(19)
(11) EP 2 541 695 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.2013  Patentblatt  2013/01

(21) Anmeldenummer: 11172160.1

(22) Anmeldetag:  30.06.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 13/6581(2011.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Donhauser, Peter
    92224 Amberg (DE)
  • Ringer, Ulrich
    92224 Amberg (DE)

   


(54) Frontstecker und Ein-/Ausgabebaugruppe


(57) Die Erfindung betrifft einen Frontstecker (1), wobei der Schirmbügel (6) mit seinem ersten Schenkel (61) und zweiten Schenkel (62) derart an den Längseiten (51,52) des Haltekörpers (5) angeordnet ist, das zumindest Teilbereiche der Schenkel (61,62) freiliegen um einem elektrischen Kontakt mit Schirmelementen (101,102) der Ein-/Ausgabebaugruppe (100) im eingesteckten Zustand zu erreichen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Frontstecker zum Verbinden von Signalleitungen mit einer Ein-/Ausgabebaugruppe der Steuerungstechnik, mit einer Vielzahl an einer Vorderseite angeordneten Anschlusselementen für die Signalleitungen und an einer Rückseite angeordneten Kontaktmitteln zum Kontaktieren mit der Ein-/Ausgabebaugruppe, wobei die Anschlusselemente und die Kontaktmittel von einem quaderförmigen Haltekörper umfasst sind.

[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine zu dem Frontstecker passende Ein-/Ausgabebaugruppe der Steuerungstechnik ausgestaltet mit einer Steckeraufnahme zur Aufnahme des Frontsteckers.

[0003] Der eingangs genannte Frontstecker und die eingangs genannte Ein-/Ausgabebaugruppe sind beispielsweise aus der europäischen Veröffentlichung EP 0 592 712 A1 bekannt. Es wird hier ein Steckanschlusssystem für eine elektronische Baugruppe offenbart, wobei das Hauptaugenmerk der Offenbarung darin liegt, ein Steckanschlusssystem zu schaffen, dass eine platzsparende Anordnung von Kontaktmessern und damit einen kompakten Stecker erlaubt.

[0004] Eine zu der vorliegenden Erfindung ähnlich ausgestaltete Baugruppe mit einem Prozessstecker wird in der DE 195 14 842 B4 offenbart. In dieser Offenbarung ist es wesentlich zwischen der Baugruppe und dem Prozessstecker ein Codierelement anzuordnen, welches mit einem Gegencodierelement zusammenwirkt, so dass Stecker für Ein-/Ausgabebaugruppen nicht vertauscht werden können.

[0005] Einige Baugruppen von Automatisierungssystemen werden zudem mit Schirmmaßnahmen ausgestaltet. Schirmmaßnahme im Sinne der Erfindung bedeutet, dass mögliche Störeinkopplungen bzw. Störaussendungen der Baugruppe oder der Signalleitungen unterdrückt werden sollen. Darum dienen diese Schirmmaßnahmen zum Einen eine Störempfindlichkeit der Baugruppe gegenüber Einflüssen aus einem Prozessfeld zu verringern und zum Anderen eine Störaussendung der Baugruppe zu vermeiden. Außerdem soll verhindert werden, dass über mögliche zugeführte Leitungen und Kabel Störungen in die Baugruppe geführt werden können. Zu diesem Zweck ist es bekannt bei den Baugruppen und/oder bei eingehenden Leitungen Maßnahmen zur Störabführung über Schirmgebilde umzusetzen. Insbesondere für Leitungen, die in analoge Ein-/Ausgabebaugruppen geführt werden, ist es wichtig, dass mögliche Störeinkopplungen möglichst weit unterdrückt werden um eine Veränderung der Analogwerte bzw. des Stromes oder der Spannung und damit eine Verfälschung des Prozesswertes zu vermeiden.

[0006] In der Schrift DE 296 05 311 U1 wird ein Vorschlag zur elektromagnetischen Abschirmung, insbesondere gegen hochfrequente Störfrequenzen offenbart. Hierzu lehrt die DE 296 05 311 U1 eine Vorrichtung zur Kontaktierung einer Kabelschirmung eines Kabels mit einem Schirmauflageblech und einer Klemmschelle derart zu verbinden, dass das Schirmauflageblech eine lappenförmige Zunge aufweist und das die Klemmschelle unter Umfassung der lappenförmigen Zunge gemeinsam mit der Kabelschirmung des Kabels verklemmbar ist.

[0007] Auch besteht die Möglichkeit bei einer in einem Schaltschrank eingebauten Ein-/Ausgabebaugruppe die Kabelschirme von analogen Signalleitungen gleich am Eingang in den Schaltschrank abzugreifen und abzuführen. Eine weitere bekannte eingesetzte Variante ist das Abgreifen des Kabelschirmes mit Hilfe von Schirmauflagen unterhalb der Baugruppe, wobei diese Schirmauflagen wiederum mit einer metallischen Aufbauschiene des Gesamtsystems verankert werden können und dadurch Störungen abgeführt werden können.

[0008] Da die nach dem Stand der Technik bekannten Frontstecker und Ein-/Ausgabebaugruppen entweder gar nicht vor EMV-Störungen oder nur unzureichend geschützt sind, ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Frontstecker bzw. die dazu passende Baugruppe bereitzustellen, um Schirmmaßnahmen bzw. EMV-Maßnahmen zu verbessern, so dass weniger Störungen in einen Frontstecker oder eine Ein-/Ausgabebaugruppe eingekoppelt bzw. abgestrahlt werden können.

[0009] Bei einem Frontstecker zum Verbinden von Signalleitungen mit einer Ein-/Ausgabebaugruppe der Steuerungstechnik, mit einer Vielzahl an einer Forderseite angeordneten Anschlusselementen für die Signalleitungen und an einer Rückseite angeordneten Kontaktmitteln zum Kontaktieren mit der Ein-/Ausgabebaugruppe, wobei die Anschlusselemente und die Kontaktmittel von einen quaderförmigen Haltekörper umfasst sind, wie er nach dem aufgezeigten Stand der Technik bekannt ist, wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass ein U-förmig ausgestalteter Schirmbügel umfassend einen ersten Schenkel, einen zweiten Schenkel und einen Mittelteil, derart um den Haltekörper angeordnet ist, dass der erste Schenkel sich lateral zu einer ersten Längsseite und der zweite Schenkel sich lateral zu einer zweiten Längsseite des Haltekörpers erstreckt, wobei der Mittelteil vorgelagert zu einer unteren Stirnfläche des Haltekörpers angeordnet ist. Ein derart ausgestalteter Schirmbügel schirmt den Haltekörper mit seinen Anschlusselementen, in welche die Signalleitungen geführt werden, von beiden Seiten gegen Störungen ab. Darüber hinaus ist ein Mittelteil des U-förmig ausgeschalteten Schirmbügels derart vorgelagert vor dem Haltekörper angeordnet, dass dieser in einer später aufgezeigten weiterführenden Ausgestaltung mit einem zugeführten Kabel mit einem Abschirmgeflecht verbunden werden kann. Dies bietet den Vorteil, wie später aufgezeigt, dass ein Abschirmgeflecht des Kabels direkt mit dem Frontstecker verbunden werden kann, welches wiederum den Vorteil hat, dass beim Ausstecken des Steckers aus der Ein-/Ausgabebaugruppe das Kabel mit seinem Schirmgeflecht bereits am Stecker montiert ist und nicht wie nachteilig nach dem Stand der Technik an einer separaten Trägereinrichtung.

[0010] In einer weiteren Ausgestaltung weist der Haltekörper an der ersten Längsseite ein erstes Führungsmittel, in das der erste Schenkel einschiebbar ist und an der zweiten Längsseite ein zweites Führungsmittel, in das der zweite Schenkel einschiebbar ist, auf. Durch die Führungsmittel lässt sich der U-förmig ausgestaltete Schirmbügel auf den Haltebügel aufschieben, welches eine Montage von Haltekörper mit Schirmbügel vereinfacht.

[0011] Zur weiteren Verbesserung einer Festigkeit zwischen dem Haltekörper und dem Schirmbügel weisen die Führungsmittel Verrastnasen auf, welche in den Schenkeln angeordnete Ausnehmungen einrasten.

[0012] Um die EMV-Eigenschaften des Frontsteckers zu verbessern, ist zur unteren Stirnfläche des Haltekörpers ein vom Haltekörper baulich getrennter Einspeiseblock angeordnet. Über einen derartigen Einspeiseblock werden vorzugsweise eine Versorgungsspannung, wie z.B. 24 V, der Baugruppe zugeführt ohne dass die Versorgungsspannungsleitungen mit in den Anschlusselementen des Haltekörpers geführt werden.

[0013] Um die EMV-Eigenschaften des Frontsteckers weiter zu optimieren, ist zumindest teilweise um den Einspeiseblock eine Schirmhaube angeordnet. Insbesondere ist die Schirmhaube dabei derart angeordnet, dass beispielsweise ein Schirmblech zwischen dem Einspeiseblock und dem Haltekörper an der Stirnseite des Haltekörpers angeordnet ist.

[0014] Weiterhin werden die EMV-Eigenschaften dadurch verbessert, dass der vorgelagerte Mittelteil zumindest teilweise den Einspeiseblock umfasst und derart angeordnet ist, dass die Schirmhaube mit dem Mittelteil in einem elektrischen Kontakt steht.

[0015] In einer weiteren Ausgestaltung ist am Mittelteil ein Kabelschirmklemmelement angeordnet, welches in einem elektrischem Kontakt mit dem Mittelteil steht. In dieses Kabelschirmklemmelement können Kabel mit einem Abschirmgeflecht eingeklemmt werden und so der Kontakt zu dem Abschirmgeflecht und dem Schirmbügel hergestellt werden.

[0016] Um das Zusammenwirken des derartig abgeschirmten Frontsteckers mit einer Ein-/Ausgabebaugruppe weiterhin zu optimieren, ist der Schirmbügel mit seinem ersten Schenkel und zweiten Schenkel derart an den Längsseiten des Haltekörpers angeordnet, dass zumindest Teilbereiche der Schenkel freiliegen um einen elektrischen Kontakt mit Schirmelementen der Ein-/Ausgabebaugruppe im eingesteckten Zustand des Frontsteckers zu erreichen.

[0017] In Verbindung mit dem zuvor beschriebenen Frontstecker wird die eingangs genannte Aufgabe durch eine Ein-/Ausgabebaugruppe der Steuerungstechnik ausgestaltet mit einer Steckeraufnahme zur Aufnahme des Frontsteckers dadurch gelöst, dass längs der Steckeraufnahme ein Schirmelement derart angeordnet ist, dass es mit dem ersten Schenkel des U-förmig ausgestalteten Schirmbügels in einem elektrischen Kontakt steht. Derartige Schirmbleche oder auch sogenannte eingesteckte Schirmkontaktelemente stellen in der Ein-/Ausgabebaugruppe eine leitende Verbindung zwischen dem Schirmbügel und den in der Baugruppe enthaltenen Leiterplatten her.

[0018] Um diese leitende Verbindung möglichst niederimpedant auszuführen, weist das Schirmelement, welches als ein Schirmblech ausgestaltet ist, parallel zu einer Einsteckrichtung des Frontsteckers Federelemente zur Kontaktierung mit dem ersten Schenkel auf, wobei die Federelemente als Prägeteil aus dem Schirmblech herausragen.

[0019] Vorzugsweise weist das Schirmelement eine Kontaktfeder auf, welche derart angeordnet ist, dass die Kontaktfeder in einem elektrischen Kontakt zu einem Schirmband steht, wobei das Schirmband auf einer Leiterplatte der Baugruppe angeordnet ist.

[0020] Insbesondere ist das Schirmband auf der Leiterplatte rechteckfömig in einen Randbereich der Leiterplatte angeordnet oder umgibt diese.

[0021] Weiterhin ist die Ein-/Ausgabebaugruppe ausgestaltet zum rückwärtigen Befestigen auf einen Trägerprofil, wobei eine Rückwandplatine vorhanden ist, welche die Leiterplatte trägt und Rückwandkontaktfedern aufweist um im befestigten Zustand mit dem Trägerprofil zu kontaktieren.

[0022] Mit dieser Art der Ausgestaltung ergibt sich folgendes EMV-Konzept bzw. Abschirmkonzept. In der Ein-/Ausgabebaugruppe wird mit dem Schirmelement über die Kontaktfedern mit dem Schirmband und über das Schirmband mit den Rückwandkontaktfedern ein erster Abschirmring gebildet, und bei befestigter Baugruppe und eingestecktem Frontstecker wird über den Schirmbügel und das Trägerprofil ein zweiter Abschirmring gebildet.

[0023] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Ein-/Ausgabebaugruppe sieht vor, dass ein erstes Schirmelement linksseitig und ein zweites Schirmelement rechtsseitig der Steckeraufnahme in einer Fronthaube angeordnet sind und dadurch ein Kabelstauraum abgeschirmt wird.

[0024] Ein mögliches Ausgestaltungsbeispiel und die dazu notwendigen Einzelteile für das zuvor beschriebene EMV-Konzept bzw. für die Abschirmmaßnahmen sind in der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
FIG 1
eine Prinzipskizze für ein EMV-Konzept für Frontstecker und Ein-/Ausgabebaugruppe,
FIG 2
einen Schirmbügel,
FIG 3
den Schirmbügel mit einem Haltekörper,
FIG 4
ein Schirmelement,
FIG 5
eine Ein-/Ausgabebaugruppe in perspektivischer dreidimensionaler Ansicht,
FIG 6
die Ein-/Ausgabebaugruppe mit abgenommener Fronthaube,
FIG 7
die Ein-/Ausgabebaugruppe mit weiteren fehlenden Gehäuseteilen zum Aufzeigen eines zweites Abschirmringes,
FIG 8
eine Detaildarstellung des Haltekörpers mit vorgelagertem Einspeiseblock und
FIG 9
eine weitere Detaildarstellung von Haltekörper, Schirmbügel, Einspeiseblock und zugeordneter Schirmhaube des Einspeiseblocks.


[0025] Gemäß FIG 1 ist eine Prinzipskizze von einem Frontstecker 1 und einer Ein-/Ausgabebaugruppe 100 für ein EMV-Konzept (elektromagnetische Verträglichkeit) dargestellt. Die mit einem großen X gekennzeichneten Stellen stellen jeweils eine Kontaktierungsstelle dar.

[0026] Ein Kabel 80 mit einem Schirmgeflecht 81 kontaktiert mit einem Schirmbügel 6, wobei der Schirmbügel 6 aus einem metallisch leitenden Material U-förmig ausgestaltet ist und den Frontstecker 1 beidseititg umfasst. Das Kabel 80 weist Signalleitungen 2 auf, welche zur Kontaktierung mit der Ein-/Ausgabebaugruppe 100 in den Frontstecker 1 geführt sind.

[0027] Die Baugruppe 100 weist weiterhin eine Leiterplatte 111 auf, welche an einer Rückwandplatine 131 befestigt ist. Die Rückwandplatine 131 ist wiederum an einen Trägerprofil 130 befestigt. Das Trägerprofil 130 steht über eine erste Rückwandkontaktfeder 131a und eine zweite Rückwandkontaktfeder 131b mit einer dritten Kontaktfeder 101e bzw. mit einer vierten Kontaktfeder 101f der Rückwandplatine 131 in einer Masseverbindung.

[0028] Ausgehend von der Kontaktierungsstelle X des Schirmgeflechtes 81 erhält das Schirmgeflecht 81 über den Schirmbügel 6, über eine erste Kontaktfeder 101c, über ein Schirmband 110, der dritten Kontaktfeder 101e und der Rückwandkontaktfeder 131a einen elektrisch leitenden Kontakt zu dem Trägerprofil 130.

[0029] Das Schirmband 110 umgibt die Leiterplatte 111 rechteckförmig in einem Randbereich der Leiterplatte 111. Das Schirmband 110 kann dabei beispielsweise als eine Schicht eines Multilayers der Leiterplatte 111 ausgeführt sein. Das Schirmband 110 mit der ersten Kontaktfeder 101c, der dritten Kontaktfeder 101e, der vierten Kontaktfeder 101f und der zweiten Kontaktfeder 101d stellt einen ersten Abschirmring 141 dar, wobei der erste Abschirmring 141 ohne Betrachtung des Trägerprofils 130 einen offenen Abschirmring darstellt.

[0030] Das Trägerprofil 130, welches in der Regel auch aus einem leitendem Material hergestellt ist, schließt über die erste Rückwandkontaktfeder 131a und die zweite Rückwandkontaktfeder 131b den zuvor genannten ersten Abschirmring 141 zu einem geschlossenen zweiten Abschirmring 142.

[0031] Mit der FIG 2 wird der in FIG 1 nur schematisch dargestellte Schirmbügel 6 näher beschrieben. Der Schirmbügel 6 ist ein aus einem metallisch leitenden Material U-förmig ausgestalteter Schirmbügel 6 umfassend einen ersten Schenkel 61, einen zweiten Schenkel 62 und einen Mittelteil 63. Der Schirmbügel 6 kann als ein abgewinkeltes metallisches Prägeteil betrachtet werden.

[0032] Die U-förmige Ausgestaltung des Schirmbügels wird insbesondere dazu verwendet um sich an den Längsseiten eines Haltekörpers 5 (siehe FIG 3) anzuschmiegen. Der Mittelteil 63 ist gegenüber dem ersten Schenkel 61 und dem zweiten Schenkel 62 als ein kastenähnliches, verstärktes Winkelblech ausgestaltet. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine spätere Aufnahme eines Kabelschirmklemmelementes 8 und eines Einspeiseblocks 7 (siehe FIG 9).

[0033] Gemäß FIG 3 ist der aus FIG 2 bekannte Schirmbügel 6 mit einem Haltekörper 5 dargestellt, wobei der Haltekörper Anschlusselemente 3 und Kontaktmittel 4 (siehe FIG 8) aufnimmt. Der Schirmbügel 6 ist derart um den Haltekörper 5 angeordnet, dass der erste Schenkel 61 sich lateral zu einer ersten Längsseite 51 und der zweite Schenkel 62 sich lateral zu einer zweiten Längsseite 52 des Haltekörpers 5 erstreckt, wobei der Mittelteil 63 vorgelagert zu einer Stirnfläche 53 des Haltekörpers 5 angeordnet ist.

[0034] Die Längsseiten 51 und 52 weisen jeweils ein erstes Führungsmittel 51a und ein zweites Führungsmittel 52a auf, in die der erste Schenkel 61 und der zweite Schenkel 62 einschiebbar ist. An dem der unteren Stirnfläche 53 gegenüberliegendem Ende des Haltekörpers 5 sind in den Führungsmitteln 51a,52a entsprechende Verrastnasen, nämlich eine erste Verrastnase 51b und eine zweite Verrastnase 52b zur Aufnahme einer ersten Ausnehmung 61a im ersten Schenkel 61 und zur Aufnahme einer zweiten Ausnehmung 62a im zweiten Schenkel 62 angeordnet.

[0035] Der Schirmbügel 6 mit einem ersten Schenkel 61 und zweiten Schenkel 62 ist derart an den Längsseiten 51,52 des Haltekörpers angeordnet, dass zumindest Teilbereiche der Schenkel 61,62 frei liegen um einen elektrischen Kontakt mit Schirmelementen 101,102 der Ein-/Ausgabebaugruppe 100 im eingesteckten Zustand zu erreichen.

[0036] Gemäß FIG 4 ist ein einzelnes erstes Schirmelement 101 dargestellt. Die Figuren 6 und 7 zeigen das erste Schirmelement 101 jeweils in einem eingebauten Zustand in die Ein-/Ausgabebaugruppe 100.

[0037] Das erste Schirmelement 101 ist als ein Schirmblech ausgestaltet und kann auch als ein Prägeteil gefertigt werden, dabei ragen ein erstes Federelement 101a und ein zweites Federelement 101b infolge der Prägung als Prägeteil aus dem Schirmblech parallel zu einer Einsteckrichtung des Frontsteckers 1 heraus. Weiterhin weist das Schirmblech eine erste Kontaktfeder 101c und eine zweite Kontaktfeder 101d auf. Die erste Kontaktfeder 101c und die zweite Kontaktfeder 101d dienen der Kontaktierung des Schirmbleches mit entsprechenden metallischen Gegenzonen auf einer Leiterplatte im eingebauten Zustand. Das Schirmblech wird dabei vorzugsweise in eine Fronthaube 104 (siehe FIG 5) integriert. Diese Integration kann wahlweise erfolgen, dass bietet den Vorteil, dass bei einer Fertigung von Baugruppen, welche nicht besondere EMV-Vorschriften erfüllen müssen, diese Schirmbleche wegfallen können. Andererseits können sie auch nachträglich zur EMV-Ertüchtigung in die Fronthaube 104 verbaut werden.

[0038] Gemäß FIG 5 ist die Ein-/Ausgabebaugruppe 100 in einer perspektivischen, dreidimensionalen Konstruktionsansicht dargestellt. Unter einer aufklappbaren Frontklappe können in einer Einsteckrichtung 120, der Haltekörper 5, welcher Bestandteil des Frontsteckers ist, in eine Steckeraufnahme 103 der Ein-/Ausgabebaugruppe 100 eingesteckt werden. Die zuvor erwähnten Einzelkomponenten und ein erstes Schirmblech 101 aus FIG 4 sind nun unsichtbar in der Fronthaube 104 verbaut.

[0039] Der Schirmbügel gemäß FIG 2 umfasst nun den Haltekörper 5 gemäß FIG 3 und ist in FIG 5 nur noch anteilmäßig zu erkennen. Mit der Konstruktionsskizze nach FIG 5 sind dem Frontstecker 1 als weitere Teile ein Einspeiseblock 7 und ein Kabelschirmklemmelement 8 hinzugefügt worden. Eine Detaildarstellung des Einspeiseblocks 7 und des Kabelschirmklemmelementes 8 gibt die FIG 9 wieder.

[0040] Als zusätzliche EMV-Maßnahme hat sich eine Schirmhaube 71, welche über den Einspeiseblock 7 angeordnet ist, bewährt. Da der Mittelteil 63 des Schirmbügels 6 vorgelagert zu der unteren Stirnfläche 53 des Haltekörpers 5 angeordnet ist, kann der Mittelteil 63 zusätzlich das Kabelschirmklemmelement 8 und den Einspeiseblock 7 umfassen und damit mechanischen Halt geben.

[0041] Eine weitere perspektivische, dreidimensionale Ansicht der Ein-/Ausgabebaugruppe 100 ist gemäß FIG 6 dargestellt, wobei in dieser Darstellung die Fronthaube 104 aus FIG 5 ausgeblendet ist.

[0042] Mit FIG 6 ist nun erkennbar, wie das erste Schirmelement 101 ausgestaltet als ein Schirmblech in der Fronthaube 104 angeordnet ist. Längs der Steckeraufnahme 103 ist das erste Schirmelement 101 derart angeordnet, dass es mit dem ersten Schenkel 61 des U-förmig ausgestalteten Schirmbügels 6 in einem elektrischen Kontakt steht. Für einen elektrischen Kontakt mit einer niedrigen Impedanz sorgen dazu das erste Federelement 101a und das zweite Federelement 101b, welche in das Schirmblech eingeprägt sind und somit federnd herausragen und bei einer Steckverbindung des Frontsteckers einen impedanzarmen Kontakt bewerkstelligen. Eine erste Kontaktfeder 101c und eine zweite Kontaktfeder 101d sorgen dabei für einen elektrischen Kontakt zu der Leiterplatte 111, welche in dieser Darstellung nur ansatzweise zu sehen ist.

[0043] Gemäß FIG 7 ist die erste Leiterplatte 111 nun erkennbar. Die erste Leiterplatte 111 ist auf einer Rückwandplatine 131 angeordnet, wobei über eine dritte Kontaktfeder 101e und eine vierte Kontaktfeder 101f ein elektrischer Schirmkontakt von der ersten Leiterplatte 111 zur Rückwandplatine 131 hergestellt ist. In die erste Leiterplatte 111 ist ein Schirmband 110 eingelassen, über dieses Schirmband 110 und den zuvor beschriebenen federnden Schirmblech kann ein zweiter Abschirmring 142 für die Ein-/Ausgabebaugruppe 100 unter Berücksichtung eines leitenden Trägerprofils 130 aufgebaut werden.

[0044] Mit der FIG 8 ist der Einspeiseblock 7 in einer Detaildarstellung abgebildet. Der Einspeiseblock 7 ist dem Haltekörper 5 vorgelagert und durch eine zusätzliche Schirmhaube 71, welche den Einspeiseblock 7 umgibt, von dem Haltekörper 5 elektromagnetisch getrennt. Da der Einspeiseblock 7 mit beispielsweise vier Klemmen der Einspeisung von Versorgungsspannungen für den Frontstecker 1 oder die Baugruppe 100 dient, wird mit der Schirmhaube 71 die EMV-Verträglichkeit zwischen den Anschlusselementen 3 des Haltekörpers 5 und den Einspeisespannungen, wie beispielsweise 24 Volt, von dem Einspeiseblock 7 erhöht. Ansatzweise können mit der FIG 8 an der Kante der ersten Leiterplatte 111 die Kontaktmittel 4 erkannt werden. Die Vorteile des zu der unteren Stirnfläche 53 des Haltekörpers 5 vorgelagerten Mittelteils 63 des Schirmbügels 6 sind gemäß FIG 9 in einer Detaildarstellung besonders gut erkennbar. Durch die annähernd kastenförmige Ausgestaltung des vorgelagerten Mittelteils 63, welcher durch ein gebogenes gestanztes Blech mechanisch dazu ertüchtigt ist, das Kabelschirmklemmelement 8 und den Einspeiseblock 7 aufzunehmen, kann eine EMV-Abschirmung direkt am Stecker erfolgen und muss nicht an einer extra Schiene durchgeführt werden.

[0045] Im Hinblick auf eine zu verbessernde EMV-Störfestigkeit ist das Haltemittel 8 elektrisch leitend mit dem kastenförmig gebogenen Mittelteil 63 verbunden. Das Mittelteil 63 steht wiederum durch Einklemmen der Schirmhaube 71 des Einspeiseblocks 7 ebenfalls in elektrischer Verbindung. Über die angedeuteten Federelemente des Kabelschirmklemmelementes können Kabel mit ihrem Schirmgeflecht zwischen dem Kabelschirmklemmelement und dem Mitteilteil 63 eingespannt werden.


Ansprüche

1. Frontstecker (1) zum Verbinden von Signalleitungen (2) mit einer Ein-/Ausgabebaugruppe (100) der Steuerungstechnik, mit einer Vielzahl an einer Vorderseite angeordneten Anschlusselementen (3) für die Signalleitungen (2) und an einer Rückseite angeordneten Kontaktmitteln (4) zum Kontaktieren mit der Ein-/Ausgabebaugruppe, wobei die Anschlusselemente (3) und die Kontaktmittel (4) von einem quaderförmigen Haltekörper (5) umfasst sind,
dadurch gekennzeichnet, dass ein u-förmig ausgestalteter Schirmbügel (6) umfassend

- einen ersten Schenkel (61),

- einen zweiten Schenkel (62) und

- einen Mittelteil (63),

derart um den Haltekörper (5) angeordnet ist, dass der erste Schenkel (61) sich lateral zu einer ersten Längseite (51) und der zweite Schenkel (62) sich lateral zu einer zweiten Längsseite (52) des Haltekörpers (5) erstreckt, wobei der Mittelteil (63) vorgelagert zu einer unteren Stirnfläche (53) des Haltekörpers (5) angeordnet ist.
 
2. Frontstecker (1) nach Anspruch 1, wobei der Haltekörper (5) an der ersten Längsseite (51) ein erstes Führungsmittel (51a), in das der erste Schenkel (61) einschiebbar ist, und an der zweiten Längsseite (52) ein zweites Führungsmittel (52a), in das der zweite Schenkel (62) einschiebbar ist, aufweist.
 
3. Frontstecker (1) nach Anspruch 2, wobei die Führungsmittel (51a,52a) Verrastnasen (51b,52b) aufweisen, in welche in den Schenkeln (61,62) angeordnete Ausnehmungen (61a,62a) einrasten.
 
4. Frontstecker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei zur unteren Stirnfläche (53) des Haltekörpers (5) ein vom Haltekörper (5) baulich getrennter Einspeiseblock (7) angeordnet ist.
 
5. Frontstecker (1) nach Anspruch 4, wobei zumindest teilweise um den Einspeiseblock (7) eine Schirmhaube (71) angeordnet ist.
 
6. Frontstecker (1) nach Anspruch 5, wobei der vorgelagerte Mittelteil (63) zumindest teilweise den Einspeiseblock (7) umfasst und derart angeordnet ist, dass die Schirmhaube (71) mit dem Mittelteil (61) in einem elektrischen Kontakt steht.
 
7. Frontstecker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei am Mittelteil (63) ein Kabelschirmklemmelement (8) angeordnet ist, welches in elektrischem Kontakt mit dem Mittelteil (63) steht.
 
8. Frontstecker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Schirmbügel (6) mit seinem ersten Schenkel (61) und zweiten Schenkel (62) derart an den Längseiten (51,52) des Haltekörpers (5) angeordnet ist, das zumindest Teilbereiche der Schenkel (61,62) freiliegen um einem elektrischen Kontakt mit Schirmelementen (101,102) der Ein-/Ausgabebaugruppe (100) im eingesteckten Zustand zu erreichen.
 
9. Ein-/Ausgabebaugruppe (100) der Steuerungstechnik ausgestaltet mit einer Steckeraufnahme (103) zur Aufnahme eines Frontsteckers (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass längs der Steckeraufnahme (103) ein Schirmelement (101,102) derart angeordnet ist, dass es mit dem ersten Schenkel (61) des u-förmig ausgestalteten Schirmbügels (6) in einem elektrischen Kontakt steht.
 
10. Ein-/Ausgabebaugruppe (100) nach Anspruch 9, wobei das Schirmelement (101,102) als ein Schirmblech ausgestaltet ist und parallel zu einer Einsteckrichtung (120) des Frontsteckers (1) Federelemente (101a,101b) zur Kontaktierung mit dem ersten Schenkel (61) als Prägeteile aus dem Schirmblech herausragt.
 
11. Ein-/Ausgabebaugruppe (100) nach Anspruch 8 oder 9, wobei das Schirmelement (101,102) eine Kontaktfeder (101c,101d) aufweist, welche derart angeordnet ist, dass die Kontaktfeder in einem elektrischen Kontakt zu einem Schirmband (110) steht, wobei das Schirmband (110) auf einer Leiterplatte (111,112) der Baugruppe (100) angeordnet ist.
 
12. Ein-/Ausgabebaugruppe (100) nach Anspruch 10, wobei das Schirmband (110) die Leiterplatte (111,112) rechteckförmig in einem Randbereich der Leiterplatte (111,112) umgibt.
 
13. Ein-/Ausgabebaugruppe (100) nach Anspruch 11, ausgestaltet zum rückwärtigen befestigen auf einem Trägerprofil (130), wobei eine Rückwandplatine (131) vorhanden ist, welche die Leiterplatte (111,112) trägt und Rückwandkontaktfedern (131a,131b) aufweist um im befestigten Zustand mit dem Trägerprofil (130) zu kontaktieren.
 
14. Ein-/Ausgabebaugruppe (100) nach Anspruch 12, wobei

- das Schirmelement (101) über

- die Kontaktfedern (101c,101d) mit

- dem Schirmband (110) und das Schirmband (110) mit

- den Rückwandkontaktfedern (121a,131b) einen ersten Abschirmring (141) bilden, und bei befestigter Baugruppe und eingestecktem Frontstecker (100) über

- den Schirmbügel (6) und

- das Trägerprofil (130) ein zweiter Abschirmring (142) gebildet wird.


 
15. Ein-/Ausgabebaugruppe (100) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, wobei ein erstes Schirmelement (101) linksseitig und ein zweites Schirmelement (102) rechtsseitig der Steckeraufnahme (103) in eine Fronthaube (104) angeordnet sind und dadurch einen Kabelstauraum (105) abschirmen.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente