[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein plattenartiges Betonierungs-Schalhautelement, welches
als Bestandteil einer Betonierungs-Schalung geeignet ist und hierbei die Kombination
mit einer Schalhautabstützung erfordert,
und welches eine Vorderseite und eine Rückseite besitzt und in Draufsicht auf die
Vorderseite im wesentlichen rechteckig mit zwei Längsseiten und zwei Querseiten ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schalhautelement einen einstückigen Formkörper aufweist,
der mindestens zum großen Teil aus Kunststoff besteht und aufweist:
- vorderseitig eine erste Wand,
- rückseitig eine zweite Wand, die mindestens großenteils von der ersten Wand beabstandet
ist,
- sowie im Zwischenbereich zwischen der ersten Wand und der zweiten Wand Verbindungswände
derart, dass Hohlkanäle in dem Formkörper gebildet sind.
[0002] Herkömmliche Betonierungs-Rahmenschalungstafeln bestehen im wesentlichen aus einem
rechteckigen Rahmen, der zwei Rand-Längsträger, zwei Rand-Querträger und typischerweise
mindestens Quer-Zwischenträger aufweist, sowie einer auf dem Rahmen befestigten Schalhaut.
Für die Schalhaut ist die am meisten verbreitete, herkömmliche Konstruktion der Aufbau
aus mehreren, kreuzweise miteinander verleimten Holzfurnieren und einer Kunststoffschicht
aussen auf einer oder beiden Flachseiten. Derartige Schalhäute haben ein hohes Gewicht
pro Quadratmeter und überstehen typischerweise nicht mehr als 50 bis 100 Einsätze.
Mechanische Einwirkungen durch die Eisenbewehrung für den zu gießenden Beton und durch
Betonrüttler, sowie die recht aggressive Betonschlempe setzt dem Material der Schalhäute
zu.
[0003] Man hat auch bereits eine Schalhaut mit einem mehrschichtigen Holzkern und beidseitig
je einer Kunststoffschicht, die mit einer gerichteten Glasfasermatte verstärkt ist,
entwickelt. Diese Schalhaut ist deutlich dauerhafter als die im vorhergehenden Absatz
beschriebene, aber auch fast 3-fach so teuer in der Herstellung. Ferner hat man bereits
eine Schalhaut entwickelt, die aus einem Kunststoff-Hartschaumkern, darauf beidseitig
jeweils ein Aluminiumblech, und darauf beidseitig jeweils eine Kunststoffschicht,
besteht. Eine derartige Schalhaut ist ähnlich dauerhaft und mit einem ähnlich hohen
Herstellungspreis pro Quadratmeter behaftet wie die im vorhergehenden Absatz beschriebene
Schalhaut.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schalhautelement verfügbar zu machen,
welches sich durch eine optimale Kombination von hoher Dauerhaftigkeit und günstigen
Herstellungskosten pro Quadratmeter auszeichnet. Das erfindungsgemäße Schalhautelement
übersteht 150 bis 200 Einsätze. Unter Schalhautelement-Einsatz versteht man Eingliederung
(z. B. vereinigt mit dem Rahmen einer Rahmenschalung) in die Gesamt-Schalung für die
betreffende Betonierungs-Aufgabe, Schalhautfunktion beim Betonieren, Ausschalen von
dem fest gewordenen Beton, und Lagerung bzw. Transport zum nächsten Einsatz.
[0005] Der Formkörper des erfindungsgemäßen Schalhautelements ist doppelwandig und bietet
- im Verein mit den Verbindungswänden - beste Voraussetzungen für eine herausragende
Kombination von Lastaufnahmevermögen und Herstellungskosten (Materialgewicht!). Der
Formkörper, der mindestens zum großen Teil aus Kunststoff besteht, lässt sich kostengünstig
fertigen.
[0006] Besonders günstig stellt sich die Fertigung des Formkörpers dar, wenn er ein Extrusionsteil
ist. Das Extrudieren von heiss-plastischen Formmassen, die mindestens zum großen Teil
aus Kunststoff bestehen, ist eine besonders rationelle Produktionstechnik.
[0007] Der Formkörper des erfindungsgemäßen Schalhautelements kann ein faserverstärktes
Teil, noch besser ein faserverstärktes Extrusionsteil, sein. Als Verstärkungsfasern
sind z.B. Glasfasern geeignet; diese können in Längen unter 1 mm eingesetzt sein.
[0008] Bei einer spezielleren Ausbildung des Formkörpers des erfindungsgemäßen Schalhautelements
enthält der Formkörper Holzfasern. Diese speziellere Ausbildung kann bei dem Schalhautelement
gemäß Eingangsabsatz der Anmeldung, aber auch bei einer oder zugleich mehreren der
vorstehend abgehandelten, spezielleren Ausbildungen, verwirklicht sein. Insbesondere
kann der Formkörper ein Extrusionsteil sein. Die Holzfasern wirken als Verstärkungsfasern
und können, müssen aber nicht, mit Durchmessern und Längen in einem Bereich wie die
bekannten Glasfasern eingesetzt werden. Der Verstärkungseffekt ist ähnlich gut. Heiss-plastische
Kunststoff-Holzfaser-Gemische sind bei der Herstellung des Formkörpers wesentlich
schonender für die Extrusionsschnecke und die Extrusionsmatrize als Kunststoff-Glasfaser-Gemische.
Auch das Recyceln nach der Einsatzlebensdauer ist einfacher und billiger, weil die
Zerkleinerungsmühle weniger beansprucht wird. Holzfasern stammen aus nachwachsendem
Rohstoff und sind daher ökologisch günstig. Es ist möglich, bei einem Formkörper mehrere
unterschiedliche Faserarten zugleich einzusetzen. Man kann mit etwa 50 bis 70 Gewichts-%
Holzfasern auf 100% Kunststoff plus Holzfasern arbeiten. Die am Anfang geschilderte,
mehrschichtige Schalhaut aus verleimten Holzfurnieren hat den Vorteil der Nagelbarkeit.
Man kann z. B. auf eine einfache Weise auf der Oberseite der Schalhaut einer Gesamt-Schalung
Holzleisten für Aussparungen oder dergleichen im herzustellenden Beton aufnageln.
Durch Hinzufügung von Holzfasern zu dem Basis-Kunststoff kann man gute Nagelbarkeit
erreichen.
[0009] Bei einer spezielleren Ausbildung des Formkörpers des erfindungsgemäßen Schalhautelements
ist dem Formkörper vorderseitig oder vorderseitig und rückseitig eine Kunststoffschicht
überlagert. Diese speziellere Ausbildung kann bei dem Schalhautelement gemäß Eingangsabsatz
der Anmeldung, aber auch bei einer oder zugleich mehreren der vorstehend abgehandelten,
spezielleren Ausbildungen, verwirklicht sein. Die Kunststoffschicht(en) kann (können)
durch Co-Extrusion bei der Extrusion des Formkörpers aufgebracht werden; dies ist
aber nicht die einzige Möglichkeit der Aufbringung der Kunststoffschicht, man kann
z. B. eine oder zwei Kunststoffschichten auf einen zuvor hergestellten Formkörper
oder zugleich eine Mehrzahl von nebeneinander positionierten, zuvor hergestellten
Formkörpern aufextrudieren. Die Kunststoffschicht kann vollflächig mit dem Formkörper
verbunden sein. Die Kunststoffschicht hilft bei der Sicherstellung einer hohen Oberflächenqualität
des Betons und bei leichter Entschalbarkeit des Betons, und sie schützt den Formkörper
vor mechanischer Beschädigung.
[0010] Bei einer spezielleren Ausbildung des Formkörpers des erfindungsgemäßen Schalhautelements
ist mindestens ein Teil der Hohlkanäle jeweils mindestens bereichsweise mit Schaumkunststoff
gefüllt. Diese speziellere Ausbildung kann bei dem Schalhautelement gemäß Eingangsabsatz
der Anmeldung, aber auch bei einer oder zugleich mehreren der vorstehend abgehandelten,
spezielleren Ausbildungen, verwirklicht sein. Der Schaumkunststoff kann ein Hartschaumkunststoff
sein. Der Schaumkunststoff kann ein zuvor gefertigtes, in den betreffenden Hohlkanal
eingeschobenes Formteil sein, welches sich vor dem Recyceln herausziehen lässt. Die
Schaumkunststoff-Füllung schafft oder verbessert die Nagelbarkeit des Schalhautelements
an den Stellen, wo sie vorhanden ist. Außerdem ergibt sich ein Versteifungseffekt
für das Schalhautelement. Schließlich verhindert die Schaumkunststoff-Füllung ein
Eindringen von Betonschlempe in das Innere des Formkörpers, selbst wenn sich die "alten"
Nagellöcher in der ersten Wand des Formkörpers nicht gut genug wieder geschlossen
haben.
[0011] Bei einer spezielleren Ausbildung des Formkörpers des erfindungsgemäßen Schalhautelements
besitzt der Formkörper an seinen zwei Querseiten und/oder an mindestens einer Längsseite
jeweils mindestens eine spangebend bearbeitete Fläche. Diese speziellere Ausbildung
kann bei dem Schalhautelement gemäß Eingangsabsatz der Anmeldung, aber auch bei einer
oder zugleich mehreren der vorstehend abgehandelten, spezielleren Ausbildungen, verwirklicht
sein. Die spangebend bearbeitete(n) Fläche(n) ergeben eine verbesserte Maßgenauigkeit,
was im Fall der Rahmenschalung beim Zusammenbau mit dem Rahmen, aber auch sonst beim
Zusammen-Positionieren mehrerer Formkörper bzw. Schalhautelemente von Vorteil ist.
[0012] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Betonierungs-Schalhauttafel, dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine Mehrzahl von Schalhautelementen, wie sie weiter oben offenbart worden
sind, enthält, die Längsseite-an-Längsseite nebeneinander positioniert sind. Bei der
Herstellung von erfindungsgemäßen Formkörpern unterliegt man, je nach eingesetzter
Produktionstechnologie und verfügbarer Produktionsausrüstung in mehr oder weniger
großem Ausmaß, Beschränkungen im Maximalformat des Formkörpers, ganz besonders in
der Maximalbreite des Formkörpers. Deshalb ist es eine günstige Möglichkeit, wenn
man diese Beschränkungen dadurch überwindet, dass man eine erfindungsgemäße Schalhauttafel,
die mehrere Schalhautelemente beinhaltet, herstellt. Die mehreren Schalhautelemente
können zu dem einheitlichen Gebilde Schalhauttafel miteinander vereinigt sein.
[0013] Bei einer spezielleren Ausbildung der erfindungsgemäßen Schalhauttafel sind jeweils
die benachbarten zwei Formkörper in einem formschlüssigen Eingriff miteinander, der
in der rechtwinklig zu der ersten Wand verlaufenden Richtung und/oder in der Querseitenrichtung
der Formkörper bidirektional wirksam ist. Diese Maßnahme verbessert den gegenseitigen
Zusammenhalt der Formkörper in der Schalhauttafel.
[0014] Bei einer spezielleren Ausbildung der erfindungsgemäßen Schalhauttafel ist mindestens
eine gemeinsame überlagerte Kunststoffschicht für mehrere benachbarte Formkörper,
günstig für alle Formkörper in der Schalhauttafel, vorderseitig und/oder rückseitig,
vorgesehen. Diese speziellere Ausbildung kann bei der Schalhauttafel gemäß dem vorletzten,
vorangehenden Absatz der Anmeldung, aber auch bei einer Schalhauttafel gemäß dem letzten,
vorangehenden Absatz der Anmeldung, aber auch bei einer Schalhauttafel mit den Merkmalen
der beiden vorangehenden Absätze gemeinsam, verwirklicht sein.
[0015] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Betonierungs-Rahmenschalungstafel, die
einen rechteckigen Rahmen mit zwei Rand-Längsträgern, zwei Rand-Querträgern, und vorzugsweise
mindestens einem Längs-Zwischenträger und/oder mindestens einem Quer-Zwischenträger
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenschalungstafel eine auf dem Rahmen befestigte
Schalhaut aufweist,
- (a) mit einem einzigen Schalhautelement, wie es weiter oben offenbart worden ist,
gebildet ist; oder
- (b) mit mehreren Schalhautelementen, wie sie weiter oben offenbart worden sind, die
Längsseite-an-Längsseite nebeneinander positioniert sind; oder
- (c) mit einer Schalhauttafel, wie sie weiter oben offenbart worden ist, gebildet ist.
[0016] Schließlich ist weiterer Gegenstand der Erfindung die Verwendung des Schalhautelements,
wie es weiter oben offenbart worden ist, oder der Schalhauttafel, wie sie weiter oben
offenbart worden ist, oder der Rahmenschalungstafel, wie sie weiter oben offenbart
worden ist, bei einer Betonierungs-Deckenschalung, bei welcher Schalhautelemente bzw.
Schalhauttafeln bzw. Rahmenschalungstafeln jeweils auf Trägern der Deckenschalung
aufgelagert sind. Bei einer spezielleren Ausführungsform ist die Verwendung derart,
dass das Schalhautelement bzw. die Schalhauttafel mindestens an drei Stellen oder
auch an mehr als drei Stellen seiner bzw. ihrer Länge aufgelagert ist. Es ist aber
auch eine Verwendung möglich, bei der das Schalhautelement bzw. die Schalhauttafel
bzw. die Rahmenschalungstafel nur im Bereich der zwei Enden der Längserstreckung aufgelagert
ist. Die vorangehenden Ausführungen haben vor Augen geführt, dass sich der Formkörper
des erfindungsgemäßen Schalhautelements bzw. die Formkörper der erfindungsgemäßen
Schalhauttafel gut für Recycling eignen. Formkörper aus Kunststoff (mit oder ohne
Verstärkungsfasern) lassen sich durch Zerkleinern und Neuschmelzen recyceln. Wenn
eine Kunststoffschicht auf dem Formkörper bzw. der Nebeneinander-Anordnung mehrerer
Formkörper vorhanden ist, steht dies dem Recycling nicht entgegen. Je nach eingesetzten
Kunststoffmaterialien wird man zum Recyceln die Kunststoffschicht in einem ersten
Schritt entfernen oder das Gesamtgebilde zerkleinern. Für das Recyceln ist es am günstigsten,
wenn der Formkörper und die Kunststoffschicht(en) aus der gleichen Kunststoffart bestehen.
Schaumkunststoff in den Hohlkanälen, sofern vorhanden, wird am besten vor dem Recyceln
herausgezogen.
[0017] Um besonders günstige Materialien für den Formkörper und/oder die Kunststoffschicht(en)
hervorzuheben, werden hier Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyvinylchlorid
(PVC) genannt.
[0018] Bei einer spezielleren Ausführungsform hat der einzelne Formkörper eine Breite von
mindestens 115 cm, noch spezieller eine Breite von mindestens 175 cm, und noch spezieller
eine Breite von mindestens 205 cm. Derartige Breiten sind groß genug, dass das Schalhautelement
mit einem einzigen Formkörper eine derartige Größe hat, dass man es gut allein für
sich als Schalhaut bei einer Rahmenschalungstafel oder (mit oder ohne Rahmen) bei
einer Deckenschalung einsetzen kann. Wenn man hingegen, z. B. wegen Nichtverfügbarkeit
einer entsprechenden Produktionseinrichtung, Formkörper demgegenüber kleinerer Breite
herstellen möchte, dann haben die Formkörper bei einer spezieleren Ausführungsform
eine Breite von 25 bis 65 cm, noch spezieller eine Breite von 25 bis 40 cm. Derartige
schmalere Formkörper eignen sich besonders gut dafür, zu mehreren nebeneinander zu
einer erfindungsgemäßen Schalhauttafel vereinigt zu werden.
[0019] In der Länge des Formkörpers unterliegt man herstellungstechnisch normalerweise nicht
derartigen Beschränkungen. Bei einer spezielleren Ausführungsform hat der Formkörper
bzw. haben die Formkörper eine Länge von mindestens 265 cm, spezieller eine Länge
von mindestens 295 cm.
[0020] Welche Maximallänge erfindungsgemäße Formkörper unabgestützt überbrücken können,
wird im wesentlichen von der Biegefestigkeit des Formkörpers bestimmt, und diese wiederum
hängt ganz wesentlich von der Dicke des Formkörpers (und auch von den Dicken der ersten
Wand und der zweiten Wand) ab. Bei einer spezielleren Ausführungsform hat der Formkörper
bzw. haben die Formkörper eine Dicke von 17 bis 28 mm, noch spezieller eine Dicke
von 18 bis 24 mm. So kann man z. B. mit einer Formkörper-Dicke von 20 mm Formkörper
herstellen, die mit bisher üblichen Rahmen (wie für Schalhaut aus Mehrschichtplatte
aus verleimten Holzfurnieren gängig) zusammengesetzt werden können. Das Gewicht der
erfindungsgemäßen Schalhaut ist deutlich geringer als bei dieser gängigen Schalhaut.
[0021] Die Erfindung und speziellere Ausbildungen der Erfindung werden nachfolgend anhand
von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Schalhautelement in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 zwei in Querrichtung abgeschnittene Schalhautelemente in abgewandelter Ausführungsform,
angebracht auf einem Rahmen;
Fig. 3 ein Detail A aus Fig. 2 in größerem Maßstab;
Fig. 4 ein Detail B aus Fig. 2 in größerem Maßstab;
Fig. 5 eine schematisierte Draufsicht auf einen Ausschnitt einer Deckenschalung.
[0022] Fig. 1 zeigt ein Betonierungs-Schalhautelement 2, im Folgenden kurz Schalhautelement
2, welches mittels einer Schalhautabstützung abgestützt als Bestandteil einer Betonierungs-Schalung
geeignet ist. Das Schalhautelement 2 ist plattenartig und in Draufsicht (Pfeil D)
im wesentlichen rechteckig.
[0023] Das Schalhautelement 2 ist aus einem plattenartigen, in Draufsicht rechteckigen Formkörper
4, einer vorderseitigen, ersten Kunststoffschicht 6, und einer rückseitigen, zweiten
Kunststoffschicht 8 aufgebaut.
[0024] Der Formkörper 4 besteht bei diesem Ausführungsbeispiel aus Polyethylen (PE), hat
eine Breite b von knapp 30 cm, hat eine Höhe h von 20 mm, und hat eine Länge I von
knapp 270 cm. Die Kunststoffschichten 6, 8 bestehen bei diesem Ausführungsbeispiel
aus Polyethylen (PE). Es ist möglich, nur die erste Kunststoffschicht 6 vorzusehen
oder den Formkörper 4 gänzlich ohne Kunststoffschichten 6, 8 vorzusehen.
[0025] Der Formkörper 4 besitzt eine vorderseitige, erste Wand 10, eine rückseitige, zweite
Wand 12, und Verbindungswände 14, die bei diesem Ausführungsbeispiel - bei dem in
Querrichtung geschnittenen Formkörper 4 - rechtwinklig zu der ersten Wand 10 und der
zweiten Wand 12 verlaufen. Jeweils zwischen zwei benachbarten Verbindungswänden 14
erstreckt sich ein im Querschnitt rechteckiger Hohlkanal 16 in Längsrichtung des Formkörpers
4. Am in Fig. 1 linken Ende und am in Fig. 2 rechten Ende befindet sich jeweils gleichsam
ein halber, zur Seite hin offener Hohlkanal 16'. Das Rastermaß, in dem die Verbindungswände
14 vorgesehen sind, beträgt bei diesem Ausführungsbeispiel etwa 30 mm.
[0026] An einer Stelle ist ein rechteckig-prismatischer Schaumkunststoff-Block 18 eingezeichnet,
der gerade mit enger Passung in einen der Hohlkanäle 16 eingeschoben wird.
[0027] Fig. 2 veranschaulicht einerseits eine abgewandelte Ausführungsform des Schalhautelements
und andererseits eine Betonierungs-Rahmenschalungstafel 20, im Folgenden kurz Rahmenschalungstafel
20.
[0028] Die Rahmenschalungstafel 20 ist in Draufsicht auf ihre Vorderseite rechteckig und
weist zwei Rand-Längsträger 22 (von denen in Fig. 2 nur der Linke zu sehen ist), zwei
Rand-Querträger 24 (von denen in Fig. 2 nur der Hintere zu sehen ist), und mehrere
Quer-Zwischenträger 26 (von denen in Fig. 2 ein geschnittener Quer-Zwischenträger
26 zu sehen ist) auf. Die Träger 22, 24, 26 bestehen bei diesem Ausführungsbeispiel
aus Stahlblechprofilen, könnten z. B. aber auch aus extrudierten Profilen aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung bestehen.
[0029] An der Vorderseite des Rahmens 25 sind auf jeweils einer Stufe 28 der zwei Rand-Querträger
24 insgesamt neun Formkörper 4 Längsseite-an-Längsseite aufgelegt und dadurch abgestützt.
Die Formkörper 4 sind jeweils mindestens an den beiden Enden an den Rand-Querträgern
24 befestigt, z. B. durch Schrauben. In Fig. 2 sieht man links einen Formkörper 4
in voller Breite b und rechts daneben einen Formkörper 4 nur mit einem Teil seiner
Breite b; die restliche Breite ist rechts in Längsrichtung des Formkörpers 4 abgeschnitten.
Auch die Rand-Längsträger 22 haben jeweils eine Stufe.
[0030] Die in Fig. 2 eingezeichneten Formkörper 4 unterscheiden sich von dem in Fig. 1 dargestellten
Formkörper 4 dadurch, dass - wie in Fig. 3 detallierter dargestellt - jeweils am Übergang
zwischen zwei benachbarten Formkörpern 4 ein formschlüssiger Eingriff der zwei Formkörper
4 gegeben ist, der in der rechtwinklig zu der ersten Wand verlaufenden Richtung (welche
der Richtung der Draufsicht D entspricht) und in Querseitenrichtung der Formkörper
4 (d. h. von links nach rechts in Fig. 2 und 3) bidirektional wirksam ist. Mit "bidirektional"
ist gemeint, dass zwei benachbarte Formkörper 4 sich am Übergang zwischen ihnen nicht
nach oben oder unten relativ zueinander verlagern können bzw. nicht nach links oder
rechts relativ zueinander verlagern können.
[0031] Zur Schaffung des formschlüssigen Eingriffs weist der in Fig. 2 und Fig. 3 linke
Formkörper 4 an seinem rechten Längsrand eine hinterschnittene Rinne 30 auf. Der rechts
benachbarte Formkörper 4 weist an seinem linken Längsrand einen längs verlaufenden
Vorsprung 32 auf. Die Rinne 30 ist an ihrer - in Richtung der Höhe h gemessenen -
am wenigsten hohen Stelle 34 weniger hoch als die - in Richtung der Höhe h gemessene
- größte Höhe 36 des Vorsprungs 32. Die zwei benachbarten Formkörper 4 können entweder
durch Relativbewegung in Längsrichtung oder durch Relativbewegung in Querrichtung
in den formschlüssigen Eingriff gebracht werden. Im letztgenannten Fall muss der Vorsprung
32 unter lokaler, elastischer Verformung des in Fig. 3 oberen Rinnenendes und/oder
des in Fig. 3 oberen Vorsprungsendes eingeschnappt werden. Am Anfang der Zusammenführungsbewegung
kann man den in Fig. 3 rechten Formkörper 4 schräg von rechts-oben nach links-unten
führen. Am Schluss der Zusammenführungsbewegung kann man den in Fig. 3 rechten Formkörper
4 gegen den Uhrzeigersinn relativ zu dem in Fig. 3 linken Formkörper 4 schwenken.
[0032] Es wird betont, dass die in Fig. 3 gezeichnete Rinnen-Vorsprung-Konfiguration nur
eine von vielen Möglichkeiten ist, wie man eine sowohl in Richtung der Höhe h bidirektional
wirksame als auch in Richtung der Breite b bidirektional wirksame, formschlüssige
Verbindung zwischen den zwei benachbarten Formkörpern 4 gestalten kann.
[0033] Fig. 4 zeigt eine Möglichkeit, wie man eine im Rahmen 25 für das Durchführen eines
Spannankers vorgesehene Hülse 38 mittels des betreffenden, dortigen Formkörpers 4
(der ja seinerseits z.B. durch Schrauben oder Nieten an dem Rahmen 25 befestigt ist)
an dem Rahmen 25 befestigen kann. Die Hülse 38 hat in ihrem vorderseitigen Endbereich
zwei nach außen ragende Kragen 40, die sich jeweils um etwas mehr als die Hälfte des
Umfangs der Hülse 38 erstrecken. Der in Fig. 4 untere Kragen 40 liegt nach unten auf
der Stufe 28 des Rahmens 25 auf. Die zweite Wand 12 des Formkörpers 4 ist so weit
ausgenommen, dass sie bei Bewegung des Formkörpers 4 von oben nach unten an den beiden
Kragen 40 vorbeikommt, so dass die zweite Wand 12 nach unten ebenfalls auf der Stufe
28 des Rahmens 25 aufliegt. Die erste Wand 10 des Formkörpers 4 ist weniger weit ausgenommen,
so dass sie nach unten (d.h. mit ihrer der Vorderseite entgegengesetzten Seite) auf
dem oberen Kragen 40 aufliegt und dadurch die Hülse 38 gegen die Stufe 28 des Rahmens
25 drückt und festlegt.
[0034] In Fig. 2 und 4 erkennt man einen Spalt 48 zwischen dem dortigen Rand-Längsträger
22 des Rahmens 25 und dem linken Rand des am weitesten links befindlichen Formkörpers
4. Dort wird in einem nachfolgenden Herstellungsschritt ein elastischer Dichtstreifen
eingebracht. Ein gleicher Dichtstreifen befindet sich an dem anderen Längsträger 22.
Analoge Dichtstreifen gibt es zwischen den Rand-Querträgern 24 und den dortigen Enden
der Formkörper 4.
[0035] Alle Formkörper 4 sind an den zwei Enden, wo die Hohlkanäle 16 enden, zu einer planen
Endebene spangebend bearbeitet, z.B. gesägt oder abgefräst, so dass sich eine gute
Passgenauigkeit im Rahmen 25 ergibt. Das gleiche gilt für den linken Rand des ganz
linken Formkörpers 4 und den rechten Rand des ganz rechten Formkörpers 4.
[0036] Bei den Fig. 2, 3, 4 ist die Rahmenschalungstafel ohne Kunststoffschichten 4, 6 auf
den Formkörpern 4 gezeichnet. Somit ist jeder Formkörper 4 zugleich ein Schalhautelement
2. Man kann aber auch Kunststoffschichten 6, 8 vorderseitig und/oder rückseitig vorsehen.
Man kann die Kunststoffschicht(en) 6 und/oder 8 so breit ausführen, dass jeweils von
ein- und derselben Kunststoffschicht mehrere Formkörper 4 nebeneinander überdeckt
werden, besonders günstig sogar alle Formkörper 4 der betreffenden Schalhauttafel
20. Eine derartige Ausführung hat den Vorteil, dass die Spalte 42 am Übergang benachbarter
Formkörper 4 überdeckt werden.
[0037] Es wird betont, dass die in Fig. 2 visualisierte Schaffung einer miteinander zusammenhängenden
Gruppe von Schalhautelementen 2 bzw. Formkörpern 4 nicht auf den Fall einer Anordnung
auf dem Rahmen 25 einer Rahmenschalungstafel 20 beschränkt ist. Man könnte z. B. eine
zusammenhängende Anordnung aus einer gewissen Anzahl von Formkörpern 4 schaffen, auf
diese Weise eine einheitliche Schalhauttafel schaffen, z. B. vorderseitig auf dieser
Schalhauttafel eine Kunststoffschicht anbringen, und diese Schalhauttafel auf Träger
einer Träger-Deckenschalung auflagern. Es ist auch möglich, zur Vereinigung mehrerer
Längsseite-an-Längsseite positionierter Schalhautelemente 2 bzw. Formkörper 4 zu einer
Schalhauttafel Endleisten vorzusehen, welche jeweils mehrere Schaltafelelemente 2
bzw. Formkörper 4 an den in Querrichtung verlaufenden Enden überdecken und durch dortigen
Eingriff mit den Schalhautelementen 2 bzw. den Formkörpern 4 eine Verbindung schaffen.
Derartige Endleisten können die Hohlkanäle 16 endseitig verschließen. Verschließende
Endleisten sind auch möglich, wenn sie einzeln jeweils für nur ein Schalhautelement
2 bzw. einem Formkörper 4 vorgesehen sind.
[0038] Die in den Fig. 1 bis 4 gezeichneten Formkörper 4 waren alle Extrusionsteile. Sie
können mit Verstärkungsfasern, insbesondere Holzfasern, ausgeführt werden.
[0039] Die Deckenschalung, von der in Fig. 5 ein Ausschnitt in Draufsicht gezeichnet ist,
weist Hauptträger 44 auf, die in einem größeren Abstand parallel zueinander positioniert
sind und auf nicht sichtbaren Stützen aufruhen. Auf den Hauptträgern 44 liegen Nebenträger
46, die rechtwinklig zu den Hauptträgern 44 und in einem kleineren gegenseitigen Abstand
als die Hauptträger 44 positioniert sind. Bei dem gezeichneten Beispiel liegt auf
vier Nebenträgern 46 dicht an dicht eine Reihe von entweder Schalhautelementen 2 oder
Schalhauttafeln (aus mehreren Schalhautelementen) oder Rahmenschalungstafeln (mit
Schalhautelementen bzw. mindestens einer Schalhauttafel auf einem Rahmen) auf. Die
Längsrichtung der Schalhautelemente 2 ist rechtwinklig zu der Längsrichtung der Nebenträger
46.
1. Plattenartiges Betonierungs-Schalhautelement,
welches als Bestandteil einer Betonierungs-Schalung geeignet ist und hierbei die Kombination
mit einer Schalhautabstützung erfordert,
und welches eine Vorderseite und eine Rückseite besitzt und in Draufsicht auf die
Vorderseite im wesentlichen rechteckig mit zwei Längsseiten und zwei Querseiten ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schalhautelement einen einstückigen Formkörper aufweist, der mindestens zum großen
Teil aus Kunststoff besteht und aufweist:
- vorderseitig eine erste Wand,
- rückseitig eine zweite Wand, die mindestens großenteils von der ersten Wand beabstandet
ist,
- sowie im Zwischenbereich zwischen der ersten Wand und der zweiten Wand Verbindungswände
derart, dass Hohlkanäle in dem Formkörper gebildet sind.
2. Schalhautelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper ein Extrusionsteil ist.
3. Schalhautelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper ein faserverstärktes Teil ist.
4. Schalhautelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper Holzfasern enthält.
5. Schalhautelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Formkörper mindestens vorderseitig eine Kunststoffschicht überlagert ist.
6. Schalhautelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der Hohlkanäle jeweils mindestens bereichsweise mit Schaumkunststoff
gefüllt ist.
7. Schalhautelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper an seinen zwei Querseiten und/oder an mindestens einer Längsseite
jeweils mindestens eine spangebend bearbeitete Fläche besitzt.
8. Betonierungs-Schalhauttafel,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Mehrzahl von Schalhautelementen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 enthält,
die Längsseite an Längsseite nebeneinander positioniert sind.
9. Schalhauttafel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass jeweils die benachbarten zwei Formkörper in einem formschlüssigen Eingriff miteinander
sind, der in der rechtwinklig zu der ersten Wand verlaufenden Richtung und/oder in
der Querseitenrichtung der Formkörper bidirektional wirksam ist.
10. Schalhauttafel nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine gemeinsame überlagerte Kunststoffschicht für mehrere benachbarte
Formkörper vorgesehen ist.
11. Betonierungs-Rahmenschalungstafel,
die einen rechteckigen Rahmen mit zwei Rand-Längsträgern, zwei Rand-Querträgern, und
vorzugsweise mindestens einem Längs-Zwischenträger und/oder mindestens einem Quer-Zwischenträger
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenschalungstafel eine auf dem Rahmen befestigte Schalhaut aufweist, die
(a) mit einem einzigen Schalhautelement gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 gebildet
ist; oder
(b) mit mehreren Schalhautelementen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 gebildet ist,
die Längsseite-an-Längsseite nebeneinander positioniert sind;
oder
(c) mit einer Schalhauttafel gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10 gebildet ist.
12. Verwendung des Schalhautelements gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 oder der Schalhauttafel
gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10 oder der Rahmenschalungstafel gemäß Anspruch 11,
bei einer Betonierungs-Deckenschalung, bei welcher Schalhautelemente bzw. Schalhauttafeln
bzw. Rahmenschalungstafeln jeweils auf Träger der Deckenschalung aufgelagert sind.