[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Zuglängenerkennung
bei einem aus vielen Wagen bestehenden Zugverband, der über eine pneumatische Bremsanlage
nach Maßgabe des Drucks in einer von Wagen zu Wagen gekuppelten Hauptluftleitung HL
in mehreren Bremsstufen gebremst wird, deren Druck p
HL und Durchfluss
V̇ sowie die Umgebungstemperatur T sensortechnisch entlang der Zeitachse erfasst werden,
woraus mittels elektronischer Auswerteeinheit schließlich die Zuglänge L berechnet
wird. Weiterhin betrifft die Erfindung auch eine das Verfahren umsetzende Vorrichtung
sowie einen Zugverband, in dem eine solche Vorrichtung verbaut ist.
[0002] Die Hauptluftleitung HL in Zugverbänden wird in erster Linie zum Auslösen der pneumatisch
betriebenen Bremse genutzt, welche im Sinne einer Signalübertragung durch Verminderung
des Drucks in die Bremsstellung kommen und bei Druckanstieg gelöst werden. Die Hauptluftleitung
HL, welche entlang aller Wagen eines Zugverbandes verläuft kann auch zur Gewinnung
von Informationen über zugspezifische Eigenschaften genutzt werden. So ist es möglich,
die Hauptluftleitung HL hinsichtlich einer Zugtrennung zu überwachen. Hierbei wird
eine Kontrolle des nachgespeisten Volumenstroms und der Druckverhältnisse während
des Fahrens mit gelösten Bremsen, beim Bremsen und während des Lösens durchgeführt.
Grundlage für die Erkennung von Zugtrennungen oder für die Längenerkennung der
Hauptluftleitung HL und damit des gesamten Zugverbandes sind charakteristische Eigenschaften
der Bremsanlage, wie beispielsweise die maximale Nachspeisung der Hauptluftleitung
HL aufgrund der maximalen Leckage des Systems und der typischen längenabhängigen Durchschlagzeit,
in welcher eine Änderung der Druckverhältnisse erkannt werden kann.
[0003] Diese und andere charakteristische Eigenschaften einer pneumatischen Bremsanlage
stützen sich vorzugsweise auf genormten Festlegungen der Hauptluftleitung HL, um eine
allgemein gültige Anwendbarkeit zu ermöglichen. Abgeleitet von diesen Eigenschaften
werden Schwellwerte und Gradienten für die Durchflusswerte und Druckwerte definiert,
welche über eine signaltechnische Verarbeitung Rückschlüsse auf die Zuglänge oder
die Durchgängigkeit der Hauptluftleitung HL zulassen. Wird beispielsweise festgestellt,
dass die Durchgängigkeit der Hauptluftleitung HL nicht gegeben ist, so kann als störende
Ursache hierfür auf ein geschlossenes Absperrventil innerhalb der Hauptluftleitung
HL zwischen zwei Wagen rückgeschlossen werden.
[0004] Aus der
DE 199 02 777 A1 geht eine technische Lösung zur Überwachung der Zugvollständigkeit hervor, welche
mittels eines Druckluftsensors und eines Durchflussmessers zur Ermittlung des Volumenstroms
in der Hauptluftleitung HL eine Meldung über den Zustand des Zugverbandes abgibt.
Die Hauptluftleitung des Zugverbandes verläuft üblicherweise durch alle angeschlossenen
Wagen und kann beispielsweise am Relaisventil auf dem Triebfahrzeug sensortechnisch
überwacht werden, wobei Richtung und Menge des Volumenstroms an Druckluft durch an
sich bekannte Sensoren gemessen werden. Insgesamt herrscht im stationären Zustand
der Bremsanlage ein Gleichgewicht zwischen Ein- und Ausströmen der Luftmenge. Die
einströmende Druckluft ersetzt dabei lediglich die durch Undichtigkeiten ausströmende
Luft aus der Bremsanlage, welche über die gesamte Länge der Hauptluftleitung HL austritt.
Falls gebremst wird, wird der Luftdruck in der Hauptluftleitung HL definiert in meist
mehreren Bremsstufen abgesenkt.
[0005] Zur Überwachung der Zugvollständigkeit werden die Messwerte der die Hauptluftleitung
HL überwachenden Sensoren einer elektronischen Auswerteeinheit zugeführt, welche die
erfassten Messwerte mit vorbestimmten Werten der jeweiligen Betriebsgrößen für einen
entsprechenden Betriebszustand des Zugverbandes vergleicht. In Abhängigkeit von dem
Vergleichsergebnis wird auf die Vollständigkeit des Zuges geschlossen. Hierbei erfolgt
die Auswertung und Gewinnung der Messwerte zur Bestimmung der Zugvollständigkeitsinformation
lediglich an einer einzigen Stelle des Zugverbandes, vorzugsweise im Triebfahrzeug
des Zuges, so dass weitere Einrichtungen zur Erfassung von Betriebsgrößen der Hauptluftleitung
HL an anderen Stellen des Zugverbandes - insbesondere am Zugschluss - nicht erforderlich
sind.
[0006] Allerdings hat diese Überwachung der Zugvollständigkeit den Nachteil, dass hierdurch
gleichzeitig nicht präzise festgestellt werden kann, welche Zuglänge vorliegt. Die
Kenntnisse der Zuglänge ist beispielsweise für die Feststellung sogenannter schwarzer
Wagen von Nutzen. Die Reihung der Wagen und die Eigenschaften sind in der Regel anhand
einer Wagenliste bekannt. Abgeleitet von der Wagenliste werden die wesentlichen Informationen
für den Triebfahrzeugführer, wie Bremseigenschaften, auf einem sogenannten Bremszettel
zusammengestellt. Ferner ist die Zuglänge beim Fahrbetrieb auf häufig befahrenen Strecken
wichtig, um beispielsweise Sicherheitsabstände einhalten zu können.
[0007] Aus
DE 199 33 798 A1 geht ein Verfahren zur Zuglängenerkennung vor, bei welchen direkt die Länge des Zuges
gemessen und an das Triebfahrzeug übermittelt wird. Hierzu werden Volumen und Drucksignale
in der Hauptluftleitung HL sensortechnisch ermittelt, wobei insbesondere ein zeitnahes
Übermitteln von Informationen über den letzten Wagen des Zugverbandes an das Triebwerkzeug
folgt. Anschließend überprüft eine Auswerteeinrichtung, ob die Volumen- und Drucksignale
und daraus abgeleitete physikalischen Größen einem bekannten in der Auswerteeinheit
abgespeicherten Sollwertbereich für die Zuglänge entsprechen. Hiervon abhängig wird
ein Signal ausgegeben, welches die Information liefert, ob die gemessenen Werte innerhalb
der abgespeicherten Sollwertbereiche liegen. Ferner wird vorgeschlagen, die in der
Auswerteeinheit des Triebfahrzeuges abzuspeichernde Länge des zu vermessenden Zugverbandes
von einem Zuglängenmesser zu ermitteln und an das Triebfahrzeug zu übermitteln. Die
Zuglänge kann daneben auch von einem Achszähler beim Anfahren oder beim Verlassen
eines Bahnhofes gemessen und an das Triebfahrzeug übermittel werden. Somit wird hier
eine stationäre Messeinrichtung an der Strecke zur Zuglängenmessung aktiviert.
[0008] All diese Maßnahmen erscheinen recht aufwändig, da außerhalb des Triebfahrzeuges,
nämlich im letzten Wagen oder sogar außerhalb des Zugverbandes platzierte Sensoren
zur Gewinnung von Messwerten zwecks Zuglängenerkennung verwendet werden.
[0009] Aus
DE 100 09 324 A1 geht dagegen ein Verfahren zur triebwerkbasierten Bestimmung der Zuglänge eines Zugverbandes
hervor, bei dem allein die physikalischen Zustandsgrößen Druck, Durchfluss und Temperatur
der Luft in der Hauptluftleitung HL im Bereich des Triebfahrzeuges gemessen werden,
wobei aus einer definierten Abfolge von über das Führerbremsventil im Zugfahrzeug
oder andere geeignete Aktoren Druckänderungen in der Hauptluftleitung HL erzeugt werden,
die damit einhergehende Strömungen zeitlich integriert und während konstant gehaltenen
Drucks - also deren stationärer Zustände - die Leckagerate ermittelt sowie aus diesen
Größen das Volumen der Hauptluftleitung HL berechnet wird, woraus sich auf die Zuglänge
rückschließen lässt.
[0010] Zwar berücksichtigt diese Berechnungsmethode die systembedingt vorhandene Leckage
der Bremsanlage, jedoch bleiben andere Störgrößen, wie etwa lokale Entlüftungen im
Bereich der den einzelnen Bremszylindern der Wagen zugeordneten Steuerventile während
deren Beschleunigung unberücksichtigt. Denn die Steuerventile sorgen zur Bremsbeschleunigung
in der ersten Bremsstufe für eine vorübergehend zusätzliche Entlüftung der Hauptluftleitung
HL.
[0011] Diese Maßnahme führt allerdings zu ungenauen Messergebnissen bei der Bestimmung der
Zuglänge.
[0012] Aus der
DE 101 12 920 A1 ist ein Verfahren zur Zugvollständigkeitsüberwachung bekannt, das sich eines am Ende
des Zuges an die Hauptluftleitung angeschlossenen Überdruckventils bedient, durch
das bei Regelbetriebsdruck stets eine gewisse Menge Luft je Zeiteinheit entweicht.
Wird der Druck in der Hauptluftleitung beim Bremsen abgesenkt, schließt das Überdruckventil,
so dass der Volumenstrom abnimmt. Dies wiederum zeigt an, dass der letzte Wagen mit
dem Überdruckventil noch mitgeführt wird. Wird der Druck wieder auf den Regelbetriebsdruck
erhöht, kehrt das Überdruckventil in seine Öffnungsstellung zurück, und der zunehmende
Volumenstrom zeigt an, dass der letzte Wagen noch mitgeführt wird.
[0013] Die
DE 198 28 906 C1 offenbart ein weiteres Verfahren zur Überprüfung der Vollständigkeit eines Zuges,
bei dem Druck- und Strömungswerte in der Hauptluftleitung mit Fahrzuständen und Bedienhandlungen
des Zugführers korreliert werden. Auf diese Weise werden Druckänderungen, die vom
Zugführer ausgelöst wurden, klar von solchen Druckänderungen unterschieden, die von
einer plötzlichen Leckage der Hauptluftleitung durch Wagenabriss herrühren.
[0014] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zur Zuglängenerkennung zu schaffen, bei welcher allein mit zugverbandinterner Sensorik
eine präzise Längenbestimmung möglich ist.
[0015] Die Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die nachfolgenden abhängigen
Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder. Hinsichtlich einer
zu dem Verfahren korrespondierenden Vorrichtung wird auf Anspruch 9 verwiesen. In
Anspruch 11 ist ein diese Vorrichtung enthaltener Zugverband angegeben.
[0016] Die Erfindung schließt die Lösung ein, dass die sensortechnische Messgrößenerfassung
erst ab dem stationären Zustand einer bestehenden Bremsstufe I. während der Ausführung
der nächstfolgenden Bremsstufe II. durchgeführt wird, bis wieder ein stationärer Zustand
innerhalb dieser Bremsstufe II. erreicht ist. Durch nachfolgendes Aufintegrieren des
Durchflusses während des Entlüftens der Hauptluftleitung HL zur Ausführung der nächstfolgenden
Bremsstufe II. wird unter Berücksichtigung des im Anfangs- und Endzustand herrschenden
Drucks sowie der Umgebungstemperatur das Volumen der Hauptluftleitung HL berechnet.
Aus dem so berechneten Volumen kann in an sich bekannter Weise schließlich bei bekanntem
Leitungsquerschnitt der Hauptluftleitung HL auf deren Länge und damit auf die Zuglänge
L geschlossen werden. Dabei wird bei zuvor zumindest einmaliger Bestimmung des Volumens
(V) der Hauptluftleitung (HL) als Korrekturwert das Luftvolumen (V), welches durch
Bremsbeschleunigungsverluste der einzelnen den Bremszylindern (7) zugeordneten Steuerventile
(6) aus dem gelösten Zustand der Bremsanlage verlorengeht, rechentechnisch bei der
Ermittlung der Zuglänge (L) eliminiert.
[0017] Über folgenden formelmäßigen Zusammenhang kann das Volumen konkret ermittelt werden:

[0018] Aus

ergibt sich schließlich die Leitungslänge und damit die Zuglänge L des Zugverbandes.
Der Querschnitt der Hauptluftleitung HL und der Kupplungen ist im Allgemeinen bekannt.
[0019] Mit dem beschriebenen Verfahren kann somit bei jeder Bremsanforderung, die nicht
aus dem gelösten Zustand erfolgt, die Leitungslänge überprüft werden. Damit kann die
Durchgängigkeit der Hauptluftleitung HL überprüft und ein geschlossener Absperrhahn
detektiert werden. Wird die Leitungslängenbestimmung in die Bremsprobe vor Beginn
der Fahrt integriert, kann das System eine Warnung über eine abweichende Zuglänge
im Vergleich zu den Angaben im Bremszettel ausgeben. Wurden beispielsweise nach der
Bremsprobe weitere Wagen mit einem geschlossenen Absperrhahn an den Zugverband angehängt,
wird beim Anschluss des Triebfahrzeugs am anderen Ende zur Richtungsänderung dieser
Fehler erkannt.
[0020] Um den korrekten Volumenstrom zu erfassen, muss bei oben vorgestelltem Verfahren
die Leckage mitbetrachtet werden. Bei Einbremsung aus einer bestehenden Bremsstufe
wird die Hauptluftleitung HL mit Ausnahme der Leckage komplett über die Führerbremsanlage
entlüftet, und somit von der Durchflussmessung erfasst. Die Leckagerate muss zusätzlich
zum Volumenstrom addiert werden. Es gilt folgender Zusammenhang:

[0021] Die Leckagerate ist vom Druckniveau in der Hauptluftleitung HL abhängig. Zur Berechnung
wird die Leckage als eine Düse in der Hauptluftleitung HL mit konstantem Düsenquerschnitt
betrachtet, die gegen Atmosphäre entlüftet.
[0022] Aus dem Volumenstrom
V̇ = A * (2 *
R * T)
0,5 *
Y und der Beziehung

ergibt sich mit dem Durchflusskoeffizienten Y folgender Ausdruck:

mit A in mm
2 mit T
N = 293,15K und p
N = 1,013 barA, wobei gilt:

wenn

mit k=1,402, sonst Y=0,484. p
1 entspricht dabei dem Absolutdruck vor, p
2 dem Absolutdruck nach der Düse und T der Temperatur. Bei R = 287

handelt es sich um die allgemeine Gaskonstante.
[0023] Nach Bestimmen der Leckrate bei einem konstanten Druckniveau kann somit über den
formellen Zusammenhang [III] der konstante Düsenquerschnitt A in Abhängigkeit der
Temperatur ermittelt werden.
VNLeckage kann somit aus dem gemessenen Druckverlauf in der Hauptluftleitung HL näherungsweise
berechnet werden.
[0024] Ein Vorteil des Verfahrens resultiert aus der Maßnahme, dass die in die Hauptluftleitung
HL einströmende Luft während des Erstauffüllens der Bremsanlage außer acht gelassen
wird. Denn beim Erstauffüllen strömt die Luft nicht nur in die Hauptluftleitung HL,
sondern ebenfalls in die Arbeitskammern der Steuerventile sowie in diverse Vorratsbehälter
der Wagen. Dabei kann das Volumen der Vorratsbehälter der einzelnen Wagen variieren,
so dass praktisch eine berechentechnische Korrektur dieser Störgröße nicht möglich
ist. Zusätzlich ist meist der Ausgangszustand der Arbeitskammer der Steuerventile
und der Vorratsbehälter nicht bekannt. Das Verfahren schließt die hieraus resultierenden
Messfehler vollständig aus. Zur Lösung dieses Problematik sieht das Verfahren im Prinzip
vor, die Durchflussmenge der Luft erst im aufgefüllten Zustand, beispielsweise nach
Erstauffüllung während der Fahrt oder in einem beliebigen stationären Zustand der
Hauptluftleitung HL, bei welcher der Druck p
HL konstant ist, erfasst wird. Durch den Ausschluss der Beschleunigungswirkung vermeidet
das Verfahren eine unbekannte Durchflussgröße, was zu einem genaueren Messergebnis
führt.
[0025] Gemäß einer die Erfindung verbessernden Maßnahme wird vorgeschlagen, dass zur Ermittlung
der Zuglänge während des Belüftens der Hauptluftleitung HL die sensortechnische Messgrößenerfassung
nur bis zum Erreichen des Drucks des an die Hauptluftleitung angeschlossenen Vorratsluftbehälters
durchgeführt wird. Während eines solchen Einleitungsbetriebs ist bei gängigen Bremsauslegungen
also auch die Auswertung des Füllvorgangs der Hauptluftleitung bis zum Einsetzen der
Vorratsbehälternachspeisung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich. Der Durchfluss
wird dabei bis zu einem Druckwert unterhalb des Vorratsbehälterdrucks ausgewertet.
Bei diesem Vorgang wird vorteilhafterweise die unbekannte Vorratsbehältergröße ausgeschlossen.
[0026] Gemäß einer die Erfindung im Hinblick auf ein präzises Messergebnis weiter verbessernden
Maßnahme wird vorgeschlagen, dass beim Leitungsquerschnitt, welcher mit dem ermittelten
Volumen der Hauptluftleitung HL zur Kalkulation der Zuglänge herangezogen wird, sowohl
der Querschnitt der durch die einzelnen Wagen verlaufenden Hauptluftleitung HL als
auch der Querschnitt der dazwischen angeordneten Leitungskupplungen berücksichtigt
wird. Die Zuglänge L ergibt sich - wie vorstehend angeführt - aus Division des ermittelten
Volumens der Hauptluftleitung HL durch den Leitungsquerschnitt Q.
[0027] Zur rechentechnischen Kompensation der Leckage als weitere Störgröße innerhalb der
Bremsanlage wird vorgeschlagen, dass zusätzlich die hierdurch im stationären Zustand
herbeigeführte Volumenströmung innerhalb der Hauptluftleitung HL gemessen wird, so
dass diese Messgröße zur rechentechnischen Eliminierung der Störgröße als Korrekturwert
bei der Ermittlung der Zuglänge genutzt werden kann. Der zur Berechnung notwendige
Durchflusskoeffizent kann vereinfacht im Bereich 0,45 bis 0,5 festgelegt werden, wenn
das Druckverhältnis p2 zu p1 den Wert Y=0,484 +/- 10% ergibt. Auch bei einem Verhältnis
größer diesem Wert bleibt der Fehler relativ gering, da mit abnehmendem Druck in der
Hauptluftleitung HL auch die Leckage abnimmt. Ist die Leckage der pneumatischen Bremsanlage
berechnet oder festgelegt, kann durch Einbeziehung in die Berechnung der Zuglänge
ein qualitativ besseres Ergebnis erzielt werden.
[0028] Erfindungsgemäß wird bei zuvor zumindest einmaliger Bestimmung des Volumens der Hauptluftleitung
HL als Korrekturwert das Luftvolumen, welches durch Bremsbeschleunigungsverluste der
einzelnen im Bremszylinder zugeordneten Steuerventile aus dem gelösten Zustand der
Bremsanlage verloren geht, rechentechnisch bei der Ermittlung der Zuglänge eliminiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren basiert darauf, dass die Beschleunigungswirkung der
Steuerventile der Bremsanlage zu Ermittlung der Länge der Hauptluftleitung HL ausgeschlossen
werden. Wird nun das Leitungsvolumen allerdings einmalig bestimmt, beispielsweise
im Zuge einer Bremsprobe vor der Abfahrt des Zugverbandes, kann der hieraus resultierende
Fehler bei jetzt bekannten Volumen ermittelt werden. Der Hintergrund dafür ist, dass
während der Zugfahrt beim Einbremsen die Zuglänge auch bei Bremsanforderungen aus
dem gelösten Zustand überprüft werden kann, um den Abriss eines Zugteils oder einen
geschlossenen Absperrhahn zu detektieren. Vorzugsweise sollte zur Durchführung dieser
Maßnahme zumindest ein Druck von ca. 0,1 bar über eine Düse entlüftet werden, bis
die Beschleunigungswirkung in den einzelnen Steuerventilen anspricht. Die Beschleunigungswirkung
entnimmt nun ca. einen Druck von 0,3bar lokal aus der Hauptluftleitung HL. Anschließend
ist die Wirkung abgeschlossen und die Steuerventile sind absolut empfindlich. Über
diesen Zusammenhang ist nun eine annähernde Berechnung der dadurch verlorengegangenen
Luftmenge über die ideale Gasgleichung möglich. Es gilt:

[0029] Gemäß eine andere die Erfindung weiterbildenden Maßnahme kann die Volumenbestimmung
der Hauptluftleitung HL auch im sogenannten Zweileitungsbetrieb erfolgen. Beim Zweileitungsbetrieb
werden Vorratsbehälter, welche in der Größe variieren können, und weitere Druckluftverbraucher
über eine separate Druckluftleitung, die Hauptbehälterleitung HB gefüllt. Die Hauptbehälterleitung
HB verläuft entlang des Zugverbandes parallel zu Hauptluftleitung HL. Somit kann das
erfindungsgegenständliche Verfahren beim Zweileitungsbetrieb auch im Belüftungsfall
nach Erstauffüllen angewandt werden, weil keine unbekannten Volumengrößen existieren.
Mit anderen Worten erfolgt die Bestimmung des Volumens der Hauptluftleitung HL also
während des Lösens der Bremsen in Folge Belüftung der Hauptluftleitung HL.
[0030] Der Füllvorgang der Hauptluftleitung HL kann zwischen zwei beliebigen stationären
Zuständen über das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung der Zuglänge ausgewertet
werden. Da keine Beschleunigungswirkung beim Belüftungsvorgang auftritt, muss lediglich
die Leckage als Störfaktor mitberücksichtigt werden. Im Gegensatz zur Volumenbestimmung
über die Entlüftung muss im Zweileitungsbetrieb die Leckage in Abhängigkeit des Drucks
vom gemessenen Volumenstrom subtrahiert werden. Man erhält also:

[0031] Im Rahmen der Sensortechnik sind bei diesem Ausführungsbeispiel zwei separate Sensoren
2b und 2b' zur Bestimmung des Durchflusses
V̇ vorgesehen. Während der erste Sensor 2b beim Wechsel zwischen den stationären Zuständen,
also beim Übergang von einer Bremsstufe zu nächst höheren Bremsstufe zum Einsatz kommt,
wird der zweite Sensor 2b' nur im stationären Zustand zwecks Leckagemessung genutzt.
Da der Wechsel zwischen stationären Zuständen einen wesentlich höheren Durchfluss
V̇ erzeugt, ist der erste Sensor 2b größer dimensioniert als der zweite Sensor 2b',
welcher demgegenüber nur sehr kleine Durchflüsse
V̇ zu ermitteln hat. Durch die hierdurch verwendeten unterschiedlichen Messbereiche
steigt die Genauigkeit der Bestimmung der Durchflüsse
V̇ insgesamt. Dabei muss allerdings zwischen Einleitungsbetrieb und Zweileitungsbetrieb
unterschieden werden. Im Zweileitungsbetrieb kann im Belüftungsfall ein Sensor durchaus
ausreichend sein, der sowohl Leckage und Belüftungsvorgänge misst oder zwei Sensoren
mit gleichem Querschnitt in Reihe, Der Leckagesensor benötigt dabei einen geringeren
Messbereich und kann dadurch eine höhere Genauigkeit erzielen.
[0032] Beim Einleitungsbetrieb mit Leckagemessung sind zwingend zwei Sensoren notwendig
bzw. ein Gerät das bidirektionales Messen ermöglicht, da der Durchfluss beim Einbremsen
dem Durchfluss bei der Leckagemessung entgegengesetzt ist. Auch hier gilt, dass der
Querschnitt der Hauptluftleitung HL nicht verengt werden darf und der Leckagesensor
einen geringeren Messbereich erfordert und damit eine höhere Genauigkeit erzielbar
ist.
[0033] Die elektronische Auswerteeinheit 4 berücksichtigt bei der Ermittlung der Zuglänge
hinsichtlich des Leitungsquerschnitts sowohl den Querschnitt der durch die einzelnen
Wagen la bis 1c verlaufenden Hauptluftleitung HL als auch den Querschnitt der dazwischen
angeordneten Leitungskupplungen 5, um genauere Rechenergebnisse zu erreichen.
[0034] In jedem einzelnen Wagen la bis 1c ist mindestens ein Steuerventil 6 mit hieran angeschlossenen
pneumatischen Bremszylinder 7 zur Betätigung der Bremsen angeordnet.
[0035] Zum Zwecke der Bremsbeschleunigung entweicht auch Luftvolumen aus den Steuerventilen
6, das als Korrekturwert erfassbar ist, um diese rechentechnisch bei der Ermittlung
der Zuglänge zu berücksichtigen.
[0036] Gemäß Figur 2 erfolgt die Zuglängenerkennung vorzugsweise, indem ausgehend von einem
stationären Zustand der Bremsanlage, welcher durch die anliegende Bremsstufe I. entsteht.
Zunächst eine sensortechnische Messgrößenerfassung der physikalischen Werte Druck
p
HL, Durchfluss
V̇ der Hauptluftleitung HL sowie der Umgebungstemperatur T erfolgt, und zwar während
der Ausführung der nächstfolgenden Bremsstufe II. Bis wieder ein stationärer Zustand
eingestellt ist.
[0037] Anschließend erfolgt ein Aufintegrieren des so ermittelten Durchflusses
V̇ unter Berücksichtigung der Anfangs- und Endzustände des herrschenden Drucks p
HL sowie der Umgebungstemperatur T gemäß vorstehend angegebener Gleichung [I]. Als Rechenergebnis
ergibt sich das Volumen V der Hauptluftleitung HL. Hieraus wird durch die ebenfalls
vorstehend angegebene Rechenbeziehung bei bekanntem Leitungsquerschnitt Q der Hauptluftleitung
HL deren Länge berechnet, welcher der Zuglänge L entspricht.
[0038] Die Erfindung ist nicht beschränkt auf das vorstehend beschriebene bevorzugte Ausführungsbeispiel.
Es sind vielmehr auch Abwandlungen hiervon denkbar, welche vom Schutzbereich der nachfolgenden
Ansprüche mit umfasst sind. Es ist auch möglich, weitere störende Einflussgrößen zu
ermitteln und als Korrekturwerte rechentechnisch zu berücksichtigen, damit eine präzise
Zuglängenerkennung realisiert werden kann.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Wagen
- 2
- Sensor
- 3
- Triebfahrzeug
- 4
- Auswerteeinheit
- 5
- Leitungskupplung
- 6
- Steuerventil
- 7
- Bremszylinder
- 8
- Vorratsluftbehälter
- HL
- Hauptluftleitung
- HB
- Hauptbehälterleitung
- V
- Volumen der Hauptluftleitung
- Q
- Leitungsquerschnitt der Hauptluftleitung
- pHL
- Druck in Hauptluftleitung
- V̇
- Durchfluss durch die Hauptluftleitung
- T
- Umgebungstemperatur
- L
- Zuglänge
1. Verfahren zur Zuglängenerkennung bei einem aus vielen Wagen (1a - 1 c) bestehenden
Zugverband, der über eine pneumatische Bremsanlage nach Maßgabe des Drucks in einer
von Wagen (1a) zu Wagen (1c) geschleiften Hauptluftleitung (HL) in mehreren Bremsstufen
gebremst wird, deren Druck (pHL) und Durchfluss (V̇) sowie die Umgebungstemperatur (T) sensortechnisch entlang der Zeitachse erfasst
werden, woraus mittels elektronischer Auswerteeinheit (4) die Zuglänge (L) berechnet
wird, wobei die sensortechnische Messgrößenerfassung ab dem stationären Zustand einer
bestehenden Bremsstufe (I.) während der Ausführung der nächstfolgenden Bremsstufe
(II.) durchgeführt wird, bis wieder ein stationärer Zustand erreicht ist, wonach durch
Aufintegrieren des Durchflusses (V̇) während des Entlüftens der Hauptluftleitung (HL) zur Ausführung der nächstfolgenden
Bremsstufe (II.) unter Berücksichtigung des im Anfangs- und Endzustand herrschenden
Drucks (pHL) sowie der Umgebungstemperatur (T) das Volumen (V) der Hauptluftleitung (HL) berechnet
wird, um hieraus bei bekanntem Leitungsquerschnitt (Q) die der Hauptluftleitungslänge
entsprechende Zuglänge (L) zu ermitteln,
dadurch gekennzeichnet, dass bei zuvor zumindest einmaliger Bestimmung des Volumens (V) der Hauptluftleitung (HL)
als Korrekturwert das Luftvolumen (V), welches durch Bremsbeschleunigungsverluste
der einzelnen den Bremszylindern (7) zugeordneten Steuerventile (6) aus dem gelösten
Zustand der Bremsanlage verlorengeht, rechentechnisch bei der Ermittlung der Zuglänge
(L) eliminiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung der Zuglänge (L) während des Belüftens der Hauptluftleitung (HL) die
sensortechnische Messgrößenerfassung nur bis zum Erreichen des Drucks (pHL) des an die Hauptluftleitung (HL) angeschlossenen Vorratsluftbehälters (8) durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass beim Leitungsquerschnitt (Q) sowohl der Querschnitt der durch die einzelnen Wagen
(1a - 1c) verlaufenden Hauptluftleitung (HL) als auch der Querschnitt der dazwischen
angeordneten Leitungskupplungen (5) berücksichtigt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass im stationären Zustand der durch Leckage der pneumatischen Bremsanlage herbeigeführte
Volumenstrom (V̇Nleck) gemessen wird, um diese Messgröße zur rechentechnischen Eliminierung der Störgröße
als Korrekturwert bei der Ermittlung der Zuglänge (L) zu nutzen.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einen Zweileitungsbetrieb, bei welchem die Druckluftverbraucher über eine separate
Hauptbehälterleitung (HB) befüllt werden, wogegen die Hauptluftleitung (HL) exklusiv
dem Bremsen dient, die Bestimmung des Volumens (V) der Hauptluftleitung (HL) während
des Lösens der Bremsen infolge Belüftung der Hauptluftleitung (HL) durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der die Leckage der Bremsanlage repräsentierende Korrekturwert in Abhängigkeit des
Druck (pHL) vom gemessenen Durchfluss (V̇) subtrahiert wird.
7. Vorrichtung zur Zuglängenerkennung bei einem aus vielen Wagen (1a - 1c) bestehenden
Zugverband, dessen pneumatische Bremsanlage nach Maßgabe des Drucks in einer von Wagen
(1a) zu Wagen (1b) geschleiften Hauptluftleitung (HL) in mehreren Bremsstufen bremst,
wobei Sensoren (2a - 2c) den Druck (pHL) und den Durchfluss (V̇) sowie die Umgebungstemperatur (T) entlang der Zeitachse erfassen, woraus eine elektronische
Auswerteeinheit (4) die Zuglänge (L) berechnet, wobei die Auswerteeinheit (4) die
sensortechnische Messgrößenerfassung ab dem stationären Zustand einer bestehenden
Bremsstufe (I.) während der Ausführung der nächstfolgenden Bremsstufe (II.) durchführt,
bis wieder ein stationärer Zustand erreicht ist, um durch Aufintegrieren des Durchflusses
(V̇) während des Entlüftens der Hauptluftleitung (HL) zur Ausführung der nächstfolgenden
Bremsstufe (II.) unter Berücksichtigung des im Anfangs- und Endzustand herrschenden
Drucks (pHL) sowie der Umgebungstemperatur (T) das Volumen (V) der Hauptluftleitung (HL) zu berechnen,
um hieraus bei bekanntem Leitungsquerschnitt (Q) die der Hauptluftleitungslänge entsprechende
Zuglänge (L) zu ermitteln,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Messen des Durchflusses (V̇) der Hauptluftleitung (HL) während des Wechsels zwischen den stationären Zuständen
der Sensor (2b) zum Einsatz kommt, während zur Leckagemessung in einem stationären
Zustand ein demgegenüber kleiner dimensionierter zweiter Sensor (2b') zum Einsatz
kommt und dass die elektronische Auswerteeinheit (4) dazu ausgebildet ist, bei zuvor
zumindest einmaliger Bestimmung des Volumens (V) der Hauptluftleitung (HL) als Korrekturwert
das Luftvolumen (V), welches durch Bremsbeschleunigungsverluste der einzelnen den
Bremszylindern (7) zugeordneten Steuerventile (6) aus dem gelösten Zustand der Bremsanlage
verlorengeht, rechentechnisch bei der Ermittlung der Zuglänge (L) zu eliminieren.
8. Zugverband mit vielen Wagen (1a - 1c), die jeweils durch eine pneumatische Bremsanlage
nach Maßgabe einer durchgeschleiften Hauptluftleitung (HL) bremsbar sind, umfassend
eine Vorrichtung zur Zuglängenerkennung nach Anspruch 7.
1. Method for train length detection in a train formation consisting of many carriages
(1a - 1c), which is braked via a pneumatic brake system in several braking stages
in accordance with the pressure in a main air line (HL) looped from carriage (1a)
to carriage (1c), the pressure (pHL) and flow rate (V) of the main air line (HL) and the ambient temperature (T) being measured by sensor-technological
means along the time axis, wherefrom the train length (L) is calculated by means of
an electronic evaluation device (4), wherein the sensor-technological detection of
measured variables is carried out from the stationary state of an existing braking
stage (I.) during the next braking stage (II.) until a stationary state is once again
reached, whereupon, by integrating the flow rate (V) during the venting of the main air line (HL) for carrying out the next braking stage
(II.), the volume (V) of the main air line (HL) is calculated taking account of the
pressure (pHL) prevailing in the starting and the end state and of the ambient temperature (T),
in order to determine therefrom, at a known line cross-section (Q), the train length
(L) corresponding to the length of the main air line,
characterised in that, if the volume (V) of the main air line (HL) has previously been determined at least
once, the air volume (V) lost by brake acceleration losses of the individual control
valves (6) assigned to the brake cylinders (7) from the released state of the brake
system is eliminated computationally as a correction value in the determination of
the train length (L).
2. Method according to claim 1,
characterised in that, for determining the train length (L) during the ventilation of the main air line
(HL), the sensor-technological detection of measured variables is carried out only
until the pressure (pHL) of the air reservoir (8) connected to the main air line (HL) is reached.
3. Method according to claim 1,
characterised in that in the line cross-section (Q) both the cross-section of the main air line (HL) running
through the individual carriages (1a - 1c) and the cross-section of the line couplings
(5) located in between are taken into account.
4. Method according to claim 1,
characterised in that, in the stationary state, the volumetric flow rate (VNleck) caused by leakage of the pneumatic brake system is measured in order to use this
measured variable in the computational elimination of the disturbance variable as
correction value in the determination of the train length (L).
5. Method according to claim 1,
characterised in that, in a two-line operation, in which the compressed air users are charged via a separate
main reservoir line (HB), while the main air line (HL) is exclusively used for braking,
the volume (V) of the main air line (HL) is determined while the brakes are released
as a result of the ventilation of the main air line (HL).
6. Method according to claim 5,
characterised in that the correction value representing the leakage of the brake system is subtracted from
the measured flow rate (V) as a function of the pressure (pHL).
7. Device for train length detection in a train formation consisting of many carriages
(1a - 1c), the pneumatic brake system of which brakes in several braking stages in
accordance with the pressure in a main air line (HL) looped from carriage (1a) to
carriage (1b), wherein sensors (2a - 2c) detect the pressure (pHL) and flow rate (V) and the ambient temperature (T) along the time axis, wherefrom an electronic evaluation
unit (4) calculates the train length (L), wherein the evaluation unit (4) carries
out the sensor-technological detection of measured variables from the stationary state
of an existing braking stage (I.) during the next braking stage (II.) until a stationary
state is once again reached, in order to calculate, by integrating the flow rate (V) during the venting of the main air line (HL) for carrying out the next braking stage
(II.), the volume (V) of the main air line (HL), taking account of the pressure (pHL) prevailing in the starting and the end state and of the ambient temperature (T),
in order to determine therefrom, at a known line cross-section (Q), the train length
(L) corresponding to the length of the main air line,
characterised in that the sensor (2b) is used for measuring the flow rate (V) of the main air line (HL) during the switch between the stationary states, while
a second sensor (2b') of smaller dimensions is used for measuring leakage in a stationary
state, and in that the electronic evaluation unit (4) is designed to eliminate, if the volume (V) of
the main air line (HL) has previously been determined at least once, the air volume
(V) lost by brake acceleration losses of the individual control valves (6) assigned
to the brake cylinders (7) from the released state of the brake system as a correction
value computationally in the determination of the train length (L).
8. Train formation consisting of many carriages (1a - 1c), each of which can be braked
by a pneumatic brake system in accordance with a looped-through main air line (HL),
comprising a device for train length detection according to claim 7.
1. Procédé de détection de la longueur d'un train pour un convoi constitué de plusieurs
voitures (1a à 1c), qui est freiné en plusieurs paliers de freinage par l'intermédiaire
d'un système de freinage pneumatique en fonction de la pression dans un conduit (HL)
d'air principal en boucle de voiture (1a) à voiture (1c), dont la pression (pHL) et le débit (V̇), ainsi que la température (T) ambiante sont détectés par une technique de capteur
le long de l'axe du temps, en en calculant la longueur (L) du train à l'aide d'une
unité (4) électronique d'exploitation, la détection de grandeurs de mesure en technique
de capteur s'effectuant à partir de l'état stationnaire d'un échelon (I.) de freinage
existant pendant l'exécution de l'échelon (II.) de freinage venant immédiatement ensuite,
jusqu'à obtenir à nouveau un état stationnaire, suivant lequel, par intégration du
débit (V̇) pendant la purge du conduit (HL) d'air principal pour l'exécution de l'échelon (II.)
de freinage venant immédiatement ensuite, on calcule, en tenant compte de la pression
(pHL) régnant à l'état de début et à l'état de fin, ainsi que de la température (T) ambiante,
le volume (V) du conduit (HL) d'air principal, pour en déterminer, pour une section
(Q) transversale de conduit connue, la longueur (L) du train correspondant à la longueur
du conduit d'air principal,
caractérisé en ce que on élimine, par une technique de calcul lors de la détermination de la longueur (L)
du train, en déterminant au moins une fois auparavant le volume (V) du conduit (HL)
d'air principal comme valeur de correction, le volume (V) de l'air, qui se perd dans
de l'état desserré du système de freinage par des pertes d'accélération de freinage
des diverses vannes (6) de commande associées aux cylindres (7) de frein.
2. Procédé suivant la revendication 1,
caractérisé en ce que, pour déterminer la longueur (L) du train, on effectue, pendant l'alimentation en
air du conduit (HL) d'air principal, la détection de grandeurs de mesure en technique
de capteur, seulement jusqu'à ce que soit atteinte la pression (pHL) du réservoir (8) d'air raccordé au conduit (HL) d'air principal.
3. Procédé suivant la revendication 1,
caractérisé en ce que, pour la section (Q) transversale du conduit, on prend en compte à la fois la section
transversale du conduit (HL) d'air principal passant dans les diverses voitures (1a
à 1c) et la section transversale des accouplements (5) de conduit disposés entre elles.
4. Procédé suivant la revendication 1,
caractérisé en ce qu'on mesure à l'état stationnaire le courant (V̇Nleck) en volume provoqué par des fuites du système de freinage pneumatique, afin d'utiliser
cette grandeur de mesure lors de la détermination de la longueur (L) du train pour
éliminer par une technique de calcul les grandeurs parasites.
5. Procédé suivant la revendication 1,
caractérisé en ce que, dans un fonctionnement à deux lignes, dans lequel les consommateurs d'air comprimé
sont remplis par l'intermédiaire d'un conduit (HB) distinct de réservoir principal,
tandis que le conduit (HL) d'air principal sert exclusivement au freinage, on effectue
la détermination du volume (V) du conduit (HL) d'air principal pendant le
desserrage du frein à la suite de l'alimentation en air du conduit (HL) d'air principal.
6. Procédé suivant la revendication 5,
caractérisé en ce qu'on soustrait du débit (V̇) mesuré la valeur de correction, représentant les fuites du système de freinage,
en fonction de la pression (pHL).
7. Dispositif de détection de la longueur d'un train pour un convoi constitué de plusieurs
voitures (1a à 1c), dont le système de freinage pneumatique freine en plusieurs échelons
de freinage en fonction de la pression dans une ligne (HL) d'air principal en boucle
de voiture (1a) à voiture (1b), des capteurs (2a à 2c) détectant la pression (pHL) et le débit (V̇), ainsi que la température (T) ambiante le long de l'axe du temps, une unité (4)
électronique d'exploitation en calculant la longueur (L) du train, l'unité (4) d'exploitation
effectuant la détection de grandeurs de mesure en technique de capteur à partir de
l'état stationnaire d'un échelon (I.) de freinage existant pendant l'exécution de
l'échelon (II.) de freinage venant immédiatement ensuite, jusqu'à ce qu'un état stationnaire
soit atteint à nouveau, pour calculer le volume (V) du conduit (HL) d'air principal
en intégrant le débit (V) pendant la purge du conduit (HL) d'air principal pour l'exécution
de l'échelon (II.) de freinage venant immédiatement ensuite, en tenant compte de la
pression (pHL) régnant à l'état initial et à l'état final, ainsi que de la température (T) ambiante,
afin d'en déterminer pour une section (Q) transversale du conduit connue, la longueur
(L) du train correspondant à la longueur du conduit d'air principal, caractérisé en ce que, pour mesurer le débit (V̇) du conduit (HL) d'air principal pendant le passage entre les états stationnaires,
le capteur (2b) est utilisé, tandis que pour la mesure de fuites dans un état stationnaire,
on utilise un deuxième capteur (2b') de dimension plus petite et en ce que l'unité (4) électronique d'exploitation est constituée pour éliminer en technique
de calcul dans la détermination de la longueur (L) du train, en ayant déterminé auparavant
au moins une fois le volume (V) du conduit (HL) d'air principal comme valeur de correction,
le volume (V) d'air qui se perd à partir de l'état desserré du système de freinage
par des pertes d'accélération de freinage des diverses vannes (6) de commande associées
aux cylindres de frein.
8. Convoi ayant plusieurs voitures (1a à 1c) qui peuvent être freinées respectivement
par un système de freinage pneumatique en fonction d'un conduit (HL) d'air principal
en boucle comprenant un dispositif de détection de la longueur du train suivant la
revendication 7.