[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schloss, insbesondere Türschloss.
[0002] Es sind derartige Schlösser bekannt, die beim Schließen des Flügels der Tür selbsttätig
verriegeln, d.h. dass der Benutzer den Flügel lediglich zuschwenken muss und die selbsttätige
Verriegelung ausgelöst wird, sobald der zufallende Flügel seine Schließstellung innerhalb
des Rahmens der Tür einnimmt. Dabei fährt zumindest ein Verriegelungselement des Schlosses
automatisch aus und in eine korrespondierende Ausnehmung des Rahmens automatisch ein,
um die Tür zu verriegeln. Das Verriegelungselement kann dabei zum Beispiel mit einem
mechanischen oder elektrischen Antrieb gekoppelt sein, der das Verriegelungselement
beim Verbringen des Flügels in seine Schließstellung automatisch ausfährt.
[0003] Im Gegensatz zu einem rein manuell betätigten Schloss ist es bei einem solchen automatisch
verriegelnden Schloss nicht erforderlich, dass der Benutzer das Verriegelungselement
durch eine separate manuelle Betätigung des Schlosses, zum Beispiel durch Drehen eines
Schlüssels, antreibt und in seine Verriegelungsstellung bringt, um das Schloss zu
verriegeln. Zwar ist es auch bei einem selbstverriegelnden Schloss durchaus denkbar,
eine Betätigung durch einen Schlüssel vorzusehen, um das Schloss nach dem Verriegeln
zusätzlich zu versperren. Eine solche Sperrbetätigung dient aber nur dazu, ein unbefugtes
Entriegeln des bereits verriegelten Schlosses zu blockieren. Eine solche rein zum
Versperren dienende Betätigung kann deshalb deutlich leichter und mit deutlich geringerem
Kraftaufwand für den Benutzer erfolgen, als wenn sowohl die Verriegelung als auch
die Versperrung manuell erfolgen. Die Handhabung des selbsttätig verriegelnden Schlosses
ist dadurch insgesamt für den Benutzer erleichtert.
[0004] Problematisch bei bekannten selbstverriegelnden Schlössern ist die Gefahr von Fehlbetätigungen.
So besteht zum Beispiel bei einer mechanischen oder magnetischen Auslösung der selbsttägigen
Verriegelung jeweils die Gefahr, dass die selbsttätige Verriegelung ungewollt oder
versehentlich ausgelöst wird, während sich der Flügel nicht oder noch nicht in seiner
Schließstellung befindet. Dies ist nicht nur nicht funktionsgemäß, sondern birgt auch
die Gefahr von Beschädigungen der Tür.
[0005] Ferner erweist es sich als schwierig, eine jederzeit zuverlässige und sichere selbsttätige
Verriegelung des Schlosses zu realisieren, wobei bei bekannten Schlössern insbesondere
die Gefahr besteht, dass das Verriegelungselement nicht oder nicht vollständig ausfährt
und somit nur eine unzureichende Verriegelung bewirkt wird. Dies kann insbesondere
selbst dann der Fall sein, wenn die Verriegelung an sich korrekt ausgelöst wird, das
ausfahrende Verriegelungselement sich aber aufgrund einer unzureichend genauen gegenseitigen
Positionierung von Verriegelungselement und korrespondierender rahmenseitiger Ausnehmung
mit der rahmenseitigen Ausnehmung verkeilt oder verspannt und nicht vollständig in
die Ausnehmung einfährt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloss zu schaffen, welches einfach
zu bedienen ist, welches Fehlbedingungen wirksam ausschließt und welches jederzeit
eine zuverlässige und sichere Verriegelung gewährleistet.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Schloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0008] Das erfindungsgemäße Schloss umfasst zumindest eine Schlossfalle, die zwischen einer
ausgefahrenen und einer eingefahrenen Stellung verschiebbar gelagert ist, zumindest
ein Verriegelungselement, das zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung
verstellbar ist, und zumindest ein Sicherungselement, das mittels einer zwischen dem
Sicherungselement und einem rahmenseitigen Auslöseelement wirkenden magnetischen Anziehungs-
oder Abstoßungskraft zwischen einer Sicherungsstellung und einer Entsicherungsstellung
verstellbar ist, wobei das Verriegelungselement durch das in der Sicherungsstellung
befindliche Sicherungselement in der Entriegelungsstellung gehalten wird, wobei das
Verriegelungselement durch die in der eingefahrenen Stellung befindliche Schlossfalle
in der Entriegelungsstellung gehalten wird und wobei das Verriegelungselement selbsttätig
aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung verstellbar ist, wenn sich
die Schlossfalle in der ausgefahrenen Stellung und das Sicherungselement in der Entsicherungsstellung
befinden.
[0009] Das Auslösen der automatischen Verriegelung wird also durch eine zweifache Sicherung
gesteuert, nämlich einmal dadurch, dass das in der Entriegelungsstellung befindliche
Verriegelungselement durch das in der Sicherungsstellung befindliche Sicherungselement
in der Entriegelungsstellung gehalten wird, und einmal dadurch, dass das in der Entriegelungsstellung
befindliche Verriegelungselement durch die in der eingefahrenen Stellung befindliche
Schlossfalle in der Entriegelungsstellung gehalten wird. Ausgehend von der geöffneten
Stellung des Flügels der Tür oder dergleichen wird dabei in dem Betrieb des Schlosses
wie nachfolgend beschrieben eine zweistufige Ablaufsteuerung zum Auslösen der selbsttätigen
Verriegelung realisiert, die die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Verriegelung erhöht
und Fehlbedienungen wirksam ausschließt.
[0010] In der geöffneten Stellung des Flügels ist die Schlossfalle funktionsgemäß unbeaufschlagt
und befindet sich in der ausgefahrenen Stellung. Gleichzeitig ist das Sicherungselement
nicht von dem rahmenseitigen Auslöseelement beaufschlagt und befindet sich in der
Sicherungsstellung. In der geöffneten Stellung des Flügels wird das Verriegelungselement
somit durch das Sicherungselement in der Entriegelungsstellung gehalten.
[0011] Wird der Flügel in seine geschlossene Stellung gebracht, läuft die Schlossfalle zunächst
mit ihrer dem Rahmen der Tür oder dergleichen zugewandten Kante auf dem das Schließblech
tragenden Holm des Rahmens auf und wird dadurch zunächst in die eingefahrene Stellung
gedrückt, in der nun sie das Verriegelungselement in der Entriegelungsstellung hält.
Gleichzeitig wird das Sicherungselement von dem rahmenseitigen Auslöseelement beaufschlagt
und in seine Entsicherungsstellung gebracht, in der es das Verriegelungselement nicht
mehr in der Entriegelungsstellung hält.
[0012] Wird der Flügel nun weiter in Schließrichtung geschwenkt und schließlich vollständig
in die Schließstellung gebracht, nimmt die Schlossfalle eine Stellung ein, in der
sie ihrer korrespondierenden rahmenseitigen Ausnehmung gegenüberliegt und somit in
die Ausnehmung einfährt und dabei in die ausgefahrene Stellung gelangt. In dieser
Stellung des Schlosses wird das Verriegelungselement weder durch das Sicherungselement
noch durch die Schlossfalle in der Entriegelungsstellung gehalten und wird somit selbsttätig
in die Verriegelungsstellung verstellt.
[0013] Wenn sich die Schlossfalle in der ausgefahrenen Stellung befindet, hält sie das Verriegelungselement
also nicht mehr in der Entriegelungsstellung, sondern gibt das Verriegelungselement
frei. Das bedeutet, dass zumindest in der ausgefahrenen Stellung der Schlossfalle
keine Zwangskopplung oder gegenseitige Zwangsführung zwischen der Schlossfalle und
dem Verriegelungselement vorliegt, sondern dass sich das Verriegelungselement von
der Schlossfalle unabhängig und ungehindert bewegen kann. Insbesondere ist das Verriegelungselement
unabhängig von der Schlossfalle aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung
verstellbar, vorausgesetzt, dass sich auch das Sicherungselement in der Entsicherungsstellung
befindet. Das Freigeben des Verriegelungselements durch die Schlossfalle kann z.B.
dadurch erfolgen, dass eine Hinterschneidung zwischen der Schlossfalle und dem Verriegelungselement
oder einem mit dem Verriegelungselement gekoppelten Element aufgehoben wird. Das Freigeben
des Verriegelungselements durch das in der Entsicherungsstellung befindliche Sicherungselement
erfolgt in entsprechender Weise.
[0014] Durch die vorstehend beschriebene zweistufige Ablaufsteuerung wird erreicht, dass
die selbsttätige Verriegelung des Schlosses genau dann ausgelöst wird, wenn sich der
Flügel in seiner endgültigen Schließstellung befindet, in der die Schlossfalle zumindest
teilweise in die korrespondierende Ausnehmung des Rahmens eingefahren ist. Dadurch
wird erreicht, dass das Verriegelungselement in jedem Fall problemlos und im Wesentlichen
vollständig in die korrespondierende Ausnehmung des Rahmens einfahren kann, um eine
sichere und zuverlässige Verriegelung des Schlosses zu erreichen, ohne dass die Gefahr
besteht, dass sich das Verriegelungselement mit der Ausnehmung oder dem angrenzenden
Bereich des Rahmens verspreizt, verspannt oder durch diese gebremst wird. Stattdessen
kann das Verriegelungselement im Wesentlichen reibungsfrei und bevorzugt mit Spiel
in die Ausnehmung einfahren, so dass ein vollständiges Ausfahren des Verriegelungselements
und eine sichere Verriegelungswirkung erreicht werden.
[0015] Fehlbedienungen werden dabei wirksam ausgeschlossen. Falls ein Benutzer zum Beispiel
versehentlich an der Schlossfalle anstößt und diese in die eingefahrene und anschließend
wieder in die ausgefahrene Stellung verstellt wird, wird die Verriegelung nicht ausgelöst,
da das Verriegelungselement von dem Sicherungselement in der Entriegelungsstellung
gehalten wird. Somit wird eine sichere und zuverlässige selbsttätige Verriegelung
des Schlosses erreicht, bei der Fehlbedienungen weitestgehend ausgeschlossen sind.
[0016] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen beschrieben.
[0017] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass in der ausgefahrenen
Stellung der Schlossfalle das Sicherungselement durch eine auf das Sicherungselement
einwirkende Kraft und/oder durch eine Hinterschneidung in der Sicherungsstellung gehalten
ist und das Sicherungselement durch Verbringen der Schlossfalle in die eingefahrene
Stellung von der auf das Sicherungselement einwirkenden Kraft entlastbar bzw. von
der Hinterschneidung entkoppelbar ist.
[0018] Bei dieser Ausgestaltung wird das Sicherheitselement bei ausgefahrener Schlossfalle
in der Sicherungsstellung gehalten, so dass das Sicherungselement nur bei eingefahrener
Schlossfalle ohne Weiteres in die Entsicherungsstellung gebracht werden kann. Ein
frühzeitiges oder unbeabsichtigtes Auslösen der Selbstverriegelung wird dadurch vermieden,
so dass die Zuverlässigkeit der Selbstverriegelung sowie der Schutz vor Fehlbedienungen
noch weiter erhöht werden.
[0019] Vorzugsweise ist in der ausgefahrenen Stellung der Schlossfalle ein Übertragungselement
vorgesehen, das das Sicherungselement oder ein mit dem Sicherungselement gekoppeltes
Element berührt und eine Haftreibungskraft auf das Sicherungselement oder das mit
dem Sicherungselement gekoppelte Element ausübt, die das Sicherungselement in der
Sicherungsstellung hält, wobei das Übertragungselement durch Verbringen der Schlossfalle
in die eingefahrene Stellung außer Kontakt mit dem Sicherungselement oder dem mit
dem Sicherungselement gekoppelten Element bringbar ist. Das Übertragungselement kann
dabei ein mit dem Verriegelungselement antriebswirksam gekoppeltes Element sein, welches
mit dem in der Sicherungsstellung befindlichen Sicherungselement eine in Antriebsrichtung
des Übertragungselements wirksame Hinterschneidung bildet, um das Verriegelungselement
in der Entriegelungsstellung zu halten.
[0020] Die Schlossfalle läuft dabei beim Einfahren von der ausgefahrenen in die eingefahrene
Stellung bevorzugt gegen eine Kante des Übertragungselements an, wobei die Schlossfalle
und/oder die Kante des Übertragungselement gegenüber der Bewegungsrichtung der Schlossfalle
abgeschrägt ausgebildet sind, so dass beim Ablaufen der Schlossfalle an der Kante
des Übertragungselements eine Verschiebung des Übertragungselements quer zur Bewegung
der Schlossfalle bewirkt wird. Das Übertragungselement wird dabei bevorzugt entgegen
der Richtung bewegt, in welcher es das Verriegelungselement in die Verriegelungsstellung
bringt.
[0021] Prinzipiell ist es bevorzugt, wenn das in der Sicherungsstellung befindliche Sicherungselement
oder ein mit dem Sicherungselement gekoppeltes Element eine Hinterschneidung mit dem
in der Entriegelungsstellung befindlichen Verriegelungselement oder einem mit dem
Verriegelungselement gekoppelten Element bildet, um das Verriegelungselement in der
Entriegelungsstellung zu halten. Dadurch kann in einfacher Weise eine zuverlässige
Halterung des Verriegelungselements in der Entriegelungsstellung bewirkt werden.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das in der Entsicherungsstellung
befindliche Sicherungselement in Richtung der Sicherungsstellung vorgespannt. Auf
diese Weise wird gewährleistet, dass das unbeeinflusste Sicherungselement automatisch
wieder in seine Sicherungsstellung zurückkehrt, in der es das Verriegelungselement
in der Verriegelungsstellung hält. Die Vorspannung kann dabei zum Beispiel durch ein
mit dem Sicherungselement gekoppeltes Federelement bewirkt sein.
[0023] Das Sicherungselement des Schlosses kann magnetisch oder magnetisierbar ausgebildet
sein, um von einem magnetischen oder magnetisierbaren Auslöseelement beaufschlagbar
und in die Entsicherungsstellung bringbar zu sein. Bevorzugt wird dabei eine magnetische
Anziehungskraft zwischen dem Sicherungselement und dem Auslöseelement genutzt. Das
Sicherungselement kann dabei ein ferromagnetisches, diamagnetisches, paramagnetisches,
ferrimagnetisches oder antiferromagnetisches Material umfassen. Zum Beispiel kann
das Sicherungselement des Schlosses ferromagnetisch und das rahmenseitige Auslöseelement
dauermagnetisch ausgebildet sein.
[0024] Bevorzugt bildet die in der eingefahrenen Stellung befindliche Schlossfalle oder
ein damit gekoppeltes Element eine Hinterschneidung mit dem in der Entriegelungsstellung
befindlichen Verriegelungselement oder einem mit dem Verriegelungselement gekoppelten
Element, um das Verriegelungselement in der Entriegelungsstellung zu halten. Dadurch
kann in einfacher Weise eine zuverlässige Halterung des Verriegelungselements in der
Entriegelungsstellung bewirkt werden.
[0025] Das Schloss kann dabei so ausgebildet sein, dass das in der Sicherungsstellung befindliche
Sicherungselement und die in der eingefahrenen Stellung befindliche Schlossfalle andererseits
jeweils eine Hinterschneidung mit dem Verriegelungselement oder einem damit zum Beispiel
antriebswirksam gekoppelten Element bilden, um das Verriegelungselement in der Entriegelungsstellung
zu halten. Bevorzugt bilden dann das in der Sicherungsstellung befindliche Sicherungselement
einerseits und die in der eingefahrenen Stellung befindliche Schlossfalle andererseits
jeweils eine Hinterschneidung mit demselben mit dem Verriegelungselement antriebswirksam
gekoppelten Übertragungselement, das beispielsweise plattenförmig ausgebildet sein
kann, wobei die Hinterschneidung jeweils in Antriebsrichtung des Übertragungselements
wirksam ist, um das Verriegelungselement in der Entriegelungsstellung zu halten.
[0026] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das in der Entriegelungsstellung
befindliche Verriegelungselement durch die auf das Verriegelungselement und/oder auf
ein mit dem Verriegelungselement gekoppeltes Element einwirkende Schwerkraft und/oder
durch eine auf das Verriegelungselement und/oder auf ein mit dem Verriegelungselement
gekoppeltes Element einwirkende Federkraft in Richtung der Verriegelungsstellung vorgespannt
ist. Die selbsttätige Verriegelung des Schlosses kann dann in einfacher Weise vollständig
durch die zum Beispiel durch die Schwerkraft oder ein Federelement bewirkte mechanische
Vorspannung bewirkt werden, ohne dass elektrische Motoren oder Ähnliches erforderlich
sind. Dadurch werden ein besonders einfacher und gleichzeitig äußerst funktionstüchtiger
Gesamtaufbau des Schlosses erreicht. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist das in der Verriegelungsstellung befindliche Verriegelungselement
gegen ein Zurückdrücken gesichert. Das Verriegelungselement kann dann nur über eine
funktionsgemäße Betätigung des Schlosses, zum Beispiel über einen Drücker oder einen
Schlüssel, wieder in die Entriegelungsstellung gebracht werden, nicht aber durch eine
von außerhalb des Schlosses zum Beispiel durch einen Benutzer direkt auf das Verriegelungselement
ausgeübte Kraft. Dadurch kann eine ungewollte Entriegelung des Schlosses vermieden
werden.
[0027] Das Verriegelungselement umfasst bevorzugt einen Sperrriegel und/oder einen Schwenkhaken.
Prinzipiell kann das Verriegelungselement dabei durch die auf das Verriegelungselement
selbst und/oder auf ein mit dem Verriegelungselement gekoppeltes Element einwirkende
Schwerkraft oder eine darauf einwirkende Federkraft in Richtung der Verriegelungsstellung
vorgespannt sein. Der Schwerpunkt eines Schwenkhakens kann so außerhalb der Schwenkachse
des Schwenkhakens angeordnet sein, dass der in der Entriegelungsstellung befindliche
Schwenkhaken durch die auf ihn einwirkende Schwerkraft in Richtung der Verriegelungsstellung
vorgespannt ist.
[0028] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Schloss ein Hauptschloss und
wenigstens ein mit dem Hauptschloss gekoppeltes oder koppelbares Nebenschloss, wobei
zum Beispiel dem Hauptschloss und/oder dem Nebenschloss ein Verriegelungselement zugeordnet
ist.
[0029] Prinzipiell kann das Schloss mehrere Verriegelungselemente umfassen, die unterschiedlichen
Haupt- oder Nebenschlössern zugeordnet sein können. Mehrere Verriegelungselemente
des Schlosses können dabei von demselben in der Sicherungsstellung befindlichen Sicherungselement
und/oder von derselben in der eingefahrenen Stellung befindlichen Schlossfalle in
ihrer jeweiligen Entriegelungsstellung gehalten werden. Das Schloss kann auch mehrere
Sicherungselemente und/oder mehrere Schlossfallen umfassen, die unabhängig voneinander
bewegbar angeordnet oder zur gemeinsamen Verstellung miteinander gekoppelt sein können.
[0030] Zum Beispiel kann das Schloss mehrere Schlossfallen umfassen, die jeweils dem Hauptschloss
oder dem Nebenschloss zugeordnet sind und die jeweils zwischen einer eingefahrenen
Stellung und einer ausgefahrenen Stellung verschiebbar gelagert sind.
[0031] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist einem Hauptschloss und/oder
einem Nebenschloss jeweils sowohl ein Verriegelungselement als auch eine zwischen
einer ausgefahrenen und einer eingefahrenen Stellung verschiebbar gelagerte Schlossfalle
zugeordnet, wobei dem Verriegelungselement und der Schlossfalle jeweils eine Ausnehmung
des Rahmens der Tür oder dergleichen zugeordnet ist, in welche das in der Verriegelungsstellung
befindliche Verriegelungselement oder die in der ausgefahrenen Stellung befindliche
Schlossfalle bei geschlossenem Flügel der Tür oder dergleichen eingreift.
[0032] Dabei sind das Verriegelungselement und die Schlossfalle bevorzugt so gegenseitig
angeordnet, dass die zumindest teilweise in die zugeordnete Ausnehmung des Rahmens
eingefahrene Schlossfalle den Flügel in einer Stellung hält, in der das Verriegelungselement
im Wesentlichen reibungsfrei, insbesondere mit Spiel, in die dem Verriegelungselement
zugeordnete Ausnehmung des Rahmens einfahrbar ist. Somit wird eine definierte Lagefixierung
des Flügels im Bereich des zugehörigen Verriegelungselements gewährleistet, die dafür
sorgt, dass auch bei einem verformten bzw. verzogenen Flügel das Verriegelungselement
zuverlässig in die korrespondierende Ausnehmung des Rahmens einfahren kann, wodurch
die Zuverlässigkeit und Sicherheit der selbsttätigen Verriegelung des Schlosses noch
weiter erhöht wird.
[0033] Die Schlossfalle ist in dem Nebenschloss bevorzugt so gelagert, dass sie von dem
in dem Hauptschloss und dem Nebenschloss angeordneten Automatismus entkoppelt ist,
der die selbststätige Verriegelung des Verriegelungselements beim Verbringen des Schlosses
in die geschlossene Stellung bewirkt. Dementsprechend liegt vorzugsweise keine Zwangskopplung
oder gegenseitige Zwangsführung zwischen dem Verriegelungselement und der Schlossfalle
vor. Die Schlossfalle kann dementsprechend entweder bei in der Verriegelungsstellung
befindlichem Verriegelungselement oder bei in der Entriegelungsstellung befindlichem
Verriegelungselement oder in beiden Fällen unabhängig von dem Verriegelungselement
zwischen der ausgefahrenen und der eingefahrenen Stellung verschiebbar sein, d.h.
insbesondere ohne mit dem Verriegelungselement zu einer gegenseitigen Zwangsführung
gekoppelt zu sein. Dadurch kann die Schlossfalle in die ausgefahrene Stellung gelangen
und den Flügel in der gewünschten Stellung fixieren, noch bevor die selbsttätige Verriegelung
des Verriegelungselements erfolgt bzw. ausgelöst wird.
[0034] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Tür oder dergleichen mit einem in einem
Flügel der Tür oder dergleichen angeordneten wie hierin beschriebenen erfindungsgemäßen
Schloss und einem in einem Rahmen der Tür oder dergleichen angeordneten rahmenseitigen
Auslöseelement, wobei das Sicherungselement des Schlosses beim Schließen des Flügels
der Tür oder dergleichen mittels einer zwischen dem Sicherungselement und dem rahmenseitigen
Auslöseelement wirkenden magnetischen Anziehungs- oder Abstoßungskraft selbsttätig
von seiner Sicherungsstellung in die Entsicherungsstellung bringbar ist. Die hierin
in Bezug auf das erfindungsgemäße Schloss beschriebenen vorteilhaften Ausführungsformen
und Vorteile gelten entsprechend für die erfindungsgemäße Tür oder dergleichen.
[0035] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften
Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Schlosses gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Detailansicht des Hauptschlosses des in Fig. 1 gezeigten Schlosses;
- Fig. 3
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des Hauptschlosses des in Fig. 1 und 2
gezeigten Schlosses;
- Fig. 4a
- ein Übertragungselement des in Fig. 1 bis 3 gezeigten Schlosses in Draufsicht
- Fig. 4b
- das in Fig. 4a gezeigte Übertragungselement in Seitenansicht;
- Fig. 5a
- ein Sicherungselement des in Fig. 1 bis 4 gezeigten Schlosses mit Gehäuse in perspektivischer
Explosionsdarstellung;
- Fig. 5b
- das in Fig. 5a gezeigte Sicherungselement mit Gehäuse in der Sicherungsstellung;
- Fig. 5c
- das in Fig. 5a und Fig. 5b gezeigte Sicherungselement mit Gehäuse in der Entsicherungsstellung;
- Fig. 6a
- eine Detailansicht des Hauptschlosses des in Fig. 1 bis 5 gezeigten Schlosses mit
eingefahrener Schlossfalle, mit in Sicherungsstellung befindlichem Sicherungselement
und mit in Entriegelungsstellung befindlichem Verriegelungselement (Verriegelungselement
nicht dargestellt);
- Fig. 6b
- das in Fig. 6a gezeigte Schloss bei in Entsicherungsstellung gebrachtem Sicherungselement;
- Fig. 6c
- das in Fig. 6a und 6b gezeigte Schloss bei in Entsicherungsstellung gebrachtem Sicherungselement,
ausgefahrener Schlossfalle und in Verriegelungsstellung gebrachtem Verriegelungselement;
- Fig. 6d
- eine Detailansicht des in Fig. 6b gezeigten, in die Entsicherungsstellung gebrachten
Sicherungselements;
- Fig. 7
- eine teilweise geschnittene Detailansicht eines Nebenschlosses des in Fig. 1 bis 6
gezeigten Schlosses; und
- Fig. 8
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des in Fig. 7 gezeigten Nebenschlosses.
[0036] Fig. 1 zeigt ein Schloss gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mit einem Hauptschloss
10, umfassend einen Schließzylinder 12 und einen handbetätigbaren Drücker 14, und
mit zwei Nebenschlössern 16, die durch das Hauptschloss 10 jeweils über Treibstangen
18 ansteuerbar sind.
[0037] Das Hauptschloss 10 und die beiden Nebenschlösser 16 umfassen jeweils eine Schlossfalle
20 bzw. 20', die in Fig. 1 in ihrer ausgefahrenen Stellung dargestellt ist, sowie
in Fig. 1 jeweils in der Verriegelungsstellung dargestellte Verriegelungselemente
22, 22', wobei das Verriegelungslement 22 des Hauptschlosses 10 als Sperrriegel und
die Verriegelungselemente 22' der Nebenschlösser 16 als Schwenkhaken ausgebildet sind.
[0038] Wie nachstehend erläutert ist, ist das Schloss selbsttätig verriegelnd ausgebildet.
Beim Zufallen des Flügels der Tür oder dergleichen werden die Verriegelungselemente
22, 22' sowohl des Hauptschlosses 10 als auch der Nebenschlösser 16 selbsttätig in
die Verriegelungsstellung gebracht, in der sie jeweils in entsprechende Ausnehmungen
eines rahmenseitig angebrachten Schließbleches verriegelnd eingreifen.
[0039] Fig. 2 zeigt das Hauptschloss 10 von Fig. 1 in Detailansicht. Die Schlossfalle 20
des Hauptschlosses 10 ist in einem Gehäuse 26 in Richtung eines Doppelpfeils 24 verschiebbar
gelagert. In Fig. 2 befindet sich die Schlossfalle 20 in ihrer ausgefahrenen Stellung,
in die sie durch ein die Schlossfalle 20 beaufschlagendes Federelement 27 gedrängt
wird.
[0040] Das Verriegelungselement 22 des Hauptschlosses 10 ist ebenfalls in Richtung eines
Doppelpfeils 28 verschiebbar gelagert und ist in Fig. 2 in seiner eingefahrenen Entriegelungsstellung
gezeigt. Das Verriegelungselement 22 ist mit einem plattenförmigen Übertragungselement
30 antriebswirksam gekoppelt, welches in dem Schlossgehäuse 26 in Richtung des Doppelpfeils
32 verschiebbar gelagert ist.
[0041] Zur antriebswirksamen Kopplung zwischen dem Übertragungselement 30 und dem Verriegelungselement
22 ist ein Schwenkhebel 34 vorgesehen, der an einem Ende an einem gehäusefesten, zapfenförmigen
Vorsprung 36 drehbar gelagert ist und am anderen Ende über ein in dem Schwenkhebel
34 vorgesehenes Langloch 38 an einem zapfenförmigen Vorsprung 40 des Verriegelungselements
22 drehbar und zugleich verschiebbar gelagert ist. Der Schwenkhebel 34 weist zwischen
seinen beiden Enden eine Auskehlung 42 aus, die in Fig. 2 durch einen Wechselhebel
44 verdeckt ist und die deshalb in Fig. 2 gestrichelt dargestellt ist. Das Übertragungselement
30 und das Verriegelungselement 22 sind über einen in der Auskehlung 42 des Schwenkhebels
34 angeordneten zapfenförmigen Vorsprung 46 des Übertragungselements 30 so miteinander
gekoppelt, dass eine Verschiebung des Übertragungselements 30 aus der in Fig. 2 gezeigten
Stellung in Richtung eines Pfeils 48 zu einem Schwenken des Schwenkhebels 34 in Richtung
eines Pfeils 50 und zu einem Ausfahren des Verriegelungselements 22 in Richtung der
Verriegelungsstellung (Pfeil 52) führt (und umgekehrt bei einem darauf folgenden Wieder-Einfahren
des Verriegelungselements 22). Das Übertragungselement 30 wird dabei durch seine Gewichtskraft
in Richtung des Pfeils 48 gedrängt, wodurch das Verriegelungselement 22 in Richtung
der Verriegelungsstellung vorgespannt ist.
[0042] Das Übertragungselement 30 weist an beiden Enden Kopplungsabschnitte 54 zur Kopplung
mit in Fig.2 nicht dargestellten Treibstangen 18 (Fig. 1) auf, über die das Übertragungselement
30 mit den Nebenschlössern 16 koppelbar ist. Über die Treibstangen 18 wird eine zusätzliche,
das Übertragungselement 30 in Richtung des Pfeils 48 vorspannende Kraft der Nebenschlösser
16 auf das Übertragungselement 30 übertragen.
[0043] Das Übertragungselement 30 umfasst ferner eine quer zur Richtung des Pfeils 48 orientierte
Anlaufschräge 56, gegen die die Schlossfalle 20 beim Verbringen in ihre eingefahrene
Stellung in Richtung eines Pfeils 58 anläuft. Durch das Anlaufen der Schlossfalle
20 gegen die Anlaufschräge 56 des Übertragungselements 30 ist das Übertragungselement
30 entgegen der in Richtung des Pfeils 48 gerichteten Vorspannung geringfügig in Richtung
eines Pfeils 60 anhebbar.
[0044] Das Hauptschloss 10 umfasst ein Sicherungselement 62, das in Fig. 2 in seiner Sicherungsstellung
dargestellt ist. In dieser Sicherungsstellung bildet das Sicherungselement 62 eine
Hinterschneidung mit einer Kante 64 des mit dem in der Entriegelungsstellung befindlichen
Verriegelungselement 22 gekoppelten Übertragungselements 30. Die Hinterschneidung
ist in Richtung senkrecht zu der Verschiebungsrichtung 48 des Übertragungselements
30 orientiert und ist somit wirksam, um das Verriegelungselement 22 wie nachfolgend
noch genauer erläutert in der Entriegelungsstellung zu halten.
[0045] Wie in Fig. 3 und Fig. 4a gezeigt, begrenzt die Kante 64 des Übertragungselements
30 einen in eine Ausnehmung 66 des Übertragungselements 30 eingreifenden Vorsprung
68 des Übertragungselements 30. Wie in Fig. 4b ersichtlich, liegt der Vorsprung 68
dabei innerhalb der Grundebene des plattenförmigen Übertragungselements 30, wodurch
eine flache Bauart des Übertragungselements 30 realisiert wird.
[0046] Fig. 5 zeigt das Sicherungselement 62 einschließlich eines das Sicherungselement
62 aufnehmenden Gehäuses 70 im Detail.
[0047] Wie in der Explosionsdarstellung in Fig. 5a gezeigt, ist das Sicherungselement 62
zweiteilig ausgebildet und umfasst einen dem Rahmen der Tür oder dergleichen zugewandten
Beeinflussungsabschnitt 72 und einen damit verbundenen Blockierabschnitt 74.
[0048] Fig. 5b zeigt das Sicherungselement 62 in der Sicherungsstellung, in der der Blockierabschnitt
74 eine Hinterschneidung mit der Kante 64 (siehe Fig. 2 bis 4) des Übertragungselements
30 bildet. Das Sicherungselement 62 ist in dem Gehäuse 70 in Richtung eines Doppelpfeils
76 verschiebbar gelagert und ist durch ein Federelement 78 beaufschlagt, das das Sicherungselement
62 in Richtung der Sicherungsstellung drängt. Das Sicherungselement 62 ist im Bereich
des Beeinflussungsabschnitts 72 ferromagnetisch ausgebildet, so dass durch Annähern
des Sicherungselements 62 an ein in dem Rahmen der Tür oder dergleichen angeordnetes
dauermagnetisches Auslöseelement das Sicherungselement 62 in Richtung des Pfeils 80
verschiebbar und in die Entsicherungsstellung bringbar ist.
[0049] Fig. 5c zeigt das Sicherungselement 62 in der Entsicherungsstellung, in der der Beeinflussungsabschnitt
72 in Richtung des Rahmens der Tür oder dergleichen hervorsteht und der Blockierabschnitt
74 außer Eingriff mit der Kante 64 gebracht ist. In dieser Entsicherungsstellung wird
das Sicherungselement 62 durch die Kraft des Federelements 78 in die Sicherungsstellung
gedrängt.
[0050] An dem Gehäuse 70 des Sicherungselements 62 sind eine Ausnehmung 82 und ein Vorsprung
84 vorgesehen, die jeweils zur gehäusefesten Kopplung des Gehäuses 70 in dem Schlossgehäuse
26 dienen. Der zapfenförmige Vorsprung 36 dient wie vorstehend beschrieben zur drehbaren
Kopplung des Schwenkhebels 34 (siehe Fig. 2 und 3) an dem Gehäuse 70.
[0051] Bevor im Einzelnen auf die weiteren in Fig. 2 und 3 gezeigten Komponenten des Hauptschlosses
10 eingegangen wird, soll nachfolgend die Funktion des Schlosses unter Bezugnahme
auf Fig. 6 erläutert werden.
[0052] Fig. 6 zeigt das in Fig. 1 bis 5 gezeigte Schloss in unterschiedlichen Stufen der
durch das Schloss realisierten Ablaufsteuerung zur selbsttätigen Verriegelung des
Schlosses. Der besseren Übersichtlichkeit halber sind in Fig. 6 nur einige Schlosskomponenten
mit Bezugszeichen versehen.
[0053] Ursprünglich befindet sich das Schloss in der in Fig. 2 gezeigten Schaltstellung,
in der sich die Schlossfalle 20 in der ausgefahrenen Stellung, das Verriegelungselement
22 in der Entriegelungsstellung und das Sicherungselement 62 in der Sicherungsstellung
befindet.
[0054] Das Übertragungselement 30 und das damit gekoppelte Verriegelungselement 22 sind
in der in Fig. 2 gezeigten Schaltstellung des Schlosses durch die auf das Übertragungselement
30 wirkenden Kräfte so vorgespannt, dass das Verriegelungselement 22 in die Verriegelungsstellung
gedrängt wird. Das Verriegelungselement 22 wird entgegen dieser Vorspannung durch
das Sicherungselement 62 in der Entriegelungsstellung gehalten, da das Sicherungselement
62 mit der Kante 64 eine in Richtung des Pfeils 48 wirksame Hinterschneidung bildet
und dadurch eine Verschiebung des Übertragungselements 30 in Antriebsrichtung des
Übertragungselements 30 blockiert.
[0055] Das Übertragungselement 30 und die auf das Übertragungselement 30 einwirkende Vorspannungskraft
lasten dabei im Bereich der Kante 64 auf dem Sicherungselement 62. Dadurch wird eine
Haftreibungskraft zwischen dem Übertragungselement 30 und dem Sicherungselement 62
erzeugt, die einer Verschiebung des Sicherungselements 62 in Richtung der Entsicherungsstellung,
d.h. in Richtung des Pfeils 80, entgegen wirkt. Eine nur geringe auf das Sicherungselement
62 einwirkende magnetische Anziehungskraft führt deshalb in dieser Schaltstellung
des Schlosses noch nicht zu einem Verbringen des Sicherungselements 62 in die Entsicherungsstellung.
[0056] Wird nun ausgehend von der in Fig. 2 gezeigten Ausgangs-Schaltstellung des Schlosses
der Flügel der Tür oder dergleichen in Richtung seiner innerhalb des Rahmens angeordneten
Schließstellung bewegt, läuft die Schlossfalle 20 an dem das Schließblech tragenden
Holm des Rahmens der Tür auf. Die Schlossfalle 20 weist dazu eine Abschrägung mit
einer in Schwenkrichtung des Flügels auf den Holm des Rahmens zu weisende Schrägfläche
auf, so dass beim Auflaufen der Schlossfalle 20 auf den Holm des Rahmens die Schlossfalle
20 entgegen der Kraft des Federelements 27 in Richtung eines Pfeils 58 in die in Fig.
6a gezeigte eingefahrene Stellung verschoben wird.
[0057] Gleichzeitig läuft die Schlossfalle 20 im Zuge ihrer Verschiebung in die in Fig.
6a gezeigte eingefahrene Stellung an die gegenüber der Verschiebungsrichtung der Schlossfalle
20 leicht abgeschrägte Anlaufschräge 56 des Übertragungselements 30 an, wodurch das
Übertragungselement 30 entgegen der auf das Übertragungselement 30 einwirkenden Vorspannungskraft
in Richtung des Pfeils 60 angehoben wird.
[0058] Durch diese geringfügige Anhebung des Übertragungselements 30 wird die Kante 64 des
Übertragungselements 30 von dem Sicherungselement 62 abgehoben, so dass zwischen beiden
Elementen eine in Fig. 6a gezeigte Luft 90 entsteht. Es besteht somit in der in Fig.
6a gezeigten Schaltstellung keine Haftreibung mehr zwischen dem Sicherungselement
62 und dem Übertragungselement 30, d.h. das Sicherungselement 62 wird in der in Fig.
6a gezeigten Schlossstellung nicht mehr durch Reibung in der Sicherungsstellung gehalten.
Das Sicherungselement 62 kann somit durch das rahmenseitige dauermagnetische Auslöseelement
angezogen und in Richtung des Pfeils 80 in die Entriegelungsstellung gebracht werden,
so dass das Schloss die in Fig. 6b gezeigte Schaltstellung annimmt.
[0059] In der Realität können das Anheben des Übertragungselements 30 und das Anziehen des
Sicherungselements 62 durch das rahmenseitige dauermagnetische Auslöseelement zeitlich
sehr schnell erfolgen, so dass das Schloss praktisch augenblicklich die in Fig. 6b
gezeigte Schaltstellung einnimmt. Der in Fig. 6a gezeigte Zwischenzustand dient somit
in erster Linie der Erläuterung des Funktionsprinzips des Schlosses.
[0060] Fig. 6d zeigt eine vergrößerte Ansicht des in Fig. 6b gezeigten, in der Entsicherungsstellung
befindlichen Sicherungselements 62. Wie in Fig. 6d gezeigt, befindet sich das Sicherungselement
62 in dieser Stellung außerhalb der Bewegungsbahn der Kante 64 des Übertragungselements
30, so dass das Übertragungselement 30 und das damit gekoppelte Verriegelungselement
22 in dieser Schaltstellung des Schlosses nicht mehr durch das Sicherungselement 62
in der Entriegelungsstellung gehalten sind. Allerdings bildet in der in Fig. 6b und
Fig. 6d gezeigten Schlossstellung die in der eingefahrenen Stellung befindliche Schlossfalle
20 eine Hinterschneidung mit der Anlaufschräge 56, die das Übertragungselement 30
und das Verriegelungselement 22 in der Entriegelungsstellung hält.
[0061] Dieses durch die Schlossfalle 20 bewirkte Halten des Übertragungselements 30 und
des Verriegelungselements 22 wird erst dann aufgehoben, wenn der Flügel der Tür so
weit in den Rahmen eingeschwenkt ist, dass die Schlossfalle 20 eine mit der Schlossfalle
20 korrespondierende Ausnehmung in einem rahmenseitigen Schließblech erreicht. Die
Schlossfalle 20 fährt dann zumindest teilweise in diese Öffnung ein und gelangt somit
wieder in ihre ausgefahrene Stellung. Diese Schlossstellung ist in Fig. 6c gezeigt.
Da sich das Sicherungselement 62 dabei weiterhin in dem Beeinflussungsbereich des
rahmenseitigen dauermagnetischen Auslöseelements befindet, ist das Sicherungselement
62 weiterhin entgegen der Kraft des Federelements 78 (siehe Fig. 6a) in der Entsicherungsstellung
gehalten, in der es das Übertragungselement 30 wie in Fig. 6d gezeigt nicht blockiert.
[0062] Mit dem Wieder-Ausfahren der Schlossfalle 20 erfolgt somit ein vollständiges Freigeben
des Übertragungselements 30 in der in Fig. 6c gezeigten Schaltstellung. Das Übertragungselement
30 kann sich somit, wie in Fig. 6c gezeigt, im Wesentlichen frei in Richtung des Pfeils
48 bewegen, wodurch der Schwenkhebel 34 nach unten verschwenkt und das Verriegelungselement
22 wie in Fig. 6c gezeigt in die Verriegelungsstellung verstellt wird. Die Verriegelung
des Schlosses erfolgt dabei selbsttätig aufgrund der auf das Übertragungselement 30
und das damit gekoppelte Verriegelungselement 22 einwirkenden Vorspannungskraft. Aus
der in Fig. 6c gezeigten verriegelten Schaltstellung kann der Flügel nicht ohne vorheriges
Entriegeln wieder in die geöffnete Stellung verschwenkt werden.
[0063] Das in Fig. 6c gezeigte selbsttätig verriegelte Schloss kann wieder entriegelt werden,
indem der Drücker 14 (Fig. 1 und 2) des Schlosses nach unten gedrückt wird. Das Hauptschloss
10 umfasst dazu eine Drückernuss 92, die mit dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Drücker
14 gekoppelt ist. Diese Drückernuss 92 ist so mit dem Übertragungselement 30 gekoppelt,
dass beim Drehen des Drückers 14 nach unten in Richtung eines Pfeils 94 (Fig. 2) das
Übertragungselement 30 in Richtung des Pfeils 60 verschoben wird, wodurch das mit
dem Übertragungselement 30 über den Schwenkhebel 34 gekoppelte Verriegelungselement
22 in die Entriegelungsstellung zurückgefahren wird.
[0064] Beim Drehen des Drückers 14 in Richtung des Pfeils 94 wird gleichzeitig ein Kopplungselement
98 in Richtung eines Pfeils 100 verschwenkt, wodurch die Schlossfalle 20 in die eingefahrene
Stellung gebracht wird.
[0065] Die Drückernuss 92 weist einen Leerlauf gegenüber dem Übertragungselement 30 und
der Schlossfalle 20 auf, der derart ausgestaltet ist, dass der betätigte Drücker 14
in seine horizontale Ausgangsstellung zurückkehren kann, ohne dass dabei eine Zwangsführung
der Schlossfalle 20 oder des Übertragungselements 30 über den Drücker 14 erfolgt.
[0066] Ist das Verriegelungselement 22 in der vorstehend beschriebenen Weise über den Drücker
14 wieder in die Entriegelungsstellung gebracht, ist das Schloss entriegelt und der
Flügel kann wieder drehgeöffnet werden. Das Sicherungselement 62 entfernt sich beim
Drehöffnen des Flügels aus dem Beeinflussungsbereich des rahmenseitigen dauermagnetischen
Auslöseelements und kehrt somit aufgrund der Beaufschlagung durch das Federelement
78 automatisch wieder in die Sicherungsstellung zurück, in der es mit der Kante 64
des Übertragungselements 30 eine Hinterschneidung bildet, die ein erneutes selbsttätiges
Ausfahren des Verriegelungselements 22 verhindert. Das Schloss nimmt dann, sobald
der Drücker 14 losgelassen wird und in seine horizontale Position zurückkehrt, wieder
die in Fig. 2 gezeigte Schaltstellung ein.
[0067] In der vorstehend beschriebenen Weise kann das Schloss ausgehend von der in Fig.
6c gezeigten selbsttätig verriegelten Schaltstellung jederzeit über den Drücker 14
wieder in die in Fig. 2 gezeigte entriegelte Schaltstellung überführt werden. Um eine
solche Entriegelung zu verhindern und somit die geschlossene Tür oder dergleichen
vor einem unbefugtem Öffnen zu schützen, ist das Schloss ausgehend von der in Fig.
6c gezeigten Schaltstellung versperrbar. Hierfür weist das Hauptschloss 10 eine wie
in Fig. 2 und 3 dargestellte Ausnehmung 106 auf, in die ein in Fig. 2 und 3 nicht
dargestellter und über einen Schlüssel manuell betätigbarer Schließzylinder 12 (Fig.
1) eingesetzt ist.
[0068] Die in Fig. 2 und 3 gestrichelt gezeichnete Schließnase 107 des Schließzylinders
12 (Fig. 1) beschreibt beim Drehen des Schlüssels durch einen Benutzer die in Fig.
2 und 3 durch eine Linie 108 angedeuteten Kreisbahn. Beim Drehen des Schlüssels in
Schließrichtung entlang eines Pfeils 110 läuft die Schließnase 107 dabei auf einer
in dem Schlossgehäuse 26 gelagerten Wippe 112 an und hebt diese Wippe entgegen der
Vorspannungskraft eines die Wippe 112 beaufschlagenden Federelements 114 an. Dadurch
gelangt ein rückseitiger Vorsprung 116 (Fig. 3) der Wippe 112 außer Eingriff mit einer
entsprechenden ersten Ausnehmung 118 (Fig. 3) eines in dem Gehäuse 26 entlang eines
Doppelpfeils 120 verschiebbar gelagerten Sperrelements 122, wodurch eine durch die
Wippe 112 bewirkte Fixierung des Sperrelements 122 aufgehoben wird. Beim weiteren
Drehen des Schlüssels in Richtung des Pfeils 110 läuft die Schließnase 107 sodann
an einem ersten zapfenförmigen Vorsprung 126 des Sperrelements 122 auf, wodurch das
Sperrelement 122 in Richtung eines Pfeils 124 in eine Versperrstellung gedrängt wird.
[0069] In Fig. 2 befindet sich das Verriegelungselement 22 in der Entriegelungsstellung,
in der das Sperrelement 122 nicht in die Sperrposition gebracht werden kann, weil
bei dem Versuch ein rückseitiger Sperrzapfen 128 (Fig. 3) des Sperrelements 122 an
einer vertikalen Kante des Übertragungselements 30 aufläuft und durch diese Kante
blockiert wird. In der in Fig. 6c gezeigten Verriegelungsstellung ist das Übertragungselement
30 jedoch in Richtung des Pfeils 48 verschoben, so dass der Sperrzapfen 128 des Sperrelements
122 in eine korrespondieren Ausnehmung 130 (siehe Fig. 3 und 4a) des Übertragungselements
30 einlaufen kann. In dieser Sperrposition blockiert der Sperrzapfen 128 das Übertragungselement
30, so dass ein Entriegeln des Schlosses über den Drücker 14 verhindert wird und das
Schloss somit wirksam versperrt ist. Das in die Sperrposition gebrachte Sperrelement
122 wird dadurch in der Sperrposition gehalten, dass der Vorsprung 116 (Fig. 3) der
federbeaufschlagten Wippe 112 in eine zweite Ausnehmung 132 (Fig. 3) des Sperrelements
122 einrastet.
[0070] Um das Schloss wieder zu entsperren, muss der Schlüssel in Richtung eines Pfeils
134 (Fig. 2) gedreht werden, wobei die Schließnase 107 des Schließzylinders zunächst
wieder die Wippe 112 anhebt und außer Eingriff mit dem Sperrelement 122 bringt und
anschließend an einem zweiten Vorsprung 136 des Sperrelements 122 angreift, um das
Sperrelement 122 wieder in die in Fig. 2 gezeigte Entsperrposition zu bringen, in
der es das Übertragungselement 30 freigibt. Anschließend kann das Schloss wieder über
den Drücker 14 entriegelt werden.
[0071] Ausgehend von der in Fig. 6c gezeigten verriegelten und entsperrten Schaltstellung
des Schlosses kann das Schloss aber auch über den Schließzylinder 12 durch weiteres
Drehen des Schlüssels entgegen der Sperrrichtung in Richtung des Pfeils 134 entriegelt
werden. Hierzu weist das Schloss einen vorstehend bereits angesprochenen Wechselhebel
44 auf, der an einem Ende über den zapfenförmigen Vorsprung 46 des Übertragungselements
30 drehbar mit dem Übertragungselement 30 gekoppelt ist und an seinem anderen Ende
einen Betätigungsabschnitt 138 aufweist, der bei entsperrtem Schloss in die Bewegungsbahn
der Schließnase 107 des Schließzylinders 12 eingreift. Durch Drehen des Schlüssels
in Richtung des Pfeils 134 ist der Wechselhebel 44 dadurch in Richtung eines Pfeils
140 verschiebbar, wobei das Übertragungselement 30 in Richtung des Pfeils 60 angehoben
und das Schloss entriegelt wird. Beim Versperren des Schlosses wird der Wechselhebel
44 von dem Sperrelement 122 in Richtung des Pfeils 124 mitgenommen und gelangt dabei
aus der Bewegungsbahn der Schließnase 107 des Schließzylinders 12. Der Wechselhebel
44 weist ferner einen Vorsprung 142 auf, der mit einer entsprechenden Ausnehmung 144
(Fig. 3) des Gehäuses 26 eine Kulissenführung für den Wechselhebel 44 bildet.
[0072] Das Hauptschloss 10 weist ferner eine Rückdrücksicherung für das in der Verriegelungsstellung
befindliche Verriegelungselement 22 auf. Diese wird durch einen an dem Übertragungselement
30 vorgesehenen Vorsprung 146 (Fig. 3 und 4a) bewirkt, der beim Verbringen des Verriegelungselements
22 in die Verriegelungsstellung in eine entsprechende an der Rückseite des Verriegelungselements
22 vorgesehene Ausnehmung des Verriegelungselements 22 einläuft und ein Zurückdrücken
des Verriegelungselements 22 in die Entriegelungsstellung verhindert, so dass das
Verriegelungselement 22 nur über das Übertragungselement 30 wieder zurück in die Entriegelungsstellung
verstellbar ist und eine unbefugte oder ungewollte Entriegelung des Schlosses über
eine Manipulation an dem Verriegelungselement 22 vermieden wird.
[0073] Fig. 7 und Fig. 8 zeigen das obere Nebenschloss 16 des in Fig. 1 bis 6 gezeigten
Schlosses im Detail.
[0074] Das Nebenschloss 16 umfasst eine weitere Schlossfalle 20', die in einem Gehäuse 26'
des Nebenschlosses 16 in Richtung eines Doppelpfeils 148 zwischen einer ausgefahrenen
und einer eingefahrenen Stellung verschiebbar gelagert ist. Die Schlossfalle 20' ist
dabei durch ein Federelement 150 in Richtung ihrer in Fig. 7 gezeigten ausgefahrenen
Stellung vorgespannt und weist eine Anlaufschräge auf, die eine in Schwenkrichtung
des Flügels zu dem das Schließblech tragenden Holm des Rahmens weisende Schrägfläche
umfasst. Die Schlossfalle 20' läuft so beim Schließen der Tür mit ihrer Schrägfläche
gegen den Holm des Rahmens auf und wird dadurch in Richtung ihrer eingefahrenen Stellung
gedrückt.
[0075] Das Nebenschloss 16 umfasst ferner ein Verriegelungselement 22', das zwischen einer
Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung verstellbar in dem Gehäuse 26'
gelagert ist. Das Verriegelungselement 22' ist als um eine gehäusefeste Schwenkachse
152 verschwenkbarer Schwenkhaken ausgebildet. Der in Fig. 7 und 8 beispielhaft dargestellte
Schwerpunkt 154 des Verriegelungselements 22' ist dabei so außerhalb der Schwenkachse
152 angeordnet, dass der Schwenkhaken 22' durch die auf ihn einwirkende Schwerkraft
aus seiner in Fig. 7 dargestellten Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung
gedrängt wird, die in Fig. 7 durch gestrichelte Linien angedeutet ist.
[0076] In der Verriegelungsstellung kann das Verriegelungselement 22' in eine entsprechende
Ausnehmung eines rahmenseitigen Schließblechs einfahren und dabei aufgrund seiner
hakenförmigen Ausgestaltung neben einer in senkrechter Richtung zur Flügelebene wirksamen
Hinterschneidung mit dem Rahmen auch eine Hinterschneidung mit dem Rahmen bilden,
die in Richtung eines Pfeils 156 wirksam ist, wodurch eine besonders sichere Verriegelung
der Tür erreicht wird.
[0077] Das Verriegelungselement 22' ist über ein zapfenförmiges Kopplungselement 158 antriebswirksam
mit einem plattenförmigen Übertragungselement 30' des Nebenschlosses 16 gekoppelt,
das in Richtung eines Doppelpfeils 159 verschiebbar in dem Gehäuse 26' gelagert ist.
Das Verriegelungselement 22' und das Übertragungselement 30' sind dabei über das Kopplungselement
158 so miteinander gekoppelt, dass das Verriegelungselement 22' durch Verschieben
des Übertragungselements 30' in Richtung eines Pfeils 160 in Richtung seiner Verriegelungsstellung
bewegbar ist und umgekehrt bei einem Wieder-Einfahren des Verriegelungselements 22'.
[0078] Das Übertragungselement 30' spannt dabei durch seine Gewichtskraft das Verriegelungselement
22' zusätzlich in Richtung der Verriegelungsstellung vor. An seinem unteren Ende liegt
das Übertragungselement 30' über einen Auflageabschnitt 162 auf einem Ende der in
Fig. 7 gestrichelt dargestellten Treibstange 18 auf, die mit dem in Fig. 2 bis 6 gezeigten
Übertragungselement 30 des Hauptschlosses 10 verbunden ist. Aufgrund dieser Kopplung
werden das Verriegelungselement 22 des Hauptschlosses 10 und das Verriegelungselement
22' des Nebenschlosses 16 gleichermaßen durch die Schlossfalle 20 des Hauptschlosses
10 bzw. das Sicherungselement 62 in der Entriegelungsstellung gehalten.
[0079] Im Zuge der selbsttätigen Verriegelung des Hauptschlosses 10 wird die Treibstange
18 in Richtung eines Pfeils 164 nach unten bewegt, so dass das Übertragungselement
30' nicht mehr durch die Treibstange 18 in der in Fig. 7 gezeigten Stellung gehalten
wird und somit das Verriegelungselement 22' selbsttätig in die Verriegelungsstellung
gelangt.
[0080] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Nebenschloss 16 so dimensioniert, dass
allein schon durch die von dem Nebenschloss 16 bzw. dessen Komponenten selbst ausgehenden
Kräfte das Verriegelungselement 22' selbsttätig in die Verriegelungsstellung gelangt.
Neben dem Eigengewicht des Verriegelungselements 22' und des Übertragungselements
30' weist das Nebenschloss 16 hierzu ein Federelement 166 auf, das das Übertragungselement
30' aus der in Fig. 7 gezeigten Ruhestellung in Richtung des Pfeils 160 drängt. Über
den Auflageabschnitt 162 werden die von dem Nebenschloss 16 ausgehenden Kräfte hierbei
an das Hauptschloss 10 übertragen, wo sie das Verriegelungselement 22 des Hauptschlosses
10 zusätzlich in Richtung der Verriegelungsstellung drängen.
[0081] Die Schlossfalle 20' des Nebenschlosses 16 ist über einen Schwenkhebel 168 mit dem
Übertragungselement 30' derart gekoppelt, dass bei einer Betätigung des Drückers 14
(Fig. 1 und 2) und einer damit einhergehenden Bewegung der Treibstange 18 und des
Übertragungselements 30' in Richtung eines Pfeils 169 (Fig. 7) die Schlossfalle 20'
entgegen der Kraft des Federelements 150 in die eingefahrene Stellung gebracht wird.
Beim Loslassen des Drückers 14 kehrt die Schlossfalle 20' mittels der Kraft des Federelements
150 automatisch wieder in die in Fig. 2 gezeigte ausgefahrene Stellung zurück.
[0082] Die Schlossfalle 20' des Nebenschlosses 16 dient dazu, die Position des Flügels der
Tür im Bereich des Nebenschlosses 16 beim Zufallen des Flügels so zu fixieren, dass
das Verriegelungselement 22' frei und ohne Reibung in die zugeordnete Öffnung des
rahmenseitigen Schließbleches einfahren kann. Dadurch wird die Zuverlässigkeit und
Sicherheit der selbsttätigen Verriegelung weiter erhöht.
[0083] Auch das Verriegelungselement 22' des Nebenschlosses 16 weist eine Rückdrücksicherung
auf. Hierzu ist das zapfenförmige Kopplungselement 158 nicht nur jeweils in einer
Kulisse 170, 172 des Schwenkhakens 22' und des Übertragungselements 30' zwangsgeführt,
sondern zusätzlich in einer Kulisse 174 (Fig. 8) des Gehäuses 26'. Die Kulisse 174
des Gehäuses 26' ist dabei so ausgestaltet, dass sie in Verriegelungsstellung des
Verriegelungselements 22' eine Hinterschneidung mit dem zapfenförmigen Kopplungselement
158 bildet, die einem Zurückdrücken des Verriegelungselements 22' von außen entgegen
wirkt. Das Verriegelungselement 22' kann somit nur über das Übertragungselement 30'
wieder in die Entriegelungsstellung gebracht werden.
[0084] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel übernehmen die Schlossfalle 20 und das Sicherungselement
62 des Hauptschlosses 10 die Funktion, die Verriegelungselemente 22, 22' in der Verriegelungsstellung
zu halten. Natürlich wäre es im Rahmen der Erfindung auch möglich, auch die Schlossfalle
20' des Nebenschlosses 16 so auszugestalten, dass sie in der eingefahrenen Stellung
die Verriegelungselemente 22, 22' in der Entriegelungsstellung hält. Ferner könnte
zusätzlich oder alternativ zu dem Hauptschloss 10 auch eines der Nebenschlösser 16
mit einem Sicherungselement 62 ausgestattet werden.
Bezugszeichenliste
[0085]
- 10
- Hauptschloss
- 12
- Schließzylinder
- 14
- Drücker
- 16
- Nebenschloss
- 18
- Treibstange
- 20, 20'
- Schlossfalle
- 22, 22'
- Verriegelungselement
- 24
- Doppelpfeil
- 26,26'
- Gehäuse
- 27
- Federelement
- 28
- Doppelpfeil
- 30, 30'
- Übertragungselement
- 32
- Doppelpfeil
- 34
- Schwenkhebel
- 36
- Vorsprung
- 38
- Langloch
- 40
- Vorsprung
- 42
- Auskehlung
- 44
- Wechselhebel
- 46
- Vorsprung
- 48, 50, 52
- Pfeil
- 54
- Kopplungsabschnitt
- 56
- Anlaufschräge
- 58, 60
- Pfeil
- 62
- Sicherungselement
- 64
- Kante
- 66
- Ausnehmung
- 68
- Vorsprung
- 70
- Gehäuse
- 72
- Beeinflussungsabschnitt
- 74
- Blockierabschnitt
- 76
- Doppelpfeil
- 78
- Federelement
- 80
- Pfeil
- 82
- Ausnehmung
- 84
- Vorsprung
- 90
- Luft
- 92
- Drückernuss
- 94
- Pfeil
- 98
- Kopplungselement
- 100
- Pfeil
- 106
- Ausnehmung
- 107
- Schließnase
- 108
- Linie
- 110
- Pfeil
- 112
- Wippe
- 114
- Federelement
- 116
- Vorsprung
- 118
- Ausnehmung
- 120
- Doppelpfeil
- 122
- Sperrelement
- 124
- Pfeil
- 126
- Vorsprung
- 128
- Sperrzapfen
- 130
- Ausnehmung
- 132
- Ausnehmung
- 134
- Pfeil
- 136
- Vorsprung
- 138
- Betätigungsabschnitt
- 140
- Pfeil
- 142
- Vorsprung
- 144
- Ausnehmung
- 146
- Vorsprung
- 148
- Doppelpfeil
- 150
- Federelement
- 152
- Schwenkachse
- 154
- Schwerpunkt
- 156
- Pfeil
- 158
- Kopplungselement
- 159
- Doppelpfeil
- 160
- Pfeil
- 162
- Auflageabschnitt
- 164
- Pfeil
- 166
- Federelement
- 168
- Schwenkhebel
- 169
- Pfeil
- 170, 172, 174
- Kulisse
1. Schloss mit
- zumindest einer Schlossfalle (20, 20'), die zwischen einer ausgefahrenen und einer
eingefahrenen Stellung verschiebbar gelagert ist,
- zumindest einem Verriegelungselement (22, 22'), das zwischen einer Verriegelungsstellung
und einer Entriegelungsstellung verstellbar ist,
- zumindest einem Sicherungselement (62), das mittels einer zwischen dem Sicherungselement
(62) und einem rahmenseitigen Auslöseelement wirkenden magnetischen Anziehungs-oder
Abstoßungskraft zwischen einer Sicherungsstellung und einer Entsicherungsstellung
verstellbar ist,
wobei das Verriegelungselement (22, 22') durch das in der Sicherungsstellung befindliche
Sicherungselement (62) in der Entriegelungsstellung gehalten wird,
wobei das Verriegelungselement (22, 22') durch die in der eingefahrenen Stellung befindliche
Schlossfalle (20, 20') in der Entriegelungsstellung gehalten wird und
wobei das Verriegelungselement (22, 22') selbsttätig aus der Entriegelungsstellung
in die Verriegelungsstellung verstellbar ist, wenn sich die Schlossfalle (20, 20')
in der ausgefahrenen Stellung und das Sicherungselement (62) in der Entsicherungsstellung
befinden.
2. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass in der ausgefahrenen Stellung der Schlossfalle (20, 20') das Sicherungselement (62)
durch eine auf das Sicherungselement (62) einwirkende Kraft und/oder durch eine Hinterschneidung
in der Sicherungsstellung gehalten ist und das Sicherungselement (62) durch Verbringen
der Schlossfalle (20, 20') in die eingefahrene Stellung von der auf das Sicherungselement
(62) einwirkenden Kraft entlastbar bzw. von der Hinterschneidung entkoppelbar ist.
3. Schloss nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass in der ausgefahrenen Stellung der Schlossfalle (20, 20') ein Übertragungselement
(30, 30') vorgesehen ist, das das Sicherungselement (62) oder ein mit dem Sicherungselement
(62) gekoppeltes Element berührt und eine Haftreibungskraft auf das Sicherungselement
(62) oder das mit dem Sicherungselement (62) gekoppelte Element ausübt, die das Sicherungselement
(62) in der Sicherungsstellung hält, wobei das Übertragungselement (30, 30') durch
Verbringen der Schlossfalle (20, 20') in die eingefahrene Stellung außer Kontakt mit
dem Sicherungselement (62) oder dem mit dem Sicherungselement (62) gekoppelten Element
bringbar ist.
4. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das in der Entsicherungsstellung befindliche Sicherungselement (62) in Richtung der
Sicherungsstellung vorgespannt ist, insbesondere durch ein mit dem Sicherungselement
(62) gekoppeltes Federelement (78).
5. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das in der Sicherungsstellung befindliche Sicherungselement (62) oder ein mit dem
Sicherungselement (62) gekoppeltes Element eine Hinterschneidung mit dem in der Entriegelungsstellung
befindlichen Verriegelungselement (22, 22') oder einem mit dem Verriegelungselement
gekoppelten Element (30) bildet, um das Verriegelungselement (22, 22') in der Entriegelungsstellung
zu halten.
6. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die in der eingefahrenen Stellung befindliche Schlossfalle (20, 20') oder ein damit
gekoppeltes Element eine Hinterschneidung mit dem in der Entriegelungsstellung befindlichen
Verriegelungselement (22, 22') oder einem mit dem Verriegelungselement (22, 22') gekoppelten
Element (30) bildet, um das Verriegelungselement (22, 22') in der Entriegelungsstellung
zu halten.
7. Schloss nach Anspruch 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss ein Übertragungselement (30, 30') umfasst, das mit dem Verriegelungselement
(22, 22') antriebswirksam gekoppelt ist, wobei in der Entriegelungsstellung des Verriegelungselements
(22, 22') die in der eingefahrenen Stellung befindliche Schlossfalle (20, 20') und
das in der Sicherungsstellung befindliche Sicherungselement (62) jeweils eine in Antriebsrichtung
des Übertragungselements (30, 30') wirksame Hinterschneidung mit dem Übertragungselement
(30, 30') bilden, um das Verriegelungselement (22, 22') in der Entriegelungsstellung
zu halten.
8. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das in der Entriegelungsstellung befindliche Verriegelungselement (22, 22') durch
die auf das Verriegelungselement (22, 22') und/oder auf ein mit dem Verriegelungselement
(22, 22') gekoppeltes Element (30, 30') einwirkende Schwerkraft und/oder durch eine
auf das Verriegelungselement (22, 22') und/oder auf ein mit dem Verriegelungselement
gekoppeltes Element (30, 30') einwirkende Federkraft in Richtung der Verriegelungsstellung
vorgespannt ist.
9. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das in der Verriegelungsstellung befindliche Verriegelungselement (22, 22') gegen
ein Zurückdrücken gesichert ist, insbesondere durch eine in Richtung der Entriegelungsstellung
des Verriegelungselements (22, 22') wirksame Hinterschneidung zwischen dem Verriegelungselement
(22, 22') und einem mit dem Verriegelungselement (22, 22') gekoppelten Übertragungselement
(30, 30').
10. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (22, 22') zumindest einen Sperrriegel und/oder einen Schwenkhaken
umfasst.
11. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss ein Hauptschloss (10) und wenigstens ein mit dem Hauptschloss (10) gekoppeltes
Nebenschloss (16) umfasst.
12. Schloss nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Hauptschloss (10) und/oder Nebenschloss (16) jeweils ein Verriegelungselement
(22, 22') zugeordnet ist.
13. Schloss nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss mehrere Schlossfallen (20, 20') umfasst, die jeweils dem Hauptschloss
(10) oder dem Nebenschloss (16) zugeordnet sind und die jeweils zwischen einer eingefahrenen
Stellung und einer ausgefahrenen Stellung verschiebbar gelagert sind.
14. Schloss nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass einem Hauptschloss (10) und/oder einem Nebenschloss (16) des Schlosses jeweils sowohl
ein Verriegelungselement (22, 22') als auch eine zwischen einer ausgefahrenen und
einer eingefahrenen Stellung verschiebbar gelagerte Schlossfalle (20, 20') zugeordnet
ist, wobei dem Verriegelungselement (22, 22') und der Schlossfalle (20, 20') jeweils
eine Ausnehmung eines dem Schloss zugeordneten Rahmens zugeordnet ist, in welche das
in der Verriegelungsstellung befindliche Verriegelungselement (22, 22') oder die in
der ausgefahrenen Stellung befindliche Schlossfalle (20, 20') bei geschlossenem Flügel
eingreift, wobei das Verriegelungselement (22, 22') und die Schlossfalle (20, 20')
so gegenseitig angeordnet sind, dass die zumindest teilweise in die der Schlossfalle
(20, 20') zugeordnete Ausnehmung des Rahmens eingefahrene Schlossfalle (20, 20') den
Flügel in einer Stellung hält, in der das Verriegelungselement (22, 22') im Wesentlichen
reibungsfrei, insbesondere mit Spiel, in die dem Verriegelungselement (22, 22') zugeordnete
Ausnehmung des Rahmens einfahrbar ist.
15. Tür mit einem in einem Flügel der Tür angeordneten Schloss nach zumindest einem der
Ansprüche 1 bis 14 und einem in einem Rahmen der Tür angeordneten rahmenseitigen Auslöseelement,
wobei das Sicherungselement (62) des Schlosses beim Schließen des Flügels der Tür
mittels einer zwischen dem Sicherungselement (62) und dem rahmenseitigen Auslöseelement
wirkenden magnetischen Anziehungs- oder Abstoßungskraft selbsttätig von seiner Sicherungsstellung
in die Entsicherungsstellung bringbar ist.