[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Füllstandsüberwachung oder Füllstandsanzeige
- im Folgenden zusammenfassend als Füllstandsüberwachung bezeichnet - bei einem Staubsauger
und einen nach dem Verfahren arbeitenden Staubsauger.
[0002] Eine Füllstandsüberwachung für einen Staubbeutel eines Staubsaugers ist bei Staubsaugern
an sich bekannt. In einer bekannten und häufig eingesetzten Ausführung wird der Differenzdruck
zwischen dem Staubraum und der Umgebung mit einem mechanischen Federmanometer zur
Anzeige gebracht. Je höher der Differenzdruck, desto größer ist der Federweg und die
damit gekoppelte Anzeige. Allerdings funktionieren heutige Staubbeutelfüllstandsüberwachungen
oftmals nur in unbefriedigendem Umfang. Die Anzeige entspricht nur ansatzweise dem
tatsächlichen Füllgrad. Vielmehr ist die Anzeige vom jeweiligen Zustand der Bodendüse
abhängig (aufgesetzt, angehoben, verschlossen) und mit dem dort vorherrschenden Unterdruck
entsprechend der jeweils vorhandenen Belastung verknüpft, wie sich ohne Weiteres durch
das Drosseln des Saugschlauchs bei leerem Beutel überprüfen lässt, wenn dann die Füllstandsüberwachung
einen vollen oder im Wesentlichen vollen Staubbeutel signalisiert. Neben der sehr
ungenauen mechanischen Anzeige weist die bisherige Füllstandsüberwachung eine erhebliche
Hysterese auf und es besteht keine ausreichende Korrelation zum tatsächlichen Staubbeutelfüllgrad.
Bei einer Ausführung mittels mechanischer Feder kommen noch erhebliche Bauteiltoleranzen
hinzu, die keine vergleichbaren Aussagen zwischen den Staubsaugern einer Baureihe
erlauben. Des Weiteren reagiert die Anzeige abhängig von der gewählten Leistungsstufe,
indem bei kleinen Leistungseinstellungen auch bei vollem Staubbeutel ein Füllgrad
signalisiert wird, der einen weiteren Betrieb zu erlauben scheint und zu einem Platzen
des Staubbeutels durch Überfüllung führen kann, oder indem der Benutzer zu einem Wechsel
des Staubbeutels aufgefordert wird, obwohl er noch gar nicht nötig ist.
[0003] Des Weiteren stellt die oben beschriebene Ausführung eine dauerhafte Leckage dar,
die sich aus energetischer Sicht nachteilig auswirkt und die an der Bodendüse zur
Verfügung stehende Saugleistung reduziert. Dieser Verlust an Luft- und Saugleistung
wurde bei bisherigen Staubsaugern mit hohen Aufnahmeleistungen noch toleriert. Ausgehend
von zukünftigen gesetzlichen Anforderungen und im Zuge einer allgemeinen Wirkungsgradverbesserung
ist dieser Saugleistungsverlust, speziell bei den in Zukunft noch weiter zu reduzierenden
Aufnahmeleistungen, nicht mehr hinnehmbar.
[0004] Die
EP 0 365 191 A beschreibt eine Lösung, bei der im Betrieb des Staubsaugers mit einem ersten Druckschalter,
der auf drei diskrete Druckniveaus reagiert, ein erster, diskreter Druckmesswert und
mit einem zweiten Druckschalter, der ebenfalls auf drei diskrete, aber andere Druckniveaus
reagiert, ein zweiter, diskreter Druckmesswert aufgenommen wird. Aus dem vom zweiten
Druckschalter aufgenommenen diskreten Druckmesswert soll sich ein jeweils zugehöriger
Volumenstrom ermitteln lassen, ohne dass der Volumenstrom bei der im Weiteren beschriebenen
Auswertung eine Rolle spielt. Tatsächlich werden bestimmte durch den ersten und den
zweiten Drucksensor detektierbare Druckniveaus überwacht. Die Überwachung und zur
Überwachung angesetzte Schwellwerte ist bzw. sind dabei abhängig von unterschiedlichen
Leistungseinstellungen (100%, 70%, 60% und 50%) des Sauggebläses. Ein voller Staubbeutel
soll sich danach daran erkennen lassen, dass sowohl der erste wie auch der zweite
Drucksensor ein niedriges oder mittleres Druckniveau anzeigt. Die Qualifizierung eines
niedrigen oder mittleren Druckniveaus ergibt sich anhand der Leistungseinstellung.
Im Ergebnis beschreibt die
EP 0 365 191 A also eine Verknüpfung der von den beiden Drucksensoren angezeigten Druckniveaus mit
variablen, von der jeweiligen Leistungseinstellung abhängigen Schwellwerten. Diese
Lösung mag zur Erkennung von Extremsituationen wie zum Beispiel einem gefüllten Staubbeutel
verwendbar sein, erlaubt aber keine kontinuierliche Füllstandsanzeige.
[0005] Bei der
DE 88 15 620 U wird mit dem Abluftstrom eines Sauggebläses eine Luftturbine angetrieben und deren
Drehzahl erfasst. Die Luftturbine fungiert als Volumenstromsensor und mit einem davon
gelieferten Messwert soll eine Bestimmung von Betriebszuständen des Staubsaugers,
zum Beispiel die Bestimmung des Staubbeutelfüllgrads, möglich sein. Die
DE 88 15 620 U erwähnt auch die Möglichkeit, die von der Luftturbine gelieferten Volumenstrommesswerte
mit Messwerten eines Membran-Druckschalters zu kombinieren, um Betriebszustände, die
allein anhand eines Volumenstrommesswerts nicht eindeutig identifizierbar sind, erkennen
zu können.
[0006] Wenn die
DE 88 15 620 U erwähnt, dass auch eine quasi-kontinuierliche Füllstandsanzeige anhand des jeweils
aufgenommenen Messwerts für den Volumenstrom möglich sein soll, kann dies ausschließlich
anhand des Volumenstroms nur dann möglich sein, wenn das Sauggebläse nur mit genau
einer und zudem konstanten Leistung betrieben wird. Selbst wenn der Ansatz in der
DE 88 15 620 U auf unterschiedliche Leistungseinstellungen ausgeweitet wird, ergibt sich nur ein
Vergleich des jeweiligen Volumenstrommesswerts mit leistungseinstellungsabhängigen
Grenzwerten.
[0007] Eine Aufgabe der Erfindung besteht entsprechend darin, ein weiteres Verfahren zur
Füllstandsüberwachung bei einem Staubsauger anzugeben, insbesondere ein Verfahren
zur Füllstandsüberwachung, das die oben skizzierten Nachteile vermeidet oder zumindest
deren Auswirkungen reduziert.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche 1 oder 2 gelöst.
Dazu ist bei einem Verfahren zur Füllstandsüberwachung bei einem Staubsauger zunächst
vorgesehen, dass der Staubsauger ein im Betrieb mit elektrischer Leistung gespeistes
und einen Unterdruck sowie einen Volumenstrom verursachendes Antriebsaggregat mit
einem Elektromotor umfasst und dass im Betrieb Daten für ein Maß für einen tatsächlichen
Unterdruck und für ein Maß für einen tatsächlichen Volumenstrom, also insbesondere
entsprechende Messwerte, aufgenommen werden und diesbezügliche Signale, insbesondere
Analogsignale, oder digitalisierte Signale, die einen weiten Erfassungsbereich abdecken,
generiert werden.
[0009] Bei dem Verfahren gemäß Anspruch 1 ist des Weiteren vorgesehen, dass in einem Speicher
Daten für zumindest eine volumenstromabhängige Kennlinie abgelegt sind. Anhand des
tatsächlichen Volumenstroms wird sodann ein Arbeitspunkt auf der mindestens einen
Kennlinie ermittelt. Anhand des tatsächlichen Unterdrucks und des zum Arbeitspunkt
auf der Kennlinie gehörigen Unterdrucks wird schließlich als momentaner Füllstand
des Staubsaugers ein Füllgrad von dessen Staubbeutel oder bei beutellosen Staubsaugern
ein Füllgrad von dessen Staubsammelbehälter ermittelt.
[0010] Weder die
DE 88 15 620 U noch die
EP 0 365 191 A offenbaren die Verwendung einer volumenstromabhängigen Kennlinie. Bei der
DE 88 15 620 U sind ein oder mehrere Volumenstromgrenzwerte durch in Hardware realisierte Grenzwert-
oder Fensterdiskriminatoren fest vorgegeben. Selbst bei Erweiterung des Ansatzes in
der
DE 88 15 620 U auf unterschiedliche Leistungseinstellungen ergeben sich nur leistungseinstellungsabhängige
Grenzwerte, aber keine volumenstromabhängigen Kennlinien. Bei der
EP 0 365 191 A ist zwar die Berücksichtigung unterschiedlicher Leistungseinstellungen erwähnt, aber
auch hier führt die jeweilige Leistungseinstellung nur zur Verwendung unterschiedlicher
Grenzwerte. Darüber hinaus erfolgt die Erkennung eines gefüllten Staubbeutels anhand
zweier diskreter Druckmesswerte, so dass auch hier keine volumenstromabhängige Kennlinie
verwendet wird. Des Weiteren ist dem Stand der Technik gemäß der
DE 88 15 620 U oder
EP 0 365 191 A fremd, anhand der Kennlinie gleichzeitig Volumenstrom- und Druckmesswerte zu betrachten.
[0011] Bei dem Verfahren gemäß Anspruch 2 ist alternativ oder zusätzlich vorgesehen, dass
in dem Speicher für bestimmte Füllstandssituationen Daten für zumindest eine volumenstromabhängige
Kennlinie abgelegt sind. Anhand des tatsächlichen Unterdrucks einerseits sowie des
tatsächlichen Volumenstroms andererseits wird sodann ein momentaner Arbeitspunkt ermittelt.
Der ermittelte momentane Arbeitspunkt wird sodann zu der oder den Kennlinien in Beziehung
gesetzt. Damit wird aus der oder den Kennlinien zumindest eine zu dem momentanen Arbeitspunkt
am besten passende Kennlinie ausgewählt. Der momentane Füllstand des Staubsaugers,
also ein Füllgrad von dessen Staubbeutel oder bei beutellosen Staubsaugern ein Füllgrad
von dessen Staubsammelbehälter, ergibt sich dann anhand der ausgewählten Kennlinie(n)
und der Füllstandssituation, für welche diese ursprünglich aufgenommen wurde(n).
[0012] Auch hier gilt das oben Gesagte, wonach aus dem Stand der Technik gemäß der
DE 88 15 620 U oder
EP 0 365 191 A keine volumenstromabhängigen Kennlinien bekannt sind. Des Weiteren ist dem Stand
der Technik gemäß der
DE 88 15 620 U oder
EP 0 365 191 A fremd, anhand der Kennlinie Volumenstrom- und Druckmesswerte zu betrachten, um eine
oder mehrere jeweils für bestimmte Füllstandssituationen aufgenommene Kennlinien auszuwählen.
[0013] Bei den Daten für die volumenstromabhängige(n) Kennlinie(n) kann es sich um Daten
für Punktmengen zur Beschreibung solcher Kennlinien, aber auch um Algorithmen zur
Nachbildung solcher Kennlinien handeln. Indem dem Verfahren der Volumenstrom zugrunde
liegt, lassen sich unterschiedliche Bodenbeläge und Belastungszustände des Staubsaugers
weitgehend kompensieren. Beide Verfahren können auch kombiniert werden, so dass sich
ein angezeigter Füllstand als Mittelwert oder sonst geeignet gewichtete Kombinationen
beider ermittelter Füllstände ergibt.
[0014] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann zur weiteren Optimierung des Verfahrens
die Lufttemperatur in die Berechnung der Luftleistung mit einbezogen werden, um eine
höhere Genauigkeit zu ermöglichen.
[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei
verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes eines
unabhängigen Anspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Sie
können auch selbständige Erfindungen enthalten, die eine von den Gegenständen der
vorhergehenden Ansprüche unabhängige Gestaltung aufweisen und sind nicht als ein Verzicht
auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für deren Merkmale
zu verstehen. Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer
näheren Konkretisierung eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen,
dass eine derartige Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden
ist.
[0016] Indem bei einer Ausführungsform des Verfahrens der ermittelte momentane Arbeitspunkt
zu den Kennlinien in Beziehung gesetzt und aus den Kennlinien zwei oder mehr zu dem
momentanen Arbeitspunkt am besten passende Kennlinien ausgewählt werden und sich ein
momentaner Füllstand des Staubsaugers anhand der ausgewählten Kennlinien und einer
Interpolation der Füllstandssituationen, für welche diese ursprünglich aufgenommen
wurden, ergibt, ist eine noch genauere, quasi kontinuierliche Ermittlung des Füllstands
und darauf basierend eine noch exaktere Füllstandsüberwachung möglich.
[0017] Zur Information eines Benutzers des Staubsaugers über den Füllstand kommt eine optische
Anzeigeeinrichtung in Betracht, mit welcher der jeweils momentane Füllstand dargestellt
oder in sonstiger Form zur Anzeige gebracht wird. Mit der Genauigkeit der Füllstandsüberwachung
nach dem hier vorgeschlagenen Verfahren macht eine Füllstandsanzeige mit einer optischen
Anzeigeeinrichtung Sinn, weil der momentane Füllstand z.B. als Prozentwert, als Balken
und dergleichen darstellbar ist. Eine optische Anzeigeeinrichtung ist auch deswegen
günstig, weil diese - insbesondere umschaltbar oder automatisch alternierend - auch
noch zur Darstellung anderer Betriebsparameter des Staubsaugers verwendbar ist, zum
Beispiel zur Darstellung einer Restkapazität eines Akkumulators zur Energieversorgung
des Staubsaugers.
[0018] Bei einer zur Darstellung mehrerer Betriebsparameter des Staubsaugers vorgesehenen
optischen Anzeigeeinrichtung besteht eine Ausführungsform darin, dass bei einem Füllstand
oberhalb eines vorgegebenen oder vorgebbaren Schwellwertes die Anzeigeeinrichtung
automatisch zur Darstellung des Füllstands umgeschaltet wird, so dass der Benutzer
des Staubsaugers auf die geänderte Situation hinsichtlich des Füllstands des Staubbeutels
aufmerksam gemacht wird.
[0019] Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass bei einem
Füllstand oberhalb eines vorgegebenen oder vorgebbaren Grenzwertes zur Information
oder als Warnsignal eine Meldung an den Benutzer des Staubsaugers erfolgt. Die Meldung
kann eine optische oder akustische Meldung oder eine kombinierte optische und akustische
Meldung sein. Weiterhin kommt in Betracht, anstelle des o.g. Grenzwertes einen ersten
und einen zweiten Grenzwert vorzusehen, wobei das Erreichen des ersten Grenzwertes
z.B. eine optische Meldung und das Erreichen des zweiten Grenzwertes z.B. zumindest
auch eine akustische Meldung auslöst.
[0020] Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei einem Füllstand oberhalb
eines vorgegebenen oder vorgebbaren Alarmniveaus die vom Antriebsaggregat aufgenommene
elektrische Leistung reduziert wird, so dass keine Möglichkeit mehr besteht, dass
das erreichte Füllstandsniveau der Aufmerksamkeit des Benutzers des Staubsaugers entgeht.
Der Benutzer ist informiert, dass der Staubbeutel seine Endkapazität erreicht hat
oder in Kürze erreichen wird und nur noch ein eingeschränkter Betrieb nach Art eines
Notbetriebs möglich ist. Zudem wird durch die Reduktion der aufgenommenen elektrischen
Leistung eine Reduktion der in einer Zeiteinheit aufnehmbaren Staubmenge erreicht,
so dass die Gefahr eines Platzens des Staubbeutels reduziert ist. Hinsichtlich der
Reduktion der elektrischen Leistung kommt eine Reduktion auf ein vorgegebenes oder
vorgebbares Niveau in Betracht, das z.B. in einer Steuerungseinheit des Staubsaugers
fest oder veränderlich hinterlegt sein kann.
[0021] Zur noch weiter gehenden automatischen Benutzerinformation kann eine Meldung bei
einem nicht oder nicht vollständig geschlossenen Staubraumverschluss und/oder eine
Meldung bei einem nicht eingelegten Staubbeutel erfolgen. Zusätzlich oder alternativ
zu einer solchen Meldung kann das Saugen verhindert werden, indem sich zum Beispiel
aufgrund einer entsprechenden, durch die Steuerungseinheit bewirkten Verriegelung
das Antriebsaggregat nicht aktivieren lässt.
[0022] Die oben genannte Aufgabe wird auch mit einem Staubsauger gelöst, der nach dem Verfahren
wie hier und im Folgenden beschrieben arbeitet und dazu Mittel zur Durchführung des
Verfahrens umfasst. Die Erfindung ist dabei bevorzugt in Software oder Firmware implementiert.
Die Erfindung ist damit einerseits auch ein Computerprogramm mit durch einen Computer
ausführbaren Programmcodeanweisungen und andererseits ein Speichermedium mit einem
derartigen Computerprogramm sowie schließlich auch eine Steuerungseinheit oder ein
Staubsauger mit einer solchen Steuerungseinheit, in deren Speicher als Mittel zur
Durchführung des Verfahrens und seiner Ausgestaltungen ein solches Computerprogramm
geladen oder ladbar ist. Im Hinblick auf eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit kommt
speziell auch eine Implementation des Verfahrens oder einzelner Aspekte des Verfahrens
in Firmware, also zum Beispiel in Form eines ASICs, in Betracht. Zur leichteren sprachlichen
Darstellung soll auch eine Implementation in Firmware oder eine teilweise Implementation
in Firmware und eine teilweise Implementation in Software von dem Begriff Computerprogramm
umfasst sein.
[0023] Der Vorteil der Erfindung und ihrer Ausgestaltungen besteht damit insbesondere darin,
dass auf Basis des hier vorgeschlagenen Ansatzes speziell die bisherige mechanische
Staubbeutel-Füllstandsanzeige gänzlich entfallen kann. Deren Kosten können eingespart
werden. Zudem fallen die bei der bisherigen mechanischen Staubbeutel-Füllstandsanzeige
prinzipbedingte Undichtigkeiten und Leckagen und damit verbundene Wirkungsgradverluste
weg. Saugerwirkungsgrad und Saugleistung nehmen also zu und eine bestimmte Saugleistung
lässt sich auch mit einem Antriebsaggregat mit einer geringeren Aufnahmeleistung erreichen.
Außerdem werden Luftgeräusche eliminiert, die bisher durch die prinzipbedingten Leckagen
auftreten. Aufgrund der jetzt möglichen, präziseren Füllstandsüberwachung lässt sich
ein Platzen des Staubbeutels im laufenden Betrieb aufgrund einer Unkenntnis des Benutzers
des Staubsaugers über den tatsächlichen Füllgrad des Staubbeutels vermeiden. Zudem
kann die jeweils aufgenommene Leistung bei gefülltem Staubbeutel reduziert oder sogar
in Abhängigkeit vom Füllstand automatisch sukzessive reduziert werden, um den Staubsauger
zu schützen. Der Benutzer erkennt daran oder an einer Füllstandsanzeige, wenn der
Staubbeutel gefüllt ist und hat die Möglichkeit, frühzeitig neue Staubbeutel bereit
zu stellen oder vorzuhalten. Schließlich kann der Benutzer aufgrund der jetzt möglichen
Genauigkeit der Füllstandsüberwachung das gesamte sinnvolle Volumen des Staubbeutels
nutzen, ohne einen vorzeitigen und kostspieligen Wechsel des Staubbeutels durchführen
zu müssen. Insgesamt ist die Füllstandsüberwachung unabhängig von unterschiedlichen
Belastungszuständen an der Bodendüse oder am Saugrohr und unabhängig von der gewählten
Leistungseinstellung des Staubsaugers. Die Füllstandsüberwachung reagiert auch bei
verstopften Saugrohren oder Bodendüsen oder bei Leckagen des Staubraumes, zum Beispiel
einem eingeklemmten Staubbeutel, zuverlässig.
[0024] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren
mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Das oder jedes Ausführungsbeispiel ist nicht
als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden
Offenbarung zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, die zum Beispiel durch
Kombination oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den in der allgemeinen
Beschreibung, der oder jeder Ausführungsform sowie den Ansprüchen beschriebenen und
in den Zeichnungen enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschritten für
den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch kombinierbare
Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten oder Verfahrensschrittfolgen
führen.
[0025] Es zeigen
- Figur 1
- einen Staubsauger an sich bekannter Art in einer Ausführungsform als Bodenstaubsauger,
- Figur 2
- eine Kennlinie eines Staubsaugers,
- Figur 3
- zwei Kennlinien eines Staubsaugers,
- Figur 4
- eine Steuerungseinheit eines Staubsaugers,
- Figur 5, 6
- Flussdiagramme zur Veranschaulichung des Verfahrens zur Füllstandsüberwachung bei
einem Staubsauger,
- Figur 7
- eine Anzeigeeinrichtung eines Staubsaugers,
- Figur 8
- ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung einer Ansteuerung der Anzeigeeinrichtung und
- Figur 9
- ein Schaltbild zur Veranschaulichung des Aspekts der Begrenzung der Leistungsaufnahme
des Sauggebläses in Abhängigkeit vom Ergebnis der Füllstandsüberwachung.
[0026] Figur 1 zeigt schematisch vereinfacht einen Staubsauger 1 in einer Ausführungsform
als Bodenstaubsauger. Die Erfindung eignet sich jedoch grundsätzlich für jeden Staubsauger
1, der mit einer Gebläseeinheit mit einem motorbetriebenen Sauggebläse 2 ausgestattet
ist. Der gezeigte Staubsauger 1 besitzt ein Gehäuse 3, welches in einen Gebläseraum
4 und einen Staubsammelraum 5 unterteilt ist. Im Gebläseraum 4 ist das Sauggebläse
2 mit seiner Saugseite zum Staubsammelraum 5 gerichtet und erzeugt dort einen Unterdruck,
der über einen angeschlossenen Saugschlauch 6 und ein Saugrohr 7 an den Saugmund einer
Bodendüse 8 weitergegeben wird. Somit wird mit Schmutz 9 beladene Luft - durch die
Pfeile 10 dargestellt - am bearbeiteten Untergrund aufgesaugt (Saugluftstrom) und
über Staubabscheider gereinigt. Im Ausführungsbeispiel ist dies ein als Staubsammelbehälter
fungierender Staubbeutel 11 mit nachgeordnetem Motorfilter 12. Die gereinigte Luft
wird über eine Abluftfiltereinheit 13 wieder an die Umgebung abgegeben. Die Ansteuerung
eines Gebläsemotors 14 des Sauggebläses 2 erfolgt in an sich bekannter Art über eine
Regelelektronik einer Steuerungseinheit 15 zur Ansteuerung von z.B. Leistungshalbleitern
eines Wechselrichters 16. Der Gebläsemotor 14 des Sauggebläses 2 ist das Antriebsaggregat
des Staubsaugers 1. Es wird im Betrieb des Staubsaugers 1 in an sich bekannter Art
mit elektrischer Leistung gespeist und erzeugt einen Unterdruck und schließlich einen
Volumenstrom als Basis für den Saugluftstrom. Zur Bedienung und zur Benutzerinformation
ist eine Bedien- und Anzeigeeinrichtung 17 vorgesehen.
[0027] Figur 2 zeigt schematisch vereinfacht eine Kennlinie 20 eines Staubsaugers 1 (Figur
1). Exemplarisch ist als Kennlinie 20 eine Kennlinie der umgesetzten Luftleistung
(Formelzeichen P2) bei vollem Staubbeutel 11 (Figur 1) oder Staubsammelbehälter dargestellt:
P2_voll. Grundsätzlich eignet sich der Ansatz gemäß der Erfindung auch für die Verwendung
anderer Kennlinien. Wichtig ist lediglich, dass es sich bei der jeweiligen Kennlinie
um eine volumenstromabhängige Kennlinie handelt, so dass in die Füllstandsüberwachung
oder Füllstandsermittlung stets auch ein Maß für den Volumenstrom einfließt. Die in
Figur 2 dargestellte Kennlinie 20 ist eine volumenstromabhängige Kennlinie, weil sich
die umgesetzte Luftleistung als Produkt aus dem Unterdruck (Formelzeichen h) und dem
resultierenden Volumenstrom (Formelzeichen q) ergibt: P2 = h * q. Insofern ist für
die Kennlinie 20 in Figur 2 auf der auf der Abszisse 23 der Volumenstrom q in Kubikmeter
pro Sekunde abgetragen und auf der Ordinate 22 die resultierende Luftleistung P2 abgetragen.
[0028] Im Betrieb des Staubsaugers 1 werden Daten für ein Maß für einen tatsächlichen Unterdruck
und für ein Maß für einen tatsächlichen Volumenstrom aufgenommen. Als Maß für den
tatsächlichen Unterdruck h kann mit einem Drucksensor als Differenzdrucksensor gegen
Umgebungsdruck, insbesondere einem analogen derartigen Drucksensor, im Bereich der
Einlassöffnung des Staubsaugers ein Druck im Saugschlauch 6 oder am Eingang des Staubbeutels
11 oder Staubsammelbehälters gemessen werden. Für die Bestimmung des tatsächlichen
Volumenstromes q, insbesondere analoger Werte für den tatsächlichen Volumenstrom q,
können verschiedene Verfahren eingesetzt werden: Zum Beispiel kommt in Betracht, einen
weiteren, insbesondere analogen Differenzdrucksensor in unmittelbarer Nähe des Sauggebläses
2, zum Beispiel im Bereich eines dort üblicherweise vorgesehenen Motorschutzgitters,
vorzusehen. Der gemessene Differenzdruck zwischen statischer/dynamischer Druckabnahme
(Pitot-Sonde) korreliert mit dem Volumenstrom q im betrachteten Messbereich sehr gut.
Alternativ wäre z.B. auch ein Hitz-Draht, ein Druckanschluss am Sauggebläse 2 oder
die Herleitung des Volumenstroms q aus den Motorkennlinien denk- und realisierbar.
[0029] In einem Speicher der Steuerungseinheit 15 (Figur 1) sind Daten für zumindest eine
Kennlinie 20 der in Figur 2 gezeigten Art abgelegt. Dabei kann es sich um Daten für
einzelne Stützstellen der oder jeder jeweiligen Kennlinie 20 handeln, also Wertepaare,
aus denen sich die Kennlinie(n) interpolieren lässt bzw. lassen, oder auch um eine
algorithmische oder mathematische Beschreibung der Kennlinie(n) 20.
[0030] Anhand der aufgenommenen Daten für den Unterdruck h und den Volumenstrom q wird ein
momentaner Arbeitspunkt 24 ermittelt (q_akt / P2_akt = q_akt / (q_akt * h_akt)). Dieser
ist in der Darstellung in Figur 2 eingetragen. Der ermittelte Arbeitspunkt 24 wird
zu der mindestens einen Kennlinie 20 in Beziehung gesetzt, indem ein Lot 25 auf die
Kennlinie 20 gefällt wird. Damit wird ein zu dem tatsächlichen Volumenstrom (q_akt)
gehöriger Arbeitspunkt 26 (q_akt /P2_voll = q_akt / (q_akt * h_voll)) auf der Kennlinie
20 ermittelt.
[0031] Anhand des momentanen Arbeitspunktes 24 (oder direkt anhand des tatsächlichen Durchflusses
q_akt) und dem Arbeitspunkt 26 auf der Kennlinie 20 ergeben sich zwei Luftleistungswerte
P
2, wobei der zum Arbeitspunkt 24 gehörige P
2-Wert als P
2_akt und der zum Arbeitspunkt 26 auf der Kennlinie 20 gehörige P
2-Wert als P
2_voll bezeichnet wird, weil der momentane Arbeitspunkt 24 durch die tatsächliche oder
aktuelle Luftleistung bestimmt ist und die Kennlinie 20 im gewählten Beispiel für
einen vollen Staubbeutel 11 / vollen Staubsammelbehälter aufgenommen wurde. Anhand
der beiden so erhaltenen P
2-Werte P
2_akt und P
2_voll (und/oder der jeweils zugehörigen Unterdruckwerte h_akt und h_voll) kann ein
Quotient wie folgt gebildet werden:

[0032] Mit dem Quotienten x ergibt sich der Füllgrad oder ein Maß für den Füllgrad durch
Einsetzen in

wobei die Koeffizienten a und b für jedes Staubsaugermodell empirisch ermittelt werden
und in der Steuerungseinheit 15 abgelegt sind.
[0033] In einer alternativen Ausführungsform des Ansatzes gemäß der Erfindung kann die Verwendung
mehrerer Staubsauger-Kennlinien im Sinne der oben eingeführten Definition, also Kennlinien
in Form einer Folge von Wertepaaren oder Kennlinien in Form einer mathematischen Beschreibung,
vorgesehen sein. Dann werden zumindest zwei Kennlinien verwendet und Figur 3 zeigt
insofern exemplarisch als eine in diesem Sinne erste und zweite Kennlinie 20, 21 jeweils
eine Kennlinie der umgesetzten Luftleistung (Formelzeichen P2) bei vollem bzw. leerem
Beutel/Staubsammelbehälter.
[0034] Erneut wird -wie oben beschrieben -jeweils ein Maß für einen tatsächlichen Unterdruck
h und ein Maß für einen tatsächlichen Volumenstrom q aufgenommen. Der sich damit ergebende
Arbeitspunkt 24 ist wie in Figur 2 auch in Figur 3 eingezeichnet. Anhand des Arbeitspunktes
24 wird zumindest eine zu diesem am besten passende Kennlinie 20, 21 ausgewählt. In
der dargestellten Situation ist dies zum Beispiel die zweite Kennlinie 21, weil der
Abstand des Arbeitspunkts 24 zu der zweiten Kennlinie 21 geringer ist als zu der ersten
Kennlinie 20.
[0035] Ein momentaner Füllstand des Staubsaugers 1, nämlich der Füllgrad von dessen Staubbeutel
11 oder Staubsammelbehälter, ergibt sich dann anhand der ausgewählten Kennlinie(n)
20, 21 und der Füllstandssituation, für welche diese ursprünglich aufgenommen wurde(n).
Nachdem gemäß der eingangs dargestellten Voraussetzung die zweite Kennlinie 21 für
einen gefüllten Staubbeutel 11 oder Staubsammelbehälter aufgenommen worden war, ergibt
sich als momentaner Füllstand bei dieser vereinfachenden Betrachtung ein gefüllter
Staubbeutel 11. Tatsächlich kann eine Mehrzahl von Kennlinien 20, 21 verwendet werden,
z.B. eine Mehrzahl von Kennlinien, die in z.B. 1 %-, 2%- oder 5%-Abständen einen vollen,
dann zunehmend weniger gefüllten Staubbeutel 11/Staubsammelbehälter darstellen. Wenn
für einen Arbeitspunkt 24 eine maximale räumliche Nähe zu einer Kennlinie 20, 21 einer
derartigen Kennlinienschar ermittelt wird, ist schon eine recht genaue Aussage über
den Füllstand und damit eine recht genaue Füllstandsüberwachung möglich. Darüber hinaus
ist auch bei einem zwischen zwei Kennlinien 20, 21 liegenden Arbeitspunkt 24 eine
Interpolation des Füllstands möglich. Sogar bei der in Figur 2 gezeigten Situation
mit nur zwei Kennlinien 20, 21 lässt sich auf dieser Basis eine recht genaue Aussage
über den Füllstand treffen, indem die Abstände 25, 27 - zum Beispiel wie in Figur
2 eingezeichnet - herangezogen und in Relation gesetzt werden. Der dargestellte Abstand
27 ist in etwa halb so groß wie der dargestellte Abstand 25. Hinsichtlich des Füllstands
des Staubbeutels lässt sich dies als "ca. 2/3 voll" interpretieren.
[0036] Die Verwendung einer Mehrzahl von Kennlinien 20, 21 - also die Verwendung von mindestens
zwei Kennlinien 20, 21 -, wobei in Figur 3 aus Gründen der Übersichtlichkeit nur zwei
Kennlinien 20, 21 dargestellt sind, hat den Vorteil, dass allein anhand der Ermittlung
einer oder mehrerer zum jeweiligen Arbeitspunkt am besten passender Kennlinien 20,
21 ein Maß für den jeweiligen Füllgrad bestimmt werden kann. Eine nachgeschaltete
formelmäßige Auswertung wie mit der oben einkopierten Gleichung [1] ist nicht notwendig.
Allerdings erfordert diese Variante mehr Speicherplatz in der Steuerungseinheit 15,
um die zumindest zwei Kennlinien 20, 21 abzulegen.
[0037] Eine Variante bei der Verwendung mehrerer Kennlinien, nämlich zumindest einer Kennlinie
(P
leer) für einen leeren Staubbeutel 11/Staubsammelbehälter und einer Kennlinie (P
voll) für einen vollen Staubbeutel 11/Staubsammelbehälter, wie grundsätzlich mit den Kennlinien
20, 21 in Figur 3 gezeigt, besteht darin, dass kontinuierlich oder zu vorgegebenen
oder vorgebbaren, insbesondere äquidistanten Zeitpunkten, die momentane Luftleistung
P2
akluell, die sich als Produkt des jeweiligen Unterdruckmesswerts h und des jeweiligen Volumenstrommesswerts
q ergibt, berechnet wird und in Relation zu zu den Kennlinien für den leeren und den
vollen Beutel gesetzt wird, so dass sich mit der momentanen Luftleistung P2
aktuell ein Arbeitspunkt ergibt, der zu den beiden Kennlinien wie folgt in Beziehung gesetzt
wird

wobei P
leer(q) und P
voll(q) jeweils Werte der entsprechenden volumenstromabhängigen Kennlinien an der durch
den aktuellen Volumenstrom q spezifizierten Stelle bezeichnen. Dann ergibt sich auch
bei dieser Variante der momentaner Füllstand des Staubbeutels oder Staubsammelbehälters
des Staubsaugers 1 anhand der ausgewählten Kennlinien 20, 21, nämlich der Kennlinien
für den leeren und vollen Beutel/Behälter, und der Füllstandssituation, für welche
diese ursprünglich aufgenommen wurde.
[0038] Figur 4 zeigt dazu schematisch vereinfacht die Steuerungseinheit 15 (Figur 1) mit
weiteren Details. Danach umfasst die Steuerungseinheit 15 einen Speicher 30 und eine
Verarbeitungseinheit 31 in Form von oder nach Art eines Mikroprozessors, ASICs oder
dergleichen. In dem Speicher 30 sind Daten 32 für Staubsauger-Kennlinien, nämlich
volumenstromabhängige Kennlinien 20, 21 (Figur 2, Figur 3), abgelegt, also z.B. jeweils
paarweise zusammengehörige h- und q-Werte oder algorithmische oder mathematische Beschreibungen
solcher Kennlinien 20, 21. Daneben ist im Speicher 30 ein Steuerungsprogramm 33 abgelegt,
das beim Betrieb des Staubsaugers 1 durch die Verarbeitungseinheit 31 ausgeführt wird.
[0039] Unter Kontrolle des Steuerungsprogramms 33 werden - wie oben beschrieben und wie
durch das Flussdiagramm 34 in Figur 4 nochmals graphisch veranschaulicht - zunächst
Daten für ein Maß für einen tatsächlichen Unterdruck h und für ein Maß für einen tatsächlichen
Volumenstrom q aufgenommen (erster Funktionsblock 40). Anhand des damit ermittelten
Arbeitspunktes 24 (Figur 2) können der aktuelle Durchflusswert (q_akt) und der zur
jeweiligen Kennlinie 20 gehörige Durchflusswert (q_voll) ermittelt werden (zweiter
Funktionsblock 41). Der so ermittelte Quotient (x) kann in die oben einkopierte Gleichung
[1] eingesetzt werden und daraus ein momentaner Füllgrad oder zumindest ein Maß für
den momentanen Füllgrad ermittelt werden (dritter Funktionsblock 42).
[0040] Bei der alternativen Ausführungsform wie in Figur 3 dargestellt ist der Ablauf des
Steuerungsprogramms 33 durch das in Figur 6 gezeigte Flussdiagramm 34' dargestellt.
Zunächst wird - wie in Figur 5 - ein Maß für einen tatsächlichen Unterdruck h und
ein Maß für einen tatsächlichen Volumenstrom q aufgenommen (erster Funktionsblock
40'). Der sich damit ergebende Arbeitspunkt 24 (Figur 3) wird sodann zu der oder den
Kennlinien 20, 21 in Beziehung gesetzt und aus der oder den Kennlinien 20, 21 zumindest
eine zu dem momentanen Arbeitspunkt 24 am besten passende Kennlinie 20, 21 ausgewählt
(zweiter Funktionsblock 41'). Schließlich wird der momentane Füllstand des Staubsaugers
1 anhand der ausgewählten Kennlinie(n) 20, 21 und der Füllstandssituation, für welche
diese ursprünglich aufgenommen wurde(n), ermittelt (dritter Funktionsblock 42').
[0041] Figur 7 zeigt schematisch vereinfacht eine Anzeigeeinrichtung 17 zur Darstellung
des ermittelten Füllstands. Gezeigt ist eine Situation, bei der der ermittelte Füllstand
mit einer segmentierten optischen Balkenanzeige dargestellt wird. Der Anzeigeeinrichtung
17 ist als Bedien- und Anzeigeeinrichtung zum Beispiel ein Taster 50 zugeordnet, mit
der sich die Anzeige zwischen einer Füllstandsanzeige und einer Ladezustandsanzeige
eines Akkumulators zum Antrieb des Staubsaugers 1 oder dergleichen umschalten lässt.
[0042] Figur 8 zeigt den dritten Funktionsblock 42, 42' (Figur 5 bzw. Figur 6) mit weiteren
Details. Danach wird in einem vierten Funktionsblock 60 überprüft, ob der ermittelte
Füllstand oberhalb eines vorgegebenen oder vorgebbaren Schwellwertes liegt. Bei Erreichen
oder Überschreiten des Schwellwertes wird automatisch zur Darstellung des Füllstands
durch die Anzeigeeinrichtung 17 umgeschaltet (fünfter Funktionsblock 61). Sodann wird
in einem sechsten Funktionsblock 62 überprüft, ob der ermittelte Füllstand oberhalb
eines vorgegebenen oder vorgebbaren Grenzwertes liegt und bei Erreichen oder Überschreiten
des Grenzwertes eine Meldung, zum Beispiel eine Warnmeldung oder eine Information
an den Benutzer des Staubsaugers 1, generiert (siebenter Funktionsblock 63). Schließlich
wird in einem achten Funktionsblock 64 überprüft, ob der ermittelte Füllstand oberhalb
eines vorgegebenen oder vorgebbaren Alarmniveaus liegt und bei Erreichen oder Überschreiten
des Alarmniveaus die vom Antriebsaggregat aufgenommene oder aufnehmbare elektrische
Leistung reduziert (neunter Funktionsblock 65).
[0043] Diesen letzten Aspekt stellt schließlich Figur 9 noch anhand eines vereinfachten
Schaltbilds dar, indem dort gezeigt ist, dass die Steuerungseinheit 15 den Wechselrichter
16 als Stellglied zur Begrenzung der Leistungsaufnahme des Gebläsemotors 14 des Sauggebläses
2 ansteuert, wenn das Alarmniveau erreicht ist. Für die Steuerungseinheit 15 sind
durch drei seitliche Pfeile die von dieser berücksichtigten Eingangswerte dargestellt,
nämlich eine externe Leistungsvorgabe für den Gebläsemotor 14, ein Signal vom Differenzdrucksensor
im Bereich der Einlassöffnung des Staubsaugers 1 zur Erfassung des Unterdrucks h und
ein Signal vom Differenzdrucksensor im Bereich des Sauggebläses 2 zur Erfassung des
Volumenstroms q.
[0044] Insgesamt kann bei dem vorgeschlagenen Ansatz die umgesetzte Luftleistung (Formelzeichen
P2) auch in Abhängigkeit von aufgenommenen elektrischen Leistung (Formelzeichen P1)
betrachtet werden, denn die P2-Kennlinien sind nicht nur vom Füllgrad des Beutels,
sondern auch unabhängig vom Füllgrad von der eingesetzten Motorleistung P1 abhängig.
Damit kann in Erweiterung der hier vorgestellten Ansätze vorgesehen sein, dass jeweils
nicht nur eine Kennlinie oder ein paar von Kennlinien oder eine Kennlinienschar aufgenommen
wird, sondern dass solche Kennlinien für jede einstellbare Leistung P1 oder zumindest
einzelne einstellbare Leistungen P1 aufgenommen und im Speicher 30 der Steuerungseinheit
15 abrufbar abgelegt sind. Wenn jeweilige elektrische Leistung P1 bekannt ist, kann
die oder jede für diese Leistung aufgenommene Kennlinie aus dem Speicher abgerufen
werden und jede der zuvor beschriebenen Auswertungen anhand einer oder mehrerer zu
der jeweils eingestellten Leistung P1 passenden Kennlinie(n) vorgenommen werden. Zur
Erfassung der elektrischen Leistung kommt eine Vielzahl von Möglichkeiten in Betracht:
Die aufgenommene elektrische Leistung P1 sollte vorzugsweise direkt gemessen werden.
Alternativ kann sie auch aus dem Phasenanschnittswinkel und dem Motortyp und/oder
dem Volumenstrom q hergeleitet oder mit genügender Genauigkeit abgeschätzt werden.
Bei geführten Motoren kann eine Information hinsichtlich der aufgenommenen elektrischen
Leistung direkt aus den Informationen des Umrichters bezogen werden. Des Weiteren
ist eine Abschätzung der aufgenommenen Motorleistung aufgrund der Kombination der
Steilheit einer h/q-Kennline und der Lage von h_akt/q_akt hinreichend möglich.
[0045] Damit lässt sich der zentrale Aspekt der hier vorgelegten Beschreibung kurz wie folgt
darstellen: Angegeben wird ein Verfahren zur Füllstandsüberwachung bei einem Staubsauger
1, wobei im Betrieb Daten für einen vom Antriebsaggregat des Staubsaugers 1 erzeugten
Unterdruck und Volumenstrom aufgenommen werden, wobei in einem Speicher 30 Daten 32
für volumenstromabhängige Kennlinien 20, 21 abgelegt sind, wobei zumindest anhand
des tatsächlichen Volumenstroms ein Arbeitspunkt 26 auf einer Kennlinie und ein mit
dem Arbeitspunkt 26 auf der Kennlinie verknüpfter Unterdruck ermittelt werden und
mit dem tatsächlichen Unterdruck und dem Wert für den Unterdruck anhand der Kennlinie
20, 21 ein momentaner Füllstand des Staubsaugers 1 ermittelt wird und/oder wobei anhand
des tatsächlichen Volumenstroms und Unterdrucks ein aktueller Arbeitspunkt 24 ermittelt
und zu der oder den Kennlinien 20, 21 so in Beziehung gesetzt wird, dass aus der oder
den Kennlinien 20, 21 zumindest eine zu diesem am besten passende ausgewählt wird
und sich der momentane Füllstand des Staubsaugers 1 anhand der ausgewählten Kennlinie(n)
20, 21 und einer Füllstandssituation, für welche diese ursprünglich aufgenommen wurde,
ergibt.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Staubsauger
- 2
- Sauggebläse
- 3
- Gehäuse
- 4
- Gebläseraum
- 5
- Staubsammelraum
- 6
- Saugschlauch
- 7
- Saugrohr
- 8
- Bodendüse
- 9
- Schmutz
- 10
- Pfeil (zur Darstellung von mit Schmutz beladener Luft)
- 11
- Staubbeutel
- 12
- Motorfilter
- 13
- Abluftfiltereinheit
- 14
- Gebläsemotor
- 15
- Steuerungseinheit
- 16
- Wechselrichter
- 17
- Bedien- und Anzeigeeinrichtung
- 20
- Kennlinie
- 21
- Kennlinie
- 22
- Ordinate
- 23
- Abszisse
- 24
- (momentaner) Arbeitspunkt
- 25
- Abstand
- 26
- Arbeitspunkt (auf der Kennlinie)
- 27
- Abstand
- 30
- Speicher
- 31
- Verarbeitungseinheit
- 32
- Daten
- 33
- Steuerungsprogramm
- 34, 34'
- Flussdiagramm
- 40 - 42
- (erster, zweiter bzw. dritter) Funktionsblock
- 50
- Taster
- 60 - 65
- (vierter, fünfter, sechster, siebenter, achter bzw. neunter) Funktionsblock
1. Verfahren zur Füllstandsüberwachung bei einem Staubsauger (1),
wobei der Staubsauger (1) ein im Betrieb mit elektrischer Leistung gespeistes und
einen Unterdruck sowie einen Volumenstrom verursachendes Antriebsaggregat umfasst,
wobei im Betrieb Daten für ein Maß für einen tatsächlichen Unterdruck sowie für ein
Maß für einen tatsächlichen Volumenstrom aufgenommen werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Speicher (30) Daten (32) für zumindest eine volumenstromabhängige Kennlinie
(20, 21) abgelegt sind,
dass anhand des tatsächlichen Volumenstroms ein Arbeitspunkt (26) auf der mindestens einen
Kennlinie (20, 21) ermittelt wird und
dass anhand des tatsächlichen Unterdrucks und des zum Arbeitspunkt (26) auf der Kennlinie
gehörigen Unterdrucks ein momentaner Füllstand des Staubsaugers (1) ermittelt wird.
2. Verfahren zur Füllstandsüberwachung bei einem Staubsauger (1),
wobei der Staubsauger (1) ein im Betrieb mit elektrischer Leistung gespeistes und
einen Unterdruck sowie einen Volumenstrom verursachendes Antriebsaggregat umfasst,
wobei im Betrieb Daten für ein Maß für einen tatsächlichen Unterdruck sowie für ein
Maß für einen tatsächlichen Volumenstrom aufgenommen werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Speicher (30) für bestimmte Füllstandssituationen Daten (32) für zumindest
eine volumenstromabhängige Kennlinie (20, 21) abgelegt sind,
dass anhand des tatsächlichen Unterdrucks sowie des tatsächlichen Volumenstroms ein momentaner
Arbeitspunkt (24) ermittelt wird,
dass der ermittelte momentane Arbeitspunkt (24) zu der oder den Kennlinien (20, 21) in
Beziehung gesetzt und aus der oder den Kennlinien (20, 21) zumindest eine zu dem momentanen
Arbeitspunkt (24) am besten passende Kennlinie (20, 21) ausgewählt wird und
dass sich ein momentaner Füllstand des Staubsaugers (1) anhand der ausgewählten Kennlinie
(20, 21) und der Füllstandssituation, für welche diese ursprünglich aufgenommen wurde,
ergibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der momentane Arbeitspunkt (24) zu den Kennlinien
(20, 21) in Beziehung gesetzt und aus den Kennlinien (20, 21) zwei oder mehr zu dem
momentanen Arbeitspunkt (24) am besten passende Kennlinien (20, 21) ausgewählt werden
und wobei sich ein momentaner Füllstand des Staubsaugers (1) anhand der ausgewählten
Kennlinien (20, 21) und einer Interpolation der Füllstandssituationen, für welche
diese ursprünglich aufgenommen wurden, ergibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei für unterschiedliche einstellbare elektrische
Leistungen (P1) jeweils einzelne volumenstromabhängige Kennlinien (20, 21) aufgenommen
und im Speicher (30) abgelegt werden, wobei die eingestellte elektrische Leistung
(P1) im Betrieb des Staubsaugers (1) erfasst wird und anhand der erfassten, eingestellten
elektrischen Leistung (P1) die oder jede für diese elektrische Leistung (P1) aufgenommene,
volumenstromabhängige Kennlinien (20, 21) ausgewählt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, wobei ein momentaner Füllstand mittels einer
optischen Anzeigeeinrichtung (17) dargestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Anzeigeeinrichtung (17) alternativ zur Füllstandsanzeige
und zur Anzeige eines weiteren Betriebsparameters des Staubsaugers (1), insbesondere
einer Restkapazität eines Akkumulators zur Energieversorgung des Staubsaugers (1),
verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei bei einem Füllstand oberhalb eines vorgegebenen oder
vorgebbaren Schwellwertes die Anzeigeeinrichtung (17) automatisch zur Darstellung
des Füllstands umgeschaltet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei bei einem Füllstand oberhalb eines vorgegebenen
oder vorgebbaren Grenzwertes eine Meldung an den Benutzer des Staubsaugers (1) erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei bei einem Füllstand oberhalb eines
vorgegebenen oder vorgebbaren Alarmniveaus die vom Antriebsaggregat aufgenommene elektrische
Leistung reduziert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Reduktion der elektrischen Leistung auf ein vorgegebenes
oder vorgebbares Niveau erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei bei einem nicht oder nicht vollständig
geschlossenen Staubraumverschluss eine Meldung an den Benutzer des Staubsaugers (1)
erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei bei einem nicht eingelegten Staubbeutel
eine Meldung an den Benutzer des Staubsaugers (1) erfolgt.
13. Staubsauger (1) mit Mitteln zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche.
14. Computerprogramm mit durch einen Computer ausführbaren Programmcodeanweisungen zur
Implementierung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wenn das Computerprogramm
durch einen Mikroprozessor (31) ausgeführt wird.
15. Staubsauger (1) nach Anspruch 13 mit einer einen Speicher (30) und einen Mikroprozessor
(31) umfassenden Steuerungseinheit (15) als Mittel zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 12 und einem in den Speicher (30) geladenen, durch
den Mikroprozessor (31) ausführbaren Steuerungsprogramm (33) als Computerprogramm
nach Anspruch 14.