[0001] Die Erfindung betrifft eine Kosmetikeinheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
insbesondere in Gestalt einer Mascara-Einheit.
[0002] Solche Kosmetikeinheiten weisen typischerweise einen Vorratsbehälter auf, der das
Kosmetikum beinhaltet. In diesen Vorratsbehälter und damit auch in das Kosmetikum
taucht typischerweise ein Applikator ein. Meist ist dieser Applikator mittels eines
Schaftes an der Kappe der Kosmetikeinheit befestigt. Im Regelfall taucht der Applikator
in den Vorrat des Kosmetikums ein, wenn und solange er sich in seiner Verstauposition
befindet.
[0003] Um mithilfe des Applikators Kosmetikum aufzutragen wird der Applikator durch einen
Abstreifer hindurchgezogen, der sich typischerweise im Hals oder der Mündung des Kosmetikbehälters
befindet ist. Hierbei wird der Applikator von einem guten Teil des Kosmetikums befreit,
das er durch sein Eintauchen in den Kosmetikvorrat zwischen seinen Borsten, Fingern
oder sonstigen Auftragsorganen gespeichert hat. Ein solches Abstreifen ist obligatorisch,
denn ansonsten würde der Applikator im Regelfall zu stark mit dem Kosmetikum beladen
bleiben, um hiermit einen sauberen Kosmetik-Auftrag erreichen zu können.
[0004] Wie stark die Abstreifwirkung ist, die der jeweilige Abstreifer entfaltet, wird werkseitig
vom Hersteller der Kosmetikeinheit festgelegt. Die maßgeblichen Parameter sind hier
neben den Eigenschaften der Kosmetikmasse (Viskosität usw.) vor allem auch das Massespeichervermögen
des Besatzes des Applikators und natürlich die Auslegung des Abstreifers.
[0005] Die Schwierigkeit bzw. Herausforderung besteht darin, die Abstreifwirkung genau so
auszulegen, dass das Abstreifergebnis des Abstreifers eine möglichst breite Akzeptanz
bei den Anwenderinnen findet. Selbst wenn dies gelingt, ist es jedoch in vielen Fällen
unbefriedigend, dass sich die Abstreifwirkung eines normalen Abstreifers nicht ohne
weiteres an das momentane Bedürfnis der jeweiligen Anwenderin anpassen lässt, welches
sich von Fall zu Fall verändern kann.
[0006] Aufgrund dessen ist bereits vorgeschlagen worden, verstellbare Abstreifer zu verwenden,
bei denen die Anwenderin - beispielsweise durch Drehen des Abstreifers in eine bestimmte
Position - den Durchmesser der die eigentliche Abstreifwirkung herbeiführenden Abstreiferlippen
variieren kann. Solche verstellbaren Abstreifer haben jedoch Nachteile. Zum einen
sind sie im Regelfall mehrteilig aufgebaut und damit teuer, zum anderen können sie
im Laufe der Zeit verkleben, insbesondere wenn der Abstreifer längere Zeit nicht verstellt
wird. Darüber hinaus sind viele der verstellbaren Abstreifer stufenlos verstellbar
und verlangen daher, dass man sich nach dem Kauf des Produkts erst einmal näher mit
Möglichkeiten des verstellbaren Abstreifers auseinandersetzt, um festzustellen, welche
der vielen Verstellpositionen in etwa eine Abstreifwirkung gewährleistet, die dem
eigenen Bedürfnis entspricht und wie sich die Abstreifwirkung verändert, wenn man
dem verstellbaren Abstreifer bestimmungsgemäß in die eine oder andere Richtung verstellt.
[0007] Aufgrund dessen ist es die Aufgabe der Erfindung eine Kosmetikeinheit anzugeben,
die es auf einfache und preisgünstige Art und Weise erlaubt, den Kosmetikapplikator
je nach Bedarf unterschiedlich stark abzustreifen.
[0008] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird
also eine Kosmetikeinheit, insbesondere eine Mascara-Einheit, vorgesehen, mit einem
Vorratsbehälter zur Bevorratung des aufzutragenden Kosmetikums, einem Applikator,
der in seiner Verstauposition vorzugsweise in das Kosmetikum eintaucht und einer Abstreifervorrichtung,
die einen Teil des vom Applikator beim Eintauchen aufgenommenen Kosmetikums abstreift,
wobei die Abstreifervorrichtung aus mehreren Abstreifern besteht, die eine unterschiedliche
Abstreifwirkung erzeugen und durch die der Applikator alternativ hindurchgeführt werden
kann.
[0009] Alternativ hindurchgeführt werden, heißt, im weitesten Sinne der Erfindung, dass
der Applikator nur durch irgendeinen der verschiedenen Abstreifer hindurchgeführt
werden muss, um ihn aus dem Kosmetikvorrat herauszuziehen. In diesem Fall kann sich
die Benutzerin beim Wiederverschließen des Kosmetikbehälters aussuchen, durch welchen
der Abstreifer hindurch sie den Abstreifer wieder in seine Verstauposition bringt.
[0010] In den meisten Fällen (also bevorzugt) wird es jedoch so sein, dass die Benutzerin
den Applikator durch einen vorbestimmten der unterschiedlichen Abstreifer hindurch
führen muss, um ihn wieder in seine Verstauposition zu bringen. Durch die anderen
Abstreifer kann der Applikator dann jeweils nur hindurchgeführt werden, um seine Beladung
zu verändern, aber nicht um die Kosmetikeinheit wieder endgültig zu schließen.
[0011] Der Nutzen des weiteren oder der weiteren Abstreifemöglichkeiten liegt dann darin,
dass sich die Anwenderin nach dem Herausziehen des Applikators durch den hauptsächlich
zu benutzenden ersten Abstreifer anhand des optischen Eindrucks von der Betrachtung
des Applikators dazu entscheiden kann, den Applikator in einem nächsten Schritt vor
der eigentlichen Applikation nochmals durch einen anderen Abstreifer hindurch zu führen,
eine andere, vorzugsweise stärkere Abstreifwirkung aufweist.
[0012] Insbesondere ist es auch möglich, dass die Anwenderin nach dem Herausziehen des Applikators
zunächst eine bestimmte Menge der Kosmetikmasse appliziert und erst später, wenn die
Masseapplikation vorläufig beendet ist, den Applikator durch einen anderen Abstreifer
hindurch zieht, der aufgrund seiner Auslegung den Applikator so weit von dem noch
an ihm verbliebenen Kosmetikum befreit, dass er nun zum Beispiel als Kamm verwendet
werden kann, etwa zum Separieren oder Formen der Augenwimpern.
[0013] Vorzugsweise sind die mehreren Abstreifer jeweils starre Abstreifer, deren Abstreifwirkung
sich nicht verändern lässt und deren Abstreifwirkung sich voneinander unterscheidet,
vorzugsweise dadurch, dass die die eigentliche Abstreifwirkung erzeugenden Abstreiferlippen
der einzelnen Abstreifer jeweils einen unterschiedlichen lichten Durchmesser haben.
Eine solche Gestaltung erleichtert das Handling, der Benutzer kann ohne nähere Überlegungen
zur Funktion des/der Abstreifer anstellen zu müssen, bequem unterschiedliche Abstreifergebnisse
erreichen.
[0014] Vorzugsweise sind die mehreren Abstreifer in einem einzigen, einstückigen Abstreiferkörper
ausgebildet, was fertigungstechnisch und unter Kostengesichtspunkten (Einwegartikel)
von großem Vorteil ist. Alternativ können jedoch auch unterschiedliche Abstreifer
in dafür vorgesehene Öffnungen eingesetzt werden.
[0015] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel umgrenzt der einstückige Abstreiferkörper
in Umfangsrichtung einen Vorhof, in den mehrere Abstreifer mit ihrem bezogen auf die
Abstreiferlippe distalen Ende einmünden. Ein solcher Innenhof verhindert die Entstehung
von Spritzern beim Herausziehen des Applikators durch den Abstreifer. Zudem erleichtert
ein solcher Vorhof die zuverlässige Abdichtung, auch in Bezug auf die in Verschlussposition
nicht von einem Applikatorstiel durchdrungenen und daher einen großen freien Querschnitt
aufweisenden und somit an sich zum Auslaufen des Kosmetikums neigenden Abstreiferöffnungen.
[0016] Bevorzugt weist der Abstreiferkörper in dem Bereich, in dem er den Vorhof umgrenzt,
eine erhöhte Wandstärke auf. Das begünstigt seine Dichtfunktion, erleichtert aber
im Regelfall auch seine zuverlässige Befestigung in der Mündung des Vorratsbehälters.
[0017] Idealerweise bildet der Abstreiferkörper in dem Bereich, in dem er Vorhof umgrenzt,
einen Dichtungssitz aus, gegen den eine dem Deckel zugeordnete Gegendichtfläche dichtend
zur Anlage gebracht werden kann. Besonders bevorzugt ist die Ausgestaltun dieses Dichtungssitzes
als Kegel- oder Keildichtsitz mit einer gegenüber der Behälterlängsachse L um den
Winkel W von 0,5° bis 7° geneigten Dichtfläche.
[0018] Schutz beansprucht wird auch für einen Mehrfachabstreifer zum Einsetzen in eine Kosmetikeinheit
als solchen, bestehend aus einem vorzugsweise einstückigen Abstreiferkörper mit mehreren
Abstreifern, die eine unterschiedliche Abstreifwirkung erzeugen und die zum alternativen
Durchführen eines Applikators geeignet und bestimmt sind.
[0019] Weitere Vorteile, Ausgestaltungsmöglichkeiten und Wirkungsweisen der Erfindung ergeben
sich aus dem anhand der Figuren näher beschriebenen Ausführungsbeispiel für die Erfindung.
Figur 1 zeigt eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Kosmetikeinheit.
Figur 2 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kosmetikeinheit.
Figur 3 zeigt eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Mehrfachabstreifers.
Figur 4 zeigt eine Seitenansicht erfindungsgemäßen Mehrfachabstreifers, von der Breitseite
her gesehen.
Figur 5 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Mehrfachabstreifers, von
der Schmalseite her gesehen.
Figur 6 zeigt einen Schnitt eines erfindungsgemäßen Mehrfachabstreifers parallel zur
Breitseite des Mehrfachabstreifers durch dessen Mitte.
[0020] Wie man recht gut anhand der Figuren 1 und 2 sieht, besteht die erfindungsgemäße
Kosmetikeinheit 1 aus einem Vorratsbehälter 2 und einem Deckel 3. Bei der Kosmetikeinheit
1 handelt es sich hier um eine so genannte Verkaufseinheit, also keinen Behälter zu
Laborzwecken, sondern um einen formschönen und dennoch preisgünstig gestalteten Einweg-Behälter,
vorzugsweise aus Kunststoff mit einer Wandstärke zwischen 0,3 und 1,5 mm.
[0021] Im Regelfall wird der Deckel 3, sobald er sich in seiner geschlossenen Position befindet,
gegenüber dem Vorratsbehälter 2 nicht drehbar sein, sondern er wird zum Verschließen
desselben ortsfest auf Vorratsbehälter 2 aufgerastet bzw. aufgesetzt und vorzugsweise
durch zusätzliche Halteklammern 14 bzw. Haltemittel fixiert.
[0022] Am besagten Deckel ist ein Stiel 4 befestigt, dessen distales, d. h. dem Deckel abgewandtes
Ende einen Applikator 5 trägt. Zu diesem Zweck weist der Stiel auf seiner der applikatorabgewandten
Seite zweckmäßigerweise einen topfartigen Anguss auf, mit dessen Hilfe er mit einer
Schale 13 verbunden, vorzugsweise verrastet oder verklebt ist, mit der zusammen er
den Deckel 3 bildet.
[0023] In die Öffnung 6 Vorratsbehälters ist ein streiferkörper 7 eingesetzt und verrastet.
[0024] Zu diesem Zweck sind sowohl der Rand der Öffnung 6 als auch der Abstreiferkörper
7 mit jeweils zumindest einem entsprechenden Rastorgan und einer entsprechenden Rastausnehmung
versehen.
[0025] Der streiferkörper 7 ist hier als ein einstückiges Kunststoffteil ausgeführt, welches
drei einzelne Abstreifer vorzugsweise herkömmlicher Bauart ausbildet, die nebeneinander
entlan einer Linie B - B angeordnet sind, d. h. deren das jeweilige Zentrum des Abstreifers
bildende Abstreiferlängsachsen 8 alle die Linie B - B schneiden.
[0026] Die drei Abstreifer unterscheiden sich nur oder im Wesentlichen durch den abstreifend
wirksamen Durchmesser ihrer Abstreiferlippe. Die Abstreiferpöffnung kann jedoch auch
unterschiedliche Geometrien aufweisen. Im Regelfall wird der in Figur 3 zu erkennende
hauptsächlich zu benutzende, weil das ineinschieben des Applikators in den Kosmetikeinheit
ermöglichende Abstreifer eine Abstreiferlippe aufweisen, deren lichter Durchmesser
am größten ist. Die beiden anderen Abstreifer, die vorzugsweise links und rechts des
hier in der Mitte angebrachten, hauptsächlich zu benutzenden Abstreifers angeordnet
sind, weisen jeweils eine Abstreiferlippe auf, deren lichter Durchmesser etwas kleiner
ist. So hat es sich als günstig erwiesen, den mittleren Abstreifer mit einem seinen
lichten Durchmesser bestimmenden Radius R1 auszustatten und den einen der benachbarten
Abstreifer mit einem entsprechenden Radius R2 der mindestens 5 %, besser mindestens
7,5 % kleiner ist als der Radius R1 und den anderen der benachbarten Abstreifer mit
einem entsprechenden Radius R3 der mindestens 10 %, besser mindestens 15 % kleiner
ist als der Radius R1. Es ist jedoch auch möglich, Abstreifer mit unterschiedlichen
Geometrien der Abstreiferöffnung einzusetzen.
[0027] Die Öffnung 6 Vorratsbehälters weist zu diesem Zweck einen lichten Querschnitt auf,
der größer ist als der lichte Querschnitt des sich an die Öffnun 6 anschließenden
Rests des Vorratsbehälters. Welche Bewandtnis es hiermit hat, wird gleich noch näher
erläutert.
[0028] Der Vorratsbehälter ist nicht vollständig rund, sondern weist zumindest im Bereich
seiner Öffnun 6 einen Querschnitt auf, der in einer ersten Richtung Ri1 um mindestens
den Faktor 1,5, besser sogar um mindestens den aktor 1,75 länger ist, als in einer
hierzu senkrechten zweiten Richtung Ri2. Die Seite des Deckels 3, die mit der Öffnung
6 des Vorratsbehälters zusammenwirkt, ist entsprechend gestaltet.
[0029] Zu seiner der Öffnung 6 abgewandten Seite in verjüngt sich der Querschnitt des Vorratsbehälters
2 vorzugsweise so, dass der Vorratsbehälter in Richtung seiner der Öffnung 6 abgewandten
Seite schlanker wird, wie bereits oben erwähnt.
[0030] Vorzugsweise verjüngt sich der Vorratsbehälter 2 dabei so, dass der Applikator nur
durch den hauptsächlich zu benutzenden, hier mittleren der drei Abstreifer so tief
in den Vorratsbehälter 2 einschieben lässt, dass der Deckel 3 in seine Schließposition
gebracht werden kann. Idealerweise ist es zugleich so, das der Applikator durch die
beiden links und rechts neben den mittleren Abstreifer angeordneten weiteren Abstreifer
nur so tief in den Vorratsbehälter hineingeschoben werden kann, dass er den jeweiligen
weiteren Abstreifer zwar vollständig passiert, aber dann mit der Wand des Vorratsbehälters
kollidiert und daher haptisch spürbar an einer weiteren Bewegung gehindert wird, bevor
er in das bevorratete Kosmetikum eintaucht. Eine solche Ausgestaltung ist zweckmäßig,
da damit verhindert wird, dass der Applikator, der durch den weiteren Abstreifer bewegt
wird, um ihn stärker abzustreifen, unversehens doch wieder Kosmetikmasse eintaucht,
was das gewünschte stärkere Abstreifen vielleicht beeinträchtigen würde.
[0031] Wie anhand der Figur 6 recht gut zu erkennen ist, besteht der Abstreiferkörper 7
aus einem einstückigen Kunststoffteil. In diesem einstückigen Kunststoffteil sind
gelegentlich zwei oder hier sogar drei streifer herkömmlicher Bauart ausgebildet.
Der streiferkörper wird vorzugsweise im Spritzgussverfahren hergestellt, idealerweise
aus einem einzigen Kunststoffmaterial in einem einzigen Arbeitsgang. Ein bevorzugtes
Material für einen solchen Abstreiferkörper ist beispielsweise die unter Markennamen
Grilflex gehandelte Kunststoffsorte.
[0032] Wie man sieht bildet der einstückige Abstreiferkörper einen von seiner Wand in Umfangsrichtung
umgrenzten Vorhof 9 aus. In diesen Vorhof 9 münden mehrere Abstreifer mit ihrem distalen,
d. h. der jeweiligen Abstreiferlippe 10 abgewandten Ende. Dieser Vorhof fängt Kosmetikmasse
auf, die möglicherweise beim Herausziehen des Applikators aus dem jeweiligen Abstreifer
nach außen abspritzt, beispielsweise dadurch, dass einzelne Borsten in ihre entlastete
Position schnalzen, sobald sie den engen Querschnitt des jeweiligen Abstreifers passiert
haben und schlagartig keiner Biegebelastung mehr ausgesetzt sind.
[0033] Darüber hinaus dient dieser Vorhof vorzugsweise auch dazu, eine Dichtfläche bereitzustellen,
in die ein entsprechendes Gegenstück des Deckels oder des einen Bestandteil des Deckels
bildenden topfartigen Angusses hineingedrückt werden kann, um hierdurch so gegen die
Wand des Vorhofs zu verspannen, dass eine dichte Verbindung geschaffen wird, zumindest
zwischen dem Abstreifer und dem Deckel bzw. seinem topfartigen Anguss. Zu diesem Zweck
ist die innere Oberfläche der Wand des Vorhofs 9 zweckmäßigerweise leicht um den Winkel
W geneigt, beispielsweise um 0,3°-5°, vergleiche die Figur 6. Sobald die Gegenfläche
des Deckels oder des topfartigen Angusses des Deckels ebenfalls mit einer korrespondierenden
leichten Schräge ausgerüstet ist, ergibt sich letztendlich eine Kegeldichtung, die
selbst dann abdichtet, wenn der Deckel nur leicht an den Vorratsbehälter an gedrückt
wird und die zudem das passgenaue Aufsetzen des Deckels auf den Vorratsbehälter erleichtert.
[0034] Angesichts dessen wird auch ohne Weiteres verständlich, warum die den Vorhof umgrenzende
Wand des Abstreiferkörpers 7 dicker ausgeführt ist und dafür gesorgt wird, dass der
Abschnitt der Wand möglichst fest mit der Öffnung des Vorratsbehälters verbunden werden
kann. Der den Kosmetikbehälter abdichtende Bereich muss möglichst formstabil ausgeführt
werden, damit auch dann eine zuverlässige Dichtigkeit gegeben ist, wenn der Kosmetikbehälter
beispielsweise beim Transport in einer Handtasche Biege- oder punktuellen Druckbelastungen
ausgesetzt ist. Die besagten Abstreifer bestehen, wie man sieht, jeweils aus einem
vorzugsweise kreiskegeligen Durchlass, der auf seiner behältereinwärtigen Seite jeweils
eine Abstreiferlippe 10 ausbildet. Die Abstreiferlippe 10 kann einstückig aus dem
gleichen Material bestehen, wie der Abstreiferkörper 7. Alternativ können hier moderne
2-Komponenten-Verfahren zum Einsatz kommen, d. h. von zumindest einem dieser Abstreifer
kann beispielsweise die Abstreiferlippe aus einem nachträglich angespritzten besonders
weichen oder sogar gummielastischen Kunststoff bestehen.
[0035] Das Anspritzen einer solchen Abstreiferlippe aus einem besonders weichen Material
kann gerade bei einem Mehrfachabstreifer, wie er hier vorgeschlagen wird, in besonderem
Maße Sinn machen - dies deswegen, um die Abstreifwirkung der Abstreiferlippe zu vergleichmäßigen
und so der Tendenz entgegenzuwirken, dass die Abstreiferlippe in dem Wandbereich,
der deswegen besonders dick ist, weil er zwei nebeneinanderliegende Abstreifer voneinander
trennt (Bereich B), steifer ist, als im Bereich der echten Außenwand des jeweiligen
Abstreifers.
[0036] Der Abstreiferkörper weist im Bereich des Vorhofs 9 einen ringförmig umlaufenden
Bereich auf, indem seine Wandstärke erhöht ist. Dieser Bereich weist einen erhöhten
Verformungswiderstand auf und dient aufgrund dessen dazu, den Abstreiferkörper 7 sicher
in der Öffnung 6 des Vorratsbehälter 2 zu halten, vergleiche beispielsweise die Figuren
4-6.
[0037] Vorzugsweise in diesem verstärkten Bereich trägt der Abstreiferkörper 7 auch zusätzlich
noch mehrere Haltevorsprünge 11, so, wie man das am besten anhand der Figuren 4 und
5 erkennen kann.
[0038] Wie an am besten anhand des Details X zur Figur 1 erkennt rasten diese Haltevorsprünge
11 hinter einem Vorsprung der Wand ein, die die Öffnung 6 des Vorratsbehälters umgrenzt.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Kosmetikeinheit
- 2
- Vorratsbehälter
- 3
- Deckel
- 4
- Stiel
- 5
- Applikator
- 6
- Öffnung Vorratsbehälters
- 7
- Abstreiferkörper
- 8
- Abstreiferlängsachse
- 9
- Vorhof
- 10
- Abstreiferlippe
- 11
- Haltevorsprung
- 12
- topfartiger Anguss
- 13
- Schale
- 14
- Halteklammer
- W
- Winkel
- Ri1
- erste Richtung
- Ri2
- zweite Richtung
- L
- Längsachse des Kosmetikbehälters
1. Kosmetikeinheit (1), insbesondere Mascara-Einheit, mit einem Vorratsbehälter (2) zur
Bevorratung des aufzutragenden Kosmetikums, einem Applikator (5), der in seiner Verstauposition
in das Kosmetikum eintaucht und einer streifervorrichtung, die einen Teil des vom
Applikator beim Eintauchen aufgenommenen Kosmetikums abstreift, dadurch gekennzeichnet, dass die streifervorrichtung aus mehreren Abstreifern besteht, die eine unterschiedliche
Abstreifwirkung erzeugen und durch die der Applikator (5) alternativ hindurchgeführt
werden kann.
2. Kosmetikeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Abstreifer jeweils starre Abstreifer sind, deren Abstreifwirkung sich
nicht verändern lässt und deren Abstreifwirkung sich voneinander unterscheidet, vorzugsweise
dadurch, dass die die eigentliche Abstreifwirkung erzeugenden Abstreiferlippen (10)
der einzelnen Abstreifer jeweils einen unterschiedlichen lichten Durchmesser haben.
3. Kosmetikeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Abstreifer in einem einzigen, einstückigen Abstreiferkörper (7) ausgebildet
sind.
4. Kosmetikeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der einstückige Abstreiferkörper (7) in Umfangsrichtung einen Vorhof (9) umgrenzt,
in den mehrere Abstreifer mit ihrem bezogen auf die Abstreiferlippe (11) distalen
Ende einmünden.
5. Kosmetikeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstreiferkörper (7) in dem Bereich, in dem er den Vorhof (9) umgrenzt, eine
erhöhte Wandstärke aufweist.
6. Kosmetikeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstreiferkörper (7) in dem Bereich, in dem er den Vorhof (9)umgrenzt, einen
Dichtungssitz ausbildet, gegen den eine dem Deckel zugeordnete Gegendichtfläche zur
Anlage gebracht werden kann.
7. Mehrfachabstreifer zum Einsetzen in eine Kosmetikeinheit, bestehend aus einem vorzugsweise
einstückigen Abstreiferkörper mit mehreren Abstreifern, die eine unterschiedliche
Abstreifwirkung erzeugen und die zum alternativen Durchführen eines Applikator geeignet
und bestimmt sind.