[0001] Die Erfindung betrifft eine Erfassungsvorrichtung zum Erfassen einer Kollision eines
Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, mit einem Kollisionspartner. Die
Erfassungsvorrichtung umfasst eine Montagehalterung zum Verbinden der Erfassungsvorrichtung
mit dem Fahrzeug, mindestens eine Kollisionseinheit und mindestens eine Sensoreinrichtung.
Die Kollisionseinheit umfasst wenigstens ein Kollisionselement zum Kontaktieren des
Kollisionspartners und ist mechanisch mit der Montagehalterung verbunden ist. Der
mindestens eine Sensor ist dazu ausgebildet, bedingt durch eine Relativbewegung zwischen
der Kollisionseinheit und der Montagehalterung ein Kollisionssignal zu generieren.
Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug, mit einer
Fahrzeugstruktur und einer daran angeordneten erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung,
sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind, insbesondere für Schienenfahrzeuge, verschiedene
Arten von Bahnräumern bekannt. Bahnräumer dienen bei einem Schienenfahrzeug dazu,
Hindernisse auf dem Gleis, und zwar auf den Schienen oder auch im Gleisbett, ab einer
gewissen Höhe über der Schienenoberkante zu beseitigen. Manche Bahnräumer verfügen
auch über eine Hindernisdetektionseinrichtung, die nach einer Kollision des Bahnräumers
mit einem Hindernis ein elektrisches Signal generiert, das von der Steuerelektronik
des Schienenfahrzeugs verarbeitet werden kann und beispielsweise eine Schnellbremsung
auslöst.
[0003] Ein einfacher Bahnräumer, der nach dem Prinzip eines Schneepflugs aufgebaut ist und
funktioniert, ist beispielsweise aus der
EP 1 930 227 A1 bekannt. Ein vergleichbarer Bahnräumer ist auch in der
EP 2 017 153 A2 beschrieben. Diese Bahnräumer dienen nur zum Beseitigen von Hindernissen und zum
Verhindern von Beschädigungen am Fahrzeug.
[0004] In der
KR 10-0837174 B1, von der die vorliegende Erfindung ausgeht, ist ein Bahnräumer offenbart, der Hindernisse
nicht nur beseitigt, sondern auch erkennt, das heißt im Falle einer Kollision ein
weiterverarbeitbares (hier elektrisches) Signal generiert. Die Hinderniserkennung
funktioniert auf die Weise, dass das Kollisionselement in Form eines Kollisionsbalkens
durch den Aufprall auf ein Hindernis entgegen der Fahrtrichtung bewegt wird und dadurch
mit hinter dem Kollisionsbalken angeordneten Sensoren in Kontakt kommt, die basierend
auf der Kontaktierung besagtes elektrisches Signal generieren. Der Kollisionsbalken
ist dabei mit zwei Armen fest verbunden, die quer zur Fahrtrichtung bzw. Längsrichtung
des Fahrzeugs voneinander beabstandet sind. Die Arme weisen in ihrem höchsten (von
der Schienenoberkante entferntesten) Punkt eine Biegung um eine Achse quer zur Fahrzeuglängsrichtung
auf und sind hinter der Biegung endseitig mit einer Montagehalterung verbunden, die
fest an einer Rahmenstruktur des Fahrzeugs, und zwar dem Drehgestellrahmen, des Schienenfahrzeugs
montiert ist. Die Biegung im höchsten Punkt des jeweiligen Arms bewirkt eine gewisse
Elastizität in diesem Punkt, die ermöglichen soll, dass der Kollisionsbalken im Augenblick
des Aufpralls eines Hindernisses entgegen der Fahrtrichtung zusammen mit dem Arm etwas
einfedert, dadurch den Sensor berührt und anschließend wieder in die Ausgangslage
ausfedert. Zusätzlich ist zwischen der Montagehalterung und dem jeweiligen Arm noch
eine zusätzliche Druckfeder vorgesehen, die das Ausfedern in die Ausgangslage unterstützt.
[0005] Problematisch bei diesem Stand der Technik ist jedoch, dass im Bereich der Biegung
des jeweiligen Arms, das heißt in seinem höchsten Punkt, das Risiko einer durch vorangegangene
Kollisionen bedingten plastischen Verformung und/oder Ermüdung des Materials besteht,
was verhindert, dass der jeweilige Arm nach der Kollision wieder exakt in die ursprüngliche
Ausgangslage ausfedert bzw. einer Kollision den ursprünglich definierten Widerstand
entgegensetzt. Dies erfordert häufige, aufwändige Inspektionen und gegebenenfalls
den Austausch der den Kollisionsbalken mit dem Fahrzeug verbindenden Arme. Wird dies
versäumt, kann es zu einer fehlerhaften Detektion kommen, wenn beispielsweise der
Kollisionsbalken bereits durch sehr kleine ungefährliche Hindernisse oder allein durch
den Fahrtwind bereits in den Bereich der Sensoren bewegt wird, was wiederum eine nicht
notwendige bzw. unerwünschte Schnellbremsung beim Schienenfahrzeug auslösen kann.
Eine regelmäßige, aufwändige Überprüfung der Arme ist daher aus Sicherheitsgründen
unumgänglich. Der Austausch der Arme führt dabei zu einem erheblichen Montageaufwand,
da diese fest mit der Montagehalterung verbunden sind bzw. einstückig mit dieser ausgeführt
sind.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Erfassungsvorrichtung,
ein Fahrzeug bzw. ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs der eingangs genannten
Art zur Verfügung zu stellen, welche bzw. welches die oben genannten Nachteile nicht
oder zumindest in geringerem Maße mit sich bringt und insbesondere die Wartungsfreundlichkeit
der Komponenten zur Kollisionserfassung erhöht.
[0007] Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe insbesondere ausgehend von einer Erfassungsvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die technische Lehre zu Grunde, dass man auf einfache
Weise die Wartungsfreundlichkeit der Komponenten zur Kollisionserfassung erhöht, wenn
die Kollisionseinheit durch Fixiermittel in einer vorgegebenen Position gehalten wird,
die erst bei Überschreiten einer vorgebbaren Intensität der Kollision, insbesondere
also einer vorgebbaren Kollisionskraft auf das Kollisionselement, ansprechen und eine
geführte Auslenkung der Kollisionseinheit bezüglich der Montagehalterung freigeben.
Hiermit ist es in einfacher Weise möglich, leichtere Stöße (bei Kollisionen mit entsprechend
kleinen bzw. leichten Hindernissen) ohne eine (nennenswerte) Auslenkung der Kollisionseinheit
aufzunehmen und solche kleinen bzw. leichten Hindernisse gegebenenfalls auch einfach
nur aus dem Weg zu räumen, während schwerere Stöße eine Auslenkung der Kollisionseinheit
nach sich ziehen, die detektiert wird und bestimmte Reaktionen im Fahrzeug (beispielsweise
eine Signalisierung an den Fahrzeugführer und/oder eine automatische Betätigung der
Bremsen etc.) nach sich zieht.
[0009] Das Freigeben der Auslenkung der Kollisionseinheit erst oberhalb einer gewissen Kollisionsintensität
hat zudem den Vorteil, dass zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise anhand des
Zustands der Fixiermittel und/oder der Position der Kollisionseinheit, einfach erkannt
werden kann, dass eine Kollision bestimmter Schwere stattgefunden hat, welche eine
entsprechende Wartung erfordert.
[0010] Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung daher eine Erfassungsvorrichtung
zum Erfassen einer Kollision eines Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs,
mit einem Kollisionspartner. Die Erfassungsvorrichtung umfasst eine Montagehalterung
zum Verbinden der Erfassungsvorrichtung mit dem Fahrzeug, mindestens eine Kollisionseinheit
und mindestens eine Sensoreinrichtung. Die Kollisionseinheit umfasst wenigstens ein
Kollisionselement zum Kontaktieren des Kollisionspartners und ist mechanisch mit der
Montagehalterung verbunden. Der mindestens eine Sensor ist dazu ausgebildet, bedingt
durch eine Relativbewegung zwischen der Kollisionseinheit und der Montagehalterung
ein Kollisionssignal zu generieren. Die Kollisionseinheit ist über eine Führungseinrichtung
mit der Montagehalterung verbunden, wobei die Kollisionseinheit durch mindestens ein
Fixiermittel in einer Ausgangsstellung relativ zu der Montagehalterung gehalten wird.
Das Fixiermittel ist dazu ausgebildet, die Kollisionseinheit im Falle einer Kollision,
bei der eine vorgebbare Kollisionskraft auf das Kollisionselement überschritten wird,
derart freizugeben, dass die Kolüsionseinheit geführt durch die Führungseinrichtung
aus der Ausgangsstellung auslenkbar ist.
[0011] Der Sensor kann grundsätzlich auf beliebige geeignete Weise gestaltet sein. Bevorzugt
ist der Sensor dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von einer Auslenkungsrichtung der
Kollisionseinheit aus der Ausgangsstellung ein erstes Kollisionssignal oder ein von
dem ersten Kollisionssignal verschiedenes zweites Kollisionssignal zu generieren.
Insbesondere in Kombination mit einer geeigneten Anordnung und/oder Führung der Kolüsionseinheit
ist es hiermit möglich, unterschiedliche Arten von Kollisionen, die Auslenkungen der
Kollisionseinheit in unterschiedlichen Richtungen hervorrufen, zu unterscheiden und
demgemäß entsprechend unterschiedliche Reaktionen auszulösen.
[0012] So kann beispielsweise eine Kollision mit einem Element eines befahrenen Fahrweges,
beispielsweise eine Kollision mit einer Schiene eines befahrenen Gleises, wie sie
beim Entgleisen des Fahrzeugs auftritt, anhand eines ersten Kolüsionssignals erfasst
werden, welches für die hierbei auftretende erste Auslenkung bzw. erste Auslenkungsrichtung
spezifisch ist. Ebenso kann eine Kollision mit einem Hindernis auf dem Fahrweg des
Fahrzeugs anhand eines zweiten Kollisionssignals erfasst werden, welches für die hierbei
auftretende zweite Auslenkung bzw. zweite Auslenkungsrichtung spezifisch ist. Sind
die erste und zweite Auslenkungsrichtung unterschiedlich, so können auch die unterschiedlichen
Kollisionsarten einfach unterschieden werden und unterschiedliche Reaktionen hervorrufen.
[0013] Der Sensor kann weiterhin nach einem beliebigen geeigneten Wirkprinzip arbeiten.
So können beispielsweise Kontaktsensoren verwendet werden. Bei besonders vorteilhaft,
weil wenig verschleißanfälligen Varianten der Erfindung arbeitet der Sensor nach einem
kontaktlosen Wirkprinzip.
[0014] Die Montagehalterung und die Kollisionseinheit können grundsätzlich in beliebiger
geeigneter Weise miteinander verbunden sein. Vorzugsweise greifen die Kollisionseinheit
und die Montagehalterung im Bereich einer Überlappung ineinander ein, wobei sie im
Bereich der Überlappung mittels des Fixiermittels miteinander verbunden sind. Hiermit
lassen sich besonders robuste Konfigurationen erzielen.
[0015] Eine wie zuvor beschriebene Erfassungsvorrichtung dient bevorzugt zur Befestigung
an einem Schienenfahrzeug, insbesondere an einem Drehgestellrahmen des Schienenfahrzeugs.
Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, eine solche Erfassungsvorrichtung nicht nur
bei spurgebundenen sondern auch bei nichtspurgebundenen Fahrzeugen einzusetzen.
[0016] Bei bevorzugten, weil besonders einfach gestalteten Varianten der erfindungsgemäßen
Erfassungsvorrichtung umfasst die Kollisionseinheit mindestens einem Arm, der das
Kollisionselement über die Führungseinrichtung mit der Montagehalterung verbindet,
wobei der Arm durch das Fixiermittel in der Ausgangsstellung relativ zu der Montagehalterung
gehalten wird.
[0017] Die Führungseinrichtung kann grundsätzlich auf beliebige geeignete Weise ausgebildet
sein. So kann sie beispielsweise nach Art einer Linearführung gestaltet sein. Vorzugsweise
ist die Führungseinrichtung nach Art einer Gelenkverbindung ausgebildet, da hiermit
besonders einfach zu fertigende Konfigurationen erzielt werden können, bei denen zudem
in einfacher Weise die oben beschriebenen Auslenkung in unterschiedlichen Auslenkungsrichtungen
realisiert werden können.
[0018] Auch der Arm kann grundsätzlich in beliebiger geeigneter Weise gestaltet sein. Vorzugsweise
umfasst der Arm ein Profilelement, insbesondere ein Hohlprofilelement, da hiermit
die für die jeweilige Anwendung erforderliche Steifigkeit noch besonders einfache
Weise realisiert werden kann.
[0019] Vorzugsweise weist die Erfassungsvorrichtung zwei quer zur Längsrichtung voneinander
beabstandete Arme auf, die das Kollisionselement, beispielsweise einen Kollisionsbalken
gemeinsam halten. Beide Arme sind dann mit der Montagehalterung mechanisch verbunden.
Die Montagehalterung kann als Verbindungselemente zum Verbinden der Erfassungsvorrichtung
mit dem Fahrzeug insbesondere Flanschplatten oder dergleichen aufweisen, die mit dem
Fahrzeug beispielsweise durch eine Schraubverbindung verbunden sind und die mit einer
Struktur, die zur Lagerung der Arme dient, nämlich der im Weiteren noch näher erläuterten
Armhaltestruktur, auf beliebige geeignete Weise verbunden (beispielsweise verschweißt)
sind. Die genannte Armhaltestruktur wird dabei im Sinne der Erfindung als Teil der
Montagehalterung verstanden.
[0020] Die Armhaltestruktur kann ebenfalls auf beliebige geeignete Weise gestaltet sein.
Bevorzugt umfasst die Armhaltestruktur ein Profilelement, insbesondere ein Hohlprofilelement,
wodurch auch in diesem Bereich eine besonders einfache, robust gestaltete Konfiguration
erzielt wird. Vorzugsweise ist der Arm in dem Profilelement der Armhaltestruktur schwenkbar
gelagert. Bei Varianten, bei denen die Montagehalterung eine dem Arm zugeordnete Armhaltestruktur
aufweist, mit welcher der Arm über die Gelenkverbindung schwenkbar verbunden ist,
ist die Armhaltestruktur vorzugsweise derart ausgebildet, dass sie eine Auslenkbewegung
des Armes aus der Ausgangsstellung, insbesondere in zwei entgegengesetzten Schwenkrichtungen,
begrenzt. Hiermit ist es in einfacher Weise möglich, unterschiedliche bzw. abgestufte
Reaktionen auf Kollisionen unterschiedlicher Intensität zu realisieren, insbesondere
Kollisionspartnern im Laufe der Kollision unterschiedlich große Widerstände entgegenzusetzen.
Hierbei ist es zudem möglich, im Laufe der Kollisionen unterschiedlichen Punkten,
beispielsweise bei unterschiedlichen Auslenkungen der Kollisionseinheit, unterschiedliche
Reaktionen des Fahrzeugs zu initiieren.
[0021] Indem die Kollisionseinheit (beispielsweise der jeweilige Arm) geführt (beispielsweise
gelenkig) mit der Montagehalterung (gegebenenfalls besagter Armhaltestruktur der Montagehalterung)
verbunden ist und die Kollisionseinheit über einen entsprechenden Abschnitt (beispielsweise
den Arm) mittels eines Fixiermittels in ihrer Ausgangsstellung gehalten wird, welches
Fixiermittel bei einer Kollision, die eine vorgebbare Stärke bzw. Intensität überschreitet,
den entsprechenden Abschnitt der Kollisionseinheit (beispielsweise den Arm) freigibt,
kann gewährleistet werden, dass eine entsprechend starke Kollision nicht unbemerkt
erfolgen kann, während die Kollisionseinheit bei leichteren Kollisionen in ihrer Ausgangsposition
gehalten wird. Dies gilt vorzugsweise zumindest für Kollisionen mit relativ geringen
Kolüsionskräften bzw. Aufprallkräften, beispielsweise für eine Kollision mit Hindernissen
mit einem Gewicht bis zu 5 kg und einer Aufprallgeschwindigkeit bis zu 30 km/h. In
diesen Fällen kann das Hindernis beispielsweise in herkömmlicher Weise durch die in
ihrer Ausgangsposition gehaltene Kollisionseinheit aus dem Fahrweg beseitigt werden.
Bei größeren Kollisionskräften bzw. Aufprallkräften wird das Fixiermittel zur Freigabe
der Kollisionseinheit beispielsweise definiert verformt, beispielsweise abgeschert,
wodurch der Arm, insbesondere im Verbindungsbereich zur Montagehalterung (also beispielsweise
im Bereich der Gelenkverbindung) zumindest zunächst keinen nennenswerten Schaden nimmt.
Auch hier kann das Hindernis dann beispielsweise durch die aus ihrer Ausgangsposition
ausgelenkte Kollisionseinheit aus dem Fahrweg beseitigt werden.
[0022] Das Fixiermittel, bei dem es sich beispielsweise um ein bolzenförmiges Element, insbesondere
einen Scherstift, handeln kann, lässt sich nach einer Kollision wesentlich einfacher
als ein ganzer Arm oder die Gesamtheit aus Montagehalterung und Arm austauschen.
[0023] Ebenso ist es möglich, das Fixiermittel nach Art eines Rastmittels zu gestalten,
welches sich bei Überschreiten einer vorgebbaren Betätigungskraft löst. So kann das
Fixiermittel beispielsweise als ein durch eine Feder oder dergleichen vorgespanntes
Element gestaltet sein, welches zur Fixierung in eine zugehörige Ausnehmung eingreift
und bei einer vorgebbaren Betätigungskraft (beispielsweise über geneigte Kontaktflächen)
aus dem Eingriff mit der Ausnehmung gelöst wird, sodass die Kollisionseinheit freigegeben
wird.
[0024] Wenn im Sinne der vorliegenden Erfindung von einer Verformbarkeit des Fixiermittels
die Rede ist, ist nicht nur eine irreversible Verformung gemeint, sondern das Fixiermittel
kann gegebenenfalls auch reversibel verformbar sein, also im Falle einer Kollision
temporär nachgeben, um den Arm freizugeben, sich anschließend aber wieder in den Ursprungszustand
zurückverformen (elastische Verformung). Das Fixiermittel besteht aber vorzugsweise
aus Metall, da es auf diese Weise höheren Kräften standhält.
[0025] Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung weist die Montagehalterung
je Arm eine Armhaltestruktur auf, mit der der Arm über die Gelenkverbindung schwenkbar
verbunden ist. Diese Armhaltestruktur ist derart konfiguriert, dass sie die Auslenkbewegung
des Arms aus der Ausgangsstellung, nachdem dieser von dem Fixiermittel im Kollisionsfall
freigegeben wurde, begrenzt. Auf diese Weise wird der Arm bei einer Kollision mit
einer relativ geringen Aufprallkraft kontrolliert ausgelenkt. Die kontrollierte Auslenkung
wird wiederum von dem Sensor erfasst und als elektrisches Signal beispielsweise an
eine Steuereinrichtung des Schienenfahrzeugs weitergeleitet, die dann wiederum vorzugsweise
eine Reaktion des Fahrzeugs (beispielsweise eine Bremsung) einleitet.
[0026] Die Armhaltestruktur ist insbesondere derart konfiguriert, dass sie die Auslenkbewegung
des Arms aus der Ausgangsstellung in zwei entgegengesetzte Schwenkrichtungen begrenzen
kann. So ist es mit der erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung nicht nur möglich,
eine Kollision in Längsrichtung zu detektieren, wodurch der Arm aus seiner Ausgangsstellung
in Längsrichtung ausgelenkt würde. Vielmehr kann die Erfassungsvorrichtung zur Detektion
einer Entgleisung eines Schienenfahrzeugs eingesetzt werden, bei der dann das Kollisionselement,
nachdem die Räder des Schienenfahrzeugs die Schienen verlassen haben, mit der Schienenoberkante
in Kontakt kommt und in eine im Vergleich zu einer Kollision mit einem Hindernis auf
den Schienen entgegengesetzte Schwenkrichtung ausgelenkt wird. Auch in letzterem Fall
gewährleistet die Armhaltestruktur, dass der Arm kontrolliert, und nicht völlig beliebig,
ausgelenkt wird, wodurch auch eine entsprechend genaue und zuverlässige Detektion
der Auslenkung durch den Sensor erfolgen kann. Auch bei einer durch eine Entgleisung
bedingten Auslenkung des Armes kann der Sensor ein entsprechendes Signal an eine Steuereinrichtung
des Schienenfahrzeugs senden, wodurch sich eine geeignete Reaktion des Fahrzeugs (beispielsweise
eine Schnellbremsung) auslösen lässt.
[0027] Bei der besagten Armhaltestruktur handelt es sich vorzugsweise um ein Profilelement,
insbesondere ein Hohlprofilelement. Ein Hohlprofilelement kann beispielsweise einen
rohrförmigen runden oder eckigen oder auch einen U-förmigen Querschnitt haben. Grundsätzlich
ist beispielsweise auch ein Profilelement mit einem L-förmigen Querschnitt denkbar.
Der Arm ist dann insbesondere in dem Profilelement, das heißt in dessen Innerem, schwenkbar
gelagert. Die Begrenzung der Schwenkbewegung erfolgt in diesem Fall dann durch Anstoßen
des Arms an dem ihn umgebenden Profilelement.
[0028] Auch bei dem Arm kann es sich um ein Profilelement, insbesondere ein Hohlprofilelement,
handeln, welches ebenfalls die vorgenannten Querschnittsformen haben kann. Handelt
es sich bei dem Arm um ein Profilelement, so ist es grundsätzlich auch denkbar, dass
der Arm außerhalb der Armhaltestruktur (an dieser) schwenkbar gelagert ist, also die
Armhaltestruktur zumindest teilweise umgibt. Die Begrenzung der Schwenkbewegung würde
dann durch Anstoßen des Arms an dem in seinem Innern liegenden, die Armhaltestruktur
bildenden Profilelement erfolgen.
[0029] Die Verwendung von Profilelementen für Arm und/oder Armhaltestruktur hat den Vorteil,
dass diese eine relativ hohe Steifigkeit bei gleichzeitig relativ geringem Gewicht
haben. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, dass der Arm, wenn dieser in einem
die Armhaltestruktur bildenden Profilelement gelagert ist, auch aus Vollmaterial anstelle
eines Profilelements bestehen kann. Umgekehrt ist es auch denkbar, dass die Armhaltestruktur,
wenn diese sich zumindest abschnittsweise im Innern eines als Profilelement ausgebildeten
Arms befindet, ebenfalls aus Vollmaterial bestehen kann.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung weist
die Kollisionseinheit (beispielsweise der Arm) einen ersten Energieverzehrabschnitt
(beispielsweise eine erste Sollknickstelle), auf und/oder die Montagehalterung (beispielsweise
die Armhaltestruktur) einen zweiten Energieverzehrabschnitt (beispielsweise eine zweite
Sollknickstelle) auf. Hiermit ist es durch eine Energieabsorption im Bereich des betreffenden
Energieverzehrabschnitts in vorteilhafter Weise möglich, die im Falle einer Kollision
in das Fahrzeug eingeleiteten Lasten zu reduzieren.
[0031] Mit einer Sollknickstelle ist im Sinne der vorliegenden Erfindung eine definierte
Verformungszone gemeint. Bevorzugt liegt die Sollknickstelle in Form einer Querschnittschwächung,
besonders bevorzugt in Form einer Materialaussparung, vor. Mit einer Querschnittsschwächung
ist eine lokale Schwächung des die Kollisionseinheit (beispielsweise den Arm) bzw.
die Montagehalterung (beispielsweise die Armhaltestruktur) bildenden Materials, insbesondere
des Profilelements, gemeint. Diese kann beispielsweise durch ein lokal verändertes
Materialgefüge oder eine lokale Querschnittsreduzierung hervorgerufen werden. Gerade
dann, wenn die Armhaltestruktur und/oder der Arm von einem Profilelement gebildet
wird, hat sich eine Materialaussparung als besonders geeignet erwiesen, um die definierte
Verformungszone zu bilden. Eine solche definierte Verformungszone bzw. Sollknickstelle
hat den Vorteil, dass bei einer Kollision, die eine relativ hohe Aufprallkraft zur
Folge hat, die Rahmenstruktur des Fahrzeugs, insbesondere der Drehgestellrahmen eines
Schienenfahrzeugs, nicht beschädigt wird. Die Aufprallenergie wird durch die definierte
Verformung des Energieverzehrabschnitts (also beispielsweise von Arm und/oder Armhaltestruktur)
nicht oder nur in geringem Maße in die Fahrzeugstruktur weitergeleitet. Dies dient
dem Schutz des Fahrzeugs vor Beschädigung. Bei einem Schienenfahrzeug kann dadurch
außerdem verhindert werden, dass nach einer starken Kollision Bestandteile der Erfassungsvorrichtung
unter die Räder des Schienenfahrzeugs geraten und eine Entgleisung hervorrufen.
[0032] Bevorzugt sind der erste und zweite Energieverzehrabschnitt (also beispielsweise
die Sollknickstelle des Arms und die Sollknickstelle der Armhaltestruktur) zueinander
fluchtend angeordnet, das heißt der erste und zweite Energieverzehrabschnitt (also
beispielsweise die Sollknickstellen) liegen etwa auf gleicher Höhe bezogen auf die
Erstreckungsrichtung bzw. die Längsmittelachse von Arm und Armhaltestruktur. Insbesondere
liegen der erste und zweite Energieverzehrabschnitt (also beispielsweise die Sollknickstellen
von Arm und Armhaltestruktur) quer zur Längsrichtung des Fahrzeugs fluchtend nebeneinander.
So knickt die Erfassungsvorrichtung bei einer schweren Kollision idealerweise an nur
einer Stelle ein bzw. ab, nämlich vorzugsweise in einem Bereich, in dem die Kollisionseinheit
und die Montagehalterung (also beispielsweise der Arm und die Armhaltestruktur) überlappen
(der Arm also beispielsweise in der Armhaltestruktur geführt ist).
[0033] Der betreffende Energieverzehrabschnitt (also beispielsweise die Sollknickstelle)
ist vorzugsweise so konfiguriert, dass er bei Überschreiten einer definierten zweiten
Kollisionskraft, die größer als die definierte erste Kollisionskraft ist, bei der
das Fixiermittel anspricht (sich also beispielsweise verformt bzw. abschert), wodurch
es zu einer Auslenkung (beispielsweise einem Abknicken) des koilisionsseitig des Energieverzehrabschnitts
(also beispielsweise vertikal unterhalb der Sollknickstelle) liegenden Abschnitts
der Erfassungsvorrichtung führt. Auch in diesem Fall wird jedoch zuvor die Kollisionseinheit
durch das Fixiermittel freigegeben, wodurch die Kollisionseinheit ausgelenkt werden
kann und der Sensor eine Kollision melden kann.
[0034] Gemäß noch einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung definiert
die Führungseinrichtung (also beispielsweise die Gelenkverbindung) eine Schwenkachse
auf, die im Wesentlichen parallel zur Ebene der Radaufstandspunkte verläuft (auf gerader
ebener Strecke also im Wesentlichen horizontal verläuft). Die Schwenkachse, um welche
die Kollisionseinheit (mithin also beispielsweise der Arm) schwenkbar ist, verläuft
quer, insbesondere senkrecht, zur Längsrichtung des Fahrzeugs.
[0035] Wie bereits erwähnt wurde, ist gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Bahnräumers das Fixiermittel ein bolzenförmiges Element, insbesondere ein Scherstift,
beispielsweise ein Metallstift. Auch ein elastisches Element, beispielsweise aus Gummi
ist als Fixiermittel denkbar. Vorzugsweise ist das Fixiermittel durch eine Aufnahme,
insbesondere eine Bohrung, sowohl im Arm als auch in der Montagehalterung, insbesondere
der Armhaltestruktur, geführt. Nach Kollisionen, die zwar ein Ansprechen des Fixiermittels
aber kein Ansprechen eines Energieverzehrabschnitts (also beispielsweise Einknicken
an einer Sollknickstelle) hervorrufen, braucht lediglich ein neuer Bolzen eingesetzt
zu werden.
[0036] Gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bahnräumers ist das Fixiermittel
derart konfiguriert, dass es parallel zu der Längsrichtung des Fahrzeugs, das heißt
in Aufprallrichtung, verformbar, insbesondere abscherbar, ist. Handelt es sich bei
dem Fixiermittel um ein bolzenförmiges Element, so verläuft die Bolzenmittelachse
vorzugsweise quer zur Längsrichtung des Fahrzeugs.
[0037] Gemäß wiederum einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung
ist der Sensor ein Abstandssensor, der vorzugsweise so konfiguriert ist, dass er sowohl
eine Abstandsvergrößerung als auch eine Abstandsverkleinerung zwischen einem Abschnitt
der Kollisionseinheit (beispielsweise dem Arm) und dem Sensor erfassen kann. Auf diese
Weise kann der Sensor sowohl eine Kollision mit einem Hindernis im Fahrweg als auch
ein Entgleisen erfassen und ein entsprechendes Kollisionssignal generieren (welches
im Fall des Entgleisens beispielsweise eine Schnellbremsung des Fahrzeugs auslöst).
Der Sensor kann vorzugsweise auch eine Abstandsveränderung zwischen Arm und Armhaltestruktur
erfassen, wobei der Sensor in diesem Fall insbesondere an der Armhaltestruktur befestigt
ist.
[0038] Gemäß noch einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bahnräumers ist zwischen dem
Kollisionselement und der Montagehalterung eine Höhenverstelleinrichtung vorgesehen.
Auf diese Weise kann ein definierter Abstand zwischen dem Kollisionselement und dem
Fahrweg (beispielsweise der Schienenoberkante) in einer Höhenrichtung des Fahrzeugs
eingestellt werden. So ändert sich durch den Radverschleiß, insbesondere bei einem
Schienenfahrzeug, zwangsläufig der Raddurchmesser, wodurch im Laufe der Zeit der Abstand
zwischen dem Kollisionselement und dem Fahrweg (beispielsweise der Schienenoberkante)
abnimmt. Mit Hilfe der Höhenverstelleinrichtung kann dieser Abstand nachjustiert werden.
Bevorzugt wird die Höhenverstelleinrichtung von einem Zahnplattenpaar gebildet, das
insbesondere zwischen einem Arm und dem Kollisionselement der Kollisionseinheit angeordnet
ist.
[0039] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Fahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug,
mit einer Fahrzeugstruktur, wobei an der Fahrzeugstruktur eine erfindungsgemäße Erfassungsvorrichtung
angeordnet ist. Hiermit können die oben im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Erfassungsvorrichtung beschriebenen Vorteile und Varianten in demselben Maße realisiert
werden, sodass insoweit auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
[0040] Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Kolüsionseinheit
zur Erzeugung unterschiedlicher Kollisionssignale der Erfassungsvorrichtung für eine
erste Kollision mit einem Element eines befahrenen Fahrwegs, insbesondere einer Schiene
des Fahrwegs, und eine zweite Kollision mit einem Hindernis auf dem Fahrweg derart
angeordnet ist, dass die Kollisionseinheit bei der ersten Kollision und der zweiten
Kollision ausgehend von einer Ausgangsstellung eine Auslenkung in unterschiedliche
Auslenkungsrichtungen erfährt. Hiermit lassen sich in vorteilhafter Weise diese Kollisionen
mit unterschiedlichen Kollisionspartnern unterscheiden.
[0041] Zusätzlich oder alternativ ist bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug bevorzugt vorgesehen,
dass die Erfassungsvorrichtung mit einer Steuereinrichtung des Fahrzeugs verbunden
ist, die in Abhängigkeit von unterschiedlichen Kollisionssignalen der Erfassungsvorrichtung
unterschiedliche Reaktionen des Fahrzeugs, insbesondere unterschiedliche Bremsvorgänge,
auslöst. Hierdurch können in vorteilhafter Weise Kollisionen nach Art und/oder Schwere
unterschieden werden und, beispielsweise in Abhängigkeit von einer Gefahrenklassifikation,
welcher eine aktuell erfasste Kollision zugeordnet ist, entsprechend angepasste Reaktionen
ausgelöst werden.
[0042] Insbesondere im Zusammenhang mit der vorstehend beschriebenen Erfassung und Unterscheidung
von Kollisionen mit unterschiedlichen Kollisionspartnern (beispielsweise der Kollision
mit einer Schiene, wie sie beim Entgleisen erfolgt, und der Kollision mit einem Hindernis
im Bereich der Schienen) können hierdurch unterschiedliche, der Kollisionssituation
angepasste Reaktionen ausgelöst werden.
[0043] Das erfindungsgemäße Fahrzeug weist im Fall der Gestaltung als Schienenfahrzeug vorzugsweise
eine Armhaltestruktur und einen Drehgestellrahmen mit einer an Drehgestellrahmen montierten
erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung auf. Dabei ist das Kollisionselement (beispielsweise
ein Kollisionsbalken) vorzugsweise zumindest abschnittsweise in Längsrichtung des
Fahrzeugs (Aufprallrichtung) vor den Laufrädern und vertikal über der Fahrspur (im
Falle nicht-spurgebundener Fahrzeuge) bzw. vertikal über den Schienen (im Falle spurgebundener
Fahrzeuge) angeordnet. Der Abstand zwischen zwischen dem Kollisionselement und der
Ebene der Radaufstandspunkte (beispielsweise also auch der Schienenoberkante), liegt
vorzugsweise zwischen 50 mm und 150 mm, bevorzugt zwischen 70 mm und 130 mm, besonders
bevorzugt zwischen 80 mm und 120 mm.
[0044] Bei bevorzugten Varianten des erfindungsgemäßen Fahrzeugs weist die Erfassungsvorrichtung
wenigstens einen Energieverzehrabschnitt, insbesondere wenigstens eine Sollknickstelle,
auf. Der wenigstens eine Energieverzehrabschnitt definiert ein Zentrum einer Schwenkbewegung
der Kollisionseinheit, die im Falle einer kollisionsbedingten plastischen Deformation
des wenigstens einen Energieverzehrabschnitts auftritt. Ein Abstand (a) zwischen dem
Zentrum und einem nächstgelegenen Laufrad des Fahrzeugs größer als ein Abstand (b)
zwischen dem Zentrum und einem in einer Ebene der Schwenkbewegung von dem Zentrum
entferntesten Punkt des Kollisionselements ist. Hierdurch kann in einfacher und zuverlässiger
Weise verhindert werden, dass das Kollisionselement im Falle eines Ansprechens des
Energieverzehrabschnitts und der daraus resultierenden Auslenkung der Kollisionseinheit
in den Bereich der benachbarten Laufräder gelangt, wodurch sich andernfalls ein erhebliches
Entgleisungsrisiko ergäbe.
[0045] Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs weist ein Arm und/oder
eine Armhaltestruktur der Erfassungsvorrichtung daher eine Sollknickstelle auf. Dabei
ist der Abstand zwischen Zentrum der jeweiligen Sollknickstelle und nächstliegendem
Rad größer als der Abstand zwischen Zentrum der Sollknickstelle und dem (in der Ebene
der Bewegung, die bei Ansprechen der Sollknickstelle erfolgt) davon entferntesten
Punkt des Kollisionselements. Auf diese Weise wird zuverlässig verhindert, dass bei
einer Kollision, die zu einer Verformung im Bereich der Sollknickstelle führt, Teile
der Erfassungsvorrichtung zwischen die Laufräder und den Fahrweg (beispielsweise die
Schienen) geraten, was gerade bei einem Schienenfahrzeug zu einer Entgleisung führen
könnte.
[0046] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs,
insbesondere eines Schienenfahrzeugs, bei dem mittels einer erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung
im Falle einer Kollision der Kollisionseinheit mit einem Kollisionspartner, bei der
eine vorgebbare Kollisionskraft auf das Kollisionselement (4) überschritten wird,
durch eine Auslenkung der Kollisionseinheit aus der Ausgangsstellung ein Kollisionssignal
generiert wird, das Kollisionssignal in einer Steuereinrichtung des Fahrzeugs verarbeitet
wird und die Steuereinrichtung eine Kollisionsreaktion des Fahrzeugs auslöst. Auch
hiermit lassen sich die oben im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung
bzw. dem erfindungsgemäßen Fahrzeug beschriebenen Vorteile und Varianten in demselben
Maße realisieren, sodass insoweit auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
[0047] Hierbei versteht es sich, dass grundsätzlich beliebige geeignete Kollisionsreaktionen
ausgelöst werden können. Vorzugsweise umfasst die Kollisionsreaktion des Fahrzeugs
eine Ausgabe einer Kollisionsmeldung. Diese Kollisionsmeldung kann beispielsweise
(optisch und/oder akustisch) an den Fahrzeugführer ausgegeben werden, welcher dann
entsprechende Maßnahmen einleiten kann. Zusätzlich oder alternativ kann die Kollisionsreaktion
die Ausgabe von Steuersignalen für beliebige Komponenten des Fahrzeugs umfassen. Hierbei
kann es sich um beliebige Komponenten handeln, welche in Abhängigkeit von diesen Steuersignalen
Maßnahmen einleiten, um eine Gefährdung des Fahrzeugs und/oder der Fahrgäste durch
die Kollision möglichst weit gehend zu reduzieren. So einzeln oder in beliebiger Kombination
Bremseinrichtungen, Antriebseinrichtungen, Energieverzehreinrichtungen des Fahrzeugs
(insbesondere zwischen einzelnen Wagen des Fahrzeugs), Türeinrichtungen, Fahrgastinformationseinrichtungen
etc. angesteuert werden. Vorzugsweise wird zusätzlich oder alternativ zur Kollisionsmeldung
zumindest ein Bremssignal generiert, um das Fahrzeug zu verzögern und somit die Gefahr
für Fahrzeug und/oder Passagiere zu reduzieren.
[0048] Bei bevorzugten Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit denen beispielsweise
eine Entgleisungsdetektion realisiert werden kann, wird bedingt durch eine erste Auslenkung
der Kollisionseinheit aus der Ausgangsstellung in einer ersten Auslenkungsrichtung,
die im Zuge einer ersten Kollision der Kollisionseinheit mit einem Element eines befahrenen
Fahrwegs (insbesondere einer Schiene des Fahrwegs) erfolgt, ein erstes Kollisionssignal
generiert. Die Steuereinrichtung löst dann bei Vorliegen des ersten Kollisionssignals
eine erste Kollisionsreaktion, insbesondere ein Schnellbremssignal, aus.
[0049] Zusätzlich oder alternativ wird bedingt durch eine zweite Auslenkung der Kollisionseinheit
aus der Ausgangsstellung in einer zweiten Auslenkungsrichtung, die im Zuge einer zweiten
Kollision der Kollisionseinheit mit einem Hindernis auf einem befahrenen Fahrweg erfolgt,
ein zweites Kollisionssignal generiert. Die Steuereinrichtung löst dann bei Vorliegen
des zweiten Kollisionssignals eine zweite Kollisionsreaktion, insbesondere wiederum
ein Bremssignal, aus.
[0050] Es versteht sich, dass beim Detektieren eines Entgleisens automatisch eine möglichst
starke Bremsung (typischerweise eine so genannte Schnellbremsung) ausgelöst werden
kann, während beim Detektieren einer Kollision mit einem Hindernis eine schwächere
Reaktion bzw. Bremsung erfolgen kann. Vorzugsweise bemisst sich die Stärke der Reaktion
auf die Kollision mit einem Hindernis nach der Intensität der Kollision. Bei bevorzugten
Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens ist daher vorgesehen, dass die Kollisionseinheit
im Zuge der zweiten Kollision bei Überschreiten einer vorgebbaren ersten Kollisionskraft
auf das Kollisionselement aus der Ausgangsstellung in der zweiten Auslenkungsrichtung
ausgelenkt wird, wobei insbesondere ein Bremssignal ausgelöst wird. Weiterhin erfolgt
im Zuge der zweiten Kollision bei Überschreiten einer vorgebbaren zweiten Kollisionskraft
auf das Kollisionselement, welche die erste Kollisionskraft überschreitet, insbesondere
unter einer plastischen Deformation wenigstens eines Energieverzehrabschnitts der
Erfassungsvorrichtung, eine dritte Auslenkung der Kollisionseinheit. Hierbei wird
ein drittes Kollisionssignal generiert, wobei die Steuereinrichtung dann bei Vorliegen
des dritten Kollisionssignals eine dritte Kollisionsreaktion, insbesondere ein Schnellbremssignal,
auslöst.
[0051] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen
sowie der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche auf
die beigefügten Zeichnungen Bezug nimmt. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1a) bis d)
- verschiedene Ansichten eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Erfassungsvorrichtung, die in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Fahrzeugs zum Einsatz kommt, welches mit einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens betrieben werden kann;,
- Figur 2
- eine Schnittansicht der Erfassungsvorrichtung aus Figur 1;
- Figur 3a) und b)
- schematische Darstellungen möglicher Auslenkbewegungen eines Arms einer erfindungsgemäßen
Erfassungsvorrichtung;
- Figur 4a) und b)
- schematische Darstellungen verschiedener Einstellmöglichkeiten einer erfindungsgemäßen
Erfassungsvorrichtung;
- Figur 5
- eine schematische Seitenansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs
mit montierter Erfassungsvorrichtung;
- Figur 6
- eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung.
[0052] Figur 1a) zeigt eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung in Form eines Bahnräumers 1. Der Bahnräumer
1 dient zur Montage an einem Schienenfahrzeug in einer Weise, wie sie beispielhaft
in Figur 5 dargestellt ist. Im montierten Zustand erlaubt der Bahnräumer 1 ein Erkennen
und Beseitigen von Hindernissen auf einem Gleis, insbesondere den Schienen eines Gleises
(welches in Figur 1 durch die Radaufstandsebene bzw. die durch die Schienenoberkante
definierte Ebene 13 angedeutet ist), sowie die Erfassung eines Entgleisens.
[0053] Figur 1b) zeigt eine Vorderansicht des Bahnräumers 1 aus Figur 1a).
[0054] Figur 1c) zeigt eine Schnittansicht des Bahnräumers 1 entlang der Schnittlinie A-A
in Figur 1b).
[0055] Figur 1d) zeigt eine Draufsicht auf den Bahnräumer 1 gemäß Figur 1a).
[0056] Der Bahnräumer 1 ist mit einer Montagehalterung 2 versehen, die, wie die Figuren
1b) und d) zeigen, zwei Flanschplatten als Verbindungselemente 3 zum Verbinden des
Bahnräumers 1 mit dem Fahrzeug sowie zwei mit den Flanschplatten 3 (z. B. durch Schweißen,
Nieten, Schrauben oder Kleben etc.) verbundene Armhaltestrukturen 9 aufweist. Die
Montagehalterung 2 ist also ein einstückiges Bauteil, welches mit dem Fahrzeug über
Schrauben 3.1 verschraubt wird. Sie kann jedoch auch als mehrteilige Komponente ausgeführt
werden.
[0057] Der Bahnräumer 1 weist ferner ein Kollisionselement in Form eines Kollisionsbalkens
4 aus einem Hohlprofil auf, der sich zwischen dem linken und rechten Teil der Montagehalterung,
das heißt zwischen den beiden Armhaltestrukturen 9, erstreckt (Figur 1b) und d)).
Der Kollisionsbalken 4 verläuft dabei quer zu einer Längsrichtung L, welche die Aufprallrichtung
eines möglichen Hindernisses definiert und parallel zu einer Längsrichtung des Fahrzeugs
bzw. einer Fahrtrichtung des Fahrzeugs verläuft. Wie Figur 1b) zeigt, ist der Kollisionsbalken
4 (im geraden, ebenen Gleis) horizontal und parallel zur Ebene 13 angeordnet, welche
durch die Schienenoberkanten definiert wird. Hierbei versteht es sich, dass der Kollisionsbalken
bei anderen Varianten der Erfindung auch über die beiden Armhaltestrukturen hinausragen
kann.
[0058] Ferner sind zwei Arme 5 vorgesehen, die quer zur Längsrichtung L voneinander beabstandet
sind und die den Kollisionsbalken 4 mechanisch mit der Montagehalterung 2, genau genommen
den beiden Armhaltestrukturen 9 der Montagehalterung 2, verbinden. Die Arme 5 und
der Kollisionsbalken 4 bilden zusammen eine Kollisionseinheit des Bahnräumers 1.
[0059] Schließlich ist je Arm 5 ein Sensor 6 mit der Montagehalterung 2, genau genommen
jeweils mit einer Armhaltestruktur 9, verbunden, der dazu dient, eine Relativbewegung
zwischen dem Kollisionsbalken 4 (bzw. dem Arm 5) und der Montagehalterung 2 (bzw.
der Armhaltestruktur 9) zu erfassen. Der Sensor 6 kann ein Abstandssensor oder ein
Bewegungssensor sein. Im vorliegenden Beispiel arbeitet der Sensor 6 berührungslos.
Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten der Erfindung auch ein Kontaktsensor
verwendet werden kann.
[0060] Jeder Arm 5 ist, wie insbesondere die Schnittansicht in Figur 2 entlang der Schnittlinie
B-B in Figur 1b) zeigt, über eine Führungseinrichtung in Form einer Gelenkverbindung
7 schwenkbar mit der Montagehalterung 2, insbesondere der Armhaltestruktur 9, verbunden.
Der jeweilige Arm 5 wird ferner durch ein bolzenförmiges Fixiermittel 8 in Form eines
Scherstiftes aus Metall in seiner in Figur 2 dargestellten Ausgangsstellung relativ
zur Montagehalterung 2 gehalten. Mögliche Auslenkungen aus dieser Ausgangsstellung
sind in Figur 3 dargestellt und werden im Folgenden noch näher beschrieben.
[0061] Das bolzenförmige Fixiermittel 8 ist durch Einwirken einer definierten ersten Kraft,
die aus einer in den Kollisionsbalken 4 eingeleiteten ersten Kollisionskraft bzw.
Aufprallkraft resultiert, verformbar, im konkreten Fall hier durch Abscheren zerstörbar,
wodurch der Arm 5 freigegeben wird und aus der Ausgangsstellung ausgelenkt wird.
[0062] In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel liegt das Fixiermittel in einer (im
geraden, ebenen Gleis) horizontalen Ebene, die vertikal unterhalb einer horizontalen
Ebene liegt, in der die Gelenkverbindung 7 bzw. die Gelenkachse der Gelenkverbindung
7 verläuft. Erfindungsgemäß ist es aber auch denkbar, dass das Fixiermittel 8 in einer
horizontalen Ebene liegt, die vertikal oberhalb der horizontalen Ebene liegt, in der
die Gelenkverbindung 7 bzw. Gelenkachse verläuft.
[0063] Die Armhaltestruktur 9, mit der der Arm 5 über die Gelenkverbindung 7 schwenkbar
verbunden ist, ist so konfiguriert, dass sie die Auslenkbewegung des Armes 5, wie
die Figuren 3a) und b) zeigen, in zwei entgegengesetzten Auslenkungsrichtungen, nämlich
zwei entgegengesetzten Schwenkrichtungen, begrenzt. So ist in Figur 3a) schematisch
der Fall dargestellt, dass eine Kollision mit einer in der Längsrichtung L auf den
Kollisionsbalken 4 wirkenden Aufprallkraft F erfolgt. Überschreitet die Aufprallkraft
F den Wert einer ersten Kollisionskraft, spricht das Fixiermittel 8 an, indem es verformt
bzw. abgeschert wird, wodurch der Arm 5 freigegeben und in der Längsrichtung L ausgelenkt
wird. Die Armhaltestruktur 9, die wie der Arm 5 aus einem Hohlprofil besteht, ist
so steif, dass die Auslenkbewegung durch die Armhaltestruktur 9 in der Längsrichtung
L begrenzt wird, sofern ein bestimmtes Kraftniveau nicht überschritten wird, wie nachfolgend
noch näher beschrieben wird.
[0064] Figur 3b) zeigt einen Fall, bei dem die Auslenkbewegung des Arms 5 in die entgegengesetzte
Richtung, also entgegen der Längsrichtung L, erfolgt und gegebenenfalls begrenzt wird.
Dieser Fall tritt dann auf, wenn das Schienenfahrzeug entgleist und dadurch der Kollisionsbalken
4 auf ein Element des Fahrwegs, nämlich die in Figur 1c) durch die Kontur 13 angedeutete
Schienenoberkante, auftrifft, woraus eine Aufprallkraft F in vertikaler Richtung orthogonal
zu der Längsrichtung L entsteht, die ebenfalls die erste Kollisionskraft übersteigt,
wodurch das Fixiermittel 8 anspricht und den Arm 5 freigibt, sodass der Arm 5 mit
dem Kollisionsbalken 4 gegen das vordere Ende der Armhaltestruktur 9 gedrückt wird.
Hier kann die Armhaltestruktur 9 so ausgelegt und der Abstand zwischen Gelenkverbindung
7 und Schiene 13 so gewählt sein, dass die Armhaltestruktur 9 standhält.
[0065] Ein Sensor 6 in Form eines Abstandssensors (siehe Figur 2, Figur 3a) und b)) detektiert
die Auslenkung des Armes 5 gegenüber der Ausgangsstellung und erkennt sogar vorzugsweise,
ob es sich um eine Abstandsverkleinerung (der Sensor 6 gibt ein erstes Kollisionssignal
aus) oder eine Abstandsvergrößerung (der Sensor 6 gibt ein zweites Kollisionssignal
aus) handelt. Bei einer Abstandsverkleinerung (erstes Kollisionssignal) kann eine
drahtgebunden und/oder drahtlos mit dem Sensor verbundene Steuereinrichtung auf ein
Entgleisen und bei einer Abstandsvergrößerung (zweites Kollisionssignal) auf den Aufprall
eines im Fahrweg befindlichen Hindernisses schließen. Die Steuereinrichtung kann daraufhin
beispielsweise eine Reaktion, wie beispielsweise eine (optische und/oder akustische)
Ausgabe einer Kollisionsmeldung sowie ein Bremssignal zur Einleitung einer Bremsung
des Fahrzeugs, beispielsweise einer Schnellbremsung beim Entgleisen des Schienenfahrzeugs,
auslösen.
[0066] Überschreitet die Aufprallkraft F eine vorgegebene zweite Kollisionskraft, die zu
einer Beschädigung zumindest des Armes 5 und/oder der Armhaltestruktur 9 führt, so
ist für diesen Fall ein erster Energieverzehrabschnitt in Form einer Sollknickstelle
5.1 am Arm 5 bzw. ein zweiter Energieverzehrabschnitt in Form einer Sollknickstelle
9.1 an der Armhaltestruktur 9 vorgesehen. Wie insbesondere Figur 1c) zeigt, liegen
die beiden Sollknickstellen 5.1 und 9.1, bei denen es sich jeweils um eine Materialaussparung
handelt, quer zur Längsrichtung L fluchtend hintereinander, so dass der Bahnräumer
1 ab Überschreiten der zweiten Kollisionskraft im Bereich der beiden Sollknickstellen
5.1 und 9.1 plastisch verformt wird und demgemäß definiert nachgibt. Mithin sprechen
also der erste Energieverzehrabschnitt 5.1 und der zweite Energieverzehrabschnitt
9.1 bei Überschreiten der zweiten Kollisionskraft an, wodurch zumindest ein Teil der
Kollisionsenergie absorbiert wird und folglich die in die Fahrzeugstruktur eingeleiteten
Lasten reduziert werden.
[0067] Die Figuren 4a) und b) zeigen verschiedene Einstellmöglichkeiten einer Höhenverstelleinrichtung
10, die zwischen dem Kollisionsbalken 4 und dem Arm 5 bzw. der Montagehalterung 2
vorgesehen ist. Bei der Höhenverstelleinrichtung 10 handelt es sich, wie insbesondere
Figur 2 veranschaulicht, um ein Zahnplattenpaar 10.1, 10.2, wobei die Zahnplatte 10.1
am Arm 5 und die Zahnplatte 10.2 am Kollisionsbalken 4 montiert ist. Durch Verstellen
der Zahnplatten 10.1 und 10.2 relativ zueinander in vertikaler Richtung lässt sich
der Abstand x zwischen Kollisionsbalken 4 und Fahrbahnebene bzw. Schienenoberkante
13 einstellen. Der Abstand x entspricht auch dem Abstand zwischen der horizontalen
Ebene, in der die Unterseite des Kollisionsbalkens 4 liegt, und der horizontalen Ebene,
in der die Unterseite der Lauffläche der Räder 12 des Fahrzeugs liegt (Figur 5). Der
Sollwert für x beträgt typischerweise 100 mm, gemessen von der Schienenoberkante (Ebene
13).
[0068] Auf diese Weise kann eine Abnutzung der Laufräder 12, durch die die Rahmenstruktur
11 und damit der Bahnräumer 1 vertikal absinkt, ausgeglichen werden.
[0069] Figur 5 zeigt schließfich einen Teil einer Fahrzeugstruktur 11, hier in Form eines
Drehgestellrahmens eines Schienenfahrzeugs, und einen daran montierten Bahnräumer
1. Der Kollisionsbalken 4 liegt zumindest abschnittsweise in Längsrichtung L vor den
Rädern 12 und vertikal über der Schienenoberkante 13, auf der die Lauffläche der Räder
12 aufliegt.
[0070] In Figur 5 ist verdeutlicht, dass erfindungsgemäß bevorzugt ist, wenn der Abstand
a zwischen dem Zentrum 5.11 bzw. 9.11 der jeweiligen Sollknickstelle 5.1 bzw. 9.1,
welches jeweils ein (zumindest annähernd) ein Zentrum einer Schwenkbewegung des Kollisionsbalkens
4 bei Ansprechen der Sollknickstellen 5.1 bzw. 9.1 darstellt, und dem nächstliegenden
Rad 12 größer als der Abstand b zwischen dem Zentrum 5.11 bzw. 9.11 der Sollknickstelle
5.1 bzw. 9.1 und dem in der Ebene der Schwenkbewegung davon entferntesten Punkt 4.1
des Kollisionsbalkens 4 ist. Auf diese Weise kann bei einer schweren Kollision eines
Hindernisses mit dem Kollisionsbalken 4 in Längsrichtung und dem daraus resultierendem
Ansprechen der Sollknickstellen 5.1 bzw. 9.1 kein Bestandteil des Bahnräumers 1 unter
die Räder 12 geraten und dadurch eine Entgleisung hervorrufen.
[0071] Bei bestimmten Varianten der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass der
Sensor 6 derart mit einem fahrzeugseitig der Sollknickstellen 5.1 bzw. 9.1 liegenden
Teil der Montagehalterung 2 verbunden ist, dass er bei einem Ansprechen der Sollknickstellen
5.1 bzw. 9.1 nicht mit ausgelenkt wird. Hiermit ist es möglich, über den Sensor 6
das Ansprechen der Sollknickstellen 5.1 bzw. 9.1 aufgrund der hierbei auftretenden
weiteren Abstandsvergrößerung (über den Grenzwert hinaus, der sich beim Anliegen des
Arms 5 an der Armhaltestruktur 9 ergibt) zu erfassen und ein drittes Kollisionssignal
auszugeben. Dieses dritte Kollisionssignal kann dann beispielsweise von der Steuereinrichtung
genutzt werden, um weitere Reaktionen auszulösen.
[0072] So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass durch das nach Ansprechen der Fixiermittel
8 generierte zweite Kollisionssignal lediglich eine Betriebsbremsung (gegebenenfalls
mit möglichst hoher Bremsleistung der Betriebsbremse aber noch für die Passagiere
in der Regel problemlos beherrschbarer Verzögerung) ausgelöst werden kann, während
durch das nach Ansprechen der Sollknickstellen 5.1 bzw. 9.1 generierte dritte Kollisionssignal
(ähnlich wie beim Entgleisen) eine Schnellbremsung (gegebenenfalls mit maximaler Bremsleistung
der verfügbaren Bremsanlagen und damit maximal möglicher Verzögerung) ausgelöst wird,
um das Fahrzeug auf schnellstem Wege zum Stillstand zu bringen.
[0073] Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass zusätzlich oder alternativ noch weitere Kollisionssignale
vorgesehen sein können, welche der Sensor 6 bei bestimmten Auslenkungen des Arms 5
generiert und denen jeweils entsprechende Reaktionen der Steuereinrichtung zugeordnet
sind.
[0074] Es sei an dieser Stelle weiterhin angemerkt, dass der Bahnräumer 1 auch nach dem
Ansprechen der Fixiermittel 8, gegebenenfalls auch noch nach dem Ansprechen der Sollknickstellen
5.1 bzw. 9.1 seine Fähigkeit beibehält, das kollidierende Hindernis auf dem Fahrweg
gegebenenfalls beiseite zu räumen bzw. zu verhindern, dass das Hindernis zwischen
die Laufräder 12 und die Schienen gelangt. Gegebenenfalls kann er diese Funktion (sofern
überhaupt) auch erst mit weit fortgeschrittener Deformation der Sollknickstellen 5.1
bzw. 9.1 verlieren. In jedem Fall weist der Bahnräumer 1 diese Räumfunktion im Fall
einer Kollision mit kleineren Hindernissen auf, bei welcher es noch zu keinem Ansprechen
der Fixiermittel 8 kommt.
[0075] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figur 6 ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung 1 beschrieben. Die Erfassungsvorrichtung
1 aus Figur 6 entspricht in ihrer grundsätzlichen Gestaltung und Funktionsweise der
Erfassungsvorrichtung 1 aus den Figuren 1 bis 5, sodass hier lediglich auf die Unterschiede
eingegangen werden soll.
[0076] Ein Unterschied besteht in der Gestaltung der Führungseinrichtung 7, welche die Auslenkung
des Kollisionselements 4 nach dem Ansprechen der Fixiermittel 8 übernimmt. Im vorliegenden
Beispiel ist die Führungseinrichtung 7 als Linearführung in Form einer Ausnehmung
(beispielsweise einer zylindrischen Bohrung) in der Montagehalterung 2 ausgebildet,
in der ein mit dem Kollisionselement 4 fest (insbesondere im wesentlichen starr) verbundener
Führungsbolzen 5 (beispielsweise ein zylindrischer Bolzen) gleitend gelagert ist.
[0077] Ein weiterer Unterschied liegt in der Gestaltung der Fixiermittel 8, welche im vorliegenden
Beispiel als elastische Rastmittel 8 gestaltet sind. Die Rastmittel weisen an einem
elastischen Arm angeordnete Vorsprünge auf, welche jeweils in eine zugehörige Ausnehmung
an dem Kollisionselement 4 eingreifen. Die zur Richtung der Kollisionskraft F geneigten
Kontaktflächen zwischen den Vorsprüngen der Rastmittel 8 und dem Kollisionselement
sowie die Steifigkeit der elastischen Arme der Rastmittel 8 sind so abgestimmt, dass
die Rastmittel wiederum bei Überschreiten der ersten Kollisionskraft ansprechen, indem
sie durch einen entsprechenden Vorschub des Kollisionselements 4 vollständig aus den
Ausnehmungen im Kollisionselement 4 heraus gedrückt werden, wodurch der Formschluss
zwischen den Rastmitteln 8 und dem Kollisionselement 4 gelöst wird und dieses (abgesehen
von der zwischen den Rastmitteln 8 und dem Kollisionselement 4 wirkenden Reibkraft)
im Wesentlichen frei verschieben kann, bis es gegen die Montagehalterung 2 anschlägt.
[0078] Übersteigt die Kollisionskraft F eine zweite Kollisionskraft, so erfolgt auch hier
wiederum eine plastische Deformation der Montagehalterung 2 im Bereich eines Energieverzehrabschnitts
in Form einer Sollknickstelle 9.1 der Montagehalterung 2.
[0079] Auch im vorliegenden Beispiel wird die Auslenkung (hier die Verschiebung) des Kollisionselements
4 wieder über den Sensor 6 erfasst und in Form entsprechender Kollisionssignale an
die Steuereinrichtung des Fahrzeugs übermittelt.
[0080] Die vorliegende Erfindung wurde vorstehend ausschließlich anhand von Beispielen für
Schienenfahrzeuge beschrieben. Es sei hier nochmals erwähnt, dass sie jedoch auch
im Zusammenhang mit beliebigen anderen Fahrzeugen Verwendung finden kann.
1. Erfassungsvorrichtung (1) zum Erfassen einer Kollision eines Fahrzeugs, insbesondere
eines Schienenfahrzeugs, mit einem Kollisionspartner, umfassend
- eine Montagehalterung (2) zum Verbinden der Erfassungsvorrichtung (1) mit dem Fahrzeug,
- mindestens einer Kollisionseinheit (4, 5) und
- mindestens eine Sensoreinrichtung (6), wobei
- die Kollisionseinheit (4, 5) wenigstens ein Kollisionselement (4) zum Kontaktieren
des Kollisionspartners umfasst,
- die Kollisionseinheit (4, 5) mechanisch mit der Montagehalterung (2) verbunden ist,
und
- der mindestens eine Sensor (6) dazu ausgebildet ist, bedingt durch eine Relativbewegung
zwischen der Kollisionseinheit (4, 5) und der Montagehalterung (2) ein Kollisionssignal
zu generieren,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Kollisionseinheit (4, 5) über eine Führungseinrichtung (7) mit der Montagehalterung
(2) verbunden ist, wobei
- die Kollisionseinheit (4, 5) durch mindestens ein Fixiermittel (8) in einer Ausgangsstellung
relativ zu der Montagehalterung (2) gehalten wird und wobei
- das Fixiermittel (8) dazu ausgebildet ist, die Kollisionseinheit (4, 5) im Falle
einer Kollision, bei der eine vorgebbare Kollisionskraft auf das Kollisionselement
(4) überschritten wird, derart freizugeben, dass die Kollisionseinheit (4, 5) geführt
durch die Führungseinrichtung (7) aus der Ausgangsstellung auslenkbar ist.
2. Erfassungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Sensor (6) dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit von einer Auslenkungsrichtung
der Kollisionseinheit (4, 5) aus der Ausgangsstellung ein erstes Kollisionssignal
oder ein von dem ersten Kollisionssignal verschiedenes zweites Kollisionssignal zu
generieren,
und/oder
- der Sensor (6) nach einem kontaktlosen Wirkprinzip arbeitet.
3. Erfassungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kollisionseinheit (4, 5) und die Montagehalterung (2) im Bereich einer Überlappung
ineinander eingreifen und im Bereich der Überlappung mittels des Fixiermittels (8)
miteinander verbunden sind.
4. Erfassungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Kollisionseinheit (4, 5) mindestens einem Arm (5) aufweist, wobei
- der Arm (5) das Kollisionselement (4) über die Führungseinrichtung (7) mit der Montagehalterung
(2) verbindet und
- der Arm (5) durch das Fixiermittel (8) in der Ausgangsstellung relativ zu der Montagehalterung
(2) gehalten wird, wobei
- die Führungseinrichtung (7) insbesondere nach Art einer Gelenkverbindung (7) ausgebildet
ist
und/oder
- der Arm (5) insbesondere ein Profilelement, insbesondere ein Hohlprofilelement,
umfasst.
5. Erfassungsvorrichtung (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Montagehalterung (2) eine dem Arm (5) zugeordnete Armhaltestruktur (9) aufweist,
mit welcher der Arm (5) über die Gelenkverbindung (7) schwenkbar verbunden ist, wobei
- die Armhaltestruktur (9) derart ausgebildet ist, dass sie eine Auslenkbewegung des
Armes (5) aus der Ausgangsstellung, insbesondere in zwei entgegengesetzten Schwenkrichtungen,
begrenzt
und/oder
- die Armhaltestruktur (9) ein Profilelement, insbesondere ein Hohlprofilelement,
umfasst, wobei der Arm (5) insbesondere in dem Profilelement schwenkbar gelagert ist.
6. Erfassungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- zur Reduzierung von im Falle einer Kollision in das Fahrzeug eingeleiteten Lasten
die Kollisionseinheit (4, 5) einen ersten Energieverzehrabschnitt (5.1), insbesondere
eine erste Sollknickstelle (5.1), aufweist und/oder die Montagehalterung (2) einen
zweiten Energieverzehrabschnitt (9.1), insbesondere eine zweite Sollknickstelle (9.1),
aufweist, wobei
- der Energieverzehrabschnitt (5.1, 9.1) insbesondere in Form einer Querschnittsschwächung,
vorzugsweise in Form einer Materialaussparung, ausgebildet ist,
und/oder.
- der erste Energieverzehrabschnitt (5.1) und der zweite Energieverzehrabschnitt (9.1)
insbesondere im Wesentlichen fluchtend nebeneinander, vorzugsweise quer zu einer Längsrichtung
(L) des Fahrzeugs im Wesentlichen fluchtend, angeordnet sind.
7. Erfassungsvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (7) eine Schwenkachse (X) definiert, die quer zu einer Längsrichtung
(L) des Fahrzeugs, insbesondere im Wesentlichen senkrecht zu der Längsrichtung (L)
des Fahrzeugs, verläuft.
8. Erfassungsvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das mindestens eine Fixiermittel (8) ein bolzenförmiges Element, insbesondere ein
Scherstift, ist
und/oder
- das mindestens eine Fixiermittel (8) derart konfiguriert ist, dass es parallel zu
einer Längsrichtung (L) des Fahrzeugs verformbar, insbesondere abscherbar, ist und/oder
- das mindestens eine Fixiermittel (108) nach Art eines elastisch gelagerten Rastelements
ausgebildet ist.
9. Erfassungsvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (6) ein Abstandssensor ist, der vorzugsweise so konfiguriert ist, dass
er sowohl eine Abstandsvergrößerung als auch eine Abstandsverkleinerung zwischen der
Kollisionseinheit (4, 5) und dem Sensor (6) erfassen kann.
10. Erfassungsvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Höhenverstelleinrichtung (10) zur Verstellung einer Position des Kollisionselements
(4) bezüglich der Montagehalterung (9) in einer Höhenrichtung des Fahrzeugs vorgesehen
ist, wobei die Höhenverstelleinrichtung (10) insbesondere ein Zahnplattenpaar (10.1,
10.2) umfasst,
und/oder
- die Kollisionseinheit (4, 5) dazu ausgebildet ist, einen Kollisionspartner, insbesondere
im Falle einer Kollision, bei der die vorgebbare Kollisionskraft auf das Kollisionselement
(4) unterschritten wird, aus einem Fahrweg des Fahrzeugs zu räumen.
11. Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug, mit einer Fahrzeugstruktur (11),
dadurch gekennzeichnet, dass
- an der Fahrzeugstruktur (11) eine Erfassungsvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden
Ansprüche angeordnet ist, wobei
- insbesondere vorgesehen ist, dass die Kollisionseinheit (4, 5) zur Erzeugung unterschiedlicher
Kollisionssignale der Erfassungsvorrichtung (1) für eine erste Kollision mit einem
Element eines befahrenen Fahrwegs, insbesondere einer Schiene des Fahrwegs, und eine
zweite Kollision mit einem Hindernis auf dem Fahrweg derart angeordnet ist, dass die
Kollisionseinheit (4, 5) bei der ersten Kollision und der zweiten Kollision ausgehend
von einer Ausgangsstellung eine Auslenkung in unterschiedliche Auslenkungsrichtungen
erfährt,
und/oder
- insbesondere vorgesehen ist, dass die Erfassungsvorrichtung (1) mit einer Steuereinrichtung
des Fahrzeugs verbunden ist, die in Abhängigkeit von unterschiedlichen Kollisionssignalen
der Erfassungsvorrichtung (1) unterschiedliche Reaktionen des Fahrzeugs, insbesondere
unterschiedliche Bremsvorgänge, auslöst.
12. Fahrzeug nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Erfassungsvorrichtung (1) wenigstens einen Energieverzehrabschnitt (5.1, 9.1),
insbesondere wenigstens eine Sollknickstelle (5.1, 9.1), aufweist, wobei
- der wenigstens eine Energieverzehrabschnitt (5.1, 9.1) ein Zentrum (5.11, 9.11)
einer Schwenkbewegung der Kollisionseinheit (4, 5) definiert, die im Falle einer kollisionsbedingten
plastischen Deformation des wenigstens einen Energieverzehrabschnitts (5.1, 9.1) auftritt,
und wobei
- ein Abstand (a) zwischen dem Zentrum (5.11, 9.11) und einem nächstgelegenen Laufrad
(12) des Fahrzeugs größer als ein Abstand (b) zwischen dem Zentrum (5.11, 9.11) und
einem in einer Ebene der Schwenkbewegung von dem Zentrum (5.11, 9.11) entferntesten
Punkt (4.1) des Kollisionselements (4) ist.
13. Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, bei
dem
- mittels einer Erfassungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüchen 1 bis 10 im Falle
einer Kollision der Kollisionseinheit (4, 5) mit einem Kollisionspartner, bei der
eine vorgebbare Kollisionskraft auf das Kollisionselement (4) überschritten wird,
durch eine Auslenkung der Kollisionseinheit (4, 5) aus der Ausgangsstellung ein Kollisionssignal
generiert wird, das Kollisionssignal in einer Steuereinrichtung des Fahrzeugs verarbeitet
wird und die Steuereinrichtung eine Kollisionsreaktion des Fahrzeugs auslöst, wobei
- die Kollisionsreaktion des Fahrzeugs insbesondere eine Ausgabe einer Kollisionsmeldung
und/oder eines Bremssignals umfasst.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
- durch eine erste Auslenkung der Kollisionseinheit (4, 5) aus der Ausgangsstellung
in einer ersten Auslenkungsrichtung, die im Zuge einer ersten Kollision der Kollisionseinheit
(4, 5) mit einem Element eines befahrenen Fahrwegs, insbesondere einer Schiene des
Fahrwegs, erfolgt, insbesondere zur Entgleisungsdetektion, ein erstes Kollisionssignal
generiert wird und die Steuereinrichtung bei Vorliegen des ersten Kollisionssignals
eine erste Kollisionsreaktion, insbesondere ein Schnellbremssignal, auslöst
und/oder
- durch eine zweite Auslenkung der Kollisionseinheit (4, 5) aus der Ausgangsstellung
in einer zweiten Auslenkungsrichtung, die im Zuge einer zweiten Kollision der Kollisionseinheit
(4, 5) mit einem Hindernis auf einem befahrenen Fahrweg erfolgt, ein zweites Kollisionssignal
generiert wird und die Steuereinrichtung bei Vorliegen des zweiten Kollisionssignals
eine zweite Kollisionsreaktion, insbesondere ein Bremssignal, auslöst.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Kollisionseinheit (4, 5) im Zuge der zweiten Kollision bei Überschreiten einer
vorgebbaren ersten Kollisionskraft auf das Kollisionselement (4) aus der Ausgangsstellung
in der zweiten Auslenkungsrichtung ausgelenkt wird und insbesondere ein Bremssignal
ausgelöst wird, und
- im Zuge der zweiten Kollision bei Überschreiten einer vorgebbaren, die erste Kollisionskraft
überschreitenden zweiten Kollisionskraft auf das Kollisionselement (4), insbesondere
unter einer plastischen Deformation wenigstens eines Energieverzehrabschnitts (5.1,
9.1) der Erfassungsvorrichtung (1), eine dritte Auslenkung der Kollisionseinheit (4,
5) erfolgt, ein drittes Kollisionssignal generiert wird und die Steuereinrichtung
bei Vorliegen des dritten Kollisionssignals eine dritte Kollisionsreaktion, insbesondere
ein Schnellbremssignal, auslöst.