[0001] Die Erfindung betrifft einen Staubsauger und ein Verfahren zum Betrieb eines Staubsaugers.
Staubsauger sind an sich bekannt und werden mit elektrischem Strom entweder aus einem
Leitungsnetz oder einer mitgeführten Spannungsquelle, nämlich einem Akkumulator oder
dergleichen, betrieben.
[0002] Staubsauger entnehmen eine vergleichsweise hohe elektrische Leistung aus der jeweiligen
Spannungsquelle und wandeln sie in eine Luft- oder Saugleistung an einer Bodendüse
oder einem Saugrohr um. Die Saugleistung ergibt sich dabei als Produkt von Unterdruck
einerseits und Volumenstrom oder Durchfluss andererseits. Während des Saugvorgangs
ergibt sich mit aufgesetzter Bodendüse ein bevorzugter Arbeitsbereich mit guter Effizienz,
also einem guten Verhältnis von aufgenommener elektrischer Leistung und abgegebener
Saugleistung, etwa bei der Hälfte des maximal möglichen Volumenstroms. Oftmals wird
allerdings während des Saugens die Bodendüse oder das Saugrohrende vom Boden abgenommen
und beiseite gelegt, um z.B. Möbelstücke zu verrücken, den Staubsauger nachzuführen
oder auch um in ein anderes Zimmer zu gehen, ein Telefongespräch anzunehmen oder einfach
nur, um das Saugen kurz zu unterbrechen. Während dieser Zeit wird üblicherweise der
Staubsauger vom Benutzer nicht abgeschaltet, sondern läuft mit maximalem Volumenstrom,
aber ohne Saugleistung, weiter. Aus energetischer Sicht ist besonders ungünstig, dass
in dieser Situation die maximale Leistung aus der Spannungsquelle entnommen wird,
aber keine Saugleistung an der Bodendüse zur Verfügung steht und auch nicht benötigt
wird. Darüber hinaus kommt hinzu, dass die übliche Geräuschentwicklung eines Staubsaugers
während der gesamten Phase der Nichtbenutzung andauert.
[0003] Zur Vermeidung eines unnötig hohen Energieverbrauchs durch das Sauggebläse und im
Weiteren zur Vermeidung der mit dem Betrieb des Sauggebläses einhergehenden Geräuschentwicklung
während der Dauer der Nichtbenutzung oder zur Erkennung einer Nichtbenutzungssituation
sind unterschiedliche Vorschläge bekannt geworden:
Aus der WO 02/091899 A ist ein Verfahren zur Erkennung einer Situation, in welcher der Staubsauger nicht
benutzt wird, auf Basis von Druckmesswerten bekannt. Dazu werden in einer in Folge
aufgenommenen Mehrzahl von Druckmesswerten ein minimaler und ein maximaler Druckmesswert
ermittelt und daraus die Differenz gebildet. Wenn diese Differenz unterhalb eines
Schwellwertes liegt (also innerhalb der Zeit, während derer die Druckmesswerte aufgenommen
wurden, nur geringe Schwankungen der Druckmesswerte sensiert werden), wird angenommen,
dass der Nutzer den Staubsauger derzeit nicht verwendet, so dass die Motorleistung
des Saugebläses reduziert wird.
[0004] Eine Betrachtung einer Schwankung von Druckmesswerten liegt auch dem Ansatz der
US 6,105 202 zugrunde, in der vorgeschlagen wird, mittels genau eines Drucksensors und vorgegebener
Regeln zur Verarbeitung von Druckmesswerten eine unerwünscht hohe Geräuschentwicklung
und einen unnötig hohen Energieverbrauch bei einem aktivierten, aber nicht in Benutzung
befindlichen Staubsauger dadurch zu vermeiden, dass die Drehzahl des Sauggebläses
reduziert wird, wenn sich die Druckmesswerte nicht oder nur geringfügig ändern, wenn
also eine erste zeitliche Ableitung einer Folge von Druckmesswerten unterhalb eines
Schwellwerts verbleibt.
[0005] Die
JP 2 243 125 A will die Benutzungssituation anhand von Bewegungen der Bodendüse erkennen und schlägt
vor, die Bewegung der Bodendüse mittels einer als Bewegungssensor fungierenden Sensorik
zu erfassen, die eine Drehung eines Rads der Bodendüse erfasst. Wenn auf diese Weise
für mehr als eine vorgegebene Zeitdauer ein Stillstand der Bodendüse sensiert wird,
soll dies zum Abschalten des Sauggebläses verwendbar sein.
[0006] Die
US 2010/0 281 646 A beschreibt ein Betriebsverfahren für einen speziellen Staubsaugertyp, nämlich einen
sogenannten Upright-Staubsauger, bei dem die Benutzungssituation mittels eines Neigungssensors
erkannt werden soll, so dass dem Sauggebläse in höherem Maße elektrische Leistung
zugeführt wird, wenn das Gerät geneigt ist, weil daraus auf eine andauernde Benutzung
geschlossen wird, und die Leistungszufuhr reduziert wird, wenn sich das Gerät in einer
aufrechten Position befindet.
[0007] Aus der
DE 10 2007 025 389 A ist ein Betriebsverfahren für einen Staubsauger bekannt, das auf eine gleichförmige
Geräuschentwicklung abzielt. Dafür ist vorgesehen, dass mittels einer Regeleinrichtung
der vom Sauggebläse erzeugte Volumenstrom als Regelgröße beeinflusst wird. Eine Messung
des jeweils erzeugten Volumenstroms ist dabei aber nicht erforderlich und der Volumenstrom
ist daher auch nicht bekannt. Stattdessen kann auf Erfahrungswerte zurückgegriffen
werden, wonach der Volumenstrom vom jeweiligen Bodenbelag abhängig und zum Beispiel
bei Glattböden höher als bei Teppichböden ist. Auf dieser Basis reicht es aus, wenn
der Regeleinrichtung Informationen zum jeweiligen Bodenbelag übermittelt werden, so
dass an die Stelle eines hier nicht erforderlichen Volumenstromsensors ein Bodenbelagssensor
treten kann.
[0008] Aus der
DE 689 16 607 T ist ein Betriebsverfahren für einen Staubsauger bekannt, bei dem mit genau einem
Drucksensor der vom Sauggebläse jeweils erzeugte statische Druck erfasst wird. Bei
einer Erhöhung des erfassten statischen Drucks wird zur Erhöhung des Volumenstroms
die Sauggebläseleistung erhöht. Die Erhöhung der Sauggebläseleistung wird wieder aufgehoben,
wenn der erfasste statische Druck unter einen Schwellwert fällt. Die
DE 689 16 607 T schlägt dabei zur Vermeidung von Schwingungen vor, dass der Schwellwert, bei dem
die Erhöhung der Sauggebläseleistung zurückgenommen wird, unter dem Schwellwert liegt,
bei dem zuvor die Erhöhung der Sauggebläseleistung veranlasst wurde.
[0009] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Staubsauger und ein Verfahren zum
Betrieb eines Staubsaugers anzugeben, bei dem eine Nichtbenutzungssituation zuverlässig
erkannt wird und so ein unnötig hoher Energieverbrauch durch das Antriebsaggregat
des Sauggebläses und im Weiteren die mit dem Betrieb des Sauggebläses einhergehende
Geräuschentwicklung während der Dauer der Nichtbenutzung vermieden wird.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Dazu ist bei einem Staubsauger mit einem Antriebsaggregat und einer Antriebsaggregatsteuerung,
wobei das Antriebsaggregat im Betrieb des Staubsaugers aufgrund zugeführter elektrischer
Leistung einen Volumenstrom und einen Unterdruck erzeugt, zunächst vorgesehen, dass
der Staubsauger Mittel zur Erfassung eines Maßes für den im Betrieb erzeugten Volumenstrom
sowie Mittel zur Erfassung eines Maßes für den im Betrieb erzeugten Unterdruck umfasst.
Ohne Verzicht auf eine weitergehende Allgemeingültigkeit wird im Folgenden im Interesse
einer besseren Lesbarkeit mitunter die Formulierung "zur Erfassung eines Maßes" bei
der Erfassung eines Maßes für eine jeweilige Größe weggelassen. Für den Fachmann ist
selbstverständlich, dass sich gleichwertige Lösungen ergeben, wenn eine jeweilige
Größe nicht unmittelbar erfassbar, aber ein Maß für die jeweilige Größe erfassbar
ist und stattdessen mit diesem Maß für die jeweilige Größe gearbeitet wird. Ein Maß
für einen im Betrieb erzeugten Volumenstrom oder ein Maß für einen im Betrieb erzeugten
Unterdruck ist zum Beispiel eine jeweils proportionale oder umgekehrt proportionale
elektrische Stromstärke oder elektrische Spannung. Ganz allgemein ist eine Erfassung
eines Maßes für eine bestimmte Größe die Erfassung eines jeweiligen Messwertes und
die Generierung und/oder Weiterleitung eines diesbezüglichen Signals.
[0012] In diesem Sinne wird diese Formulierung im Weiteren mitunter auch für andere betrachtete
Größen weggelassen und der in Anspruch 1 definierte Staubsauger zeichnet sich im Weiteren
dadurch aus, dass dessen Antriebsaggregatsteuerung Mittel zum Bilden einer Rechengröße
aus dem erfassten Volumenstrom und dem erfassten Unterdruck, optionale Mittel zum
Vergleich des erfassten Volumenstroms mit einer vorgegebenen oder vorgebbaren Volumenstromobergrenze,
aber jedenfalls Mittel zum Vergleich der Rechengröße mit einem als Bemessungsgrenze
vorgegebenen oder vorgebbaren Schwellwert umfasst. Durch den Vergleich des Volumenstroms
mit der Volumenstromobergrenze kann eine Situation erkannt werden, bei der die Bodendüse
vom Boden abgenommen ist, weil in dieser Situation der Volumenstrom deutlich ansteigt.
Die vom Boden abgenommene Bodendüse ist dabei ein Erkennungsmerkmal für eine Nichtbenutzungssituation,
weil zum Beispiel auch bei einem abgelegten Saugrohr die Bodendüse ganz oder teilweise
vom Boden abgehoben ist. Durch den Vergleich der Rechengröße mit der Bemessungsgrenze
kann ein abgehobener Zustand der Bodendüse sicher erkannt werden. Bei einer parallelen
Betrachtung von Volumenstrom und Rechengröße wird zudem eine Fehlauswertung vermieden,
die zum Beispiel möglich ist, wenn sich der erhöhte Volumenstrom durch einen neuen,
leeren Saugbeutel ergibt. Als Basis für die Rechengröße kommt zum Beispiel ein Verhältnis
des Volumenstroms zum Unterdruck, insbesondere ein Quotient aus dem Volumenstrom und
dem Unterdruck, sowie ein diesbezügliches Signal in Betracht oder ein Quotient aus
dem Quadrat des Volumenstroms und dem Unterdruck (jedes Verhältnis des Volumenstroms
zum Unterdruck, insbesondere jeder aus Volumenstrom und Unterdruck gebildete Quotient,
ist gewissermaßen auch ein Maß für die Saugleistung, weil sich die Saugleistung als
Produkt aus dem Volumenstrom und dem Unterdruck ergibt), so dass die Rechengröße grundsätzlich
auch allein aussagekräftig im Hinblick auf einen erhöhten Volumenstrom und ein dafür
ursächliches Abheben der Bodendüse vom Boden ist. Die zum Beispiel in Form eines Quotienten
oder sonstigen Verhältnisses aus Volumenstrom und Unterdruck gebildete Rechengröße
steigt nämlich stark an, wenn der für den jeweiligen Füllgrad des Staubbeutels/Staubsammelbehälters
des Staubsaugers maximale Volumenstrom erreicht ist. Zur Bildung der Rechengröße kommt
grundsätzlich jeder qualifizierte Berechnungsalgorithmus in Betracht, der als Eingangsgrößen
ein Maß für den Volumenstrom q und ein Maß für den Unterdruck h verrechnet. Mit einem
Algorithmus auf der Basis q*q/h zur Grenzwertbildung wurden besonders gute Erfahrungen
gemacht.
[0013] Die Antriebsaggregatsteuerung umfasst damit schließlich auch Mittel zum Reduzieren
der elektrischen Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats in Abhängigkeit sowohl vom
Ergebnis des Vergleichs des Volumenstroms mit der Volumenstromobergrenze wie auch
vom Ergebnis des Vergleichs der Rechengröße mit der Bemessungsgrenze. Alternativ kann
vorgesehen sein, dass die Antriebsaggregatsteuerung die Mittel zum Reduzieren der
elektrischen Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats nicht selbst umfasst, aber ansteuert.
[0014] Bei der
EP 0373 353 A wird mit dem Abluftstrom eines Sauggebläses eine Luftturbine angetrieben und deren
Drehzahl erfasst. Die Luftturbine fungiert als Volumenstromsensor und mit einem davon
gelieferten Messwert soll eine Bestimmung von Betriebszuständen des Staubsaugers,
zum Beispiel des Staubbeutelfüllgrads, möglich sein. Die
EP 0373 353 A erwähnt auch die Möglichkeit, die von der Luftturbine gelieferten Volumenstrommesswerte
mit Messwerten eines Membran-Druckschalters zu kombinieren, um Betriebszustände, die
allein anhand eines Volumenstrommesswertes nicht eindeutig identifizierbar sind, erkennen
zu können.
[0015] Die
EP 0373 353 A gibt aber keinen Hinweis auf die Ermittlung einer Saugleistung und es erfolgt auch
kein verknüpfter Vergleich von Volumenstrom einerseits und Saugleistung andererseits
mit jeweils zugehörigen Vergleichswerten. Des Weiteren soll bei der
EP 0373 353 A keine Reduktion der Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats erfolgen, sondern es
soll vielmehr eine Betriebszustandsanzeige angesteuert werden, um zum Beispiel auf
einen Füllstand des Staubbeutels hinzuweisen.
[0016] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass mit der Erfassung eines Maßes für den
Volumenstrom und der Erfassung eines Maßes für den Unterdruck eine direkte Ermittlung
der zur Bestimmung der Saugleistung relevanten Parameter erfolgt, so dass eine indirekte
Saugleistungsmessung oder zumindest eine indirekte Ermittlung eines Maßes für die
Saugleistung erfolgt, die auf eine direkte Messung der dafür relevanten Parameter
zurückgeführt ist. Anhand des in Form der Rechengröße jeweils ermittelten Maßes für
die Saugleistung kann die Benutzungssituation einfach und sicher erkannt werden, speziell
eine Nichtbenutzungssituation kann leicht erkannt werden, weil in einer Nichtbenutzungssituation
die Saugleistung sofort drastisch zurückgeht und schließlich verschwindet. Der Vorteil
der Erfindung besteht im Weiteren darin, dass mit der so gewährleisteten verbesserten
Erkennung der Nichtbenutzungssituation eine automatische Stopp-Funktion für den Staubsauger
realisiert wird - durch weitere Ausgestaltungen sogar eine automatische Start-Stopp-Funktion
-welche die Leistungsaufnahme dann reduziert, wenn die elektrische Leistung tatsächlich
nicht benötigt wird. Entsprechend wird der hier vorgeschlagene Ansatz im Folgenden
auch kurz als Start-Stopp-Funktion bezeichnet. Des Weiteren wird im Folgenden die
Reduktion der Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats ohne Verzicht auf die weitergehende
Allgemeingültigkeit auch kurz als "Abschalten" des Antriebsaggregats bezeichnet, auch
wenn dieses Abschalten evtl. nicht eine vollständige, sondern nur eine teilweise Reduktion
der Leistungsaufnahme bedeutet. Ein solches Abschalten des Staubsaugers bedeutet immer
auch eine Beendigung oder zumindest eine Verringerung der üblichen Geräuschentwicklung
des Staubsaugers.
[0017] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei
verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des
Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Sie können
auch selbständige Erfindungen enthalten, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden
Ansprüche unabhängige Gestaltung aufweisen und sind nicht als ein Verzicht auf die
Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für deren Merkmale zu verstehen.
Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung
eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige
Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.
[0018] Bei einer Ausführungsform der Staubsaugers ist vorgesehen, dass die Antriebsaggregatsteuerung
Mittel zum Erfassen einer Dauer einer Überschreitung der Volumenstromobergrenze durch
den erfassten Volumenstrom sowie Mittel zum Vergleich der Dauer der Überschreitung
mit einem vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitgrenzwert und als Mittel zum Reduzieren
der elektrischen Leistungsaufnahme einen in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleichs
von erfasster Dauer und Zeitgrenzwert aktivierbaren Signalausgang umfasst. Auf diese
Weise wird erreicht, dass die Stopp-Funktion erst dann tatsächlich aktiviert wird,
wenn die Bedingung für deren Aktivierung für eine gewisse Zeitdauer erfüllt ist, so
dass z.B. nicht jedes kurzzeitige Anheben der Bodendüse und die damit einhergehende
kurzzeitige Erhöhung des Volumenstroms zu einem unerwünschten Abschalten des Antriebsaggregats
führt. Sinnvolle Werte für den Zeitgrenzwert liegen nach der Erkenntnis des Erfinders
in Größenordnungen von 50 ms bis 200 ms.
[0019] Bei dieser Ausführungsform wird also der erfasste Volumenstrom mit der Volumenstromobergrenze
verglichen und bei Überschreitung der Volumenstromobergrenze um eine durch den Zeitgrenzwert
vorgegebene Dauer ist eine Aktivierung des Signalausgangs der Antriebsaggregatsteuerung
möglich. Tatsächlich erfolgt die Aktivierung des Signalausgangs aber nur dann, wenn
zusätzlich noch der anhand der Messwerte für Unterdruck und Volumenstrom gebildete
Wert der Rechengröße die Bemessungsgrenze überschreitet. Alternativ kommt auch in
Betracht, nur die Rechengröße, also zum Beispiel den Quotienten aus Volumenstrom und
Unterdruck, und die Bemessungsgrenze für die Aktivierung der Stopp-Funktion, ggf.
mit Berücksichtigung eines Zeitgrenzwerts, vorzusehen. Unabhängig von der konkreten
Ausführungsform erlaubt die Bemessungsgrenze eine Berücksichtigung der Widerstände
des Staubbeutels sowie der Motor- und Abluftfilter einerseits sowie der momentanen
Leistungseinstellung für das Antriebsaggregat andererseits.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform weist der Staubsauger eine Verknüpfungsfunktionalität,
zum Beispiel ein UND-Gatter oder dergleichen, als Mittel zum Verknüpfen des Ergebnisses
des Vergleichs von erfasster Dauer und Zeitgrenzwert einerseits und des Ergebnisses
des Vergleichs der Rechengröße und der Bemessungsgrenze andererseits auf, wobei ein
Ausgang dieser Verknüpfungsfunktionalität den aktivierbaren Signalausgang darstellt.
Der aktivierbare Signalausgang kann dann auf ein Stellglied zur Reduktion der Leistungsaufnahme
des Antriebsaggregats geschaltet werden und damit im oben erläuterten Sinne das "Abschalten"
des Antriebsaggregats bewirken.
[0021] Indem eine bewirkte Reduktion der Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats als Zustand
des Staubsaugers erfasst wird und während eines solchen Zustands bei einem Absinken
des Volumenstroms und/oder einem Ansteigen des Unterdrucks die Reduktion der elektrischen
Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats zurückgenommen wird, lässt sich das "Abschalten"
des Antriebsaggregats aufheben, wenn sich die Betriebssituation ändert, wenn also
z.B. die abgehobene Bodendüse wieder aufgesetzt wird und der Benutzer den Saugvorgang
fortsetzt. Für den Benutzer ergibt sich damit eine vollautomatische Start-Stopp-Funktion,
nämlich einerseits ein automatisches "Abschalten" (Stopp-Funktion) und andererseits
ein automatisches Wiederanlaufen des Antriebsaggregats (Start-Funktion). Die Erfassung
eines Absinkens des Volumenstroms oder eines Ansteigens des Unterdrucks oder aber
eines Absinkens des Volumenstroms und eines gleichzeitigen Ansteigens des Unterdrucks
sind ausdrücklich unabhängige und zumindest im Wesentlichen gleichwertige Kriterien
für das automatische Wiederanlaufen des Antriebsaggregats. Wenn nur oder auch der
Unterdruck betrachtet wird, kommt speziell in Betracht, sensierte Druckänderungen
zu addieren und aus der Überschreitung eines Schwellwertes durch die so gebildete
Summe ein Signal zur Reaktivierung des Antriebsaggregats abzuleiten.
[0022] Indem beim Wiederanlauf, also im Zusammenhang mit der Rücknahme der Reduktion der
elektrischen Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats, das Antriebsaggregat zumindest
kurzzeitig mit einer jeweils maximal zulässigen Motorspannung beaufschlagt wird, lässt
sich die der Leistungseinstellung entsprechende Betriebssituation des Staubsaugers
vor der automatischen Deaktivierung schneller wieder erreichen.
[0023] Wenn sich eine Dauer der kurzzeitigen Beaufschlagung des Antriebsaggregats mit der
jeweils maximal zulässigen Motorspannung nach einer für das Antriebsaggregat vorgewählten
Leistungsstellung richtet, ergibt sich ein dynamischer Wiederanlauf des Antriebsaggregats
in Abhängigkeit von der zu erreichenden Betriebssituation vor der automatischen Deaktivierung.
[0024] Wenn im Zustand einer bewirkten Reduktion der Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats
eine Dauer dieses Zustands erfasst wird und bei einer einen vorgegebenen oder vorgebbaren
Schwellwert überschreitenden Dauer das Antriebsaggregat deaktiviert wird, ist die
automatische Stopp-Funktion oder die automatische Start-Stopp-Funktion sinnvoll dahingehend
ergänzt, dass zunächst und quasi als Stopp-Funktion ersten Grades die Leistungsaufnahme
reduziert, aber noch nicht auf Null reduziert wird, und dass die Reduktion der Leistungsaufnahme
auf Null, also das tatsächliche Abschalten des Antriebsaggregats, erst erfolgt, wenn
innerhalb einer bestimmten Zeit keine Aktivierung des Antriebsaggregats durch Weiterbenutzung
des Staubsaugers erfolgt (Stopp-Funktion zweiten Grades). Bei einem abgeschalteten
Antriebsaggregat kann vorgesehen sein, dass dieses nur über eine Benutzeraktion, zum
Beispiel das Betätigen eines Tasters oder dergleichen oder eine über einen Bewegungssensor
erfassbare Bewegung der Bodendüse, wieder aktivierbar ist. Dies ermöglicht das vollständige
Abschalten nicht nur des Antriebsaggregats, sondern auch der Ansteuerelektronik und
damit eine Reduktion des Energieverbrauchs des Staubsaugers auf Null oder nahezu Null.
Sinnvolle Werte für den Schwellwert liegen nach der Erkenntnis des Erfinders in Größenordnungen
von etwa dreißig Sekunden.
[0025] Die oben genannte Aufgabe wird auch mit einem Staubsauger gelöst, der nach dem Verfahren
wie hier und im Folgenden beschrieben arbeitet und dazu Mittel zur Durchführung des
Verfahrens umfasst. Die Erfindung ist dabei bevorzugt zumindest teilweise in Software
oder in Soft- und Firm-/Hardware implementiert. Die Erfindung ist insoweit einerseits
auch ein Computerprogramm mit durch einen Computer ausführbaren Programmcodeanweisungen
und andererseits ein Speichermedium mit einem derartigen Computerprogramm sowie schließlich
auch eine Steuerungseinheit in Form einer Antriebsaggregatsteuerung oder mit einer
solchen Antriebsaggregatsteuerung oder ein Staubsauger mit einer solchen Steuerungseinheit,
in deren Speicher als Mittel zur Durchführung des Verfahrens und seiner Ausgestaltungen
ein solches Computerprogramm geladen oder ladbar ist.
[0026] Der Vorteil der Erfindung und ihrer Ausgestaltungen ergibt sich damit insbesondere
wie folgt: Während der Staubsauger in einer Situation betrieben wird, bei der z.B.
die Bodendüse vom Teppich oder Bodenbelag abgehoben ist und keine Reinigungswirkung
auftritt oder andere, kurze Saugpausen eingelegt werden, kann die aufgenommene elektrische
Leistung kurzfristig abgesenkt und dynamisch wieder zugeschaltet werden, ohne dass
der Benutzer eine Saugleistungseinschränkung hinnehmen oder zusätzliche Aktivitäten
durchführen muss. Speziell im Betrieb mit einer vom Teppich abgenommen Bodendüse (offene
Blende) wird dem elektrischen Netz die größte Aufnahmeleistung entnommen (P1 = max),
obwohl dann keine Saugleistung umgesetzt werden kann (eine Unterdruckerzeugung durch
das Antriebsaggregat ist dann kaum noch möglich; der Unterdruck h geht gegen Null
und damit geht entsprechend auch die Saugleistung P2 gegen Null). Diese Zustände wurden
bisher hingenommen. Im Zuge höherer Energiekosten und eines ökologischen Umdenkens
ist eine intelligente Regelung nützlich, mit der die aufgenommene elektrische Leistung
je nach Benutzungssituation drastisch reduziert und automatisch wieder angehoben werden
kann, ohne den Benutzer einzuschränken oder das Saugergebnis zu beeinträchtigen. Zudem
kann mit dem hier vorgeschlagenen Ansatz nicht nur der elektrische Stromverbrauch
in den Zeiträumen minimiert werden, in denen nicht im vordefinierten Arbeitsbereich
gesaugt wird, sondern auch eine mit dem Betrieb eines Staubsaugers normalerweise einhergehende
Geräuschentwicklung minimiert oder zumindest reduziert werden, so dass sich auch ein
günstiger akustischer Effekt ergibt. Die Geräusche entstehen zum einen durch die fehlende
Geräuschdämmung der Bodendüse auf dem Boden und - viel mehr noch - durch den maximalen
Durchfluss und die daraus resultierende maximale Luftgeschwindigkeit. Für die Leistungsreduzierung
(automatische Stopp-Funktion) hat sich ein Zeitraum von 50 ms bis 200 ms und für den
Hochlauf (automatische Start-Funktion) ein Zeitraum zwischen 20 ms und 100 ms als
vorteilhaft bezüglich der Dynamik erwiesen.
[0027] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren
mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Das oder jedes Ausführungsbeispiel ist nicht
als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden
Offenbarung zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, die zum Beispiel durch
Kombination oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den in der allgemeinen
Beschreibung, der oder jeder Ausführungsform sowie den Ansprüchen beschriebenen und
in den Zeichnungen enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschritten für
den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch kombinierbare
Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten oder Verfahrensschrittfolgen
führen.
[0028] Es zeigen
- Figur 1
- einen Staubsauger an sich bekannter Art in einer Ausführungsform als Bodenstaubsauger,
- Figur 2
- eine Antriebsaggregatsteuerung als Mittel zur Implementation des hier beschriebenen
Ansatzes,
- Figur 3
- und
- Figur 4
- schematisch vereinfachte Flussdiagramme eines durch die Antriebsaggregatsteuerung
ausführbaren Steuerungsprogramms als Mittel zur Implementation des hier beschriebenen
Ansatzes,
- Figur 5
- die Antriebsaggregatsteuerung gemäß Figur 2 mit weiteren, optionalen Details,
- Figur 6
- und
- Figur 7
- besondere Ausführungsformen des Steuerungsprogramms in Form von Flussdiagrammen auf
Basis der in Figur 3 und Figur 4 gezeigten Situation.
[0029] Figur 1 zeigt schematisch vereinfacht einen Staubsauger 1 in einer Ausführungsform
als Bodenstaubsauger. Die Erfindung eignet sich jedoch grundsätzlich für jeden Staubsauger
1, der mit einer Gebläseeinheit mit einem motorbetriebenen Sauggebläse 2 als Antriebsaggregat
ausgestattet ist. Der gezeigte Staubsauger 1 besitzt ein Gehäuse 3, welches in einen
Gebläseraum 4 und einen Staubsammelraum 5 unterteilt ist. Im Gebläseraum 4 ist das
Sauggebläse 2 mit seiner Saugseite zum Staubsammelraum 5 gerichtet und erzeugt dort
einen Unterdruck, der über einen angeschlossenen Saugschlauch 6 und ein Saugrohr 7
an den Saugmund einer Bodendüse 8 weitergegeben wird. Somit wird mit Schmutz 9 beladene
Luft - durch die Pfeile 10 dargestellt - am bearbeiteten Untergrund aufgesaugt (Saugluftstrom)
und über Staubabscheider gereinigt. Im Ausführungsbeispiel ist dies ein Staubbeutel
11 mit nachgeordnetem Motorfilter 12. Die gereinigte Luft wird über eine Abluftfiltereinheit
13 wieder an die Umgebung abgegeben. Die Ansteuerung eines Gebläsemotors 14 des Sauggebläses
2 erfolgt in an sich bekannter Art über eine Regelelektronik einer Steuerungseinheit
15 zur Ansteuerung von z.B. Leistungshalbleitern eines Wechselrichters 16. Die Steuerungseinheit
15 ist ein Beispiel für eine Antriebsaggregatsteuerung oder die Steuerungseinheit
15 umfasst eine solche Antriebsaggregatsteuerung. Der Gebläsemotor 14 des Sauggebläses
2 wird im Betrieb des Staubsaugers 1 in an sich bekannter Art mit elektrischer Leistung
gespeist. Das Sauggebläse 2 erzeugt damit einen Unterdruck und schließlich einen Volumenstrom
als Basis für den Saugluftstrom. Zur Bedienung und zur Benutzerinformation ist eine
Bedien- und Anzeigeeinrichtung 17 vorgesehen.
[0030] Als Mittel zur Erfassung eines Maßes für einen im Betrieb erzeugten Volumenstrom
(Formelzeichen q), insbesondere analoger Werte für den tatsächlichen Volumenstrom
q, kommen verschiedene Lösungen in Betracht: Zum Beispiel ein insbesondere analoger
Differenzdrucksensor in unmittelbarer Nähe des Sauggebläses 2, zum Beispiel im Bereich
eines dort üblicherweise vorgesehenen Motorschutzgitters. Der gemessene Differenzdruck
zwischen statischer/dynamischer Druckabnahme (Pitot-Sonde) korreliert mit dem Volumenstrom
q im betrachteten Messbereich sehr gut. Alternativ wäre z.B. auch ein Hitz-Draht,
ein Druckanschluss am Sauggebläse 2 oder die Herleitung des Volumenstroms q aus den
Motorkennlinien denk- und realisierbar. Als Ort für die Messung des Volumenstroms
eignet sich speziell auch die Zentralaufhängung des Sauggebläses oder eine Gummidichtung
des Sauggebläses, weil dort die größten Strömungsgeschwindigkeiten herrschen. Hier
kommt auch in Betracht, entsprechende Sensorik in die Zentralaufhängung / Gummidichtung
zum Beispiel einzuspritzen.
[0031] Als Mittel zur Erfassung eines Maßes für einen im Betrieb erzeugten Unterdruck (Formelzeichen
h) kommt für den Staubsauger 1 ein Drucksensor, insbesondere ein analoger Drucksensor,
als Differenzdrucksensor gegen Umgebungsdruck im Bereich der Einlassöffnung des Staubsaugers
1 in Betracht, um den Druck im Saugschlauch 6 oder am Eingang des Staubbeutels 11
zu erfassen. Der dort gemessene Unterdruck kann noch um den volumenstromabhängigen
Druckabfall im Saugschlauch 6 kompensiert werden, um eine konstante Saugleistung am
Ende des Saugschlauches 6 zu garantieren. Bei einer lokalen Druckmessung in der Bodendüse
8 würde dies zwar entfallen, dafür wäre jedoch zusätzlicher Verdrahtungsaufwand bis
zur Bodendüse 8 nötig.
[0032] Zur Verarbeitung eines Maßes für den Volumenstrom, also zum Beispiel eines Volumenstrommesswerts
20, weist die in Figur 2 als Funktionseinheit der Steuerungseinheit 15 dargestellte
Antriebsaggregatsteuerung 21 einen Komparator 22 als Mittel zum Vergleich des Volumenstrommesswerts
20 mit einer vorgegebenen oder vorgebbaren und zum Beispiel in einem Speicher 23 hinterlegten
Volumenstromobergrenze auf. In Abhängigkeit vom Ergebnis des mit dem Komparator 22
durchgeführten Vergleichs wird über einen aktivierbaren Signalausgang 24 als Mittel
zum Reduzieren der elektrischen Leistungsaufnahme des Sauggebläses 2 (Antriebsaggregat)
der Wechselrichter 16 als Stellglied für das Antriebsaggregat angesteuert, indem ein
diesbezügliches Steuersignal generiert wird.
[0033] Zur alternativen oder zusätzlichen Verarbeitung eines Maßes für den Unterdruck, also
zum Beispiel eines Unterdruckmesswerts 25, weist die in Figur 2 als Funktionseinheit
der Steuerungseinheit 15 dargestellte Antriebsaggregatsteuerung 21 einen Komparator
entsprechend dem oben erwähnten Komparator 22 als Mittel zum Vergleich des Unterdruckmesswerts
25 mit einer vorgegebenen oder vorgebbaren und zum Beispiel in einem Speicher 23 hinterlegten
Unterdruckuntergrenze auf. In Abhängigkeit vom Ergebnis des mit dem Komparator durchgeführten
Vergleichs wird über einen aktivierbaren Signalausgang 24 als Mittel zum Reduzieren
der elektrischen Leistungsaufnahme des Sauggebläses 2 (Antriebsaggregat) der Wechselrichter
16 als Stellglied für das Antriebsaggregat angesteuert, indem ein diesbezügliches
Steuersignal generiert wird.
[0034] Die Realisierung der Erfindung und ihrer Ausführungsformen kommt insbesondere in
Soft-oder Firmware in Betracht, so dass zum Beispiel der Komparator 22 als Soft- oder
Firmwarefunktionalität in einem Steuerungsprogramm 30 (Figur 3) im Speicher 23 der
Antriebsaggregatsteuerung 21 implementiert ist. Die weitere Erläuterung wird ohne
Verzicht auf die weitergehende Allgemeingültigkeit auf Basis der Annahme einer Softwareimplementation
fortgesetzt, obwohl grundsätzlich auch eine Hardwareimplementation oder eine kombinierte
Implementation in Soft- und Hardware denkbar ist.
[0035] Figur 3 zeigt dazu ein Flussdiagramm zur erneuten Erläuterung der Grundzüge des Ansatzes
gemäß der Erfindung. Danach wird im Rahmen der Ausführung des Steuerungsprogramms
30 durch eine Verarbeitungseinheit (nicht dargestellt) in Form von oder nach Art eines
Mikroprozessors, ASICs oder dergleichen mittels der Antriebsaggregatsteuerung 21 zunächst
ein Maß für einen vom Staubsauger 1 im Betrieb erzeugten Volumenstrom und/oder ein
Maß für den vom Staubsauger 1 im Betrieb erzeugten Volumenstrom einerseits sowie ein
Maß für einen vom Staubsauger 1 im Betrieb erzeugten Unterdruck andererseits erfasst
und aus Volumenstrom und Unterdruck als Maß für eine Saugleistung eine Rechengröße
gebildet (erster Funktionsblock 31). Sodann wird in einem zweiten Funktionsblock 32
der erfasste Volumenstrom mit einer vorgegebenen oder vorgebbaren Volumenstromobergrenze
und/oder die Rechengröße mit dem als Bemessungsgrenze vorgegebenen oder vorgebbaren
Schwellwert verglichen. In Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleichs, insbesondere
in Abhängigkeit vom Ergebnis beider Vergleiche, wird sodann ggf. die elektrische Leistungsaufnahme
des Antriebsaggregats durch entsprechende Ansteuerung des Wechselrichters 16 reduziert
(dritter Funktionsblock 33). Danach wird das Steuerungsprogramm, sofern nicht ein
Abbruch von dessen Ausführung veranlasst wird, durch erneute Ausführung des ersten
Funktionsblocks 31 zyklisch fortgesetzt.
[0036] Figur 4 zeigt den Verlauf der Rechengröße und zwar mit einer ersten, linken Kurve
für einen vollen oder zumindest teilweise gefüllten Staubbeutel und in einer rechten
Kurve für einen leeren Staubbeutel. Die Kurven sind auf der Abszisse über einem jeweiligen
Volumenstrom und auf der Ordinate über einem Verhältnis von Volumenstrom und Unterdruck
aufgetragen. Man erkennt, dass beide Kurven - also unabhängig vom Füllgrad des Staubbeutels
- für steigende Volumenstrommesswerte stark ansteigen. Insofern kann die Bemessungsgrenze
als horizontale Linie eingezeichnet werden (in Figur 4 gestrichelt gezeigt)und derselbe
Zahlenwert der Bemessungsgrenze kann für Situationen mit leerem, teilweise gefülltem
um vollem Staubbeutel verwendet werden.
[0037] Figur 5 zeigt auf der Basis des Flussdiagramms in Figur 3 eine besondere Ausführungsform
des Steuerungsprogramms 30, bei der mit einem zwischengeschalteten vierten Funktionsblock
34 überprüft wird, ob der erfasste Volumenstrom die Volumenstromobergrenze länger
als eine durch einen vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitgrenzwert ausgedrückte Dauer
überschreitet, und die Reduktion der Leistungsaufnahme durch Ausführung des dritten
Funktionsblocks 33 nur bei Erreichen oder Überschreiten des Zeitgrenzwerts erfolgt.
[0038] Die im allgemeinen Beschreibungsteil erwähnten Grundlagen des Ansatzes gemäß der
Erfindung lassen sich mit einem entsprechend erweiterten Steuerungsprogramm 30 auf
Basis des in Figur 3 und Figur 5 gezeigten Prinzips mit geeigneten Funktionsblöcken
und deren Implementierung in Software realisieren.
[0039] Anhand des im Betrieb erfassten Maßes für den Volumenstrom einerseits und des erfassten
Maßes für den Unterdruck andererseits wird zum Beispiel innerhalb des ersten Funktionsblocks
31 eine Rechengröße gebildet, zum Beispiel ein Verhältnis zwischen Volumenstrom und
Unterdruck. Diese Größe lässt sich - analog wie oben beschrieben - mit einem als Bemessungsgrenze
vorgegebenen oder vorgebbaren Schwellwert vergleichen, zum Beispiel innerhalb des
zweiten Funktionsblocks 32. In Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleichs kann dann
eine Reduktion der Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats erfolgen. Dies kann geschehen,
indem der Wechselrichter 16 direkt angesteuert wird (Figur 3, Figur 5: Funktionsblock
33) oder indem ein Ergebnis des durch den vierten Funktionsblock 34 (Prüfung der Dauer
der Überschreitung der Volumenstromobergrenze) mit dem Vergleich der Rechengröße mit
der Bemessungsgrenze zum Beispiel durch eine logische UND-Verknüpfung kombiniert wird
und entsprechend der dritte Funktionsblock 33 nur zur Ausführung gelangt, wenn beide
Bedingungen erfüllt sind.
[0040] Dazu zeigt Figur 6 eine Ausführungsform der Antriebsaggregatsteuerung 21 auf Basis
der bereits in Figur 2 gezeigten Situation. Hier wird neben dem Volumenstrommesswert
20 zur Bildung der Rechengröße ein Unterdruckmesswert 25 verarbeitet und zwar in Form
einer aus dem Volumenstrommesswert 20 und dem Unterdruckmesswert 25 gebildeten Größe
(Verhältnis vom Volumenstrommesswert 20 zum Unterdruckmesswert 25), zum Beispiel in
Form eines Quotienten aus dem Volumenstrommesswert 20 und dem Unterdruckmesswert 25.
Die Rechengröße kann in grundsätzlich beliebiger Form gebildet werden. Im Vordergrund
steht dabei eine ausreichende Steilheit bei Variationen des Volumenstrommesswertes
20 (siehe Figur 4). Der jeweilige Zahlenwert der Rechengröße kann demnach das Ergebnis
einer mathematischen Relation, zum Beispiel als Quotient aus dem Volumenstrommesswert
20 und dem Unterdruckmesswert 25 oder als Quotient aus dem Quadrat oder höheren Potenzen
des Volumenstrommesswertes 20 und dem Unterdruckmesswert 25, z.B. q^n/h^n, q^n/h,
usw., oder eines Algorithmus und dergleichen sein. Zur Bildung der Rechengröße, insbesondere
des Quotienten, ist eine entsprechende Funktionseinheit 26 vorgesehen. Die Rechengröße
wird sodann durch einen Komparator 27 mit einem als Bemessungsgrenze vorgegebenen
oder vorgebbaren Schwellwert verglichen, der zum Beispiel im Speicher 23 abgelegt
und dort abrufbar ist. Die Ausgangssignale der beiden Komparatoren 22, 27 werden durch
eine Verknüpfungseinheit 28, zum Beispiel ein UND-Glied, in geeigneter Art und Weise
logisch verknüpft und als Ergebnis dieser Verknüpfung wird je nach Verknüpfungsart
und Eingangssignalen für die Verknüpfungseinheit 28 über den aktivierbaren Signalausgang
24 ein Signal zur Ansteuerung des Wechselrichters 16 generiert.
[0041] Der aktivierbare Signalausgang 24 ist damit sowohl in Abhängigkeit vom Ergebnis des
Vergleichs von erfasster Dauer und Zeitgrenzwert (Komparator 22, Verknüpfungseinheit
28) wie auch in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleichs der Rechengröße mit der Bemessungsgrenze
(Funktionseinheit 26, Komparator 27, Verknüpfungseinheit 28) aktivierbar. Wenn - wie
hier vorgeschlagen - vorgesehen ist, dass beide durch die Komparatoren 22, 27 realisierten
Bedingungen für die Reduzierung der elektrischen Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats
erfüllt sein müssen, ist die Verknüpfungseinheit 28 ein UND-Gatter oder eine funktionsäquivalente
Einheit. Wenn eine Erfüllung nur einer der Bedingungen ausreichen soll, ist die Verknüpfungseinheit
28 ein entsprechendes ODER-Gatter. Wenn ausschließlich die Rechengröße und die Bemessungsgrenze
zur Aktivierung des aktivierbaren Signalausgangs 24 herangezogen werden soll, kann
optional auch der Zweig mit dem Komparator 22 und die Verknüpfungseinheit 28 entfallen
und der Ausgang des Komparators 27 direkt auf den aktivierbaren Signalausgang 24 gegeben
werden. Die Betrachtung beider Bedingungen hat jedoch den Vorteil, dass die Bildung
der Rechengröße nur dann erfolgen muss, wenn anhand eines die Volumenstromobergrenze
überschreitenden Volumenstrommesswerts eine potentielle Nichtbenutzungssituation erkennbar
ist, so dass im normalen Betrieb eine Überwachung des Volumenstrommesswerts in Bezug
auf die Volumenstromobergrenze ausreicht und erst bei Erreichen oder Überschreiten
der Volumenstromobergrenze die Bildung der Rechengröße erfolgt und damit nicht unnötig
Ressourcen im Sinne von Rechenleistung und/oder Speicherplatz benutzt werden.
[0042] Figur 7 zeigt eine weitere Ausführungsform des Steuerungsprogramms 30. Dabei wird
eine bewirkte Reduktion der Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats als Zustand des
Staubsaugers 1 erfasst, indem bei der zyklischen Ausführung des Steuerungsprogramms
30 und solange die durch den zweiten und vierten Funktionsblock 32, 34 ausgedrückten
Bedingungen erfüllt sind, stets zum dritten Funktionsblock 33 verzweigt wird und damit
die Ansteuerung des Wechselrichters 16 zur Reduktion der Leistungsaufnahme aufrechterhalten
wird. Andere Möglichkeiten zur Erfassung eines solchen Zustands, etwa indem im Steuerungsprogramm
30 ein entsprechender Merker gesetzt und an anderer Stelle abgefragt wird, sind ebenfalls
denkbar. Hier wird nach Abarbeitung des dritten Funktionsblocks 33, also während des
Zustands der reduzierten Leistungsaufnahme, durch einen fünften Funktionsblock 35
ein eventuelles Absinken des Volumenstroms und/oder ein Ansteigen des Unterdrucks
überprüft und in Abhängigkeit vom Ergebnis dieser Überprüfung ggf. ein sechster Funktionsblock
36 aufgerufen, mit dem die Reduktion der elektrischen Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats
zurückgenommen wird.
[0043] Dabei kann in einer besonderen Ausführungsform (nicht dargestellt) vorgesehen sein,
dass im Zusammenhang mit der Rücknahme der Reduktion der elektrischen Leistungsaufnahme
des Antriebsaggregats das Antriebsaggregat zumindest kurzzeitig mit einer jeweils
maximal zulässigen Motorspannung beaufschlagt wird. Des Weiteren kann vorgesehen sein,
dass sich eine Dauer der kurzzeitigen Beaufschlagung des Antriebsaggregats mit der
jeweils maximal zulässigen Motorspannung nach einer für das Antriebsaggregat vorgewählten
Leistungsstellung richtet. Dafür kann zum Beispiel im Speicher 23 (Figur 2, Figur
6) eine sogenannte Lookup-Tabelle (LUT) hinterlegt sein, die für jede mögliche Leistungsstellung
oder eine Mehrzahl von Leistungsstellungswertebereichen jeweils einen Zeitwert umfasst.
Dieser wird bei einer Aktivierung des Antriebsaggregats aus dem Speicher 23/der LUT
ausgelesen und für die Überwachung der Dauer der Ansteuerung des Antriebsaggregats
verwendet.
[0044] Figur 8 zeigt abschließend ein Flussdiagramm für eine Ausführungsform des Verfahrens
oder einer danach arbeitenden Antriebsaggregatsteuerung auf Basis der Darstellung
in Figur 7. Durch einen siebenten Funktionsblock 37 wird überprüft, ob der Zustand
der Reduktion der elektrischen Leistungsaufnahme bereits länger als eine durch einen
vorgegebenen oder vorgebbaren Schwellwert, der zum Beispiel im Speicher 23 hinterlegt
ist, ausgedrückte Zeitspanne besteht. Ist dies der Fall, wird das Antriebsaggregat
deaktiviert und dazu zu einem achten Funktionsblock 38 verzweigt, der die Deaktivierung
des Antriebsaggregats bewirkt. An den achten Funktionsblock 38 kann sich ein neunter
Funktionsblock 39 anschließen, mit dem zum Beispiel eine Benutzeraktion, etwa eine
Bewegung der Bodendüse oder das Betätigen eines Tasters der Bedien- und Anzeigeeinrichtung
17, überwacht wird. Wird eine solche Benutzeraktion erkannt, wird zum sechsten Funktionsblock
36 verzweigt und das Antriebsaggregat wieder aktiviert. Ist keine derartige Überwachung
einer Benutzeraktion vorgesehen, besteht eine Möglichkeit zur erneuten Aktivierung
eines automatisch vollständig abgeschalteten Antriebsaggregats stets auch darin, den
Staubsauger 1 über dessen Netzschalter aus- und wieder einzuschalten oder-je nach
Art der automatischen Deaktivierung -wieder einzuschalten, wodurch das Steuerungsprogramm
30 mit neu initialisierten Startwerten hinsichtlich der erfassten Messwerte 20, 25
oder der überwachten Zeiten gestartet wird und das Antriebsaggregat damit zunächst
wie gewohnt läuft, bis evtl. die Bodendüse oder das Saugrohr vom Boden genommen werden
und die hier beschriebene Stopp-Automatik oder Start-Stopp-Automatik zur Vermeidung
von unnötigem Energieverbrauch in den Aktivierungszustand des Antriebsaggregats eingreift.
[0045] Grundsätzlich ist auch eine durch den Benutzer oder den Hersteller des Staubsaugers
oder den Kundendienst mögliche Kalibrierung der Stopp-Automatik oder der Start-Stop-Automatik
denkbar. Dazu würde am Staubsauger ein zum Kalibrieren vorgesehenen Kalibriermodus
aktiviert, zum Beispiel durch Betätigen eines entsprechenden Schaltelements oder durch
Betätigen eines bereits vorhandenen Schaltelements für mehr als eine vorgegebene Dauer.
Die Antriebsaggregatsteuerung zeigt den Beginn der Kalibrierung mittels eines vom
Staubsauger abgegebenen Signals, zum Beispiel einer blinkenden Anzeigeeinrichtung,
an. Daraufhin wird die Bodendüse abgehoben und für zum Beispiel mindestens zwei Sekunden
im abgehobenen Zustand gehalten. Die Antriebsaggregatsteuerung erfasst dazu nach einer
vorgegeben Zeitspanne, zum Beispiel zwei Sekunden, den Volumenstrommesswert 20 und
den Unterdruckmesswert 25. Die beiden erfassten Messwerte werden zwischengespeichert.
Nach Abschluss der Erfassung dieser Messwerte signalisiert der Staubsauger den Beginn
eines zweiten Teils der Kalibrierung. Auf ein solches Signal wird die Bodendüse aufgesetzt
und zum Beispiel mindestens zwei Sekunden im aufgesetzten Zustand gehalten. Die Antriebsaggregatsteuerung
erfasst dazu nach einer vorgegeben Zeitspanne, zum Beispiel zwei Sekunden, erneute
den Volumenstrommesswert 20 und den Unterdruckmesswert 25. Auch diese beiden Messwerte
werden zwischengespeichert. Aus den beiden zwischengespeicherten Messwerten für den
Volumenstrom kann unmittelbar ein neuer Wert für die Volumenstromobergrenze abgeleitet
werden, zum Beispiel als Mittelwert zwischen beiden Messwerten. Die neue Volumenstromobergrenze
wird im Speicher, zum Beispiel einem nichtflüchtigen Speicher, der Antriebsaggregatsteuerung
abgelegt. Auf gleiche oder ähnliche Weise können mit den jeweils paarweise zwischengespeicherten
Messwerten für Volumenstrom und Unterdruck jeweils Werte für eine Bemessungsgrenze
gebildet werden und die neue Bemessungsgrenze ergibt sich dann zum Beispiel ebenfalls
als Mittelwert zwischen den beiden zuvor gebildeten Werten. Auch die neue Bemessungsgrenze
wird im Speicher, zum Beispiel einem nichtflüchtigen Speicher, der Antriebsaggregatsteuerung
abgelegt. Dort stehen neuer die neue Volumenstromobergrenze und/oder die neue Bemessungsgrenze
als gerätespezifisch kalibrierte oder aktualisierte Grenzwerte zur Verfügung. Eine
solche Kalibrierung hilft, Alterungseinflüsse und daraus resultierende Änderungen
des im Betrieb erreichbaren Unterdrucks und Volumenstroms zu erkennen und die Schaltbedingungen
zur Aktivierung der Stopp- oder Start-Stop-Automatik anzupassen. Des Weiteren ist
mit einer solchen Kalibrierung auch eine Anpassung der Schaltbedingungen an für verschiedene
Bodendüsen möglich.
[0046] Einzelne im Vordergrund stehende Aspekte des hier beschriebenen Ansatzes lassen sich
damit kurz wie folgt zusammenfassen: Es werden ein Staubsauger 1 mit einem Antriebsaggregat
und einer Antriebsaggregatsteuerung 21 und ein Verfahren zum Betrieb eines solchen
Staubsaugers 1 angegeben, wobei das Antriebsaggregat im Betrieb des Staubsaugers 1
aufgrund zugeführter elektrischer Leistung einen Volumenstrom und einen Unterdruck
erzeugt, wobei sich Staubsauger 1 und Antriebsaggregatsteuerung 21 dadurch auszeichnen,
dass der Staubsauger 1 Mittel zur Erfassung eines Maßes für den im Betrieb erzeugten
Volumenstrom sowie eines Maßes für den im Betrieb erzeugten Unterdruck umfasst und
die Antriebsaggregatsteuerung 21 Mittel 22 zum Vergleich des erfassten Volumenstroms
und einer vorgegebenen oder vorgebbaren Volumenstromobergrenze und/oder Mittel 27
zum Vergleich einer aus dem erfassten Volumenstrom und dem erfassten Unterdruck gebildeten
Rechengröße mit einem als Bemessungsgrenze vorgegebenen oder vorgebbaren Schwellwert
umfasst sowie Mittel 16, 24 zum Reduzieren der elektrischen Leistungsaufnahme in Abhängigkeit
vom Ergebnis des Vergleichs oder beider Vergleiche umfasst oder ansteuert. Alternativ
oder zusätzlich kann eine entsprechende Überwachung auch in Bezug auf einen im Betrieb
erzeugten Unterdruck und eine Unterdruckuntergrenze erfolgen. Damit wird eine automatische
Stopp-Funktion realisiert, in weitergehenden Ausführungsformen sogar eine automatische
Start-Stopp-Funktion. Die das automatische Abschalten und ggf. das Wiederanschalten
des Antriebsaggregats realisierende Funktionalität kann als dauerhaft aktive Funktionalität
oder als benutzeraktivierbare Funktionalität ausgeführt sein. Bei einer grundsätzlich
dauerhaft aktiven Funktionalität kann vorgesehen sein, dass die Funktionalität vom
Benutzer deaktivierbar ist.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Staubsauger
- 2
- Sauggebläse
- 3
- Gehäuse
- 4
- Gebläseraum
- 5
- Staubsammelraum
- 6
- Saugschlauch
- 7
- Saugrohr
- 8
- Bodendüse
- 9
- Schmutz
- 10
- Pfeil (zur Darstellung von mit Schmutz beladener Luft)
- 11
- Staubbeutel
- 12
- Motorfilter
- 13
- Abluftfiltereinheit
- 14
- Gebläsemotor
- 15
- Steuerungseinheit
- 16
- Wechselrichter
- 17
- Bedien- und Anzeigeeinrichtung
- 20
- Volumenstrommesswert
- 21
- Antriebsaggregatsteuerung
- 22
- Komparator
- 23
- Speicher
- 24
- Signalausgang
- 25
- Unterdruckmesswert
- 26
- Funktionseinheit
- 27
- Komparator
- 28
- Verknüpfungseinheit
- 30
- Steuerungsprogramm
- 31-39
- (erster, zweiter, ... neunter) Funktionsblock
1. Staubsauger (1) mit einem Antriebsaggregat und einer Antriebsaggregatsteuerung (21),
wobei das Antriebsaggregat im Betrieb des Staubsaugers (1) aufgrund zugeführter elektrischer
Leistung einen Volumenstrom und einen Unterdruck erzeugt,
wobei der Staubsauger (1)
Mittel zur Erfassung eines Maßes für den im Betrieb erzeugten Volumenstrom sowie Mittel
zur Erfassung eines Maßes für den im Betrieb erzeugten Unterdruck umfasst, dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsaggregatsteuerung (21)
Mittel zum Bilden einer Rechengröße aus dem Maß für den erfassten Volumenstrom und
dem Maß für den erfassten Unterdruck sowie
Mittel (27) zum Vergleich der Rechengröße mit einem als Bemessungsgrenze vorgegebenen
oder vorgebbaren Schwellwert umfasst und
dass die Antriebsaggregatsteuerung (21)
Mittel (16, 24) zum Reduzieren der elektrischen Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats
in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleichs der Rechengröße mit der Bemessungsgrenze
umfasst oder ansteuert.
2. Staubsauger (1) nach Anspruch 1, wobei die Antriebsaggregatsteuerung (21) Mittel (22)
zum Vergleich des Maßes für den erfassten Volumenstrom mit einer vorgegebenen oder
vorgebbaren Volumenstromobergrenze und Mittel (16, 24) zum Reduzieren der elektrischen
Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats in Abhängigkeit sowohl vom Ergebnis des Vergleichs
des Volumenstroms mit der Volumenstromobergrenze wie auch vom Ergebnis des Vergleichs
der Rechengröße mit der Bemessungsgrenze umfasst oder ansteuert.
3. Staubsauger (1) nach Anspruch 2, wobei die Antriebsaggregatsteuerung (21) Mittel zum
Erfassen einer Dauer einer Überschreitung der Volumenstromobergrenze durch den erfassten
Volumenstrom sowie Mittel zum Vergleich der Dauer der Überschreitung mit einem vorgegebenen
oder vorgebbaren Zeitgrenzwert und als Mittel zum Reduzieren der elektrischen Leistungsaufnahme
einen in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleichs von erfasster Dauer und Zeitgrenzwert
aktivierbaren Signalausgang (24) umfasst.
4. Staubsauger (1) nach Anspruch 3, mit einer Verknüpfungseinheit (28) als Mittel zum
Verknüpfen des Ergebnisses des Vergleichs von erfasster Dauer und Zeitgrenzwert einerseits
und des Ergebnisses des Vergleichs der Rechengröße und der Bemessungsgrenze andererseits,
wobei ein Ausgang der Verknüpfungseinheit (28) den aktivierbaren Signalausgang (24)
darstellt.
5. Verfahren zum Betrieb eines Staubsaugers (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei
im Betrieb ein Maß für den vom Antriebsaggregat erzeugten Volumenstrom und ein Maß
für den vom Antriebsaggregat erzeugten Unterdruck erfasst wird,
wobei die Antriebsaggregatsteuerung (21) aus dem Volumenstrom und dem Unterdruck eine
Rechengröße bildet, die Rechengröße mit der Bemessungsgrenze vergleicht und in Abhängigkeit
vom Ergebnis des Vergleichs die elektrische Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats
reduziert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
wobei die Antriebsaggregatsteuerung (21) den erfassten Volumenstrom mit der vorgegebenen
oder vorgebbaren Volumenstromobergrenze vergleicht und in Abhängigkeit vom Ergebnis
des Vergleichs ein erstes Steuersignal erzeugt,
wobei die Antriebsaggregatsteuerung (21) in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleichs
von Rechengröße und Bemessungsgrenze ein zweites Steuersignal erzeugt und
wobei das erste Steuersignal und das zweite Steuersignal verknüpft werden und wobei
in Abhängigkeit vom Verknüpfungsergebnis die elektrische Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats
reduziert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Antriebsaggregatsteuerung (21) eine Dauer einer
Überschreitung der Volumenstromobergrenze durch den erfassten Volumenstrom erfasst
und die Dauer der Überschreitung mit einem vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitgrenzwert
vergleicht sowie in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleichs von erfasster Dauer und
Zeitgrenzwert das erste Steuersignal erzeugt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7, wobei eine bewirkte Reduktion der
Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats als Zustand des Staubsaugers (1) erfasst wird
und wobei während eines solchen Zustands bei einem Absinken des Volumenstroms und/oder
einem Ansteigen des Unterdrucks die Reduktion der elektrischen Leistungsaufnahme des
Antriebsaggregats zurückgenommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei im Zusammenhang mit der Rücknahme der Reduktion der
elektrischen Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats das Antriebsaggregat zumindest
kurzzeitig mit einer jeweils maximal zulässigen Motorspannung beaufschlagt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei sich eine Dauer der kurzzeitigen Beaufschlagung des
Antriebsaggregats mit der jeweils maximal zulässigen Motorspannung nach einer für
das Antriebsaggregat vorgewählten Leistungsstellung richtet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei im Zustand einer bewirkten Reduktion
der Leistungsaufnahme des Antriebsaggregats eine Dauer des Zustands erfasst wird und
wobei bei einer einen vorgegebenen oder vorgebbaren Schwellwert überschreitenden Dauer
das Antriebsaggregat deaktiviert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei ein deaktiviertes Antriebsaggregat nur über eine
Benutzeraktion wieder aktivierbar ist.
13. Staubsauger (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit Mitteln zur Ausführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 8 bis 12.
14. Computerprogramm mit durch einen Computer ausführbaren Programmcodeanweisungen zur
Implementierung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 5bis 12, wenn das Computerprogramm
durch einen Mikroprozessor ausgeführt wird.
15. Staubsauger (1) nach Anspruch 13 mit einer einen Speicher (23) und einen Mikroprozessor
umfassenden Antriebsaggregatsteuerung (21) als Mittel zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 5 bis 12 und einem in den Speicher (23) geladenen, durch
den Mikroprozessor ausführbaren Steuerungsprogramm (30) als Computerprogramm nach
Anspruch 13.