(57) Verfahren zum Verbinden eines Steckers mit einem Litzenkabel mit folgenden Schritten,
insbesondere folgendem Ablauf:
- Kompaktierung eines abisolierten Endabschnitts eines Litzenkabels,
- Fügen eines metallischen Verbindungsabschnitts des Steckers mit dem Endabschnitt
des Litzenkabels und
- Herstellung einer form- und stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Verbindungsabschnitt
und dem Endabschnitt.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden eines Steckers mit
einem Litzenkabel gemäß Patentanspruch 1.
[0002] Die häufigste Herstellungsweise für die Verbindung eines Steckers mit einem Litzenkabel
ist das Vercrimpen eines Steckers, der als Crimphülse dient, mit der Litze beziehungsweise
dem flexiblen Litzenkabel.
[0003] Technische Anforderungen sind dabei insbesondere eine hohe Fügestellenfestigkeit
sowie ein möglichst niedriger Übergangswiderstand zwischen den häufig unterschiedlichen
Materialien.
[0004] Insbesondere bei größeren Querschnitten von mehr als 25 mm
2 Flächenquerschnitt bereitet das Verbinden durch Schweißen erhebliche Probleme, zumal
mit Schweißen häufig eine Beschädigung anderer Komponenten, insbesondere im Umgebungsbereich
der Schweißstellen, unvermeidbar einhergeht.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Verbinden eines
Steckers mit einem Litzenkabel anzugeben, das eine hohe Fügestellenfestigkeit, einen
niedrigen Übergangswiderstand und eine möglichst schonende Herstellung der Verbindung
gewährleistet und insbesondere unabhängig vom Querschnitt des Litzenkabels anwendbar
ist.
[0006] Die vorliegende Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen
der Erfindung fallen auch sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei in der Beschreibung,
den Ansprüchen und/oder den Zeichnungen angegebenen Merkmalen. Bei angegebenen Wertebereichen
sollen auch innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart
gelten und in beliebiger Kombination beanspruchbar sein.
[0007] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, zwischen dem Litzenkabel und dem das Litzenkabel
aufnehmenden Stecker eine form- und stoffschlüssige Verbindung nach einer Kompaktierung
des Litzenkabels zu schaffen, wobei insbesondere unterschiedliche Metalle des flexiblen
Litzenkabels (Kupfer, Aluminium oder ähnliches leitendes Material) auf der einen Seite
und des zumindest im Verbindungsabschnitt des Steckers vorliegenden Metalls vorgesehen
sind. Insbesondere eine Kompaktierung beziehungsweise Vorkompaktierung des abisolierten
Endabschnitts des Litzenkabels, beispielsweise durch Ultraschall und/oder Widerstandsschweißen,
führt zu einer Reduzierung der benötigten Energie und einer Verbesserung der besonders
innigen, form- und stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Litzenkabel und dem Stecker.
Dabei ist besonders vorteilhaft, wenn durch die Vorkompaktierung das Innere des Litzenkabels,
also der Litzenkern, verdichtet wird. Hierdurch wird der Verbrauch zusätzlicher Energie
bei der Herstellung der form- oder stoffschlüssigen Verbindung vermieden. Durch die
Erfindung wird außerdem eine heliumdichte und/oder gasdichte Verbindung geschaffen.
[0008] Soweit die Herstellung der Verbindung eine, insbesondere radiale, Druckbeaufschlagung
umfasst, die zur Herstellung einer form- und stoffschlüssigen Verbindung geeignet
ist, kann die Verbindung, insbesondere ohne Schweißung, und damit besonders unabhängig
vom Querschnitt, insbesondere für größere Querschnitte (> 20 mm
2 Querschnittsfläche) verwendet werden.
[0009] Besonders geeignet für die Herstellung einer form- und stoffschlüssigen Verbindung
ist erfindungsgemäß die Magnetumformung, insbesondere mittels elektromagnetischer
Pulstechnologie, also ein elektrodynamisches Hochenergieumformungsverfahren. Dabei
findet erfindungsgemäß insbesondere eine Kaltumformung der elektrisch leitfähigen
Materialien beziehungsweise Abschnitte des Litzenkabels und des Steckers, nämlich
des abisolierten Endabschnitts des Litzenkabels und des metallischen Verbindungsabschnitts
des Steckers, statt.
[0010] Der Vorteil der Magnetumformung besteht in einer sehr genauen Einstellbarkeit der
Druck- beziehungsweise Presskräfte sowie einer sehr homogenen Verteilung der Kräfte
am Umfang, so dass die radiale Druckbeaufschlagung nach dem Fügen des, insbesondere
hülsenförmigen, metallischen Verbindungsabschnitts des Steckers mit dem Endabschnitt
des Litzenkabels besonders homogen am Umfang verteilt erfolgen kann.
[0011] Darüber hinaus kann das Magnetfeld für die Magnetumformung auch durch Stoffe wie
Glas, Keramik und Kunststoff hindurch wirken, so dass eine Beaufschlagung unter Vakuum
zur Vermeidung von Oxidation und damit mit besserem Stoffschluss durchführbar ist.
Auch eine Schutzgasatmosphäre oder Reinraumbedingungen sind denkbar.
[0012] Durch die Vermeidung eines mechanischen Kontakts zwischen der Magnetumformanlage
und dem Werkstück, hier dem hülsenförmigen Stecker, treten weder Oberflächenverunreinigungen
noch Werkzeugabdrücke auf.
[0013] Schließlich bietet die Magnetumformung eine sehr hohe Wiederholgenauigkeit und eine
äußerst kurze Prozessfertigungsdauer und die Unabhängigkeit von thermischen Prozessen.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren besteht demnach zunächst aus einer Vorkompaktierung/Kompaktierung
des abisolierten Endabschnitts des Litzenkabels, das insbesondere aus einer Vielzahl
von Kupferlitzen besteht. Durch die Kompaktierung wird gleichzeitig das sich an die
Kompaktierung anschließende Fügen des metallischen Verbindungsabschnitts des Steckers
in Form einer Hülse mit dem Abschnitt des Litzenkabels vereinfacht.
[0015] Nach dem Fügen erfolgt die Magnetumformung zur Herstellung einer form-und stoffschlüssigen
Verbindung zwischen dem Verbindungsabschnitt und dem Endabschnitt.
[0016] Idealerweise wird von dem Litzenkabel genau die Länge abisoliert, die der Stecktiefe
des Endabschnitts in den Verbindungsabschnitt des Steckers entspricht.
[0017] Durch die so geschaffene form- und stoffschlüssige Verbindung wird ein sehr niedriger
Übergangswiderstand von < 0,1 mOhm, vorzugsweise < 0,05 mOhm erreicht. Darüber hinaus
führt die besonders innige, stoffschlüssige Verbindung, insbesondere durch kovalente
Bindungen zwischen den Materialien des Litzenkabels auf der einen Seite und des Steckers
auf der anderen Seite zu einer hohen Fügestellenfestigkeit, insbesondere der Festigkeit
des weicheren Materials des Litzenkabels/Steckers entsprechend.
[0018] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird außerdem eine Schädigung von naheliegenden
Komponenten nach dem Fügen des Steckers mit dem Litzenkabel vermieden, da nach dem
Fügen keine Schweißung mehr vorgesehen ist.
1. Verfahren zum Verbinden eines Steckers mit einem Litzenkabel mit folgenden Schritten,
insbesondere folgendem Ablauf:
- Kompaktierung eines abisolierten Endabschnitts eines Litzenkabels,
- Fügen eines metallischen Verbindungsabschnitts des Steckers mit dem Endabschnitt
des Litzenkabels und
- Herstellung einer form- und stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Verbindungsabschnitt
und dem Endabschnitt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Kompaktierung durch Ultraschallbeaufschlagung
und/oder Widerstandsschweißen des abisolierten Endabschnitts erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Kompaktierung eine
Verdichtung des abisolierten Endabschnitts umfasst.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Herstellung der Verbindung
eine, insbesondere radiale, Druckbeaufschlagung umfasst.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Herstellung der Verbindung
mittels Magnetumformung, insbesondere elektromagnetischer Pulstechnologie, erfolgt.