[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der gasisolierten Hochspannungsschaltanlagen (GIS)
und betrifft insbesondere einen Lasttrenner, im Englischen ,on-load disconnector'
genannt, mit einem beweglichen ersten Kontaktelement und einem beweglichen zweiten
Kontaktelement.
[0002] Unter Hochspannungsschaltanlagen werden Schaltanlagen verstanden, die für Nennspannungen
von 1 kV oder höher, insbesondere von 75 kV oder höher konfiguriert sind.
[0003] Bei Lasttrennern wird zwischen zwei Typen unterschieden, sogenannten ,bus-charging'-Trennem
und sogenannten ,bus-transfer'-Trennern. Während beim ,bus-charging'-Trenner die Unterbrechung
kapazitiver Ströme im Vordergrund steht, richtet sich der ,bus-transfer'-Trenner auf
Trennsituationen, welche beim Schaltfällen eintreffen, bei denen ein Wechsel von einer
ersten Sammelschiene auf eine zweite Sammelschiene im Nennbetrieb durchgeführt werden
soll. Trenner, insbesondere Lasttrenner, werden sowohl im Falle von "Bus-transfer"
Schalthandlungen als auch von "Bus-charging" Schalthandlungen eingesetzt.
[0004] Wird beispielsweise bei gasisolierten (GIS-) Schaltanlagen mit einer Doppelsammelschiene
die Sammelschiene gewechselt, so treten im Nominalbetrieb (Nennbetrieb) induzierte
Spannungen und Ausgleichsströme auf, welche eine gewisse Abschaltleitung des (Last-)trenners
erfordern. Im Nennbetrieb treten bei einer gegebenen Nennspannung und einem gegebenen
Nennstrom bedingt durch ein sogenanntes Kuppelfeld, im Englischen auch ,coupler bay'
genannt, beim Öffnen des Lasttrenners allein aufgrund der Impedanzen der zwischen
den beiden Sammelschienen gebildeten Stromschleife nicht zu vernachlässigbaren Ausgleisströmen
auf.
[0005] Beim Öffnen des (Last-)Trenners entsteht zwischen dem beweglichen Kontakt und dem
feststehenden Kontakt ein Lichtbogen. Je nach Schaltfall entstehen zudem vorübergehende
Überspannungen (VFT's) mit sehr hoher Frequenz (in der Größenordnung von MHz), die
für die angeschlossenen Einrichtungen der Schaltanlage schädlich sein können. Je schneller
ein Lasttrenner arbeitet, desto weniger Lichtbogenzündungen treten auf. Daher wird
ein mit hoher Geschwindigkeit bewegbarer beweglicher Lichtbogenkontakt angestrebt,
um einen feststehenden Lichtbogenkontakt zu kontaktieren bzw. zu dekontaktieren. Der
bewegliche Lichtbogenkontakt wird mitunter auch Übergangsstromkontakt genannt. Unmittelbar
nach der Verbindung dieser Lichtbogenkontakte können die Dauerstromkontakte (Nennstromkontakte)
des beweglichen Trennerkontakts und des stationären Trennerkontakts ohne Zünden von
Lichtbögen und daher verschleissfrei aneinander angenähert und elektrisch miteinander
verbunden werden.
[0006] Im Fall eines (Last-)trenners müssen die für das Trennen bzw. Verbinden der Sammelschienen
verwendeten jeweiligen Trennschalter je nach Anforderungen an die Schaltanlage auch
in Gegenwart dieser induzierten Spannungen und Ausgleichsströme wiederholt zuverlässig
und verschleißfrei schalten können. Bei gasisolierten Schaltanlagen liegen diese induzierten
Spannungen normalerweise nicht über 20 Volt. Die Ströme werden dabei auf maximal 80%
des Nennstroms geschätzt. In besonderen Fällen, bei denen die Sammelschienen oder
die Schaltfelder stärker voneinander beabstandet sind und/oder je nach Ausgestaltung
und Anzahl der Kuppelfelder, können die Stromschleifen - und entsprechend auch die
induzierten Spannungen - größer als allgemein für (Last-)trennschalter üblich werden.
Diese induzierte Spannung im Nennbetrieb kann beispielsweise bei gasisolierten Schaltfeldern,
die mit einer Freiluftanlage kombiniert sind, je nach Schaltanlage beispielsweise
bis auf bis zu 300 V ansteigen. Daher besteht ein Bedarf an einem (Last)trennschalter
der auch unter erhöhten Anforderungen zuverlässig und verschleißfrei schaltet.
[0007] Zu diesem Zweck existieren etwa Hochspannungs-(Last)trenner, die einen Festkontakt
und ein Trennerrohr als beweglichen Kontakt aufweisen. Bei diesen Trennschaltern ist
ein Nachlaufkontakt im Festkontakt integriert, der einen Lichtbogen zu tragen vermag.
Beim Öffnen des Schalters kann sich ein Lichtbogen zwischen dem Trennerrohr und dem
Nachlaufkontakt bilden. Dadurch, dass solche Trenner zum Tragen eines Lichtbogens
ausgelegt sind, vermögen sie unter einer gewissen Last zu trennen, beispielsweise
bei einer Spannung von 20 V und einem Strom von 1600 A. Solche Trenner sind für viele
Situationen völlig ausreichend. Allerdings treten auch Situationen auf, in denen eine
rasche, zuverlässige und verschleißarme Trennung auch unter höherer Last gewünscht
wird.
[0008] Aus der
DE 600 30 032 T2 ist ein gasisolierter Hochspannungs-Trennschalter mit schnellbeweglichem Kontakt
bekannt. Der Trennschalter weist einen Festkontakt und einen beweglichen Kontakt auf.
Innerhalb des beweglichen Kontakts befindet sich ein Kolben, der von einer Betätigungsstange
betätigt wird. Zwischen jeweiligen Enden des beweglichen Kontakts und dem Kolben sind
zwei Federn angeordnet. Weiter sind zwei Verriegelungssysteme vorgesehen, um den beweglichen
Kontakt in einer axialen Richtung gegenüber dem Kolben festzulegen. Dadurch kann der
bewegliche Kontakt unabhängig von der Betätigungsstange und vom Kolben verschoben
werden.
[0009] Aus der
EP0348645A2 ist eine gasisolierte Schaltanlage mit einem in einen Gegenkontakt einfahrbaren Kontakt
bekannt. Durchzündungen von kleinen Strömen beim Einschalten und Ausschalten von Trennschaltern
können gemäss der
EP0348645A2 dadurch vermieden werden, dass ein durch Federn vorgespannter Schnellspannstift für
eine beschleunigte Kontaktgabe beziehungsweise Unterbrechung sorgt.Vor diesem Hintergrund
wird daher der elektrische Hochspannungstrenner gemäß Anspruch 1 sowie das Verfahren
gemäß Anspruch 15 vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Aspekte sind aus den abhängigen
Ansprüchen, der folgenden Beschreibung und den Figuren ersichtlich.
[0010] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein elektrischer Hochspannungstrenner
ein entlang einer Trennachse bewegliches erstes Kontaktelement mit einem daran befestigten
ersten Einrast-Element; ein entlang der Trennachse bewegliches zweites Kontaktelement
mit einem daran befestigten zweiten Einrast-Element; ein Antriebssystem zum Bewegen
des ersten Kontaktelements in eine Öffnungsrichtung entlang der Trennachse, um den
Trenner zu öffnen; und ein Rückholsystem zum Rückholen des zweiten Kontaktelements
entgegen der Öffnungsrichtung. Das erste und das zweite Einrast-Element sind derart
angeordnet, dass sich die folgende Konfiguration ergibt:
[0011] Bei geschlossenem Trenner sind das erste Einrast-Element und das zweite Einrast-Element
ineinander eingerastet und bilden eine eingerastete Verbindung. Während einer Anfangs-Phase
der Bewegung des ersten Kontaktelements in Öffnungsrichtung bleibt die eingerastete
Verbindung in einem ersten Positionsbereich des ersten Kontaktelements relativ zur
Trennachse zunächst bestehen, so dass das zweite Kontaktelement von dem ersten Kontaktelement
in die Öffnungsrichtung mitgenommen wird. Mit anderen Worten ist beim Öffnen des Trenners
eine Haftkraft der eingerasteten Verbindung in einem ersten Positionsbereich des ersten
Kontaktelements relativ zur Trennachse so gross, das heisst so aufrechterhaltbar,
dass das zweite Kontaktelement von dem ersten Kontaktelement beim Bewegen des ersten
Kontaktelements in die Öffnungsrichtung mitgenommen wird/mitnehmbar ist. Je nach Ausführungsform
des Trenners kann die Haftkraft im Betrieb des Trenners beispielsweise magnetisch
oder über eine geeignete Geometrie (geometrisch) oder aber sowohl mit magnetischen
und geometrischen Mitteln in Kombination aufgebracht werden.
[0012] Anschließend löst sich die eingerastete Verbindung während einer Trenn-Phase der
Bewegung, so dass das zweite Kontaktelement von dem Rückholsystem entgegen der Öffnungsrichtung
zurückgeholt wird, und das zweite Kontaktelement von dem ersten Kontaktelement in
einem zweiten Positions-bereich des ersten Kontaktelements relativ zur Trennachse
getrennt wird. Der Begriff ,Einrasten' wird im Folgenden nicht eng interpretiert,
indem das Einrasten eine mechanische Einrasteinrichtung mit lösbaren, ineinander einrastenden
und entsprechend formschlüssig ausgebildeten Einrastelementen erfordert. Vielmehr
soll der Begriff ,Einrasten' in der Vorliegenden Erfindung dahingehend verstanden
werden, dass das bewegliche erste Kontaktelement relativ zu seinem Gegenkontaktelement
in Richtung der Trennachse eine vordefinierte Position einnimmt und die Überwindung
eines gewissen Widerstandswertes erfordert, um das bewegliche erste Kontaktelement
wieder aus dem ,eingerasteten Zustand' - sprich der eingenommenen ,Rastposition' herauszuholen.
Als Stellvertreter von solchen nicht-mechanischen Alternativen sei an dieser Stelle
beispielsweise eine Magnetverbindung genannt, deren Anziehungskräfte ebenfalls eine
kraftschlüssige Einrastverbindung im Sinn der vorliegenden Erfindung zur Erzeugung
der genannten Haftkraft bilden. Mit anderen Worten ist beim Öffnen des Trenners in
dessen Betriebszustand die Haftkraft der eingerasteten Verbindung in einem an den
ersten Positionsbereich anschließenden zweiten Positionsbereich des ersten Kontaktelements
relativ zur Trennachse lösbar, sprich kräftemässig reduzierbar, so dass das zweite
Kontaktelement von dem Rückholsystem entgegen der Öffnungsrichtung zurückgeholt wird/zurückholbar
ist, und das zweite Kontaktelement von dem ersten Kontaktelement getrennt wird/trennbar
ist.
[0013] Der Trenner kann insbesondere ein Lasttrenner sein.
[0014] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Öffnen eines elektrischen
Hochspannungstrenners in dessen Betriebszustand vorgeschlagen. Der Hochspannungstrenner
umfasst ein erstes Kontaktelement mit einem daran befestigten ersten Einrast-Element;
ein Antriebssystem zum Bewegen des ersten beweglichen Kontaktelements in eine Öffnungsrichtung
entlang der Trennachse relativ zu dem zweiten Kontaktelement hin, um den Trenner zu
öffnen; ein zweites Kontaktelement mit einem daran befestigten zweiten Einrast-Element;
sowie ein Rückholsystem zum Rückholen des zweiten Kontaktelements entgegen der Öffnungsrichtung.
Bei dem Verfahren ist der Trenner zunächst geschlossen, so dass das erste Einrast-Element
und das zweite Einrast-Element ineinander eingerastet sind und eine eingerastete Verbindung
bilden. Das Verfahren umfasst die folgenden Vorgänge beziehungsweise Verfahrensschritte:
- Bewegen das des ersten Kontaktelements in Öffnungsrichtung entlang einer Trennachse
durch einen ersten Positionsbereich des ersten Kontaktelements relativ zur Trennachse
hindurch;
- Aufrechterhalten einer Haftkraft der eingerasteten Verbindung beim Bewegen des ersten
Kontaktelements in die Öffnungsrichtung durch ersten Positionsbereich hindurch, so
dass das zweite Kontaktelement von dem ersten Kontaktelement beim Bewegen des ersten
Kontaktelements in die Öffnungsrichtung mitgenommen wird.
- Lösen der Haltekraft in einem an den ersten Positionsbereich anschließenden zweiten
Positionsbereich des ersten Kontaktelements relativ zur Trennachse; und
- Zurückholen des zweiten Kontaktelementes von dem Rückholsystem entgegen der Öffnungsrichtung,
so dass das zweite Kontaktelement von dem ersten Kontaktelement getrennt wird.
[0015] Der Vorteil des erfindungsgemässen Trenners liegt darin, dass beim Trennen der Lichtbogenkontakte
rasch eine hohe Relativgeschwindigkeit zwischen den Kontaktelementen erreicht werden
kann. Dadurch wird ein rasches Löschen des sich ausbildenden Lichtbogens begünstigt.
In der Folge lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Trenner auch größere Lasten im
Nennbetrieb, beispielsweise Leistungen von 480 kW, wiederholt rasch, zuverlässig und
verschleiß arm schalten.
[0016] Der erfindungsgemäße Trenner unterscheidet sich grundlegend von dem in
DE 600 30 032 T2 beschriebenen Trenner, da in dem dort beschriebenen Trenner lediglich ein Verriegelungssystem
zwischen Teilen eines beweglichen Kontakts beschrieben wird, und der Festkontakt keinerlei
Verriegelungssystem aufweist. Die Einrast-Elemente des erfindungsgemäßen Trenners
erlauben dagegen eine eingerastete Verbindung zwischen Kontaktstücken, die bei geöffnetem
Trenner auf verschiedenen Seiten der Trennstrecke liegen. Beim Öffnungsvorgang des
Trenners wird eines der Kontaktstücke von dem anderen zunächst aufgrund der eingerasteten
Verbindung mitgenommen, und dann werden die Kontaktstücke durch Lösen dieser Verbindung
voneinander getrennt und auseinanderbewegt. Dadurch kann eine besonders hohe Relativbeschleunigung
und -geschwindigkeit der beiden Kontaktstücke erreicht werden. Darüber hinaus sind
in Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung die Kontaktelemente radial gegeneinander
versetzt und kontaktieren sich in im Wesentlichen radialer Richtung, d.h. eher in
radialer als in axialer Richtung, in Bezug auf eine Achse des Trenners.
[0017] Im Weiteren soll die Erfindung anhand von in Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert werden, aus denen sich weitere Vorteile und Abwandlungen ergeben. Dazu zeigen,
jeweils in einer schematischen seitlichen Querschnittsansicht:
- Figur 1
- zeigt einen Hochspannungstrenner gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in geöffnetem
Zustand;
- Figur 2a
- zeigt den Hochspannungstrenner von Figur 1 in geschlossenem Zustand;
- Figur 2b
- zeigt den Hochspannungstrenner von Figur 1 während einer Anfangs-Phase des Trennens
am Ende eines ersten Positionsbereichs des ersten Kontaktelements relativ zur Trennachse;
- Figur 2c
- zeigt den Hochspannungstrenner von Figur 1 während einer Trenn-Phase des Trennens
in einem zweiten Positionsbereich des ersten Kontaktelements relativ zur Trennachse;
- Figur 3
- zeigt einen Hochspannungstrenner gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
während einer Anfangs-Phase des Trennens;
- Figuren 4a und 4b
- zeigen ein erstes bzw. zweites bewegliches Kontaktelement eines Hochspannungstrenners
gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung; und
- Figur 5
- zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Hochspannungstrenners gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, in welcher das erste und zweite bewegliche Kontaktelement sichtbar
ist.
[0018] Figur 1 zeigt einen Hochspannungstrenner 1, genauer einen Hochspannungs-Lasttrenner,
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Der Trenner 1 hat ein Gehäuse 2, welches
ein Innenvolumen 4 definiert. Das Gehäuse kann gasdicht sein, um ein Isoliergas oder
ein Vakuum bzw. einen Niederdruck zu halten. Weiter weist der Trenner 1 auf: einen
ersten Festkontakt 10 (auch als erstes ortsfestes Kontaktstück 10 bezeichnet), ein
Trennerrohr 20, im Folgenden auch als bewegliches erstes Kontaktelement 20 bezeichnet,
ein Antriebssystem beziehungsweise einen Antriebsmechanismus 30 für das Trennerrohr
20 zum Bewegen des Trennerrohr 20 in eine Öffnungsrichtung 7 entlang der Trennachse
relativ zu einem nachfolgend noch detaillierter beschriebenen zweiten Kontaktelement
60 hin, um den Trenner zu öffnen, sowie ein erstes Einrast-Element 40. Diese Elemente
bilden eine erste Seite des Trenners. Weiter weist der Trenner 1 auf: einen zweiten
Festkontakt 50 (auch als zweites ortsfestes Kontaktstück 50 bezeichnet), das vorher
angesprochene beweglich ausgeführte zweite Kontaktelement 60, ein Einrast-Element
70, und ein Rückholsystem 80. Diese Elemente bilden eine zweite Seite des Trenners,
die von der ersten Seite des Trenners durch eine Trennstrecke 9 getrennt ist. Der
Trenner hat eine Achse 8 des Trenners.
[0019] Der erste Festkontakt 10 ist ortsfest gegenüber dem Trennergehäuse angeordnet. Das
bewegliche erste Kontaktelement 20 ist z.B. über einen Schleifkontakt elektrisch mit
dem ersten Festkontakt 10 verbunden. Diese Verbindung besteht unabhängig von dem Bewegungszustand
des beweglichen ersten Kontaktelements 20. An einem distalen Ende (d.h. einem in axialer
Richtung zur Trennstrecke hin bzw. zum anderen, d.h. zweiten Kontaktelement hin angeordneten
Ende) des beweglichen ersten Kontaktelements 20 ist das erste Einrast-Element 40 befestigt.
Das erste Kontaktelement 20 und / oder der erste Festkontakt 10 sind im Wesentlichen
rotationssymmetrisch bzw. mehrheitlich rotationssymmetrisch um die Achse 8 des Trenners
angeordnet. Das erste Kontaktelement 20 und / oder der erste Festkontakt 10 können
insbesondere einen zylinderartigen Abschnitt aufweisen.
[0020] Das bewegliche erste Kontaktelement 20 ist entlang einer Trennachse, welche mit der
Achse 8 des Trenners übereinstimmt, beweglich. Um diese Bewegung zu führen, ist das
bewegliche zweite Kontaktelement 60 durch ein Führungssystem, etwa eine entlang der
Trennachse verlaufende Schiene oder ein Führungsstift, gelagert. Um die Bewegung des
beweglichen ersten Kontaktelements 20 anzutreiben, weist der Antriebsmechanismus 30
eine Spindel 31 auf, die sich entlang der Achse 8 des Trenners erstreckt und um diese
drehbar ist. Zur Drehung der Spindel 31 ist ein Motor und / oder eine Handkurbel vorgesehen
(nicht dargestellt). Ein an dem beweglichen ersten Kontaktelement 20 befestigter Mitnehmer
wirkt mit der Spindel derart zusammen, dass eine Drehung der Spindel 31 um die Achse
8 des Trenners in eine Längsbewegung des beweglichen ersten Kontaktelements 20 entlang
der Achse 8 des Trenners umgewandelt wird.
[0021] Der zweite Festkontakt 50 ist ebenfalls ortsfest gegenüber dem Trennergehäuse angeordnet.
Das bewegliche zweite Kontaktelement 60 ist entlang einer Trennachse, welche mit der
Achse 8 des Trenners übereinstimmt, beweglich. Um diese Bewegung zu führen, ist das
bewegliche zweite Kontaktelement 60 durch ein Führungssystem, etwa eine entlang der
Trennachse verlaufende Schiene oder ein Führungsstift, gelagert. Das Rückholsystem
80 wird durch eine Rückholfeder gebildet, welche an ihrem einen Ende mit dem Gehäuse
2 und an ihrem anderen Ende mit dem beweglichen zweiten Kontaktelement 60 verbunden
ist. Dadurch vermag die Rückholfeder 80 das bewegliche zweite Kontaktelement 60 von
dem ersten Festkontakt 10 weg zu ziehen. Die Rückholfeder 80 ist beispielsweise eine
koaxial um einen starr mit einem Gehäuse des Trenners verbundenen Schaft angeordnete
Spiralfeder. Gemäß einem allgemeinen Aspekt der Erfindung kann es sich bei der Rückholfeder
80 um die einzige auf ein Kontaktelement einwirkende Feder innerhalb des Gehäuses
2 handeln. Innerhalb eines Innenvolumens des Gehäuses 2 ist weiter ein Dämpfungselement
(nicht dargestellt) angeordnet, um die Rückholbewegung zu der Rückholfeder 80 zu dämpfen.
Insbesondere ist das Dämpfungselement angeordnet, um die Rückholbewegung des zweiten
Kontaktelements 60 entgegen der Öffnungsrichtung 7 zu dämpfen. Das Dämpfungselement
kann ölfrei sein, um eine Kontamination des Innenraums des Gehäuses 2 zu reduzieren,
und z.B. eine Ringfeder umfassen. Weiter ist ein Anschlag vorgesehen, der die Bewegung
des beweglichen zweiten Kontaktelements 60 entgegen der Öffnungsrichtung begrenzt.
Weitere Anschläge können auch weitere Bewegung des beweglichen ersten und / oder zweiten
Kontaktelements 20, 60 begrenzen.
[0022] Das bewegliche zweite Kontaktelement 60 ist z.B. über einen Schleifkontakt (nicht
dargestellt) elektrisch mit dem zweiten Festkontakt 50 verbunden. An einem distalen
Ende (d.h. einem in axialer Richtung zur Trennstrecke hin bzw. zum anderen, d.h. ersten
Kontaktelement hin angeordneten Ende) des beweglichen zweiten Kontaktelements 60 ist
das zweite Einrast-Element 70 befestigt. Das zweite Kontaktelement 60 und / oder der
zweite Festkontakt 50 sind im Wesentlichen rotationssymmetrisch um die Achse 8 des
Trenners angeordnet. Das zweite Kontaktelement 60 und / oder der zweite Festkontakt
50 können insbesondere einen zylinderartigen Abschnitt aufweisen. Das zweite Kontaktelement
60 kann auch als Kontakt-Tulpe ausgebildet sein.
[0023] Das erste Einrast-Element 40 und das zweite Einrast-Element 70 sind so ausgelegt,
dass sie ineinander einrasten, wenn sie sich nahe kommen. In dem eingerasteten Zustand
sind die Einrast-Elemente 40 und 70 miteinander mechanisch verbunden. Dieser eingerastete
Zustand ist wieder lösbar. Gemäß einem allgemeinen Aspekt der Erfindung wird der eingerastete
Zustand gelöst, wenn die Einrast-Elemente 40 und 70 mit einer einen Grenzwert überschreitenden
relativen Kraft in Richtung der Trennachse auseinandergezogen werden und so eine Haftkraft
(Haftwirkung) der eingerasteten Verbindung übersteigt. Diese Eigenschaft der Einrast-Elemente
40 und 70 kann beispielsweise durch mechanisches Einschnappen realisiert werden, wie
es in Bezug auf die Figuren 4a bis 5 weiter unten genauer erläutert ist. Alternativ
können auch magnetische Einrast-Elemente vorgesehen werden. Gemäß einem allgemeinen
Aspekt umfassen somit das erste und das zweite Einrast-Element 40 und 70 jeweils einen
Magneten.
[0024] Gemäß einem alternativen allgemeinen Aspekt der Erfindung wird der eingerastete Zustand
durch äußere Einwirkung gelöst. Beispielsweise kann die eingerastete Verbindung durch
einen Elektromagneten erfolgen, der wahlweise ein- und ausschaltbar ist. Gemäß diesem
Aspekt wird die eingerastete Verbindung durch Ausschalten des Elektromagneten gelöst,
so dass die Haftkraft zwischen dem ersten und dem zweiten Einrast-Element 40 und 70
aufgehoben und die eingerastete Verbindung 40,70 gelöst wird. Auch kann die eingerastete
Verbindung durch einen Bolzen erfolgen, der an einem der beiden beweglichen Kontaktelemente
angebracht ist und in ein Loch in dem anderen der beweglichen Kontaktelemente ein-
und ausfahrbar ist. Gemäß diesem Aspekt wird die eingerastete Verbindung durch Ausfahren
des Bolzens aus dem Loch gelöst.
[0025] Gemäß einem allgemeinen Aspekt der Erfindung sind bei geschlossenem Trenner das erste
Kontaktelement 20 und das zweite Kontaktelement 60 miteinander elektrisch verbunden;
und bei geöffnetem Trenner sind das erste Kontaktelement 20 und das zweite Kontaktelement
60 voneinander elektrisch getrennt.
[0026] Durch die Längsbewegung des beweglichen ersten Kontaktelements 20 kann der Trenner
wahlweise geöffnet oder geschlossen werden. In Fig. 1 ist der Trenner in einem geöffneten
Zustand dargestellt. Hier ist das bewegliche erste Kontaktelement 20 nach links bewegt.
Diese Richtung nach links ist deshalb auch als Öffnungsrichtung bezeichnet. Dadurch
ist es mit dem ersten Festkontakt 10 in elektrischer Verbindung, von dem zweiten Festkontakt
50 jedoch durch die Trennstrecke 9 getrennt.
[0027] In Fig. 2a ist der Trenner in einem geschlossenen Zustand dargestellt. Hier ist das
bewegliche erste Kontaktelement 20 nach rechts bewegt (d.h. entgegen der Öffnungsrichtung),
so dass das bewegliche erste Kontaktelement 20 den zweiten Festkontakt 50 kontaktiert.
Dadurch ist es nicht nur mit dem ersten Festkontakt 10, sondern auch mit dem zweiten
Festkontakt 50 in elektrischer Verbindung, und stellt daher eine die Trennstrecke
9 überbrückende elektrische Verbindung zwischen der ersten und der zweiten Seite des
Trenners her, die den Trenner schließt. Gemäß einem allgemeinen Aspekt der Erfindung
ist das bewegliche erste Kontaktelement 20 derart entgegen der Öffnungsrichtung bewegbar,
dass es mit dem zweiten Festkontakt 50 in eine elektrische Verbindung tritt (z.B.
über einen Schleifkontakt).
[0028] Insgesamt sind also das erste und das zweite Kontaktelement 20 und 60, und somit
auch der erste und der zweite Festkontakt 10 und 50, bei geschlossenem Trenner elektrisch
miteinander verbunden und bei geöffnetem Trenner durch die Trennstrecke 9 voneinander
getrennt. Der zweite Festkontakt 50 trägt bei geschlossenem Trenner einen Haupt-Anteil
des durch den Trenner fließenden Stroms. Das bewegliche zweite Kontaktelement 60 dagegen
trägt nur einen geringeren oder sogar einen vernachlässigbaren Strom.
[0029] Wie in Figur 2a weiter zu sehen ist, ist in dem geschlossenen Schaltzustand das erste
Einrast-Element 40 derart in die Nähe des zweiten Einrast-Elements 70 bewegt, dass
die beiden Einrast-Elemente 40, 70 ineinander eingerastet sind und eine eingerastete
Verbindung bilden. Dies bedeutet, dass bei einer Bewegung des ersten Einrast-Elements
40 (gemeinsam mit dem ersten beweglichen Kontaktelement) das zweite Einrast-Element
70 (und somit auch das zweite bewegliche Kontaktelement 50) mitgenommen wird, weil
das erste Einrast-Elements 40 und das zweite Einrast-Element 70 aneinander haften.
[0030] Zum Öffnen des Trenners wird das erste Kontaktelement 20 in Öffnungsrichtung, zum
ersten ortsfesten Kontaktstück 10 hin, bewegt. Die Öffnungsrichtung ist in Fig. 2b
durch Pfeil 7 dargestellt. In Fig. 2b ist der Trenner während einer Anfangs-Phase
der Bewegung des ersten Kontaktelements 20 in Öffnungsrichtung 7 dargestellt. Die
eingerastete Verbindung zwischen dem ersten Einrast-Element 40 und dem zweiten Einrast-Element
70 bleibt in einem ersten Positionsbereich 44 des ersten Kontaktelements 20 relativ
zur Trennachse zunächst bestehen, so dass das bewegliche zweite Kontaktelement 60
von dem beweglichen ersten Kontaktelement 20 in die Öffnungsrichtung 7 mitgenommen
wird. Unter dem Begriff 'erster Positionsbereich 44' wird dabei ein sich in Richtung
der Achse 8 des Trenners erstreckender Positionsbereich verstanden, welcher in Richtung
der Rückholfeder 80 durch die Lage des ersten Einrast-Elements 40 und dem zweiten
Einrast-Elements 70 bei geschlossener Stellung des Trenners begrenzt wird. In Richtung
des ortsfesten Kontaktstücks 10 wird der erste Positionsbereich durch einen an ihn
angrenzenden zweiten Positionsbereich 46 begrenzt.
[0031] Durch die Bewegung des beweglichen ersten Kontaktelements 20 wird dessen Verbindung
zu dem zweiten Festkontakt 50 unterbrochen, während dessen Verbindung zu dem beweglichen
zweiten Kontaktelement 60 aufgrund der eingerasteten Verbindung der Einrast-Elemente
40 und 70 weiter bestehen bleibt. Beim Trennen der Verbindung zwischen dem beweglichen
ersten Kontaktelement 20 und dem zweiten Festkontakt 50 wird der bisher von dem Festkontakt
50 getragene Strom beim Öffnen des Trenners auf das bewegliche zweite Kontaktelement
60 kommutiert und somit ein Lichtbogen vermieden.
[0032] Die Bewegung des beweglichen zweiten Kontaktelements 60 erfolgt gegen die Kraft der
Rückholfeder 80, welche das bewegliche zweite Kontaktelement 60 gegen die Öffnungsrichtung
7 zieht. Bei der Mitnahme wird eine relative Kraft, sprich eine Haftkraft zwischen
dem ersten Einrast-Element 40 und dem zweiten Einrast-Element 70 übertragen, d.h.
die Kraft, die erforderlich ist, um das zweite Kontaktelement 60 gegen die Kraft der
Rückholfeder 80 und gegen die eigene Masseträgheit so zu beschleunigen, dass das zweite
Kontaktelement 60 mitgenommen wird. Da die Rückholfeder 80 sich mit steigender Auslenkung
des zweiten Kontaktelements 60 gegen die Öffnungsrichtung 7 immer stärker spannt,
wird diese relative Kraft ebenfalls immer größer.
[0033] Übersteigt die relative Kraft (Haftkraft) nun einen bestimmten Grenzwert, so löst
sich die eingerastete Verbindung zwischen dem ersten Einrast-Element 40 und dem zweiten
Einrast-Element 70. Beim Öffnen des Trenners ist die Haftkraft der eingerasteten Verbindung
40,70 in einem an den ersten Positionsbereich 44 anschließenden, zweiten Positionsbereich
46 des ersten Kontaktelements 20 relativ zur Trennachse lösbar/reduzierbar. Wie der
erste Positionsbereich 44 erstreckt sich auch der zweiten Positionsbereich 46 in Richtung
der Achse 8 des Trenners. Während der zweite Positionsbereich auf der einen Seite
vom ersten Positionsbereich 44 begrenzt wird, wird er auf seiner gegenüberliegenden
Seite von einer Relativposition durch eine Lage des ersten Einrast-Elements 40 und
dem zweiten Einrast-Elements 70 begrenzt, in welcher deren vorher eingerastete Verbindung
nun aufgehoben/gelöst ist. Mit diesem Lösen beginnt eine in Fig. 2c dargestellte Trenn-Phase
der Bewegung, bei der das zweite Kontaktelement 60 von dem Rückholsystem 80 entgegen
der Öffnungsrichtung 7 zurückgeholt wird, und das zweite Kontaktelement 60 von dem
ersten Kontaktelement 20 getrennt wird.
[0034] In Fig. 2b und Fig. 2c sind der erste Positionsbereich 44 und der zweite Positionsbereich
46 anhand der in Richtung der Rückholfeder 80 gerichteten Stirnfläche des ersten Einrast-Elements
40 illustriert.
[0035] Nach Abschluss der Trenn-Phase ist das zweite Kontaktelement 60 wieder in seine Ausgangsposition
zurückgeholt, die in Fig. 1 dargestellt ist.
[0036] Während der in Fig. 2c dargestellten Trenn-Phase kann sich ein Lichtbogen zwischen
diesen Kontaktelementen 20, 60 ausbilden (nicht dargestellt). Zu diesem Zweck sind
die Kontaktelemente 20 und/oder 60 mit jeweiligen Abbrand-Abschnitten (nicht dargestellt)
versehen, um einen sich zwischen ihnen ausbildenden Lichtbogen während und /oder nach
der Trenn-Phase zu tragen. Beispiele für solche Abbrand- Abschnitte sind die in Fig.
5 dargestellten Abbrand-Ringe. Da sich die beweglichen Kontaktelemente 20 und 60 während
der Trenn-Phase sehr rasch auseinander bewegen, kann dieser Lichtbogen rasch und zuverlässig
gelöscht werden, wobei nur ein geringer Abbrand der Kontakte auftritt. Dadurch können
etwa Ströme von 1600A unter einer Spannung von 300V geschaltet werden. Es stellt einen
allgemeinen Aspekt der Erfindung dar, dass der Trenner zum Schalten eines Stroms von
zumindest 1600A und einer Spannung von zumindest 300V ausgelegt ist.
[0037] Folgende allgemeine, voneinander unabhängige Aspekte der Erfindung, die in der Ausführungsform
von Fig. 1 bis 2c illustriert sind, tragen zu dem raschen AuseinanderBewegen der beweglichen
Kontaktelemente bei: Auf beiden Seiten des Trenners sind bewegliche Kontaktelemente,
die sich während der Trenn-Phase in entgegengesetzte Richtungen auseinander bewegen.
Dadurch kann eine hohe Relativbewegung erzielt werden, ohne dass die beweglichen Kontaktelemente
übermäßig viel kinetische Energie, welche quadratisch mit der Geschwindigkeit zunimmt,
aufnehmen müssten. Weiter beginnt das Lösen der beweglichen Kontaktelemente voneinander
erst, nachdem das bewegliche erste Kontaktelement bereits auf eine substantielle Geschwindigkeit
(z.B. mehr als 30% oder sogar mehr als 50% der Maximalgeschwindigkeit) beschleunigt
wurde. Dadurch ist sichergestellt, dass die Trennung erst dann erfolgt, wenn eine
anfängliche Beschleunigung des beweglichen ersten Kontaktelements bereits vollzogen
ist. Diese anfängliche Beschleunigung kann aufgrund etwa von Haftkräften etwas verlangsamt
ablaufen und würde daher das Löschen des Lichtbogens verzögern. Weiter erfolgt bei
dem beweglichen zweiten Kontaktelement eine Bewegungsumkehr. Dadurch kann eine hohe
Relativgeschwindigkeit zwischen den beweglichen Kontaktelementen erzielt werden, ohne
dass das zweite bewegliche Kontaktelement übermäßig viel kinetische Energie, welche
quadratisch mit der Geschwindigkeit zunimmt, aufnehmen müsste. Weiter hat das zweite
bewegliche Kontaktelement eine bewegte Masse, welche geringer ist als die bewegte
Masse des ersten beweglichen Kontaktelements. Dadurch kann während der Trenn-Phase
eine hohe Beschleunigung des zweiten beweglichen Kontaktelements erreicht werden.
Weiter wird während der Anfangs-Phase der Bewegung die Rückholfeder gespannt, und
während der Trenn-Phase der Bewegung zieht die Rückholfeder das zweite bewegliche
Kontaktelement entgegen der Öffnungsrichtung. Dadurch kann die Rückholfeder von dem
Antriebs-System kommende Energie speichern, und diese Energie anschließend in dem
für das Löschen des Lichtbogens relevanten Zeitraum innerhalb kurzer Zeit für das
Beschleunigen des zweiten beweglichen Kontaktelements zur Verfügung stellen.
[0038] Bei dem in den Figuren 1 bis 2c dargestellten Trenner ist das erste Einrast-Element
40 radial außerhalb des zweiten Einrast-Elements 70 angeordnet, so dass in der eingerasteten
Verbindung das zweite Einrast-Element 70 radial außen an dem ersten Einrast-Element
40 anliegt, wie in Fig. 2b dargestellt ist. Somit ist das erste Einrast-Element 40
nach innen gerichtet, und das zweite Einrast-Element 70 ist nach außen gerichtet.
[0039] Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der in der eingerasteten Verbindung
das zweite Einrast-Element 70 in Richtung der Achse 8 des Trenners neben dem ersten
Einrast-Element 40 anliegt. Hier ist ebenfalls eine Einrast-Verbindung zwischen den
Einrast-Elementen 70 herstellbar, z.B. durch magnetische oder mechanische Eigenschaften
der Einrast-Elemente.
[0040] Figuren 4a und 4b zeigen ein erstes bewegliches Kontaktelement 20 mit daran befestigtem
Einrast-Element 40 sowie ein zweites Einrast-Element 70 eines Hochspannungstrenners
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Diese Einrast-Elemente 40 und 70 können
beispielsweise in dem Hochspannungstrenner von Fig. 1 bis 2c eingesetzt werden.
[0041] Die in Fig. 4a und 4b dargestellten Einrast-Elemente 40 und 70 sind wie folgt zum
mechanischen Eingreifen ineinander ausgebildet: Das erste Einrast-Element 40 (siehe
Fig. 4a) hat einen radial nach innen (zur Achse des Trenners hin) gerichteten Vorsprung
42. Dieser Vorsprung 42 umfasst auf seiner zur Öffnungsrichtung hin gerichteten Seite
(linke Seite in Fig. 4a) ein zu der Öffnungsrichtung hin geneigtes erstes proximales
Oberflächenstück 42b, und auf seiner von der Öffnungsrichtung weg gerichteten Seite
(rechte Seite in Fig. 4a) ein von der Öffnungsrichtung weg geneigtes erstes distales
Oberflächenstück 42a. Die Bezeichnungen "distal" und "proximal" bedeuten hier, dass
das distale Oberflächenstück 42a in axialer Richtung näher zur Trennstrecke hin bzw.
zum anderen (zweiten) Kontaktelement hin angeordnet ist als das proximale Oberflächenstück
42b. Diese beiden Oberflächenstücke 42a und 42b begrenzen seitlich ein annähernd flaches
Mittelstück des Vorsprungs 42. Das erste Einrast-Element 40 bzw. der Vorsprung 42
sind im Wesentlichen starr an dem ersten beweglichen Kontaktelement 20 befestigt.
Das Oberflächenstück 42b ist als Abbrand-Abschnitt ausgebildet und hat eine analoge
Funktion zu den Abbrand-Abschnitten, die in Fig. 5 dargestellt ist.
[0042] Das zweite Einrast-Element 70 (siehe Fig. 4b) hat umgekehrt einen Einrast-Kopf, der
als radial nach außen (von der Achse des Trenners weg) gerichteter Vorsprung 72 ausgebildet
ist. Dieser Vorsprung 72 umfasst auf seiner zur Öffnungsrichtung hin gerichteten Seite
(linke Seite in Fig. 4b) ein zu der Öffnungsrichtung hin geneigtes zweites distales
Oberflächenstück 72a, und auf seiner von der Öffnungsrichtung weg gerichteten Seite
(rechte Seite in Fig. 4b) ein von der Öffnungsrichtung weg geneigtes zweites proximales
Oberflächenstück 72b. Wiederum ist das distale Oberflächenstück 72a in axialer Richtung
näher zur Trennstrecke hin bzw. zum anderen (ersten) Kontaktelement hin angeordnet
als das proximale Oberflächenstück 72b. Diese beiden Oberflächenstücke 72a und 72b
begrenzen den Vorsprung 72 seitlich. Der Vorsprung 72 ist über ein elastisches Element,
hier eine Biegefeder 78, an dem zweiten beweglichen Kontaktelement 60 (in Fig. 4b
nicht gezeigt) gelagert. Das zweite Einrast-Element (70) ist einstückig mit dem elastischen
Element (78) ausgebildet. Das zweite Einrast-Element 70 wird durch das elastische
Element 78 radial nach außen, d.h. in eine Eingreif-Richtung, gedrückt. Zum Lösen
der eingerasteten Verbindung ist das zweite Einrast-Element 70 radial nach innen,
d.h. gegen die Eingreif-Richtung, bewegbar.
[0043] Das zweite Einrast-Element 70 weist weiter einen axialen Vorsprung 78a auf, der radial
innerhalb eines Stopper-Stückes angeordnet ist. Das Stopper-Stück ist in Fig. 4b nicht
dargestellt, aber analog zu dem Stopper-Stück des Elements 62 von Fig. 5 angeordnet.
Das Stopper-Stück stellt einen Anschlag für eine radiale Auslenkung des zweiten Einrast-Elements
70 zur Verfügung und definiert eine maximale Auslenkung des zweiten Einrast-Elements
70 radial nach außen, und verhindert somit ein Ausschlagen über diese maximale Auslenkung
hinaus.
[0044] Das erste Einrast-Element 40 ist radial außerhalb des zweiten Einrast-Elements 70
angeordnet, wie dies in Fig. 1 bis 2c dargestellt ist. Damit steht der Vorsprung 42
des ersten Einrast-Elements 40 zum zweiten Einrast-Element 70 hin vor, und der Vorsprung
72 des zweiten Einrast-Elements 70 steht zum ersten Einrast-Element 40 hin vor. Die
Einrast-Elemente 40 und 70 sind so angeordnet, dass die Vorsprünge 42 und 72 sich
in radialer Richtung überlappen.
[0045] Die Einrast-Elemente 40 und 70 rasten ineinander ein, indem das erste Einrast-Element
40 entgegen der Öffnungsrichtung, d.h. nach rechts, so an dem zweiten Einrast-Element
70 vorbei geführt wird, dass das erste Einrast-Element 40 das zweite Einrast-Element
70 gegen die Kraft des elastischen Elements 78 in Richtung der Achse des Trenners
drückt. Das Einrasten erfolgt in einem Zustand, in dem das zweite bewegliche Kontaktelement
an anliegt und somit nicht weiter entgegen der Öffnungsrichtung, d.h. nicht weiter
nach rechts, bewegt werden kann. Da das zweite distale Oberflächenstück 72a zu der
Öffnungsrichtung hin geneigt ist, kann das Einrasten sanft und abriebsarm erfolgen.
Hierzu ist es vorteilhaft - aber nicht zwingend erforderlich - dass die Neigungen
der distalen Oberflächenstücke 42a und 72a einander entsprechen.
[0046] Nach dem Einrasten drückt das elastische Element 72 das zweite Einrast-Element wieder
nach oben (in die Eingreif-Richtung), so dass die proximalen Oberflächenstücke 42b
und 72b aneinander anliegen und ineinander eingreifen. Wird nun das bewegbare erste
Kontaktelement 20 in Öffnungsrichtung (nach links) bewegt, so wird die Bewegung im
ersten Positionsbereich 44 über den Kontakt der proximalen Oberflächenstücke 42b und
72b auf das zweite Einrast-Element 70 und somit auf das bewegliche zweite Kontaktelement
50 übertragen.
[0047] Wie weiter oben bereits beschrieben wurde, löst sich der die Haftkraft bildende Eingriff
und somit die Einrast-Verbindung, wenn das bewegliche zweite Kontaktelement 50 bzw.
das zweite Einrast-Element 70 entgegen der Öffnungsrichtung mit einer einen Schwellwert
übersteigenden Kraft relativ zu dem beweglichen ersten Kontaktelement 20 bzw. dem
ersten Einrast-Element 40 gezogen wird. In diesem Fall drückt, durch die Neigung der
Oberflächenstücke 42b und 72b, diese Kraft das zweite Einrast-Element 70 solange entgegen
der Federkraft des elastischen Elements 78 in Richtung der Achse des Trenners (gegen
die Eingreif-Richtung), bis das distale Oberflächenstücke 42a einen vom distalen Oberflächenstück
72a und dem proximalen Oberflächenstück 72b gebildeten Scheitel überschritten hat,
so dass die Einrast-Verbindung sich löst und das zweite Einrast-Element 70 an dem
ersten Einrast-Element 40 vorbei entgegen der Öffnungsrichtung vom ersten Einrast-Element
40 weggezogen wird.
[0048] Die Neigungen der proximalen Oberflächenstücke 42b und 72b entsprechen einander und
sind so an die Federkonstante des elastischen Elements 78 angepasst, dass der Schwellwert
der Haftkraft dann erreicht wird, wenn die Trenn-Phase im zweiten Positionsbereich
46 beginnen soll.
[0049] Die Neigung des zweiten distalen Oberflächenstücks 72a ist so gewählt, dass ein Lichtbogen
möglichst rasch von dem Oberflächenstück 72a weggeführt wird. Hierzu ist eine flache
(einen kleinen Winkel gegenüber der Achse des Trenners aufweisende) Neigung des Oberflächenstücks
72a vorteilhaft. Nach einem allgemeinen Aspekt der Erfindung weisen das zweite distale
und das zweite proximale Oberflächenstück 72a, 72b eine voneinander verschiedene Neigung
auf. Insbesondere kann die Neigung des zweiten distalen Oberflächenstücks 72a flacher
als die Neigung des zweiten proximalen Oberflächenstücks 72b sein.
[0050] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das zweite proximale Oberflächenstück
72b mehr als 1 cm in axialer Richtung entfernt von einem zur Öffnungsrichtung hin
gerichteten Ende des zweiten Einrast-Elements 70 angeordnet. Damit ist sichergestellt,
dass auch nach dem Lösen der Einrast-Verbindung noch eine Länge des zweiten Einrast-Elements
70 zur Verfügung steht, an der das erste Einrast-Element 40 entlang gleiten kann.
Diese Länge erlaubt es, das zweite Einrast-Element 70 relativ zu dem ersten Einrast-Element
40 zu beschleunigen, bevor die Einrast-Elemente 40 und 70 sich trennen, also sich
das erste Einrast-Element 40 von dem zur Öffnungsrichtung hin gerichteten Ende des
zweiten Einrast-Elements 70 entfernt. Dadurch kann zum Zeitpunkt der Trennung eine
beträchtliche Relativgeschwindigkeit erreicht werden, die ein rasches Löschen des
Lichtbogens begünstigt.
[0051] Fig. 5 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Trenners gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung. In Fig. 5 sind das erste und zweite bewegliche Kontaktelement 20 und
60 sichtbar, und das erste und zweite Einrast-Element 40 und 70. Die Einrast-Elemente
40 und 70 entsprechen den in Fig. 4a und 4b dargestellten Elementen, und die Beschreibung
der Figuren 4a und 4b gelten auch für Fig. 5. In Fig. 5 sind diese Elemente 40 und
70 in dem eingerasteten Zustand dargestellt. Im Unterschied zu Fig. 4b sind in Fig.
5 das elastische Element 78 statt durch eine Biegefeder durch eine Blattfeder verwirklicht.
[0052] Weiter ist in Fig. 5 ein Abbrand-Abschnitt 62 des zweiten Kontaktelements vorgesehen.
Gemäß einem allgemeinen Aspekt der Erfindung ist ein solcher Abbrand-Abschnitt 62
an einem axialen (distalen) Ende des zweiten Kontaktstücks 60 angeordnet, beispielsweise
in axialer Richtung benachbart an das zweite Einrast-Element 70. Der Abbrand-Abschnitt
kann insbesondere, wie in Fig. 5 illustriert, als Kappe ausgebildet sein, die das
zweite Kontaktstück 60 und/oder das zweite Einrast-Element 70 in axialer Richtung
zumindest teilweise abdeckt. Weiter ist ein Abbrand-Abschnitt des ersten Kontaktelements
durch das Oberflächenstück 42a definiert. Dieser Abbrand-Abschnitt 42a ist einstückig
mit dem ersten Einrast-Element 40 ausgebildet. Die Abbrand-Abschnitte 62 und 42a sind
angeordnet, um während und / oder nach der Trenn-Phase einen sich dazwischen ausbildenden
Lichtbogen zu tragen. Der Abbrand-Abschnitt 62 des zweiten Kontaktelements 60 ist
benachbart zu dem zweiten Einrast-Element 70 angeordnet, genauer benachbart zu dem
zweiten distalen Oberflächenstück 72a angeordnet. Der Abbrand-Abschnitt 62 bildet
außerdem den oben in Bezug auf Fig. 4a beschriebenen Stopper.
[0053] Analog zu den Figuren 2a-2b weist auch die in den Fig. 4 bis 5 beschriebene Ausführungsform
je einen ersten Positionsbereich 44 und einen zweiten Positionsbereich 46 auf. Der
erste Positionsbereich 44 ist in Richtung des Rückholelements 80 durch die Stellung
des ersten Einrast-Elements 40 relativ zum zweiten Einrast-Elements 70 bei geschlossenem
Trenner definiert. Dabei sind die geneigten Oberflächenstücke 42b und 72b einander
zugewandt. In Richtung des ortsfesten Kontaktstücks 10 wird der erste Positionsbereich
44 durch einen an ihn angrenzenden zweiten Positionsbereich 46 begrenzt. Die Grenze
des ersten Positionsbereichs 44 zum zweiten Positionsbereich 46 befindet sich dort,
wo das distale Oberflächenstück 42a des ersten Einrast-Elements 40 den vom distalen
Oberflächenstück 72a und dem proximalen Oberflächenstück 72b des zweiten Einrast-Elements
70 gebildeten Scheitel verlässt, so dass die Wirkung der durch das elastische Element
78 aufgebrachten Haltekraft zwischen erstem Einrast-Element 40 und zweitem Einrast-Element
70 aufgehoben wird.
[0054] Die Erfindung wurde beispielhaft anhand eines Schutzgas-Trenners erläutert. Sie eignet
sich jedoch auch für andere Trenner für Hoch- und Mittelspannungsanwendungen, insbesondere
von Unterstationen, z.B. für Vakuum-Trennschalter, Selbstblas-Leistungstrennschalter,
usw.
1. Elektrischer Hochspannungstrenner (1), umfassend
- ein entlang einer Trennachse bewegliches erstes Kontaktelement (20) mit einem daran
befestigten ersten Einrast-Element (40);
- ein entlang der Trennachse bewegliches zweites Kontaktelement (60) mit einem daran
befestigten zweiten Einrast-Element (70);
- ein Antriebssystem (30) zum Bewegen des ersten beweglichen Kontaktelements (20)
in eine Öffnungsrichtung (7) entlang der Trennachse relativ zu dem zweiten Kontaktelement
(60) hin, um den Trenner zu öffnen; und
- ein Rückholsystem (80) zum Rückholen des zweiten Kontaktelements (60) entgegen der
Öffnungsrichtung, wobei
- bei geschlossenem Trenner das erste Einrast-Element (40) und das zweite Einrast-Element
(70) ineinander eingerastet sind und eine eingerastete Verbindung bilden, und
- beim Öffnen des Trenners in einem ersten Positionsbereich (44) des ersten Kontaktelements
(20) relativ zur Trennachse eine Haftkraft der eingerasteten Verbindung so gross ist,
dass das zweite Kontaktelement (60) von dem ersten Kontaktelement (20) beim Bewegen
des ersten Kontaktelements (20) in die Öffnungsrichtung mitgenommen wird, und
- dass beim Öffnen des Trenners die Haftkraft der eingerasteten Verbindung in einem
an den ersten Positionsbereich (44) anschließenden zweiten Positionsbereich (46) des
ersten Kontaktelements (20) relativ zur Trennachse lösbar ist, so dass das zweite
Kontaktelement (60) von dem Rückholsystem (80) entgegen der Öffnungsrichtung zurückgeholt
wird und das zweite Kontaktelement (60) von dem ersten Kontaktelement (20) getrennt
wird.
2. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, weiter
umfassend einen Festkontakt (50) zum Kontaktieren des ersten Kontaktelements (20),
um den Trenner zu schließen.
3. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
das erste und das zweite Kontaktelement (20, 60) jeweilige Abbrand-Abschnitte (42a,
62) aufweisen, die angeordnet sind, um einen sich dazwischen ausbildbaren Lichtbogen
zu tragen.
4. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
das Rückholsystem (80) eine Rückholfeder umfasst.
5. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß Anspruch 4, wobei beim Öffnen des Trenners
die Haftkraft der eingerasteten Verbindung im zweiten Positionsbereich des ersten
Kontaktelements (20) relativ zur Trennachse dadurch lösbar ist, dass eine in Richtung
der Trennachse wirkende Kraftkomponente des Rückholsystems (80) eine in Richtung der
Trennachse wirkende Kraftkomponente der Haftkraft übersteigt.
6. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, weiter
aufweisend ein gasdichtes Gehäuse (2), wobei das Rückholsystem (80) ein innerhalb
eines Innenvolumens des Gehäuses angeordnetes Dämpfungselement aufweist.
7. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
das erste und das zweite Kontaktelement (20, 60) im Wesentlichen rotationssymmetrisch
um eine Achse (8) des Trenners angeordnet sind.
8. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
das erste und das zweite Einrast-Element (40, 70) zum mechanischen Eingreifen ineinander
ausgebildet sind.
9. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß Anspruch 8, wobei das zweite Einrast-Element
(70) in einem Einrastbereich eine Vielzahl elastischer Elemente (78) aufweist, welche
beim Einrasten radial zur Trennachse zum ersten Einrast-Element (40) hin bewegbar
sind und welche zum Lösen der eingerasteten Verbindung gegen eine Federkraft der elastischen
Elemente (78) radial zur Trennachse vom ersten Einrast-Element (40) weg bewegbar sind.
10. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß Anspruch 9, wobei das zweite Einrast-Element
(70) in einem Einrastbereich spannzangenartig ausgebildet ist, wobei die elastischen
Elemente (78) einstückig mit einem in Umfangsrichtung umlaufenden Körper ausgebildet
sind.
11. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei
das erste Einrast-Element (40) als ein bezüglich einer Achse (8) des Trenners radial
zum zweiten Einrast-Element (70) hin vorstehender Vorsprung ausgebildet ist und ein
von der Öffnungsrichtung (7) weg geneigtes erstes distales Oberflächenstück (42a)
und ein zu der Öffnungsrichtung (7) hin geneigtes erstes proximales Oberflächenstück
(42b) aufweist, wobei das erste distale Oberflächenstück (42a) bei geöffnetem Trenner
in axialer Richtung näher zum zweiten Kontaktelement (60) hin angeordnet ist als das
erste proximale Oberflächenstück (42b), und wobei
das zweite Einrast-Element (70) als ein bezüglich der Achse (8) radial zum ersten
Einrast-Element (40) hin vorstehender Vorsprung ausgebildet ist und ein zur Öffnungsrichtung
(7) hin geneigtes zweites distales Oberflächenstück (72a) und ein von der Öffnungsrichtung
(7) weg geneigtes zweites proximales Oberflächenstück (72b) aufweist, wobei das zweite
distale Oberflächenstück (72a) bei geöffnetem Trenner in axialer Richtung näher zum
ersten Kontaktelement (20) hin angeordnet ist als das zweite proximale Oberflächenstück
(72b).
12. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß Anspruch 11, wobei das zweite distale
und das zweite proximale Oberflächenstück (72a, 72b) eine voneinander verschiedene
Neigung aufweisen, beispielsweise die Neigung des zweiten proximalen Oberflächenstücks
(72b) größer als die des zweiten distalen Oberflächenstücks (72a) ist.
13. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
das erste Kontaktelement (20) und das zweite Kontaktelement (60) bezüglich einer Achse
(8) des Trenners radial gegeneinander versetzt sind, insbesondere das erste Kontaktelement
(20) radial weiter außen als das zweite Kontaktelement (60) angeordnet ist und das
erste Einrast-Element (40) radial nach innen gerichtet ist und das zweite Einrast-Element
(70) radial nach außen gerichtet ist.
14. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
das erste und das zweite Einrast-Element (40, 70) jeweils einen Magneten umfasst.
15. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß Anspruch 14, wobei beim Öffnen des Trenners
die Haftkraft der eingerasteten Verbindung im zweiten Positionsbereich des ersten
Kontaktelements (20) relativ zur Trennachse mittels Ausschalten von einem der Magnete
lösbar ist.
16. Elektrischer Hochspannungstrenner (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, weiter
aufweisend einen an einem distalen, bei geöffnetem Trenner zum ersten Kontaktstück
(20) hin gerichteten Ende des zweiten Kontaktstücks (60) angeordneten Abbrand-Abschnitt
(62).
17. Verfahren zum Öffnen eines elektrischen Hochspannungstrenners (1), der Hochspannungstrenner
umfasst
- ein erstes Kontaktelement (20) mit einem daran befestigten ersten Einrast-Element
(40);
- ein Antriebssystem (30) zum Bewegen des ersten beweglichen Kontaktelements (20)
in eine Öffnungsrichtung (7) entlang der Trennachse relativ zu dem zweiten Kontaktelement
(60) hin, um den Trenner zu öffnen;
- ein zweites Kontaktelement (60) mit einem daran befestigten zweiten Einrast-Element
(70); und
- ein Rückholsystem (80) zum Rückholen des zweiten Kontaktelements (60) entgegen der
Öffnungsrichtung, wobei
der Trenner (1) zunächst geschlossen ist, so dass das erste Einrast-Element (40) und
das zweite Einrast-Element (40, 70) ineinander eingerastet sind und eine eingerastete
Verbindung bilden, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- Bewegen des ersten Kontaktelements (20) in Öffnungsrichtung (7) entlang einer Trennachse
(8) durch einen ersten Positionsbereich (44) des ersten Kontaktelements (20) relativ
zur Trennachse hindurch,
- Aufrechterhalten einer Haftkraft der eingerasteten Verbindung beim Bewegen des ersten
Kontaktelements (20) in die Öffnungsrichtung durch ersten Positionsbereich (44) hindurch,
so dass das zweite Kontaktelement (60) von dem ersten Kontaktelement (20) beim Bewegen
des ersten Kontaktelements (20) in die Öffnungsrichtung mitgenommen wird, und
- Lösen der Haltekraft in einem an den ersten Positionsbereich (44) anschließenden
zweiten Positionsbereich (46) des ersten Kontaktelements (20) relativ zur Trennachse,
- Zurückholen des zweiten Kontaktelementes (60) von dem Rückholsystem (80) entgegen
der Öffnungsrichtung, so dass das zweite Kontaktelement (60) von dem ersten Kontaktelement
(20) getrennt wird.