[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leiste, die einen Leistenkern mit einer Leistenoberseite
und einer Leistenunterseite und ein auf die Leistenoberseite des Leistenkerns aufgebrachtes
Oberflächenmaterial aufweist, wobei die Leiste länglich ist und die Leistenunterseite
eine parallel zu der Längsrichtung der Leiste verlaufende Nut mit in Längsrichtung
verlaufenden Begrenzungsflächen aufweist, die den Leistenkern in einen ersten und
zweiten Leistenschenkel unterteilt, wobei die Leistenschenkel relativ zueinander verschwenkbar
und wenigstens über das Oberflächenmaterial miteinander verbunden sind.
[0002] Derartige Leisten werden häufig als Kantenschutz für hervorspringende Möbel- und/oder
Wandkanten verwendet. Dabei wird die Leiste mit ihrer Unterseite auf die zu schützende
Kante aufgebracht. Der erste Leistenschenkel befindet sich auf einer ersten, die Kante
bildenden Fläche und der zweite Leistenschenkel befindet sich auf einer zweiten, die
Kante bildenden Fläche. In einer solchen Anordnung verdeckt die Leiste die unter der
Leiste verlaufende Kante.
[0003] Bei bekannten Leisten sind der erste und zweite Leistenschenkel starr miteinander
verbunden wobei ein Winkel, den die Leistenschenkel einschließen, unveränderlich festgelegt
ist. In der Regel beträgt dieser festgelegte Winkel 90°. Solche Leisten sind aufgrund
der starren Festlegung des von den Leistenschenkeln eingeschlossenen Winkels sehr
stabil und biegefest und lassen sich problemlos auf Kanten aufbringen, deren Flächen
in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet sind. Problematisch ist allerdings,
dass die die Kante bildenden Flächen insbesondere bei Wandkanten nicht immer in einem
Winkel von 90° aufeinander treffen.
[0004] Andere Leisten bestehen aus zwei relativ zueinander verschwenkbaren Leistenschenkeln
und können daher für Kanten mit unterschiedlichen Winkeln verwendet werden. Die Lagerung
derartiger Leisten gestaltet sich jedoch schwierig, da sich die vertikal aufgestellten
Leisten in der Regel flach aneinanderlegen und unter ihrem Eigengewicht durchbiegen
und ggf. bei der Handhabung sogar brechen können. Eine Präsentation im Verkaufsraum
bedarf zudem viel Platz.
[0005] Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Leiste bereitzustellen,
die an Kanten mit unterschiedlichen Winkeln angepasst werden kann und die vor der
Anbringung stabil ist und vertikal gelagert werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Leiste der eingangs genannten Art gelöst,
bei der der erste und zweite Leistenschenkel in einem Zustand mehrfach lösbar fixierbar
sind, in welchem der erste und zweite Leistenschenkel in Richtung der Leistenunterseite
verschwenkt sind und einen festgelegten Winkel einschließen.
[0007] Durch die in Richtung der Leistenunterseite verschwenkbaren ersten und zweiten Leistenschenkel
ist es möglich, die Leiste an verschiedene Kantenwinkel anzupassen. Im verschwenkten
Zustand, in dem die Leiste fixiert ist, ist die Leiste vertikal lagerbar, da durch
den von dem ersten und zweiten Leistenschenkel eingeschlossenen Winkel die Leiste
entlang ihrer Längsrichtung stabilisiert ist. Durch Lösen der Fixierung zwischen erstem
und zweitem Leistenschenkel ist der von dem ersten und zweiten Leistenschenkel eingeschlossene
Winkel für die Anbringung der Leiste an einer Kante veränderbar.
[0008] Der Begriff "im verschwenkten Zustand" wie er hier verwendet wird bezeichnet den
Zustand der Leiste, in dem der erste und zweite Leistenschenkel in Richtung der Leistenunterseite
zueinander verschwenkt sind und einen festgelegten Winkel einschließen, wobei die
Leistenschenkel in diesem Zustand lösbar fixiert sind. Der Begriff "im unverschwenkten
Zustand" bezeichnet den Zustand der Leiste, in dem der erste und zweite Leistenschenkel
in einer Ebene liegen, d.h. sie schließen einen Winkel von 180° ein. Der von dem ersten
und zweiten Leistenschenkel eingeschlossene Winkel ist der Winkel, den die Unterseiten
der Leistenschenkel miteinander bilden, der in einer Ebene gemessen wird, die senkrecht
zur Längsachse der Leiste verläuft.
[0009] Vorzugsweise bedeckt das Oberflächenmaterial die gesamte Leistenoberseite. Das Oberflächenmaterial
kann dadurch einen Schutz des Leistenkerns z.B. vor Feuchtigkeit oder UV-Strahlung
bereitstellen. In einer anderen Ausführungsform ist der erste und/oder zweite Leistenschenkel
des Leistenkerns an einem in Längsrichtung verlaufenden, seitlichen Außenrand nicht
oder nicht vollständig von Oberflächenmaterial bedeckt. Dadurch können verschiedene
optische Effekte erzielt werden.
[0010] In einer Ausführungsform ist das Oberflächenmaterial so flexibel gestaltet, dass
die Leistenschenkel der Leiste auch so gegeneinander verschwenkbar sind, dass die
Leiste in eine durch zwei aufeinandertreffende Flächen gebildete Ecke eingepasst werden
kann. Der erste und zweite Leistenschenkel sind dabei in Richtung der Leistenoberseite
verschwenkt und liegen mit ihren jeweiligen Leistenunterseiten auf beiden die Ecke
bildenden Flächen auf. Bei dieser Ausführungsform kann der von dem ersten und zweiten
Leistenschenkel eingeschlossene Winkel zwischen ungefähr 10° und ungefähr 300°, vorzugsweise
zwischen ungefähr 80° und ungefähr 280°, besonders bevorzugt zwischen ungefähr 90°
und ungefähr 270° betragen.
[0011] In einer Ausführungsform beträgt der im verschwenkten Zustand von dem ersten und
zweiten Leistenschenkel eingeschlossene Winkel 80° bis 140°, vorzugsweise 85 bis 95°.
Besonders bevorzugt beträgt der von dem ersten und zweiten Leistenschenkel eingeschlossene
Winkel im verschwenkten Zustand 90°.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform haben die beiden Leistenschenkel in einer Draufsicht
auf die Leistenunterseite in einem unverschwenkten Zustand der Leiste eine seitliche
Ausdehnung, die sich quer zur Längsrichtung bzw. zur Nut erstreckt und bei beiden
Leistenschenkeln im Wesentlichen gleich groß ist. Die parallel zu der Längsrichtung
verlaufende Nut entspricht in einer Draufsicht auf die Leistenunterseite in einem
unverschwenkten Zustand einer gedachten Mittellinie, die die Leiste in Längsrichtung
in zwei symmetrisch ausgedehnte Leistenschenkel unterteilt.
[0013] In einer anderen Ausführungsform haben die beiden Leistenschenkel eine wie oben definierte
sich quer zu der Längsrichtung erstreckende, seitliche Ausdehnung, die voneinander
verschieden ist. Verschiedene seitliche Ausdehnungen der Leistenschenkel führen dazu,
dass diese insbesondere für das Verkleiden von Kanthölzern an zwei ungleich großen
Seitenflächen der Kanthölzer geeignet sind.
[0014] Insbesondere können derartige Leisten mit Leistenschenkeln mit gleichen oder unterschiedlichen
seitliche Ausdehnungen in Kombination mit einem oder mehreren Kanthölzern, deren Ausdehnungen
der Seitenflächen quer zu Längsrichtung der Hölzer im Wesentlichen den seitlichen
Ausdehnungen der Leistenschenkel entsprechen, durch Anbringen des einen oder mehreren
Kantholzes in einer Ecke am Übergang zwischen Boden und Wand und anschließendes Verkleiden
des einen oder mehreren Kantholzes mit einer Leiste als Fußbodenleiste eingesetzt
werden. Es können dafür mehrere Kantholzstücke verwendet werden, die voneinander beabstandet
angebracht werden, und durch eine Leiste verkleidet werden, so dass die Beabstandungen
nicht mehr sichtbar sind.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform weisen die Leistenschenkel auf der Leistenunterseite
zumindest abschnittsweise ein doppelseitiges Klebeband auf, mit dem die Leistenschenkel
auf den die Kante bildenden Flächen angebracht werden können.
[0016] Das Oberflächenmaterial ist vorzugsweise flexibel aber im Wesentlichen nicht elastisch
ausgestaltet. Eine bevorzugte Materialstärke des Oberflächenmaterials beträgt 0,1
mm bis 1 mm. Vorzugsweise besteht das Oberflächenmaterial aus Papier, Furnier, Stoff
oder einer Kunststofffolie, zum Beispiel PP, PE, PVC, PU. Das Oberflächenmaterial
weist in bestimmten Ausführungsformen zusätzlich eine Beschichtung oder Lackierung
auf.
[0017] In einer Ausführungsform ist in die Nut ein mehrfach wiederablösbar haftendes Substrat
eingebracht. Mit einem solchen Substrat wird der erste und zweite Leistenschenkel
im verschwenkten Zustand der Leiste lösbar fixiert, so dass für die Dauer der Fixierung
die Leiste in Längsrichtung stabilisiert ist. Die Fixierung erfolgt durch in Eingriff
treten von wenigstens einer Fläche, auf der das Substrat aufgebracht ist, mit wenigstens
einer weiteren Fläche. Es können bei bestimmten Ausführungsformen die Begrenzungsflächen
miteinander in Eingriff treten oder eine Begrenzungsfläche oder weitere Fläche eines
Leistenschenkels mit einer Fläche des anderen Leistenschenkels oder mit der nach untern
weisenden Fläche des Oberflächenmaterials. Soll die Leiste montiert werden, kann der
verschwenkte Zustand gelöst und der von dem ersten und dem zweiten Leistenschenkel
eingeschlossene Winkel zur Montage angepasst werden.
[0018] Ein solches wiederablösbar haftendes Substrat bindet nicht ab und behält seine Haftkraft
auch nach dem Lösen der Fixierung bei und ermöglicht dadurch ein mehrmaliges Loslösen
und erneutes Fixieren der Leistenschenkel aneinander oder eines oder beider Schenkel
an dem Oberflächenmaterial. Die Haftkraft des Substrats ist vorzugsweise ausreichend
groß, dass ein Lösen nicht durch das Eigengewicht eines Leistenschenkels erfolgt,
ein Lösen der Verbindung der Leistenschenkel jedoch gleichzeitig ohne technische Hilfsmittel
möglich ist. Vorzugsweise ist dazu das Substrat über die gesamte Länge der Leiste
in die Nut eingebracht. In einer Ausführungsform ist die gesamte Nut mit einer Schicht
des Substrats ausgekleidet. Das auf die Leistenoberseite aufgebrachte Oberflächenmaterial
und das Material des Leistenkerns wird weder beim Entstehen noch beim Lösen der Fixierung
im verschwenkten Zustand beschädigt.
[0019] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die in Längsrichtung der Leiste
verlaufende Nut einen im Wesentlichen trapezförmigen oder dreieckigen Querschnitt
auf, wobei die seitlichen Begrenzungsflächen derart ausgestaltet sind, dass sie im
verschwenkten Zustand miteinander in Eingriff sind. Es versteht sich, dass der Querschnitt
der Nut senkrecht zu der Längsrichtung der Nut verläuft. Die seitlichen Begrenzungsflächen
bilden bei dieser Ausführungsform die Schenkel des trapezförmigen oder dreieckigen
Querschnitts der Nut. Der trapezförmige oder dreieckige Querschnitt verjüngt sich
in Richtung der Leistenoberseite. Bei derartigen Ausführungsformen, bei denen die
seitlichen Begrenzungsflächen im verschwenkten Zustand zumindest abschnittsweise miteinander
in Eingriff sind, kann ein besonders stabiles Fixieren des ersten und des zweiten
Leistenschenkels mit Hilfe eines mehrfach wiederablösbar haftenden Substrats erfolgen.
Vorzugsweise ist ein mehrfach wiederablösbar haftendes Substrat auf einen oder beide
der miteinander in Eingriff tretenden Abschnitte der Begrenzungsflächen der Leistenschenkel
aufgebracht.
[0020] Vorzugsweise weist der trapezförmige oder dreieckige Querschnitt der Nut eine Spiegelsymmetrie
auf, wobei die Symmetrieachse senkrecht zur Leistenoberseite bzw. Leistenunterseite
verläuft. Die Schenkel des trapezförmigen oder dreieckigen Querschnitts, die durch
die seitlichen Begrenzungsflächen gebildet werden, weisen bei bestimmten Ausführungsformen
gerade, gebogene und/oder gestufte Abschnitte auf. Bei Ausführungsformen mit gebogenen
oder gestuften Abschnitten der Schenkel des trapezförmigen oder dreieckigen Querschnitts
sind die seitlichen Begrenzungsflächen gekrümmt oder setzen sich aus mehreren Flächen
zusammen, die nicht in einer Ebene liegen.
[0021] In einer Ausführungsform beträgt der von den seitlichen Begrenzungsflächen eingeschlossene
Winkel, wenn der Querschnitt der Nut trapezförmig oder dreieckig ist, im unverschwenkten
Zustand der Leiste zwischen 30° und 150°, vorzugsweise 75° bis 105°, besonders bevorzugt
90°.
[0022] In einer Ausführungsform weisen beide seitliche Begrenzungsflächen das mehrfach wiederablösbar
haftende Substrat auf. Durch das Auftragen des Substrats auf die beiden im verschwenkten
Zustand miteinander in Eingriff tretenden Begrenzungsflächen der Nut wird eine besonders
stabile Verbindung der beiden Leistenschenkel bereitgestellt, die dennoch wieder lösbar
ist. Die Begrenzungsflächen entsprechen im verschwenkten Zustand der Kontaktfläche
zwischen dem ersten und dem zweiten Leistenschenkel der Leiste. Die Größe der Kontaktfläche
hängt von der Form der seitlichen Begrenzungsflächen und dem Winkel der Begrenzungsflächen
zu dem Oberflächenmaterial ab.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform weist eine der seitlichen Begrenzungsflächen der
Nut das mehrfach wiederablösbar haftende Substrat auf und die andere seitliche Begrenzungsfläche
ist frei von Substrat. Dadurch lässt sich die Fixierung der beiden Leistenschenkel
im verschwenkten Zustand besonders gut wieder lösen.
[0024] In einer Ausführungsform ist das mehrfach wiederablösbar haftende Substrat ein Lösungsmittelklebstoff
bzw. Dispersionsklebstoff, der vorzugsweise in Wasser, Acetat, Aceton oder einem anderen
organischen Lösungsmittel gelöst aufgetragen wird. Vorzugsweise ist das lösbar klebende
Substrat ein Klebstoff auf Basis von Polychloropren und/oder einem Styrol-Copolymer.
Beispiele für Styrol-Copolymere sind Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer, Acrylnitril-Styrol-Acrylester-Copolymer,
Methylmethacrylat-Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer und Acrylat-Styrol-Copolymer.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Menge an aufgebrachtem klebrigem
Substrat 0,3 bis 0,5 mg/mm
2, vorzugsweise 0,4 bis 0,4115 mg/mm
2. Durch eine Verwendung des Klebstoffs in dieser Menge kann eine ausreichend stabile
Verbindung zwischen den Leistenschenkel der Leiste hergestellt werden, die gut lösbar
und wiederverbindbar ist.
[0026] Das Material, aus dem der Leistenkern hergestellt ist, umfasst vorzugsweise MDF (mitteldichte
Faserplatten) oder WPC (Wood Plastic Composite). In bestimmten Ausführungsformen besteht
der Leistenkern vollständig aus MDF oder WPC oder ist zusätzlich mit einer Materiallage
überzogen. Geeignete Materiallagen sind Farbschichten oder Lackschichten. In einer
anderen Ausführungsform umfasst das Material des Leistenkerns Spanplatten, HDF (hochdichte
Faserplatten), Massivholz, Kunststoff, Eisen, Aluminium, Stahl oder Sperrholz.
[0027] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Leisten erfolgt mit einem Verfahren, welches
die folgenden Stufen umfasst:
- a) Aufbringen eines Oberflächenmaterials auf einen länglichen Leistenkem,
- b) Ausfräsen einer parallel zu der Längsrichtung der Leiste verlaufenden Nut und
- c) Einbringen eines mehrfach wiederablösbar haftenden Substrats in die ausgefräste
Nut.
[0028] Das Aufbringen des Oberflächenmaterials in Stufe a) erfolgt vorzugsweise durch dauerhafte
Verklebung oder Kaltversiegeln. Beim Ausfräsen einer parallel zu der Längsrichtung
der Leiste verlaufenden Nut in Stufe b) wird die Frästiefe derart gewählt, dass das
Oberflächenmaterial nicht beschädigt wird. Die Nut weist vorzugsweise einen trapezförmigen
oder dreieckigen Querschnitt auf. Die Winkel zwischen dem Oberflächenmaterial und
den seitlichen Begrenzungsflächen sind in einer Ausführungsform so gewählt, dass die
Begrenzungsflächen im verschwenkten Zustand aneinanderliegen.
[0029] In einer Ausführungsform wird in Stufe c) ein wiederablösbar haftendes Substrat auf
eine oder beide der seitlichen Begrenzungsflächen der Nut aufgetragen. In einer Ausführungsform
wird das wiederablösbar haftende Substrat auf die Abschnitte der Begrenzungsflächen
aufgetragen, die in verschwenktem Zustand der Leiste miteinander in Eingriff treten.
[0030] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
und den dazugehörigen Figuren.
[0031] Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Leiste,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Leiste im verschwenkten Zustand,
- Figur 3
- einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Leiste und
- Figur 4
- einen Querschnitt einer anderen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leiste
[0032] In Figur 1 ist ein Abschnitt einer länglichen Leiste 1 in unverschwenktem Zustand
gezeigt. Die Leiste 1 weist einen Leistenkern 11 mit einer Leistenoberseite 12 und
einer Leistenunterseite 13 auf. Auf die Leistenoberseite 12 ist ein Oberflächenmaterial
10 aufgebracht, das sich über die seitlichen Außenränder der Leistenschenkel 16 und
17 bis auf die Leistenunterseite 13 erstreckt. Parallel zu der Längsrichtung der Leiste
1 verläuft in der Leistenunterseite 13 eine Nut 14 mit in Längsrichtung verlaufenden
seitlichen Begrenzungsflächen 15. Die Nut 14 unterteilt den Leistenkern 11 in einen
ersten und zweiten Leistenschenkel 16, 17. Der erste und zweite Leistenschenkel 16
und 17 sind in Richtung der Leistenunterseite 13 relativ zueinander verschwenkbar
und durch das Oberflächenmaterial 10 miteinander verbunden. Bei dieser Ausführungsform
haben die Leistenschenkel 16 und 17 eine im Wesentlichen gleiche seitliche Ausdehnung,
da die Nut 14 zentral in der Leistenunterseite 13 verläuft.
[0033] Bei der gezeigten Ausführungsform kann der Leistenkern aus WPC bestehen. Das Oberflächenmaterial
10 kann beispielsweise eine 0,2 mm starke Furnierschicht sein. Zum Schutz vor UV-Strahlung,
Wasser, etc. und/oder aus optischen Gründen kann das Oberflächenmaterial 10 und/oder
der Leistenkern 11 zusätzlich eine Schutzschicht aufweisen.
[0034] Die in Längsrichtung der Leiste 1 verlaufende Nut 14 hat im unverschwenkten Zustand
der Leiste einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt. Die seitlichen Begrenzungsflächen
15 der Nut sind so angeordnet, dass sich der Querschnitt in Richtung des Oberflächenmaterials
10 bzw. der Leistenoberseite 12 verjüngt. In der dargestellten Ausführungsform wird
die kurze Basis des Trapezes durch das Oberflächenmaterial gebildet.
[0035] Der trapezförmige Querschnitt der Nut 14 weist eine Spiegelsymmetrie auf, wobei die
Symmetrieachse senkrecht zu der kurzen Trapezbasis ist. Bedingt durch diese Symmetrie
sind die Begrenzungsflächen 15 der Nut 14 komplementär zueinander. Die Trapezschenkel,
d.h. damit auch die Begrenzungsflächen 15 schließen im unverschwenkten Zustand der
Leiste einen Winkel β von 90° ein, wobei der Winkel β in der in Figur 1 gezeigten
Darstellung verzerrt und daher nicht angegeben ist. Die Trapezschenkel der trapezförmigen
Querschnitts der Nut 14 sind derart von einander beabstandet, dass im verschwenkten
Zustand der Leiste 1, die Begrenzungsflächen 15 aufeinander aufliegen.
[0036] Bei dieser Ausführungsform weisen die beiden Leistenschenkel 16, 17 im unverschwenkten
Zustand bei Draufsicht auf die Leistenunterseite 13 (nicht dargestellt) eine seitliche
Ausdehnung quer zur Nut bzw. zur Längserstreckung der Leiste 1 auf, die bei beiden
Leistenschenkeln im Wesentlichen gleich ist.
[0037] Die Schraffierung deutet an, dass auf die seitliche Begrenzungsfläche 15 der Nut
14 an dem zweiten Leistenschenkel 17 ein wiederablösbar haftendes Substrat aufgebracht
ist. Das Substrat kann z. B. ein auf Polychloropren basierender Lösungsmittelklebstoff
sein.
[0038] In Figur 2 ist die Ausführungsform aus Figur 1 in verschwenktem Zustand dargestellt.
Durch das Verschwenken der Leistenschenkel 16 und 17 zueinander wird die durch die
Nut gebildete Lücke in dem Leistenkern geschlossen. Dabei stehen die Begrenzungsflächen
15 der Leistenschenkel 16 und 17 miteinander in Eingriff. Durch das wenigstens auf
die Begrenzungsfläche 15 des zweiten Leistenschenkels 17 aufgebrachte wiederablösbar
haftende Substrat werden der erste und zweite Leistenschenkel 16 und 17 in einem Zustand
fixiert, in dem die Leistenschenkel in Richtung der Leistenunterseite 13 zueinander
verschwenkt sind und einen Winkel α einschließen. Der Winkel α beträgt bei dieser
Ausführungsform 90°.
[0039] In Figur 3 ist ein Querschnitt einer erfindungsgemäßen Leiste 1 in unverschwenktem
Zustand gezeigt. Die in Figur 3 dargestellte Ausführungsform ist im Wesentlichen gleich
aufgebaut wie die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen. Die seitlichen
Außenränder bzw. die seitlichen äußeren Flächen der Leistenschenkel 16 und 17 sind
bei dieser Ausführungsform abgerundet. Zudem ist ein dünnes Oberflächenmaterial aufgebracht,
das beispielsweise aus einer dünnen Folie oder einem Papier besteht.
[0040] Der Querschnitt der Nut 14 ist in dieser Ansicht gut zu erkennen. Er ist im Wesentlichen
trapezförmig, wobei die Nut 14 den Leistenkern 11 in einen ersten und zweiten Leistenschenkel
16 und 17 unterteilt. Die Nut verjüngt sich in Richtung der Leistenoberseite 12, so
dass die kurze Trapezbasis durch das Oberflächenmaterial 10 gebildet wird.
[0041] Die Leistenschenkel 16, 17 sind über das auf die Leistenoberseite 12 aufgebrachte
Oberflächenmaterial 10 miteinander verbunden. Dabei ist die Materialstärke des Oberflächematerials
10 derart gewählt, dass der erste und zweite Leistenschenkel 16 und 17 in Richtung
der Leistenunterseite 13 relativ zueinander verschwenkbar sind.
[0042] Im unverschwenkten Zustand der Leiste 1, in dem Leistenoberseiten 12 der Leistenschenkel
16 und 17 in einer Ebene liegen, schließen die Schenkel des trapezförmigen Querschnitts
der Nut 14, d. h. damit auch die Begrenzungsflächen 15 des ersten und zweiten Leistenschenkels
16 und 17 einen Winkel β ein. Der Winkel β beträgt bei dieser Ausführungsform ca.
60° und ist so gewählt, dass im verschwenkten Zustand die Leistenschenkel 16 und 17
einen Winkel einschließen, der ca. 120° beträgt (nicht dargestellt).
[0043] Bei dieser Ausführungsform weisen die beiden Leistenschenkel 16, 17 bei Draufsicht
auf die Leistenunterseite 13 (nicht dargestellt) eine seitliche Ausdehnung quer zu
der Nut auf, die bei beiden Leistenschenkeln im Wesentlichen gleich ist. Die gleiche
seitliche Ausdehnung der Schenkel ist auch im Querschnitt gut zu erkennen.
[0044] Figur 4 zeigt den Querschnitt einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Leiste 1 im unverschwenkten Zustand. Bei dieser Ausführungsform bedeckt das Oberflächenmaterial
lediglich die Leistenoberseite 12. Der Querschnitt der Nut 1 ist im unverschwenkten
Zustand der Leiste 1 im Wesentlichen rechteckig. Im nicht dargestellten, verschwenkten
Zustand der Leiste 1 liegt einer der Begrenzungsflächen 15 der Nut 14 auf dem Oberflächenmaterial
10 von unten auf. Eine Fixierung im verschwenkten Zustand kann bei dieser Ausführungsform
dadurch erfolgen, dass ein mehrfach wiederablösbar haftendes Substrat auf die Unterseite
des Oberflächenmaterials 10 und/oder eine oder beide der Begrenzungsflächen 15 aufgebracht
ist. Bei dieser Ausführungsform haben zwar die beiden Leistenschenkel 16 und 17 in
unverschwenktem Zustand der Leiste 1 die gleiche seitliche Ausdehnung und die Nut
14 teilt die Leiste 1 bzw. den Leistenkern 11 spiegelsymmetrisch in zwei gleiche Schenkel,
allerdings erscheint durch das Umklappen nur eines Leistenschenkels in Richtung Leistenunterseite
13 auf das Oberflächenmaterial 10 im verschwenkten Zustand der auf dem Oberflächenmaterial
10 mit seiner Begrenzungsfläche 15 aufliegende Leistenschenkel kürzer als der andere
Leistenschenkel.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Leiste
- 10
- Oberflächenmaterial
- 11
- Leistenkern
- 12
- Leistenoberseite
- 13
- Leistenunterseite
- 14
- Nut
- 15
- Begrenzungsflächen
- 16
- erster Leistenschenkel
- 17
- zweiter Leistenschenkel
- α
- Winkel, der von den Leistenschenkeln 16 und 17 an der Leistenunterseite 13 im verschwenkten
Zustand der Leiste 1 eingeschlossen wird
- β
- Winkel, der von den Begrenzungsflächen 15 der Nut 14 im unverschwenkten Zustand der
Leiste 1 eingeschlossen wird
1. Leiste (1), die einen Leistenkern (11) mit einer Leistenoberseite (12) und einer Leistenunterseite
(13) und ein auf die Leistenoberseite (12) des Leistenkerns aufgebrachtes Oberflächenmaterial
(10) aufweist, wobei die Leiste (1) länglich ist und die Leistenunterseite (13) eine
parallel zu der Längsrichtung der Leiste (1) verlaufende Nut (14) mit in Längsrichtung
verlaufenden seitlichen Begrenzungsflächen (15) aufweist, die den Leistenkern (11)
in einen ersten und zweiten Leistenschenkel (16, 17) unterteilt, wobei die Leistenschenkel
(16, 17) relativ zueinander verschwenkbar und wenigstens über das Oberflächenmaterial
(10) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Leistenschenkel (16, 17) in einem Zustand mehrfach lösbar fixierbar
sind, in welchem der erste und zweite Leistenschenkel (16, 17) in Richtung der Leistenunterseite
(13) verschwenkt sind und einen festgelegten Winkel (α) einschließen.
2. Leiste (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Nut (14) ein mehrfach wiederablösbar haftendes Substrat eingebracht ist.
3. Leiste (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die in Längsrichtung der Leiste (1) verlaufende Nut (14) im unverschwenkten Zustand
einen im Wesentlichen trapezförmigen oder dreieckigen Querschnitt aufweist, wobei
die seitlichen Begrenzungsflächen (10) derart ausgestaltet sind, dass sie im verschwenkten
Zustand miteinander in Eingriff sind.
4. Leiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im verschwenkten Zustand der von dem ersten und zweiten Leistenschenkel (16, 17)
eingeschlossene Winkel (α) 80° bis 140°, bevorzugt 85° bis 95°, besonders bevorzugt
90° beträgt.
5. Leiste (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass beide seitliche Begrenzungsflächen (10) das mehrfach wiederablösbar haftende Substrat
aufweist.
6. Leiste (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mehrfach wiederablösbar haftende Substrat ein Lösungsmittelklebstoff bzw. Dispersionsklebstoff
ist, vorzugsweise auf Basis von Polychloropren und/oder einem Styrol-Copolymer.
7. Leiste (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an aufgebrachtem mehrfach wiederablösbar haftendem Substrat 0,3 bis 0,5
mg/mm2, vorzugsweise 0,4 bis 0,4115 mg/mm2 beträgt.
8. Leiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Leistenkern (11) MDF (mitteldichte Faserplatte) oder WPC (wood plastic composite)
umfasst.