(19)
(11) EP 2 546 415 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.01.2013  Patentblatt  2013/03

(21) Anmeldenummer: 12176151.4

(22) Anmeldetag:  12.07.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01C 13/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 14.07.2011 DE 202011103507 U

(71) Anmelder:
  • Otto, Werner
    90518 Altdorf (DE)
  • Otto, Wolfgang
    90518 Altdorf (DE)
  • Moosdorf, Heidi
    92289 Ursensollen (DE)

(72) Erfinder:
  • Werner, Otto
    90518 Altdorf (DE)

(74) Vertreter: Söltenfuss, Dirk Christian 
Wallinger Ricker Schlotter Tostmann Patent- und Rechtsanwälte Zweibrückenstrasse 5-7
80331 München
80331 München (DE)

   


(54) Nutzfläche, insbesondere für Reit-, Sport- und Spielplätze, und Verfahren zum Aufbauen einer solchen Nutzfläche


(57) Eine Nutzfläche für einen Reit-, Sport- oder Spielplatz weist mehrere nebeneinander auf einem Untergrund (56) angeordnete Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) auf, welche jeweils wenigstens ein Gitterelement (12, 70) mit einer dem Untergrund zugewandten Unterseite (13a), einer dem Untergrund abgewandten luftdurchlässigen Oberseite (13b) und im Wesentlichen senkrecht zwischen der Unterseite und der Oberseite verlaufenden Wänden (14, 16) aufweisen, wobei jeweils wenigstens eine Wand (14, 16) des Gitterelements (12, 70) wenigstens eine Luftdurchtrittsöffnung (18) aufweist. Weiter ist wenigstens eine Warmluftzufuhrvorrichtung (60-68) vorgesehen, welche mit wenigstens einer Luftdurchtrittsöffnung (18) wenigstens eines der Gitterelemente (12, 70) wenigstens einer Bodenbefestigungsvorrichtung (10) fluidisch verbunden ist. Die so aufgebaute Nutzfläche ist damit mit einer einfach aufgebauten, mittels Warmluft effektiv betreibbaren Bodenbeheizung ausgestattet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Nutzfläche, insbesondere für Reit-, Sport- und Spielplätze, eine Bodenbefestigungsvorrichtung für solche Nutzflächen und ein Verfahren zum Aufbauen solcher Nutzflächen.

[0002] Viele Nutzflächen wie zum Beispiel Reitplätze (Springplätze, Dressurplätze, Pferderennbahnen, etc.) und Sportplätze (Fußballplätze, Golfplätze, Beachvolleyballplätze, etc.), aber auch Spielplätze, Parkplätze, Landebahnen, etc. sind in weiten Teilen der Erde insbesondere im Winter nicht frostsicher und können gefrieren. In diesem Fall ist die Nutzung dieser Nutzflächen nicht oder nur eingeschränkt möglich.

[0003] Es sind daher bereits verschiedene Lösungsansätze in der Technik bekannt, die ein Gefrieren solcher Nutzflächen verhindern oder ein Auftauen gefrorener Nutzflächen ermöglichen sollen.

[0004] So ist zum Beispiel vorgeschlagen worden, im Boden elektrisch beheizbare Matten anzuordnen oder elektrische Heizdrähte zu verlegen (vgl. z.B. DE 17 08 670 A). Ein anderes Beheizungskonzept sieht das Verlegen eines Rohrsystems im Boden vor, durch welches vorzugsweise in einem geschlossenen Kreislauf ein Wärmemedium (z.B. Wasser oder Luft) geleitet wird und welches mit dem umliegenden Erdreich der Nutzfläche in Wärmeaustausch steht (vgl. z.B. DE 28 40 389 A1). Des Weiteren ist auch ein Rohrsystem zum Einleiten warmer Luft in das Erdreich bzw. die Nutzfläche bekannt, welches zum Belüfteten und Auftauen eingesetzt werden kann (vgl. z.B. DE 299 03 998 U1).

[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Nutzfläche zu schaffen, welche einerseits einen stabilen Unterbau und andererseits eine effektive Beheizung ermöglicht. Es sind weitere Aufgaben der Erfindung, eine verbesserte Bodenbefestigungsvorrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Aufbauen einer derartigen Nutzfläche mit einem stabilen Unterbau und der Möglichkeit einer effektiven Beheizung vorzusehen.

[0006] Diese Aufgaben werden durch eine Nutzfläche mit den Merkmalen des Anspruches 1, eine Bodenbefestigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 12 bzw. ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 13 gelöst. Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.

[0007] Die erfindungsgemäße Nutzfläche, welche insbesondere für Reit-, Sport- und Spielplätze geeignet ist, weist mehrere nebeneinander auf einem Untergrund angeordnete Bodenbefestigungsvorrichtungen auf, welche jeweils wenigstens ein Gitterelement mit einer dem Untergrund zugewandten Unterseite, einer dem Untergrund abgewandten luftdurchlässigen Oberseite und zwischen der Unterseite und der Oberseite verlaufenden Wänden aufweisen, wobei jeweils wenigstens eine Wand der Gitterelemente wenigstens eine Luftdurchtrittsöffnung aufweist. Außerdem ist wenigstens eine Warmluftzufuhrvorrichtung vorgesehen, welche mit wenigstens einer Luftdurchtrittsöffnung wenigstens eines der Gitterelemente wenigstens einer Bodenbefestigungsvorrichtung fluidisch verbunden ist.

[0008] Ein Grundgedanke der vorliegenden Erfindung liegt in einer Vorrichtung zur Bodenbefestigung, die wenigstens ein Gitterelement aufweist mit einer Unterseite, die im montierten Zustand der Bodenbefestigungsvorrichtung einem Untergrund zugewandt ist, einer luftdurchlässigen Oberseite, die im montierten Zustand der Bodenbefestigungsvorrichtung dem Untergrund abgewandt ist, und zwischen der Unterseite und der Oberseite verlaufenden Wänden, wobei wenigstens eine Wand des Gitterelements wenigstens eine Luftdurchtrittsöffnung aufweist. Mit einer solchen Bodenbefestigungsvorrichtung lässt sich ein stabiler Unterbau für eine Nutzfläche erzielen und gleichzeitig die Möglichkeit einer einfachen Bodenbeheizung mittels Warmluft schaffen.

[0009] Durch die Warmluftzufuhrvorrichtung kann auf einfache Weise warme Luft in die Gitterelemente der Bodenbefestigungsvorrichtungen eingeleitet werden. Durch diese warme Luft, welche durch die luftdurchlässige Oberseite der Gitterelemente nach oben entweichen kann, können die Bodenbefestigungsvorrichtungen und die darüber liegenden Schichten bzw. Lagen und damit die gesamte Nutzfläche einfach und effektiv erwärmt werden. So kann die Nutzfläche einfach und effektiv aufgetaut bzw. an einem Gefrieren gehindert werden. Die Nutzfläche ist somit selbst bei kalten Umgebungsbedingungen nutzbar. Nutzflächen, die mit diesen Bodenbefestigungsvorrichtungen aufgebaut sind, können somit auch im Winter nahezu durchgängig und kurzfristig genutzt werden.

[0010] Die Gitterelemente der Bodenbefestigungsvorrichtung stellen einen großen, vorzugsweise zusammenhängenden Hohlraum innerhalb der Tret- oder Nutzschicht bereit, durch welchen Warmluft nach oben geleitet werden kann. Die Beheizung mittels Warmluft stellt eine sehr effektive, da schnelle und kostengünstige Möglichkeit zum Auftauen gefrorener Nutzflächen oder Verhindern des Gefrierens von Nutzflächen dar. Selbst ohne ständigen Betrieb einer mit solchen Bodenbefestigungsvorrichtungen aufgebauten Bodenheizung kann ohne großen Aufwand (z.B. ohne zusätzliche Geräte) und innerhalb kurzer Zeit (z.B. im Gegensatz zu den i.A. relativ trägen Warmwasser-Rohrsystemen) eine frostfreie Nutzfläche hergestellt werden.

[0011] Die Bodenbefestigungsvorrichtungen können grundsätzlich auf einem beliebigen Untergrund verlegt werden. Der Untergrund ist vorzugsweise im Wesentlichen plan bzw. eingeebnet. Ferner ist der Untergrund vorzugsweise im Wesentlichen fest bzw. verfestigt. Auf diese Weise bleibt die verlegte Anordnung der Bodenbefestigungsvorrichtungen über die Nutzungsdauer der Nutzfläche hinweg erhalten. Vorzugsweise können die Bodenbefestigungsvorrichtungen direkt, d.h. ohne zusätzliche Tragschicht (z.B. Split oder Kies) auf dem Untergrund installiert werden.

[0012] Unter einem Gitterelement soll in diesem Zusammenhang ein formstabiles Bauteil mit Hohlräumen verstanden werden. Die Formstabilität des Bauteils bezeichnet dabei eine Formstabilität unter den üblichen, zu erwartenden Nutzungsbedingungen, insbesondere hinsichtlich Temperatur und Gewichtsbelastungen (sowohl beim Errichten als auch beim Nutzen und Instandhalten der Nutzfläche). Die Gitterelemente sind vorzugsweise im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet. Die Dicke der Gitterelemente (in Höhenrichtung des Schichtaufbaus der Nutzfläche) ist über ihre Fläche hinweg vorzugsweise im Wesentlichen konstant. Die Unterseite und die Oberseite des Gitterelements verlaufen vorzugsweise im Wesentlichen parallel zueinander. Die Unterseite und die Oberseite des Gitterelements sind vorzugsweise jeweils im Wesentlichen plan ausgebildet. Die Oberseite des Gitterelements ist luftdurchlässig (vorzugsweise Luftdurchtrittsöffnungen oder -spalte) ausgebildet, die Unterseite des Gitterelements kann fluiddurchlässig oder im Wesentlichen geschlossen ausgebildet sein. Die Wände zwischen der Oberseite und der Unterseite verlaufen vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zur Ober- bzw. Unterseite. Die Gitterelemente sind nicht auf besondere Anzahlen und Anordnungen der Wände beschränkt. So können die Gitterelemente zum Beispiel nur Außenwände im Wesentlichen entlang ihres Außenumfangs, nur von ihrem Außenumfang beabstandete Zwischenwände oder sowohl Außenwände als auch Zwischenwände aufweisen. Die Wände der Gitterelemente sind vorzugsweise im Wesentlichen parallel oder im Wesentlichen rechtwinklig zueinander ausgerichtet. Zumindest einige der Wände zwischen der Oberseite und der Unterseite verlaufen vorzugsweise in der Nähe der Kanten des Gitterelements. Zur Erhöhung der Stabilität des Gitterelements und damit des durch die Bodenbefestigungsvorrichtung gebildeten Unterbaus der Nutzfläche können die Wände des wenigstens einen Gitterelements zumindest teilweise (d.h. nur einige der Wände und/oder nur Abschnitte der Wände) mit Versteifungseinrichtungen (z.B. größere Materialstärke, Versteifungsrippen, integrierte steife Bauteile, etc.) versehen sein. Die Grundformen der Bodenbefestigungsvorrichtungen bzw. ihrer Gitterelemente sind grundsätzlich beliebig. Vorzugsweise sind die Gitterelemente im Wesentlichen rechteckig oder quadratisch ausgebildet.

[0013] Die Bodenbefestigungsvorrichtungen bzw. ihre Gitterelemente können grundsätzlich aus beliebigen Materialien gefertigt werden. Vorzugsweise werden die Bodenbefestigungsvorrichtungen aus einem Kunststoffmaterial (z.B. PVC, insbesondere Kabel-PVC, PU), insbesondere einem recycelten Kunststoffmaterial hergestellt, da dieses Material im Gegensatz zum Beispiel zu Holz witterungsbeständig ist.

[0014] Die Bodenbefestigungsvorrichtungen der Nutzfläche können aus den Gitterelementen (d.h. einem oder mehreren Gitterelementen) bestehen oder noch weitere Komponenten enthalten, welche vorzugsweise mit dem Gitterelement / den Gitterelementen fest oder lösbar verbunden sind.

[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Unterseite des wenigstens einen Gitterelements als ein im Wesentlichen geschlossener, vorzugsweise fluiddicht geschlossener Boden ausgestaltet. Der Boden ist dabei vorzugsweise integral mit dem Gitterelement ausgebildet, kann aber grundsätzlich auch als separate Komponente gefertigt und mit dem Gitterelement verbunden werden. Ein derartiger Boden gewährleistet einen nach unten abgedichteten Hohlraum innerhalb der Gitterelemente für die effektive Warmluftzufuhr in die Nutzfläche. Gleichzeitig bildet ein solcher Boden eine stabile Auflage für die Gitterelemente auf einem Untergrund. Vorzugsweise ist dieser Boden an seiner dem Untergrund zugewandten Unterseite mit Vorsprüngen versehen. Mit Hilfe derartiger Vorsprünge am Boden kann das Gitterelement und damit die gesamte Bodenbefestigungsvorrichtung einfach im bzw. auf dem Untergrund verankert werden, indem es/sie bei der Installation der Nutzfläche zum Beispiel fest auf den Untergrund gedrückt wird.

[0016] In einer alternativen Ausführungsform kann der Boden des Gitterelements auch offen bleiben, um die Gitterelemente auf einen entsprechend dichten oder abgedichteten Untergrund zu setzen.

[0017] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Unterseite des wenigstens einen Gitterelements mit Auflageelementen versehen. Derartige Auflageelemente sollen eine stabile Auflage des Gitterelements und damit der gesamten Bodenbefestigungsvorrichtung auf dem Untergrund ermöglichen. Dies ist insbesondere von Vorteil, falls die Gitterelemente nicht mit einem geschlossenen Boden versehen sind.

[0018] Wenigstens eine Wand des Gitterelements ist mit wenigstens einer Luftdurchtrittsöffnung versehen. Die wenigstens eine Wand ist vorzugsweise mit einer, zwei, drei, vier oder mehr Luftdurchtrittsöffnungen versehen. Vorzugsweise sind zwei, drei oder vier Wände des Gitterelements jeweils mit wenigstens einer Luftdurchtrittsöffnung versehen, sodass mehrere aneinander angrenzende Gitterelemente einen durchgehenden Luftströmungsweg bilden können; es kann aber auch nur eine Wand des Gitterelements mit wenigstens einer Luftdurchtrittsöffnung versehen sein. Die Luftdurchtrittsöffnungen sind allgemein derart beschaffen, dass sie den Durchgang einer ausreichenden Menge Warmluft zum Zwecke einer effektiven Beheizung der Nutzfläche ermöglichen. Vorzugsweise sind die Luftdurchtrittsöffnungen ausreichend groß ausgebildet, um der Luftströmung von der Warmluftzufuhrvorrichtung in das Gitterelement und zwischen den Gitterelementen einen möglichst geringen Strömungswiderstand entgegenzusetzen.

[0019] Die Warmluftzufuhrvorrichtung ist in diesem Zusammenhang jede Art von Vorrichtung, die geeignet ist, den Gitterelementen der Bodenbefestigungsvorrichtungen warme Luft mit einem ausreichenden Druck zuzuführen, sodass die warme Luft über die Bodenbefestigungsvorrichtungen hinweg verteilt werden kann und durch die luftdurchlässigen Oberseiten der Gitterelemente nach oben strömen kann. Die Warmluftzufuhrvorrichtung enthält vorzugsweise wenigstens eine Warmluftquelle, bevorzugt ausgewählt aus Heizungen, Öfen, Biogasanlagen, Solaranlagen, Wärmetauschern, Erdwärme, Abwärme von technischen Anlagen und dergleichen. Die Warmluftquelle ist vorzugsweise außerhalb der eigentlichen Nutzfläche angeordnet. Die Warmluftzufuhrvorrichtung weist vorzugsweise ein Rohrsystem bestehend aus wenigstens einem Warmluftrohr auf, welches die wenigstens eine Warmluftquelle mit der Anordnung von Bodenbefestigungsvorrichtungen der Nutzfläche (fluidisch) verbindet. Das Rohrsystem ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass es möglichst geringe Strömungsverluste und möglichst geringe Wärmeverluste aufweist. Das Rohrsystem weist bevorzugt abgestimmt auf die Anzahl der zu versorgenden Bodenbefestigungsvorrichtungen eine Anzahl von Luftaustrittsöffnungen bzw. -stutzen auf.

[0020] Die erfindungsgemäßen Bodenbefestigungsvorrichtungen sind grundsätzlich für Nutzflächen beliebiger Art geeignet. Besonders vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich bei Reitplätzen (Springplätze, Dressurplätze, Pferderennbahnen, usw.), Sportplätzen (Fußballplätze, Golfplätze, Beachvolleyballplätze, usw.), Spielplätzen und Verkehrsflächen (Parkplätze, Landebahnen, usw.). Die Nutzflächen sind dabei auf keine spezielle Art ihrer Tret- oder Nutzschicht eingeschränkt; so sind die erfindungsgemäßen Bodenbefestigungsvorrichtungen zum Beispiel für den Unterbau von Rasenplätzen, Kunstrasenplätzen, Sandplätzen, Pflasterplätzen und dergleichen in vorteilhafter Weise verwendbar.

[0021] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Gitterelemente der Bodenbefestigungsvorrichtungen Paletten oder Transportpaletten, vorzugsweise genormte Paletten oder Transportpaletten. Paletten oder Transportpaletten sind gängige Bauteile mit einer ausreichenden Formstabilität, sodass mit diesen auf einfache und kostengünstige Weise eine erfindungsgemäße Nutzfläche aufgebaut werden kann. Vorzugsweise werden genormte Paletten oder Transportpaletten verwendet, die als Standardbauteile auf dem Markt zur Verfügung stehen. Bei den genormten Paletten oder Transportpaletten handelt es sich vorzugsweise um Europoolpaletten oder Europaletten (1200 mm × 800 mm × 144 mm, 0,96 mm2, DIN EN 13698-1), vorzugsweise aus Kunststoff, es können aber ebenso andere handelsübliche Paletten wie 1/4-Europoolpaletten (400 mm × 600 mm), 1/2-Europoolpaletten (800 mm × 600 mm), ISO-Container-Paletten (48 Zoll × 40 Zoll), asiatische Standardpaletten (1100 mm × 1100 mm, 1140 mm × 1140 mm) und dergleichen eingesetzt werden.

[0022] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Oberseiten der Gitterelemente der Bodenbefestigungsvorrichtungen im Wesentlichen offen und weisen die Bodenbefestigungsvorrichtungen ferner jeweils wenigstens eine Deckplatte auf, welche im Wesentlichen parallel und mit Abstand zur offenen Oberseite der Gitterelemente angeordnet ist. Die Konstruktion der Bodenbefestigungsvorrichtung aus wenigstens einem Gitterelement und wenigstens einer darauf angeordneten Deckplatte ermöglicht den Aufbau eines stabilen Unterbaus für die jeweilige Nutzfläche.

[0023] Die Deckplatten der Bodenbefestigungsvorrichtungen können wie die Gitterelemente grundsätzlich aus beliebigen Materialien gefertigt werden. Vorzugsweise werden sie aus einem Kunststoffmaterial (z.B. PVC, insbesondere Kabel-PVC, PU), insbesondere einem recycelten Kunststoffmaterial hergestellt, besonders bevorzugt aus dem gleichen Material wie die Gitterelemente.

[0024] Die Grundform der Deckplatten der Bodenbefestigungsvorrichtung ist wie die der Gitterelemente grundsätzlich beliebig. Vorzugsweise sind sowohl die Gitterelemente als auch die Deckplatten im Wesentlichen rechteckig oder quadratisch ausgebildet.

[0025] Diese Ausgestaltung der Bodenbefestigungsvorrichtung umfasst Ausgestaltungen mit genau einem Gitterelement, auf dem genau eine Deckplatte angeordnet ist, mit genau einem Gitterelement, auf dem mehrere nebeneinander angeordnete Deckplatten angeordnet sind, mit mehreren nebeneinander angeordneten Gitterelementen, auf denen genau eine gemeinsame Deckplatte angeordnet ist, und mit mehreren nebeneinander angeordneten Gitterelementen, auf denen mehrere nebeneinander angeordnete Deckplatten angeordnet sind. Im Fall von mehreren Deckplatten können diese wahlweise unterschiedliche Größen und/oder Formen aufweisen oder vorzugsweise gleich dimensioniert und geformt sein. Die Summen der Flächenmaße aller Gitterelemente und der Flächenmaße aller Deckplatten einer Bodenbefestigungsvorrichtung der Erfindung stimmen vorzugsweise im Wesentlichen überein. Mit anderen Worten ist die Gesamtheit der Deckplatten einer Bodenbefestigungsvorrichtung im Wesentlichen deckungsgleich zur Gesamtheit der Gitterelemente der Bodenbefestigungsvorrichtung.

[0026] Die Deckplatten sind mit Abstand zu den Gitterelementen angeordnet. Dieser Abstand ist in diesem Zusammenhang derart zu bemessen, dass der Durchgang einer ausreichenden Menge Warmluft zum Zwecke einer effektiven Beheizung der Nutzfläche ermöglicht wird. Der durch diese Beabstandung gebildete Luftspalt zwischen den Deckplatten und den Gitterelementen hat vorzugsweise eine Größe im Bereich von etwa 1 mm bis etwa 2 cm, bevorzugter im Bereich von etwa 2 mm bis etwa 1 cm.

[0027] Unter der zumindest teilweisen Beabstandung der Deckplatten von einem Rand des Gitterelements bzw. voneinander sollen in diesem Zusammenhang die Beabstandung an einer oder an mehreren Seiten der Deckplatte, vorzugsweise umlaufend an allen Seiten der Abdeckplatte, die Beabstandung entlang der gesamten Seite der Deckplatte und auch die abschnittweise Beabstandung entlang einer Seite (zum Beispiel durchbrochen durch Stoßkanten der Deckplatten) verstanden werden.

[0028] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die wenigstens eine Deckplatte derart auf dem wenigstens einen Gitterelement angeordnet, dass ihre Ränder jeweils etwa oberhalb einer Wand des wenigstens einen Gitterelements liegen. Mit anderen Worten sind die Deckplatten in einem Raster angeordnet, das zu dem Raster des Gitterelements / der Gitterelemente kompatibel ist. Diese gegenseitige Ausrichtung von Deckplatten und Gitterelementen gewährleistet einen stabilen Unterbau der Tret- oder Nutzschicht durch die Bodenbefestigungsvorrichtungen, da die Deckplatten durch die Wände der Gitterelemente optimal unterstützt werden.

[0029] Zum Aufbau einer Nutzfläche mit wunschgemäßen Heizeigenschaften mittels Warmluft und gleichzeitig bedarfsgerechtem Wasserhaushalt ist es von Vorteil, durch die Bodenbefestigungsvorrichtungen einen Unterbau mit einer relativ geschlossenen Oberseite bereitzustellen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist deshalb im Fall mehrerer Deckplatten auf dem wenigstens einen Gitterelement zumindest eine der mehreren Deckplatten als eine im Wesentlichen geschlossene, insbesondere fluiddicht geschlossene Platte ausgestaltet. Die Warmluftzufuhr erfolgt in diesem Fall durch die Luftspalte, die durch die voneinander beabstandeten Deckplatten gebildet sind. Im Fall genau einer Deckplatte auf dem wenigstens einen Gitterelement besteht eine bevorzugte Ausgestaltung darin, diese eine Deckplatte mit Luftdurchtrittsöffnungen in ihrer Dickenrichtung auszugestalten, um die Warmluftzufuhr in die darüber liegende Tret- oder Nutzschicht zu ermöglichen.

[0030] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist/sind die dem wenigstens einen Gitterelement abgewandte(n) Oberseite(n) der Deckplatte(n) in Form einer Nutzfläche ausgestaltet oder mit einem Nutzflächenelement versehen. Bei dieser Ausgestaltungsform kann auf eine zusätzliche Tret- oder Nutzschicht auf den Bodenbefestigungsvorrichtungen verzichtet werden, da diese selbst bereits eine fertige Nutzfläche bereitstellen.

[0031] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Anzahl von Abstandselementen an der Oberseite des wenigstens einen Gitterelements, insbesondere an der Oberseite der Wände des wenigstens einen Gitterelements vorgesehen. Mit Hilfe dieser Abstandselemente kann die gewünschte Beabstandung der Deckplatten von den Gitterelementen zum Ausbilden entsprechender Luftspalte in einfacher Weise erzielt werden. Die Abstandselemente sind vorzugsweise integral mit dem Gitterelement bzw. dessen Wänden ausgebildet, können jedoch auch als separate Komponenten auf das Gitterelement gesetzt bzw. an diesem angebracht sein.

[0032] In einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die wenigstens eine Deckplatte lösbar oder unlösbar auf das wenigstens eine Gitterelement aufgesetzt. Vorzugsweise ist die wenigstens eine Deckplatte formschlüssig, kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem wenigstens einen Gitterelement verbunden bzw. verbindbar. Die Deckplatten können auf die Gitterelemente zum Beispiel lose aufgelegt sein, aufgesteckt oder aufgeclipst sein, verrastet oder verklemmt sein, aufgeschraubt sein, aufgeklebt sein und dergleichen. Je nach Ausgestaltung der Deckplatten (z.B. im Hinblick auf ihre Transportempfindlichkeit) werden diese vorzugsweise erst am Ort der Nutzflächeninstallation mit den Gitterelementen verbunden oder bereits direkt am Fertigungsort.

[0033] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist die wenigstens eine Deckplatte einteilig mit dem wenigstens einen Gitterelement ausgebildet.

[0034] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das wenigstens eine Gitterelement wenigstens eine Verbindungseinrichtung zur lösbaren oder unlösbaren Verbindung eines Gitterelements mit einem benachbarten Gitterelement auf. Mittels dieser Verbindungseinrichtungen kann auf einfache Weise ein stabiler Verbund der nebeneinander anzuordnenden Bodenbefestigungsvorrichtungen erzielt werden. Gleichzeitig erleichtern die Verbindungseinrichtungen das Anordnen der Gitterelemente bzw. Bodenbefestigungsvorrichtungen in der korrekten gegenseitigen Positionierung. Diese Verbindungseinrichtungen sind vorzugsweise in der Form von zueinander passenden männlichen/weiblichen Verbindungselementen ausgebildet. Bevorzugt sind die Verbindungseinrichtungen als in Aussparungen eingreifende Hakenelemente oder dergleichen ausgestaltet.

[0035] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Gitterelement wenigstens eine Außenwand auf, welche an ihrer Außenseite mit wenigstens einem nach außen ragenden Abstandselement versehen ist. Der Begriff der Außenwand soll in diesem Zusammenhang solche Wände des Gitterelements bezeichnen, welche im Wesentlichen parallel zu einem Rand des Gitterelements verlaufen.

[0036] In einer noch weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die außen liegenden Wände der Gitterelemente der (bezüglich der gesamten Nutzfläche) außen liegenden Bodenbefestigungsvorrichtungen im Wesentlichen fluiddicht verschlossen. Durch diese Maßnahme kann erreicht werden, dass die den Gitterelementen von der Warmluftzufuhrvorrichtung zugeführte Warmluft innerhalb der Nutzfläche durch die luftdurchlässigen Oberseiten der Gitterelemente nach oben steigt.

[0037] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist auf den Bodenbefestigungsvorrichtungen wenigstens eine wasserdurchlässige oder wasserundurchlässige Trennschicht angeordnet, welche vorzugsweise ein Geotextil, eine Membran oder eine Folie aufweist. In diesem Zusammenhang können eine oder mehrere Lagen von Trennschichten angeordnet sein. Die Trennschicht(en) kann /können sich über die gesamte Nutzfläche erstrecken oder aus mehreren Abschnitten von Trennschichten zusammengesetzt sein. Je nach der Art bzw. den Eigenschaften der oberhalb der Bodenbefestigungsvorrichtungen angeordneten Lagen / Elemente der Nutzfläche werden vorzugsweise wasserdurchlässige oder wasserundurchlässige Trennschichten gewählt. Die Trennschicht ist zudem vorzugsweise luftdurchlässig, um den Warmluftdurchtritt in der Nutzfläche nach oben zu ermöglichen, kann ggf. aber auch luftundurchlässig sein. Unter einem Geotextil soll in diesem Zusammenhang eine flächenhafte Textilie aus natürlichen und/oder künstlichen Stoffen verstanden werden, welche zum Trennen der Bodenbefestigungsvorrichtungen von den darüber liegenden Materialien geeignet ist, um ein (übermäßiges) Verkleinern oder gar Verstopfen des Lutdurchtritts durch die luftdurchlässige Oberseite der Gitterelemente der Bodenbefestigungsvorrichtungen zu verhindern. Zu den Geotextilien zählen in diesem Zusammenhang insbesondere Vliese und Vliesstoffe (z.B. Straßenbauvlies), Gewebe, Gewirke und Verbundstoffe.

[0038] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind zwischen den Gitterelementen voneinander benachbarten Bodenbefestigungsvorrichtungen Dehnungsfugen vorgesehen. Mit diesen Dehnungsfugen soll verhindert werden, dass sich die Bodenbefestigungsvorrichtungen bzw. ihre Gitterelemente bei (mechanischer) Belastung oder bei (großen) Temperaturschwankungen aufstellen, sodass ein stabiler und planer Unterbau gewährleistet bleibt. Die Dehnungsfugen sind an ihrer dem Untergrund abgewandten Oberseite vorzugsweise im Wesentlichen geschlossen, sodass der Warmluftstrom durch mehrere benachbarte Gitterelemente hinweg erhalten bleibt. Die Dehnungsfugen können zum Beispiel zwischen allen benachbarten Bodenbefestigungsvorrichtungen bzw. deren Gitterelementen oder nur an einer ausgewählten Anzahl dieser Trennstellen vorgesehen sein. Die Dehnungsfugen sind zum Beispiel aus Kunststoff, Gummi, Schaumstoff, Vlies oder dergleichen Materialien oder als Leerräume gebildet.

[0039] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Warmluftzufuhrvorrichtung wenigstens ein Warmluftrohr auf, welches zwischen Gitterelementen einander benachbarter Bodenbefestigungsvorrichtungen verläuft und mit Austrittsöffnungen ausgebildet ist, welche mit Luftdurchtrittsöffnungen der Gitterelemente der angrenzenden Bodenbefestigungsvorrichtungen fluidisch verbunden sind. Bei dieser Ausgestaltung ist der Zwischenraum zwischen den benachbarten Gitterelementen, in dem das Warmluftrohr liegt, vorzugweise auf der dem Untergrund abgewandten Oberseite im Wesentlichen luftdicht geschlossen oder vergossen, sodass die Warmluftzufuhr in die Gitterelemente der angrenzenden Bodenbefestigungsvorrichtungen gewährleistet ist. In einer alternativen Ausgestaltung kann das Warmluftrohr auch durch Gitterelemente benachbarter Bodenbefestigungsvorrichtungen selbst geführt sein.

[0040] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist auf den Bodenbefestigungsvorrichtungen bzw. der Trennschicht, falls vorhanden, eine Tret- oder Nutzschicht aufgebracht. Diese Tret- oder Nutzschicht bildet vorzugsweise die oberste Schicht der Nutzfläche. Je nach Anwendungsfall der Nutzfläche weist diese Tret- oder Nutzschicht Sand, feinkörnigen Sand, Erdreich (ggf. mit Rasen), Kies, Pflastersteine oder dergleichen Material auf bzw. ist aus diesen Materialien gebildet.

[0041] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist auf den Bodenbefestigungsvorrichtungen bzw. der Trennschicht, falls vorhanden, eine Lage von nebeneinander angeordneten, vorzugsweise wasserdurchlässigen, elastischen Bodenbefestigungsmatten verlegt. Falls die Nutzfläche zudem eine Tret- oder Nutzschicht aufweist (vgl. oben), ist diese Lage von Bodenbefestigungsmatten unter der Tret- oder Nutzschicht verlegt.

[0042] Bei diesen Bodenbefestigungsmatten handelt es sich in diesem Zusammenhang zum Beispiel um Reitmatten, wie sie in der EP 0 667 927 B1 und der DE 200 19 812 U1 offenbart sind (auch als "Lochmatten" bezeichnet), um Westernreitmatten, wie sie in der EP 2 292 841 A2 beschrieben sind, und dergleichen zum Aufbau einer Nutzfläche mit speziellen gewünschten Eigenschaften. Die Bodenbefestigungsmatten sind vorzugsweise aus einem elastischen Kunststoffmaterial gebildet. Die Abmessungen der Bodenbefestigungsmatten sind nicht notwendigerweise zu jenen der Bodenbefestigungsvorrichtungen bzw. deren Deckplatten oder Gitterelemente identisch, sondern können grundsätzlich frei gewählt werden.

[0043] Bei dieser Ausgestaltung ist vorzugsweise auf den Bodenbefestigungsmatten eine Wasserführungs- und Rückhalteschicht aus Split, Kies, grobem Sand oder dergleichen Material vorgesehen. Diese Wasserführungsschicht und Rückhalteschicht verhindert, dass das Material der Tret- oder Nutzschicht die Durchbrechungen der Bodenbefestigungsmatten und/oder zwischen bzw. in den Bodenbefestigungsvorrichtungen (falls keine Trennschicht vorgesehen ist) verstopft.

[0044] In einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist oberhalb der Bodenbefestigungsvorrichtungen wenigstens eine Drainagevorrichtung vorgesehen. Bei dieser Ausgestaltung ist zwischen der Drainagevorrichtung und den Bodenbefestigungsvorrichtungen vorzugsweise eine wasserundurchlässige Trennschicht (z.B. Folie) angeordnet. Mit einer solchen Drainagevorrichtung kann der Feuchtigkeitsgehalt einer Tret- oder Nutzschicht der Nutzfläche reguliert werden.

[0045] Bei dieser Ausgestaltung ist diese wenigstens eine Drainagevorrichtung vorzugsweise zudem mit einer Wasserausgleichsvorrichtung verbunden, welche lateral außerhalb der Nutzfläche angeordnet ist und einen Wasseraufnahmeraum aufweist, welcher mit wenigstens einem Wasserzulauf und/oder wenigstens einem Wasserablauf versehen ist. Die Nutzfläche kann auf diese Weise mit einem so genannten Ebbe-Flut-System kombiniert werden, um einen optimalen Feuchtigkeitsgehalt der Nutzfläche bzw. ihrer Tret- oder Nutzschicht in möglichst wassersparender Weise bereitzustellen.

[0046] Eine Nutzfläche in Kombination mit einem solchen Ebbe-Flut-System ist beispielsweise in der WO 2008/028504 A1 beschrieben. Auf den Inhalt dieser Druckschrift wird in Bezug auf den Aufbau und die Funktionsweise des Ebbe-Flut-Systems hiermit vollinhaltlich Bezug genommen.

[0047] In einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zudem eine Wasserableitungsvorrichtung vorgesehen, welche mit wenigstens einem Gitterelement wenigstens einer Bodenbefestigungsvorrichtung fluidisch verbunden ist. Eine ggf. vorhandene Trennschicht auf den Bodenbefestigungsvorrichtungen ist bei dieser Ausgestaltung vorzugsweise wasserdurchlässig ausgebildet. Bei dieser Ausgestaltung ist bevorzugt darauf zu achten, dass die Medien Warmluft und Wasser getrennt zu- bzw. abgeführt werden. Über die Wasserableitungsvorrichtung kann bei Bedarf eine einfache Entwässerung der Nutzfläche erfolgen.

[0048] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch eine Bodenbefestigungsvorrichtung, insbesondere eine Bodenbefestigungsvorrichtung für eine oben beschriebene Nutzfläche gemäß der vorliegenden Erfindung. Die erfindungsgemäße Bodenbefestigungsvorrichtung weist wenigstens ein Gitterelement auf, welches eine Unterseite, eine luftdurchlässige Oberseite und zwischen der Unterseite und der Oberseite verlaufende Wände aufweist, wobei wenigstens eine Wand des Gitterelements wenigstens eine Luftdurchtrittsöffnung aufweist. Bezüglich der Vorteile, Begriffsdefinitionen und bevorzugten Ausgestaltungen dieser erfindungsgemäßen Bodenbefestigungsvorrichtung wird auf die obigen Ausführungen in Zusammenhang mit der Nutzfläche der Erfindung verwiesen.

[0049] Gegenstand der Erfindung ist schließlich auch ein Verfahren zum Aufbauen einer Nutzfläche, insbesondere einer oben beschriebenen Nutzfläche gemäß der vorliegenden Erfindung. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf einem Untergrund eine Vielzahl von Bodenbefestigungsvorrichtungen nebeneinander verlegt, welche jeweils wenigstens ein Gitterelement mit einer dem Untergrund zugewandten Unterseite, einer dem Untergrund abgewandten luftdurchlässigen Oberseite und zwischen der Unterseite und der Oberseite verlaufenden Wänden aufweisen, wobei jeweils wenigstens eine Wand der Gitterelemente wenigstens eine Luftdurchtrittsöffnung aufweist. Wenigstens eine Luftdurchtrittsöffnung wenigstens eines der Gitterelemente wenigstens einer Bodenbefestigungsvorrichtung wird mit einer Warmluftzufuhrvorrichtung fluidisch verbunden.

[0050] Bezüglich der Vorteile, Begriffsdefinitionen und bevorzugten Ausgestaltungen dieses erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf die obigen Ausführungen in Zusammenhang mit der Nutzfläche der Erfindung verwiesen.

[0051] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden als Gitterelemente der Bodenbefestigungsvorrichtungen Paletten oder Transportpaletten verwendet.

[0052] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden die außen liegenden Wände der Gitterelemente der in der Nutzfläche außen liegenden Bodenbefestigungsvorrichtungen im Wesentlichen fluiddicht verschlossen. Das fluiddichte Verschließen der außen liegenden Wände der Gitterelemente der außen liegenden Bodenbefestigungsvorrichtungen kann bevorzugt in Form von speziellen Rand-Gitterelementen oder durch ein separates Verschließen (Vergießen) der Luftdurchtrittsöffnungen in diesen Wänden erfolgen.

[0053] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden die mehreren Bodenbefestigungsvorrichtungen lösbar oder unlösbar miteinander verbunden. Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung verschiedener bevorzugter, nichteinschränkender Ausführungsbeispiele unter Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen besser verständlich. Darin zeigen, größtenteils schematisch:
Fig. 1
eine Draufsicht eines Gitterelements einer Bodenbefestigungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2A
eine Seitenansicht des Gitterelements von Figur 1 gemäß Ansicht A1 in Fig. 1;
Fig. 2B
eine Seitenansicht des Gitterelements von Figur 1 gemäß Ansicht A2 in Fig. 1;
Fig. 2C
eine Detailansicht einer Verbindungseinrichtung zwischen Gitterelementen von Fig. 1 in Draufsicht;
Fig. 3A
eine Seitenansicht des Gitterelements von Figur 1 gemäß Ansicht B1 in Fig. 1;
Fig. 3B
eine Seitenansicht des Gitterelements von Figur 1 gemäß Ansicht B2 in Fig. 1;
Fig. 4
eine Seitenansicht einer Bodenbefestigungsvorrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit einem Gitterelement gemäß Fig. 1 bis 3;
Fig. 5
eine Draufsicht der Bodenbefestigungsvorrichtung von Fig. 4;
Fig. 6
eine Draufsicht einer Bodenbefestigungsvorrichtung gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 7
eine Schnittansicht einer Nutzfläche gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit einer erfindungsgemäßen Bodenbefestigungsvorrichtung;
Fig. 8
eine Darstellung einer Warmluftzufuhrvorrichtung für die Nutzfläche von Fig. 7 in Draufsicht;
Fig. 8A
eine Detailansicht der Warmluftzufuhrvorrichtung von Fig. 8;
Fig. 9
eine Darstellung einer Warmluftzufuhrvorrichtung für größere Nutzflächen in Draufsicht;
Fig. 10
eine Schnittansicht einer Nutzfläche gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit einer Bodenbefestigungsvorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 11
eine Draufsicht der Nutzfläche von Fig. 10;
Fig. 12
eine Darstellung zur Veranschaulichung der Verlegung der Warmluftrohre in der Nutzfläche von Fig. 10 und 11 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
Fig. 13
eine Schnittansicht einer Nutzfläche gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit einer Bodenbefestigungsvorrichtung gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 14
eine Schnittansicht zur Veranschaulichung des Aufbaus des Ebbe-Flut-Systems für die Nutzfläche von Fig. 13;
Fig. 15
eine Schnittansicht einer Nutzfläche gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit einer Bodenbefestigungsvorrichtung gemäß einem noch weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und Fig. 16 eine Draufsicht der Nutzfläche von Fig. 15.


[0054] Fig. 1 bis 3 zeigen zunächst ein erstes Ausführungsbeispiel eines Gitterelements für eine erfindungsgemäße Bodenbefestigungsvorrichtung in verschiedenen Ansichten.

[0055] Das Gitterelement 12 ist im Wesentlichen rechteckig ausgebildet und ist im Wesentlichen aus vier rechtwinklig zueinander angeordneten Außenwänden 14 und mehreren Zwischenwänden 16 aufgebaut. Die Außenwände 14 und die Zwischenwände 16 erstrecken sich im Wesentlichen senkrecht zwischen der Oberseite 13b des Gitterelements 12 (oben in Fig. 2 und 3) und seiner dem Untergrund zuzuwendenden Unterseite 13a (unten in Fig. 2 und 3). Durch die Zwischenwände 16 wird in diesem Ausführungsbeispiel ein Raster bzw. eine Matrix mit insgesamt zwölf Feldern gebildet, wie in der Draufsicht von Fig. 1 zu erkennen.

[0056] In diesem Ausführungsbeispiel sind die Außenwände 14 im Wesentlichen bündig mit dem Rand des Gitterelements 12 vorgesehen. Alternativ können die Außenwände 14 auch etwas vom Rand nach innen versetzt sein oder es kann ganz auf die Außenwände 14 verzichtet werden.

[0057] Sowohl die Außenwände 14 als auch die Zwischenwände 16 des Gitterelements sind jeweils mit einer Luftdurchtrittsöffnung 18 versehen. Diese Luftdurchtrittsöffnungen 18 nehmen in diesem Ausführungsbeispiel etwa die Hälfte der Wandfläche des jeweiligen Rasterabschnitts des Gitterelements 12 ein, um einen ausreichend großen Luftdurchtritt für die später beschriebene Heizfunktion der Bodenbefestigungsvorrichtung 10 zu gewährleisten.

[0058] An der Unterseite des Gitterelements 12 bzw. seiner Wände 14, 16 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein fluiddichter Boden 20 vorgesehen, welcher vorzugsweise integral mit den Wänden 14, 16 ausgebildet ist und sich über die gesamte Fläche des Gitterelements 12 erstreckt. An der Unterseite dieses Bodens 20 sind im Bereich der nicht durch die Luftdurchtrittsöffnungen 18 unterbrochenen Wände 14, 16 zudem Vorsprünge 22 vorgesehen. Das Gitterelement 12 wird bei der Installation der Bodenbefestigungsvorrichtung 10 mit diesen Vorsprüngen 22 des Bodens 20 in den Untergrund gedrückt, sodass die Gitterelemente 12 stabil positioniert werden können.

[0059] Wie in der Draufsicht von Fig. 1 zu erkennen, ist die Oberseite des Gitterelements 12 im Wesentlichen offen ausgebildet. Mit anderen Worten sind die Zwischenräume zwischen den Wänden 14, 16 an der Oberseite des Gitterelements 12 nicht verschlossen, wie dies bei der Unterseite durch den Boden 20 der Fall ist.

[0060] Bei der Installation einer Nutzfläche mit diesen Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 werden die benachbarten Gitterelemente 12 miteinander verbunden, insbesondere verhakt. Auf diese Weise erfolgen ein stabiler Verbund der Bodenbefestigungsvorrichtungen und eine genaue Positionierung der Gitterelemente zueinander. Zu diesem Zweck sind an bzw. in den Außenwänden 14 des Gitterelements 12 mehrere Haken bzw. Laschen 24 und mehrere zugehörige Aussparungen 26 ausgebildet. Wie in Fig. 2C veranschaulicht, werden die Haken 24 von oben in die Aussparungen 26 der Außenwand 14 eines benachbarten Gitterelements 12 eingesetzt. Die Abmessungen der Haken 24 und der Aussparungen 26 sind dabei so gewählt, dass die benachbarten und auf diese Weise miteinander verbundenen Gitterelemente 12 nur ein geringes Positionsspiel haben.

[0061] Wie in Fig. 1 bis 3 dargestellt, sind die Haken 24 und die Aussparungen 26 jeweils nur an zwei der vier Außenwände 14 des Gitterelements vorgesehen und sind an den Außenwänden 14 jeweils zwei Haken 24 oder zwei Aussparungen 26 ausgebildet. Selbstverständlich sind diesbezüglich auch andere Ausgestaltungen und Konfigurationen der Verbindungseinrichtungen denkbar.

[0062] Ferner sind an den Außenwänden 14 optional Abstandselemente 28 vorgesehen, die beispielsweise noppenförmig ausgebildet sind. Durch diese Abstandselemente 28 entstehen auch zwischen den benachbarten Gitterelementen 12 mit außen liegenden Außenwänden 14 Luftspalte in vertikaler Richtung. Zudem können in die so gebildeten Spalte zwischen den benachbarten Gitterelementen 12 zumindest teilweise Dehnungsfugen eingebracht werden, um gegebenenfalls Wärmeausdehnungen des Materials im Verbund der Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 auszugleichen. Diese Dehnungsfugen werden zum Beispiel als vorgefertigte Elemente in die Spalte eingesetzt oder als Rohmaterial in die Spalte eingegossen oder ein gespritzt. Das Material der Dehnungsfugen ist beispielsweise Kunststoff, Gummi, Schaumstoff, Vlies oder dergleichen.

[0063] Wie in Fig. 1 bis 3 dargestellt, sind die Abstandselemente 28 jeweils nur an zwei der vier Außenwände 14 des Gitterelements vorgesehen und sind an diesen Außenwänden 14 jeweils zwei Abstandselemente 28 ausgebildet. Diese Abstandselemente 28 sind außerdem im Bereich der Zwischenwände 16 positioniert. Selbstverständlich sind diesbezüglich auch andere Ausgestaltungen und Konfigurationen der Abstandselemente 28 denkbar.

[0064] An der Oberseite 13b des Gitterelements 12, genauer an der Oberseite der Außenwände 14 und der Zwischenwände 16, sind weitere Abstandselemente 30 und 32 vorgesehen. Diese Abstandselemente 30, 32 sind vorzugsweise genau auf den Wänden 14, 16 angeordnet und integral mit diesen ausgebildet. Außerdem sind diese Abstandselemente 30, 32 sowohl an den Kreuzungspunkten der Wände 14, 16 als auch zwischen diesen Kreuzungspunkten vorgesehen.

[0065] Diese Abstandselemente 30, 32 dienen als Auflage für die weiter unten beschriebenen Deckplatten 40 mit Abstand auf das Gitterelement 12.

[0066] Die in Fig. 1 bis 3 gezeigte Ausgestaltung des Gitterelements 12 hat beispielhaft die folgenden Maße bzw. Maßbereiche:
Flächenmaß des Gitterelements 12: ca. 0,15 - 0,75 m2, bspw. ca. 0,25 m2
Breite des Gitterelements 12: ca. 30 - 75 cm, bspw. ca. 43 cm
Länge des Gitterelements 12: ca. 50 - 100 cm, bspw. ca. 60 cm
Höhe der Wände 14, 16: ca. 60 - 120 mm, bspw. ca. 80 mm
Breite der Außenwände 14: ca. 3 - 8 mm, bspw. ca. 5 mm
Breite der Zwischenwände 16: ca. 5 - 20 mm, bspw. ca. 10 mm
Höhe des Bodens 20: ca. 3 - 8 mm, bspw. ca. 5 mm
Höhe der Vorsprünge 22: ca. 3 - 8 mm, bspw. ca. 5 mm
Höhe der Abstandselemente 30, 32: ca. 1,5 - 5 mm, bspw. ca. 3 mm
Tiefe der Abstandselemente 28: ca. 1 - 4 mm, bspw. ca. 2 mm
Gesamttiefe der Haken 24: ca. 10 - 25 mm, bspw. ca. 16 mm
Breite der Haken 24: ca. 20 - 40 mm, bspw. ca. 30 mm
Breite der Aussparungen 26: ca. 10 - 25 mm, bspw. ca. 18 mm
Breite der Luftdurchtrittsöffnungen 18: ca. 5 - 15 cm, bspw. ca. 10 cm in den langen Wänden 14, 16
Breite der Luftdurchtrittsöffnungen 18: ca. 4 - 10 cm, bspw. ca. 6,5 cm in den kurzen Wänden 14, 16
Höhe der Luftdurchtrittsöffnungen 18: ca. 3 - 8 cm, bspw. ca. 4,5 cm


[0067] Fig. 4 und 5 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer kompletten Bodenbefestigungsvorrichtung 10 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel.

[0068] Diese Bodenbefestigungsvorrichtung 10 weist ein Gitterelement 12, beispielsweise das oben anhand der Fig. 1 bis 3 erläuterte Gitterelement, auf. Auf dieses Gitterelement 12 sind mehrere Deckplatten 40 aufgebracht. In diesem Ausführungsbeispiel sind auf dem einen Gitterelement 12 insgesamt zwölf Deckplatten 40 vorgesehen.

[0069] Wie angedeutet, sind diese Deckplatten 40 in dem Raster des Gitterelements 12 dimensioniert und angeordnet, sodass die Ränder der Deckplatten 40 jeweils oberhalb einer Außenwand 14 oder Zwischenwand 16 des Gitterelements 12 liegen.

[0070] Die Deckplatten 40 sind jeweils als im Wesentlichen fluiddicht geschlossene Plattenelemente ausgebildet. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Deckplatten 40 an ihrer dem Gitterelement 12 abgewandten Oberseite zudem mit zahlreichen Borstenbüscheln 42 versehen. Diese Deckplatten 40 entsprechen somit im Wesentlichen den Westernreitmatten, wie sie zum Beispiel in der EP 2 292 841 A2 beschrieben sind.

[0071] Die Deckplatten 40 liegen mit ihren Unterseiten auf den auf den Wänden 14, 16 des Gitterelements 12 ausgebildeten Abstandselementen 30, 32 auf, sodass sie von der Oberseite 13b des Gitterelements 12 bzw. dessen Wänden 14, 16 beabstandet sind. Auf diese Weise ist zwischen den Deckplatten 40 und dem Gitterelement 12 ein entsprechender Luftspalt 44 gebildet.

[0072] Außerdem sind die Deckplatten 40 etwas kleiner als das Rastermaß des Gitterelements 12 ausgebildet. Auf diese Weise können die Deckplatten 40 auf dem Gitterelement 12 voneinander beanstandet platziert werden, sodass sich auch zwischen den Deckplatten 40 Luftspalte 46 bilden.

[0073] An der Unterseite der Deckplatten 40 sind diese zudem mit Rastnasen 48 versehen. Diese Rastnasen 48 sind vorzugsweise im Bereich der Kreuzungspunkte der Wände 14, 16 des Gitterelements 12 bzw. im Bereich der Abstandselemente 32 vorgesehen und ragen an den jeweiligen Wänden 14, 16 in die offenen Zwischenräume der Oberseite 13b des Gitterelements 12 hinein. Auf diese Weise können die Deckplatten 40 auf dem Gitterelement 12 positioniert und ggf. auch verrastet werden. Zum einfacheren Aufstecken der Deckplatten 40 auf die Gitterelemente 12 sind die Rastnasen 48 bevorzugt angeschrägt bzw. konisch ausgebildet, wie in Fig. 4 angedeutet.

[0074] Die in Fig. 4 und 5 gezeigte Ausgestaltung der Deckplatten 40 bzw. der Bodenbefestigungsvorrichtung 10 hat beispielhaft die folgenden Maße bzw. Maßbereiche:
Höhe der Deckplatten 40: ca. 10 - 40 mm, bspw. ca. 15 mm
Länge der Rastnasen 48: ca. 10 - 20 mm, bspw. ca. 15 mm
Breite des Luftspaltes 46: ca. 1 - 4 mm, bspw. ca. 2 mm
Höhe der Borstenbüschel 42: ca. 15 - 50 mm, bspw. ca. 30 mmaus den Deckplatten 40
Anzahl der Deckplatten 40: 1 - 25, bspw. 12


[0075] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Bodenbefestigungsvorrichtung 10.

[0076] Anstelle der Westernreitmatten als Deckplatten 40 wie in dem vorherigen Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5 haben die Deckplatten 40 in diesem Ausführungsbeispiel eine im Wesentlichen glatte Oberseite ohne zusätzliche Elemente. Die Bodenbefestigungsvorrichtung 10 bildet somit einen stabilen, ebenen Unterbau.

[0077] Obwohl nicht dargstellt, können die Haken 24 der Verbindungseinrichtungen zwischen den Gitterelementen 12 wahlweise auch anders, zum Beispiel als doppelseitige Haken 24 zum Eingriff in die Aussparungen 26 ausgebildet sein.

[0078] Bezug nehmend auf Fig. 7 bis 9 wird nun Ausführungsbeispiel einer Nutzfläche mit derartigen Bodenbefestigungsvorrichtungen 10, die aus Gitterelementen 12 und Deckplatten 40 aufgebaut sind, näher erläutert.

[0079] Fig. 7 zeigt zunächst den Grundaufbau der Nutzfläche in Querschnittsansicht. Die Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 können grundsätzlich ohne weitere Maßnahmen auf einem Untergrund 56 platziert werden. Zur Verbesserung der Stabilität des Unterbaus werden die Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 bei der Installation auf den Untergrund 56 gedrückt, so dass die Vorsprünge 22 der Böden 20 der Gitterelemente 12 der Bodenbefestigungsvorrichtung 10 in den Untergrund 56 eingreifen. Der Untergrund 56 ist möglichst plan und fest bzw. wird eingeebnet und verfestigt, sodass die Bodenbefestigungsvorrichtungen einen stabilen und planen Unterbau für die Nutzfläche bilden.

[0080] In dem Ausführungsbeispiel von Fig. 7 sind die Deckplatten 40 der Bodenbefestigungsvorrichtung 10 gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 6 mit im Wesentlichen glatten Oberseiten ausgebildet. Auf diese Deckplatten 40 wird dann eine Lage von Bodenbefestigungsmatten 50 gelegt, welche beispielsweise als so genannte Lochmatten wasserdurchlässig ausgebildet sind. Zum Aufbau eines Reitplatzes werden vorzugsweise spezielle Bodenbefestigungsmatten 50 verwendet, wie sie beispielsweise in den bereits eingangs genannten EP 0 667 927 B1 und DE 200 19 812 U1 beschrieben sind. Die Bodenbefestigungsmatten 50 sind bevorzugt elastisch und weisen beispielsweise an ihrer Oberseite unterschiedlich hohe Noppen auf.

[0081] Die Oberseite dieser Bodenbefestigungsmatten 50 ist mit grobem Kies gefüllt, um eine Wasserführungsschicht 54 zu bilden. Auf den Bodenbefestigungsmatten 50 und der Wasserführungsschicht 54 ist dann die Tretschicht 52 zum Beispiel aus feinem Kies oder Sand vorgesehen. Die Wasserführungsschicht 54 verhindert das Eindringen von Material aus der Tretschicht 52 in die Wasserdurchgangsöffnungen der Bodenbefestigungsmatten 50 und weiter in die Spalte 46 zwischen den Deckplatten 40 der Bodenbefestigungsvorrichtungen 10, sodass diese nicht verstopfen.

[0082] Falls anstelle der Deckplatten 40 des Ausführungsbeispiels von Fig. 6 die Deckplatten 40 in Form der Westernreitmatten des Ausführungsbeispiels der Fig. 4 und 5 verwendet werden, entfällt natürlich die Lage der zusätzlichen Bodenbefestigungsmatten 50. Andererseits können in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 7 die Bodenbefestigungsmatten 50 auch in Form der Westernreitmatten ausgeführt sein.

[0083] Je nach Anwendungsfall bzw. gewünschter Nutzfläche können unterschiedliche Arten von Bodenbefestigungsmatten 50 und Tret- oder Nutzschichten 52 eingesetzt werden.

[0084] Die so mit den Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 der Erfindung aufgebaute Nutzfläche weist ferner eine Warmluftzufuhrvorrichtung auf. Diese Warmluftzufuhrvorrichtung weist, wie in Fig. 8 veranschaulicht, zwei Warmluft-Hauptrohre 60 auf, welche jeweils im Wesentlichen L-förmig die Nutzfläche umgeben. Die Warmluft-Hauptrohre 60 sind etwa auf dem Niveau der Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 in der Erde verlegt.

[0085] Von den beiden Warmluft-Hauptrohren 60 der Warmluftzufuhrvorrichtung gehen jeweils zahlreiche Warmluft-Zweigrohre 62 aus. Diese Warmluft-Zweigrohre 62 sind etwa im Rastermaß der Gitterelemente 12 der Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 voneinander entlang der Warmluft-Hauptrohre 60 beabstandet.

[0086] Die Warmluft-Zweigrohre 62 greifen jeweils von außen durch eine Luftdurchtrittsöffnung 18 in ein Gitterelement 12 einer Bodenbefestigungsvorrichtung 10 ein. Dabei sind die Warmluft-Zweigrohre 62 vorzugsweise in den Luftdurchtrittsöffnungen 18 mit einer Vergussmasse 64 (z.B. Kunststoff, Beton oder dergleichen) abgedichtet, sodass keine Luft aus dem Innenraum der Gitterelemente 12 durch deren Außenwände 14 nach außen dringen kann.

[0087] Die Warmluft-Hauptrohre 60 sind zudem jeweils mit einem Warmluftgebläse 66 verbunden. Dieses Warmluftgebläse 66 fördert warme Luft durch die Warmluft-Hauptrohre 60 und die daran angeschlossenen Warmluft-Zweigrohre 62 in die Gitterelemente 12 der Bodenbefestigungsvorrichtungen 10. Innerhalb des Verbundes der Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 kann sich die eingeleitete Warmluft in den durch die Gitterelemente 12 gebildeten Hohlräumen gleichmäßig verteilen. Aus den Gitterelementen 12 der Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 strömt die warme Luft zunächst durch die Luftspalte 44 zwischen den Wänden 14, 16 der Gitterelemente 12 und den Deckplatten 40 und von dort durch die Luftspalte 46 zwischen den nebeneinander liegenden Deckplatten 46 nach oben. Durch die wasserdurchlässigen Bodenbefestigungsmatten 50 kann die warme Luft weiter nach oben bis in die Tret- oder Nutzschicht 52 strömen. Auf diese Weise gelangt die warme Luft von der Warmluftzufuhrvorrichtung bis in die Tret- oder Nutzschicht 52 und kann diese auftauen bzw. ein Gefrieren derselben verhindern.

[0088] Die Warmluftzufuhrvorrichtung ist nicht auf die in Fig. 8 gezeigte Konfiguration beschränkt. Wie in Fig. 9 veranschaulicht, können insbesondere im Fall von größeren Nutzflächen zusätzliche Warmluft-Verteilrohre 68 von den Warmluft-Hauptrohren 60 ausgehen und sich unterhalb der Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 weit ins Innere der Nutzfläche erstrecken. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass auch in den innen liegenden Bereich der Nutzfläche ausreichend warme Luft in deren Tret- oder Nutzschicht 52 gefördert werden kann.

[0089] Außerdem kann die Warmluftzufuhrvorrichtung natürlich auch nur ein Warmluft-Hauptrohr oder mehr als zwei Warmluft-Hauptrohre 60 enthalten.

[0090] Die von den Gebläsen 66 in die Warmluft-Hauptrohre 60 geförderte Warmluft kann beispielsweise durch eine Heizung, einen Ofen, einen Wärmetauscher, eine Solaranlage oder dergleichen erwärmt werden.

[0091] Die Warmluft-Hauptrohre 60 der Warmluftzufuhrvorrichtung haben zum Beispiel einen Durchmesser im Bereich von etwa 10 bis 35 cm, bevorzugter von etwa 20 cm.

[0092] Alternativ oder zusätzlich zu der oben erläuterten Warmluftzufuhrvorrichtung 60-68 kann die Nutzfläche auch mit einer Wasserableitungsvorrichtung (nicht dargestellt) ausgestattet sein.

[0093] Das in der Tret- oder Nutzschicht 52 der Nutzfläche ggf. überschüssig vorhandene Wasser kann durch die wasserdurchlässigen Bodenbefestigungsmatten 50 nach unten abfließen und kann weiter durch die Spalte 46 zwischen den Deckplatten 40 der Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 nach unten in die Gitterelemente 12 strömen. Der Verbund der Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 bzw. der Gitterelemente 12 ist an wenigstens einer Luftdurchtrittsöffnung 18 einer Außenwand 14 eines außen liegenden Gitterelements 12 anstatt mit einem Warmluft-Zweigrohr 62 mit einem Wasserablauf verbunden. Um zu verhindern, dass die von den Warmluftgebläsen 66 in die Gitterelemente 12 gepumpte Warmluft durch einen solchen Wasserablauf austritt, anstatt in die Tret- oder Nutzschicht 52 zu strömen, sollte der Wasserablauf mit einer Luftsperre, zum Beispiel in der Art eines Siphons versehen sein.

[0094] Bezug nehmend auf Fig. 10 bis 12 wird nun ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Nutzfläche mit speziellen Bodenbefestigungsvorrichtungen beschrieben.

[0095] In diesem Ausführungsbeispiel bestehen die Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 jeweils aus einem Gitterelement 70 in Form einer Palette oder Transportpalette. Bei diesen Paletten 70 handelt es sich vorzugsweise um genormte Paletten, beispielsweise um Europoolpaletten, aus einem witterungsbeständigen Kunststoffmaterial. Derartige Europoolpaletten haben nach DIN EN 13698-1 ein Normmaß von 1200 mm × 800 mm × 144 mm (Länge × Breite × Höhe) bzw. von 0,96 mm2 (Grundfläche). Es können aber ebenso andere Standard-Paletten als Gitterelemente 70 der Bodenbefestigungsvorrichtungen 10 verwendet werden.

[0096] Die Paletten 70 haben eine im Wesentlichen plane Unterseite 13a und werden auf einen im Wesentlichen planen bzw. eingeebneten und festen bzw. verfestigten Untergrund 56 verlegt. Wie in Fig. 10 veranschaulicht werden die Paletten 70 mit einem geringen Abstand zueinander verlegt, sodass zwischen den benachbarten Paletten 70 Dehnungsfugen 92 vorgesehen sind. An der dem Untergrund 56 abgewandten Oberseite werden diese Dehnungsfugen 92 vorzugsweise luftdicht zum Beispiel mit elastischem Kunststoff- oder Gummimaterial verschlossen (nicht dargestellt).

[0097] Die Oberseite 13b der Paletten 70 ist luftdurchlässig ausgebildet. Die Oberseite 13b der Paletten 70 verläuft im Wesentlichen parallel zur Unterseite 13a. Zwischen der Oberseite 13b und der Unterseite 13a erstrecken sich mehrere Wände 14, 16, welche der Palette die erforderliche Formstabilität verleihen. Die Zwischenräume zwischen diesen Wänden 14, 16 bilden einen großen Hohlraum. Außerdem bilden diese Zwischenräume sowie weitere Öffnungen in den Außenwänden 14 die Luftdurchtrittsöffnungen 18.

[0098] Die mit den außen um die Nutzfläche angeordneten Warmluft-Hauptrohren 60 verbundenen Warmluft-Zweigrohre 62 sind in dem Ausführungsbeispiel von Fig. 11 durch die Hohlräume der Paletten 70 hindurch verlegt. In einem anderen Ausführungsbeispiel, welches in Fig. 12 dargestellt ist, sind diese Warmluft-Zweigrohre 62 in einem Zwischenraum zwischen benachbarten Paletten 70 angeordnet. Dieser Zwischenraum wird vorzugsweise nach oben hin zum Beispiel mit Beton oder Kunststoffmasse abgedichtet 64.

[0099] Von diesen Warmluft-Zweigrohren 62 strömt die mittels der Gebläse 66 zugeführte Warmluft in die Luftdurchtrittsöffnungen 18 der Wände 14 der Paletten 70. Diese kann entweder beidseitig (Fig. 11) oder wechselweise (Fig. 12) durch entsprechende Austrittsöffnungen oder -stutzen 63 an den Zweigrohren 62 erfolgen.

[0100] Während in dem Ausführungsbeispiel von Fig. 11 für jede Reihe von Paletten 70 ein Warmluft-Zweigrohr 62 vorgesehen ist, können die Warmluft-Zweigrohre 62 auch in einem Abstand von mehreren Paletten 70 zueinander gemäß Fig. 11 oder Fig. 12 verlegt werden.

[0101] Auf den Paletten 70 ist eine wasserdurchlässige Trennschicht 72 in Form eines Vlieses verlegt. Diese Trennschicht 72 erlaubt einen Durchtritt der in die Paletten 70 eingeleiteten Warmluft durch deren luftdurchlässige Oberseite 13b und die Trennschicht 72 weiter nach oben in die Nutzfläche. Andererseits schützt diese Trennschicht 72 die Oberseite 13b der Paletten 70 vor einem Verstopfen durch ein Eindringen von Material aus den oberen Lagen der Nutzfläche.

[0102] Anstelle des Vlieses oder Vliesstoffes können auch andere Geotextilien oder Membrane bzw. Membranschichten benutzt werden. Auch können sowohl einlagige wie auch mehrlagige Trennschichten 72 gleicher oder unterschiedlicher Materialien oder Eigenschaften verwendet werden.

[0103] In dem Ausführungsbeispiel von Fig. 10 bis 12 ist auf dieser Trennschicht 72 eine Lage von Bodenbefestigungsmatten 50 verlegt, auf deren Oberseite eine Wasserführungs- und Rückhalteschicht 54 aus Split vorgesehen ist. Auf den Bodenbefestigungsmatten 54 ist schließlich eine Tret- oder Nutzschicht 52 aus feinem Sand, Kies, etc. vorgesehen. Bezüglich dieser oberen Lagen 50-54 der Nutzfläche wird auf die obige Beschreibung des Ausführungsbeispiels von Fig. 7 verwiesen.

[0104] Die durch die luftdurchlässige Oberseite 13b der Paletten und das Vlies 72 nach oben steigende Warmluft steigt durch die wasserdurchlässigen Bodenbefestigungsmatten 50 weiter nach oben in die Tret- oder Nutzschicht 52 oder erwärmt die luftundurchlässigen Bodenbefestigungsmatten 50, welche die Wärme wiederum an die darüber liegende Tret- oder Nutzschicht 52 abgeben, je nachdem welche Art von Bodenbefestigungsmatten 50 verwendet wird.

[0105] Anhand der Fig. 13 und 14 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Nutzfläche erläutert.

[0106] Im Vergleich zu dem obigen Ausführungsbeispiel der Fig. 10 bis 12 ist diese Nutzfläche mit einem so genannten Ebbe-Flut-System kombiniert. Ein solches Ebbe-Flut-System für Nutzflächen ist beispielsweise in der bereits genannten WO 2008/028504 A1 in mehr Einzelheiten beschrieben, deren Inhalt hiermit auch zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht werden soll.

[0107] In diesem Ausführungsbeispiel ist auf den Paletten 70 zunächst eine Trennschicht 72 in Form eines Vlieses angeordnet. Darüber ist eine wasserundurchlässige Trennschicht 74 in Form einer Folie verlegt. Die Nutzfläche ist durch eine Betonwanne 76 begrenzt, wobei sich die wasserundurchlässige Folie 74 auch entlang dieser Betonwanne 76 bis zur Tret- oder Nutzschicht 52 nach oben erstreckt. Das Vlies 72 dient dem (mechanischen) Schutz der Folie 74, damit diese bei Errichtung, Instandhaltung und Nutzung wasserdicht bleibt.

[0108] Das mit der Folie 74 ausgekleidete Becken 76 ist mit der Tret- oder Nutzschicht 52 aus Sand, Kies, Split oder dergleichen gefüllt. Im unteren Bereich dieser Tret- oder Nutzschicht 52 oder in einer unter dieser vorgesehenen, wasserführenden Tragschicht 77 sind zudem mehrere Drainagerohre 78 verlegt. Über diese Drainagerohre 78 kann der Wasserpegel 80 in der Nutzfläche von unten reguliert und so der Feuchtigkeitsgehalt der Tret- oder Nutzschicht 52 nach Bedarf eingestellt werden.

[0109] Wie in Fig. 14 dargestellt, ist außerhalb der eigentlichen Nutzfläche, getrennt durch eine Trennschicht des Bodens, eine Wasserausgleichsvorrichtung 82 vorgesehen. Diese Wasserausgleichsvorrichtung 82 ist zum Beispiel in der Art eines Brunnens aufgebaut und enthält einen Wasseraufnahmeraum 84, in den die Drainagerohre 78 oder zumindest ein Drainagerohr eines Drainagerohrsystems hinein ragen.

[0110] Der Wasseraufnahmeraum 84 weist beispielhaft ferner einen Wasserzulauf 86, einen Wasserablauf 88 mit zugehöriger Pumpe 89 und einen Wasserstandsdetektor 90 zum Erfassen des Wasserpegels 80 in der Wasserausgleichsvorrichtung 82 auf.

[0111] Da die Drainagerohre 78 der Nutzfläche mit dem Innern der Wasserausgleichsvorrichtung 82 verbunden sind, ist der Wasserpegel in dem Wasseraufnahmeraum 84 gleich dem Wasserpegel 80 in der Nutzfläche. Somit kann der Wasserpegel 80 in der Nutzfläche durch Einstellen des Wasserpegels in der Wasserausgleichsvorrichtung 82, der durch den Wasserstandsdetektor 90 überwacht wird, mittels des Wasserzulaufs 86 und des Wasserablaufs 88 automatisch eingestellt werden, um einen möglichst optimal eingestellten Feuchtigkeitsgehalt der Tret- oder Nutzschicht 52 der Nutzfläche zu erzielen. Je nach konkreter Anwendung und Umgebungsbedingungen der Nutzfläche kann dieser Feuchtigkeitsgehalt dabei unterschiedlich eingestellt werden.

[0112] Wie in Fig. 13 und 14 angedeutet, kann in der Nutzfläche dieses Ausführungsbeispiels zudem optional eine Lage Bodenbefestigungsmatten 50 verlegt werden. Diese Bodenbefestigungsmatten 50 trennen beispielsweise die Tret- oder Nutzschicht 52 von der Tragschicht 77, in welcher die Drainagerohre 78 verlegt sind.

[0113] Bezug nehmend auf Fig. 15 und 16 wird nun ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Nutzfläche näher beschrieben, welche als Westernreitplatz zur Anwendung kommen kann.

[0114] Der stabile Unterbau dieser Nutzfläche, bestehend im Wesentlichen aus den Paletten 70 entspricht dabei dem Unterbau der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele der Fig. 10 bis 14. Auf den Paletten 70 ist eine wasserdurchlässige Trennschicht 72, beispielsweise in Form eines Straßenbauvlieses, angeordnet.

[0115] Auf dieser Trennschicht 72 sind dann in diesem Fall zweilagige Bodenbefestigungsmatten 51 verlegt. Diese Bodenbefestigungsmatten 51 bestehen jeweils aus einer Grundplatte 51 a, die eine Vielzahl im Raster angeordneter Löcher aufweist, und einer Vielzahl von Spezialelementen 51 b, welche nebeneinander in die Löcher der Grundplatte 51 a eingesetzt werden. Um eine stabile Anordnung der Spezialelemente 51 b auf der Grundplatte 51 und vorzugsweise auch Luftströmungswege durch die zweilagige Bodenbefestigungsmatte 51 hindurch zu gewährleisten, sind an den der Grundplatte 51 a zugewandten Unterseiten der Spezialelemente 51 b Vorsprünge 51 c ausgebildet oder angebracht, welche beispielsweise leistenförmig sind.

[0116] Die Spezialelemente 51 b der zweilagigen Bodenbefestigungsmatten 51 sind in diesem Fall mit Borstenbüscheln versehen, sodass eine zweilagige Westernreitmatte entsteht. Auf diese zweilagige Westernreitmatte 51 ist wieder eine geeignete Tret- oder Nutzschicht 51 zum Beispiel aus feinkörnigem Sand oder dergleichen Material aufgebracht.

[0117] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die oben anhand der beiliegenden Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispiele beschränkt. So können die Merkmale der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele insbesondere beliebig einfach oder mehrfach miteinander kombiniert werden, um weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung zu schaffen.

[0118] Beispielsweise sind alle gezeigten Nutzflächen mit einem Ebbe-Flut-System kombinierbar, wie es beispielhaft in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 13 und 14 vorgesehen ist. Beispielsweise können die Bodenbefestigungsmatten aller gezeigten Nutzflächen als zweilagige Bodenbefestigungsmatten ausgebildet werden, wie es beispielhaft in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 15 und 16 veranschaulicht ist. Beispielsweise kann in allen Nutzflächen auf die Tret- oder Nutzschicht verzichtet werden, falls entsprechende Bodenbefestigungsmatten mit einer unmittelbar nutzbaren Oberseite eingebaut werden. Beispielsweise können in allen Nutzflächen wasserdurchlässige Trennschicht und/oder wasserundurchlässige Trennschichten auf den Bodenbefestigungsvorrichtungen verlegt werden. Beispielsweise können die aus Gitterelement und Deckplatte aufgebauten Bodenbefestigungsvorrichtungen auch für die in den Fig. 10 bis 16 gezeigten Nutzflächen zur Anwendung kommen.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0119] 
10
Bodenbefestigungsvorrichtung
12
Gitterelement
13a
Unterseite
13b
Oberseite
14
Außenwände
16
Zwischenwände
18
Luftdurchtrittsöffnungen in 16
20
Boden
22
Vorsprünge an 20
24
Haken an 14
26
Aussparungen in 14
28
Abstandselemente an 14
30
Abstandselemente auf 14, 16
32
Abstandselemente auf 14, 16
40
Deckplatten
42
Borstenbüschel in 40
44
Spalt zwischen 40 und 12
46
Spalt zwischen zwei Deckplatten
48
Rastnasen
50
Bodenbefestigungsmatten
51
zweilagige Bodenbefestigungsmatten
51a
Grundplatte von 51
51b
Spezialelemente von 51
51c
Vorsprung an 51 b
52
Tret- oder Nutzschicht
54
Wasserführungs- und Rückhalteschicht
56
Untergrund
60
Warmluft-Hauptrohr
62
Warmluft-Zweigrohre
63
Austrittsöffnungen
64
Abdichtung der Warmluft-Zweigrohre in 18
66
Warmluftgebläse
68
Warmluft-Verteilrohr
70
Palette, Transportpalette
72
wasserdurchlässige Trennschicht (Vlies, Membran)
74
wasserundurchlässige Trennschicht (Folie)
76
Betonwanne, Becken
77
wasserführende Tragschicht
78
Drainagerohre
80
Wasserpegel
82
Wasserausgleichsvorrichtung
84
Wasseraufnahmeraum
86
Wasserzulauf
88
Wasserablauf
89
Pumpe
90
Wasserstandsdetektor
92
Dehnungsfugen



Ansprüche

1. Nutzfläche, insbesondere für Reit-, Sport- und Spielplätze, mit mehreren nebeneinander auf einem Untergrund (56) angeordneten Bodenbefestigungsvorrichtungen (10), welche jeweils wenigstens ein Gitterelement (12, 70) mit einer dem Untergrund zugewandten Unterseite (13a), einer dem Untergrund abgewandten luftdurchlässigen Oberseite (13b) und zwischen der Unterseite und der Oberseite verlaufenden Wänden (14, 16) aufweisen, wobei jeweils wenigstens eine Wand (14, 16) der Gitterelemente (12, 70) wenigstens eine Luftdurchtrittsöffnung (18) aufweist, und
wenigstens einer Warmluftzufuhrvorrichtung (60-68), welche mit wenigstens einer Luftdurchtrittsöffnung (18) wenigstens eines der Gitterelemente (12, 70) wenigstens einer Bodenbefestigungsvorrichtung (10) fluidisch verbunden ist.
 
2. Nutzfläche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gitterelemente (70) der Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) Paletten oder Transportpaletten, vorzugsweise genormte Paletten oder Transportpaletten sind.
 
3. Nutzfläche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberseiten (13b) der Gitterelemente (12) der Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) im Wesentlichen offen sind und die Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) ferner jeweils wenigstens eine Deckplatte (40) aufweisen, welche im Wesentlichen parallel und mit Abstand zur offenen Oberseite (13b) der Gitterelemente (12) angeordnet ist.
 
4. Nutzfläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die außen liegenden Wände (14) der Gitterelemente (12, 70) der außen liegenden Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) im Wesentlichen fluiddicht verschlossen sind.
 
5. Nutzfläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf den Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) wenigstens eine wasserdurchlässige oder wasserundurchlässige Trennschicht (72, 74) angeordnet ist, welche vorzugsweise ein Geotextil, eine Membran oder eine Folie aufweist.
 
6. Nutzfläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen den Gitterelementen (12, 70) von einander benachbarten Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) Dehnungsfugen (92) vorgesehen sind.
 
7. Nutzfläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Warmluftzufuhrvorrichtung (60-68) wenigstens ein Warmluftrohr (62) aufweist, welches zwischen Gitterelementen (12, 70) einander benachbarter Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) verläuft und mit Austrittsöffnungen (63) ausgebildet ist, welche mit Luftdurchtrittsöffnungen (18) der Gitterelemente (12, 70) der angrenzenden Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) fluidisch verbunden sind.
 
8. Nutzfläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf den Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) bzw. der Trennschicht (72, 74) eine Tret- oder Nutzschicht (52) aufgebracht und/oder eine Lage von nebeneinander angeordneten, vorzugsweise wasserdurchlässigen, elastischen Bodenbefestigungsmatten (50, 51) verlegt ist.
 
9. Nutzfläche nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf den Bodenbefestigungsmatten (50, 51) eine Wasserführungs- und Rückhalteschicht (54) aus Split, Kies, grobem Sand oder dergleichen Material vorgesehen ist.
 
10. Nutzfläche nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
oberhalb der Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) wenigstens eine Drainagevorrichtung (44) vorgesehen ist.
 
11. Nutzfläche nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine Drainagevorrichtung (44) mit einer Wasserausgleichsvorrichtung (82) verbunden ist, welche lateral außerhalb der Nutzfläche angeordnet ist und einen Wasseraufnahmeraum (84) aufweist, welcher mit wenigstens einem Wasserzulauf (86) und/oder wenigstens einem Wasserablauf (88) versehen ist.
 
12. Bodenbefestigungsvorrichtung (10), insbesondere für eine Nutzfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 11, mit wenigstens einem Gitterelement (12, 70), welches eine Unterseite (13a), eine luftdurchlässige Oberseite (13b) und zwischen der Unterseite und der Oberseite verlaufende Wände (14, 16) aufweist, wobei wenigstens eine Wand (14, 16) des Gitterelements (12, 70) wenigstens eine Luftdurchtrittsöffnung (18) aufweist.
 
13. Verfahren zum Aufbauen einer Nutzfläche, insbesondere einer Nutzfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei welchem
auf einem Untergrund (56) eine Vielzahl von Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) nebeneinander verlegt wird, welche jeweils wenigstens ein Gitterelement (12, 70) mit einer dem Untergrund zugewandten Unterseite (13a), einer dem Untergrund abgewandten luftdurchlässigen Oberseite (13b) und zwischen der Unterseite und der Oberseite verlaufenden Wänden (14, 16) aufweisen, wobei jeweils wenigstens eine Wand (14, 16) der Gitterelemente (12, 70) wenigstens eine Luftdurchtrittsöffnung (18) aufweist; und
wenigstens eine Luftdurchtrittsöffnung (18) wenigstens eines der Gitterelemente (12, 70) wenigstens einer Bodenbefestigungsvorrichtung (10) mit einer Warmluftzufuhrvorrichtung (60-68) fluidisch verbunden wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Gitterelemente (70) der Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) Paletten oder Transportpaletten verwendet werden.
 
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die außen liegenden Wände (14) der Gitterelemente (12, 70) der außen liegenden Bodenbefestigungsvorrichtungen (10) im Wesentlichen fluiddicht verschlossen werden.
 




Zeichnung





















































Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente