[0001] Die Erfindung betrifft einen Schachtdeckel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
GB 2 145 444 A, die den nächstkommenden Stand der Technik bildet, ist ein Schachtdeckel bekannt,
der lediglich aus den beiden Komponenten eines Bodens und einer Füllung besteht. Als
Material für den Boden des Schachtdeckels wird bevorzugt das gleiche Material verwendet
wie für einen Schacht, der mit dem Schachtdeckel verschlossen werden soll, wobei als
Beispiel hochdichtes Polyethylen genannt wird. Der Schacht dient als Zugang zur Kanalisation
zu Inspektionszwecken. Wo der Schachtdeckel angeordnet werden kann und welchen Belastungen
er standhält, ist nicht erwähnt.
[0003] Aus der
DE 298 01 640 U1 ist ein gattungsfremder Schachtdeckel bekannt. Dieser Schachtdeckel weist an der
Unterseite eine Außenschale aus Blech auf, in welche dann der eigentliche Boden eingegossen
ist, der eine gewisse Schichtdicke aufweist, und wobei dann die Füllung in den Boden
eingegossen ist. Dieser insgesamt dreilagige Aufbau des Schachtdeckels ist produktionstechnisch
aufwendig. Die verwendeten Bauteile bzw. Werkstoffe sind vergleichsweise teuer, so
ist z. B. die Außenschale als verlorenes Formteil aus Blech vorgesehen, und der Boden
besteht entweder aus Stahlguss oder - demgegenüber stärker dimensioniert - aus Polymerbeton.
Auch die Füllung besteht aus Polymerbeton. Der Schachtdeckel soll in Fahrbahnen angeordnet
werden und ist für dementsprechend hohe Belastbarkeiten durch ein hohes Verkehrsaufkommen,
hohe mechanische Belastungen und aggressive Witterungseinflüsse ausgelegt.
[0004] Aus der
US 5 123 776 ist ein Schachtdeckel bekannt, der als ausgefüllter Hohlkörper ausgestaltet ist.
Eine Hülle umschließt die Füllung allseitig, so dass die Füllung durch eine Einfüllöffnung
in die Hülle eingebracht werden muss. Die Hülle besteht vorzugsweise aus Polyethylen,
und die Füllung vorzugsweise aus Beton. Hebelaschen sind als im wesentlichen U-förmige,
nach unten offene Bügel ausgestaltet. Sie können in vertikaler Richtung aus dem Schachtdeckel
nach oben herausgezogen werden, so dass sie erfasst werden können, um den Schachtdeckel
anzuheben. Im abgesenkten Ruhezustand tauchen die Hebelaschen jeweils in eine Vertiefung
ein, die in der Oberfläche des Schachtdeckels vorgesehen ist. Die Herstellung des
Schachtdeckels ist kompliziert, da ein Hohlkörper befüllt werden muss, wobei die Durchbrechungen
des Hohlkörpers, welche für die Vertikalbeweglichkeit der Hebelaschen erforderlich
sind, entweder diese Befüllung erschweren, oder wobei später, nach Aushärten der Füllung,
der Schachtdeckel mehrfach durchbohrt werden muss, um Kanäle zu schaffen, durch welche
sich die Hebelaschen erstrecken können.
[0005] Aus der
US 4 974 992 ist ein Deckel bekannt, der nicht als Schachtdeckel dient, sondern zur Abdeckung
von Gräben in Straßenoberflächen dient, und der als Blechplatte ausgestaltet ist.
Der Deckel wird verwendet, wenn die Grabungsarbeiten ruhen und die Straßenoberfläche
für den Verkehr freigegeben wird. Um den Verkehrslasten standzuhalten, sind die Blechplatten
entsprechend stabil dimensioniert und dementsprechend schwer. Um Ihre Handhabung zu
vereinfachen, sind Omegaförmige Hebelaschen vorgesehen, die an ihren beiden Enden
drehbeweglich in der Deckelplatte gelagert sind und aus einer nach unten hängenden
Ruhestellung in eine aufgerichtete Gebrauchsstellung geschwenkt werden können, in
welcher sie über die Oberfläche des Deckels nach oben hinausragen.
[0006] Aus der
US 4 801 483 ist ein Deckel bekannt, der einen Kern mit einer Zellstruktur aufweist sowie eine
äußere, geschlossene Hüllschicht aus einem faserverstärktem Harz. Der Deckel soll
ausdrücklich hohe dynamische Lasten ertragen können, so dass z. B. im Straßenverkehr
die Fahrzeuge über den Deckel fahren können. Der Kern kann z. B. aus mehreren Balsaholzblöcken
bestehen, und die Hüllschicht aus einem mit Glasfasern verstärkten Epoxy- oder Polyesterharz.
Die Herstellung des Deckels ist kompliziert, da zwei separate Teile der Hüllschicht
hergestellt werden. Ein erster Teil der Hüllschicht bildet eine Mulde, in welche dann
die einzelnen Bestandteile des Kerns eingelegt werden. Anschließend wird der Kern
mit dem zweiten Teil der Hüllschicht bedeckt. Dabei ist zu beachten, dass beide Teile
der Hüllschicht an sämtlichen Berührungspunkten, die sie miteinander sowie mit der
Kernstruktur aufweisen, miteinander verbunden werden müssen, und dass dabei jegliche
Lufteinschlüsse vermieden werden müssen, um eine im wesentlichen monolithische Masse
zu schaffen. Hilfsmittel zum Anheben des Deckels sind nicht vorgesehen, vielmehr weist
der Deckel Ankerbohrungen auf, die das Einführen von Erdankern ermöglichen, so dass
der Deckel mit Hilfe dieser Erdanker am Untergrund festgelegt werden kann.
[0007] In vielen Fällen sind Schachtdeckel außerhalb von Straßen erforderlich. Beispielsweise
können Inspektions- und Wartungsschächte auf privaten Wohngrundstücken vorgesehen
sein, z. B. in Garageneinfahrten, um einen Zugang zu den Hausanschlüssen der Kanalisation
für Reinigungs- oder Inspektionszwecke zu ermöglichen. Eine mechanische Belastung
durch schwere LKWs ist hier ebenso wenig gegeben wie ein hohes Verkehrsaufkommen oder
eine hohe Streusalzbelastung im Winter. Herkömmliche Schachtdeckel sind daher für
diese Anwendungszwecke häufig überqualifiziert und aufgrund ihrer aufwendigen Herstellung
oder wegen der teuren verwendeten Werkstoffe unnötig teuer.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Schachtdeckel dahingehend
zu verbessern, dass dieser möglichst preisgünstig herstellbar ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Schachtdeckel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, einen herstellungsoptimierten Schachtdeckel
zu schaffen, der nicht notwendigerweise besonders hohen Belastungen standhalten muss,
wie dies beispielsweise im Straßenverkehr der Fall ist, der aber beispielsweise in
Einfahrten, auf privaten Grundstücken u. dgl. eingesetzt werden kann und der aus einer
minimalen Anzahl von Komponenten besteht und daher dementsprechend wirtschaftlich
herstellbar ist.
[0011] Der vorschlagsgemäße Schachtdeckel besteht im Wesentlichen aus nur drei unterschiedlichen
Komponenten:
Erstens ist in Art einer verlorenen Schalung der Boden vorgesehen, der schalenförmig
ausgestaltet ist und in den daher das Material der Füllung schneller und unkomplizierter
eingefüllt werden kann als in eine Hohlform, die im Wesentlichen ringsum geschlossen
ist.
Als zweite Komponente ist die Füllung aus Beton vorgesehen, welche in diesen Boden
gegossen wird. Der Gießvorgang selbst kann einfach und schnell durchgeführt werden,
und Beton ist ein preisgünstiger Werkstoff, insbesondere da kein Spezialbeton verwendet
wird, wie z. B. Polymerbeton, sondern ausschließlich mineralischer Beton.
Um den Deckel möglichst einfach handhaben zu können, ist als dritte Komponente eine
Hebelasche vorgesehen, die in an sich bekannter Weise versenkt innerhalb der Füllung
angeordnet ist.
[0012] Die zunächst beim Gießen der Füllung erforderliche Schalung bildet später auch den
Boden des fertiggestellten Schachtdeckels und dient als Schutzschicht sowie, allerdings
nur in geringem Maße, als mechanische Verstärkung des Schachtdeckels. Angesichts der
Tatsache, dass der vorschlagsgemäße Schachtdeckel insbesondere auf wenig befahrenen
Grundstücken, insbesondere Wohngrundstücken Verwendung finden kann, ist eine möglichst
haltbare Verbindung des Bodens mit der Füllung auch allein aus optischen Gründen wünschenswert.
Ein Spalt zwischen dem Boden und der Füllung kann durch eindringendes und eventuell
gefrierendes Wasser allmählich größer werden. Abgesehen davon, dass dadurch der Schachtdeckel
mechanisch beschädigt werden könnte, kann ein solcher Spalt Schmutz aufnehmen und
Pflanzen können in diesem Spalt wurzeln, so dass der Schachtdeckel einen im Wohnbereich
unerwünschten, ungepflegten Eindruck vermitteln kann bzw. einen erhöhten Pflegaufwand
erfordert. Daher ist der vorgefertigte, schalenförmige Boden an seiner zur Füllung
gerichteten Innenseite rauh ausgestaltet. Dazu kann er entweder bei der Herstellung
des Bodens rau belassen werden, oder er kann nach der Herstellung des Bodens gegebenenfalls
eigens aufgerauht werden.
[0013] Ergänzend zu der Rauhigkeit der Bodeninnenseite ist vorschlagsgemäß ein Haftvermittler
zwischen dem Boden und der Füllung vorgesehen, so dass eine sichere, spaltfreie Verbindung
des Bodens mit der Füllung sichergestellt ist.
[0014] Vorschlagsgemäß weist der Boden eine Schichtdicke von höchstens 5mm auf. Dadurch
ist einerseits eine ausreichende Eigenstabilität des Bodens gewährleistet, um diesen
als Gießform, also als verlorene Schalung, für die Betonfüllung verwendbar zu machen.
Andererseits wird durch diese vergleichsweise geringe Materialstärke des Bodens eine
möglichst wirtschaftliche Fertigung des Schachtdeckels unterstützt.
[0015] Vorschlagsgemäß besteht der Boden aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Auf diese
Weise wird nicht nur eine Gießform für den Beton der Füllung geschaffen, sondern aufgrund
seiner Materialeigenschaften kann der Boden auch zur Festigkeit und Druckbelastbarkeit
des Schachtdeckels einen Beitrag leisten. Zudem ist der Boden wirtschaftlich herstellbar,
so dass er problemlos als verlorene Schalung auch nach dem Gießen der Füllung an dieser
verbleiben kann. Eine Beschichtung, Imprägnierung oder anderweitige Behandlung der
Betonfüllung an ihrer Unterseite ist daher nicht erforderlich, um diese gegen Einflüsse
zu schützen, die aus dem Schacht auf den Schachtdeckel einwirken. Vielmehr ist der
Schachtdeckel nachbearbeitungsfrei verwendbar, nachdem die Betonfüllung in der Bodenschale
ausgehärtet ist.
[0016] Als Kunststoff wird ein duroplastischer Kunststoff verwendet. Dieser weist ausreichend
gute mechanische Eigenschaften sowie eine sehr gute Wirtschaftlichkeit auf.
[0017] Gegebenenfalls kann eine weitere Hebelasche vorgesehen sein, so dass zwei einander
diametral gegenüberliegende Punkte zur Handhabung des Schachtdeckels vorgesehen sind
und der Schachtdeckel möglichst einfach und verkantungsfrei angehoben bzw. abgesetzt
werden kann. Beide Hebelaschen können als Gleichteile gefertigt sein, so dass nur
zwei unterschiedliche Teiletypen vorgefertigt werden müssen, nämlich der Boden und
die Hebelasche, wobei für jeden Schachtdeckel ein Boden und ein oder zwei Hebelaschen
verwendet werden. Die Füllung selbst muss nicht als Bauteil vorgefertigt werden, sondern
wird in einem fließfähigen Zustand in den Boden gegossen, welcher somit die Schalung
für die Betonfüllung bildet.
[0018] Aufgrund der sehr geringen Anzahl von Komponenten, die der Schachtdeckel aufweist,
müssen folglich nur vergleichsweise wenige Komponenten vorgefertigt werden, was die
Herstellung des Schachtdeckels vereinfacht. Auch sind die Lagerhaltungs-oder Transportkosten
für vorgefertigte Komponenten reduziert. Zudem ergibt sich schließlich bei der Herstellung
des Schachtdeckels eine weitere Vereinfachung des Herstellungsverfahrens dadurch,
dass dementsprechend auch nur eine geringe Anzahl an Komponenten miteinander verbunden
werden muss, um den Schachtdeckel zu bilden, so dass insgesamt eine sehr wirtschaftliche
Herstellung des Schachtdeckels ermöglicht ist.
[0019] Durch die wirtschaftliche Herstellung des Schachtdeckels ist dieser insbesondere
für Einsatzzwecke geeignet, bei denen nicht die höchste Belastbarkeit des Schachtdeckels,
sondern insbesondere die Anschaffungskosten des Schachtdeckels im Vordergrund stehen.
Beispielsweise kann der vorschlagsgemäße Schachtdeckel für eine Belastung von 15t
bis 20t ausgelegt sein, im Gegensatz zu beispielsweise Schachtdeckeln, die im öffentlichen
Straßenverkehr verwendet werden und bis zu 40t belastbar sind. Insbesondere kann vorteilhaft
vorgesehen sein, dass der Schachtdeckel technisch für eine Belastung von lediglich
5t ausgelegt ist, so dass entsprechend preisgünstige Materialien verwendet werden
können oder die Schichtdicken des Bodens bzw. der Füllung entsprechend gering sein
können. Im Rahmen amtlicher deutscher Belastungsklassen bedeutet die technisch mögliche
Belastbarkeit von 5t beispielsweise eine Zulassung bis 1,5t für die Anwendung in öffentlichen
Flächen, z. B. auf Gehwegen oder dergleichen, und für eine Befahrbarkeit mit PKWs
auf privaten, nicht-öffentlichen Grundstücks- oder Garageneinfahrten ist in den meisten
Fällen ausreichend. Um die Belastbarkeit von 5t gewährleisten zu können, kann der
Schachtdeckel vorteilhaft hinsichtlich seiner Materialien und Schichtdicken konstruktiv
so ausgestaltet sein, dass er erst bei einer Belastung von 6t zerstört wird, wobei
diese Kraft, bei welcher die Zerstörung auftritt, als Berstkraft bezeichnet wird.
[0020] Die wirtschaftlich preisgünstige Herstellung des Schachtdeckels kann vorteilhaft
dadurch unterstützt sein, dass nicht nur eine, sondern zwei Hebelaschen vorgesehen
sind, die einander diametral gegenüberliegend angeordnet sind. Auf diese Weise kann
der Deckel verkantungsfrei angehoben bzw. abgesenkt werden, was gegenüber der Verwendung
lediglich einer einzigen Hebelasche die Belastungen des Schachtdeckels reduziert,
weil beispielsweise Kantenbelastungen durch eine Schrägausrichtung des Deckels verringert
werden. Auch die Belastung der einzelnen Hebelaschen und der Stellen, wo die Hebelaschen
in der Füllung verankert sind, wird durch die Benutzung zweier Hebelaschen reduziert.
Trotz des höheren Materialeinsatzes kann durch die Anordnung von zwei Hebelaschen
der Schachtdeckel in überraschender Weise letztlich wirtschaftlicher hergestellt werden
als bei Verwendung einer einzelnen Hebelasche, das der Schachtdeckel auf diese lediglich
geringeren Belastungen ausgelegt werden muss.
[0021] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass eine Hebelasche aus einem Draht gebildet sind,
vorzugsweise einem rostfreien Edelstahldraht, dessen beiden Enden in der Füllung verankert
sind, wobei in der Füllung eine Mulde vorgesehen ist, durch welche sich dieser Draht
erstreckt, so dass das Mittelteil des Drahtes innerhalb der Mulde verläuft und mit
entsprechenden Hebewerkzeugen unterfasst werden kann. Auf diese Weise ist eine versenkte
Anordnung der Hebelaschen sichergestellt, so dass diese nicht über die Oberfläche
des Schachtdeckels hinausragen, was die Belastungen der Hebelaschen beim Begehen,
Überfahren o. dgl. des Schachtdeckels reduziert.
[0022] Vorteilhaft kann die Hebelasche unbeweglich in der Füllung verankert sein, statt
zwischen einer Ruhe- und einer Gebrauchsstellung beweglich gelagert zu sein. Die Herstellung
des Schachtdeckels wird auf diese Weise vereinfacht und kann wirtschaftlicher durchgeführt
werden. Da davon ausgegangen werden kann, dass der Schachtdeckel in den meisten Anwendungsfällen
nicht täglich oder wöchentlich, sondern allenfalls in mehrmonatigen oder sogar mehrjährigen
Abständen vom Schacht entfernt wird, ist eine mit Mehrkosten verbundene, die Handhabung
der Hebelasche möglicherweise erleichternde Ausgestaltung des Schachtdeckels in dieser
Mehrzahl der Fälle nicht wirtschaftlich sinnvoll. Angesichts der langen Benutzungsintervalle
der Hebelasche ist zudem fraglich, ob diese im Bedarfsfall tatsächlich problemlos
bewegt werden kann oder ggf. durch Schutz, Korrosion und ähnliche Einflüsse schwergängig
ist, in welchen Fällen die angestrebte erleichterte Handhabung der Hebelasche nicht
verwirklicht wäre.
[0023] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass der Draht nicht geradlinig, sondern bogenförmig
verläuft, wobei er ein nach oben gewölbt verlaufendes Mittelteil aufweist. Auf diese
Weise wird mit einer möglichst geringen Einsenkung der Mulde in die Füllung ein möglichst
großer Freiraum unterhalb des Mittelteils der Hebelasche sichergestellt, so dass diese
problemlos erfasst werden kann - selbst wenn sie unbeweglich in der Füllung verankert
ist. Eine Schwächung in der Füllung, welche durch die Mulde und die entsprechend reduzierte
Materialstärke der Füllung bewirkt werden kann, wird durch eine möglichst flache Ausgestaltung
der Mulde möglichst gering gehalten werden kann. Auf diese Weise kann mit einem möglichst
geringen Materialeinsatz ein ausreichend stabiler Schachtdeckel geschaffen werden.
[0024] Aus wirtschaftlichen Gründen kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der GFK-Werkstoff
keine aufwendigen Längsrovings aufweist, die besonders gute mechanische Eigenschaften
aufweisen, sondern der GFK-Werkstoff kann vorteilhaft ungerichtete Fasermatten als
Verstärkungsfasern aufweisen, die wirtschaftlicher zu beziehen sind als die genannten
Rovings. Die durch den Beton der Füllung erzielbaren Festigkeitseigenschaften des
Schachtdeckels sind ohnehin ausreichend, so dass die durch den Boden erzielbare Festigkeits-
bzw. Belastbarkeits-Verbesserung des Schachtdeckels auch bei Verwendung solcher ungerichteten
Fasermatten im Boden ausreichende Belastbarkeitseigenschaften für den Schachtdeckel
sicherstellt.
[0025] Der als Füllung verwendete Beton muss für die angestrebte Belastbarkeit des Schachtdeckels
kein Hochleistungs- oder Polymerbeton o. dgl. sein, also Beton mit speziellen Zuschlagsstoffen,
sondern der Beton kann aus wirtschaftlichen Gründen als rein mineralischer Beton ausgestaltet
sein. Die ausreichenden Festigkeits- bzw. Belastbarkeitseigenschaften des Schachtdeckels
können auch bei einem solch einfach ausgestalteten Betonwerkstoff problemlos erzielt
werden, wenn beispielsweise die verwendeten Zuschlagsstoffe in geeigneter Weise zusammengestellt
sind, wie dies aus der Praxis bekannt ist, indem beispielsweise Sand einer bestimmten
Körnung verwendet wird, also einer bestimmten so genannten Sieblinie, so dass durch
die Abstimmung der einzelnen, unterschiedlich großen Zuschlagsstoffe im Beton bereits
ausreichende Festigkeitswerte für die Füllung, und somit für den gesamten Schachtdeckel
ermöglicht werden.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellungen
nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf einen Schachtdeckel,
- Fig. 2
- eine Ansicht ähnlich Fig. 1, jedoch mit einer teilweise durchsichtig dargestellten
Füllung, und
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch den Schachtdeckel der Fig. 1 und 2.
[0027] In den Zeichnungen ist mit 1 insgesamt ein Schachtdeckel bezeichnet, der im Wesentlichen
aus Beton besteht, wobei der Beton eine Füllung 2 bildet, die in eine Kunststoffschale
gegossen ist, welche einen Boden 3 des Schachtdeckels 1 bildet. Der Boden 3 ist dabei
schalenförmig ausgestaltet und bildet nicht nur die Unterseite, sondern auch einen
umlaufenden seitlichen Rand.
[0028] In der Füllung 2 sind zwei Mulden 4 vorgesehen, die einander diametral gegenüberliegen
und durch die sich jeweils ein Draht erstreckt, der eine Hebelasche 5 bildet.
[0029] Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, verläuft jeder Draht etwa wellenförmig und ist mit
seinen beiden Enden in der Füllung 2 verankert, während sich das Mittelteil dieses
Drahtes aufwärts und durch die Mulde 4 erstreckt. Auf diese Weise wird eine vergleichsweise
geringe Schichtdicke der Füllung 2 erzielt, da die beiden Enden des Drahtes von einer
vergleichsweise dicken Schicht der Füllung 2 überdeckt sind und somit einen hervorragenden
Halt in der Füllung 2 gegen Ausbrechen aufweisen, andererseits erstreckt sich das
Mittelteil jedes Drahtes als Hebelasche 5 in einem großen Abstand höher als es dem
tiefsten Grund der Mulde 4 entspricht, so dass die Hebelaschen 5 problemlos unterfasst
werden können und dementsprechend der Schachtdeckel 1 problemlos gehandhabt werden
kann.
[0030] Für die Herstellung eines Schachtdeckels 1 werden nur drei unterschiedliche Komponenten
verwendet, nämlich erstens der Boden 3, in den dann zweitens die Füllung 2 eingefüllt
wird, wobei ein Draht als Hebelasche 5 eingegossen und von der Füllung 2 umschlossen
wird. Von diesen drei unterschiedlichen Komponenten wird der Draht bzw. die Hebelasche
5 in zweifacher Ausfertigung verwendet, aber herstellungstechnisch sind nur drei unterschiedliche
Komponenten herzustellen, um den Schachtdeckel 1 zu schaffen. Der Beton der Füllung
2 ist dabei ein vergleichsweise einfacher und preisgünstiger Betonwerkstoff, der als
rein mineralischer Beton ohne Polymerzusätze o. dgl. auskommt, keine Faserverstärkungen
aufweist o. dgl., so dass er für die geforderte Festigkeit des Schachtdeckels 1 eine
besonders wirtschaftliche Fertigung des Schachtdeckels ermöglicht.
1. Schachtdeckel,
mit einem schalenförmigen Boden,
und mit einer innerhalb dieses schalenförmigen Bodens angeordneten Füllung aus Beton,
dadurch gekennzeichnet, dass
■ der Boden (3) aus einem mit Glasfasern verstärkten, duroplastischen Kunststoff besteht,
eine zur Füllung (2) gerichtete rauhe Innenseite, sowie eine Schichtdicke von höchstens
5 mm aufweist,
■ der Beton, welcher die Füllung (2) bildet, als rein mineralischer Beton ausgestaltet
ist,
■ zwischen dem Boden (3) und der Füllung (2) ein Haftvermittler vorgesehen ist,
■ in der Füllung (2) eine oder mehrere versenkt angeordnete Hebelaschen (5) vorgesehen
sind,
wobei eine Hebelasche (5) aus einem Draht gebildet ist, dessen beiden Enden in der
Füllung (2) verankert sind, und dessen Mittelteil sich durch eine in der Oberfläche
der Füllung (2) vorgesehene Mulde (4) erstreckt,
■ und dass der Schachtdeckel (1) ausschließlich aus den vorgenannten Elementen gebildet
ist.
2. Schachtdeckel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Hebelaschen (5) vorgesehen sind, die einander - bezogen auf den Mittelpunkt
des Schachtdeckels (1) - gegenüberliegen.
3. Schachtdeckel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der eine Hebelasche (5) bildende Draht bogenförmig verläuft,
wobei er ein aufwärts gewölbt verlaufendes Mittelteil aufweist.
4. Schachtdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hebelasche (5) unbeweglich in der Füllung verankert ist.
5. Schachtdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kunststoff mit ungerichteten Fasermatten verstärkt ist.
6. Schachtdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schachtdeckel bis zu einer zulässigen Gewichtsbelastung von 5t belastbar ist.
7. Schachtdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schachtdeckel bis zu einer Berstkraft von 6t belastbar ist.