[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb zum Öffnen und/oder Schließen eines beweglichen
Flügels einer Tür oder eines Fensters nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Gattungsgemäße Antriebe weisen zum Antrieb des beweglichen Flügels eine Antriebseinrichtung
auf. Um den Bewegungsbereich des Flügels abzusichern, d.h. sicherzustellen, dass der
Flügel rechtzeitig vor einer Kollision mit einem ein Hindernis bildenden Objekt, d.h.
einer Person und/oder einem Gegenstand im Bewegungsbereich des Flügels, gestoppt oder
reversiert wird, ist eine Steuerungseinrichtung vorhanden zur Ansteuerung der Antriebseinrichtung
abhängig von mindestens einem Ausgangssignal einer Sensoreinrichtung, welche den Bewegungsbereich
des Türflügels überwacht. Um Störungen der Sensoreinrichtung oder des Datenübertragungsweges
zu erkennen und so gegebenenfalls entsprechende Sicherheitsreaktionen, beispielsweise
eine Abschaltung der Antriebseinrichtung und/oder ein Alarmsignal, einleiten zu können,
ist die Sensoreinrichtung ausgebildet, Statusmeldungen an die Steuerungseinrichtung
abzugeben. Es sind Antriebe bekannt, deren Steuerungseinrichtung einen separaten Ausgang
für ein Testsignal hat. Dies ist aufwändig.
[0003] Aus der
DE 10 2008 013 982 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung eines gattungsgemäßen Antriebs einer Drehflügeltür
bekannt. Die Sensoreinrichtung ist mittels eines von der Steuerungseinrichtung generierten,
sogenannten Abfragesignals zwischen einem Aktiv- und einem Inaktivmodus umschaltbar.
Außerdem ist die Sensoreinrichtung ausgebildet, Statusmeldungen an die Steuerungseinrichtung
abzugeben, wobei in einem Automatikbetrieb des Antriebs das Abfragesignal kurzzeitig
als Testsignal verwendet wird.
[0004] Ferner kann bei ähnlichen bekannten Anordnungen das Ausgangssignal der Sensoreinrichtung
als Frequenzsignal ausgebildet sein. Hierdurch ist prinzipiell bereits eine hohe Zuverlässigkeit
erreicht, jedoch ist es nicht auszuschließen, dass in der Praxis unerwünschte Situationen
auftreten können, insbesondere dass durch einen internen Fehler und/oder eine externe
Störung ein Signalbild verursacht wird, welches ein korrektes Signal "vortäuscht",
was zu einem unsicheren und/oder unzuverlässigen Betriebsverhalten des Antriebs führen
kann. Beispielsweise kann bei einem Leitungsbruch eine externe Störquelle eine Schwingung
am Eingang der Steuerungseinrichtung anregen, deren Frequenz zumindest nahezu der
korrekten Signalfrequenz entspricht. Eine tatsächliche Ansteuerung durch die Sensoreinrichtung
würde dann von der Steuerungseinrichtung nicht erkannt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb mit einer Sensoreinrichtung
mit einem sicheren und zuverlässigen Betriebsverhalten zu schaffen. Ferner soll der
Hard- und Softwareaufwand, insbesondere bei der Steuerungseinrichtung und/oder bei
der Signalübertragungsstrecke, minimiert werden.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0008] Dadurch, dass das Ausgangssignal der Sensoreinrichtung erfindungsgemäß zwischen mindestens
zwei Signalfrequenzen umschaltbar ist, wird ein sicheres und zuverlässiges Betriebsverhalten
des Sensoreinrichtung gewährleistet.
[0009] Hinsichtlich der Steuerungseinrichtung wird kein zusätzlicher Aufwand benötigt, da
auf separate, allein für die Testung vorgesehene Ausgänge der Steuerungseinrichtung
verzichtet werden kann.
[0010] Für die Zeitpunkte der Umschaltung zwischen den Signalfrequenzen ist eine Umschaltfrequenz
vorgebbar, d.h. jeweils nach einer Umschaltperiodendauer findet periodisch eine Umschaltung
des Ausgangssignals der Sensoreinrichtung zwischen den Signalfrequenzen statt.
[0011] Im Falle einer Detektion eines Objekts ist das Ausgangssignal der Sensoreinrichtung
auf eine Detektionsfrequenz umschaltbar, wobei die Detektionssignalfrequenz signifikant
von den Signalfrequenzen abweicht, beispielsweise deutlich kleiner ist als die niedrigste
der Signalfrequenzen.
[0012] Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0013] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Antrieb in Frontansicht;
- Fig. 2
- den zeitlichen Verlauf eines Ausgangssignals der Sensoreinrichtung.
[0014] Die Fig. 1 zeigt einen Antrieb 1 mit einer an einer Drehflügeltüranlage montierten
Antriebseinrichtung 2. Die Drehflügeltüranlage weist einen Flügel 6 auf, welcher über
Scharniere 8 um eine vertikale Drehachse drehbar an einem ortsfesten Türrahmen 7 gelagert
ist. Im Gehäuse der Antriebseinrichtung 2, welches im oberen horizontalen Bereich
des Türrahmens 7 angeordnet ist, ist ein als Abtriebswelle ausgebildetes Abtriebsglied
3 mit vertikaler Drehachse gelagert, wobei die Enden des Abtriebsglieds 3 aus dem
Gehäuse heraus ragen. Am unteren, dem Flügel 6 zugewandten Ende des Abtriebsglieds
3 ist das eine Ende eines als Gleitarm ausgebildeten Kraftübertragungselements 4 drehfest
montiert. Das andere Ende des Kraftübertragungselements 4 ist mittels eines Gleiters
in einer im Bereich der oberen horizontalen Kante des Flügels 6 montierten Gleitschiene
5 linear verschiebbar geführt. Eine Drehbewegung des Abtriebsglieds 3 der Antriebseinrichtung
2 bewirkt, dass das Kraftübertragungselement 4 verschwenkt wird und über den in der
Gleitschiene 5 geführten Gleiter den Flügel 6 bewegt, und umgekehrt.
[0015] Die Antriebseinrichtung 2 weist eine hier nicht dargestellte Steuerungseinrichtung
auf, welche den Bewegungsablauf des Antriebs 1 steuert, z.B. abhängig von Sensorsignalen
und/oder manuellen Schalthandlungen. Die Steuerungseinrichtung kann eine Speichereinrichtung
umfassen, in welcher die zum Betrieb des Antriebs 1 erforderlichen Parameter nichtflüchtig
speicherbar sind.
[0016] Eine Sensoreinrichtung 9, welche in diesem Ausführungsbeispiel als im Bereich der
oberen horizontalen Kante des Flügels 6 montierte Sensorleiste ausgebildet ist, dient
zur Absicherung des Bewegungsbereichs des Flügels 6. Wird ein Objekt, d.h. eine Person
und/oder ein Gegenstand im Bewegungsbereich erkannt, wird die Bewegung des Flügels
6 angehalten oder reversiert. Hierzu gibt die Sensoreinrichtung 9 ein das Vorhandensein
eines Objekts anzeigendes Signal an die Steuerungseinrichtung der Antriebseinrichtung
2 ab. Die Signalübertragung zwischen der Sensoreinrichtung 9 und der Steuerungseinrichtung
kann in bekannter Weise über eine elektrische Signalleitung erfolgen. Alternativ sind
auch kabellose Signalübertragungsstrecken denkbar.
[0017] Obwohl zeitgemäße Sensoreinrichtungen 9 bereits eine enorm hohe Zuverlässigkeit aufweisen,
sind Störungen der Sensoreinrichtung 9 und/oder der Signalübertragungsstrecke, welche
zu einer Kollision des durch die Antriebseinrichtung 2 bewegten Flügels 6 mit einem
Hindernis und somit zu Verletzungen und/oder Sachschäden führen können, in der Praxis
nicht völlig auszuschließen. Um dieses Risiko zu verringern, ist es sinnvoll, Statusmeldungen
der Sensoreinrichtung an die Steuerungseinrichtung zu übermitteln und dort auszuwerten.
Entsprechend der zugrundeliegenden Aufgabenstellung soll jedoch eine bereits vorhandene
Hardware ohne Änderungen nutzbar sein, d.h. die Steuerungseinrichtung und die Signalübertragungsstrecke
sollen keine zusätzlichen Kanäle für die Testung der Sensoreinrichtung benötigen.
[0018] In der Fig. 2 ist der erfindungsgemäße Ansatz anhand des zeitlichen Verlaufs des
Ausgangssignals A
S der Sensoreinrichtung 9 bei Nicht-Vorhandensein eines Objekts im Erfassungsbereich
der Sensoreinrichtung 9 dargestellt.
[0019] Das Ausgangssignal A
S der Sensoreinrichtung 9 wird periodisch zwischen zwei Signalfrequenzen f
I, f
II umgeschaltet, indem für die Umschaltung zwischen den beiden Signalfrequenzen f
I, f
II eine Umschaltfrequenz f
U vorgegeben ist.
[0020] Innerhalb einer ersten Umschaltperiodendauer T
U = 1/ f
U, welche von den Zeitpunkten t
0 bis t
1 reicht, hat das Ausgangssignal A
S der Sensoreinrichtung 9 eine erste Signalperiodendauer T
I und somit eine erste Signalfrequenz f
I = 1/T
I.
[0021] Nach Durchlaufen der ersten Umschaltperiodendauer T
U, d.h. zum Zeitpunkt t
1, findet eine Umschaltung des Ausgangssignals A
S der Sensoreinrichtung 9 auf eine zweite Signalfrequenz f
II = 1/T
II statt, welche über eine weitere Umschaltperiodendauer T
U bis zum Zeitpunkt t
2 beibehalten wird.
[0022] Nach Durchlaufen der zweiten Umschaltperiodendauer T
U, d.h. zum Zeitpunkt t
2, wird das Ausgangssignal A
S der Sensoreinrichtung 9 wiederum auf die erste Signalfrequenz f
I umgeschaltet, welche über eine weitere Umschaltperiodendauer T
U bis zum Zeitpunkt t
3 beibehalten wird, und vom Zeitpunkt t
3 bis zum Zeitpunkt t
4 ist über eine weitere Umschaltperiodendauer T
U wiederum die zweite Signalfrequenz f
II wirksam, usw.
[0023] D.h. jeweils nach einer Umschaltperiodendauer T
U findet periodisch eine Umschaltung des Ausgangssignals A
S der Sensoreinrichtung 9 zwischen den beiden Signalfrequenzen f
I, f
II statt.
[0024] Diese beiden Signalfrequenzen f
I, f
II sind periodisch abwechselnd wirksam, solange an der Sensoreinrichtung 9 keine Detektion
eines Objekts vorliegt.
[0025] Im Falle einer Detektion eines Objekts im Erfassungsbereich der Sensoreinrichtung
9 findet umgehend eine Umschaltung des Ausgangssignals A
S der Sensoreinrichtung 9 auf eine Detektionssignalfrequenz f
D statt, wobei die Detektionssignalfrequenz f
D signifikant von den beiden Signalfrequenzen f
I, f
II abweicht. Wenn das Ausgangssignals A
S der Sensoreinrichtung 9 mit Detektionssignalfrequenz f
D erfasst wird, wird eine entsprechende Reaktion der Antriebseinrichtung 2 eingeleitet,
z.B. ein Stoppen oder Reversieren des Türflügels 6.
[0026] Dieses Schema der periodischen Umschaltung zwischen den beiden Signalfrequenzen f
I, f
II ist in der Steuerungseinrichtung der Antriebseinrichtung 2 als Referenzschema hinterlegt.
D.h. in der Steuerungseinrichtung wird das Ausgangssignal A
S der Sensoreinrichtung 9 permanent dahingehend überprüft, ob mit der Umschaltfrequenz
f
U eine periodische Umschaltung zwischen den beiden Signalfrequenzen f
I, f
II stattfindet, sowie ob die Detektionssignalfrequenz f
D vorliegt.
[0027] Die Sensoreinrichtung 9 wird als ordnungsgemäß funktionierend eingestuft, wenn sowohl
die erfasste Umschaltfrequenz f
U als auch die beiden erfassten Signalfrequenzen f
I, f
II den hinterlegten Referenzwerten zumindest annähernd entsprechen.
[0028] Ein Zahlenbeispiel soll dies nachfolgend verdeutlichen, wobei folgende Werte angenommen
werden: erste Signalfrequenz f
I = 100 Hz, zweite Signalfrequenz f
II = 150 Hz, Umschaltfrequenz f
U = 0,83 Hz, Detektionssignalfrequenz f
D = 5 Hz.
[0029] Falls für das Ausgangssignal A
S der Sensoreinrichtung 9 eine Frequenz von weniger als 10 Hz erfasst wird, wird daraus
das Vorliegen einer Detektion geschlossen, und der Türflügel 6 wird durch die Antriebseinrichtung
2 gestoppt oder reversiert. Wird für das Ausgangssignal A
S der Sensoreinrichtung 9 eine Frequenz zwischen 10 Hz und 70 Hz oder von mehr als
200 Hz erfasst, so wird daraus das Vorliegen einer Störung geschlossen und die entsprechende
Sicherheitsreaktion der Antriebseinrichtung 2 eingeleitet. Ebenso, wenn die Frequenz
des erfassten Ausgangssignals A
S der Sensoreinrichtung 9 über mehr als zwei Sekunden konstant bleibt.
[0030] Dagegen wird die Sensoreinrichtung 9 bei einer Frequenz des erfassten Ausgangssignals
A
S zwischen 70 und 200 Hz, welche innerhalb von höchstens zwei Sekunden auf einen anderen
Frequenzwert ebenfalls zwischen 70 und 200 Hz wechselt, als ordnungsgemäß funktionierend,
jedoch im Ruhezustand befindlich, d.h. ohne vorliegende Detektierung eines Objekts
eingestuft.
[0031] Bei diesem Zahlenbeispiel sind also Toleranzbereiche definiert, um Situationen, dass
eine ordnungsgemäß funktionierende Sensoreinrichtung 9 fälschlicherweise als defekt
eingestuft wird, wenn die erfassten Frequenzen f
I, f
II, f
U, f
D leicht von den Referenzwerten abweichen, zu vermeiden. Die Breiten der Toleranzbereiche
sind selbstverständlich auch größer oder kleiner wählbar.
[0032] Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel, welches mit zwei Signalfrequenzen
f
I, f
II sowie einer Umschaltfrequenz f
U und einer Detektionssignalfrequenz f
D die einfachste Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Idee darstellt, sind selbstverständlich
auch Ausführungen denkbar, bei denen drei oder mehr verschiedene Signalfrequenzen
und/oder zwei oder mehr verschiedene Umschaltfrequenzen und/oder zwei oder mehr verschiedene
Detektionssignalfrequenzen, mit entsprechendem Referenzschema, verwendet werden.
Liste der Referenzzeichen
[0033]
- 1
- Antrieb
- 2
- Antriebseinrichtung
- 3
- Abtriebsglied
- 4
- Kraftübertragungselement
- 5
- Gleitschiene
- 6
- Flügel
- 7
- Türrahmen
- 8
- Scharnier
- 9
- Sensoreinrichtung
- 10
- Antriebssteuerung
- 11
- Sensorsteuerung
- AS
- Ausgangssignal
- fI
- Signalfrequenz
- fII
- Signalfrequenz
- fD
- Detektionssignalfrequenz
- fu
- Umschaltfrequenz
- TI
- Signalperiodendauer
- TII
- Signalperiodendauer
- Tu
- Umschaltperiodendauer
1. Antrieb (1) zum Öffnen und/oder Schließen eines beweglichen Flügels (6) einer Tür
oder eines Fensters,
mit einer Antriebseinrichtung (2) zum Antrieb des beweglichen Flügels (6), und
mit einer Steuerungseinrichtung zur Ansteuerung der Antriebseinrichtung (2) abhängig
von mindestens einem Ausgangssignal einer Sensoreinrichtung (9),
wobei die Sensoreinrichtung (9) ausgebildet ist, Statusmeldungen an die Steuerungseinrichtung
abzugeben,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgangssignal (AS) der Sensoreinrichtung (9) zwischen mindestens zwei Signalfrequenzen (fI, fII) umschaltbar ist.
2. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass für die Zeitpunkte der Umschaltung zwischen den Signalfrequenzen (fI, fII) mindestens eine Umschaltfrequenz (fU) vorgebbar ist.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangssignal (AS) der Sensoreinrichtung (9) im Falle einer Detektion eines Objekts auf mindestens
eine Detektionsfrequenz (fD) umschaltbar ist.
4. Antrieb nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionsfrequenz (fD) signifikant von den Signalfrequenzen (fI, fII) abweicht.