[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fügen von Werkstücken, wie diese gattungsgemäß
aus der
DE 10 2004 062 896 B4 bekannt ist.
[0002] Dem zunehmenden Anspruch an leichte und trotzdem stabile Bauteile und Konstruktionen
wird durch den Einsatz hochfester Werkstoffe immer mehr Rechnung getragen. Im Bereich
der Stahlentwicklung sind in den letzten Jahren eine Vielzahl von Entwicklungen erfolgt,
die es erlauben, Stähle mit Festigkeiten weit über 1000 N/mm
2 herzustellen und in Serienprodukten, z. B. in Automobilen, einzusetzen.
[0003] Mit zunehmender Festigkeit nimmt jedoch bei Stählen und bei metallischen Werkstoffen
im Allgemeinen die Fließfähigkeit und damit die Dehnbarkeit ab., das heißt, einer
Dehnung, die mit einem Bruch beendet wird, ist durch die enorm ansteigenden Fließspannungen
eine enge Grenze gesetzt, die bereits bei weniger als 5% liegen kann.
[0004] Für eine Weiterverarbeitung der metallischen Werkstoffe, z. B. in Form von Blechen
als Formteile oder Halbzeuge (Werkstücke), bedeutet dies, dass die Werkstoffe nur
gering und dann noch bei sehr hohen Kräften verformt werden können. Werden solche
Werkstücke geschweißt (Schmelzschweißen), wird der Werkstoff aufgeschmolzen. Nach
der Erstarrung der Schmelze entsteht die Schweißnaht. In der Schweißnaht und in einer
an die Schweißnaht angrenzenden Wärmeeinflusszone erfolgte durch das Aufschmelzen
eine Gefügeänderung der Werkstoffe der miteinander verschweißten Werkstücke. Solche
Gefügeänderungen mindern meist die Festigkeit bzw. das Energieaufnahmevermögen der
Schweißnaht im Vergleich zu Bereichen der Werkstücke ohne Gefügeänderungen.
[0005] Weisen die Werkstücke eine Beschichtung auf, beispielsweise Aluminium-Überzüge bei
pressgehärteten Werkstücken, können Reste der Beschichtungen, in der Schweißnaht verteilt
bleiben und die Ermüdungsfestigkeit beeinflussen.
[0006] Bei der Anwendung mechanischen Fügeverfahren werden Werkstücke, beispielsweise in
einer Umformebene, einen Form- und/oder Kraftschluss bildend, umgeformt. Ein Beispiel
ist das Clinchen, bei dem zwei übereinander liegende Werkstücke so verformt werden,
dass eine form- und kraftschlüssige Verbindung zwischen beiden entsteht. Dazu ist
es erforderlich, dass die Werkstoffe der Werkstücke eine Mindestdehnbarkeit aufweisen.
Ist diese zu gering, kommt es während des Umformens zum spröden Bruch. Gleichzeitig
können durch große auftretende Kräfte die Werkzeuge beschädigt werden. Aus diesem
Grund gelten derzeit Werkstoffe wie z. B. Usibor® als nicht fügegeeignet.
[0007] Mechanische Verfahren rufen keine thermisch-bedingten Gefügeänderungen hervor, kommen
jedoch bei hohen Festigkeiten, z. B. bei mehr als 600 MPa, und damit hohen auftretenden
Fließspannungen, an ihre Verwendungsgrenzen, wenn für einen Fügeprozess zugleich Verformungen
erforderlich sind.
[0008] Um eine Verringerung der Fliessspannung der Werkstoffe zu bewirken, wird das Umformen
thermisch unterstützt, das heißt die Werkstücke werden vor dem Umformen. Dadurch liegt
ausreichend Energie in den Werkstoffen vor, um verformungsbedingte Versetzungsbewegungen
zu induzieren und eine plastische Verformung ohne auftretenden Sprödbruch zu ermöglichen.
Dabei wird eine Gefügeänderung bei Temperaturen bis zu 900°C als nicht schädlich angesehen.
[0009] In einem Verfahren gemäß der
DE 10 2004 062 896 B4 werden zwei oder mehrere Werkstücke aus Metall formschlüssig miteinander verbunden,
indem diese über einen Umformbereich thermisch unterstützt umgeformt werden. Dazu
sind mindestens zwei Werkzeuge vorhanden, die mit einer Druckkraft gegeneinander gedrückt
werden können. Die Werkstücke grenzen in einer Umformebene zwischen den Werkzeugen
aneinander und werden mit einer elektromagnetischen Strahlung einer Laserlichtquelle
so bestrahlt, dass eine thermische Aktivierung oder Erwärmung der Werkstücke über
den Umformbereich erreicht wird. Dabei wird die elektromagnetische Strahlung durch
einen für die elektromagnetische Strahlung transparenten Werkstoff in mindestens einem
der Werkzeuge auf den Umformbereich gerichtet.
[0010] Nachteilig an dieser Lösung ist, dass innerhalb des Werkzeugs, eine Durchführung
oder Durchbrechung vorhanden sein muss, um den für die elektromagnetische Strahlung
transparenten Werkstoff aufzunehmen. Dadurch ist die Herstellung des Werkzeugs kompliziert
und kostenintensiv. Zudem wird die Festigkeit des Werkzeugs nachteilig beeinflusst
und die Größe eines Brennflecks, in dem die elektromagnetische Strahlung in der Umformebene
auf einem Werkstück abgebildet ist, kann nicht in einfacher Weise an veränderte Anforderungen
des Fügeprozesses angepasst werden.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit einfach herstellbaren
Werkzeugen vorzuschlagen, die auf einfache Weise an veränderte Anforderungen des Fügeprozesses
angepasst werden können.
[0012] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Fügen eines ersten Werkstücks und eines
zweiten Werkstücks gelöst, wobei die Vorrichtung ein erstes Werkzeug, aufweisend eine
erste Kontur, und ein zweites Werkzeug, aufweisend eine zweite Kontur aufweist. Zwischen
den Werkzeugen kann das erste Werkstück und das zweite Werkstück in einer Umformebene
übereinanderliegend angeordnet werden. Die erste Kontur und die zweite Kontur sind
über einen Umformbereich gegeneinander drückbar. Die Vorrichtung weist mindestens
eine Strahlungsquelle zur Bereitstellung einer elektromagnetischen Strahlung, die
einer Erwärmung der Werkstücke zwischen den Werkzeugen dient, auf. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass seitlich der Werkzeuge jeweils mindestens
je eine Strahlungsquelle so angeordnet ist, dass deren elektromagnetische Strahlung
jeweils auf das der Strahlungsquelle zugewandte Werkstück und in den Umformbereich
gerichtet ist.
[0013] Vorzugsweise ist jede der Strahlungsquellen durch mindestens einen direkt strahlenden
Diodenemitter gebildet. Der eine oder mehrere Diodenemitter können in einem Modul
angeordnet sein. Es kann weiterhin eine Optik vorhanden sein, mittels der die elektromagnetische
Strahlung jeder der Strahlungsquellen beeinflusst, beispielsweise gebündelt und gerichtet,
wird. Die Strahlungsquellen sind vorteilhafterweise mit einer Steuerung verbunden,
mittels der Parameter der von den Strahlungsquellen emittierten elektromagnetischen
Strahlung, z. B. Emissionsdauer und Intensität, steuerbar sind.
[0014] Vorzugsweise ist der mindestens eine Diodenemitter einer Strahlungsquelle so angeordnet,
dass durch die von der Strahlungsquelle emittierte und auf dem Umformbereich gerichtete
elektromagnetische Strahlung in dem Umformbereich ein Brennfleck gebildet ist.
[0015] Die Strahlungsquelle ist vorzugsweise so angeordnet, dass die elektromagnetische
Strahlung aus einer werkzeugseitigen Richtung in die Umformebene und in den Umformbereich
gerichtet ist.
[0016] Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Strahlungsquelle nahe und neben der dem
Umformbereich zugewandten Seite eines der Werkzeuge angeordnet ist.
[0017] Vorzugsweise sind diese von einem Bereich nahe und neben derjenigen Seite jedes Werkzeugs
in den Umformbereich gerichtet, die jeweils dem Umformbereich zugewandt ist.
[0018] Zum Fügen werden ein erstes Werkstück und ein zweites Werkstück zwischen dem ersten
Werkzeug, aufweisend eine erste Kontur, und dem zweiten Werkzeug, aufweisend eine
zweite Kontur, in der Umformebene übereinander gelegt, so dass diese sich über einen
Umformbereich berühren. Nun wird auf jede nach außen weisende Seite der Werkstücke
die elektromagnetische Strahlung über den Umformbereich gerichtet und der Umformbereich
auf der Seite jedes Werkstücks simultan mit der elektromagnetischen Strahlung beaufschlagt.
[0019] Nach erfolgter Erwärmung werden die erste Kontur und die zweite Kontur gegeneinander
gedrückt, so dass die Werkstücke über den erwärmten Umformbereich entsprechend der
ersten Kontur und der zweiten Kontur umgeformt werden.
[0020] Elektromagnetische Strahlungen können alle Strahlungen sein, welche zur Erwärmung
der umzuformenden Werkstoffe geeignet sind. Bevorzugt ist die elektromagnetische Strahlung
eine Laserstrahlung.
[0021] Die Verwendung direkt strahlender Dioden oder Diodenemitter hat den Vorteil, dass
die emittierte Strahlung ohne größere Absorptions- und Streuverluste in den Umformbereich
gerichtet werden können und eine energieeffiziente Erwärmung der Werkstücke erfolgen
kann. Durch Richten der elektromagnetischen Strahlung von seitlich je eines der Werkzeuge
können Werkzeuge ohne Durchbrechungen oder ähnliche strahlungsdurchlässige Vorrichtungen
verwendet werden. Zudem kann ein Brennfleck in der Umformebene hinsichtlich seiner
Größe, Form, Lage und (räumlich/zeitlichen) Intensitätsverteilung leicht gesteuert
und korrigiert werden. Die vorgenannten Parameter sind beispielsweise an den Werkstoff,
die Werkstoffdicke usw. der umzuformenden Werkstücke anzupassen oder während einer
Serie von Umformungsvorgängen zu korrigieren.
[0022] Es können mehrere Strahlungsquellen je Werkzeug vorhanden sein, die zudem verschiedenartig
ausgeführt sein können. Beispielsweise können die vorhandenen Strahlungsquellen einzelne
Dioden, Diodenmodule oder aber ringförmige Anordnungen von Dioden um die Werkzeuge
sein.
[0023] Es ist möglich, gepulste elektromagnetische Strahlung zu verwenden, wobei ein simultanes
Beaufschlagen auch dann vorliegt, wenn die elektromagnetische Strahlung, mit der das
eine Werkstück beaufschlagt wird und die elektromagnetische Strahlung, mit der das
andere Werkstück beaufschlagt wird, zueinander phasenverschoben sind. Durch die von
beiden Seiten her erfolgende Beaufschlagung werden die Werkstücke mindestens über
ihren Umformbereich erwärmt. Die Werkstücke werden anschließend durch Zusammendrücken
der Werkzeuge umgeformt.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Abbildungen und Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Dabei zeigen
- Fig. 1
- eine erste Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Prinzipskizze;
- Fig. 2
- eine zweite Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Diodenemittermodul;
- Fig. 3
- eine dritte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zwei Strahlungsquellen
je Werkzeug;
- Fig. 4
- eine vierte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer ringförmigen Strahlungsquelle
an einem Werkzeug.
[0025] Als wesentliche Bestandteile einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in Fig. 1 ein
erstes Werkzeug 5 mit einer ersten Kontur 5.1 und ein zweites Werkzeug 6 mit einer
zweiten Kontur 6.1 sowie zwei Strahlungsquellen 7 gezeigt, wobei eine Strahlungsquelle
7 neben dem ersten Werkzeug 5 und die andere Strahlungsquelle 7 neben dem zweiten
Werkzeug 6 angeordnet ist.
[0026] Das erste Werkzeug 5 und das zweite Werkzeug 6 sind in einer Zustellrichtung 11 bzw.
entgegen der Zustellrichtung 11 beweglich und einander zustellbar. Die erste Kontur
5.1 und die zweite Kontur 6.1 sind jeweils in einer senkrecht zur Zustellrichtung
11 verlaufenden Stirnfläche des ersten Werkzeugs 5 bzw. des zweiten Werkzeugs 6 als
zueinander komplementäre Erhebungen und Vertiefungen vorhanden. Die erste Kontur 5.1
und die zweite Kontur 6.1 können durch Zustellung des ersten Werkzeugs 5 und des zweiten
Werkzeugs 6 in einer Umformebene 3 in direkten Kontakt miteinander gebracht sein.
[0027] In der Umformebene 3 sind ein erstes Werkstück 1 und ein zweites Werkstück 2 übereinander
gelegt und entlang einer Transportrichtung 10 bewegbar. Halterungen der Werkstücke
1, 2 und Mittel zum Transport der Werkstücke 1, 2 in der Transportrichtung 10 sind
nicht dargestellt.
[0028] Sind das erste Werkzeug 5 und das zweite Werkzeug 6 einander zugestellt, treffen
sich deren erste Kontur 5.1 und zweite Kontur 6.1 in der Umformebene 3. Ein Umformbereich
4 des ersten Werkzeugs 5 und des zweiten Werkzeugs 6 ist durch die Ausdehnung der
ersten Kontur 5.1 und der zweiten Kontur 6.1 in der Umformebene 3 gegeben.
[0029] Die erste Kontur 5.1 ist als eine Erhebung und die zweite Kontur 6.1 als eine Vertiefung
ausgebildet, wobei die Abmaße der Erhebung ein Eindrücken des im Umformbereich 4 vorhandenen
Werkstoffs eines ersten Werkstücks 1 und eines zweiten Werkstücks 2 in die Vertiefung
der zweiten Kontur 6.1 erlaubt (nicht gezeigt). Durch das erste Werkzeug 5 und das
zweite Werkzeug 6 sowie deren Konturen 5.1 und 6.1 ist eine Matrize gebildet.
[0030] Seitlich neben dem ersten Werkzeug 5 und dem zweiten Werkzeug 6 ist jeweils eine
Strahlungsquelle 7 zur Bereitstellung elektromagnetischer Strahlung vorhanden. Die
Strahlungsquelle 7 ist durch einen direkt strahlenden Diodenemitter gebildet. Die
elektromagnetische Strahlung ist entlang je eines Strahlengangs (schematisch gezeigt)
in je einer Strahlungsrichtung 8 auf jeweils dasjenige Werkstück 1 bzw. 2 gerichtet,
das der jeweiligen Strahlungsquelle 7 zugewandt ist. Die elektromagnetische Strahlung
ist dabei jeweils in die Umformebene 3 und in den Umformbereich 4 gerichtet, so dass
auf denjenigen Oberflächen der Werkstücke 1 bzw. 2, die den jeweiligen Strahlungsquellen
7 zugewandt sind, die elektromagnetische Strahlung in je einem Brennfleck 9 (siehe
Fig. 2) abgebildet ist. Größe und Form sowie die Energieverteilung über den Brennfleck
9 sind so gewählt, dass das erste Werkstück 1 und das zweite Werkstück 2 über den
Umformbereich 4 erwärmt werden.
[0031] Mittels einer Steuerung 13, die mit den Strahlungsquellen 7 signalleitende verbunden
ist, sind die Strahlungsquellen 7 hinsichtlich der Parameter der emittierten elektromagnetische
Strahlung wie Emissionsdauer und Intensität steuerbar.
[0032] In weiteren Ausführungen können die erste Kontur 5.1 und die zweite Kontur 6.1 anders
geformt, z. B. gerundet, sich am Grunde verbreiternd (z. B. für Clinchen) oder konisch,
sein. Es können auch mehr als zwei Werkstücke in der Umformebene 3 vorhanden sein.
[0033] In einer zweiten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 2 ist die
neben dem ersten Werkzeug 5 angeordnete Strahlungsquelle 7 als ein aus mehreren direkt
strahlenden Diodenemittern bestehendes Modul ausgebildet. Den Diodenemittern vorgelagert
ist eine Optik 12, mittels der die von den Diodenemittern emittierte elektromagnetische
Strahlung gebündelt, entlang der Strahlungsrichtung 8 gelenkt und in einem Brennfleck
9 auf der Oberfläche des ersten Werkstücks 1 abgebildet ist. Für die neben dem zweiten
Werkzeug 6 angeordnete Strahlungsquelle 7 gilt Vorgenanntes entsprechend (nicht gezeigt).
Das Modul ist mit einer Steuerung 13 verbunden.
[0034] In einer dritten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind gemäß Fig. 3 seitlich
der Werkzeuge 5, 6 jeweils zwei Strahlungsquellen 7 angeordnet, deren emittierte elektromagnetische
Strahlung in einem gemeinsamen Brennfleck 9 auf der Oberfläche des ersten Werkstücks
1 bzw. des zweiten Werkstücks 2 abgebildet ist. Die Strahlungsquellen 7 können in
weiteren Ausführungen jeweils auch als ein aus mehreren direkt strahlenden Diodenemittern
bestehendes Modul ausgebildet sein, denen eine Optik 12 vorgelagert ist. Die Strahlungsquellen
7 sind über die Steuerung 13 einzeln ansteuerbar.
[0035] In Fig. 4 ist eine Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt, bei der
die Strahlungsquelle 7 durch ringförmig um ein Werkzeug 5, 6 angeordnete direkt strahlende
Diodenemitter gebildet ist (stark schematisch gezeigt). Dargestellt ist, lediglich
beispielshalber, eine Ansicht in Zustellrichtung 11 auf die erste Kontur 5.1 des ersten
Werkzeugs 5 und auf die Strahlungsquelle 7.
[0036] In weiteren Ausführungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die Strahlungsquellen
7 auf beiden Seiten der Umformebene 3 gleichartig. z. B. wie in Fig. 1 oder in Fig.
2 gezeigt, oder aber verschiedenartig sein. So können die in den Fign. 1 und 2 gezeigten
Strahlungsquellen 7 in einer Vorrichtung kombiniert sein. Es können auch andere Anzahlen
von Strahlungsquellen 7 auf einer Seite der Umformebene 3 vorhanden sein, die wiederum
gleich- oder verschiedenartig sein können.
[0037] Nachfolgend soll die Funktionsweise der Vorrichtung gemäß Fig. 1 erläutert werden.
Ein erstes Werkstück 1 und ein zweites Werkstück 2 werden übereinander in die Umformebene
3 eingebracht und dort gehalten. Das erste Werkstück 1 weist nach oben, das zweite
Werkstück 2 weist nach unten. Die beiden Werkstücke 1 und 2 werden so eingerichtet,
dass ein Bereich, über den die beiden Werkstücke 1 und 2 umgeformt werden sollen,
mit dem Umformbereich 4 übereinstimmt. Die Strahlungsquellen 7 werden eingeschalten
und die elektromagnetische Strahlung jeweils in die Umformebene 3 und in den Umformbereich
4 gerichtet, wodurch das erste Werkstück 1 und das zweite Werkstück 2 über den Umformbereich
4 erwärmt werden. Sind die beiden Werkstücke 1 und 2 ausreichend erwärmt, werden die
Strahlungsquellen 7 abgeschaltet und das obere Werkzeug 5 und das untere Werkzeug
6 entlang der Zustellrichtung 11 aufeinander zu bewegt, bis der Werkstoff der beiden
Werkstücke 1 und 2 über den Umformbereich 4 durch die erste Kontur 5.1 in die zweite
Kontur 6.1 eingedrückt ist. Dabei werden das erste Werkstück 1 und das zweite Werkstück
2 über den Umformbereich 4 plastisch verformt. Nach erfolgter Umformung werden das
obere Werkzeug 5 und das untere Werkzeug 6 entlang der Zustellrichtung 11 wieder getrennt
und die Werkstücke 1 und 2 entlang einer Transportrichtung 10 in der Umformebene 3
soweit verschoben, bis der nächste Bereich, über den das erste Werkstück 1 und das
zweite Werkstück 2 umgeformt werden sollen, in dem Umformbereich 4 zu liegen kommt.
[0038] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in den technologischen Bereichen der Fügetechnik,
z. B. im Karosseriebau, angewendet werden.
Bezugszeichen
[0039]
- 1
- erstes Werkstück
- 2
- zweites Werkstück
- 3
- Umformebene
- 4
- Umformbereich
- 5
- erstes Werkzeug
- 5.1
- erste Kontur
- 6
- zweites Werkzeug
- 6.1
- zweite Kontur
- 7
- Strahlungsquelle
- 8
- Strahlungsrichtung
- 9
- Brennfleck
- 10
- Transportrichtung
- 11
- Zustellrichtung
- 12
- Optik
- 13
- Steuerung
1. Vorrichtung zum Fügen eines ersten Werkstücks (1) und eines zweiten Werkstücks (2),
mit einem ersten Werkzeug (5), aufweisend eine erste Kontur (5.1), und mit einem zweiten
Werkzeug (6), aufweisend eine zweite Kontur (6.1), zwischen denen das erste Werkstück
(1) und das zweite Werkstück (2) in einer Umformebene (3) übereinanderliegend angeordnet
werden können, wobei die erste Kontur (5.1) und die zweite Kontur (6.1) über einen
Umformbereich (4) gegeneinander drückbar sind und mindestens einer Strahlungsquelle
(7) zur Bereitstellung einer elektromagnetischen Strahlung, die einer Erwärmung der
Werkstücke (1, 2) zwischen den Werkzeugen (5, 6) dient, dadurch gekennzeichnet,
dass seitlich der Werkzeuge (5, 6) jeweils mindestens je eine Strahlungsquelle (7) so
angeordnet ist dass deren elektromagnetische Strahlung jeweils auf das der Strahlungsquelle
(7) zugewandte Werkstück (1, 2) und in den Umformbereich (4) gerichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass jede der Strahlungsquellen (7) durch mindestens einen direkt strahlenden Diodenemitter
gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Diodenemitter einer Strahlungsquelle (7) so angeordnet ist, dass
durch die von der Strahlungsquelle (7) emittierte und auf den Umformbereich (4) gerichtete
elektromagnetische Strahlung auf der in dem Umformbereich (4) befindlichen und der
Oberfläche des der Strahlungsquelle (7) zugewandten Werkstücks (1, 2) ein Brennfleck
(9) gebildet ist, dessen Größe, Form, Lage und räumlich/zeitlichen Intensitätsverteilung
steuerbar ist.