[0001] Die Erfindung betrifft einen Messerkopf für eine Produktschneidemaschine nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus
EP 1 346 802 B1 ist ein Messerkopf dieser Art, insbesondere zum Schneiden tiefgefrorener Nahrungsmittelblöcke,
bekannt, bei dem ein Obermesser bzw. Hauptmesser vorgesehen ist, das eine unterseitige
Schneide zum Zusammenwirken mit einer Schneidgutauflage als Gegenmesser aufweist.
Ferner ist eine Vielzahl von Quermessern vorgesehen, deren quer zur Schneide des Obermessers
schneidende Schneiden auf der der Schneidgutauflage abgewandten Seite des Obermessers
in Nuten hiervon geführt angeordnet und auf einer Traverse befestigt sind. Das Schneiden
von Produkten in Streifen oder Würfel unterschiedlicher Dimensionen ist dadurch möglich.
Hierbei ist jedes Quermesser einzeln mittels Schrauben befestigt, oder jeweils mehrere
Quermesser sind zu einem einstückigen Segment zusammengefasst, wobei mehrere solcher
Segmente nebeneinander auf der Traverse lösbar befestigt sind. Die Konstruktion wird
durch die Segmente vereinfacht und das Säubern erleichtert, da die Anzahl Nuten, Spalten
und Schrauben verringert wird.
[0003] Nachteilig ist, dass der Anschnitt in das Produkt erschwert und damit die Belastung
der Quermesser und des Hauptmessers hoch ist, insbesondere dann, wenn tiefgefrorene
Nahrungsmittelblöcke geschnitten werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Messerkopf für eine Produktschneidemaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, der beim Schneiden weniger belastet
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Hierdurch wird ein Messerkopf geschaffen, der bedingt durch die Anordnung der Quermesser
den Anschnitt in das Produkt und damit die Belastung der Quermesser und/oder des Hauptmessers
erleichtert. Erfindungsgemäß wird eine Schräglage zwischen dem Hauptmesser und den
Quermessern eingestellt, wodurch eine Belastungsreduzierung erreicht wird.
[0007] Vorzugsweise sind die Quermesser rechtwinklig zu einer Führungsnut im Hauptmesser
angeordnet. Bei hoher Belastung durch einen Schneiddruck wirkt dann im Wesentlichen
keine Kraftkomponente in Richtung Hauptmesser.
[0008] Vorzugsweise erfolgt die Schneiddickeneinstellung parallel entlang von schrägen Quermessern,
wodurch sich der Produktanlagepunkt zur Hauptmesserschneide vorteilhaft in vertikaler
Richtung verändern kann.
[0009] Eine Schräglage der Quermesser in der Weise, dass diese aufsteigend schräg zum Hauptmesser
ausgerichtet sind, verbessert auch die hygienischen Bedingungen. Wasserlachen fließen
ab und Produktreste lassen sich gut abspülen.
[0010] Eine Produktabstützung kann vorgesehen sein, die parallel zu den Quermessern ausgerichtet
ist. Dies führt zu weniger Deformationen des Endproduktes, insbesondere bei der Herstellung
von Würfeln.
[0011] Die Hygiene kann weiter verbessert und die Fertigung vereinfacht werden, indem Nuten
für die Anordnung der Quermesser entfallen können. Die Anstellung der Quermesser in
den Nuten des Hauptmessers kann dadurch verbessert werden.
[0012] Weiterhin kann die Form der Quermesser und deren Schneiden einfacher und kostengünstiger
gewählt werden. So ist beispielsweise ein rechtwinkliges Quermesserende ausbildbar.
Die Vielzahl Quermesser können auf einer Quermessertraverse befestigt sein, wodurch
deren Stabilität wesentlich höher ausbildbar ist.
[0013] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Messerkopf für eine Produktschneidemaschine in Seitenansicht
im Schnitt,
Fig. 2 zeigt den Messerkopf gemäß Fig. 1 mit Haupt- und Quermesser gegen Ende eines
Schneidvorganges.
[0015] Die insgesamt nicht dargestellte Produktschneidemaschine umfasst gemäß Fig.1 und
Fig. 2 einen Messerkopf mit einem Hauptmesser 4, das eine unterseitige Schneide zum
Zusammenwirken mit einer Schneidgutauflage 1 als ein erstes Gegenmesser aufweist.
Dieses Hauptmesser 4 ist für die Schneidvorgänge in einer ersten Schneidrichtung (S1)
hin und her bewegbar. Die erste Schneidrichtung S1 ist hier vertikal auf- und abbeweglich.
In Fig. 1 ist das Hauptmesser 4 in einer obersten Stellung am Anfang eines Schneidhubs
dargestellt. In Fig. 2 ist das Hauptmesser in einer unteren Stellung gegen Ende eines
Schneidhubs dargestellt. Eine geneigte bis horizontale Ausrichtung der Schneidrichtung
S1 gegenüber der Vertikalen ist alternativ möglich.
[0016] Das Hauptmesser 4 ist an einem Messerträger 3 befestigt und erstreckt sich über eine
Breite des Messerkopfes, die eine Länge des Hauptmessers 4 bestimmt. Das Hauptmesser
4 ist auf seiner der Schneidgutauflage 1 abgewandten Seite zu einer Schneide hin abgeschrägt
und dort mit vorzugsweise äquidistant zueinander angeordneten Nuten (nicht dargestellt)
versehen. Die Nuten dienen jeweils zum Führen eines Quermessers 5 mit einer Schneide.
[0017] Mehrere, insbesondere eine Vielzahl von Quermessern 5 sind mit dazwischen befindlichen
Stegbereichen auf einer Quermessertraverse 6 befestigt und ragen in die in dem Hauptmesser
4 ausgebildeten Nuten. Die Quermesser 5 sind mit quer zur Schneide des Hauptmessers
4 schneidenden Schneiden ausgebildet, die in einer zweiten Schneidrichtung S2 hin
und her bewegbar sind. Vorzugsweise sind die Quermesser 5 zusammen mit dem Hauptmesser
4 über den Messerkopf bewegbar. Das Hauptmesser 4 und die Quermesser 5 führen vorzugsweise
keine Relativbewegung zueinander aus.
[0018] Gegenüber der Schneidgutauflage 1 sind die erste Schneidrichtung S1 und die zweite
Schneidrichtung S2 derart ausgerichtet, dass sich diese unter einem spitzen Winkel
α schneiden. Die Quermesser 5 sind folglich schräggesetzt angeordnet zum Hauptmesser
4. Bei einer beispielsweise vertikalen Anordnung des Hauptmessers 4 und einer horizontalen
Anordnung der Schneidgutauflage 1 sind die Quermesser 5 schräg aufsteigend zum Hauptmesser
4 verlaufend angeordnet. Wesentlich ist die relative Ausrichtung vom Hauptmesser 4
zu den Quermessern 5. Die absolute Ausrichtung des Hauptmessers 4 ist wählbar und
nicht auf die in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte vertikale Anordnung mit vertikaler
Bewegbarkeit beschränkt.
[0019] Eine Abstützung 9 als ein den Quermessern 5 zugeordnetes zweites Gegenmesser ist
vorzugsweise winklig angestellt zur Schneidgutauflage 1. Die zweite Schneidrichtung
S2 besitzt dabei vorzugsweise einen senkrechten Verlauf zur Abstützung 9.
[0020] Das Hauptmesser 4 bildet eine Führungsnut 11 für eine Produktscheibe 12, die von
dem Hauptmesser 4 von einem Schneidprodukt 2 abgeschnitten wird bei einem Schneidhub.
Die Breite der Führungsnut 11 zwischen der Schneide des Hauptmessers 4 und einem Schneiddickenanschlag
7 wird bestimmt durch eine Schneiddickeneinstellung 8, die beispielsweise aus einer
Anzahl Distanzscheiben besteht, mit denen der Abstand des Schneiddickenanschlages
7 zur Schneide des Hauptmessers 4 veränderbar ist. Die wirksame Schneidlänge der Quermesser
5 wird bestimmt durch den verschiebbaren Schneiddickenanschlag 7, da die Quermesser
5 vorzugsweise feststehend an der Quermessertraverse 6 angeordnet sind.
[0021] Die Führungsnut 11 wird vorzugsweise von den Quermessern 5 rechtwinklig gekreuzt.
[0022] Der spitze Winkel α liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 5° und 30°.
[0023] Die Quermesser 5 schließen bei einer vorzugsweise horizontalen Anordnung der Schneidgutauflage
1 einen aufsteigenden Winkel β zur Horizontalen ein, der besonders bevorzugt im Bereich
von 5° bis 30° liegt. Die Schneiddickeneinstellung 8 erfolgt dann vorzugsweise auch
parallel der Ausrichtung der Quermesser 5.
[0024] Die Führungsnut 11, die sich zwischen der Schneide des Hauptmessers 4 und dem Schneiddickenanschlag
7 ausbildet, führt beim Schneiden eine Produktscheibe 12, die das Hauptmesser 4 an
der vorderen Kante der Schneidgutauflage 1 abschert, in Richtung der Quermesser 5,
die die Produktscheibe 12 weiter schneiden in Streifen oder Würfel oder Plättchen
als geschnittenes Produkt 10.
[0025] Das Schneidprodukt 2 ist vorzugsweise ein tiefgefrorenes Produkt, insbesondere ein
tiefgefrorener Nahrungsmittelblock, besonders bevorzugt Fleisch.
1. Messerkopf für eine Produktschneidemaschine mit einem Hauptmesser (4), das eine unterseitige
Schneide zum Zusammenwirken mit einer Schneidgutauflage (1) als ein erstes Gegenmesser
aufweist und in einer ersten Schneidrichtung (S1) hin und her bewegbar ist, und mehreren
Quermessern (5) mit quer zur Schneide des Hauptmessers (4) schneidenden Schneiden,
die in einer zweiten Schneidrichtung (S2) hin und her bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass gegenüber der Schneidgutauflage (1) die erste (S1) und die zweite (S2) Schneidrichtung
derart ausgerichtet sind, dass diese sich unter einem spitzen Winkel (α) schneiden.
2. Messerkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abstützung (9) als ein den Quermessern (5) zugeordnetes zweites Gegenmesser
winklig angestellt ist zur Schneidgutauflage (1).
3. Messerkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schneidrichtung (S2) einen senkrechten Verlauf zur Abstützung (9) besitzt.
4. Messerkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptmesser (4) vertikal bewegbar ist.
5. Messerkopf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Quermesser schräg ansteigend gesetzt sind zum Hauptmesser (4).
6. Messerkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptmesser (4) eine Führungsnut (11) für eine Produktscheibe (12) bildet, und
die Quermesser (5) die Führungsnut (11) rechtwinklig kreuzen.
7. Messerkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel (α) im Bereich zwischen 5° und 30° liegt.
8. Messerkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Quermesser (5) einen aufsteigenden Winkel (β) zur Horizontalen einschließen.
9. Messerkopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (β) im Bereich von 5° bis 30° liegt.
10. Messerkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schneiddickeneinstellung (8) vorgesehen ist, die parallel der Ausrichtung der
Quermesser (5) erfolgt.