[0002] Die Erfindung betrifft eine Oberflächenverlegeeinheit zum Verlegen mit anderen Oberflächenverlegeeinheiten
auf einem Untergrund. Die Erfindung betrifft ferner eine Anordnung zum Ausbilden eines
Untergrundbelags. Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum Ausbilden
eines Untergrundbelags auf einem Untergrund.
[0003] Parkett ist ein Fußbodenbelag aus Holz für Räume in geschlossenen Gebäuden. Das Holz,
in der Regel Hartholz von Laubbäumen, wird dazu in kleine Stücke gesägt und nach bestimmten
Mustern zusammengesetzt. Vom Parkett zu unterscheiden ist ein Laminatbelag. Laminatbeläge
bestehen aus Holzfaserstoffen als Träger und sind mit Melaminharz beschichtet; die
sichtbare Holzoberfläche besteht hier aus einer einlaminierten Papierlage mit Holzmuster
(mit Melaminharz imprägnierte Dekorschicht).
[0004] Parkett und andere herkömmliche Holzpaneele als Boden- oder Wandbeläge können unerwünscht
Schall entwickeln, wenn ein Benutzer darauf läuft oder eine sonstige temporäre Belastung
darauf ausgeübt wird.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei Belastung schallarm reagierende
Boden- oder Wandbeläge bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen
Patentansprüchen gelöst.
[0007] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Oberflächenverlegeeinheit
zum Verlegen mit anderen Oberflächenverlegeeinheiten auf einem Untergrund geschaffen,
wobei die Oberflächenverlegeeinheit eine Hartbelagschicht und eine direkt an einer
Hauptoberfläche, insbesondere direkt an einer Unterseite und/oder direkt an einer
Oberseite, der Hartbelagschicht angebrachte Schalldämpfstruktur aufweist, die zum
Dämpfen von Schall bei Belastung der Hartbelagschicht mit einer schallerzeugenden
Belastung eingerichtet ist, wobei die Hartbelagschicht oder die Schalldämpfstruktur
als Oberflächenschicht ausgebildet ist.
[0008] Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Anordnung
zum Ausbilden eines Untergrundbelags, insbesondere eines Parkettbodens, auf einem
Untergrund bereitgestellt, wobei die Anordnung eine Mehrzahl von Untergrundverlegeeinheiten,
die gemeinsam zum Bedecken des Untergrunds auf dem Untergrund verlegbar und mit dem
Untergrund verbindbar sind, eine Mehrzahl von Oberflächenverlegeeinheiten mit den
oben beschriebenen Merkmalen, die getrennt von den Untergrundverlegeeinheiten vorgesehen
und zum Bedecken der verlegten Untergrundverlegeeinheiten eingerichtet sind, und eine
Verbindungsstruktur aufweist, die zum insbesondere lösbaren Verbinden der Oberflächenverlegeeinheiten
mit den Untergrundverlegeeinheiten eingerichtet ist.
[0009] Gemäß noch einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein
Verfahren zum Ausbilden eines Untergrundbelags auf einem Untergrund geschaffen, wobei
bei dem Verfahren eine Mehrzahl von Oberflächenverlegeeinheiten auf einem Untergrund,
insbesondere einem Gebäudeuntergrund, verlegt werden, wobei jede der Oberflächenverlegeeinheiten
eine Hartbelagschicht und eine direkt an einer Hauptoberfläche, insbesondere direkt
an einer Unterseite und/oder direkt an einer Oberseite, der Hartbelagschicht angebrachte
Schalldämpfstruktur aufweist, die zum Dämpfen von Schall bei Belastung der Hartbelagschicht
mit einer schallerzeugenden Belastung eingerichtet ist, und die Mehrzahl von Oberflächenverlegeeinheiten
mit dem Untergrund verbunden werden, wobei die Hartbelagschicht oder die Schalldämpfstruktur
als Oberflächenschicht ausgebildet ist.
[0010] Im Rahmen dieser Beschreibung kann unter einer "Oberflächenverlegeeinheit" insbesondere
ein Parkettmodul verstanden werden, dessen Hartbelagschicht im auf oder über einem
Untergrund verlegten Zustand nach außen hin freigelegt bzw. sichtbar ist. Die Verlegung
der Oberflächenverlegeeinheit kann zum Beispiel mittels einer Verbindungsstruktur
an der Unterseite der Oberflächenverlegeeinheit und/oder mittels einer Verbindungsstruktur
an der Oberseite der mit der Oberflächenverlegeeinheit verbundenen Untergrundverlegeeinheit
erfolgen. Auch ist es alternativ möglich, die Oberflächenverlegeeinheit mit einem
Untergrund, insbesondere mit einem Gebäudeuntergrund, direkt zu verbinden, zum Beispiel
unmittelbar (also ohne weitere Komponenten dazwischen) auf der Untergrundverlegeeinheit
zu verlegen. Der Begriff der Oberflächenverlegeeinheit ist so zu verstehen, dass diese
auf einem beliebigen ebenen Untergrund, zum Beispiel einer horizontalen Fläche (insbesondere
einer Boden- oder Deckenfläche), einer geneigten Fläche (insbesondere einer Rampe),
einer stufigen Fläche (insbesondere einer Treppe) oder einer vertikalen Fläche (insbesondere
einer Wandfläche) verlegt werden kann.
[0011] Im Rahmen dieser Beschreibung kann unter einer "Untergrundveriegeeinheit" insbesondere
ein Parkettmodul verstanden werden, das mit einem Untergrund, insbesondere mit einem
Gebäudeuntergrund, direkt verbunden werden kann, zum Beispiel unmittelbar (also ohne
weitere Komponenten dazwischen) auf dem Untergrund verlegt werden kann. Diese Verlegung
kann zum Beispiel mittels einer Verbindungsstruktur an der Unterseite der Untergrundverlegeeinheit
und/oder mittels einer Verbindungsstruktur an der Oberseite des Untergrunds erfolgen.
Auch ein schwimmendes oder geklebtes Verlegen der Untergrundverlegeeinheit auf dem
Untergrund ist möglich.
[0012] Im Rahmen dieser Beschreibung kann unter einem "Untergrund" insbesondere jede ebene,
abschnittsweise ebene oder im Wesentlichen ebene Fläche verstanden werden, die mit
einem Belag bedeckbar ist. Der Untergrund kann ein Untergrund eines Gebäudes (zum
Beispiel ein Gebäudeboden, eine Gebäudedecke oder eine Gebäudewand) sein, das heißt
ein bauseitiger Untergrund. Es ist aber auch möglich, als Untergrund eine Treppe oder
Stiege (insbesondere horizontale und/oder vertikale Oberflächen von Treppenstufen)
einzusetzen, auf der dann erfindungsgemäße Oberflächenverlegeeinheiten und/oder Untergrundverlegeeinheiten
mit beliebigen im Rahmen dieser Anmeldung beschriebenen Ausgestaltungen verlegt werden
können. Der Untergrund für eine Oberflächenverlegeeinheit kann aber auch eine Untergrundverlegeeinheit
sein, falls zwischen einem bauseitigen Untergrund und einer Oberflächenverlegeeinheit
optional, aber vorteilhaft eine Untergrundverlegeeinheit zwischengeordnet werden soll.
[0013] Im Rahmen dieser Beschreibung kann unter einer "Hartbelagschicht" insbesondere eine
oberflächennahe Schicht, eine oberflächenzugewandte Schicht oder eine Oberflächenschicht
verstanden werden, auf oder nahe der die eigentliche mechanische und/oder chemische
Beanspruchung auf dem verlegten Boden- oder Wandbelag vonstatten geht. Bei Parkett
ist dies die Schicht, welche ein Benutzer als Fußboden benutzt, um darauf zu gehen.
Die Hartbelagschicht kann als rigide Schicht, insbesondere als Brett oder als brettartige
Struktur, ausgeführt sein. Die Hartbelagschicht kann ausgebildet sein, von einem Benutzer
optisch wahrgenommen zu werden, wenn der Benutzer auf die bestimmungsgemäß verlegte
Oberflächenverlegeeinheit blickt.
[0014] Im Rahmen dieser Anmeldung wird unter einer "Schalldämpfstruktur" insbesondere ein
physischer Körper, beispielsweise in Form einer (durchgehenden oder abschnittsweise
unterbrochenen) Schalldämpfschicht, verstanden, die unmittelbar an der Hartbelagschicht
angebracht ist und bei Einwirken einer mechanischen Belastung auf die Hartbelagschicht
dadurch generierte Schallwellen dämpft, absorbiert und/oder eine spürbare mechanische
Auslenkung erfährt. Eine solche Schalldämpfstruktur kann aus einer durchgehenden,
an einer Unterseite der Hartbelagschicht befestigten weichelastischen Schicht bestehen
oder kann aus einzelnen, zusammenhängenden oder nicht zusammenhängenden und eine Unterseite
der Hartbelagschicht nur teilweise bedeckenden physischen Strukturen gebildet sein.
[0015] Im Rahmen dieser Anmeldung wird unter einer "Oberflächenschicht" der Oberflächenverlegeeinheit
insbesondere ein flächiger Körper, beispielsweise in Form einer (durchgehenden oder
abschnittsweise unterbrochenen) Schicht, verstanden, der die direkte Nutzoberfläche
der Oberflächenverlegeeinheit bildet, d.h. oberhalb derer bei bestimmungsgemäßer Verlegung
keine weitere Schicht angeordnet ist.
[0016] Im Rahmen dieser Beschreibung kann unter einer "Belastung der Hartbelagschicht mit
einer schallerzeugenden Belastung" insbesondere jede mechanische Einwirkung auf die
Hartbelagschicht verstanden werden, die der Lage ist, Schallwellen zu erzeugen, welche
von einem Benutzer akustisch wahrgenommen werden können. Dies kann bei Betreten eines
Bodens durch einen Benutzer Trittschall sein.
[0017] Im Rahmen dieser Beschreibung kann unter einer "Stabhitätsschicht" insbesondere eine
oberflächenferne Schicht bzw. ein Brett verstanden werden, das der Stabilität des
verlegten Boden- oder Wandbelags als Ganzes dient. Um diese Funktion, ggf. ergänzt
um die Zusatzfunktion der Verringerung des Trittschalls, erfüllen zu können, kann
die Stabilitätsschicht vorzugsweise dicker, weiter vorzugsweise mindestens 3 mm dicker,
als die Hartbelagschicht ausgebildet sein. Der Fachmann wird verstehen, dass auch
gänzlich andere Maße bzw. Dimensionen möglich sind.
[0018] Im Rahmen dieser Beschreibung kann unter einer "Verbindungsstruktur" insbesondere
jede physische Struktur verstanden werden, die speziell darauf angepasst ist, eine
Verbindung speziell mit dem bestimmungsgemäß benachbarten Element (oder mit einem
durch eine andere Struktur beabstandeten Element) einzugehen, das heißt eine Befestigungskraft
auf diese auszuüben. Eine Verbindungsstruktur kann als eine Schicht oder als ein oder
mehrere speziell aufgesetzte Elemente ausgebildet sein.
[0019] Im Rahmen dieser Beschreibung kann unter einer "Hauptoberfläche" der Hartbelagschicht
insbesondere eine von zwei einander gegenüberliegenden ebenen Oberflächen (nämlich
der Oberseite und der Unterseite) der plattenartigen Hartbelagschicht verstanden werden,
welche die beiden größten der, zum Beispiel sechs, Oberflächen der Hartbelagschicht
bilden, wobei die anderen, zum Beispiel vier, Oberflächen der Hartbelagschicht streifenartige
Kantenflächen sind.
[0020] Im Rahmen dieser Beschreibung kann unter einer "Oberseite" einer Schicht oder eines
Elements insbesondere eine solche Hauptfläche dieser Schicht oder dieses Elements
verstanden werden, die bei bestimmungsgemäßer Verlegung dieser Schicht oder dieses
Elements von dem Untergrund abgewandt ist. Entsprechend kann unter einer "Unterseite"
einer Schicht oder eines Elements insbesondere eine solche Hauptfläche dieser Schicht
oder dieses Elements verstanden werden, die bei bestimmungsgemäßer Verlegung dieser
Schicht oder dieses Elements dem Untergrund zugewandt ist.
[0021] Im Rahmen dieser Beschreibung kann unter einem "lösbaren Verbinden" zweier Elemente
mittels einer Verbindungsstruktur insbesondere verstanden werden, dass nach Ausbilden
einer solchen Verbindung diese durch Aufwenden einer Lösekraft wieder reversibel und
zerstörungsfrei lösbar ist. Durch ein solches zerstörungsfreies Lösen kann die Verbindungsstruktur
nach dem Lösen wiederverwendet werden, insbesondere mindestens zehn oder mindestens
hundert Mal wiederverwendet werden, ohne dass die Verbindungsfunktion darunter leidet
oder beeinträchtigt wird. Das Lösen einer solchen Verbindung kann ohne Einsatz eines
Werkzeugs durch einen Benutzer durchgeführt werden. Für ein solches Lösen kann das
Aufwenden eine Lösekraft von weniger als 200 N, insbesondere von weniger als 100 N,
weiter insbesondere von weniger als 50 N ausreichend sein. Um ein unerwünschtes Lösen
des verlegten Belags zu vermeiden, sollte die Lösekraft von mindestens 10 N, insbesondere
von mehr als 20 N, weiter insbesondere mehr als 30 N betragen. Jedoch können die Kräfte
auch andere Größen aufweisen.
[0022] Exemplarische Ausführungsbeispiele der Erfindung beruhen auf der Erkenntnis, dass
mit einer oberflächennah angeordneten Schalldämpfstruktur eines Untergrundbelags Trittschall
oder andere Schallphänomenen besonders effizient unterdrückt werden können, die aus
einer mechanischen Beanspruchung einer Hartbelagschicht direkt oberhalb der Schalldämpfstruktur
resultieren. Während es herkömmlich bekannt ist, an der Unterseite eines Parketts,
das heißt einer Anordnung von zum Beispiel insgesamt 20 mm bis 35 mm dicken Schichten,
eine dämpfende Struktur anzubringen, setzt die Erfindung auf der Erkenntnis auf, dass
das unmittelbare Anbringen der Schalldämpfstruktur an der Unterseite einer aufgrund
seiner geringen Dicke ebenfalls biegsamen Hartbelagschicht die messbare Schallentwicklung
signifikant reduziert ist. Experimentelle Befunde der Anmelderin haben diese Ergebnisse
erbracht.
[0023] Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist die Schalldämpfstruktur an der Oberseite der
Hartbelagschicht, d.h. in einem dem Nutzer zugewandten Bereich der Oberflächenverlegeeinheit,
angeordnet. Dann bildet die Schalldämpfstruktur im Falle des Parketts die Fläche,
die ein Benutzer mit den Schuhen oder den Füßen betritt. Wenn eine solche, dann vorzugsweise
optisch transparent ausgebildete (so dass die Oberflächenverlegeeinheit durch die
oberflächenseitige Schalldämpfstruktur hindurch sichtbar ist), Schalldämpfstruktur
in Verlegerichtung oberhalb der eigentlichen Hartbelagschicht angeordnet ist, kommt
es ebenfalls zu einer starken Dämpfung des bei einer Belastung der Oberflächenverlegeeinheit
sich ausbildenden Schalls.
[0024] Besonders schallarm ist eine Konfiguration, bei der beide einander gegenüberliegenden
Hauptoberflächen der Hartbelagschicht mit einer jeweiligen Schalldämpfstruktur bedeckt
sind, was zu einer beidseitigen schalldämpfenden Bedeckung der Hartbelagschicht mit
einer jeweiligen Schalldämpfstruktur führt.
[0025] Im Weiteren werden zusätzliche exemplarische Ausführungsbeispiele der Oberflächenverlegeeinheit
beschrieben. Diese gelten auch für die Anordnung und das Verfahren.
[0026] Insbesondere kann die Schalldämpfstruktur derart angeordnet sein, dass sie von der
durch die Hartbelagschicht begrenzten Oberfläche der Oberflächenverlegeeinheit weniger
als 8 mm beabstandet ist. Dann kann bei Belastung der Hartbelagschicht diese federnd
nachgeben und dabei die Schalldämpfstruktur in unmittelbarer Nähe mit einer Kompressionsbewegung
beaufschlagen.
[0027] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Hartbelagschicht eine Dicke in einem Bereich
zwischen ungefähr 0,5 mm und ungefähr 10 mm, insbesondere in einem Bereich zwischen
ungefähr 1 mm und ungefähr 3 mm, aufweisen. Es hat sich herausgestellt, dass bei diesen
Dicken der Hartbelagschicht, bei Ausübung einer mechanischen Belastung (zum Beispiel
durch Betreten eines Fußbodens durch einen Benutzer) zunächst eine merkliche Ausgleichsbewegung
der relativ dünnen Hartbelagschicht erfolgt und nachfolgend Schallentwicklung zusätzlich
dadurch unterdrückt wird, dass die weichelastische Schalldämpfstruktur ebenfalls reversibel
komprimiert wird. Durch diese Schichtenfolge mit der genannten dünnschichtigen Hartbelagschicht
kann somit eine trittschallarme Oberflächenverlegeeinheit geschaffen werden. Darüber
hinaus kann ein ausreichend weicher Fußbodenbelag geschaffen werden, der bei Betreten
durch einen Benutzer leicht nachgibt und dabei rückenfreundlich wirkt.
[0028] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Hartbelagschicht mindestens ein Material
aufweisen, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die besteht aus Holz, Holzwerkstoff,
Holzverbundwerkstoff, thermisch modifiziertem Holz, chemisch modifiziertem Holz, weichbehandeltem
Holz, Kunststoff, Polyvinylchlorid und Vinyl. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung besteht die Hartbelagschicht aus Vollholz und stellt die Nutzschicht,
das heißt die unmittelbare Oberflächenschicht, eines Parkettbelags dar. Die brettartig
rigide Hartbelagschicht kann bei anderen Ausführungsbeispielen jedoch auch aus anderen
Materialien gebildet werden. Holzwerkstoffe können Werkstoffe sein, die durch Zerkleinern
von Holz und anschließendes Zusammenfügen der Strukturelemente erzeugt werden. Größe
und Form der Holzpartikel entscheiden über die Art des Holzwerkstoffes und seine Eigenschaften.
Die Holzpartikel können ohne oder mit Bindemitteln oder mechanischen Verbindungen
miteinander verbunden sein.
[0029] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Hartbelagschicht kreuzverleimt sein. Durch
eine Kreuzverleimung der Hartbelagschicht, das heißt durch Anordnen eines Leimstreifens
entlang einer ersten Richtung und eines anderen Leimstreifens entlang einer zweiten,
dazu winkelig oder sogar rechtwinkelig angeordneten zweiten Richtung, eine besonders
große Stabilität der Hartbelagschicht erreicht werden kann, aber gleichzeitig die
Hartbelagschicht ausreichend dünn ausgestaltet werden kann, um die gewünschte Ausgleichsbewegung
und begrenzte Flexibilität zu zeigen. Dadurch kann die effiziente Unterdrückung von
Schall und eine erwünschte Nachgiebigkeit mit einer hohen mechanischen Stabilität
kombiniert werden, die zum Beispiel für einen Bodenbelag mit den entsprechend hohen
Kraftbeanspruchungen wichtig ist.
[0030] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Schalldämpfstruktur eine Dicke in einem
Bereich zwischen ungefähr 0,5 mm und ungefähr 10 mm, insbesondere zwischen ungefähr
1 mm und ungefähr 3 mm, aufweisen. Es hat sich herausgestellt, dass bereits bei diesen
geringen Dicken der zum Beispiel als vollflächige Schicht ausgestalteten Schalldämpfstruktur
eine wirksame Unterdrückung des Ausbreitens von Schallwellen bei einer Belastung des
Untergrundbelags erreicht werden kann. Damit kann der Untergrundbelag bzw. können
die Oberflächenverlegeeinheiten auch insgesamt mit einer ausreichenden Kompaktheit
vorgesehen sein, was zum Beispiel für den Anwendungsfall von Bodenbelägen mit einer
Fußbodenheizung vorteilhaft sein kann. Ebenfalls unter dem Aspekt der Ressourcenschonung
und materialsparenden Herstellung der Oberflächenverlegeeinheiten ist dies vorteilhaft.
[0031] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Schalldämpfstruktur eine reversible Auslenkcharakteristik
bei Kompression aufweisen, insbesondere eine hookesche Kraftcharakteristik aufweisen.
Unter dem Begriff einer "reversiblen Auslenkungscharakteristik" wird hier insbesondere
verstanden, dass bei Wegfall der mechanischen Belastung auf die Oberflächenverlegeeinheit,
das heißt wenn ein Benutzer nicht mehr auf die entsprechende Oberflächenverlegeeinheit
tritt, die Schalldämpfstruktur in ihren ursprünglichen Zustand zurückgeführt wird
und nicht etwa eine plastische Deformation erfährt. Dadurch kann auch langfristig
die Funktionsfähigkeit der Schalldämpfstruktur aufrechterhalten bleiben. Unter einer
hookschen Auslenkcharakteristik wird dabei verstanden, dass die Kompression der Schalldämpfstruktur
proportional zur aufgrund der ausgeübten Belastung angelegten Kraft ist.
[0032] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Schalldämpfstruktur aus Schaumstoff, Gel,
einem Formgedächtnismaterial, einem Polymerschaum, einer Luftpolsterfolie, einem Vakuumelement,
einer Anordnung von elastischen Elementen und/oder einer Anordnung von Federelementen
gebildet sein. All diese Materialien sind kostengünstig fertigbar, mit vertretbarem
Aufwand an der Unterseite einer Hartbelagschicht anbringbar, im Dauereinsatz beständig
und erlauben die gewünschte Reduktion von Schallentwicklung bei Belastung des Untergrundbelags.
Unter einem Formgedächtnismaterial wird dabei Material verstanden, das unter bestimmten
Bedingungen immer wieder in einen in das Material einprogrammierten Zustand zurückgebracht
werden kann. Eine Anordnung von elastischen Elementen können zum Beispiel Gummizylinder
oder Gumminoppen sein, die zum Beispiel matrixförmig an einer Unterseite der Hartbelagschicht
angebracht werden können und die gewünschte Schalldämpfcharakteristik bewerkstelligen
können. Eine Anordnung aus Federelementen kann zum Beispiel eine Anordnung aus Sprungfedern
sein, insbesondere aus Spiral- oder Blattfedern, die entsprechend einem gewissen Muster
an der Unterseite der Hartbelagschicht angebracht sein können.
[0033] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Oberflächenverlegeeinheit eine Verbindungsstruktur
aufweisen, die zum lösbaren Verbinden der Oberflächenverlegeeinheit mit einem Untergrund
eingerichtet ist. Unter einem lösbaren Verbinden wird in diesem Zusammenhang verstanden,
dass die Oberflächenverlegeeinheit nach Verlegen, Anbringen bzw. Installieren auf
einem Untergrund zerstörungsfrei abgenommen werden kann, indem die entsprechende Verbindungskraft
durch einen Monteur überwunden wird. Dies kann mit bloßer Muskelkraft bzw. werkzeugfrei
erfolgen. In anderen Ausführungsbeispielen können entsprechend konfigurierte Werkzeuge
verwendet werden. Der Untergrund, von dem die Oberflächenverlegeeinheiten abgenommen
werden kann, kann zum Beispiel ein bauseitiger Untergrund wie etwa ein Estrichboden
sein oder kann eine Untergrundverlegeeinheit sein, die ihrerseits auf einem bauseitigen
Untergrund angebracht ist. Die Verbindungsstruktur der Oberflächenverlegeeinheit kann
dabei entweder allein für die reversible Verbindung sorgen, zum Beispiel durch eine
Anordnung von Saugnäpfen, oder kann mit einer korrespondierenden Verbindungsstruktur
des Untergrunds zusammenwirken. Letzteres kann zum Beispiel durch zwei einander anziehende
Magnetschichten als Verbindungsstrukturen von Oberflächenverlegeeinheit und Untergrund
oder durch zwei korrespondierende Klettverschlusseinheiten erfolgen.
[0034] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Verbindungsstruktur in der Schalldämpfstruktur
integriert sein. Zum Beispiel können Magnetpartikel in eine Schaumstoffschicht eingebettet
werden, so dass die resultierende integrale Schalldämpf- und Verbindungsschicht beide
Funktionen synergistisch erfüllt. Auf diese Weise kann mit einer einzigen Schicht
sowohl die akustische Dämpfung als auch die reversible Verbindung sichergestellt werden.
[0035] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Schalldämpfstruktur zwischen der Hartbelagschicht
und der Verbindungsstruktur angeordnet sein. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel kann
die Verbindungsstruktur auch direkt an einer unteren Oberfläche der Oberflächenverlegeeinheit
angeordnet sein, was für ein direktes Zusammenwirken mit einer anderen Verbindungsstruktur
bzw. direkt mit dem Untergrund vorteilhaft ist. Es ist alternativ aber auch möglich,
dass die Verbindungsstruktur im Inneren der Oberflächenverlegeeinheit, das heißt beidseitig
oberflächenfern, angeordnet ist und quasi durch eine oder mehrere Schichten hin nach
unten durchwirkt, um dort mit einer anderen Verbindungsstruktur des Untergrunds oder
einer Untergrundverlegeeinheit zusammenzuwirken. Letzteres ist beispielsweise durch
zwei einander anziehende Magnetschichten möglich.
[0036] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Verbindungsstruktur zum klebstofffreien
Verbinden mit dem Untergrund eingerichtet sein. Durch das Einsparen einer Klebeschicht
zur Verbindung von Oberflächenverlegeeinheit mit dem Untergrund kann der Aufwand zum
Verlegen und Entsorgen von Parkett sowie ebenfalls zum Renovieren deutlich reduziert
werden. Allerdings kann in anderen Ausführungsbeispielen auch Klebstoff verwendet
werden.
[0037] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Verbindungsstruktur eine Verbindungsschicht
sein, die vollflächig an der gesamten Unterseite oder teilflächig an einem Teil der
Unterseite der Oberflächenverlegeeinheit angebracht ist. Durch das schichtartige Ausgestalten
kann die Verbindungsstruktur mit einer ausreichend starken Verbindungskraft ausgebildet
werden. Zum Einsparen von Material können bestimmte Bereiche der Oberflächenverlegeeinheit
von Material der Verbindungsstruktur frei bleiben.
[0038] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Verbindungsstruktur als strukturierte Verbindungsschicht
ausgebildet sein, die nur einen Teil der Unterseite der Oberflächenverlegeeinheit
bedeckt. Dies führt zu einer leichtgewichtigen und materialsparenden Ausgestaltung
der Oberflächenverlegeeinheiten.
[0039] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Verbindungsstruktur aus einer Mehrzahl von
voneinander separaten Verbindungselementen gebildet sein, die an der Unterseite der
Oberflächenverlegeeinheit angebracht sind. Auch diese Ausgestaltung ist materialsparend
und leichtgewichtig und erlaubt dennoch eine selektive Anbringung von Verbindungsstrukturen,
um eine gewünschte Verbindungscharakteristik zu realisieren.
[0040] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Verbindungsstruktur eine Magnetschicht,
eine Magnetmatte, eine Mehrzahl von Magnetelementen, eine Klettverschlussmatte, eine
lösbare Klebeschicht, eine elektrostatisch geladene Matte, eine Rutschmatte, eine
Nanomatte, eine Sprüh- oder Streichschicht und eine Anordnung aus Saugnäpfen sein.
Eine Magnetmatte kann eine durchgehende Schicht magnetischen Materials sein. Magnetelemente
können zum Beispiel einzelne ferromagnetische Strukturen sein, die an der Oberflächenverlegeeinheit
angeordnet, zum Beispiel verklebt, werden können. Als reversible Klebeschicht kann
zum Beispiel ein Klebstoff des Heißschmelztyps eingesetzt werden. Nanomatten können
Nanostrukturen zum Ausbilden der Verbindung enthalten. Die Verbindungsschicht kann
auch als streichfähige Farbe oder Lack vorgesehen sein, in dem zum Beispiel magnetische
Kolloide enthalten sind, die eine magnetische Verbindungskraft ausüben können. Auch
freie elektrische Ladungsträger können in einer entsprechenden Verbindungsstruktur
getrappt sein, um mit elektrischen Ladungsträgern des entgegengesetzten Ladungstyps
in einem Untergrund anziehend zusammenzuwirken.
[0041] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann eine erste Seitenfläche der Hartbelagschicht,
der Stabilitätsschicht oder einer anderen Komponente der Oberflächenverlegeeinheit
ein erstes Eingriffselement, insbesondere eine erste Nut, und eine zweite Seitenfläche
der Oberflächenverlegeeinheit ein zu dem ersten Eingriffselement komplementäres zweites
Eingriffselement, insbesondere eine Feder, aufweisen, wobei das erste Eingriffselement
mit einem korrespondierenden zweiten Eingriffselement und das zweite Eingriffselement
mit einem korrespondierenden ersten Eingriffselement von korrespondierenden Oberflächenverlegeeinheiten
verbindbar sind. Somit können seitlich aneinander grenzende Oberflächenverlegeeinheiten
formschlüssig miteinander in Eingriff gebracht werden. Alternativ zu einer Nut- und
Federverbindung bzw. zu einer Spundung ist auch jede andere beliebige formschlüssige,
reibschlüssige oder kraftschlüssige Verbindung zwischen benachbarten Seitenflächen
oder Kanten der Oberflächenverlegeeinheiten ermöglicht. Im Übrigen kann eine entsprechende
Maßnahme auch an aneinandergrenzenden Seitenflächen einer Untergrundverlegeeinheit
realisiert werden.
[0042] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann eine Hauptoberfläche der Oberflächenverlegeeinheit
eine Fläche in einem Bereich zwischen ungefähr 0,001 m
2 und ungefähr 1,5 m
2, insbesondere in einem Bereich zwischen ungefähr 0,01 m
2 und ungefähr 0,1 m
2, aufweisen. Mit diesen Größenangaben können die Oberflächenverlegeeinheiten zum Bilden
von Parkett oder Wandpaneelen ausgestaltet sein.
[0043] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Oberflächenverlegeeinheit eine Trägerschicht,
zum Beispiel zum Aufsetzen auf den Untergrund, aufweisen. Die Trägerschicht kann mit
einer Dicke vorgesehen werden, die größer als eine Dicke der Hartbelagschicht ist,
wobei die Schalldämpfstruktur zwischen der Trägerschicht und der Hartbelagschicht
angeordnet sein kann. Eine solche Trägerschicht kann ein rigider plattenartiger Körper
sein, zum Beispiel aus ein oder mehreren Unterschichten bestehen und zum mechanischen
Stabilisieren der Oberflächenverlegeeinheit ausgebildet sein. Während die Hartbelagschicht
die eigentliche Nutzschicht ist, die der externen mechanischen bzw. chemischen Beanspruchung
ausgesetzt ist, kann die Trägerschicht für die Stabilität und die Unterdrückung von
mechanischen Spannungen in dem Belag dienen.
[0044] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Trägerschicht eine Stabilitätsschicht zum
Stabilisieren der Oberflächenverlegeeinheit und/oder eine Gegenzugfurnierschicht zum
Unterdrücken von mechanischen Spannungen in der Oberflächenverlegeeinheit aufweisen.
Die Stabilitätsschicht kann dicker ausgestaltet sein als die Gegenzugsfurnierschicht
bzw. die Hartbelagschicht. Die Gegenzugsfurnierschicht kann eine dünne Holzschicht
sein, welche an einer der Trittoberfläche gegenüberliegenden (Ober)fläche der Oberflächenverlegeeinheit
angeordnet sein kann und zum Ausgleichen von mechanischen Spannungen dienen kann.
Ggf. kann die Gegenzugsfurnierschicht noch mit einer Verbindungsstruktur bedeckt sein.
[0045] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Gegenzugsfurnierschicht eine Dicke in einem
Bereich zwischen ungefähr 0,5 mm und ungefähr 3 mm, insbesondere in einem Bereich
zwischen ungefähr 1 mm und ungefähr 2 mm, aufweisen. Somit kann die Gegenzugsfurnierschicht
eine sehr dünne Schicht der Schichtanordnung sein.
[0046] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Stabilitätsschicht eine Dicke in einem Bereich
zwischen ungefähr 5 mm und ungefähr 30 mm, insbesondere in einem Bereich zwischen
ungefähr 8 mm und ungefähr 20 mm, aufweisen. Dies zeigt, dass die Stabilitätsschicht
relativ hohe Dicken aufweisen kann, welche zu einem robusten Boden- oder Wandbelag
führen.
[0047] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Hartbelagschicht an der (im verlegten Zustand
freiliegenden) Oberfläche der Oberflächenverlegeeinheit eine Schutzlackschicht aufweisen.
Ein solcher Schutzlack kann zum Beispiel eine Dicke in einem Bereich zwischen 10 µm
und 100 µm, aber auch mehr aufweisen und dient dazu, die Oberflächenverlegeeinheit
nach außen hin zu passivieren bzw. zu schützen. Dies kann einen Schutz vor mechanischen
Einwirkungen, wie beispielsweise einem Pfennigabsatz eines Damenschuhs beinhalten.
Dies kann aber auch den Schutz vor chemischen Einflüssen enthalten, wie beispielsweise
einer verschütteten Flüssigkeit. Die Hartbelagschicht kann als eine einzige mit Schutzlack
versehene Schicht ausgebildet sein, das heißt einschichtig und lackiert.
[0048] Anstelle einer Schutzlackschicht ist es bei anderen Ausführungsbeispielen möglich,
eine ölhaltige Schicht an der Oberseite der Hartbelagschicht vorzusehen. Anders ausgedrückt
kann die Hartbelagschicht oberseitig geölt werden. Dies kann ebenfalls die gewünschte
hohe Flexibilität der Verlegeeinheit bei den teils außergewöhnlichen Kräften bewirken,
die aufgrund des Vorsehens der akustischen Dämpfungsschicht räumlich benachbart zu
der Hartbelagschicht auftreten können.
[0049] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Schutzlackschicht aus einem hochelastischen
Lack hergestellt sein. Ein solcher hochelastischer Lack vermag es, die relative starken
Ausgleichsbewegungen der dünnen Hartbelagschicht mitzumachen bzw. ihr zu folgen, die
aus der dünnen Ausgestaltung der Hartbelagschicht in Kombination mit der direkt darunter
angeordneten weichelastischen Schalldämpfstruktur resultieren. Dies ermöglicht dann
vorteilhaft Schutz der dünnen Hartbelagschicht vor Beschädigung. Jedoch sind Ausführungsbeispiel
der Erfindung nicht nur auf Lack eingeschränkt, sondern es sind auch Öle für die Oberflächenschutzbeschichtung
geeignet.
[0050] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Hartbelagschicht eine Brinell-Härte in einem
Bereich zwischen ungefähr 15 N/mm
2 und ungefähr 50 N/mm
2, insbesondere in einem Bereich zwischen ungefähr 20 N/mm
2 und ungefähr 45 N/mm
2 aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass Hartbelagschichten aus Materialien mit den angegebenen
Härten zerstörungsfrei typischen mechanischen Belastungen von Belägen ausgesetzt werden
können und zu einer besonders trittschallarmen Charakteristik führen.
[0051] Eine Dichte der Hartbelagschicht kann gemäß einem Ausführungsbeispiel in einem Bereich
zwischen 200 kg/m
3 und 1200 kg/m
3, insbesondere in einem Bereich zwischen 600 kg/m
3 und 900 kg/m
3, liegen. Dagegen kann gemäß einem Ausführungsbeispiel eine Dichte der Schalldämpfstruktur
in einem Bereich zwischen ungefähr 20 kg/m
3 und 300 kg/m
3, (bis 500 kg/m
3). insbesondere in einem Bereich zwischen 50 kg/m
3 und 150 kg/m
3, liegen. Die Dichte der Hartbelagschicht kann größer als die Dichte der Schalldämpfstruktur
sein. Es sind allerdings auch andere Dichtewerte möglich.
[0052] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Schalldämpfstruktur eine Shore-D-Härte in
einem Bereich zwischen ungefähr 10 und ungefähr 70, insbesondere in einem Bereich
zwischen ungefähr 15 und ungefähr 60, aufweisen. Das Raumgewicht bzw. die Dichte der
verwendeten Schalldämpfstruktur liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 50 kg/m
3 und 500 kg/m
3. Es hat sich gezeigt, dass Materialien mit solchen Härten die Schallentwicklung bei
mechanischer Beanspruchung der Oberflächenverlegeeinheit besonders wirkungsvoll unterdrücken
und für die Aufnahme von Belastungen mit typischen Trittkräften geeignet sind.
[0053] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die gesamte Schalldämpfstruktur aus einem Material
homogener Dämpfungseigenschaften hergestellt sein. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
kann die Schalldämpfstruktur durchgehend aus einem homogenen, gleichbleibenden Material
hergestellt werden, das bei Einwirken von Schall oder mechanischer Beanspruchung ortsunabhängig
zu einer gleichbleibenden Reaktion führt. Das Ausbilden einer solchen homogenen Schalldämpfstruktur,
zum Beispiel einer gleichbleibend dicken Schicht aus einem homogenen Material mit
einer konstanten Materialzusammensetzung, kann eine kostengünstige Fertigung und eine
ortsunabhängige Schallunterdrückung bewirken.
[0054] Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Schalldämpfstruktur mindestens zwei
unterschiedliche Bereiche unterschiedlicher Schalldämpfeigenschaften aufweisen. Dadurch
kann eine ortabhängige Schalldämpfwirkung ermöglicht werden. Zum Beispiel kann ein
erstes Material der Schalldämpfstruktur in einem zentralen Abschnitt der Oberflächenverlegeeinheit
eine höhere Schalldämpfung bewirken als ein anderes zweites Material der Schalldämpfstruktur
in einem Randbereich (zum Beispiel das erste Material ringförmig umgebend) der Oberflächenverlegeeinheit.
Gemäß diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Reaktionseigenschaften der Schalldämpfstruktur
über die Ausdehnung der Oberflächenverlegeeinheit hinweg nicht konstant und somit
ortsabhängig einstellbar. Zum Beispiel kann in einem mittigen Bereich der Oberflächenverlegeeinheiten
ein weicheres weichelastisches Material der Schalldämpfstruktur vorgesehen sein als
in Randbereichen. Dies hat den Vorteil, dass in einem zentralen Bereich eine effiziente
Schalldämpfung und eine hohe Nachgiebigkeit bei Ausübung einer Belastung ermöglicht
ist und in einem Randbereich eine etwas höhere Rigidität der Schalldämpfstruktur erreicht
werden kann, was für das seitlich aneinander angrenzende Verlegen mehrerer Oberflächenverlegeeinheiten
vorteilhaft sein kann. Dann kommt es nämlich bei Ausübung einer mechanischen Belastung
in einem solchen Randbereich zu geringeren mechanische Spannungen zwischen benachbarten
Oberflächenverlegeeinheiten als in einem anderen Szenario, in dem es bei einer Belastung
in einem Randbereich einer Oberflächenverlegeeinheit zu einer unerwünschten starken
Bewegung einer Oberflächenverlegeeinheit gegenüber einer benachbarten Oberflächenverlegeeinheit
kommen kann.
[0055] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Oberflächenverlegeeinheit eine zusätzliche
(das heißt zweite) Hartbelagschicht (die ein beliebiges der in dieser Anmeldung beschriebenen
Merkmale der ersten Hartbelagschicht haben kann) aufweisen, die an einer der (ersten)
Hartbelagschicht gegenüberliegenden Oberfläche der Oberflächenverlegeeinheit angebracht
ist, so dass die Oberflächenverlegeeinheit wendbar ausgeführt ist. Gemäß diesem bevorzugten
Ausführungsbeispiel sind beide gegenüberliegenden Hauptoberflächen der Oberflächenverlegeeinheit
aus Hartbelagschichten bzw. Nutzschichten gebildet. Diese können eine unterschiedliche
oder auch die gleiche optische Erscheinung haben. Es kann in diesem Ausführungsbeispiel
die Schalldämpfstruktur als gemeinsame Schicht für beide gegenüberliegenden Hartbelagschichten
(das heißt mit beiden Hartbelagschichten direkt verbunden) ausgebildet sein. Es kann
die Schalldämpfstruktur aber auch als zwei getrennte Schichten (zum Beispiel mit mindestens
einer weiteren Schicht, etwa einer Verbindungsschicht und/oder einer Trägerschicht,
zwischen den Hartbelagschichten) ausgebildet sein. In letzterem Fall kann zwischen
diesen beiden Schalldämpfstrukturen noch eine Verbindungsschicht, zum Beispiel eine
Magnetmatte, gebildet sein. Gemäß solchen Ausführungsbeispielen kann die Oberflächenverlegeeinheit
in einer ersten Konfiguration auf einem Untergrund verlegt werden, so dass die erste
Hartbelagschicht der externen mechanischen Beanspruchung unmittelbar ausgesetzt ist.
Die Oberflächenverlegeeinheit kann dann von dem Untergrund abgenommen werden und anschaulich
um 180° gewendet werden, so dass nunmehr die bisher als Nutzschicht verwendete Hartbelagschicht
dem Untergrund zugewandt ist und die bisher dem Untergrund zugewandte andere Hartbelagschicht
als der Oberflächenbeanspruchung unmittelbar ausgesetzte Schicht dient. Somit kann
die Parketteinheit als Wendeeinheit ausgestaltet sein, was besonders ressourcenschonend
und kostensparend ist. Natürlich können nach erfolgter Abnutzung die entsprechenden
Hartbelagschichten auch einem Schleif- oder Erneuerungsvorgang unterzogen werden,
oder die gesamte Oberflächenverlegeeinheit wird nach Abnutzung beider Hartbelagschichten
ausgetauscht.
[0056] Gemäß einem Ausführungsbeispiel können unterschiedliche Bereiche der Schalldämpfstruktur
unterschiedliche Dicken aufweisen. Auch der Parameter der Dicke der Schalldämpfstruktur
kann somit eingesetzt werden, um eine ortsabhängige Dämpfungscharakteristik zu erreichen.
[0057] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann ein Material der Schalldämpfstruktur ein Wärmeisolator
sein. Gemäß dieser Ausgestaltung kann ein Wärmetransfer zwischen dem Untergrund und
der Oberfläche der zum Beispiel als Wandpaneel ausgestalteten Oberflächenverlegeeinheit
vermieden werden. Alternativ kann jedoch auch ein Wärmeleiter bzw. ein wärmeleitfähiges
Material für die Schalldämpfstruktur eingesetzt werden, um zum Beispiel eine Fußbodenheizung
durch einen Bodenbelag hinweg mit einer Trittoberfläche thermisch zu koppeln.
[0058] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Oberflächenverlegeeinheit als Bodenbelag,
insbesondere als Parkett, oder als Wandbelag ausgestaltet sein. Bei einer Ausgestaltung
als Bodenbelag kann die Oberflächenverlegeeinheit zum Beispiel auf einem ebenen Boden,
zum Beispiel eines Zimmers, vollflächig verlegt werden. Alternativ ist es aber auch
möglich, die Oberflächenverlegeeinheiten zum Beispiel auf Treppen zu verlegen, wobei
selektiv nur horizontale, nur vertikale oder sowohl horizontale als auch vertikale
Oberflächenabschnitte einer solchen Treppe mit Oberflächenverlegeeinheiten belegt
werden können.
[0059] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Schalldämpfstruktur eine Dämpfteilstruktur
(zum Beispiel eine Dämpfschicht, insbesondere aus Schaumstoff) zum Dämpfen von Schall
und mindestens eine Stabilisierungsteilstruktur (zum Beispiel eine Stabilisierungsschicht,
insbesondere aus Fasermaterial) zum Stabilisieren der an die Schalldämpfstruktur unmittelbar
angrenzenden Hartbelagschicht aufweisen. Die Stabilisierungsteilstruktur kann insbesondere
zum Aufnehmen von seitens der Hartbelagschicht auf die Dämpfteilstruktur ausgeübten
Kräften ausgebildet sein. Experimente der Anmelderin haben ergeben, dass bei Vorsehen
einer zusätzlichen Stabilisierungsteilstruktur zwischen Hartbelagschicht und Dämpfteilstruktur
Kräfte des arbeitenden Holzes der Hartbelagschicht aufgenommen bzw. unterdrückt werden
können, womit die Stabilität und die Lebensdauer der Oberflächenverlegeeinheit als
Ganzes deutlich erhöht werden kann.
[0060] Die Stabilisierungsteilstruktur kann direkt an die Hartbelagschicht angrenzen. In
diesem Fall ist deren stabilisierende Wirkung besonders ausgeprägt. Es ist aber auch
möglich, dass beide gegenüberliegenden Hauptoberflächen der Dämpfteilstruktur mit
einer jeweiligen Stabilisierungsteilstruktur bedeckt ist.
[0061] Die Stabilisierungsteilstruktur kann zum Beispiel als Faserschicht, insbesondere
als Fasermatte, ausgebildet sein. Bevorzugt sind Glasfasermatten oder Kohlefasermatten.
[0062] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Oberflächenverlegeeinheit eine Abstandshalterstruktur
an einer unterseitigen Schicht der Oberflächenverlegeeinheit aufweisen, wobei mittels
der Abstandshalterstruktur ein Leerraum zwischen der unterseitigen Schicht und dem
Untergrund ausbildbar und somit die unterseitige Schicht gegenüber dem Untergrund
im verlegten Zustand der Oberflächenverlegeeinheit beabstandet haltbar ist. Damit
kann eine Doppelbodenkonstruktion ermöglicht werden, so dass Installationen aller
Art in dem Hohlraum verlegt werden können. Die Abstandshalterstruktur kann zum Beispiel
in Form von unterseitigen Stützen ausgebildet sein, die an der untersten Grenzschicht
der Oberflächenverlegeeinheit montiert sein können.
[0063] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die oben genannte Verbindungsstruktur an der
Unterseite der Oberflächenverlegeeinheit oder an der Oberseite der Untergrundverlegeeinheit
angeordnet sein.
[0064] Bei der Anordnung kann also die Verbindungsstruktur entweder an der Oberflächenverlegeeinheit
oder an der Untergrundverlegeeinheit ausgebildet sein. Dieses Ausführungsbeispiel
betrifft einschichtige Verbindungssysteme, bei denen eine Verbindungsstruktur an der
Oberfläche bzw. der Grenzfläche zwischen Oberflächenverlegeeinheit und Untergrundverlegeeinheit
angeordnet ist, zum Beispiel als Klebeschicht (zur einfachen oder mehrfachen Verwendung).
[0065] Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Verbindungsstruktur eine erste Verbindungsschicht
der Oberflächenverlegeeinheit und eine zweite Verbindungsschicht der Untergrundverlegeeinheit
aufweisen, wobei die erste Verbindungsschicht und die zweite Verbindungsschicht zum
lösbaren Verbinden der Oberflächenverlegeeinheit und der Untergrundverlegeeinheit
eingerichtet sind. Gemäß dieser Ausgestaltung wirken zwei Verbindungsstrukturen mit
oder ohne direktem mechanischen Kontakt zusammen, um eine lösbare Verbindung auszubilden.
Beispiele für entsprechende Verbindungssystem sind eine Kombination von einander anziehenden
Magnetmatten oder zwei zusammenwirkende Klettverschlussschichten.
[0066] In Kombination mit dem Vorsehen der Schalldämpfstruktur, die direkt an der Nutz-
oder Hartbelagschicht und somit oberflächennah angebracht sein kann, kann es gemäß
einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung darüber hinaus
ermöglicht sein, nicht einen gesamten, an einem Untergrund angebrachten und verlegten
Boden- oder Wandbelag zu entfernen, wenn dieser ersetzt werden soll, sondern es kann
ausreichend sein, nur einen oberen Teil des Boden- oder Wandbelags von einem unteren
Teil des Boden- oder Wandbelags zu lösen. Anders ausgedrückt kann eine zum Beispiel
abgenutzte Nutz- oder Hartbelagschicht ersetzt werden, indem diese isoliert, d.h.
nur gemeinsam mit einer daran angebrachten Schalldämpfstruktur (und ggf. einer Verbindungsstruktur),
von einer Unterlage abgelöst wird. Diese Unterlage kann ein verbleibender Teil des
Boden- oder Wandbelags, insbesondere aufweisend eine Stabilitäts- und/oder eine Gegenzugsfurnierschicht,
aufweisen. Alternativ kann die Unterlage auch ein bauseitiger Untergrund, wie zum
Beispiel ein Estrich oder Betonboden bzw. ein Holzboden oder ein Kunststoffboden sein.
In beiden Fällen ist es ausreichend, eine relativ dünne oberseitige Nutz- oder Hartbelagschicht
gemeinsam mit einer daran angebrachten Schalldämpfstruktur zu entfernen und durch
eine neue Nutz- oder Hartbelagschicht mit Schalldämpfstruktur zu ersetzen. Da die
Schalldämpfstruktur insbesondere bei Vorsehen einer zusätzlichen Verbindungsstruktur
zerstörungsfrei von der Unterlage ablösbar vorgesehen sein kann, ist der Aufwand zum
Ersetzen der Nutz- oder Hartbelagschicht denkbar gering, da auch ohne den Einsatz
von Werkzeugen (oder mit einfachen, speziell bereitstellbaren Werkzeugen) oder das
aufwendige Entfernen von Klebstoffschichten von der Unterlage die Nutz- oder Hartbelagschicht
einfach ersetzt werden kann. Nicht nur bei Abnutzen der Nutz- oder Hartbelagschicht
oder bei sonstigen Oberflächenschäden der Nutz- oder Hartbelagschicht kann diese ersetzt
werden, sondern es ist auch möglich, Parkett ohne nennenswerten Zeit- und Arbeitsaufwand
allein dadurch zu ersetzen, dass die nach außen sichtbare und für die Oberflächenbeanspruchung
maßgebende Nutz- oder Hartbelagschicht gemeinsam mit daran angeordneten Schalldämpf-
und Verbindungsstrukturen als Modul ausgewechselt wird. Mit dieser Maßnahme ist es
auch möglich, die Optik des verlegten Parketts schnell, flexibel und ohne hohen Kostenaufwand
anzupassen.
[0067] Dadurch ist eine ressourcenschonende Verlegung von Parkett und anderen Boden- oder
Wandbelägen, Deckenbelägen und Stiegen ermöglicht, da immer nur die eigentlich abgenutzte
Nutz- oder Hartbelagschicht samt Verbindungs- und Schalldämpfstrukturen ersetzt werden
muss und nicht der gesamte Parkett. Dies stellt auch eine unter dem Gesichtspunkt
von Nachhaltigkeit und Umweltschutz bevorzugte Lösung dar und bietet einem Benutzer
darüber hinaus ein hohes Maß an Flexibilität, indem nämlich einfach ein oberer Bereich
der Schichtenfolge entfernt werden kann.
[0068] Im Folgenden werden exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
mit Verweis auf die folgenden Figuren detailliert beschrieben.
Figur 1 zeigt eine Querschnittsansicht einer Oberflächenverlegeeinheit gemäß einem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Figur 2 zeigt eine Querschnittsansicht einer Untergrundverlegeeinheit gemäß einem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, die mit der in Figur 1 gezeigten
Oberflächenverlegeeinheit zusammenwirken kann.
Figur 3 zeigt eine als Parkett verlegte Anordnung aus einer Oberflächenverlegeeinheit
gemäß Figur 1 und einer Untergrundverlegeeinheit gemäß Figur 2 gemäß einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Figur 4 zeigt eine Querschnittsansicht von Oberflächenverlegeeinheiten gemäß einem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, welche direkt auf einem bauseitigen
Untergrund zum gemeinsamen Ausbilden von Parkett verlegt sind.
Figur 5 zeigt Streifen einer Schalldämpfstruktur, die direkt an einer Unterseite einer
Hartbelagschicht einer Oberflächenverlegeeinheit gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung verklebt sind.
Figur 6 zeigt eine erfindungsgemäß strukturierte Schalldämpfschicht, welche einen
Teil einer Unterseite einer Hartbelagschicht bedeckt.
Figur 7 zeigt eine auf einem Untergrund verlegte Oberflächenverlegeeinheit gemäß einem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, die mit dem Untergrund durch eine
Klebeverbindung verbunden ist.
Figur 8 und Figur 9 zeigen Oberflächenverlegeeinheiten gemäß exemplarischen Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die unter Ausbildung einer zweischichtigen Magnetverbindungsstruktur
miteinander lösbar verbunden sind.
Figur 10 zeigt eine auf einem Untergrund verlegte Oberflächenverlegeeinheit gemäß
einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, die als Wendeplatte
ausgestaltet ist.
Figur 11 und Figur 12 zeigen Fotos von Querschnitten von Oberflächenverlegeeinheiten
gemäß exemplarischen Ausführungsbeispielen der Erfindung, bei denen die Schalldämpfschicht
ortsabhängig eine unterschiedliche Weichelastizität aufweist.
Figur 13 zeigt eine als Wendeplatte ausgestaltete Oberflächenverlegeeinheit gemäß
einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 14 zeigt eine Querschnittansicht von Oberflächenverlegeeinheiten gemäß einem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, die auf horizontalen Oberflächen
einer Treppe verlegt sind.
Figur 15 zeigt eine Oberflächenverlegeeinheit gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei der die Schalldämpfstruktur eine Oberflächenschicht bildet.
Figur 16 zeigt eine auf einem Untergrund verlegte Oberflächenverlegeeinheit gemäß
einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei der die Schalldämpfstruktur
Bereiche unterschiedlicher Härte sowie materialfreie Pufferbereiche aufweist.
Figur 17 illustriert Messungen, aus denen hervorgeht, dass mit erfindungsgemäßen Oberflächenverlegeeinheiten,
die mit Schalldämpfstrukturen ausgestattet sind, die Trittschalldämpfung gegenüber
herkömmlichen Systemen signifikant reduziert werden kann.
Figur 18 zeigt eine andere erfindungsgemäße Oberflächenverlegeeinheit, die als Doppelbodenverlegeeinheit
mit einem Abstandshalter in Form von Stützen von einem Untergrund beabstandet ausgebildet
ist.
Figur 19 zeigt eine Anordnung aus erfindungsgemäßen Doppelbodenverlegeeinheiten gemäß
Figur 18.
Figur 20 zeigt eine andere erfindungsgemäße Oberflächenverlegeeinheit, die ohne Untergrundverlegeeinheit
auf einem Untergrund verlegbar ist.
Figur 21 zeigt eine andere erfindungsgemäße Oberflächenverlegeeinheit, bei der die
Schalldämpfschicht aus einer Stabilisierungsteilschicht und einer Dämpfteilschicht
ausgebildet ist.
Figur 22 zeigt noch eine andere erfindungsgemäße Oberflächenverlegeeinheit, bei der
die Schalldämpfschicht aus einer Dämpfkernschicht und zwei diese beidseitig einhüllende
Stabilisierungsteilschichten ausgebildet ist.
Figur 23 zeigt eine andere erfindungsgemäße Oberflächenverlegeeinheit, die gemeinsam
mit einer Untergrundverlegeeinheit auf einem Untergrund verlegbar ist und bei der
die Schalldämpfschicht aus einer Stabilisierungsteilschicht und einer Dämpfteilschicht
ausgebildet ist.
[0069] Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen
Bezugsziffern versehen.
[0070] Wenngleich im Weiteren spezielle Ausführungsbeispiele vorwiegend anhand von Bodenbelägen
bzw. Treppenbelägen beschrieben werden, sind diese Ausführungsbeispiele auch auf Wand-
oder Deckenbeläge anwendbar.
[0071] Ausführungsbeispiele der Erfindung befassen sich mit der Herstellung eines Parketts
mit sehr guten akustischen Eigenschaften. Die Erfindung betrifft die Herstellung eines
Wand- und Bodenbelags, speziell Parketts, der weiche, elastische Eigenschaften aufweist
und somit ein weiches Gehen auf einem Hart(holz)belag ermöglicht, gleichzeitig aber
eine schalldämmende Oberschicht bereitstellt. Somit wird im Speziellen ein Belag mit
einer Kombination aus folgenden vorteilhaften Eigenschaften bereitgestellt:
- 1. Weiches elastisches Parkett aus Holz (Parkett an sich fällt unter die Kategorie
Hartbeläge)
- 2. Weiches Gehen auf einem Hart(holz)belag
- 3. Schalldämmende Wirkung an der Oberschicht
[0072] Durch die weiche und elastische Oberschicht wirkt der Fußboden gelenk- und wirbelsäulenschonend.
Dafür soll die Oberflächenbeschichtung, im Speziellen ein Schutzlack, eine hohe Elastizität
aufweisen, um so die Elastizität der weichen Oberfläche nicht zu beeinträchtigen.
Die Nutz- oder Hartbelagschicht ist dabei eine rigide Platte, vorzugsweise aus Holz,
Holzwerkstoffen, Holzverbundwerkstoffen, thermisch, chemisch oder anderweitig modifiziertem
Holz. Auch holzfreie Beläge wie PVC, Vinyl und allen anderen möglichen Werkstoffen
sind für Ausführungsbeispiele der Erfindung einsetzbar.
[0073] Die elastische Schicht kann sich dabei sowohl nur unter der Deckschicht als auch
unter der Deckschicht sowie zusätzlich unter der Trägerschicht befinden. Durch eine
weiche elastische Schicht können so auch eventuell auftretende Bodenunebenheiten ausgeglichen
werden. Auch kann die Nutz- oder Hartbelagschicht selbst durch Modifikation elastisch
gemacht werden.
[0074] Dabei kann die elastische Schicht Bereiche unterschiedlicher Härtegrade aufweisen,
um so eine gewünschte Anpassung über die gesamte Deckschichten-Fläche zu erreichen.
So kann ein stärkerer Härtegrad in einem Kantenbereich verwendet werden, um so einen
Niveauunterschied zwischen den angrenzenden Deckschichten im verlegten Zustand zu
vermeiden. Des Weiteren können unterschiedliche Schichtstärken der elastischen Schichten
verwendet werden, um die Elastizität einzustellen. Bei dem weichen, elastischen Material
kann es sich zum Beispiel um vorgefertigte geschäumte Matten, Gele, oder Formgedächtnis-Polymere
(zum Beispiel memory foam) handeln. Auch die Einschließung von Luft (zum Beispiel
Luftpolsterfolie oder ähnliche Ausgestaltungen) kann die Anforderungen einer darüber
liegenden weichen und elastischen Nutzschicht erfüllen.
[0075] Auch kann die Deck- oder Hartbelagschicht allein wendbar ausgeführt sein. Dabei kann
eine Seite der Deckschicht als elastische Schicht (für fußweiches Gehen), die andere
als normale Deckschicht ausgeführt sein.
[0076] Die Dimensionen der Nutz- oder Hartbelagschicht sollen so ausgebildet sein, dass
sie ausreichend gegen Beschädigungen geschützt ist. Beispielsweise soll die Nutz-
oder Hartbelagschicht durch einen Stöckelschuh-Absatz nicht durchbrochen werden. Dabei
ist die Nutz- oder Hartbelagschicht vorzugsweise mit einer Stärke von 0,6 mm, 0,9
mm, 1,4 mm, oder 2,0 mm ausgebildet. Insbesondere bei geringerer Nutz- oder Hartbelagschicht
kann zur Stabilisierung deren Furnier kreuzweise verleimt werden, um so die Festigkeit
zu erhöhen. Auch ergibt dies die Möglichkeit, eine weiche Schicht, eine Metallschicht
zur Verbindung etc. einzuarbeiten.
[0077] Die gesamte Oberflächenverlegeeinheit (Trägerschicht und Nutz- oder Hartbelagschicht)
kann dabei wärme- und schallisolierend ausgebildet sein. Die Trägerschicht und/oder
die Hartbelagschicht kann dabei mit integrierten Systemen wie Heizmatten, Kühlsystemen
und/ oder Leitungsführungen ausgestattet sein.
[0078] Figur 1 zeigt eine Querschnittsansicht einer Oberflächenverlegeeinheit 100 gemäß einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Oberflächenverlegeeinheit 100 ist zum gemeinsamen
Verlegen mit anderen, gleichartigen Oberflächenverlegeeinheiten 100 zu einem durchgehenden
Parkett ausgebildet.
[0079] Figur 1 zeigt, dass die Oberflächenverlegeeinheit 100 eine Hartbelagschicht 102 aus
oberflächlich lackiertem (beschichtetem) Vollholz als Oberflächenschicht aufweist,
das heißt dass die Hartbelagschicht 102 die Oberfläche des Untergrundbelags bildet,
wenn die Oberflächenverlegeeinheit 100 verlegt ist. Anders ausgedrückt setzt ein Benutzer
seinen Fuß 180 bei Betreten des Parketts im verlegten Zustand unmittelbar auf die
Hartbelagschicht 102. Die Hartbelagschicht 102 hat eine Dicke d von in diesem Ausführungsbeispiel
3 mm. Darüber hinaus ist direkt an der Unterseite der Hartbelagschicht 102 eine durchgehende
Schaumstoffschicht als Schalldämpfschicht 110 angebracht. Diese ist ausgestaltet,
bei Ausüben einer Trittbeanspruchung auf die Hartbelagschicht 102 generierte akustische
Wellen bzw. Schall zu dämpfen bzw. weitere Schallentwicklung zu unterdrücken. Wenn
ein Benutzer also die Oberflächenverlegeeinheit 100, verlegt auf einem in Figur 1
nicht gezeigten Untergrund, betritt, so kann es zu einer Entwicklung von Schallwellen
kommen. Aufgrund des Vorsehens der Hartbelagschicht 102 mit der genannten geringen
Dicke führt eine Bewegung eines Benutzers auf der Oberflächenverlegeeinheit 100 dazu,
dass die Hartbelagschicht 102 merklich gebogen wird und damit einer entsprechenden
Belastung ausweicht. Dieser Effekt wird kombiniert mit einer entsprechenden Kompression,
unter Generieren einer rücktreibenden Kraft, der Schalldämpfschicht 110. Die Kombination
dieser beiden Effekte führt, wie Messungen der Anmelderin ergeben haben, zu einer
signifikanten Unterdrückung des entwickelten Schalls und somit zu einer trittschallarmen
Parkettverlegeeinheit 100.
[0080] Die Hartbelagschicht 102 besteht aus einer in diesem Ausführungsbeispiel einzigen
einstoffigen Holzschicht 125, die oberflächenseitig mit einer Schicht aus Schutzlack
(oder ÖI) 106 bedeckt ist. Der Schutzlack (oder Öl) 106 ist ein hochelastischer Lack
an der Oberfläche der Oberflächenverlegeeinheit 100, die der unmittelbaren Ausübung
von mechanischen und chemischen Einflüssen ausgesetzt ist. Dieser Lack ist konfiguriert,
der Ausgleichsbewegung der dünnen Hartbelagschicht 102 elastisch (das heißt ohne Brechen
oder plastische Deformation) zu folgen und mechanische Einwirkungen auf die Oberfläche
der Hartbelagschicht 102 von der Holzschicht 125 abzuschirmen.
[0081] An einer der Schutzlackschicht (oder ÖI) 106 gegenüberliegenden Oberfläche der Oberflächenverlegeeinheit
100 ist eine Magnetmatte 104 an der Holzschicht 125 verklebt. Die Magnetmatte 104
generiert eine Magnetkraft und dient dadurch als Verbindungsschicht zum lösbaren Verbinden
mit einer oberseitigen korrespondierenden Magnetmatte einer Untergrundverlegeeinheit,
wie im Weiteren bezugnehmend auf Figur 2 beschrieben wird.
[0082] Figur 2 zeigt eine Querschnittsansicht einer Boden- oder Untergrundverlegeeinheit 200, die
gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung in Kombination mit der
Oberflächenverlegeeinheit 100 zum Bilden einer Anordnung auf einem Untergrund verlegt
werden kann. Die Untergrundverlegeeinheit 200 hat an der Oberseite eine Magnetmatte
104, die zum Ausbilden einer anziehenden Magnetkraft mit der Magnetmatte 104 an der
Unterseite der Oberflächenverlegeeinheit 100 ausgestaltet ist. An der Unterseite der
Magnetmatte 104 befestigt ist eine Stabilitätsschicht 202 aus einem Holzwerkstoff.
An der Unterseite der Stabilitätsschicht 202 ist eine Gegenzugfurnierschicht 204,
ebenfalls aus einem Holzwerkstoff, vorgesehen. Die Stabilitätsschicht 202 weist eine
relativ hohe Dicke b von zum Beispiel 20 mm auf, wohingegen die Gegenzugfurnierschicht
204 eine relativ geringe Dicke von zum Beispiel 1,5 mm aufweist. An der Unterseite
der Untergrundverlegeeinheit 200 ist eine weitere Magnetschicht 104 vorgesehen, die
zum Verbinden mit einer Magnetschicht auf einem bauseitigen Untergrund 300 eingerichtet
ist, wie bezugnehmend auf Figur 3 unten beschrieben wird. Wie mit einer gestrichelten
Linie und Bezugszeichen 220 in Figur 2 angedeutet ist, können Hohlräume, zum Beispiel
an der Unterseite der Untergrundverlegeeinheit 200, gebildet sein, durch die Leitungen
einer Heizung, Luftkanäle oder andere Komponenten durchgeführt sein können.
[0083] Figur 3 zeigt eine Querschnittsansicht einer Anordnung 310 aus Untergrundverlegeeinheiten
200 gemäß Figur 2 und Oberflächenverlegeeinheiten 100 gemäß Figur 1. Zunächst werden
die Untergrundverlegeeinheiten 200 auf einem bauseitigen Untergrund 300, auf dessen
Oberseite ebenfalls eine Magnetschicht 104 angeordnet sein kann, aufgesetzt. Nachfolgend
werden die Oberflächenverlegeeinheiten 100 auf die Untergrundverlegeeinheiten 100
klebefrei aufgesetzt, wobei durch die beiden korrespondierenden Magnetschichten 104
ebenfalls eine lösbare Verbindung geschaffen werden kann. Dies führt zum Ausbilden
des Parketts 320 als Anordnung 310, die auf dem Untergrund 300 verlegt ist.
[0084] Figur 4 zeigt eine Anordnung 400, bei der Oberflächenverlegeeinheiten 100 gemäß Figur 1 direkt
auf dem bauseitigen Untergrund 300 verlegt sind, der wiederum mit einer Magnetschicht
104 bedeckt ist.
[0085] Figur 5 zeigt eine Draufsicht einer Oberflächenverlegeeinheit 500 gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei der die Schalldämpfstruktur nicht wie in Figur 1 in Form einer
vollflächigen Schicht, sondern in Form von voneinander beabstandeten, separaten Schaumstoffstreifen
110 an der Unterseite der Hartbelagschicht 102 angebracht sind.
[0086] Figur 6 zeigt eine strukturierte Schalldämpfschicht 110, bei der rechteckige Ausnehmungen
gebildet sind, so dass eine materialsparende und leichtgewichtige Oberflächenverlegeeinheit
600 gebildet ist.
[0087] Figur 7 zeigt eine auf einem Estrich 300 aufgebrachte Oberflächenverlegeeinheit 700, die
mittels einer Klebeschicht 702 an dem Estrich 300 befestigt ist. Ferner ist zusätzlich
zu der Schalldämpfstruktur 110 an der Unterseite der Hartbelagschicht 102 eine zusätzliche
Schalldämpfschicht 110' zwischen dem Kleber 702 und einer Stabilitätsschicht 202 gezeigt.
Eine erste Seitenfläche der Oberflächenverlegeeinheit 700 hat eine Nut 750, und eine
zweite Seitenfläche der Oberflächenverlegeeinheit 700 hat eine zu der Nut 750 komplementäre
Feder 752. Die Nut 750 ist mit einer korrespondierenden Feder (nicht gezeigt) und
die Feder 752 ist mit einer korrespondierenden Nut (nicht gezeigt) von korrespondierenden
Oberflächenverlegeeinheiten (nicht gezeigt) verbindbar, womit eine formschlüssige
Verbindung jeweils benachbarter Oberflächenverlegeeinheiten ermöglicht ist.
[0088] Obgleich dies in Figur 7 nicht gezeigt ist, kann zwischen der Stabilitätsschicht
202 und der zusätzlichen Schalldämpfschicht 110' eine Gegenzugfurnierschicht (nicht
gezeigt) vorgesehen sein, die zum Abbau mechanischer Spannungen in dem Holz dienlich
sein kann.
[0089] Figur 8 zeigt, wie Figur 7, eine als Furnier ausgestaltete Nutzschicht, die als Hartbelagschicht
102 bezeichnet ist. Figur 8 unterscheidet sich von Figur 7 durch das Weglassen der
Stabilitätsschicht 202, dem Vorsehen von nur einer Schalldämpfschicht 100 und dem
Ersetzen der Klebeschicht 702 durch zwei korrespondierende Magnetmatten 104, 104',
von denen eine an der Unterseite der Oberflächenverlegeeinheit 800 und die andere
an der Oberseite des Estrichs 300 aufgebracht ist.
[0090] Figur 9 zeigt eine Oberflächenverlegeeinheit 900 gemäß einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung, die sich von der Oberflächenverlegeeinheit 800 dadurch unterscheidet,
dass zwischen der unteren Magnetmatte 104' und dem Estrich 300 noch eine Trägerkonstruktion
902 zum Unterbringen von Leitungen (zum Beispiel zu Zwecken der Heizung, Kühlung,
Lüftung elektrischer Leitungen, oder als schallisolierende Materialien) angeordnet
ist.
[0091] Figur 10 zeigt eine auf einem Estrich 300 verlegte Oberflächenverlegeeinheit 1000 gemäß noch
einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung, die durch das beidseitige Vorsehen
einer Hartbelagschicht 102 als Wendestruktur 1002 ausgebildet ist und bezogen auf
die Verbindungsschicht 104 symmetrisch aufgebaut ist.
[0092] Figur 11 ist ein Foto einer Oberflächenverlegeeinheit 1100 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel,
wobei hier die Schalldämpfstruktur in einer Richtung senkrecht zu der Schichtenanordnung
der Schichten 202, 110, 102 aus unterschiedlichen Materialien besteht. In einem Randbereich
sind, wie mit Bezugszeichen 1104 angedeutet, weniger flexible Schaumstoffbereiche
vorgesehen als in einem zentralen Bereich 1102, der eine höhere Weichelastizität aufweist.
[0093] Figur 12 zeigt eine Oberflächenverlegeeinheit 1200 gemäß einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wobei hier an der Unterseite der Oberflächenverlegeeinheit 1200 noch
eine weitere, dickere Schaumstoffschicht 110' vorgesehen ist.
[0094] Figur 13 zeigt eine Wendestruktur 1300 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der
Erfindung, bei der zwei identische Hartbelagschichten 102 einander gegenüberliegen
und durch eine Schalldämpfschicht 110 getrennt sind. Optionale Schutzbelagschichten
106 sind an beiden Oberflächen vorgesehen.
[0095] Figur 14 zeigt eine Anordnung 1400 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung
in einer Querschnittansicht, wobei Oberflächenverlegeeinheiten aus Magnetmatte 104,
Schalldämpfschicht 110 und Nutzschicht 102 auf horizontalen Oberflächen von Treppenstufen
1402 einer Treppe verlegt sind, die mit Magnetmatten 104 als Verbindungsschichten
belegt sind.
[0096] Figur 15 zeigt eine Oberflächenverlegeeinheit 1500 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei der eine optisch durchsichtige und weiche Schalldämpfstruktur 110
eine Oberflächenschicht bildet, an der direkt eine Hartbelagschicht 102 aus Vollholz
angebracht ist. Eine optionale Verbindungsschicht 104 ist ebenfalls vorgesehen.
[0097] Figur 16 zeigt eine auf einem Untergrund verlegte Oberflächenverlegeeinheit 1600 gemäß einem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei der die Schalldämpfstruktur
110 Bereiche 1604, 1606 unterschiedlicher Härte sowie materialfreie Pufferbereiche
1602 aufweist. Die Oberflächenverlegeeinheit 1600 gemäß Figur 16 ist ähnlich ausgestaltet
wie die Oberflächenverlegeeinheit 700 gemäß Figur 7. Figur 16 zeigt somit eine weitere
Anordnungsmöglichkeit einer Kombination von unterschiedlichen Schichtstärken und Härten
einer Schalldämpfstruktur. Ein Vorteil dabei ist, dass der Dämpfungsweg damit begrenzt
werden kann.
[0098] Gemäß Figur 16 ist die Schalldämpfstruktur 110 in eine Anordnung von lateral alternierenden
Substrukturen 1606, 1604 aufgeteilt. Erste Substrukturen 1604 weisen ein Material
mit einer höheren Härte auf als zweite Substrukturen 1606. In einer Richtung senkrecht
zu der lateralen Anordnung der Substrukturen 1606, 1604 sind die weichen Substrukturen
1606 durchgehend und unterbrechungsfrei aus einem homogenen Material gebildet. Dagegen
sind in der Richtung senkrecht zu der lateralen Anordnung der Substrukturen 1606,
1604 die härteren Substrukturen 1604 in einem Kontaktbereich zu der Hartbelagschicht
102 aus einem homogenen Material gebildet, wohingegen ein der Hartbelagschicht 102
abgewandter Endbereich der Substrukturen 1604 einen materialfreien Freiraum 1602 als
Ausweichpuffer aufweist.
[0099] Aufgrund des Vorsehens des materialfreien Freiraums 1602 nur unterhalb der härteren
Substrukturen 1604, nicht hingegen unterhalb der weicheren Substrukturen 1606, können
bei Ausübung einer Belastung auf die Oberflächenverlegeeinheit 1600 zunächst die weicheren
Substrukturen 1606 nachgeben und komprimiert werden. Nach einiger Zeit und einiger
Kompression setzt dann eine untere Oberfläche der härteren Substrukturen 1604 auf
die Unterlage auf, so dass eine fortgesetzte Kompressionsbewegung nur in sehr eingeschränktem
Maße erlaubt ist. Andererseits kann dadurch ermöglicht werden, dass die Kompression
entlang eines definierten und eingeschränkten Weges erfolgt. Der weiche Kern (Bezugszeichen
1606) gibt nach bis der harte Kern (Bezugszeichen 1604) auf den Untergrund aufsetzt.
Es hat sich herausgestellt, dass diese Konfiguration hinsichtlich der Dämpfungseigenschaften
und der mechanischen Eigenschaften, insbesondere bei Verlegung mehrerer Oberflächenverlegeeinheiten
1600 nebeneinander im Verbund, sehr vorteilhaft ist.
[0100] Das beschriebene Prinzip alternierender Substrukturen, ggf. in Kombination mit einem
materialfreien Freiraum einer oder beider der Typen von Substrukturen, kann auch auf
alle anderen im Rahmen dieser Anmeldung beschriebenen Ausführungsbeispiele angewendet
werden.
[0101] Figur 17 zeigt ein Diagramm 1700, aus dem hervorgeht, dass durch das Vorsehen der Schalldämpfstruktur
in Kombination mit einer dünnen Hartbelagschicht eine signifikante Schalldämpfung
erreicht werden kann.
[0102] In einem Bereich 1780 des Diagramms 1700 ist das Ergebnis einer Messung von Luftschall
aufgetragen. Dies bedeutet, dass in einem Akustiklabor nach Einwirkung eines Hammerschlags
auf eine jeweilige Verlegeeinheit die Schallentwicklung im Raum mit einem Mikrofon
aufgenommen wurde. Eine erste Messkurve 1710 bezieht sich auf eine Referenzprobe.
Als Referenzprobe wurde ein herkömmlicher Zweischichtparkett mit einer Nutzschicht
und einer Stabilitätsschicht verwendet. Eine zweite Messkurve 1720 bezieht sich auf
eine Verlegeeinheit gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Diese Verlegeeinheit
enthält gegenüber der Referenzprobe eine zusätzliche Schalldämpfschicht direkt zwischen
der Nutzschicht und der Stabilitätsschicht. Eine dritte Messkurve 1730 bezieht sich
auf eine Verlegeeinheit mit Unterlage gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der
Erfindung. Diese Verlegeeinheit enthält zusätzlich zu der zuvor beschriebenen Verlegeeinheit
eine weitere Schalldämpfschicht zwischen einem Untergrund, auf den die jeweiligen
Verlegeeinheiten aufgelegt wurden, und der Stabilitätsschicht.
[0103] In einem Bereich 1790 des Diagramms 1700 ist das Ergebnis einer Messung von Körperschall
aufgetragen. Bei der Messung des Körperschalls wurde an den drei Proben, wie oben
beschrieben, selbst gemessen, d.h. es wurde deren Vibrationsverhalten nach Ausübung
der Belastung mittels des Hammers erfasst. Eine erste Messkurve 1740 bezieht sich
auf die Referenzprobe. Eine zweite Messkurve 1750 bezieht sich auf die Verlegeeinheit
gemäß Messkurve 1720. Eine dritte Messkurve 1760 bezieht sich auf die Verlegeeinheit
gemäß Messkurve 1730.
[0104] Aus den Messergebnissen gemäß Figur 17 geht hervor, dass das Vorsehen einer schalldämpfenden
Unterlage direkt an einer Hartbelagschicht die Charakteristik der Schallentwicklung
positiv beeinflusst.
[0105] Figur 18 zeigt eine andere erfindungsgemäße Oberflächenverlegeeinheit 1800 (mit einem Aufbau
gemäß den oben beschriebenen Merkmalen, siehe zum Beispiel Figur 1), die als Doppelbodenverlegeeinheit
mit einem Abstandshalter in Form von Stützen 1802 von einem Untergrund beabstandet
ausgebildet ist.
[0106] Unter einem Doppelboden wird in diesem Zusammenhang ein zweiter Boden über, d.h.
beabstandet von, dem eigentlichen Untergrund des Raumes verstanden. Dadurch bleibt
jede Stelle des Raumes unterhalb des Doppelbodens jederzeit zugänglich. Dadurch ist
ein Doppelboden besonders geeignet für Räume mit häufigen Änderungen an den Installationen
und wenn die Installationen jederzeit schnell zugänglich sein sollen.
[0107] Dabei werden die Stützen 1802 zwischen dem Untergrund und der Mehrschichtstruktur
106, 125, 110, 104 als Abstandshalter eingesetzt. In dem mittels der Stützen 1802
aufrechterhaltenen Leerraum zwischen dem Untergrund und der Mehrschichtstruktur 106,
125, 110, 104 können beliebige Funktionselemente untergebracht werden, wie zum Beispiel
Leerrohre 1804, Elektrokabel 1806, etc.
[0108] Figur 19 zeigt eine Anordnung aus erfindungsgemäßen Doppelbodenverlegeeinheiten 1800 gemäß
Figur 18. In Figur 18 sind weitere Funktionselemente in Form von Elektrogeräten 1900
gezeigt, die mittels der Elektrokabel 1806 elektrisch versorgt bzw. untereinander
verbunden werden können.
[0109] Figur 20 zeigt eine andere erfindungsgemäße Oberflächenverlegeeinheit 2000, die ohne Untergrundverlegeeinheit
auf einem Untergrund verlegbar ist.
[0110] Figur 21 zeigt eine andere erfindungsgemäße Oberflächenverlegeeinheit 2100, bei der die Schalldämpfschicht
110 aus einer Glasfasermatte 110b als oberseitige Stabilisierungsteilschicht und aus
einer unterseitigen Schaumstoffschicht 110a als Dämpfteilschicht ausgebildet ist.
Die Schaumstoffschicht 110a kann an der Glasfasermatte 110b verklebt, insbesondere
verleimt, sein. Alternativ zu Figur 21 kann die Schaumstoffschicht 110a oberseitig
und die Glasfasermatte 110b unterseitig angeordnet sein.
[0111] Die Glasfasermatte 110b hat die Funktion, dass diese bei einem fortgesetzten Arbeiten
(d.h. einem fortgesetzten leichten Bewegen) der Holzschicht 125 nach Herstellung bzw.
Verlegen der Oberflächenverlegeeinheit 2100 die Holzschicht 125 stabilisiert. Anschaulich
sperrt die Glasfasermatte 110b die Holzschicht 125 ab, d.h. mindert oder unterbindet
dieses Arbeiten.
[0112] Zum Herstellen des Verbunds aus der Glasfasermatte 110b und der Schaumstoffschicht
110a kann flüssiger Klebstoff an der Unterseite der Holzschicht 125 aufgetragen werden.
Nach Auflegen der Glasfasermatte 110b und dann der Schaumstoffschicht 110a an die
Unterseite der Holzschicht 125 durchdringt der flüssige Klebstoff zunächst die Glasfasermatte
110b und dann die Schaumstoffschicht 110a und sorgt somit für eine innige Verbindung
dieser Komponenten.
[0113] Figur 22 zeigt noch eine andere erfindungsgemäße Oberflächenverlegeeinheit 2200, bei der die
Schalldämpfschicht 110 aus einer Schaumstoffschicht 110a als Kernschicht und aus zwei
Glasfasermatten 110b, 110c als Stabilisierungsteilschichten ausgebildet ist. Die Schaumstoffschicht
110a ist oberseitg und unterseitig von einer jeweiligen der zwei Glasfasermatten 110b,
110c bedeckt.
[0114] Figur 23 zeigt eine andere erfindungsgemäße Oberflächenverlegeeinheit 2300, die gemeinsam
mit einer Untergrundverlegeeinheit auf einem Untergrund verlegbar ist. Im Unterschied
zu Figur 21 ist gemäß Figur 23 an der Unterseite der Oberflächenverlegeeinheit 2300
eine lösbare Verbindungsschicht (zum Beispiel eine Magnetmatte) vorgesehen, um die
Oberflächenverlegeeinheit 2300 ablösbar an einer zugehörigen Untergrundverlegeeinheit
anbringen zu können.
[0115] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte
ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen,
dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten
anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen
in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Oberflächenverlegeeinheit (100) zum Verlegen mit anderen Oberflächenverlegeeinheiten
(100) auf einem Untergrund (300), wobei die Oberflächenverlegeeinheit (100) aufweist:
eine Hartbelagschicht (102);
eine direkt an einer Hauptoberfläche, insbesondere direkt an einer Unterseite und/oder
direkt an einer Oberseite, der Hartbelagschicht (102) angebrachte Schalldämpfstruktur
(110), die zum Dämpfen von Schall bei Belastung der Hartbelagschicht (102) mit einer
schallerzeugenden Belastung eingerichtet ist;
wobei die Hartbelagschicht (102) oder die Schalldämpfstruktur (110) als Oberflächenschicht
ausgebildet ist.
2. Oberflächenverlegeeinheit (100) gemäß Anspruch 1, aufweisend eine Verbindungsstruktur
(104), die zum lösbaren Verbinden der Oberflächenverlegeeinheit (100) mit einem Untergrund
(300) eingerichtet ist.
3. Oberflächenverlegeeinheit (100) gemäß Anspruch 2, ferner aufweisend zumindest eines
der folgenden Merkmale:
die Verbindungsstruktur (104) ist in der Schalldämpfstruktur (110) integriert; die
Schalldämpfstruktur (110) ist zwischen, insbesondere direkt zwischen, der Hartbelagschicht
(102) und der Verbindungsstruktur (104) angeordnet;
die Verbindungsstruktur (104) ist zum klebstofffreien Verbinden mit dem Untergrund
(300) eingerichtet;
die Verbindungsstruktur (104) ist eine Verbindungsschicht, die vollflächig an der
gesamten Hauptoberfläche oder teilflächig an einem Teil der Hauptoberfläche der Oberflächenverlegeeinheit
(100) angebracht ist;;
die Verbindungsstruktur (104) ist als strukturierte Verbindungsschicht ausgebildet,
die nur einen Teil der Hauptoberfläche der Oberflächenverlegeeinheit (600) bedeckt;
die Verbindungsstruktur (104) ist aus einer Mehrzahl von voneinander separaten Verbindungselementen
gebildet, die an der Hauptoberfläche der Oberflächenverlegeeinheit (500) angebracht
sind;
die Verbindungsstruktur (104) ist ausgewählt aus einer Gruppe bestehend aus einer
Magnetschicht, einer Magnetmatte, einer Mehrzahl von Magnetelementen, einer Klettverschlussmatte,
einer lösbaren Klebeschicht, einer elektrostatisch geladenen Matte, einer Rutschmatte,
einer Nanomatte, einer Sprüh- oder Streichschicht und einer Mehrzahl aus Saugnäpfen.
4. Oberflächenverlegeeinheit (700) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, aufweisend eine
Trägerschicht (202) mit einer Dicke, die größer als eine Dicke der Hartbelagschicht
(102) ist, wobei die Schalldämpfstruktur (110) zwischen der Trägerschicht (202) und
der Hartbelagschicht (102) angeordnet ist.
5. Oberflächenverlegeeinheit (700) gemäß Anspruch 4, ferner aufweisend zumindest eines
der folgenden Merkmale:
die Trägerschicht weist eine Stabilitätsschicht (202) zum Stabilisieren der Oberflächenverlegeeinheit
(100) und/oder eine Gegenzugfurnierschicht (204) zum Unterdrücken von mechanischen
Spannungen in der Oberflächenverlegeeinheit (100) auf;
die Trägerschicht weist eine Stabilitätsschicht (202) zum Stabilisieren der Oberflächenverlegeeinheit
(100) und/oder eine Gegenzugfurnierschicht (204) zum Unterdrücken von mechanischen
Spannungen in der Oberflächenverlegeeinheit (100) auf, wobei die Gegenzugsfurnierschicht
(204) eine Dicke in einem Bereich zwischen 0,5 mm und 3 mm, insbesondere in einem
Bereich zwischen 1 mm und 2 mm, aufweist;
die Trägerschicht weist eine Stabilitätsschicht (202) zum Stabilisieren der Oberflächenverlegeeinheit
(100) und/oder eine Gegenzugfurnierschicht (204) zum Unterdrücken von mechanischen
Spannungen in der Oberflächenverlegeeinheit (100) auf, wobei die Stabilitätsschicht
(202) eine Dicke in einem Bereich zwischen 5 mm und 30 mm, insbesondere in einem Bereich
zwischen 8 mm und 20 mm, aufweist.
6. Oberflächenverlegeeinheit (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die gesamte
Schalldämpfstruktur (110) aus einem Material homogener Dämpfungseigenschaften hergestellt
ist.
7. Oberflächenverlegeeinheit (1100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Schalldämpfstruktur
(110) mindestens zwei unterschiedliche Bereiche unterschiedlicher Schalldämpfeigenschaften
aufweist, wobei ein flexibleres Material (1102) der Schalldämpfstruktur (110) in einem
zentralen Abschnitt der Oberflächenverlegeeinheit (100) eine höhere Schalldämpfung
bewirkt als ein weniger flexibles Material (1104) der Schalldämpfstruktur (110) in
einem Randbereich der Oberflächenverlegeeinheit.
8. Oberflächenverlegeeinheit (1300) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, aufweisend eine
zusätzliche Hartbelagschicht (102), die an einer der Hartbelagschicht (102) gegenüberliegenden
Oberfläche der Oberflächenverlegeeinheit (100) angebracht ist, so dass die Oberflächenverlegeeinheit
(100) wendbar ausgeführt ist.
9. Oberflächenverlegeeinheit (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, ferner aufweisend
zumindest eines der folgenden Merkmale:
die Hartbelagschicht (102) weist eine Dicke in einem Bereich zwischen 0,5 mm und 10
mm, insbesondere in einem Bereich zwischen 1 mm und 3 mm, auf;
die Hartbelagschicht (102) weist mindestens ein Material auf, das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die besteht aus Holz, Holzwerkstoff, Holzverbundwerkstoff, thermisch modifiziertem
Holz, chemisch modifiziertem Holz, weichbehandeltem Holz, Kunststoff, Polyvinylchlorid
und Vinyl;
die Hartbelagschicht (102) ist kreuzverleimt;
die Schalldämpfstruktur (110) weist eine Dicke in einem Bereich zwischen 0,5 mm und
10 mm, insbesondere zwischen 1 mm und 3 mm, auf;
die Schalldämpfstruktur (110) weist eine reversible Auslenkcharakteristik bei Kompression
auf, insbesondere eine hookesche Kraftcharakteristik;
die Schalldämpfstruktur (110) weist mindestens eines der Materialien aus der Gruppe
auf, die besteht aus Schaumstoff, Gel, einem Formgedächtnismaterial, einem Polymerschaum,
einer Luftpolsterfolie, einem Vakuumelement, einer Mehrzahl von elastischen Elementen
und einer Mehrzahl von Federelementen;
eine erste Seitenfläche der Oberflächenverlegeeinheit (700) weist ein erstes Eingriffselement
(750), insbesondere eine erste Nut, auf und eine zweite Seitenfläche der Oberflächenverlegeeinheit
(700) weist ein zu dem ersten Eingriffselement (750) komplementäres zweites Eingriffselement
(752), insbesondere eine Feder, auf, wobei das erste Eingriffselement (750) mit einem
korrespondierenden zweiten Eingriffselement (752) und das zweite Eingriffselement
(752) mit einem korrespondierenden ersten Eingriffselement (750) von korrespondierenden
Oberflächenverlegeeinheiten (700) verbindbar sind;
eine Hauptoberfläche der Oberflächenverlegeeinheit (100) weist eine Fläche in einem
Bereich zwischen 0,001 m2 und 1,5 m2, insbesondere in einem Bereich zwischen 0,01 m2 und 0,1 m2, auf;
die Hartbelagschicht (102) weist an der Oberfläche der Oberflächenverlegeeinheit (100)
eine Schutzlackschicht (106) oder eine ölhaltige Schicht auf;
die Hartbelagschicht (102) weist an der Oberfläche der Oberflächenverlegeeinheit (100)
eine Schutzlackschicht (106) oder eine ölhaltige Schicht auf, wobei die Schutzlackschicht
(106) aus einem hochelastischen Lack hergestellt ist;
die Hartbelagschicht (102) weist eine Brinell-Härte in einem Bereich zwischen 15 N/mm2 und 50 N/mm2, insbesondere in einem Bereich zwischen 20 N/mm2 und 45 N/mm2, auf;
die Schalldämpfstruktur (110) weist eine Shore-D-Härte in einem Bereich zwischen10
und 70, insbesondere in einem Bereich zwischen 15 und 60, auf;
unterschiedliche Bereiche der Schalldämpfstruktur (110) weisen unterschiedliche Dicken
und/oder Materialien unterschiedlicher Dämpfungseigenschaften auf;
ein Material der Schalldämpfstruktur (110) ist ein Wärmeisolator oder ein Wärmeleiter;
die Oberflächenverlegeeinheit (100) ist als Bodenbelag eingerichtet, insbesondere
als Parkett, als Treppenbelag, als Wandbelag und/oder als Deckenbelag;
die Oberflächenverlegeeinheit (700) weist ferner mindestens eine weitere brettartige
Schicht (202) unterhalb der Schalldämpfstruktur (110) auf.
10. Oberflächenverlegeeinheit (2100, 2200, 2300) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei
die Schalldämpfstruktur (110) eine Dämpfteilstruktur (110a) zum Dämpfen von Schall
und eine Stabilisierungsteilstruktur (110b, 110c) zum Stabilisieren der an die Schalldämpfstruktur
(110) angrenzenden Hartbelagschicht (102), insbesondere zum Aufnehmen von seitens
der Hartbelagschicht (102) auf die Dämpfteilstruktur (110a) ausgeübten Kräften, aufweist.
11. Oberflächenverlegeeinheit (2100, 2200, 2300) gemäß Anspruch 10, ferner aufweisend
zumindest eines der folgenden Merkmale:
die Stabilisierungsteilstruktur (110b) grenzt direkt an die Hartbelagschicht (102)
an;
die Stabilisierungsteilstruktur (110b) ist als Faserschicht, insbesondere als Fasermatte,
ausgebildet, weiter insbesondere aus einer Gruppe ausgewählt, die besteht aus einer
Glasfasermatte und einer Kohlefasermatte;
die Oberflächenverlegeeinheit (1800) weist eine Abstandshalterstruktur (1802) an einer
unterseitigen Schicht (104) der Oberflächenverlegeeinheit (1800) auf, wobei mittels
der Abstandshalterstruktur (1802) ein Leerraum zwischen der unterseitigen Schicht
(104) und dem Untergrund (300) ausbildbar und somit die unterseitige Schicht (104)
gegenüber dem Untergrund (300) im verlegten Zustand der Oberflächenverlegeeinheit
(1800) beabstandet haltbar ist.
12. Anordnung (310) zum Ausbilden eines Untergrundbelags, insbesondere eines Parkettbodens,
auf einem Untergrund (300), wobei die Anordnung (310) aufweist:
eine Mehrzahl von Untergrundverlegeeinheiten (200), die gemeinsam zum Bedecken des
Untergrunds (300) auf dem Untergrund (300) verlegbar und mit dem Untergrund (300)
verbindbar sind;
eine Mehrzahl von Oberflächenverlegeeinheiten (100) nach einem der Ansprüche 1 bis
11, die getrennt oder trennbar von den Untergrundverlegeeinheiten (200) vorgesehen
und zum Bedecken der verlegten Untergrundverlegeeinheiten (200) eingerichtet sind;
eine Verbindungsstruktur (104), die zum lösbaren Verbinden der Oberflächenverlegeeinheiten
(100) mit den Untergrundverlegeeinheiten (200) eingerichtet ist.
13. Anordnung (310) gemäß Anspruch 12, ferner aufweisend eines der folgenden Merkmale:
die Verbindungsstruktur (104) ist an der Unterseite der Oberflächenverlegeeinheit
(100) oder an der Oberseite der Untergrundverlegeeinheit (200) angeordnet ist;
die Verbindungsstruktur (104) weist eine erste Verbindungsschicht der Oberflächenverlegeeinheit
(100) und eine zweite Verbindungsschicht der Untergrundverlegeeinheit (200) auf, wobei
die erste Verbindungsschicht und die zweite Verbindungsschicht zum lösbaren Verbinden
der Oberflächenverlegeeinheit (100) und der Untergrundverlegeeinheit (200) eingerichtet
sind.
14. Verfahren zum Ausbilden eines Untergrundbelags auf einem Untergrund (300), wobei das
Verfahren aufweist:
Verlegen einer Mehrzahl von Oberflächenverlegeeinheiten (100) auf einem Untergrund
(300), insbesondere einem Gebäudeuntergrund (300), wobei jede der Oberflächenverlegeeinheiten
(100) eine Hartbelagschicht (102) und eine direkt an einer Hauptoberfläche, insbesondere
direkt an einer Unterseite und/oder direkt an einer Oberseite, der Hartbelagschicht
(102) angebrachte Schalldämpfstruktur (110) aufweist, die zum Dämpfen von Schall bei
Belastung der Hartbelagschicht (102) mit einer schallerzeugenden Belastung eingerichtet
ist, wobei die Hartbelagschicht (102) oder die Schalldämpfstruktur (110) als Oberflächenschicht
ausgebildet ist;
Verbinden der Mehrzahl von Oberflächenverlegeeinheiten (100) mit dem Untergrund (300).
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, wobei als Untergrund (300) ein Boden, eine Decke, eine
Wand oder eine Treppe eingesetzt wird.