstärkungsplatte (38) mit Ausnehmungen (40) die
Hilfsanschlageinrichtung (32) bildet, wobei die Ausnehmungen (40) in der Bewährungsmatte/Verstärkungsplatte
(38) die Anschlagteile bilden oder mit der Matte verbundene Ring- oder Rohrstücke
(26).
14. Distanzstück nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewährungsmatte/Verstärkungsplatte (38) aus kohlefaserverstärktem Kunststoff,
GFK, Edelstahl oder einem minderleitenden festen Material besteht.
15. Distanzstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerteil (10a, 30, 34, 36) ein Gewinde, einen Schnellverschluss, einen Bajonettverschluss,
eine Rastverbindung, und/oder ähnliches aufweist, über welche die Verbindung mit einem
weiteren Ankerteil herstellbar ist.