I. Anwendungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft im Allgemeinen ein Antennenmodul mit mehreren Funktionen für
die Verwendung in mehreren Frequenzbereichen. Der Hauptanwendungsbereich des erfindungsgemäßen
Systems sind hierbei U-Boot-Antennensysteme.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Bei der Verwendung von λ/2-Dipolantennen werden die Ausmaße der Antenne durch die
dem jeweiligen Frequenzbereich zugehörigen Wellenlängen bestimmt. Bei der Verwendung
von zwei Strahlern, also einer Gesamtlänge von λ/2, wird daher beispielsweise im Ultrakurzwellenbereich
bei einer Frequenz von 100 MHz ein 1,5 m langer Antennenkörper benötigt, um eine resonante
Abstrahlung zu erreichen. Durch geeignete Maßnahmen ist es zwar möglich, diese Längen
zu verkürzen, jedoch meist nur in einem geringen Umfang.
[0003] Da darüber hinaus selbst bei der Verwendung von Breitbandantennen der jeweils zur
Verfügung stehende Frequenzbereich der Antenne limitiert ist, wird üblicherweise für
verschiedene Frequenzbereiche eine der Anzahl der Frequenzbereiche entsprechende Anzahl
von Antennen benutzt.
[0004] Dies kann jedoch in Fällen, bei denen zwar verschiedene Frequenzbereiche benötigt
werden, gleichzeitig jedoch die Abmessungen des Antennensystems durch den zur Verfügung
stehenden Raum begrenzt sind, zu Problemen führen.
[0005] Ein Beispiel hierfür bildet ein Antennensystem eines U-Bootes. Hier werden zur Kommunikation
bzw. Positionsortung oder Ähnlichem Antennen in verschiedenen Frequenzbereichen benötigt,
beispielsweise in:
- VHFLOW
- 30 - 88 MHz
- VHF
- 100 - 164 MHz
- UHF
- 220 - 400 MHz
- IFF (identification friend foe)
- 1030 / 1090 MHZ
- GPS
- 1575,41 / 1227,6 MHz
- Inmarsat RX
- 1530 - 1545 MHz
- Inmarsat TX
- 1626,5 - 1646,5 MHz
[0006] Neben dem bereits erwähnten nur beschränkt zur Verfügung stehenden Raumangebot, besteht
für ein von U-Booten benutztes Antennensystem eine weitere Anforderung darin, dass
der gesamte Aufbau der Antenne aufgrund der Positionierung an der Außenhaut des U-Bootrumpfes
während der Funkkommunikation und der damit verbundenen Belastungen durch das umströmende
Wasser möglichst kompakt sein muss. Gleichzeitig ist auch eine möglichst große Stabilität
des Antennensystems gegenüber mechanischen Belastungen zu gewährleisten, da durch
Schockwellen im Wasser kurzzeitige Horizontalbelastungen bis zu 400 G sowie Vertikalbelastungen
bis in den Bereich von 150 G auftreten können.
[0007] Verschiedene Lösungsansätze zu diesem Problem benutzen üblicherweise das Prinzip
eines modulartig aufgebauten Antennensystems ("stack antenna"), bei der die verschiedenen
Strahler der jeweiligen Antennen auf ein längliches Bauteil, den Antennenträger, aufgebracht
werden.
[0008] Aufgrund der Abmessungen der Strahler der verwendeten Einzelantennen weist ein derartiges
Antennensystem üblicherweise eine entsprechende Länge auf, was sich nicht nur hinsichtlich
der mechanischen Stabilität und dem Verhalten gegenüber Wasserdruck und Wasserumströmung
negativ auswirkt, sondern eine Antenne mit solcher Gesamthöhe auch nicht mehr in den
Rumpf des U-Bootes einfahrbar wäre.
[0009] Ein Lösungsansatz der Anmelderin, der sich als äußerst erfolgreich herausgestellt
hat, besteht darin, bei einem entsprechenden Antennensystem wenigstens einen der Strahler
für mehr als einen Frequenzbereich zu nutzen. Die Entkopplung der Antennen erfolgt
hierbei über eine spezielle Geometrie mit entsprechend angepassten Kurzschlussleitungen.
Dieses System ist in der
DE 10239874 A1 beschrieben.
[0010] Jedoch können auch mit diesem System nicht alle Anforderungen hinsichtlich der gewünschten
Funktionalität eines entsprechenden Antennensystems erfüllt werden.
[0011] Insbesondere Funktionen wie eine Anbindung bzw. Kommunikation von U-Booten im "Link
16"-Standard erfordern hier speziell angepasste Lösungen für entsprechend ausgelegte
Antennenmodule. Link 16 bezeichnet hierbei einen militärischen Datenaustauschstandard
der NATO und ist als der digitale Datendienst des Kommunikationsverfahrens MIDS im
NATO-Standardization Agreement STANAG 5516 definiert.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0012] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Antennenmodul zur Verfügung zu stellen, welches
einen Einsatz für mindestens zwei verschiedene Kommunikationsdienste, insbesondere
Frequenzbereichen, ermöglicht und dennoch einen kompakten, stabilen und konstruktiv
einfachen Aufbau bei guter Endkopplung der verschiedenen Kommunikationsdienste besitzt.
b) Lösung der Aufgabe
[0013] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0014] Die Erfindung schlägt vor, dass bei einem Antennenmodul mit wenigstens zwei voneinander
unabhängig betreibbaren Strahlerelementen, die axial hintereinander auf einer gemeinsamen
Achse A angeordnet sind, die körperlichen Teile des Antennenmoduls zumindest teilweise
von beiden Strahlerelementen gemeinsam genutzt werden. Dies bedeutet, dass zumindest
ein körperliches Teil des Antennenmoduls sowohl als erstes, als auch als zweites Strahlerelement
fungiert.
[0015] Eine solche gemeinsame Nutzung derselben körperlichen Bauteile konnte bei dem Einsatz
einer linear polarisierten Antenne, wie beispielsweise einer Breitbanddipol-Antenne
und einer zirkular polarisierten Antenne, wie beispielsweise einer Kreuzfaltdipol-Antenne
oder einer Spiralantenne, als Strahlerelemente realisiert werden. Vorteilhafterweise
können diese beiden Strahlerelemente jedoch - trotz der räumlichen Überschneidung
- ungestört voneinander betrieben werden.
[0016] Da eine linear polarisierte Antenne zwei Dipolhälften aufweist, kann erfindungsgemäß
einer der beiden Dipolhälften, das heißt das körperliche Teil, welches als Dipolhälfte
fungiert, ebenfalls einen Bestandteil der zirkular polarisierten Antenne darstellen.
Zum korrekten Funktionieren der zirkular polarisierten Antenne sollte diese jedoch
noch über weitere körperliche Teile verfügen, um Schleifen zu bilden. Diese können
sich hierfür beispielsweise an dasjenige körperliche Teil, welches als Dipolhälfte
fungiert, unmittelbar anschließen.
[0017] Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass als linear polarisierte Antenne eine Breitbanddipol-Antenne
und als zirkular polarisierte Antenne eine Kreuzfaltdipol-Antenne verwendet wird.
Es können jedoch auch beliebige andere Unterformen der genannten Antennen verwendet
werden. Wenn also beispielsweise von einer Kreuzfaltdipol-Antenne die Rede ist, ist
darunter auch jede andere Form einer linear polarisierten Antenne zu verstehen. Insbesondere
kann anstelle einer Kreuzfaltdipol-Antenne eine Spiralantenne verwendet werden, da
diese ebenfalls in ihr einen entlang der Achse A des Antennenmoduls angeordneten Zylinder
aufweist und ihre äußere Oberfläche durch mehrere voneinander getrennte Segmente gebildet
wird, die im Wesentlichen von unten nach oben (d.h. in Richtung der Achse A) verlaufen.
Ein Unterschied besteht lediglich darin, dass die Kreuzfaltdipol-Segmente im Wesentlichen
gerade und/oder unverwunden nach oben verlaufen, während sich die Segmente der Spiralantenne
um die Achse A herumwinden, d.h. spiralfärmig von unten nach oben verlaufen. Eine
Spiralantenne kann ein beliebiges Vielfaches von zwei Segmenten aufweisen. Insbesondere
jedoch die Einspeisung in die Segmente, die Verwendung von Zwischensegmenten (im weiteren
als Breitbanddipolsegmente bezeichnet) und die Verwendung von horizontal angeordneten
nicht-leitenden Abstützungen (wie im Weiteren erläutert) kann ebenfalls bei Einsatz
einer Spiralantenne in gleicher Weise realisiert werden. Die Spiralantenne weist jedoch
im Gegensatz zur vorgeschlagenen Kreuzfaltdipol-Antenne vorzugsweise entlang eine
der Achse A aus ausgerichtete, kreiszylindrische Form auf, kann jedoch auch die im
Weiteren beschriebene Form der Kreuzfaltdipol-Antenne aufweisen.
[0018] Wenn als Breitbanddipol-Antenne zwei mit der konvexen Außenseite gegeneinander gerichtete,
in axialer Richtung des Antennenmoduls orientierte Halbschalen (als körperliche Teile)
verwendet werden, eine der beiden Halbschalen dabei an ihrem offenen Ende so verlängert
ist, dass die sich dadurch ergebende Form als Kreuzfaltdipol-Antenne eingesetzt werden
kann. Hierfür ist es vorteilhaft, wenn die Form der entsprechenden Halbschale an ihrem
offenen Ende so verlängert wird, dass die Öffnung der Halbschale dadurch wieder verkleinert
wird. Im Ergebnis weist die Form der modifizierten Halbschale in grober Annäherung
die Form einer hohlen Kugel auf. Die obere Halbschale wird dabei nicht komplett geschlossen.
Die beiden Halbschalen können eine parabolische Form aufweisen.
[0019] Die obere Halbschale, die als Kreuzbanddipolantenne genutzt wird, fungiert erfindungsgemäß
also als eine Dipolhälfte der Breitbanddipol-Antenne. Der untere Teil der Kreuzdipolantenne
wirkt also als Gegenpol für die untere Halbschale. Der Außenleiter der Anschlussleitung,
insbesondere ein Leiter eines Koaxialkabels, ist nämlich an der oberen Halbschale
kontaktiert. Im Gesamten wirken obere und untere Halbschale als ein Dipol.
[0020] Das körperliche Teil, das als Kreuzfaltdipol-Antenne verwendet wird, kann die Form
einer sogenannten Eggbeater-Antenne (= Antenne mit Schneebesenform) aufweisen. Hierfür
kann die oben genannte Kugel und/oder die modifizierte Halbschale Schlitze aufweisen,
die vorzugsweise in axialer Richtung verlaufen. Aufgrund der Schlitze ergeben sich
mehrere axial verlaufende Kreuzfaltdipol-Segmente. Diese bilden die charakteristische
Form der Eggbeater-Antenne. Vorzugsweise werden hier gleichmäßig über den Umfang um
die Achse A herum verteilte Kreuzfaltdipol-Segmente eingesetzt. Die Kreuzfaltdipol-Segmente
dienen vorzugsweise sowohl als Bestandteile der Breitbanddipol-Antenne als auch der
Kreuzfaltdipol-Antenne. Die Kreuzfaltdipol-Segmente bilden vorzugsweise Teile der
Oberfläche der vorgenannten Kugel, d.h. der modifizierten oberen Halbschale.
[0021] Aufgrund der vorgenannten Schlitze ergibt sich jedoch das Problem, dass die Welligkeit
der Breitbanddipol-Antenne in ihrer omnidirektionalen Abstrahlung unerwünschter Weise
vergrößert wird. Dies führt zu dem Nachteil, dass ein inhomogeneres Strahlungsbild
in der horizontalen Ebene durch die Breitbanddipol-Antenne bewirkt wird.
[0022] Um diesen Nachteil zu kompensieren, können zwischen den Kreuzfaltdipol-Segmenten
zusätzliche Breitbanddipol-Segmente, die ebenfalls in axialer Richtung verlaufen (und
somit ebenfalls Teile der Oberfläche der vorgenannten Kugel bilden), vorgesehen seien.
Diese zusätzlichen Breitbanddipol-Segmente führen zu einem homogeneren Strahlungsbild
in der horizontalen Ebene der Breitbanddipol-Antenne, ohne dabei das Strahlungsverhalten
der Kreuzfaltdipol-Antenne zu beeinflussen. Die Breitbanddipol-Segmente dienen vorzugsweise
im Gegensatz zu den Kreuzfaltdipol-Segmenten lediglich als Bestandteile der Breitbanddipol-Antenne
und somit nicht als Bestandteile der Kreuzfaltdipol-Segmente, auch wenn eine solche
Verwendung denkbar ist. Die Breitbanddipol -Segmente bilden vorzugsweise Teile der
Oberfläche der vorgenannten Kugel und/oder der modifizierten Halbschale.
[0023] Vorzugsweise sind die Breitbanddipol-Segmente schmaler als diejenigen der Kreuzfaltdipol-Segmente.
Weiterhin ist vorzugsweise jeweils zwischen zwei Kreuzfaltdipol-Segmenten ein Breitbanddipol-Segment
vorgesehen, sodass sich in einer besonders bevorzugten Ausführungsform bei vier Kreuzfaltdipol-Segmenten
insgesamt acht Schlitze zwischen acht Segmenten ergeben. Diese Schlitze sind vorzugweise
gleich breit, das heißt die Segmente sind insgesamt gleichmäßig über den Umfang verteilt.
[0024] Die Kreuzfaltdipol-Antenne weißt vorzugweise entlang der Achse A einen zentral angeordneten
Zylinder auf, der sich innerhalb der Segmente erstreckt. Dieser kann über das offene
Ende der Kreuzfaltdipol-Antenne hervorstehen. Der zentrale Zylinder dient vorzugsweise
als Gegenpol zu jedem der Kreuzfaltdipol-Segmente. In dem hohlen Zylinder kann das
Anpassnetzwerk für das gesamte Antennenmodul, insbesondere für die Kreuzfaltdipol-Antenne
und/oder für die an dessen oberen Ende angeordneten Antennen, die im Weiteren detailliert
erläutert werden, angeordnet sein.
[0025] Die obere Halbschale ist vorzugsweise oben nicht komplett geschlossen. Die einzelnen
Kreuzfaltdipol-Segmente sollten voneinander galvanisch entkoppelt sein. Die oberen
Enden der einzelnen Kreuzfaltdipol-Segmente laufen aufeinander zu, sind jedoch vorzugsweise
voneinander getrennt. Die oberen Enden der einzelnen Segmente sind vorzugsweise an
den Ausgängen des Speisenetzwerkes befestigt, die sich innerhalb des Zylinders befinden.
Der Zylinder kann an den entsprechenden Stellen eine Öffnung aufweisen.
[0026] Es liegt also vorzugsweise keine galvanische Verbindung zwischen Hohlzylinder und
oberen Enden der Kreuzfaltdipol-Segmente vor, sondern lediglich am unteren Ende der
Halbschale. Die Verbindungen an den oberen Enden der Segmente können in den Hohlzylinder
durch kleine Öffnungen hinein laufen, ohne den Hohlzylinder zu berühren. Dort werden
diese vorzugsweise mit dem Speisenetzwerk verbunden.
[0027] Die Kreuzfaltdipol-Segmente weisen weiterhin vorzugsweise Abstützungen auf, welche
die Kreuzfaltdipol-Segmente jeweils an dem hohlen Zylinder abstützen. Hierfür können
die Abstützelemente - ausgehend von der Innenseite der Kreuzfaltdipol-Segmente nach
Innen bis zu dem Hohlzylinder reichen und somit eine Verbindung zwischen den Segmenten
und dem Hohlzylinder herstellen. Dabei handelt es sich vorzugsweise jedoch nicht um
galvanische Verbindungen. Zwischen den Enden der Abstützungen und dem Hohlzylinder
kann sich ein Dielektrikum befinden, welches den Hohlzylinder galvanisch von den Abstützungen
trennt, jedoch den kapazitiven Einfluss erhöht. Die Abstützungen können als kapazitive
Belastung für die Kreuzfaltdipol-Antenne dienen.
[0028] Wie bereits erwähnt, steht der hohle Zylinder vorzugweise nach oben über die Kreuzfaltdipol-Antenne
hinaus. Um diesen Überstand des Zylinders herum ist vorzugweise eine Schleifenantenne
angeordnet. Die Schleifenantenne ist vorzugsweise orthogonal zur Achse A ausgerichtet.
Die Schleifenantenne kann eine solche Form aufweisen, die die Verkopplung und somit
die gegenseitige Beeinflussung zwischen der Kreuzfaltdipol-Antenne und der Schleifenantenne
minimiert. Hierfür ist es vorteilhaft, wenn die Schleifenform in etwa der Form eines
Kleeblattes entspricht, wobei die Blätter jeweils - in einer Aufsicht von oben gesehen
- zwischen den Kreuzfaltdipol-Segmenten liegen. Vorzugweise sind die Blätter also
in der Aufsicht von oben in etwa über den Breitbanddipol-Segmenten angeordnet. Die
Schleifenantenne kann ebenfalls die Form eines Mehrecks aufweisen, insbesondere eines
Vierecks, wobei die Seiten des Vierecks konkav ausgebildet sind, d. h. nach Innen
gebogen sind. In diesem Fall befinden sich die vorteilhafterweise abgerundeten Ecken
des Vielecks in der Aufsicht von oben betrachtet zwischen den Kreuzfaltdipol-Segmenten
und/oder über den Breitbanddipol-Segmenten angeordnet.
[0029] Das Antennenmodul kann weiterhin eine Spiralantenne aufweisen, die insbesondere zwei
Spiralarme umfassen kann. Diese Spiralantenne ist vorzugweise oberhalb der Schleifenantenne
angeordnet. Insbesondere kann sie auf der vorzugsweise geschlossenen Stirnfläche des
oberen Endes des Zylinders angeordnet sein.
[0030] Die Einspeisung in die Kreuzfaltdipol-Antenne erfolgt vorzugsweise jeweils an den
oberen Enden der Kreuzfaltdipol-Segmente. Die gegenüberliegenden Flächen auf dem Zylinder,
d. h. insbesondere auf dessen Außenumfangswand, die vorzugsweise aus elektrisch leitenden
Material besteht, werden ebenfalls oben gespeist.
[0031] Der Einspeisepunkt für die Breitbanddipol-Antenne liegt vorzugsweise im Bereich zwischen
den beiden Dipolhälften, d. h. insbesondere im Bereich zwischen den beiden Halbschalen.
[0032] Jede einzelne Antenne, d. h. die Breitbanddipol-Antenne, die Kreuzfaltdipol-Antenne,
die Schleifenantenne und die Spiralantenne, weist vorzugsweise eine eigene Signalzuführung
auf. Diese können durch Koaxialkabel realisiert sein. Vorzugsweise verlaufen die Koaxialkabel
dabei nebeneinander, d.h. voneinander getrennt.
[0033] Alternativ können die Koaxialkabel konzentrisch ineinander geführt werden. Vorzugweise
sind - wenn eine Signalzuführung jeder einzelnen Antenne von untern erfolgt - die
einzelnen Koaxialkabel dabei so ineinander geführt, dass jeweils das Koaxialkabel
einer Antenne innerhalb desjenigen Koaxialkabels, welches die unter dieser Antenne
angeordneten Antenne speist, angeordnet ist. Dementsprechend ist vorzugsweise also
das Koaxialkabel der am weitesten unten gelegenen Breitbanddipol-Antenne als äußerstes
angeordnet und das Koaxialkabel der Spiralantenne, die am weitesten oben im Antennenmodul
angeordnet ist ganz innen. Vorzugweise sind dabei die beiden Leiter eines Koaxialkabels
auch ineinander konzentrisch geführt.
[0034] Die Breitbanddipol-Antenne kann im Inneren ein feldfreies Rohr aufweisen, das zentral
in ihr entlang der Achse A verläuft. Innerhalb des feldfreien Rohres können die Signalzuführungen
zu den weiteren, d. h. den weiter oben angeordneten Antennen, angeordnet sein, vorzugsweise
nebeneinanderliegend. Das Rohr ist dabei im Inneren, dadurch dass es metallisch leitend
ist, feldfrei. Dies bewirkt, dass die Speisekabel, d.h. die Signalzuführungen, welche
im inneren Verlaufen keinem elektrischen Feld ausgesetzt sind. Auf die Funktionalität
des eigentlichen Antennenstrahlers hat das Rohr vorzugsweise keinen Einfluss. Das
Rohr sollte daher so dünn wie möglich sein.
[0035] Das feldfreie Rohr, welches vorzugsweise am unteren Ende des Antennenmoduls beginnt
und im Bereich zwischen der unteren und der oberen Halbschale endet, kann einstückig
und/oder elektrisch leitend mit dem hohlen Zylinder ausgebildet sein. Der Zylinderkann
einen größeren Durchmesser aufweisen als das feldfreie Rohr, da innerhalb des Zylinders
das Speisenetzwerk angeordnet sein sollte. Der Zylinder verläuft vorzugsweise lediglich
innerhalb der oberen Halbschale, das feldfreie Rohr lediglich innerhalb der unteren
Halbschale. Der Zylinder kann aber auch im den Bereich zwischen den beiden Halbschalen
verlaufen, wobei er in diesem Bereich vorzugsweise dünner ist als im Bereich der oberen
Halbschale. Der Zylinder kann also die obere Halbschale mit der unteren Halbschale
verbinden. Jedoch sollte der Bereich zwischen der oberen und der unteren Halbschale
zumindest teilweise nicht von dem Zylinder gebildet werden, sondern von einem separaten,
elektrisch nicht leitenden, entlang der Achse A verlaufenden Zylinderabschnitt, um
die beiden Dipolhälften voneinander elektrisch zu isolieren. Schließlich ist auch
denkbar, dass der Bereich zwischen den der oberen und der unteren Halbschale zumindest
teilweise von der einer zylinderförmigen, entlang der Achse A verlaufendem Verlängerung
der unteren Halbschale gebildet wird.
[0036] Das Rohr kann auf Masse liegen. Vorzugsweise bildet das Rohr den Anschluss, d.h.
das Speisekabel für die obere Dipolhälfte der Breitbanddipol-Antenne. Die obere Halbschale
ist also vorzugsweise mit dem Rohr elektrisch verbunden. Das Speisekabel für die untere
Dipolhälfte ist dementsprechend vorzugsweise durch ein Loch in dem Rohr geführt, ohne
dieses elektrisch zu kontaktieren, und mit der unteren Halbschale verbunden. Die untere
Halbschale weist vorzugsweise an ihrem unteren Ende Abschlusswiderstände auf, über
die sie mit dem Rohr verbunden sein kann. Die Abschlusswiderstände dienen dabei insbesondere
der Zwangsanpassung der Breitbanddipol-Antenne bei tiefen Frequenzen.
[0037] Vorzugsweise sind die Halbschalen, insbesondere die untere Halbschale, so ausgebildet,
dass sie wie eine Vivaldi-Antenne fungieren. Insbesondere entspricht bei ihr die Charakteristik
der breitbandigen Einkopplung und/oder breitbandigen Anpassung und/oder frequenzunabhängigen
Eingangsimpedanz und/oder breitbandigen Eingangsimpedanz derjenigen einer Vivaldi
Antenne. Vorzugsweise ist also die Eingangsimpedanz gleich wie bei einer Vivaldi-Antenne
zumindest theoretisch frequenzunabhängig. Die genannten Eigenschaften einer Vivaldi-Antenne
kann sie dabei insbesondere bei hohen Frequenzen aufweisen, beispielsweise bei Frequenzen
über 300 MHz oder über 400 MHz, beispielsweise bei 400-3000 MHz. Die Breitbanddipol
- Antenne kann in etwa exponentiell verlaufend ausgebildet sein, wie dies bei einer
Vivaldi Antenne der Fall ist. Eine Vivaldi Antenne ist jedoch im Gegensatz zur erfindungsgemäßen
Breitbanddipol - Antenne eine planare Antenne, d.h. ein zweidimensionales Exponentialhorn
mit exponentiell ansteigender Antennenfläche.
[0038] Zwischen der unteren Halbschale und dem feldfreien Rohr kann ein Hohlraum bestehen.
Dieser Hohlraum kann mit einem Absorbermaterial, wie beispielsweise einem Antennenschaum,
zumindest teilweise gefüllt sein. Vorzugsweise weist der Antennenschaum eine pyramidenförmige
Form auf. Die Spitze der Pyramide kann nach oben orientiert sein. Der Antennenschaum
hat dabei vorteilhafterweise die Funktion, die Mantelwellenausbreitung auf dem feldfreien
Rohr zu verringern oder sogar komplett zu unterdrücken.
[0039] Die Einspeisung in die vier Kreuzfaltdipol-Segmente erfolgt vorzugsweise über einen
Phasenschieber. Dieser kann innerhalb des Zylinders angeordnet sein. Vorzugsweise
ist der resultierende Phasensatz zwischen den einzelnen Kreuzfaltdipol-Segmenten 90°.
[0040] Vorzugweise ist die Form und Positionierung der oberen Halbschale und der unteren
Halbschale so gewählt, dass sich die Kreuzfaltdipol-Antenne und die Breitbanddipol-Antenne
nicht stören. Es ist also wünschenswert, dass sich die Kreuzfaltdipol-Antenne und
die Breitbanddipol-Antenne nicht gegenseitig nachteilig beeinflussen. Darunter ist
zu verstehen, dass die von beiden Antennen erzeugten Strahlungen unbeeinflusst voneinander
sind. Diese erwünschten Eigenschaften der Nicht-Beeinflussung, d. h. der unabhängigen
Betreibbarkeit beider Antennen, stellt einen besonderen Vorteil des erfindungsgemäßen
Antennenmoduls dar, insbesondere wenn dieses gemäß der oben beschriebenen Ausführungsform
bzw. derjenigen, die im Folgenden anhand der Figuren beschrieben wird, entspricht.
c) Ausführungsbeispiele
[0041] Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- Eine perspektivische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Antennenmoduls
- Figur 2:
- Eine perspektivische Ansicht von oben auf das Antennenmodul von Fig. 1
- Figur3:
- Eine perspektivische Seitenansicht des Antennenmoduls aus Fig. 1, bei dem zu Veranschaulichungszwecken
ein Flügel weggelassen worden ist
- Figur 4:
- Eine perspektivische Seitenansicht des Antennenmoduls aus Fig. 1, bei dem zu Veranschaulichungszwecken
ein Kreuzfaltdipol-Segment weggelassen worden ist.
[0042] Die Figuren 1 - 4 zeigen das erfindungsgemäße Antennenmodul 1 von verschiedenen perspektivischen
Ansichten, wobei in den Figuren 3 und 4 auch die inneren Bauteile, wie der Zylinder
9 und das feldfreie Rohr 12 sichtbar sind.
[0043] Das erfindungsgemäße Antennenmodul 1 ist in etwa axialsymmetrisch aufgebaut, wobei
die Symmetrieachse A in Figur 1 von unten nach oben in vertikaler Richtung verläuft.
Entlang dieser Achse sind die einzelnen Antennen des Antennenmoduls nacheinander,
oder ineinander verschachtelt angeordnet. Auch die Signalzuführung zu den einzelnen
Antennen erfolgt entlang dieser Achse.
[0044] Die Leitungen, die die Signalzuführungen zu den einzelnen Antennen bereitstellen,
verlaufen also von unten nach oben, beispielsweise aus einem unten am Antennenmodul
angeordneten Antennenmast 22, der zumindest teilweise hohl ist. Der Antennenmast kann
gleichzeitig der Befestigung des Antennenmoduls, beispielsweise an einem U-Boot, dienen.
Der Antennenmast 22 ist vorzugsweise zentral und entlang der Achse A angeordnet. Das
dünnere, feldfreie Rohr 12 reicht in den dickeren Antennenmasten hinein und durchdringt
diese vorzugsweise über seine gesamte Länge. Der Antennenmast 22 ist jedoch rein optional
und kann auch weggelassen werden, wobei in diesem Fall das Rohr 12 bis ans untere
Ende des Antennenmoduls 1 reicht.
[0045] Der Antennenmast ist vorzugsweise von den Strahlerelementen isoliert. Alternativ
kann der Antennenmast auch mit dem unteren Rand der unteren Halbschale 6 der Breitbanddipol-Antenne
2 elektrisch leitend sein, dass der Antennenmast ein nicht hochfrequent, sondern vorzugsweise
lediglich tieffrequent, abstrahlendes Teil der Breitbanddipol - Antenne ist.
[0046] Das Antennenmodul ist vorzugsweise von einem (nicht gezeigten) Zylinder, wie beispielsweise
einem Radom umgeben, dessen Oberseite von einer Halbkugel verschlossen ist. Dieser
Zylinder dient dem Schutz des Antennenmoduls und besteht vorzugsweise aus einem Material,
welches die Antennenstrahlung ungehindert durchdringen kann. Beispielsweise kann er
aus GFK Material bestehen. Er kann über das Antennenmodul gestülpt werden und am Fußpunkt
des Antennenmoduls an entsprechenden Bohrungen verschraubt werden.
[0047] Wie in Figur 1 erkennbar ist, besteht das Antennenmodul 1 im Wesentlichen aus einer
kugelförmigen, hohlen oberen Halbschale 7 (bzw. kugelförmigen Teil 7), die auf einer
unteren Halbschale 6 (bzw. unterem Teil 6) aufsitzt. Die untere Halbschale 6 ist am
Speisepunkt der Breitbanddipol-Antenne, d.h. in ihrem oberen Bereich ebenfalls kugelförmig
ausgebildet, weiter unten, d.h. zum Fußpunkt hin kegelförmig ausgebildet. Die untere
Halbschale besteht dabei oben aus der in Form 21, die in etwa die Form einer nach
unten offenen, hohlen Viertel-Kugel aufweist, an welche sich plattenartige Flügel
11 anschließen, die die Kegelform der unteren Halbschale nach unten verlaufend weiterbilden
und von Schlitzen getrennt sind. Die Flügel 11 bestehen wie alle Bestandteile der
oberen und unteren Halbschale aus elektrisch leitendem Material, beispielsweise aus
Blech
[0048] Der kugelförmige Teil 7 dient als Kreuzfaltdipol-Antenne. Der kugelförmige Teil 7
weist eine Kante 15 auf, die horizontal, d.h. orthogonal zur Achse A, um das kugelförmige
Teil herum verläuft und zwar ca. auf der Höhe zwischen dem ersten Fünftel und dem
zweiten Fünftel der Gesamthöhe des kugelförmigen Teils.
[0049] Aufgrund der Kante 15 ist derjenige Teil des kugelförmigen Teils 7 der unterhalb
der Kante 15 angeordnet ist, nach unten, d. h. dem kegelförmigen Teil 6, d. h. der
Halbschale 6 zugewandt, während derjenige Teil oberhalb der Kante 15 zur Seite oder
nach oben gerichtet ist. Die Teile oberhalb und unterhalb der Kante 15 fungieren gemeinsam
als eine Dipolhälfte der Breitbanddipol-Antenne 2. Dabei ist der Teil unterhalb der
Kante 15 ausschlaggebend für die höheren Frequenzen, insbesondere für die Frequenzen
oberhalb von 500 MHz. Für tiefere Frequenzen muss der Dipol (somit die Länge der gesamten
Breitband-Dipol Antenne) eine gewisse Länge aufweisen. Die korrespondierende Funktionsweise
für tiefere Frequenzen kann daher an der unteren Halbschale der Antennenmast aufweisen.
Der kugelförmige Teil 7 und die untere Halbschale 6 dienen gemeinsam als Dipol 2 der
Breitbanddipol-Antenne 2.
[0050] Erfindungsgemäß weist das Antennenmodul 1 also mindestens einen Abschnitt 7 entlang
der Achse A auf, der sowohl als Kreuzfaltdipol-Antenne 2, als auch als Breitbanddipol-Antenne
3 fungiert. Die Bauteile des Antennenmoduls 1, insbesondere die Strahlerelemente 2
und 3 sind symmetrisch zu der Achse A aufgebaut.
[0051] Das kugelförmige Teil 7 ist in Längsrichtung durch acht Schlitze unterbrochen, die
sich in vertikaler Richtung, im Wesentlichen parallel zur Achse A erstrecken. Die
Schlitze sind vorzugsweise nicht gleichmäßig über den Umfang verteilt, sondern so,
dass sich zwischen den Schlitzen vier dünnere, gegenüberliegend und orthogonal zueinander
ausgerichtete Segmente und vier dickere, gegenüberliegend und orthogonal zueinander
ausgerichtete Segmente ergeben. Die dickeren Segmente 7a - d sind dabei Bestandteile
der Kreuzfaltdipol-Antenne und der Breitbanddipol-Antenne, während die vier dünneren
Segmente 7i - l lediglich Bestandteile der Breitbanddipol-Antenne sind. Die Segmente
sind plattenförmig ausgebildet und bilden die Oberfläche des kugelförmigen Teils 7.
[0052] Die breiteren Kreuzfaltdipol-Segmente 7a - d sind auf der Höhe der Kante 15 jeweils
durch eine Abstützung, d.h. Querstrebe 7e - h an einem zentralen, entlang der Achse
A verlaufenden hohlen Zylinder 9 abgestützt. Auch können die Abstützungen sowohl oberhalb
der Kante 15 als auch unterhalb der Kante 15 beginnen. Die Abstützungen 7e - h verbinden
also den Zylinder 9 mit den Segmenten 7a - d und sind dabei vorzugweise horizontal
ausgerichtet. Befestigt werden die Abstützungen am Zylinder mit einem dielektrischen
Material, welches nichtleitend ist.
[0053] Die Kreuzfaltdipol-Segmente 7a - d sind zudem nach unten durch vertikal angeordnete
und isolierende Längsstreben 23 abgestützt und stabilisiert, welche am unteren Rand
20 des Antennenmoduls befestigt sind und vorzugsweise zwischen den Flügeln 11 angeordnet
sind.
[0054] Die obere Halbschale 7 wird also aus insgesamt acht Armen, d. h. Segmenten 7a - d,
7i - l geformt. Davon besitzen jeweils 4 immer identische Maße.
[0055] Die vier breiteren Arme, d. h. Segmente 7a - d sind dabei Bestandteil der Breitbanddipol-Antenne,
sowie der Kreuzfaltdipol-Antenne, während die vier dünneren Arme, d. h. Segmente 7i
- l lediglich Bestandteil der Breitbanddipol-Antenne sind.
[0056] Die zusätzlichen dünneren Arme 7i - l dienen der Rundstrahlcharakteristik der Breitbanddipol-Antenne
2, um eine möglichst geringe Welligkeit über die horizontale Ausbreitungsrichtung
zu erzielen.
[0057] Die Breitbanddipol-Antenne 2 besteht prinzipiell aus zwei asymmetrischen Halbschalen
6,7, welche beide einem in etwa exponentiellen äußeren Verlauf besitzen. Entlang der
axialen Achse A, innerhalb der unteren Halbschale 6 befindet sich ein Rohr 12, welches
in seinem Inneren feldfrei ist. Hierdurch werden alle Koaxialkabel 16 - 19, die zur
Speisung aller Antennenelemente benötigt werden durchgeführt.
[0058] Zu beachten ist jedoch, dass bei der oberen Halbschale 6 der exponentielle Verlauf
nach oben durch die Kante 15 begrenzt wird und sich daran ein weiterer in etwa exponentieller
oder halbkugelförmiger Verlauf anschließt, der sich jedoch im Gegensatz zum ersten
die Halbschale nicht nach oben gehend zunehmend öffnet, sondern schließt.
[0059] Die beiden Halbschalen 6, 7 weisen in einer Seitenansicht die Verläufe zweier unterschiedlicher
exponentieller Kurven auf, wovon eine nach unten gerichtet ist (diejenige der Halbschale
6) und die andere nach oben (diejenige der Halbschale 7). Der exponentielle Verlauf
der oberen Halbschale 7 reicht dabei bis zur Kante 15. Dabei stellt die Achse A die
Funktionsachse der exponentiellen Funktionen der Kurven dar. Ausgehend von dem Bereich
zwischen den beiden Halbschalen 6, 7 ist also bei beiden Kurven das Wachstum in vertikaler
Erstreckung in Relation zur Verbreiterung in horizontaler Erstreckung exponentiell
ansteigend. Das Wachstum der unteren Kurve, d. h. der unteren Halbschale 6 ist dabei
größer als dasjenige der oberen Kurve, d. h. der oberen Halbschale 7, sodass die untere
Halbschale 6 in vertikaler Erstreckung größer ist als die obere Halbschale 7, also
höher ist. Die beiden Halbschalen sind jedoch in etwa an ihrer breitesten Stellen,
d. h. bei der unteren Halbschale im Bereich des unteren Randes 20 des Antennenmoduls
und bei der oberen Halbschale 7 an der Kante 15, gleich breit. Da die beiden Halbschalen
6, 7 rotationssymmetrisch zur Achse A sind, ergeben sich ihre Formen durch eine Rotation
der jeweiligen exponentiellen Kurven um die Achse A.
[0060] Wie bereits erwähnt, weist die untere Hälfte der oberen Halbschale 7 einen exponentiellen
Verlauf auf. Ab der Höhe des größten Durchmessers ändert sich der äußere Verlauf und
folgt der Form einer Kugelhalbschale bis zum offenen Ende. Der größte Durchmesser
wird von der Kante 15 definiert.
[0061] Zusätzlich befindet sich innerhalb der unteren Halbschale 6 zwischen Rohr 12 und
der Innenwand unteren Halbschale 6 ein Antennenschaum 11. Dieser dient als HF Absorber
Material, welches eine Ausbreitung von Mantelwellen auf der Außenseite des Rohrs 12
unterdrückt.
[0062] Die untere Halbschale 6, sowie der exponentielle Teil der oberen Halbschale 7 bilden
zusammen eine exponentiell wachsende Antennenapertur mit Radialsymmetrie. Der Exponentialverlauf
ermöglicht eine breitbandige Frequenzunabhängigkeit, die Radialsymmetrie eine omnidirektionale
Abstrahlung. Für den optimieren Frequenzbereich von 400 - 3000 MHz arbeitet die Antenne
nach dem Prinzip einer Vivaldi Antenne (sehr breitbandig). Für den Bereich von 30MHz
- 400MHz wirken die beiden Halbschalen 6, 7, die als Dipolhälften der Breitbanddipol-Antenne
fungieren, als ein dicker Breitband-dipol. Um eine gute Anpassung in den unteren Frequenzbereichen
bei 30 MHz zu erreichen, wird die untere Halbschale 6 an ihren Enden zum Fußpunkt
der Antenne über Widerstände mit dem Rohr 12 verbunden.
[0063] Die Struktur kann als ein Hybrid zwischen exponentieller Aperturantenne und dickem
zylindrischen Dipol angesehen werden, und führt zu einer Antenne mit einer Bandbreite
von 2 Dekaden (30MHz - 3000 MHz). Die Polarisation der Antenne ist linear vertikal.
Die Speisung der Antenne erfolgt über ein Koaxialkabel 13, welches durch eine Bohrung
im Rohr 12 auf Höhe der Spitze der unteren Halbschale 6 geführt wird und dessen Innenleiter
mit der unteren Halbschale 6 verbunden wird. Der Außenleiter ist mit dem Rohr 12 und
somit der oberen Halbschale 7 verbunden.
[0064] Die Kreuzfaltdipol-Antenne 3 ist über die vier Arme, d.h. 4 Segmente, der oberen
Halbschale realisiert. An jedem Arm 7a - d ist an der Innenseite eine zum Zylinder
9 gerichtete Abstützung 7e - h befestigt, welche als kapazitive Belastung der Antenne
dient und somit eine kompakte Bauweise ermöglicht. Die Abstützungen 7e - h sind nicht
galvanisch mit dem Zylinder 9 verbunden sondern über einen Kunststoffring befestigt.
[0065] Die Kreuzfaltdipol-Antenne 3 wird über ein Teilernetzwerk an den offenen Enden der
Arme 7a - d gespeist. Das Teilernetzwerk verteilt das Signal auf die vier Arme 7a
- d mit gleicher Amplitude und Phasenversatz. Der Phasenversatz zwischen benachbarten
Armen beträgt jeweils 90°, was zu einer zirkularen Abstrahlung führt. In diesem Fall
erfolgt der Phasenversatz, sodass die Antenne rechtszirkular polarisiert ist (RHCP),
was für die SATCOM Kommunikation benötigt wird. Das Netzwerk ist im inneren des Zylinders
9 angebracht und wurde auf Leiterplatinen in Mikrostreifenleitungstechnik realisiert.
Die Massefläche ist mit dem Zylinder galvanisch verbunden. Die schmalen Zwischensegmente
7i - l haben nur einen vernachlässigbar kleinen Einfluss auf die Funktionalität der
Kreuzfaltdipol-Antenne 3.
[0066] Die innovative Besonderheit der Antenne besteht darin, dass der oberen Teil 7 der
Breitbanddipol-Antenne zugleich das Kreuzfaltdipol-Antennenelement 3 bildet.
[0067] Das Teilernetzwerk besteht aus insgesamt zwei separaten Platinenelementen. Zum einen
ein sogenannten "Rat-Race", ein Ring-Koppler aus Mikrostreifenleitungstechnik der
durch eine geeignete Beschaltung dazu beiträgt, dass zwei Pfade zueinander um 180°
Phasenversetzt sind. In der zweiten Stufe werden diese beiden Pfade auf einen Wilkinson-Teiler
geschaltet der die beiden differentiellen Signalpfade nochmals jeweils in zwei um
90° versetzte Pfade aufteilt. Somit ergeben sich vier Pfade mit jeweils 90° Phasenverschiebung.
Alle vier Pfade gehen dann auf eine letzte Platine mit einem für jeden Pfad identischen
Anpassnetzwerk, welches die Leitungsimpedanz auf die Eingangsimpedanz der einzelnen
Arme 7a - d transformiert.
[0068] Eine Schleifenantenne 4 ist oberhalb der Kreuzfaltdipol-Antenne angeordnet und umgibt
in horizontaler Ausrichtung den Zylinder 9, der nach oben mit einem oberen Zylinderabschnitt
13 aus der Kreuzfaltdipol-Antenne hervorsteht.
[0069] Die Schleifenantenne 4 ist eine offene Leiterschleife und wird für den aktiven Empfang
von HF Signalen im Bereich von 10kHz - 30MHz verwendet. Hierfür muss ein entsprechender
Verstärker verwendet werden.
[0070] Die relativ kurze elektrische Länge der Schleifenantenne wird durch die Eingangsimpedanz
der aktiven Verstärkerstufe kompensiert, welche optimiert wurde um die benötigte Empfindlichkeit
für einen zuverlässigen Empfang von VLF-HF und GPS differential Signalen zu erreichen.
[0071] Die Schleifenantenne ist oberhalb der Kreuzfaltdipol-Antenne 3 symmetrisch um den
Zylinder 9 angebracht. Ihre Form entspricht der eines Kleeblattes um die Verkopplung
zwischen Kreuzfaltdipol-Antenne 3 und Schleifenantenne 4 zu minieren.
[0072] Eine Spiralantenne 5, welche eine planare bifilare Spiralantenne darstellt, ist auf
einer Leiterplatine montiert. Die Spiralantenne 5 und/oder die Leiterplatine ist auf
der Stirnseite des Zylinders montiert 9 und bildet dessen Abschluss. Die Breite der
beiden Arme 5a, 5b nimmt exponentiell zu und ihre Enden sind mit dem Zylinder 9 verbunden.
Hinter der Antenne innerhalb des Zylinders ist ein entsprechender Reflektor angebracht
um den Antennengewinn zu erhöhen.
[0073] Die Spiralantenne 5 ist wie die Breitbanddipol-Antenne 2 Frequenzunabhängig und nur
durch ihre Abmessungen am Speisepunkt als auch an den Armenden 5a, b begrenzt. Sie
besitzt zirkulare Polarisation und wird für zivile Satellitenanwendungen und Navigation
verwendet. Ihre Positionierung hat nur geringen Einfluss auf die Abstrahlung der Kreuzfaltdipol-Antenne
3. Um für eine Blitzschlagfestigkeit zu sorgen sind ihre Armenden leitend mit dem
Zylinder 9 verbunden und liegen somit auf Masse.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0074]
- 1
- Antennenmodul
- 2
- Breitbanddipol-Antenne, Strahlerelement
- 3
- Kreuzfaltdipol-Antenne, Strahlerelement
- 4
- Schleifenantenne
- 5
- Spiralantenne
- 5a, b
- Arme
- 6
- Halbschale
- 7
- Halbschale
- 7a-d
- Kreuzfaltdipol-Segment
- 7i-l
- Breitbanddipol-Segment
- 7 e-h
- Querstreben
- 8
- Schlitze
- 9
- Zylinder
- A
- axiale Richtung, Symmetrieachse
- 11
- Flügel
- 12
- Rohr
- 13
- oberer Zylinderabschnitt
- 15
- Kante
- 16 - 19
- Koaxialkabel
- 20
- unterer Rand
- 21
- viertelkugelförmige Form
- 22
- Antennenmast
- 23
- Längsstreben
1. Antennenmodul (1) mit wenigstens zwei voneinander unabhängig betreibbaren Strahlerelementen
(2,3), wovon einer eine linear polarisierte Antenne (2), insbesondere eine Breitbanddipol-Antenne,
und der andere eine zirkular polarisierte Antenne (3), insbesondere eine Kreuzfaltdipol-Antenne
oder eine Spiralantenne ist, und die axial hintereinander auf einer gemeinsamen Achse
A angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
der eine Teil (7) der linear polarisierten Antenne (2) Bestandteil der zirkular polarisierten
Antenne (3) ist.
2. Antennenmodul (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die linear polarisierte Antenne (2) zwei mit der konvexen Außenseite gegeneinander
gerichtete, in axialer Richtung des Antennenmoduls orientierte, vorzugsweise asymmetrische
Halbschalen (6, 7) umfasst und die eine, insbesondere dem freien Ende des Antennenmoduls
(1) benachbarte, Halbschale (7) Teil der zirkular polarisierten Antenne (3) ist, und
diese Halbschale (7) mit Schlitzen (8), insbesondere in axialer Richtung (A) oder
spiralförmig um die Achse (A) verlaufend, versehen ist, die zum freien oberen Rand
der Halbschale (7) hin offen sind.
3. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die zirkular polarisierte Antenne (3) von einem zentralen Zylinder (9) in axialer
Richtung durchdrungen ist, der über das offene Ende der zirkular polarisierten Antenne
(3) vorsteht und insbesondere den Gegenpol zu jedem der Segmente (7a - d) der zirkular
polarisierten Antenne (3) darstellt, und insbesondere
- in dem hohlen Zylinder (9) das Anpassnetzwerk für das gesamte Antennenmodul (1),
insbesondere für die zirkular polarisierte Antenne (3), angeordnet ist.
4. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Kreuzfaltdipol-Antenne (3) vier Kreuzfaltdipol-Segmente (7a-7d) aufweist, die
von den Schlitzen (8) begrenzt sind und vorzugsweise jeweils eine Abstützung (7e-7h)
aufweisen, die im Wesentlichen radial zum zentralen Zylinder (9) hin orientiert sind
und das jeweilige Segment mit dem Zylinder (9) verbinden, wobei die Abstützungen (7e-h)
so ausgebildet sind, dass sie als kapazitive Belastung wirken, und/oder
- jeweils zwischen zwei Kreuzfaltdipol-Segmenten (7a-7d) ein Breitband-dipol -Segment
(7i-l) angeordnet ist, welches vorzugsweise schmaler als die Kreuzfaltdipol-Segmente
(7a-7d) ist und so ausgebildet ist, dass es die Welligkeit der omnidirektionalen Strahlung
der Breitband-dipol-Antenne (2) verringert.
5. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an einem freien Überstand (13) des Zylinders (9) über die zirkular polarisierte
Antenne (3) hinaus eine den Zylinder (9) konzentrisch und fast vollständig umgebende
Schleifenantenne (4) als Empfangs- und/oder Sendeantenne angeordnet ist, wobei die
Schleifenantenne (4) vorzugsweise der Form eines vierblättrigen Kleeblatts oder eines
Quadrats mit nach innen gebogenen Kanten entspricht, wobei die Blätter des Kleeblatts
oder die abgerundeten Ecken des Quadrats in einer Aufsicht vorzugsweise in den Bereichen
zwischen den Kreuzfaltdipol-Segmenten (7a-7d) angeordnet sind, und/oder
- auf dem freien stirnseitigen Ende des Zylinders (9) eine Spiralantenne (5), insbesondere
umfassend zwei Spiral-Arme (5a, 5b), angeordnet ist.
6. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Einspeisung in die Kreuzfaltdipol-Antenne (3) jeweils zwischen den jeweilig freien,
oberen Enden der Kreuzfaltdipol-Segmente (7a - d) der Außenschale der Kreuzfaltdipol-Antenne
(3) und der aus elektrisch leitendem Material bestehende Außenumfangswand des Zylinders
(9) erfolgt.
7. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- entlang der Symmetrieachse (A) der linear polarisierten Antenne (2) ein feldfreies
Rohr (12) angeordnet ist, wobei durch das feldfreie Rohr (12) die Signalzuführung
zu den oberen Antennen (3, 4, 5) verlaufen, und/oder
- das feldfreie Rohr (12) an das untere Ende des Zylinders (9) angeschlossen ist und/oder
einstückig mit diesem ausgebildet ist.
8. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der unteren Halbschale (6) und dem feldfreien Rohr (12) ein Hohlraum besteht,
in dem ein pyramidenförmiges Absorbermaterial mit nach oben ragender Spitze angeordnet
ist, um die Mantelwellenausbreitung auf dem feldfreien Rohr (12) zu unterdrücken.
9. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Außenkontur der Halbschalen (6,7) der linear polarisierten Antenne (2) geometrische
Formen in etwa entsprechend den Verläufen von Exponentialfunktionen aufweisen, wobei
- die obere Halbschale (7) vorzugsweise vom Bereich zwischen den beiden Halbschalen
(6,7) ausgehend nach oben einen in etwa exponentiellen Verlauf aufweist, und/oder
- die untere Halbschale (6) vorzugsweise vom Bereich zwischen den beiden Halbschalen
(6,7) ausgehend nach unten in etwa einen exponentiellen Verlauf aufweist, und so ausgebildet
ist, dass sie bei hohen Frequenzen, insbesondere von 400 - 3000 MHz, dieselbe Eingangsimpedanzcharakteristik
wie eine Vivaldiantenne aufweist.
10. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Einspeisepunkte für die linear polarisierte Antenne (2) im Bereich zwischen den
beiden Halbschalen (6,7) liegen.
11. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Signalzuführung zur linear polarisierten Antenne (2), zur zirkular polarisierten
Antenne (3), zur Schleifenantenne (4) und zur Spiralantenne (5) jeweils in einem Koaxialkabel
(16, 17, 18, 19) erfolgt, wobei die Koaxialkabel (16, 17, 18, 19) nebeneinander angeordnet
sind und innerhalb des feldfreien Rohrs (12) verlaufen.
12. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Zylinder (9) am Boden der oberen Halbschale (7) aufsitzt und mit dieser elektrisch
leitend verbunden ist.
13. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kreuzfaltdipol - Segmente (7a - d) der oberen Halbschale (7) von der Stelle (15)
ihres radial größten Abstandes aus zum freien Ende hin sich wieder an die Symmetrieachse
(A) annähern und die Kreuzfaltdipol-Antenne (3) insbesondere die Form einer in die
Länge gezogenen Kugel aufweist, die axial insbesondere länger ist als die axiale Länge
der unteren Halbschale (6).
14. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Einspeisung in die vier Kreuzfaltdipol - Segmente (7a - d) mit 90° Phasenversatz
zueinander erfolgt, indem in dem Zylinder (9) ein Phasenschieber angeordnet ist, über
den die Einspeiseleitungen verlaufen und/oder
- die Form und Positionierung der Kreuzfaltdipol-Antenne (2) und der unteren Halbschale
(6) so gewählt sind, dass die Kreuzfaltdipol-Antenne (3) und die Breitbanddipol-Antenne
(2) voneinander ungestört sind.
15. Antennenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- bei der Spiralantenne (5) die Anpassung der Antenne durch die Formgebung der Arme
(5a, b) am Speisepunkt erreicht wird und/oder
- der mit seinem inneren Ende an dem Innenleiter des Koaxialkabels (19) angeschlossene
Arm der Spiralelemente (5) am äußeren Ende elektrisch leitend mit dem Außenleiter
des Koaxialkabels (19) verbunden ist, insbesondere indirekt über einen unter der Spiralantenne
(5) angeordneten Reflektor.