[0001] Die Erfindung betrifft einen Elektromagneten beziehungsweise eine Verriegelungseinheit
mit Elektromagnet, wobei der Elektromagnet eine Wicklung von elektrischen Strom leitendem
Draht tragende Spule und einen in einem Ankerraum beweglich gelagerten Anker aufweist,
wobei der Anker bei Strombeaufschlagung gegen die Kraft einer Rückstellfeder bewegbar
ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist die europäische Patentanmeldung
2 033 859 bekannt. Hier ist eine Verriegelungseinrichtung für eine Welle eines Lenksystemes
eines Fahrzeuges mit einem Elektromagneten beschrieben, bei welchem ein Sperrelement,
welches von Elektromagneten betätigt wird, derart beaufschlagt wird, dass die Welle
formschlüssig lösbar an einem fahrzeugfesten Bauteil festlegbar ist. Es werden Energiespeicher
zur automatischen Verriegelung der Welle bei einer Fehlfunktion des Lenksystemes vorgeschlagen,
diese Energiespeicher sind als Schraubenfedern ausgebildet.
[0003] Die redundante Ausgestaltung mit (mindestens) zwei Energiespeichern bewirkt eine
hohe Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit der gesamten Verriegelungseinrichtung
beziehungsweise des Elektromagneten. Die Lösungen nach dem Stand der Technik bedingen
eine entsprechende Bauform, da die vorgesehenen Rückstellfedern entsprechendes Bauvolumen
beanspruchen und unter Umständen auch räumlich voneinander beabstandet angeordnet
werden müssen, um sich nicht gegenseitig zu behindern. Dabei ist zu beachten, dass
die gleichartige Ausgestaltung dieser Energiespeicher grundsätzlich die Gefahr in
sich birgt, dass eine mechanische Überbelastung, die eine erste Feder zerstört hat,
gegebenenfalls auch die zweite Feder zerstört. Eine solche Anordnung ist also in speziellen
Stresssituationen nicht geeignet, ein ausreichend hohes Sicherheitsniveau zur Verfügung
zu stellen, insbesondere dann, wenn die Überbelastung länger andauernd und gleichartig
ist und deswegen eine erste Rückstellfeder bereits zerstört hat.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, den Stand der Technik zu verbessern.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass von einem Elektromagneten wie eingangs beschrieben
ausgegangen wird, der insbesondere für eine Verriegelungsvorrichtung geeignet ist,
wobei der Elektromagnet zusätzlich zur mechanisch wirkenden Rückstellfeder eine magnetisch
wirkende Rückstellvorrichtung aufweist.
[0006] Die Erfindung schlägt weiterhin eine redundante Ausgestaltung der Rückstellmechanismen
beziehungsweise Energiespeicher vor und kombiniert die mechanisch wirkende Rückstellfeder
mit einer magnetisch wirkenden Rückstellvorrichtung. Durch die redundante Ausgestaltung
(gegebenenfalls können natürlich auch mehrere magnetisch wirkende Rückstellvorrichtungen
alleine oder auch mit einer mechanisch wirkenden Rückstellfeder kombiniert werden)
wird ein höheres Zuverlässigkeitsniveau erreicht, da bei dem Ausfall einer Rückstellfeder
noch die Rückstellvorrichtung vorhanden ist, beziehungsweise umgekehrt, die Rückstellfeder
noch einsetzbar ist, falls in der magnetisch wirkenden Rückstellvorrichtung Fehlfunktionen
auftreten sollten. Dass die Wirkmechanismen der beiden Rückstellanordnungen (Rückstellfeder
bzw. Rückstellvorrichtung) grundlegend unterschiedlich sind - die eine funktioniert
aufgrund der mechanisch wirkenden federnden Eigenschaft einer Rückstellfeder, die
magnetisch wirkende Rückstellvorrichtung nutzt anziehende beziehungsweise abstoßende
Magnetkräfte aus - führt im Überlastfall nicht zwingend zu einer hohen Beanspruchung
oder Zerstörung beider Rückstellmechanismen. Eine hohe Schaltfrequenz belastet gegebenenfalls
eine Rückstellfeder mechanisch erheblich, die magnetisch wirkende Rückstellvorrichtung
wird hingegen kaum belastet! Hierdurch wird eine erhebliche Verbesserung in der Zuverlässigkeit
der erfindungsgemäßen Elektromagneten einerseits, aber auch der mit den Elektromagneten
ausgestatteten Verriegelungseinrichtungen andererseits erreicht.
[0007] Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung liegt darin, dass in geeigneter weise magnetische
beziehungsweise magnetisierbare Materialien beziehungsweise Bauteile kombiniert werden.
Dabei werden einerseits Permanentmagnete zusammen mit Permanentmagneten, andererseits
aber auch Permanentmagnete zusammen mit ferro- oder ferrimagnetischen Materialien
eingesetzt. Auch ist eine Kopplung von jeweils ferro- beziehungsweise ferrimagnetischen
Materialien miteinander möglich.
[0008] Eine als günstig angesehene Ausführungsform des Elektromagneten sieht vor, dass die
Wirkrichtung der Rückstellfeder und die Wirkrichtung der Rückstellvorrichtung nach
Abschalten des durch die Spule fließenden elektrischen Stromes gleichgerichtet sind.
Diese Ausführungsform führt zu einer Addition der Rückstellkräfte und verbessert somit
wesentlich die Funktion der Rückstellvorrichtung. Zudem wird somit auch garantiert,
dass bei Ausfall eines der beiden Systeme, beispielsweise Ausfall der mechanisch wirkenden
Rückstellanordnung deren Funktion durch die magnetisch wirkende Rückstellanordnung
übernommen werden kann. Diese Redundanz im System verbessert zusätzlich dessen Betriebssicherheit
und reduziert die Ausfallwahrscheinlichkeit.
[0009] In einer als vorteilhaft angesehenen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Rückstellfeder
und die Rückstellvorrichtung redundante Energiespeicher bilden oder darstellen, die
in der mit Strom beaufschlagten Stellung des Elektromagneten mit Energie geladen werden.
Nach Abschalten des Stroms bewirkt die Energiebeaufschlagung beziehungsweise die Freisetzung
der Energie aus den Energiespeichern eine automatische Bewegung des Ankers und der
gegebenenfalls vom Anker getragenen oder bewegten Elemente in eine zuvor definierte
Rückstellposition.
[0010] In einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass die Rückstellvorrichtung von
einem am Elektromagneten bezüglich des bewegbaren Ankers feststehenden Rückstellelement
und einem sich auf dem Anker mitbewegenden oder durch den Anker bewegten mit dem ersten
Rückstellelement zusammenwirkenden zweiten Rückstellelement gebildet ist. Die Rückstellelemente
sind dabei bevorzugt ferro-, ferri- oder permanentmagnetisch ausgebildet.
[0011] Möglich ist selbstverständlich auch eine Kombination von permanentmagnetischen Rückstellelementen
mit aus ferro- oder ferrimagnetischen Materialien gebildeten Rückstellelementen. Wird
eines der Rückstellelemnte beispielsweise durch einen Permanentmagneten zur Verfügung
gestellt und das mit diesem zusammenwirkende Rückstellelement aus einem ferromagnetischen
Material gebildet, so bewirkt die Anziehungskraft des Permanentmagneten eine Bewegung
des ferromagnetischen Rückstellelementes. Gleiches gilt, wenn das feststehende Rückstellelement
aus ferromagnetischem Material gebildet ist, während das bewegbare Rückstellelement
als Permanentmagnet ausgebildet ist. Hierbei wird jeweils das mit dem entsprechenden
Rückstellelement ausgerüstete Teil der Rückstellvorrichtung durch die Magnetkräfte
bewegt.
[0012] In einer weiteren Variante wird die geschickte Anordnung der Polungen oder Rückstellelemente
genutzt, um die Bewegung der Rückstellelemente zu gewährleisten. Die Bewegung wird
hierbei aufgrund der Abstoßungs- beziehungsweise Anziehungskräfte der verwendeten
Magneten und des damit gekoppelten Ankers beziehungsweise der daran angeordneten Elemente
realisiert.
[0013] Als günstig wird angesehen, wenn erstes und zweites Rückstellelement in Gegenüberstellung
beziehungsweise Opposition zueinander angeordnet sind. Um die Bewegung des Ankers
in die Rückstellposition nach Abschalten des Elektromagneten zu bewirken, wird hierbei
die Ausrichtung der Pole so gewählt, dass diese in erstem und zweitem Rückstellelement
entweder die gleiche oder eine entgegengesetzte Ausrichtung aufweisen. Durch Beaufschlagung
des Elektromagneten werden erstes und zweites Rückstellelement und damit auch die
Pole relativ zueinander verschoben. Nach Abfallen des Elektromagneten ergibt sich
die Bewegung des Ankers entweder durch die Abstoßungskräfte gleicher oder die Anziehungskraft
verschiedener Pole.
[0014] Bezüglich der Anordnung der Rückstellelemente ergibt sich eine Vielzahl von Möglichkeiten.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass zumindest eines der Rückstellelemente,
bevorzugt jedoch beide, im oder am Ankerraum beziehungsweise innerhalb der Spule angeordnet
sind. Durch eine solche Anordnung wird ein leichtes Einbauen des Elektromagneten realisiert.
Gleichzeitig ist es möglich, dass die eingesetzten magnetischen Rückstellelemente
die gleichen Bauteile zur Führung ihrer Magnetfeldlinien nützen, die auch bei der
Bestromung der Spule das Magnetfeld führen. Dabei ist zu beachten, dass unter Umständen
die Magnetfeldlinien im bestromten und nichtbestromten Zustand gerade andersrum verlaufen.
[0015] Neben der Anordnung am oder im Ankerraum beziehungsweise innerhalb der Spule besteht
selbstverständlich auch die Möglichkeit, dass die Rückstellelemente außerhalb der
Spule beziehungsweise des Ankerraums vorgesehen sind. Die Rückstellelemente können
hierbei beispielsweise in einem von dem Anker beziehungsweise einem vom Anker dort
angeordneten Element durchlaufenen Raum vorgesehen werden. Während eines der Rückstellelemente
ortsfest angeordnet ist, ist das andere Rückstellelement beweglich, insbesondere aufgrund
der Bewegung des Ankers beweglich ausgebildet beziehungsweise angeordnet. Bei einer
Bewegung des Ankers wird das erste Rückstellelement somit relativ zum zweiten Rückstellelement
bewegt. Hierbei sind, insbesondere bei der Verwendung von Kombinationen aus Permanentmagneten
und ferromagnetischen Materialien mehrere Positionierungsmöglichkeiten denkbar. Zum
einen kann das permanentmagnetische Rückstellelement ortsfest ausgebildet werden und
demgegenüber das aus dem ferromagnetischen Material gebildete Rückstellelement bewegbar
ausgebildet sein. Gleichermaßen möglich und umfasst ist die Anordnung eines beweglichen
permanentmagnetischen Rückstellelementes und demgegenüberstehend ein feststehendes,
also ortsfest angeordnetes Rückstellelement aus einem ferromagnetischen Material.
[0016] In den vorgenannten Anordnungen der Rückstellelemente besteht zusätzlich in einer
weiteren Variante die Möglichkeit, das zweite, auf der Ankerstange sitzende Rückstellelement
an der Außenseite der Spule, insbesondere diese ringförmig umgebend anzuordnen. Die
Polung (N - S) ist dabei zum Beispiel parallel (axial) zur Bewegungsrichtung des Ankers.
Hierbei ist auch vorgesehen, dass eines der Rückstellelemente durch den Magnetkern
selbst gebildet wird, während das zweite Rückstellelemente am Anker beziehungsweise
an der Ankerstange vorgesehen ist und mit dem ersten, durch den Magnetkern gebildeten
Rückstellelement in Wechselwirkung tritt. Hierbei kann vorgesehen werden, dass der
Magnetkern aus einem weichmagnetischen beziehungsweise ferro- oder ferrimagnetischen
Material gebildet ist.
[0017] Im abgefallenen Zustand des Elektromagneten beziehungsweise der Spule dominiert das
magnetische System der magnetischen Rückstellvorrichtung den magnetischen Kreis, der
zuvor, wenn der Elektromagnet eingeschaltet, also angezogen ist, von der Wirkung der
mit Strom durchflossenen Spule komplett überlagert ist. Ein besonderer Vorzug besteht
insofern darin, dass der Magnetkern so doppelt genutzt wird, nämlich zum Einen zur
Führung der Magnetfeldlinien bei eingeschaltetem Spulenstrom wie auch zur Bildung
des Rückstellelementes als Teil der magnetischwirkenden Rückstellvorrichtung.
[0018] Ist eine Anordnung des zweiten Rückstellelementes an der Außenseite der Spule vorgesehen,
so kann dieses insbesondere ringförmig die Spule umgebend angeordnet werden. Alternativ
kann die Anordnung magnetischer beziehungsweise magnetisierbarer Materialabschnitte
oder von Ringsegmenten vorgesehen werden.
[0019] Alternativ hierzu besteht die Möglichkeit, beziehungsweise wird es als günstig angesehen,
wenn das zweite Rückstellelement an der Innenseite der Spule, das heißt im Ankerraum,
vorgesehen ist. Hierzu kann es zu einer Wechselwirkung mit dem ersten am Anker angeordneten
Rückstellelement kommen. Durch die Verschiebung beziehungsweise Verlagerung der Rückstellelemente
in die Spule beziehungsweise den Ankerraum kann das Aufbaumaß des Elektromagneten
wesentlich reduziert werden, wobei jedoch die erfindungsgemäß vorgesehene Funktion
vollumfänglich erhalten bleibt. Auch in der vorgenannten Ausführungsform besteht die
Möglichkeit, dass das zweite Rückstellelement ringförmig ausgebildet ist und an der
Innenseite der Spule im Ankerraum angeordnet ist. Das ringförmige Rückstellelement
umschließt dabei den Anker, der das erste Rückstellelement trägt. Dieses ist aufgrund
der Beweglichkeit des Ankers im Ankerraum ebenfalls bewegbar und relativ zum zweiten
Rückstellelement positionierbar.
[0020] In einer als günstig angesehenen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elektromagneten
ist vorgesehen, dass der Anker eine aus dem Ankerraum herausstehende Ankerstange trägt
beziehungsweise bewegt. Diese Ankerstange trägt günstiger Weise das erste Rückstellelement,
während das zweite Rückstellelement in einem die herausstehende Ankerstange umgebenenden
Raum oder Bereich ortsfest angeordnet ist. Durch Bewegung der Ankerstange vermittelt
über den Anker wird dann eine Relativbewegung des ersten zum zweiten Rückstellelement
erreicht, die dann eine Verschiebung der Ankerstange in die Rückstellposition ermöglicht,
wenn der Elektromagnet umbestromt ist.
[0021] Der erfindungsgemäße Elektromagnet weist zur Führung des von der Spule bei Strombeaufschlagung
erzeugten Magnetfeldes einen Magnetkern auf, der aus bevorzugt weichmagnetischem beziehungsweise
ferro- oder ferrimagnetischem Material besteht. Dieser Magnetkern weist im Bereich
des Ankerraumes eine Durchdringungsöffnung für den Anker beziehungsweise die Ankerstange
auf. Als vorteilhaft wird in diesem Zusammenhang angesehen, wenn der Umgebungsrand
der Durchdringungsöffnung das zweite Rückstellelement bildet, beziehungsweise dieses
trägt. Hierbei kann auch die Eigenschaft des aus weichmagnetischen, das heißt aus
ferromagnetischem Material bestehenden Magnetkernes ausgenutzt werden. Aufgrund ferromagnetischer
Eigenschaften kommt es zu einer Wechselwirkung von zweitem Rückstellelement, gebildet
aus dem Magnetkern und erstem Rückstellelement, beispielsweise gebildet aus einem
am Anker beziehungsweise der Ankerstange angeordnetem Permanentmagnet, die dann die
Rückstellung des Elektromagneten nach Ende der Strombeaufschlagung bewirkt.
[0022] Neben der Möglichkeit, dass der Umgebungsrand der Durchdringungsöffnung das zweite
Rückstellelement bildet, kann selbstverständlich auch der Umgebungsrand der Durchdringungsöffnung
das zweite Rückstellelement tragen, wie dies insbesondere in einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen ist. Hierbei wird das zweite Rückstellelement, beispielsweise
in Form eines Permanentmagneten oder dergleichen am Umgebungsrand eingesetzt. Das
zweite Rückstellelement kann dabei in Form eines Ringmagneten beziehungsweise einer
Anordnung eines oder mehrerer Magnetelemente beziehungsweise Segmente an der Durchdringungsöffnung
beziehungsweise dem Umgebungsrand ausgebildet oder eingesetzt beziehungsweise angeordnet
werden.
[0023] Die Erfindung umfasst gleichermaßen auch eine Verriegelungseinrichtung für das lösbare
Festlegen eines ersten Bauteiles gegenüber einem zweiten Bauteil. Die beiden Bauteile
sind dabei in einer Entriegelungsstellung der Verriegelungseinrichtung relativ zueinander
bewegbar. Nach lösbarem Festlegen des ersten Bauteils gegenüber dem zweiten Bauteil
ist diese Bewegbarkeit nicht mehr gegeben. Wenigstens ein Bauteil trägt dabei einen
Elektromagneten wie vorstehend beschrieben. Dieser Elektromagnet ist im oder am ersten
Bauteil angeordnet. Die Ankerstange beziehungsweise ein vom Anker oder der Ankerstange
betätigtes Verriegelungselement, zum Beispiel eine Verriegelungsstange, ein Sperrelement
wie beispielsweise eine Sperrklinke oder dergleichen wirkt in der Verriegelungsstellung
mit dem zweiten Bauteil zusammen. Dieses Zusammenwirken erfolgt dabei insbesondere
formschlüssig. Das heißt, dass ein Sperrelement oder ähnliches beispielsweise in eine
entsprechende Aufnahme am zweiten Bauteil eingreift und hierdurch die Verriegelung
bewirkt.
[0024] In einer als vorteilhaft angesehenen Ausführungsform der Verriegelungseinrichtung
ist diese in einem Lenksystem eingesetzt. Die Erfindung umfasst somit die Verriegelungseinrichtung
wie zuvor beschrieben für ein Lenksystem beziehungsweise ein Lenksystem, das mit einer
derartigen Verriegelungseinrichtung ausgerüstet ist beziehungsweise in der Lage ist,
mit diesem zusammenzuwirken. Das Lenksystem ist dabei bevorzugt als Lenksystem eines
Fahrzeuges vorgesehen. Die Verriegelungseinrichtung ermöglicht es, eine bewegbare,
insbesondere drehbare Welle des Lenksystems, die ein erstes Bauteil im Sinne der Erfindung
darstellt, an dem Fahrzeug beziehungsweise einem mit dem Fahrzeug fest verbundenen
zweiten Bauteil lösbar zu verbinden. Hierbei ist ein formschlüssiger Eingriff der
Verriegelungseinrichtung beziehungsweise an Teilen der Verriegelungseinrichtung mit
dem zweiten Bauteil vorgesehen. Durch diese Festlegung erfolgt automatisch eine Festlegung
des ersten Bauteils am zweiten Bauteil. Die Festlegung kann dabei eine vollständige
Sperrung der Bewegbarkeit des ersten Bauteils gegenüber dem zweiten Bauteil bewirken.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass durch den Eingriff der Verriegelungseinrichtung
die Bewegbarkeit beziehungsweise der Bewegungsspielraum des ersten Bauteils gegenüber
dem zweiten Bauteil des Lenksystems eingeschränkt, jedoch nicht vollständig verhindert
wird. Hier kann beispielsweise die Lenkbewegung des Lenksystems eingeschränkt werden
beziehungsweise durch Entriegelung der Verriegelungseinrichtung ein zusätzlicher Bewegungsraum
des Lenksystems freigegeben werden.
[0025] In den Zeichnungen ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1a, 1b
- in einer seitlichen Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Elektromagneten im abgefallenen
(stromlosen) Zustand (Fig. 1a) beziehungsweise in angezogener (strombeaufschlagter)
Stellung (Fig. 1b)
- Fig. 2 bis 11
- bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Elektromagneten jeweils in seitlicher
Schnittdarstellung
[0026] In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht
erneut beschrieben.
[0027] Fig. 1a zeigt einen Elektromagneten 10 gemäß der Erfindung. Der Aufbau des Elektromagneten
10 ist allgemein bekannt. Ein jochartiger oder topfartiger Magnetkern 17 trägt die
Spule 11, welche die Wicklungen von elektrischem Strom durchfließbaren Draht aufnimmt.
Der Magnetkern umschließt zumindest teilweise, wie auch die Spule 11, den Ankerraum
13, in welchem ein Anker 12 längs oder axial bewegbar gelagert ist. Der Magnetkern
17 ist mehrteilig ausgebildet, für Montagezwecke wird der topfartige Grundkörper 17/1
durch ein Deckelteil 17/2 verschlossen. Der Deckelteil 17/2 trägt auch gleichzeitig
die Durchdringungsöffnung 18, durch die in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
zumindest ein Teil des Ankers 12 heraussteht, wobei der Anker 12 an seinem der Spule
abgewandten Seite die Ankerstange 16 trägt. Durch die Bewegung des Ankers 12 beziehungsweise
der mit dem Anker 12 starr verbundenen Ankerstange 16 werden weitere Funktionen erreicht.
Es ist natürlich auch möglich, dass der Anker 12 beziehungsweise die Ankerstange 16
auf ein, insbesondere mit dem Anker 12 oder der Ankerstange 16 nicht starr verbundenes
("fliegendes") Element weiter wirkt.
[0028] Der in Fig. 1a dargestellte Elektromagnet 10 ist im unbestromten Zustand gezeigt.
Dies bedeutet, dass der Anker 12 aufgrund der der Rückstellfeder 40 innewohnenden
Rückstellkraft in eine Verriegelungsposition nach links verschoben wurde. Die Rückstellfeder
40 befindet sich dabei am Ankerraumboden 13/1 und steht in den Ankerraumboden 13/1
ein. Der Luftspalt 13/2 wird bei Beaufschlagung der Spule 11 mit Strom vom Anker 12
überwunden und geschlossen bis die Ankerfläche 12/1 auf dem Ankerraumboden 13/1 oder
auf der darauf angeordneten Scheibe 50 aufliegt beziehungsweise diese berührt.
[0029] Zusätzlich zu der Rückstellfeder 40 verfügt der Elektromagnet 10 beziehungsweise
die den Elektromagneten 10 beinhaltende oder aufweisende Verriegelungseinrichtung
30 eine magnetisch wirkende weitere Rückstellvorrichtung 20. Diese Rückstellvorrichtung
20 ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1a außerhalb des Ankerraumes 13 des Elektromagneten
10 angeordnet. Die Rückstellvorrichtung 20 ist hier mit einem ersten Rückstellelement
21 und einem zweiten Rückstellelement 22 ausgebildet. Während das erste Rückstellelement
21 ortsfest in einem ersten Bauteil 31 der Verriegelungseinrichtung 30 angeordnet
ist, befindet sich das zweite Rückstellelement 22 relativ zum ersten Rückstellelement
21 bewegbar an der Ankerstange 16 und kann, aufgrund der Bewegung des Ankers 12, relativ
zum ersten Rückstellelement 21 verschoben werden. Die Ankerstange 16 ist ein Teil
eines ersten Bauteils 31 einer Verriegelungseinrichtung 30. Das zweite Bauteil 32
ist in Fig. 1a ebenfalls dargestellt. Dieses weist eine Ausnehmung 34 auf, in die
ein vorspringender Teil der Ankerstange 16 eingreifen und somit die Verriegelung bewirken
kann.
[0030] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1a ist das erste, feste Rückstellelement 21 aus einem
ferromagnetischen Material gebildet. Das zweite, auf der Ankerstange sitzende Rückstellelement
22 wird durch einen Permanentmagneten gebildet. Das das erste Rückstellelement 21
bildende ferromagnetische Material kann, nachdem das Magnetfeld des Elektromagneten
10 abgeschlatet wird, mit dem zweiten Rückstellelement 22, das aus einem Permanentmagneten
besteht beziehungsweise durch diesen gebildet wird, in Wechselwirkung treten. Das
heißt, das ferromagnetische Material zieht den bewegbaren Permanentmagneten an und
bewegt damit den Anker. Hierdurch wird die magnetisch wirkende Rückstellvorrichtung
20 betätigt und eine Verriegelung von erstem Bauteil 31 und zweitem Bauteil 32 durchgeführt.
Ergänzt wird die Rückstell- beziehungsweise Verriegelungsbewegung der Rückstellvorrichtung
20 durch die Rückstellfeder 40, die ebenfalls eine gleichartige Bewegung des Ankers
12 und der daran sich anschließenden Ankerstange 16 in axialer Richtung 100 bewirkt.
Die Rückstellfeder 40 ist im Ankerraumboden 13/1 beziehungsweise am Joch des Elektromagneten
10 eingestzt und stützt sich auf dem Anker 12 ab. Im Betrieb des Elektromagneten 10
wird die Rückstellfeder 40 vollständig in dem Ankerraumboden 13/1 eingeschoben und
dadurch gespannt. Nach Abfallen des Ankers 12 führt die Entspannung der Rückstellfeder
40 zu einer Verschiebung des Ankers 12 in axialer Richtung 100 in eine Rückstell-
oder Verriegelungsposition. Es werden somit insgesamt zwei Systeme, ein aufgrund der
Rückstellfeder 40, mechanisch bewegbares und ein weiteres, aufgrund der magnetisch
wirkenden Rückstellvorrichtung 20, magnetisch wirkendes System zur Verfügung gestellt.
[0031] Hieraus ergibt sich eine Redundanz beziehungsweise ein Synergieeffekt der beiden
Systeme, die die ordnungsgemäße Verriegelung beziehungsweise Funktion der Rückstellvorrichtung
20 sichergestellt. Das Einsatzgebiet des in Fig. 1a dargestellten Elektromagneten
10 beschränkt sich nicht auf die Verwendung in einer Verriegelungseinrichtung 30.
Denkbar ist der Einsatz in weiteren, als vorteilhaft und günstig angesehenen Vorrichtungen,
bei denen eine Rückstellung beziehungsweise Verbringung von Elementen in eine Rückstellposition
vorgesehen ist, sobald ein Abfallen des Ankers 12 vom Elektromagneten 10 stattfindet.
Denkbar ist beispielsweise der Einsatz in Sicherheitssystemen, bei denen es aufgrund
der mechanischen beziehungsweise magnetischen Rückstellung zu einem Abschalten von
Systemen kommt, die notwendig ist, wenn beispielsweise ein Stromausfall oder dergleichen
auftritt.
[0032] Die Rückstellelemente 21,22 sind außerhalb der Spule 11 beziehungsweise des Ankerraumes
13 angeordnet. Die Polung des zweiten Rückstellelementes 22 ist hierbei so angeordnet,
dass der Südpol in axialer Richtung (bezogen auf die Bewegung 100) der dem Ankerraum
13 beziehungsweise der Spule 11 zugewandt ausgerichtet ist, während der Nordpol am
von der Spule 11 beziehungsweise dem Ankerraum 13 abgewandten Ende des Permanentmagneten
angeordnet ist. Es ist klar, dass die Anordnung der Pole alternativ natürlich auch
anders herum sein kann, beide Varianten gehören zur Erfindung.
[0033] Im unbestromten Zustand des Elektromagneten 10 bildet sich zwischen dem Boden des
Ankerraums 13 und dem Anker 12 bedingt durch die Verschiebung des Ankers 12 ein Zwischenraum
beziehungsweise Luftspalt 13/2 aus. Am Boden des Ankerraums 13 ist zudem eine Scheibe
50 aus nicht magnetisierbarem Material vorgesehen. Diese verhindert, dass der Anker
12 im unbestromten Zustand aufgrund der Magnetisierung des Magnetkerns 17 in der in
Fig. 1b dargestellten Position verbleibt, beispielsweise dann, wenn die Magnetisierung
des Magnetkerns 17 beziehungsweise die hier aufgebrachte Magnetkraft größer ist als
die Rückstellkraft von Rückstellfeder 40 und Rückstellvorrichtung 20. Dies kann beispielsweise
dann der Fall sein, wenn die Rückstellfeder 40 ausfällt und eine Rückstellbewegung
nur noch durch die Funktion der magnetischen Rückstellvorrichtung 20 realisiert werden
kann. Hätte hier ein vollständiges Anziehen und Verschieben des Ankers 12 am Magnetkern
17 stattgefunden, bestünde die Möglichkeit, dass eine Rückführung in die Rückstellposition
allein aufgrund der magnetisch wirkenden Rückstellvorrichtung 20 nicht mehr möglich
ist. Die Scheibe 50 kann auch als O-Ring oder dergleichen ausgebildet sein. Zusätzlich
zu der Trennung kann über die Scheibe beziehungsweise den Ring auch eine Dämpfung
der Ankerbewegung erreicht werden, insbesondere dann, wenn die Scheibe beziehungsweise
der Ring elastisch, beispielsweise als Teller- oder Scheibenfeder oder aus einem elastischen
Material ausgebildet ist. Die Scheibe 50 hat bevorzugt eine Dicke von 0,1 bis 0,5
mm, insbesondere bevorzugt zwischen 0,1 und 0,2 mm.
[0034] Fig. 1b zeigt den im Zusammenhang mit in Fig. 1a beschriebenen Elektromagneten 10
im bestromten Zustand. Hierbei wird der Anker 12 im Ankerraum 13 verschoben und die
Rückstellfeder 40 gespannt. Gleichzeitig mit der Verschiebung des Ankers 12 erfolgt
auch eine Verschiebung der Ankerstange 16 in axialer Richtung 101. Es kommt aufgrund
der Bewegung des Ankers 12 zu einer Entriegelung der Verriegelungsvorrichtung 30,
der Vorsprung beziehungsweise die Ankerstange 16 wird aus der Ausnehmung 34 im zweiten
Bauteil 32 entnommen und gibt dieses frei. Durch die Verschiebung des Ankers 12 kommt
es auch zu einer Verschiebung des an der Ankerstange 16 vorgesehenen zweiten Rückstellelementes
22 relativ zum ersten Rückstellelement 21. Hierdurch erhöht sich die Rückstellkraft.
[0035] Die auftretenden Rückstellkräfte sind damit geringer als die durch den Elektromagneten
10 aufgebrachte, eine Verschiebung des Ankers 12 bewirkende Magnetkraft. Erst nach
dem Ende der Strombeaufschlagung des Elektromagneten 10 wird die Rückstellvorrichtung
20 in die Verriegelungsposition verbracht, wobei dies aufgrund der Rückstellkraft
der Rückstellfeder 40 zusammen mit der Rückstellkraft des Permanentmagneten realisiert
wird.
[0036] Fig. 2 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Elektromagneten
10. Hierbei entsprechen die Elemente des Elektromagneten 10 im Wesentlichen den im
Zusammenhang mit den Fig. 1a und 1b beschriebenen Elementen. Im Unterschied zu den
vorgenannten Abbildungen wird ein erstes Rückstellelement 21, das ortsfest in der
Verriegelungseinrichtung 30 beziehungsweise der Rückstellvorrichtung 20 vorgesehen
ist durch einen axial (alle axialen Angben beziehen sich auf die Wirkrichtung 100
der Rückstellfeder 40 beziehungsweise -Vorrichtung 20) polarisierten Permanentmagneten
gebildet, während an der Ankerstange 16 ein zweites Rückstellelement 22 vorgesehen
ist, das aus einem ferromagnetischen Material gebildet ist.
[0037] Es ergibt sich, dass das zweite Rückstellelement 22 beziehungsweise das dieses bildende
ferromagnetische Material durch den Permanentmagneten, der das erste Rückstellelement
21 bildet, angezogen wird. Beim Anlegen eines Stroms am Elektromagneten 10 wird der
Anker 12 beziehungsweise die Ankerstange 16 und damit das zweite Rückstellelement
22 relativ zum ersten Rückstellelement 21 verschoben. Aufgrund der ferromagnetischen
Eigenschaften hat das zweite Rückstellelement 22, nach dem Ende der Strombeaufschlagung
des Elektromagneten 10 die Tendenz in das Magnetfeld des Permanentmagneten hineinzuwandern,
das heißt das zweite Rückstellelement 22 wird durch den Permanentmagneten angezogen
und der Anker 12 somit in die Verriegelungsposition verbracht. Bei mit Strom beaufschlagtem
Elektromagneten überwiegt die anliegende Magnetkraft die Anziehungskraft des Permanentmagneten,
sodass eine Verschiebung des Ankers 12 möglich wird. Durch Abschalten des Stroms überwiegt
die Magnetkraft des Permanentmagneten des Rückstellelements 21, sodass es zu einer
Verschiebung des Ankers 12 in die Verriegelungsposition kommt. Dies wird unterstützt
beziehungsweise ergänzt durch die Rückstellkraft der Rückstellfeder 40. Das gezeigte
System beziehungsweise die vorgesehene Rückstellanordnungen sind so ausgelegt, dass
diese sich bei Ausfall einer der Anordnungen ersetzen können und so die Funktionalität
des gezeigten Elektromagneten 10 beziehungsweise der damit beaufschlagten Verriegelungseinrichtung
30 erhalten bleibt.
[0038] In Fig. 3 ist ein weiteres mögliches Konzept des erfindungsgemäßen Elektromagneten
10 verwirklicht. Hier werden erstes und zweites Rückstellelement 21,22 durch axial
polarisierte Permanentmagnete gebildet. Fig. 3 zeigt den bestromten Zustand des Elektromagneten.
Im unbestromten Zustand wäre die Polanordnung der beiden Rückstellelemente 21,22 so,
dass die ungleichartigen Pole einander in radialer Richtung gesehen gegenüberliegen
und somit anziehen. Diese Stellung ist energetisch bevorzugt und entspricht dem "Aus"-Zustand
des durch die magnetische Rückstellvorrichtung realisierten Energiespeichers. Durch
das Anlegen eines Stroms am Elektromagneten 10 wird das zweite Rückstellelement 22
gegenüber dem ersten Rückstellelement 21 nach rechts verschoben. Hierbei kommt es
zu einer Verschiebung der Pole der Permanentmagnete, was zu einer Abstoßungskraft
führt. Gleichzeitig werden die sich anziehenden Pole der Permanentmagnete durch die
Bewegung des Ankers 12 getrennt. Wird der Elektromagnet 10 in einen stromlosen Zustand
verbracht, so bewirkt zum Einen die Abstoßung der gleich gerichteten Pole wie auch
die Anziehungskraft der gegenläufigen Pole eine Verschiebung des Ankers 12 in axialer
Richtung, sodass die Verriegelungseinrichtung 30 in die Rückstellposition der Rückstellvorrichtung
20 gebracht wird. Auch im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist im Elektromagneten 10
beziehungsweise im Magnetkern 17 eine Rückstellfeder 40 vorgesehen, die eine mechanische
Rückstellkraft auf den Anker 12 ausübt, sobald die Bestromung des Elektromagneten
10 endet. Die Rückstellfeder 40 ergänzt somit die magnetische Wirkung beziehungsweise
Rückstellung der beiden Rückstellelemente 21,22 bei der Verschiebung des Ankers 12
in axialer Richtung beziehungsweise kann diese ersetzen.
[0039] In Fig. 3 wird durch Bewegung des Ankers 12 das zweite Rückstellelement 22 relativ
zum ersten Rückstellelement 21 bewegt und in Richtung des Elektromagneten 10 beziehungsweise
des Magnetkerns 17 verschoben. Hierdurch und aufgrund der Ausrichtung der Permanentmagnete
der Rückstellelemente 21,22 wird, nach Ende der Strombeaufschlagung, die Verschiebung
der Ankerstange 16 realisiert.
[0040] Eine weitere mögliche Ausrichtung der durch Permanentmagnete gebildeten Rückstellelemente
21,22 wird in Fig. 4 dargestellt. Hier wird sowohl das ortsfeste erste Rückstellelement
21 wie auch das bewegbare zweite Rückstellelement 22 durch einen Permanentmagneten
gebildet. Der hier gezeigte Aufbau ist fast identisch mit dem Aufbau nach Fig. 3.
Die beiden axial polarisierten Permanentmagnete, die beispielsweise als die Ankerstange
16 vollständig umgebende Ringmagnete ausgebildet sein können, weisen hierbei eine
identische Polausrichtung der Polung auf. Das heißt an dem der Spule 11 beziehungsweise
dem Ankerraum 13 zugewandten Ende der Rückstellelemente 21,22 befindet sich jeweils
der magnetische Nordpol, während an dem in axialer Richtung gegenüberliegenden Ende
des Permanentmagneten jeweils die magnetischen Südpole angeordnet sind. Durch eine
Verschiebung des Ankers 12 bei Strombeaufschlagung (wie in Fig. 4 gezeigt) des Elektromagneten
10 werden die Permanentmagnete relativ zueinander bewegt, sodass die gleiche Polungen
aufweisenden Enden der Permanentmagnete nahezu deckungsgleich gegenüber gestellt werden.
Hieraus ergibt sich zwischen den Polen eine Abstoßungskraft. Diese bewirkt nach Ende
der Strombeaufschlagung des Elektromagneten 10 die Rückstellung der Rückstellvorrichtung
20. Dabei wird der Anker 12 beziehungsweise die das zweite Rückstellelement 22 tragende
Ankerstange 16 in axialer Richtung bewegt, sodass die die magnetischen Südpole tragenden
Enden der Permanentmagnete relativ zueinander verschoben werden. Unterstützt wird
die Bewegung des Ankers 12 erneut durch die auch im Ausführungsbeispiel der Fig. 4
vorgesehene Rückstellfeder 40, die zu einer Beaufschlagung des Ankers 12 in der der
Magnetkraft des Elektromagneten 10 gegenläufige Richtung bewirkt. Das Ausmaß der Verschiebung
und damit die Höhe der anliegenden Rückstellkraft wird auch durch die Dicke d der
Scheibe 50 beeinflusst. Die Dicke d ist zudem größer gewählt als die Weite des Spaltes
S zwischen Magnetkern 17 und Anker 12. Hierdurch wird die Ausbildung eines konkurrierenden
Magnetfeldes verhindert, das unter Umständen dazu führen könnte, dass auch nach Ende
der Strombeaufschlagung des Elektromagneten 10 der Anker 12 nicht vom Magnetkern 17
abfällt, insbesondere vom Ankerraumboden 13/1, da das zwischen Anker 12 und Magnetkern
17 wirksame Magnetfeld stärker ist als die Rückstellkraft der Rückstellvorrichtung
20.
[0041] In Fig. 5 wird eine weitere mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Elektromagneten
10 gezeigt. Dieser weist gegenüber den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen eine
insgesamt kürzere Bauform auf. Dies wird dadurch erreicht, dass die Rückstellelemente
21,22 ins Innere des Ankerraumes 13 verlegt werden. Der Anker 12 weist hierbei an
seinem dem Ankerraumboden 13/1 beziehungsweise am Jochboden zugewandten Ende 52 das
insbesondere aus Ringmagneten gebildete, bewegbare zweite Rückstellelement 22 auf.
Es ist als Permanentmagnet ausgebildet und axial polarisiert. Im Magnetkern 17, das
heißt im Ankerraumboden 13/1, angeordnet befindet sich das erste Rückstellelement
21, das ortsfest in der Vorrichtung angeordnet ist. Auch dieses ist als Permanentmagnet
ausgebildet und axial polarisiert. Konzentrisch zu den als Ringmagneten ausgebildeten
Rückstellelementen 21,22 ist die Rückstellfeder 40 insbesondere mittig angeordnet.
Hierzu weist der Magnetkern 17 eine entsprechende Aufnahme auf, in die ein Teil der
Federwindungen eingesetzt ist. Der Ankerraumboden 13/1 bildet somit einen Zapfen aus,
auf den die Rückstellfeder 40 aufgesetzt ist. Die Rückstellfeder 40, ebenso wie die
Rückstellelemente 21,22, übernehmen zusätzlich die Funktion eines Energiespeichers.
Dieser Energiespeicher wird bei Verschiebung des Ankers 12 aufgrund einer elektromagnetischen
Beaufschlagung geladen. Die gespeicherte Energie kann nach dem Ende der Beaufschlagung
des Elektromagneten 10 freigesetzt und dazu verwendet werden, den Anker 12 in eine
Rückstellposition zu verbringen.
[0042] Die Rückstellelemente 21,22 werden auch im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 durch Permanentmagnete
gebildet. Die Polung der Magnete ist dabei derart ausgerichtet, dass dem magnetischen
Nordpol des ersten Rückstellelementes 21, das im Jochboden beziehungsweise Ankerraumboden
13/1 des Elektromagneten 10 angeordnet ist, der magnetische Nordpol des zweiten Rückstellelementes
22, das im Anker 12 eingesetzt ist, gegenüberliegt. Hieraus resultiert eine magnetische
Abstoßung der beiden Rückstellelemente 21,22. Diese wird durch die Magnetkraft des
Elektromagneten 10 bei Strombeaufschlagung überwunden. Endet die Strombeaufschlagung
jedoch, so bewirkt die Abstoßungskraft der beiden Permanentmagnete ein Auseinanderweichen
der Magnete, so dass es zu einer Bewegung des Ankers 12 kommt. Diese Bewegung bewirkt
eine Rückstellung des Ankers 12. Die Bewegung des Ankers 12 wird durch eine in einem
sich an den eigentlichen Elektromagneten 10 anschließenden Bauteil 31 vorgesehene
Schulter oder einen Anschlag 35 begrenzt. Die sich an den Anker 12 anschließende Ankerstange
16 trägt dabei ein Verriegelungselement, das in eine entsprechende Ausnehmung eines
zweiten Bauteils 32 (nicht dargestellt) eingreift und die Verriegelung bewirkt. Unterstützt
beziehungsweise bei Ausfall der Rückstellvorrichtung 20 ersetzt wird die Rückstellfunktion
der Permanentmagnete durch die ebenfalls vorgesehene Rückstellfeder 40, die in den
Ankerraumboden 13/1 eingesetzt ist. Eine Beaufschlagung des Elektromagneten 10 bewirkt
hierbei eine Spannung der Rückstellfeder. Nach Ende der Beaufschlagung wird die in
der Rückstellfeder 40 gespeicherte Energie freigesetzt und bewirkt ebenfalls eine
axiale Bewegung des Ankers 12 vom Ankerraumboden 13/1 weg in die Verriegelungs- beziehungsweise
Rückstellposition.
[0043] In der Fig. 6 wird, im Unterschied zu der in Fig. 5 gezeigten Vorrichtung, das erste
Rückstellelement 21 durch den Magnetkern 17 des Elektromagneten gebildet. Dieser besteht
aus einem ferromagnetischen Material, das durch den im Magnetkern 17 eingesetzten,
bevorzugt ringförmigen Permanentmagneten 53 magnetisiert wird. Der Permanentmagnet
53, der gegebenenfalls auch als erstes Rückstellelement 21 angesehen werden kann,
befindet sich bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel radial außerhalb der Spule
11.
[0044] Diese Magnetisierung führt, aufgrund der magnetischen Polung des verwendeten Permanentmagneten
53 dazu, dass es zu einer Abstoßung von dem zweiten Rückstellelement 22, das (wie
in Fig. 5) im Anker 12 eingesetzt ist und dem Magnetkern 17 kommt. Nach Ende der Strombeaufschlagung
des Elektromagneten 10 bleibt die Magnetisierung des Magnetkerns 17 bestehen und es
kommt somit zu einer axialen Verschiebung des Ankers 12, der sich dadurch aus der
Position am Ankerraumboden 13/1 herausbewegt, so dass sich zwischen dem Ende 52 des
Ankers und dem Ankerraumboden 13/1 ein Luftspalt 13/2 ausbildet. Die Bewegung des
Ankers 12 in axialer Richtung vom Ankerraumboden 13/1 weg, wird auch im Ausführungsbeispiel
der Fig. 6 durch die Schulter 35, die im ersten Bauteil 31 vorgesehen ist, begrenzt.
Die am Ankerraumboden 13/1 vorgesehene Scheibe 50 besteht aus einem nicht magnetisierbaren
Material und verhindert ein vollständiges Aufliegen beziehungsweise Ankleben des Ankers
12 am Magnetkern 17. Ebenfalls verhindert wird durch die Scheibe 50 ein Anhaften des
Ankers 12 am Magnetkern 17 nach Ende der Strombeaufschlagung.
[0045] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform des Elektromagneten 10. Hierbei ist die
Rückstellvorrichtung 20 vollständig in der Spule 11 angeordnet. Das erste Rückstellelement
21 wird hierbei durch einen ortsfest der Spule 11 zugeordneten Permanentmagneten gebildet.
Das zweite Rückstellelement 22 ist relativ zum ersten Rückstellelement 21 bewegbar
am Anker 12 angeordnet und besteht im Ausführungsbeispiel aus einem ferromagnetischen
Material. Das zweite Rückstellelement 12 ist nach Art eines den Anker 12 umlaufenden
Flansches oder Ringes ausgebildet. Zwischen dem ersten und zweiten Rückstellelement
21,22 ist ein ein minimales Spaltspiel gewährender Spalt ausgebildet, so dass sich
hier eine zusätzliche Führung für den Anker 12 im Ankerraum 13 ergibt. Durch die Bewegung
des Ankers 12 bei Aktivierung des Elektromagneten 10 wird der Anker und damit das
zweite Rückstellelement 22 relativ zum ersten Rückstellelement bewegt. Aufgrund der
Ausbildung aus einem ferromagnetischen Material weist das zweite Rückstellelement
22 eine Tendenz dazu auf, sich in das Magnetfeld des Permanentmangeten, der das erste
Rückstellelement 21 bildet, zu bewegen. Diese Bewegung tritt nach Ende der Strombeaufschlagung
des Elektromagneten auf, dessen elektromagnetisches Feld beziehungsweise die dadurch
aufgebrachte Magnetkraft, die Magnetkraft des Permanentmagneten zunächst überwiegt.
Nach dem Ende der Beaufschlagung erfolgt somit eine Verschiebung des Ankers 12 in
axialer Richtung vom Ankerraumboden 13/1 weg. Die Bewegung wird realisiert zum einen
durch das Zusammenwirken von erstem und zweitem Rückstellelement 21,22, zum anderen
durch die Beaufschlagung durch die Rückstellfeder 40, die im Ankerraumboden 13/1 angeordnet
ist und sich auf dem Anker 12 beziehungsweise dem dem Ankerraumboden 13/1 zugewandten
Ende 52 des Ankers 12 abstützt. Die Ausführung der in den Ausführungsbeispielen gezeigten
Rückstellfeder 40 bleibt selbstverständlich nicht auf die dargestellte Form und Funktionsweise
beschränkt. Alternativ kann die Rückstellfeder 40 auch durch geeignete elastische
Elemente gebildet werden. Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit, dass die Feder
im Anker 12 aufgenommen ist und sich am Jochboden beziehungsweise dem Ankerraumboden
13/1 abstützt. Denkbar ist auch eine Integration von Feder, elastischem Element und
Scheibe 50. Ähnliches kann dadurch erreicht werden, dass eine (Spiral) Feder als Rückstellfeder
40 verwendet wird, die im komprimierten Zustand immernoch etwas in den Luftspalt 13/2
hineinreicht, wodurch die Abstandsfunktion durch die komprimierte Feder wahrgenommen
wird und somit die Aufgabe der Scheibe integriert wurde. Auch hierdurch ist es möglich,
auf die Scheibe 50 zu verzichten. Zusätzlich kann die Beabstandung von Anker 12 und
Magnetkern 17 auch allein durch eine aus einem nicht magnetisierten Material gebildete/s
Feder/elastisches Element realisiert werden. Die Rückstellfeder 40 kann auch als Scheiben-
oder Tellerfeder ausgebildet werden, die an dem Jochbeziehungsweise Ankerraumboden
13/1 anliegt, beziehungsweise teilweise in diesen aufgenommen ist. Durch die Verschiebung
des Ankers 12 bei Beaufschlagung des Elektromagneten 10 wird die Rückstellfeder 40
vorgespannt und diese Vorspannung bewirkt nach Strombeaufschlagung und Abfallen des
Ankers vom Magnetkern 17 des Elektromagneten 10 eine Verschiebung des Ankers 12 in
axialer Richtung. Die magnetische Rückstellvorrichtung 20 und die Rückstellfeder 40
wirken in gleiche Richtungen und ergänzen beziehungsweise ersetzen sich.
[0046] In Fig. 8 wird die Rückstellvorrichtung 20 aus zwei Permanentmagneten gebildet. Diese
sind ebenfalls im Ankerraum 13 angeordnet und als ringförmige Magnete ausgebildet.
Alternativ zur ringförmigen Ausführung der im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
beschriebenen Rückstellelemente 21,22 besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit,
dass diese als Ringsegmente, Stäbe oder dergleichen oder dergleichen ausgebildet sind,
das heißt, keine durchgehenden Elemente darstellen.
[0047] Die Rückstellvorrichtung 20 wird in Fig. 8 ebenfalls ins Innere des Elektromagneten
10 beziehungsweise der Spule 11 verlegt, was wiederum die kürzere Bauform des gesamten
Elektromagneten 10 beziehungsweise der damit in Verbindung stehenden Verriegelungseinrichtung
30 bewirkt. Wie bereits im Zusammenhang mit der Fig. 4 beschrieben, weisen die beiden
Permanentmagnete der Rückstellelemente 21,22 eine gleichgerichtete magnetische Polung
auf. Durch Anziehen des Ankers 12 in Richtung des Ankerraumbodens 13/1 kommt es somit
zu einer Überlagerung der gleichen Pole, woraus eine Abstoßungskraft resultiert. Bei
Abbruch der Beaufschlagung des Elektromagneten wird diese Abstoßungskraft größer als
die Magnetkraft des Elektromagneten 10 und es kommt zu einer Bewegung des Ankers 12
aufgrund der Abstoßung der Pole. Unterstützt wird dies durch die Anziehung der gegenläufig
ausgerichteten magnetischen Pole, die sich bei entsprechender weitergehender Verschiebung
des Ankers 12 zwangsläufig ergibt. Das in Fig. 8 gezeigte Ausführungsbeispiel schöpft
die notwendige Bewegungsenergie zunächst aus der einander abstoßenden Wirkung gleichartiger
Magnetpole. Die Anordnung ist dabei so gewählt, dass im angezogenen Zustand diese
Magnete einander in Opposition stehen, also Nordpol gegenüber Nordpol und Südpol gegenüber
Südpol. Die Erfindung umfasst aber auch eine andere Polfolge, nämlich derart, dass
zum Beispiel von links nach rechts gesehen, das erste Rückstellelement die Polung
N-S, das zweite Rückstellelement aber die Polung S-N aufweist. Die geometrische Anordnung
der beiden Rückstellelemente 21,22 ist dann so gewählt, dass im abgefallenen Zustand
der Südpol des ersten Rückstellelementes gerade in Opposition, also gegenüberstehend
dem Nordpol des anderen Rückstellelementes ist. Dieser Zustand entspricht dem energetisch
niedrigsten Niveau, durch Strombeaufschlagung der Spule erfolgt durch mechanische
Verschiebung eine Deponierung von Energie in dieser magnetischen Rückstellvorrichtung.
Sinngemäß verändert sich dann die relative Lage der Ringmagnete beziehungsweise Rückstellelemente
auf dem Anker beziehungsweise im Ankerraum 13.
[0048] In dem in Fig. 9 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das zweite, bewegbare Rückstellelement
22 durch einen am vorderen Ende des Ankers 12 angeordneten ringförmigen oder zylinderartigen
Permanentmagneten gebildet. Als erstes, ortsfestes Rückstellelement 21 wird im Ausführungsbeispiel
ein in den (einstückigen) Magnetkern 17 eingesetzter Ringmagnet verwendet, der mit
dem zweiten Rückstellelement 22 in Wirkverbindung tritt und nach Ende der Strombeaufschlagung
des Elektromagneten 10 eine Rückstellung des Ankers 12 beziehungsweise der Ankerstange
16 bewirkt. Das erste Rückstellelement 21 ist dabei an einer Durchdringungsöffnung
18 des Magnetkerns 17 angeordnet und bildet den Umgebungsrand 19 dieser Durchdringungsöffnung
18 aus. Das vordere Ende des Ankers 12, welches insbesondere die Ankerstange 16 trägt,
ist in der Durchdringungsöffnung 18 angeordnet.
[0049] In Fig. 9 weist der das erste Rückstellelement 21 bildende Permanentmagnet eine radial
zur Bewegungsrichtung 100 des Ankers 12 ausgerichtete Polung aufweist. Die Polung
des zweiten Rückstellelementes 22, das am Anker 12 vorgesehen ist, weist demgegenüber
eine axial zur Bewegungsrichtung des Ankers 12 ausgerichtete Polung auf. Durch Verschiebung
des Ankers 12 in axialer Richtung, bei Beaufschlagung des Elektromagneten 10 kommt
es zu einer Überlagerung gleicher Polungen im ersten und zweiten Rückstellelement
21,22, woraus eine Abstoßungskraft resultiert. Aufgrund der Führung des Ankers 12
in der Durchdringungsöffnung 18 wird diese Abstoßungskraft bei Abfallen der elektromagnetischen
Beaufschlagung in eine axiale Bewegung des Ankers 12 umgesetzt. Hinzu tritt die Anziehungskraft
unterschiedlich ausgerichteter magnetischer Pole, die die Ankerbewegung zusätzlich
begünstigt.
[0050] In Fig. 10 ist eine mit der in Fig. 9 vergleichbare Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Elektromagneten 10 dargestellt. Auch hier wird die Durchdringungsöffnung 18 im Magnetkern
17 durch das erste, ortsfest angeordnete Rückstellelement 21 gebildet. Dieses wird
durch einen ringförmigen, in die Durchdringungsöffnung 18 eingesetzten axial polarisierten
Permanentmagneten zur Verfügung gestellt. Die beiden Pole des Permanentmagneten sind
axial zur Bewegungsrichtung des Ankers 12 ausgerichtet. Demgegenüber ist das zweite,
bewegbare Rückstellelement 22 am Anker 12 vorgesehen und wird durch einen entsprechend
magnetisierten beziehungsweise als Permanentmagnet ausgebildeten Bereich des Ankers
12 zur Verfügung gestellt. Alternativ besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit,
dass der Anker 12 in dem die Durchdringungsöffnung 18 durchlaufenden Bereich einen
ringförmigen Permanentmagneten aufweist, der das zweite Rückstellelement 22 zur Verfügung
stellt. In jedem Fall ist die Polung des ersten Rückstellelementes 21 identisch ausgerichtet
zur Polung des zweiten Rückstellelementes 22. Es kommt somit bei Verschiebung des
Ankers in axialer Richtung (bei der Anzugsbewegung) zu einem Überlagern gleicher Pole,
was zu einer Abstoßungskraft führt, die sich ausbildet und bei Ende der Beaufschlagung
des Elektromagneten wiederum zur Verschiebung des Ankers 12 führt. Gleichzeitig ist
vorgesehen, dass das erste Rückstellelement eine Vorspannung des Elektromagneten 10
bewirkt.
[0051] Es ist klar, dass auch hier die gleichartige Anordnung der Pole in axialer Richtung
nicht die einzige Variante zur Realisierung der Erfindung darstellt. Es ist auch möglich,
die Polfolge zum Beispiel auf dem Rückstellelement des Ankers oder der Durchdringungsöffnung
umzukehren, wodurch sich dann konsequenter Weise die axiale Position des magnetischen
Rückstellelements 22 auf dem Anker verändert. In der in Fig. 10 gezeigten Variante
liegen die gleichnamigen Pole einander in der angezogenen (mit Strom beaufschlagten)
Stellung gegenüber. Bei der invertierten Alternative (axiale Reihenfolge der Pole
des ersten und zweiten Rückstellelementes ist unterschiedlich) ist die Anordnung dann
so gewählt, dass in der abgefallenen Position die ungleichartigen Pole einander gerade
gegenüberliegen. In diesem Fall wäre das zweite Rückstellelement 22 auf dem Anker
12 weiter rechts angeordnet, derart, dass zum Beispiel der N - Pol in der angezogenen
Stellung in Opposition zum N - Pol des ersten Rückstellelementes 21 liegt und der
S - Pol des zweiten Rückstellelementes sich hieran an der rechten Seite in Richtung
der Rückstellfeder 40 anschließt.
[0052] Am Ankerraumboden 13/1 weist auch die in Fig. 10 dargestellte Vorrichtung eine Scheibe
50 auf. Deren Dicke d beträgt in der Regel zwischen 1/10 mm und 2/10 mm. Die Dicke
d ist dabei größer gewählt als der zwischen dem Umgebungsrand 19 und dem Anker 12
ausgebildete Spalt S. Es kann somit verhindert werden, dass es zu einem dauerhaften
Anhaften des Ankers 12 am Ankerraumboden 13/1 kommt.
[0053] Gleichzeitig ist durch diese Dimensionierung der magnetische Widerstand über die
Scheibe 50 größer als über den Spalt zwischen Anker 12 und Umgebungsrand 19.
[0054] In Fig. 11 wird das erste, ortsfeste Rückstellelement 21 durch den weichmagnetischen
Magnetkern 17 zur Verfügung gestellt, während das zweite relativ zum ersten Rückstellelement
21 bewegbare Rückstellelement 22 am Anker 12 vorgesehen ist. Bei Beaufschlagung des
Elektromagneten 10 wird der Anker 12 im Ankerraum 13 verschoben und hierbei auch das
zweite Rückstellelement 22 in den Ankerraum 13 hineingezogen. Der Magnetkern 17 ist
im Ausführungsbeispiel aus einem ferromagnetischen Material gebildet und wird durch
das aufgrund der Strombeaufschlagung der Spule 11 ausgebildeten Magnetfeldes magnetisiert.
Es kommt hierbei dann zu einer Ausbildung von Polungen, die in Wechselwirkung mit
den Magnetpolen des zweiten Rückstellelementes 22 eine Verschiebung des Ankers 12,
bei Ende der Beaufschlagung des Elektromagneten 10 bewirken. Die Magnetisierung des
Magnetkerns 17 schwindet nach dem Abfallen des Magnetfeldes aus den Elektromagneten
10. Es erfolgt eine Verschiebung des zweiten Rückstellelementes 22, so dass eine Funktion
der Verriegelungseinrichtung 30, die durch die Ankerstange 16 gebildet wird, gewährleistet
ist. Das von der strombeaufschlagten Spule 11 erzeugte Magnetfeld, beziehungsweise
die Magnetkraft ist dabei stärker als das Magnetfeld/die Magnetkraft der magnetisch
wirkenden Rückstellvorrichtung 20. In dem in Fig. 11 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist auch eine Scheibe 50 auf dem Ankerraumboden 13/1 angeordnet. Das in Fig. 11 gezeigte
Ausführungsbeispiel verwendet als erstes Rückstellelement insbesondere den Restmagnetismus
des aus weichmagnetischem Material bestehenden Magnetkernes 14. Die hieraus resultierenden
Magnetkräfte sind unter Umständen gering, weswegen es günstig ist, dass durch die
Scheibe 50 ein Abheben mit geringerer Kraft möglich ist. Zu beachten ist, dass die
Haltekraft beim Überwinden des Luftspaltes 13/2 exponentiell ansteigen und am Ende,
kurz bevor der Anker auf dem Ankerraumboden 13/1 aufliegt, sehr hohe Werte erreichen
kann. Der Einsatz der Scheibe 50, die typischer Weise eine Dicke von 0,1 mm bis 0,5
mm, bevorzugt von 0,1 mm bis 0,1 mm aufweisen kann, erleichtert die Funktionalität
erheblich.
[0055] Des Weiteren umfasst die Erfindung auch die nachfolgenden Gedanken. Im Stand der
Technik ist es bislang bekannt, zwei gleichartig wirkende, redundante Rückstellvorrichtungen
(im Stand der Technik sind dies zum Beispiel Federn) einzusetzen. Der weitergehende
erfindungsgemäße Gedanke schlägt nunmehr vor, dass zumindest zwei, insbesondere mehrere,
redundante Rückstellvorrichtungen eingesetzt werden, die aber auf unterschiedlichen
Wirkmechanismen beruhen. Wesentlich bei den einzusetzenden Rückstellvorrichtungen
ist, dass diese in geeigneter Weise einen Energiespeicher haben, aus dem bei abfallendem
Magnetfeld des Elektromagneten eine Kraft resultiert, um einen sicheren Schaltzustand
des Ankers zu gewährleisten. Neben den bereits beschriebenen Wirkprinzipien einer
Feder und eines magnetischen Systems können hierzu zum Beispiel auch induktive oder
kapazitive Anordnungen zählen, wie auch der Energiegehalt aus einem hydraulischen
oder pneumatischen System. So kann zum Beispiel das Druckniveau des hydraulischen
beziehungsweise pneumatischen Systems als zusätzliche Rückstellvorrichtung dienen.
Hieraus ergibt sich, dass nicht nur eine redundante Sicherungsmaßnahme realisiert
ist, sondern auch die Wirkprinzipien unterschiedlich sind und so insgesamt eine höhere
Betriebssicherheit und Verfügbarkeit des mit einem entsprechend ausgestatteten Elektromagneten
versehenen Vorrichtung beziehunsweise Sicherungsvorrichtung und ähnlichem besteht.
Die Erfindung umfasst daher zusätzlich den nebengeordneten Aspekt, dass ein Elektromagnet
vorgeschlagen wird, wobei der Elektromagnet eine Wicklungen von elektrischem Strom
leitenden Draht tragende Spule und eine in dem Ankerraum beweglich gelagerten Anker
aufweist, wobei der Anker eine Strombeaufschlagung gegen die Kraft einer ersten Rückstellvorrichtung
bewegbar ist und der Elektromagnet zusätzlich zur ersten Rückstellvorrichtung eine
zweite Rückstellvorrichtung aufweist und die Funktionsweisen der ersten und zweiten
Rückstellvorrichtung unterschiedlich ist.
[0056] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind ohne Präjudiz
für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0057] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, dass das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist. Auch eine solche Unterkombination ist von der Offenbarung dieser
Anmeldung abgedeckt.
[0058] Es ist weiter zu beachten, dass die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen
und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig
untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig
gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
[0059] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0060] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit als von
erfindungswesentlicher Bedeutung zur Abgrenzung vom Stande der Technik in den oder
die unabhängigen Anspruch/Ansprüche übernommen werden, und zwar auch dann, wenn solche
Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise im Zusammenhang
mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.
1. Elektromagnet, insbesondere für eine Verriegelungseinrichtung, wobei der Elektromagnet
eine Wicklungen von elektrischen Strom leitendem Draht tragende Spule (11) und einen
in einem Ankerraum (13) beweglich gelagerten Anker (12) aufweist, wobei der Anker
(12) bei Strombeaufschlagung gegen die Kraft einer Rückstellfeder (40) bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromagnet (10) zusätzlich zur mechanisch wirkenden Rückstellfeder (40) eine
magnetisch wirkende Rückstellvorrichtung (20) aufweist.
2. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkrichtung der Rückstellfeder (40) und die Wirkrichtung der Rückstellvorrichtung
(20) nach Abschalten des elektrischen Stromes durch die Spule (11) gleichgerichtet
sind.
3. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellfeder (40) und die Rückstellvorrichtung (20) redundante Energiespeicher
bilden, die in der mit Strom beaufschlagten Stellung des Elektromagneten (10) mit
Energie ladbar sind und nach Abschalten des Stromes hieraus eine automatische Bewegung
des Ankers (12) und gegebenenfalls eines vom Anker (12) getragenen oder bewegten Elementes
vorgesehen ist.
4. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellvorrichtung (20) gebildet ist von einem am Elektromagneten (10) bezüglich
des bewegbaren Ankers (12) feststehenden, bevorzugt ferro-, ferri- oder permanentmagnetischen,
ersten Rückstellelement (21) und einem sich auf dem Anker (12) mitbewegenden, oder
durch den Anker (12) bewegten, mit dem ersten Rückstellelement (21) zusammenwirkenden,
bevorzugt ferro-, ferri- oder permanentmagetischen zweiten Rückstellelement (22).
5. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite Rückstellelement (21, 22) in Gegenüberstellung beziehungsweise
Opposition zueinander angeordnet sind, insbesondere wobei zumindest eines, bevorzugt
beide Rückstellelemente (21, 22) im oder am Ankerraum (13) beziehungsweise innerhalb
der Spule (11) angeordnet ist/sind und/oder zumindest ein, bevorzugt beide, Rückstellelemente
(21, 22) außerhalb der Spule (11) am Elektromagneten (10) angeordnet ist/sind.
6. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Rückstellelement (22) an der Außenseite (14) der Spule (11), diese insbesondere
ringförmig umgebend angeordnet ist.
7. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Rückstellelement (22) an der Innenseite (15) der Spule (11), im Ankerraum
(13), insbesondere ringförmig angeordnet ist und den Anker (12) umschließt.
8. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (12) eine aus einem Ankerraum (13) herausstehende Ankerstange (16) trägt
beziehungsweise bewegt.
9. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstange (16) das erste Rückstellelement (21) trägt.
10. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Führung des von der Spule (11) bei Strombeaufschlagung erzeugten Magnetfeldes,
ein Magnetkern (17) aus bevorzugt weichmagnetischem Material bestehend, vorgesehen
ist und der Magnetkern (17) im Bereich des Ankerraumes (13) eine Durchdringungsöffnung
(18) für den Anker (12) oder die Ankerstange (16) aufweist.
11. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umgebungsrand (19) der Durchdringungsöffnung (18) das zweite Rückstellelement
(22) bildet.
12. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Umgebungsrand (19) der Durchdringungsöffnung (18) das zweite Rückstellelement
trägt.
13. Verriegelungseinrichtung (30) für das lösbare Festlegen eines ersten Bauteiles (31)
gegenüber einem zweiten Bauteil (32), wobei die beiden Bauteile (31, 32) in einer
Entriegelungsstellung der Verriegelungseinrichtung (30) relativ zueinander bewegbar
sind und zumindest ein Bauteil (31, 32) einen Elektromagneten (10) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche trägt, wobei der Elektromagnet (10) an dem ersten Bauteil
(31) angeordnet ist und die Ankerstange (16) beziehungsweise ein vom Anker (12) oder
der Ankerstange (16) betätigbare Verriegelung, zum Beispiel eine Verriegelungsstange,
ein Sperrelement oder ähnliches in der Verriegelungsstellung, insbesondere formschlüssig
mit dem zweiten Bauteil (32) zusammenwirkt.
14. Verriegelungseinrichtung (30) nach Anspruch 13 für ein Lenksystem beziehungsweise
Lenksystem mit einer Verriegelungseinrichtung (30) nach Anspruch 13, wobei durch die
Verriegelungseinrichtung (30) eine bewegbare, insbesondere drehbare Welle, als erstes
Bauteil des Lenksystemes eines Fahrzeuges formschlüssig lösbar mit einem fahrzeugfesten,
zweiten Bauteil (32) festlegbar ist.
15. Elektromagnet, insbesondere für eine Verriegelungseinrichtung, wobei der Elektromagnet
eine Wicklungen von elektrischen Strom leitendem Draht tragende Spule und einen in
einem Ankerraum beweglich gelagerten Anker aufweist, wobei der Anker bei Strombeaufschlagung
gegen die Kraft einer ersten Rückstellvorrichtung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromagnet (10) zusätzlich zur ersten Rückstellvorrichtung eine zweite Rückstellvorrichtung
aufweist und sich die Funktionsweisen der ersten und zweiten Rückstellvorrichtung
unterscheiden.