[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von Mauersteinen, die planparallele
Lager- oder Setzflächen sowie wenigstens einen zu den Lager- bzw. Setzflächen hin
offenen Hohlraum aufweisen, zur Herstellung eines Bausteinverbundes, insbesondere
Mauerwerks.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung ein Set zum Erstellen eines Bausteinverbundes, insbesondere
Mauerwerks, aus Mauersteinen, die planparallele Lager- oder Setzflächen sowie wenigstens
einen zu den Lager- bzw. Setzflächen hin offenen Hohlraum aufweisen. Die Erfindung
betrifft außerdem einen Bausteinverbund, insbesondere Mauerwerk, umfassend eine Vielzahl
von Mauersteinen, wobei zueinander gewandte Mauersteinflächen von aufeinander liegenden
Mauersteinen unter Verwendung des genannten Sets miteinander verbunden sind.
[0003] Zum Erstellen von Wänden oder Mauern mit Mauersteinen, die planparallele Lager- oder
Setzflächen haben, wurde bisher fast ausschließlich mit mineralischem Bindemittel
hergestellter Mörtel verwendet. In jüngster Zeit wird aber vermehrt auch der Einsatz
von alternativen Verbindungsmaterialien in Erwägung gezogen, beispielsweise von Klebstoffen
auf organischer Basis.
[0004] Das österreichische Patent
AT 414333 B beschreibt ein Verfahren zum Verbinden von planen Bausteinen zur Bildung eines Bausteinverbundes,
wie beispielsweise von Ziegeln zum Aufbau einer Wand mit Hilfe eines Verbindungsmaterials,
wobei als Verbindungsmaterial ein expandierbares Kunststoffmaterial, insbesondere
PUR-Schaum verwendet wird. Das expandierbare Kunststoffmaterial wird dabei entweder
punktuell, entlang zumindest einer Linie oder flächig aufgebracht.
[0005] Bei einem flächigen Aufbringen des expandierbaren Kunststoffmaterials ist als Nachteil
der hohe Verbrauch des Materials zu erwähnen. Expandierbares Kunststoffmaterial, und
insbesondere Polyurethanschaumkleber, ist im Vergleich zur Verwendung eines herkömmlichen
Mörtels zum Verbinden von Mauersteinen mit wesentlich höheren Kosten verbunden, sodass
man grundsätzlich bestrebt ist, die Menge des Polyurethanschaumklebers so gering wie
möglich zu halten. Bei einem flächigen Auftrag des Polyurethanklebstoffes ist daher
darauf zu achten, dass die Schichtdicke möglichst gering ist. Die Schichtdicke kann
allerdings nicht beliebig verringert werden, da die Verbindungsflächen der Mauersteine
in der Regel nicht vollkommen eben sind. Es ist daher je nach Oberflächenbeschaffenheit
der Mauersteine eine gewisse Mindestschichtdicke zum Ausgleich der Oberflächenunebenheiten
erforderlich.
[0006] Ein punktuelles Aufbringen des Polyurethanklebstoffes oder ein Aufbringen entlang
zumindest einer Linie führt zwar zu einem geringeren Kleberverbrauch, hat aber den
Nachteil, dass nur ein geringer Anteil der zur Verfügung stehenden Verbindungsfläche
für die Klebeverbindung ausgenützt wird, sodass die Stabilität der Klebeverbindung
nicht in jedem Fall optimal ist. Weiters besteht der Nachteil, dass die Mauersteine
meist als Hohlziegel, d.h. mit Hohlkammern ausgeführt sind, sodass in der Regel ohnehin
bereits 30 bis 60 % der Gesamtoberfläche des Mauersteins nicht für die Klebeverbindung
genutzt werden kann. Darüber hinaus ist das durch die im Mauerstein ausgebildeten
Hohlräume definierte Profil von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich, wodurch
ein standardisiertes Aufbringen des Klebers in einem vorgegebenen Linien- oder Punktmuster
dazu führen würde, dass ein nicht unerheblicher Anteil des aufgebrachten Klebers lediglich
in oder über die Hohlräume des Mauersteins gelangt. Bei Mauersteinen mit Hohlräumen
besteht weiters das Problem, dass eine Teilmenge des Klebstoffes, der auf die zwischen
den Hohlräumen angeordneten Stege aufgebracht wurde, beim nachfolgenden Aufdrücken
des oberen Mauersteins seitlich herausgedrückt wird und in die Hohlräume gelangt und
somit nicht für den Klebevorgang genützt werden kann.
[0007] Das Applizieren von Polyurethanklebstoff erfolgt zumeist aus Vorratsdosen, in denen
der Klebstoff unter Druck gehalten ist und aus welchen der Klebstoff bei Betätigung
des Dosenventils austreten kann. Um das Applizieren des Klebstoffes zu vereinfachen,
ist es üblich an das meist als Kippventil ausgebildete Dosenventil als Rohr oder dgl.
ausgebildete Adapter anzubringen oder die Dose mit einem Pistolenapplikator zu verbinden.
[0008] Die Erfindung zielt darauf ab, die Aufbringung eines Klebstoffes auf Setz- bzw. Lagerflächen
eines Mauersteins zu vereinfachen und den Klebstoffverbrauch gering zu halten, ohne
dass die Stabilität der Klebeverbindung beeinträchtigt wird, wobei insbesondere das
Eindringen von Klebstoff in die Hohlräume des Mauersteins vermieden werden soll.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art folgende Schritte vor:
- a) Legen einer ersten Lage von Mauersteinen,
- b) Auflegen eines netzartigen, bevorzugt von Klebstoff freien Flächengebildes auf
die erste Lage von Mauersteinen, sodass zumindest der wenigstens eine Hohlraum vom
netzartigen Flächengebilde abgedeckt ist,
- c) Aufbringen eines Klebstoffes aus einem im fließfähigen Zustand applizierbaren und
danach aushärtenden Kunststoffmaterial, insbesondere Polyurethanklebstoff, auf das
netzartige Flächengebilde,
- d) Legen einer zweiten Lage von Mauersteinen auf die erste Lage von Mauersteinen.
[0010] Aufgrund der Verwendung des den wenigstens einen Hohlraum überbrückenden netzartigen
Flächengebildes wird erfindungsgemäß wirksam verhindert, dass seitlich der Klebeflächen
der jeweils aufeinander liegenden Mauersteine austretender Klebstoff in die Hohlräume
des Mauersteins gelangt. Der seitlich austretende Klebstoff wird vielmehr auf der
Oberfläche des netzartigen Flächengebildes aufgefangen und zu beiden Seiten der Klebefläche
verteilt, sodass punktuelle Klebstoffanhäufungen vermieden werden. In Abhängigkeit
von der zwischen den Klebeflächen jeweils seitlich austretenden Klebstoffmenge kann
die Verteilung des Klebstoffes sogar soweit reichen, dass die Bereiche des netzartigen
Flächengebildes, die sich oberhalb des wenigstens einen Hohlraums befinden, vollständig
mit Klebstoff bedeckt werden, sodass insgesamt eine durchgehende Klebstoffschicht
zwischen zwei jeweils aufeinander liegenden Mauersteinen ausgebildet wird, wodurch
eine sog. Deckelung der Hohlräume entsteht. Die Deckelung der Hohlräume führt dazu,
dass der Luftdurchzug zwischen zwei aufeinander liegenden Mauersteinen verhindert
wird, was das Zirkulieren von Luft in den Hohlräumen (Kamineffekt) verhindert und
die Isolationseigenschaften des Mauerwerks verbessert.
[0011] Unter einem netzartigen Flächengebilde im Sinne der Erfindung wird ein Gebilde aus
einer Vielzahl von in Abstand voneinander angeordneten und einander kreuzenden Fäden
oder Bändchen verstanden. Die einzelnen Fäden oder Bändchen können hierbei nach Art
eines Gewebes angeordnet sein oder es können die einzelnen Fäden oder Bändchen auch
miteinander verschmolzen oder verklebt sein. Weiters ist es auch denkbar, das netzartige
Flächengebilde aus einer Folie herzustellen, wobei durch Ausstanzen eines Rasters
von Löchern unterschiedlicher Form (z.B. Quadraten oder Rechtecken) ein Flächengebilde
aus einer Vielzahl von einander kreuzenden Bändchen verbleibt. Bevorzugt sieht die
Erfindung vor, dass das netzartige Flächengebilde aus Polypropylen oder Polyethylen
besteht oder von einem Papier- oder filzartigen Geflecht gebildet ist.
[0012] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es nicht erforderlich, dass das netzartige
Flächengebilde beim Auflegen auf die erste Lage von Mauersteinen bereits mit einem
Klebstoff versehen ist oder auf eine Klebstofflage aufgelegt wird. Das netzartige
Flächengebilde kann vielmehr unmittelbar auf die erste Lage von Mauersteinen aufgebracht
werden, wobei die Klebeverbindung zwischen den aufeinander liegenden Mauersteinen
ausschließlich aufgrund des im Schritt c) aufgebrachten Klebstoffes hergestellt wird.
Beim Aufbringen des Klebstoffes auf das netzartige Flächengebilde bzw. beim Aufdrücken
der zweiten Lage von Mauersteinen wird der Klebstoff in die Zwischenräume zwischen
den Fäden bzw. Bändchen des netzartigen Gebildes gedrückt, sodass die Klebstoffschicht
eine unmittelbare Verbindung zwischen den Mauersteinen der ersten und den Mauersteinen
der zweiten Lage herstellt. Das netzartige Flächengebilde wird somit in die Unterseite
der Klebstoffschicht eingebettet und bildet innerhalb der Klebstoffschicht eine Diskontinuität.
Damit die durch das netzartige Flächengebilde hervorgerufene Diskontinuität aufgrund
der damit verbundenen Reduzierung der zur Verfügung stehenden Klebefläche nicht zu
einer unzulässigen Schwächung der Klebeverbindung führt, ist es von Vorteil den Durchmesser
der Fäden bzw. Bändchen des netzartigen Flächengebildes zu minimieren. Bevorzugt ist
im Rahmen der Erfindung daher vorgesehen, dass der Durchmesser der Fäden des netzartigen
Flächengebildes kleiner als 200µm, bevorzugt kleiner als 50µm ist.
[0013] Weiters ist bevorzugt, dass die Fäden des netzartigen Flächengebildes einen runden
Querschnitt aufweisen. Dies führt dazu, dass die Fäden des netzartigen Flächengebildes
im Idealfall lediglich unter Ausbildung einer Linienberührung mit der Lage-oder Setzfläche
der ersten Lage von Mauersteinen in Kontakt sind, wodurch die durch das netzartige
Flächengebilde hervorgerufene Reduzierung der Klebefläche weiter optimiert werden
kann.
[0014] Eine weitere Verbesserung sieht vor, dass die Fäden des netzartigen Flächengebildes
aus Filamenten hergestellt sind, wodurch die Durchlässigkeit der Fäden für den Klebstoff
erhöht wird, sodass die Voraussetzung dafür geschaffen wird, dass der Klebstoff auch
auf die der ersten Lage von Mauersteinen zugewandte Seite des netzartigen Flächengebildes
durchdringt.
[0015] Um ein Eindringen von Klebstoff in die Hohlräume des Mauersteins besonders wirksam
zu verhindern, ist bevorzugt vorgesehen, dass das Verhältnis der Maschenweite des
netzartigen Flächengebildes zur Viskosität des Klebstoffes so gewählt wird, dass im
Wesentlichen kein Klebstoff in den wenigstens einen Hohlraum gelangt. Die Maschenweite
des netzartigen Flächengebildes beträgt in diesem Zusammenhang bevorzugt 100µm - 2mm.
Die dynamische Viskosität kann sich, abhängig vom verwendeten Kleber, in einem relativ
breiten Bereich zwischen 0.5 und 10 Pa·s bewegen. Innerhalb der angegebenen Bereiche
erfolgt die Auswahl derart, dass für einen Klebstoff einer Viskosität in der Höhe
des oberen Grenzwerts des angegebenen Bereichs eine größere Maschenweite und insbesondere
eine Maschenweite von 2 mm bevorzugt ist, als bei einer Viskosität des Klebstoffes
in der Höhe des unteren Grenzwerts des angegeben Bereichs. Je höher die Viskosität
des Klebstoffes ist, desto größer kann somit die Maschenweite sein, wobei vermutet
wird, dass die Maschenweite ungefähr linear von der Viskosität des Klebstoffes abhängt.
Beim Aufeinanderlegen von Mauersteinen mit gleichem durch die Anordnung der Hohlräume
definiertem Profil kommen die Hohlräume der Mauersteine übereinander zu liegen, sodass
der beim Aufdrücken der zweiten Lage von Mauersteinen zwischen den Klebeflächen seitlich
heraustretende Klebstoff im Wesentlichen keiner Druckbelastung ausgesetzt ist, welche
ein Hindurchtreten des Klebstoffes durch das netzartige Flächengebilde im Bereich
der Hohlräume bewirken würde. Die Abstimmung des Verhältnisses von Maschenweite zur
Viskosität des Klebstoffes kann somit in einfacher Weise vorgenommen werden, ohne
auf unvorhersehbare Zustände Rücksicht nehmen zu müssen.
[0016] Bevorzugt wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens der Klebstoff in Streifenform
auf das netzartige Flächengebilde aufgebracht. Bevorzugt wird der Klebstoff hierbei
in wenigstens zwei parallel voneinander beabstandeten Streifen aufgebracht. Die Streifen
werden bevorzugt so aufgebracht, dass sie zumindest zum überwiegenden Teil über den
zwischen den Hohlräumen des Mauersteins ausgebildeten Stegen zu liegen kommen. Dadurch
kann der Klebstoffverbrauch deutlich minimiert werden. Alternativ kann der Klebstoff
auch vollflächig auf das netzartige Flächengebilde aufgetragen oder/und verteilt werden,
wodurch sich jedoch ein deutlich höherer Klebstoffverbrauch ergibt.
[0017] Um den Zeitaufwand für das Aufbringen des netzartigen Flächengebildes und dementsprechend
die Erstellung des Mauerwerks möglichst gering zu halten, sieht eine bevorzugte Weiterbildung
vor, dass die Länge des Flächengebildes wenigstens einem Vielfachen der Länge der
einzelnen Mauersteine entspricht. Dadurch kann das Netz auf eine Vielzahl von nebeneinander
liegenden Mauersteinen, insbesondere Ziegel, aufgebracht werden, beispielsweise über
eine Länge von 2 - 5 m.
[0018] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das netzartige Flächengebilde derart zugeschnitten
ist, dass seine Breite im Wesentlichen der Breite der planparallelen Setz- bzw. Lagerfläche
entspricht, sodass lediglich ein einziges Netz über eine entsprechende Länge aufgebracht
werden muss.
[0019] Grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn das Netz über die gesamte Länge der Lage von
Mauersteinen eingesetzt ist. Es sollen somit keine Lücken zwischen zwei in Längsrichtung
aneinander anschließenden Netzen verbleiben.
[0020] Eine besonders stabile Klebeverbindung kann erzielt werden, wenn der Klebstoff aus
einem im fließfähigen Zustand applizierbaren und danach aushärtenden Kunststoffmaterial,
insbesondere Polyurethanklebstoff, besteht. Polyurethanklebstoffe (PUR) sind als Ein-
oder Zweikomponentenklebstoffe erhältlich, welche durch Polykondensation oder Polyaddition
aushärten können. Einkomponenten-PUR-Klebstoffe härten unter Zugabe von Luftfeuchtigkeit
aus. PUR-Kleber umfassen bekannter Weise Diphenylmethandiisocyanat, Toluoldiisocyanat,
Hexamethylendiisocyanat oder dgl. Des Weiteren sind Isomere, Homologe oder Ähnliches
enthalten. Die Vorteile des PUR-Klebers bestehen nicht nur in seiner einfachen Verarbeitbarkeit,
sondern auch in seiner ausgezeichneten Haftbarkeit auf diversen Materialflächen. Ein
weiterer Vorteil ist, dass das Klebermaterial bei der Aufbringung auf eine Oberfläche
eines Mauersteins in die Poren oder Ausnehmungen (damit sind nicht die produktionsspezifischen
Hohlkammern gemeint) des Mauersteins, insbesondere Hohlziegels, eindringen oder diese
zumindest teilweise abdecken kann, wodurch die Wärmeleitung verringert werden kann.
[0021] Bei Mauersteinen im Sinne der Erfindung handelt es sich beispielsweise um Ziegelsteine,
insbesondere Hohlziegel, Leichtbetonsteine oder dergleichen.
[0022] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Set zum Erstellen eines Bausteinverbundes
der eingangs genannten Art, welche einen zwischen den einander zugewandten Lager-
und Setzflächen anbringbaren Klebstoff aus einem im fließfähigen Zustand applizierbaren
und danach aushärtenden Kunststoffmaterial, insbesondere Polyurethanklebstoff, zum
gegenseitigen Festlegen der einzelnen Mauersteine und ein bevorzugt von Klebstoff
freies netzartiges Flächengebilde mit bestimmter Maschenweite, das den wenigstens
einen Hohlraum abdeckend auf eine Lage von Mauersteinen auflegbar ist, umfasst. Zum
Verbinden von zwei Lagen von Mauersteinen sind somit lediglich der Klebstoff und das
netzartige Flächengebilde erforderlich, wobei das Set bevorzugt aus diesen zwei Bestandteilen
besteht und keine weiteren Bestandteile erforderlich sind.
[0023] Das Verhältnis der Maschenweite des netzartigen Flächengebildes zur Viskosität des
Klebstoffes ist bevorzugt wiederum so gewählt, dass im Wesentlichen kein Klebstoff
durch das netzartige Flächengebilde in den wenigstens einen Hohlraum gelangt.
[0024] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Sets wird der Klebstoff bevorzugt in Vorratsbehältern,
insbesondere Dosen bereitgestellt, in denen der Klebstoff unter Druck gehalten ist.
Zur Vereinfachung der Aufbringung des Klebstoffes kann weiters bevorzugt eine mit
dem Dosenventil in Verbindung bringbare Klebstoffverteilungsvorrichtung vorgesehen
sein, mittels welcher der Klebstoff gleichzeitig in wenigstens zwei, vorzugsweise
einer Mehrzahl von insbesondere parallelen Streifen aufbringbar ist.
[0025] Das netzartige Flächengebilde besteht bevorzugt aus einem Material, das langfristig
nicht verrottbar ist, das nicht hygroskopisch ist und das weiters resistent gegen
Insektenfraß ist. Die angegebenen Materialeigenschaften sind insbesondere für die
langfristige Stabilität der Klebeverbindung von Vorteil, da beispielsweise ein Verrotten
oder ein Auffressen durch Insekten zu einem entsprechenden netzförmigen Hohlraum innerhalb
der Kleberschicht bzw. an der Unterseite der Kleberschicht führen würde.
[0026] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Bausteinverbund, insbesondere
Mauerwerk vorgeschlagen, umfassend eine Vielzahl von Mauersteinen, die planparallele
Lager- oder Setzflächen sowie wenigstens einen zu den Lager- bzw. Setzflächen hin
offenen Hohlraum aufweisen, wobei zueinander gewandte Mauersteinflächen von aufeinander
liegenden Mauersteinen unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Sets miteinander verbunden
sind, wobei das netzartige Flächengebilde den Hohlraum abdeckend zwischen der oberen
Lager- bzw. Setzfläche eines Mauersteines und dem Klebstoff angeordnet bzw. in die
Unterseite des Klebstoffes eingebettet ist.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 ein Mauerwerk bestehend
aus einer Vielzahl von Hohlziegeln, Fig. 2 eine Draufsicht auf eine erste Lage von
Hohlziegeln, Fig. 3 eine Ansicht gemäß Fig. 2 mit aufgelegtem Netz, Fig. 4 eine Ansicht
gemäß Fig. 3 mit auf das Netz aufgebrachtem Klebstoff, Fig. 5 eine Querschnittsansicht
einer Anordnung gemäß Fig. 4 nach dem Aufbringen der zweiten Lage von Mauersteinen
und Fig. 6 eine Detailansicht eines Netzes.
[0028] Fig. 1 zeigt schematisch eine Ziegelwand aus Hohlziegeln 1, wobei eine erste Lage
von Hohlziegeln 1 schematisch mit 2 und eine zweite Lage von Hohlziegeln schematisch
mit 3 bezeichnet ist. Zwischen den einzelnen Lagen der Hohlziegel 1 ist jeweils eine
Klebeverbindung 4 unter Verwendung eines netzartigen Flächengebildes und eines Klebstoffes
vorgesehen.
[0029] In der Draufsicht gemäß Fig. 2 ist ersichtlich, dass der Hohloder Lochziegel eine
Vielzahl von Hohlräumen 5 aufweist, zwischen denen Stege 6 ausgebildet sind. Die durch
die Stege 6 zur Verfügung gestellte Fläche kann grundsätzlich als Klebefläche für
den Klebevorgang genützt werden. Klebstoff, der in die Hohlräume 5 gelangt, kann hingegen
für die Klebeverbindung nicht genützt werden.
[0030] In Fig. 3 ist ersichtlich, dass die Setz- bzw. Legefläche des Hohlziegels 1 durch
Auflegen eines Netzes 7 für den Klebevorgang vorbereitet wird. Das Netz 7 erstreckt
sich hierbei über die Hohlräume 5 des Hohlziegels 1 und deckt somit im Wesentlichen
die gesamte Fläche des Hohlziegels ab. Die Breite des Netzes 7 entspricht somit im
Wesentlichen der Breite des Hohlziegels 1. Die Länge des Netzes 7 erstreckt sich bevorzugt
über eine Mehrzahl von aneinander angrenzenden Ziegeln.
[0031] In der Folge wird, wie in Fig. 4 ersichtlich, auf das Netz 7 eine Mehrzahl von parallelen
Streifen 8 eines Klebstoffes aufgebracht, wobei der Klebstoff auf den sich in Längsrichtung
erstreckenden Stegen 6 des Hohlziegelprofils zu liegen kommt.
[0032] In der Querschnittsansicht gemäß Fig. 5 ist der Zustand nach dem Auflegen eines Ziegels
1 der zweiten Lage 3 von Ziegeln auf den Ziegel 1 der ersten Lage 2 von Ziegeln dargestellt.
Es ist ersichtlich, dass der Klebstoff zwischen den einander zugewandten Flächen der
Stege 6 zusammengedrückt und verteilt wird, wobei der Klebstoff auch in Bereiche oberhalb
der Hohlräume 5 des Lochziegels gedrückt wird. Aufgrund des Vorhandenseins des Netzes
7 ergibt sich jedoch auch im Bereich oberhalb der Hohlräume 5 eine durchgehende Kleberschicht,
und es wird insbesondere verhindert, dass Klebstoff in die Hohlräume 5 hineinfällt.
[0033] In Fig. 6 ist das erfindungsgemäß eingesetzte netzartige Flächengebilde 7 näher dargestellt,
und es ist ersichtlich, dass das Netz 7 aus einer Mehrzahl von parallelen Fäden 9
und einer Mehrzahl von senkrecht dazu angeordneten parallelen Fäden 10 besteht. Die
Maschenweite ist hierbei definiert durch die lichte Weite a zwischen den Fäden 9 bzw.
10.
[0034] Obwohl im Rahmen der Erfindung nur ein netzartiges Flächengebilde an der Unterseite
des Klebstoffes erforderlich ist, kann es in gewissen Fällen vorteilhaft sein, ein
netzartiges Flächengebilde zur besseren Verteilung und Vergleichmäßigung der Klebstoffschicht
auch an der Oberseite des Klebstoffes anzuordnen. Der Klebstoff ist dann zwischen
zwei netzartigen Flächengebilden angeordnet.
1. Verfahren zum Verbinden von Mauersteinen, die planparallele Lager- oder Setzflächen
sowie wenigstens einen zu den Lager- bzw. Setzflächen hin offenen Hohlraum aufweisen,
zur Herstellung eines Bausteinverbundes, insbesondere Mauerwerks, umfassend die Schritte
a) Legen einer ersten Lage von Mauersteinen,
b) Auflegen eines netzartigen, bevorzugt von Klebstoff freien Flächengebildes auf
die erste Lage von Mauersteinen, sodass zumindest der wenigstens eine Hohlraum vom
netzartigen Flächengebilde abgedeckt ist,
c) Aufbringen eines Klebstoffes aus einem im fließfähigen Zustand applizierbaren und
danach aushärtenden Kunststoffmaterial, insbesondere Polyurethanklebstoff, auf das
netzartige Flächengebilde,
d) Legen einer zweiten Lage von Mauersteinen auf die erste Lage von Mauersteinen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das netzartige Flächengebilde derart zugeschnitten ist, dass seine Breite im Wesentlichen
der Breite der planparallelen Setz- bzw. Lagerfläche entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das netzartige, bevorzugt von Klebstoff freie Flächengebilde in Schritt b) unmittelbar
auf die erste Lage von Mauersteinen aufgelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Maschenweite des netzartigen Flächengebildes zur Viskosität des
Klebstoffes so gewählt wird, dass im Wesentlichen kein Klebstoff in den wenigstens
einen Hohlraum gelangt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschenweite 100µm - 2mm beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität des Klebstoffes 0,5 - 10 Pa·s beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff in Streifenform aufgebracht wird, insbesondere als wenigstens ein Streifen,
bevorzugt in wenigstens zwei bevorzugt parallelen, voneinander beabstandeten Streifen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff vollflächig auf das netzartige Flächengebilde aufgetragen oder/und
verteilt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das netzartige Flächengebilde aus Polypropylen oder Polyethylen besteht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Fäden des netzartigen Flächengebildes kleiner als 200µm ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fäden des netzartigen Flächengebildes einen runden Querschnitt aufweisen.
12. Set zum Erstellen eines Bausteinverbundes, insbesondere Mauerwerks, aus Mauersteinen,
die planparallele Lager- oder Setzflächen sowie wenigstens einen zu den Lager- bzw.
Setzflächen hin offenen Hohlraum aufweisen, umfassend einen zwischen den einander
zugewandten Lager- und Setzflächen anbringbaren Klebstoff aus einem im fließfähigen
Zustand applizierbaren und danach aushärtenden Kunststoffmaterial, insbesondere Polyurethanklebstoff,
zum gegenseitigen Festlegen der einzelnen Mauersteine und ein bevorzugt von Klebstoff
freies netzartiges Flächengebilde, das den wenigstens einen Hohlraum abdeckend auf
eine Lage von Mauersteinen auflegbar ist.
13. Set nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Maschenweite des netzartigen Flächengebildes zur Viskosität des
Klebstoffes so gewählt wird, dass im Wesentlichen kein Klebstoff durch das netzartige
Flächengebilde in den wenigstens einen Hohlraum gelangt.
14. Set nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschenweite 100µm - 2mm beträgt.
15. Set nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität des Klebstoffes 0,5 - 10 Pa·s beträgt.
16. Set nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff in Dosen bereitgestellt ist, in denen der Klebstoff unter Druck gehalten
ist.
17. Set nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass weiters eine mit dem Dosenventil in Verbindung bringbare Klebstoffverteilungsvorrichtung
vorgesehen ist, mittels welcher der Klebstoff in wenigstens zwei, vorzugsweise einer
Mehrzahl von parallelen Streifen aufbringbar ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das netzartige Flächengebilde aus Polypropylen oder Polyethylen besteht.
19. Set nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Fäden des netzartigen Flächengebildes kleiner als 200µm ist.
20. Set nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Fäden des netzartigen Flächengebildes einen runden Querschnitt aufweisen.
21. Bausteinverbund, insbesondere Mauerwerk, umfassend eine Vielzahl von Mauersteinen,
die planparallele Lager- oder Setzflächen sowie wenigstens einen zu den Lager- bzw.
Setzflächen hin offenen Hohlraum aufweisen, wobei zueinander gewandte Mauersteinflächen
von aufeinanderliegenden Mauersteinen unter Verwendung eines Sets nach einem der Ansprüche
12 bis 20 miteinander verbunden sind, wobei das netzartige Flächengebilde den Hohlraum
abdeckend zwischen der oberen Lager- bzw. Setzfläche eines Mauersteines und dem Klebstoff
angeordnet bzw. in die Unterseite des Klebstoffes eingebettet ist.