[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Tragsystem für eine Schiebetür nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, sowie ein Laufwerk zum Führen eines Türflügels einer Schiebetür nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 9 und ein Verfahren zum Einbau einer Schiebetür.
[0002] Es ist bekannt, Schiebetüren mit einem Dämpfer zu versehen, der die Schließbewegung
vor Erreichen eines Endanschlages abbremst, so dass ein hartes Anschlagen des Türflügels
gegen den Endanschlag vermieden wird. Der Dämpfer nimmt dabei die kinetische Energie
des Türflügels bei der Schließbewegung der Schiebetür auf. Ein derartiger Dämpfer
stellt jedoch nicht sicher, dass der Türflügel exakt in seine Schließstellung gelangt
und dort auch verbleibt. Es könnte vorkommen, dass der Türflügel beim Anprallen gegen
einen Endanschlag von diesem abprallt und wieder zurückfällt. Es sind Dämpfer bekannt,
die zusätzlich mit einer Feder ausgestattet sind, die das Kraftteil des Dämpfers in
der Richtung der Dämpferendstellung hinzieht. In einem solchen Dämpfer, der am Türflügel
oder auch an der Laufschiene befestigt sein kann, wird erreicht, dass durch den Angriff
eines Koppelteils an dem Angreifteil des Dämpfers der Dämpfer ausgelöst wird. Hat
der Türflügel eine hohe Geschwindigkeit, so wird er durch die Dämpfungsfunktion des
Dämpfers abgebremst. Danach überwiegt die Spannkraft der im Dämpfer angeordneten Feder,
so dass diese bewirkt, dass der Türflügel gegen die Dämpfungskraft sanft in seine
Endstellung getrieben wird.
[0003] Bei Schiebetüren stellt sich grundsätzlich das Problem der gegenseitigen Abstimmung
zwischen dem ortsfest mit der Laufschiene verbundenen Elementen und den mit dem Türflügel
verbundenen Elementen. Beim Einbau muss große Sorgfalt aufgewandt werden, um zu erreichen,
dass mit einem Dämpfer die Schließposition des Türflügels exakt eingenommen wird.
[0004] Aus
DE 10 2009 005 441 A1 der Anmelderin ist eine Schiebetür bekannt, bei der der Koppler als parallel zu der
Laufschiene verlaufender Arm ausgebildet ist, der von dem Laufwerk absteht. Ein Dämpferelement
ist oberhalb der Laufbahn des Laufwerkes angeordnet, so dass das Laufwerk mit dem
Dämpferelement durch ein Eingreifen von unten des Kopplers in das Angreifteil zusammenwirkt.
Ferner sind Ausführungen bekannt, bei denen eine Dämpfereinheit mit Einzugsfunktion
seitlich zu der Laufbahn des Kopplers angeordnet ist. Dabei ist zumeist das Angreifteil
seitlich verschwenkt in der Dämpfereinheit angeordnet. Der Koppler greift an einem
vorderen hervorstehenden Teil des Angreifteils an. Dadurch wird das Angreifteil herausgeschwenkt,
so dass der Koppler in dem Angreifteil eingreift und das Angreifteil mit einem vorderen
und einem hinteren Teil den Koppler umgreift. Auf diese Weise können die Dämpfungskräfte
durch den vorderen Teil des Angreifteils und die Federkräfte der Dämpfereinheit durch
den hinteren Teil des Angreifteils auf den Koppler übertragen werden. Bei derartigen
Angreifteilen besteht jedoch das Problem, dass diese in Bezug auf ihre Konstruktion
enge Grenzen gesetzt sind, da nicht nur der Bauraum in der Laufschiene begrenzt ist,
sondern auch ein zu großes Angreifteil die Funktionalität einschränken würde, da der
hintere Teil in der Ausgangsposition der Dämpfereinheit vollkommen weggeschwenkt sein
muss, damit der Koppler zunächst an diesem vorbeigleiten kann.
[0005] Insbesondere bei Altbauten kann es vorkommen, dass die Wände nicht exakt senkrecht
verlaufen oder die Decken nicht exakt horizontal verlaufen. Dadurch kann es vorkommen,
dass die Laufschiene bei der Montage an der Wand oder Decke ebenfalls eine Schräglage
aufweist. Durch das Gewicht der Schiebetür oder durch eine Bodenführung wird die Schiebetür
jedoch in eine senkrechte Position forciert, so dass das Laufwerk gegenüber der Laufschiene
eine verkippte Position einnimmt. Dies kann dazu führen, dass die Funktion des Abdämpfens
bzw. Einziehens des Laufwerks mit Hilfe der Dämpfereinheit beeinträchtigt wird, da
beispielsweise der Koppler nicht ausreichend in das Angreifteil eingreift. Dadurch
wird der Einbau der Schiebetür erschwert.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das aus dem Stand der Technik bekannte
Tragsystem für eine Schiebetür weiterzubilden, so dass der Einbau einer Schiebetür
insbesondere bei aus äußeren Begebenheiten resultierenden ungenauen Einbaubedingungen
vereinfacht wird. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Einbau einer Schiebetür bereitzustellen, das den Einbau der Schiebetür bei aus äußeren
Begebenheiten resultierenden ungenauen Einbaubedingungen vereinfacht.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1, 9 und 13.
[0008] Das Tragsystem für eine Schiebetür nach der vorliegenden Erfindung ist durch den
Anspruch 1 definiert. Die Erfindung sieht ein Tragsystem für eine Schiebetür mit einer
Laufschiene, mit mindestens einem Laufwerk mit einem Laufwerksrahmen, mit einer Dämpfereinheit
mit einem Angreifteil und mit einem Koppler, der mit dem Angreifteil der Dämpfereinheit
rastend zusammengreift, vor. Die Dämpfereinheit und/oder die Koppler weisen ein Verstellsystem
auf, wobei über das Verstellsystem die Position des Kopplers und des Angreifteils
zueinander in zumindest horizontaler Richtung einstellbar ist.
[0009] Bei Einbausituationen des Tragsystems, bei denen beispielsweise aufgrund von schräg
verlaufenden Wänden die Laufschiene gegenüber dem eingehängten Zustand senkrechter
Türen leicht gekippt ist, wird auch die Position des Kopplers und der Dämpfereinheit
beeinflusst. Dies kann dazu führen, dass der Koppler nicht vollständig in das Angreifteil
der Dämpfereinheit eingreift oder während des Verfahrens des Laufwerkes an der Dämpfereinheit
schleift. Durch das Vorsehen des erfindungsgemäßen Verstellsystems kann die Dämpfereinheit
oder der Koppler derart verstellt werden, dass die aufgrund des ungenauen Einbaus
entstehende Fehlposition des Kopplers und des Angreifteils zueinander ausgeglichen
werden kann. Die Position des Kopplers und des Angreifteils ist dafür in einer Richtung
orthogonal zu der Längsrichtung der Laufschiene über das Verstellsystem einstellbar,
so dass Koppler und Angreifteil in diese Richtung aufeinander zu oder voneinander
weg bewegt werden können. Dadurch wird der Einbau einer Schiebetür durch das erfindungsgemäße
Tragsystem deutlich vereinfacht, da eine Abstimmung der Position des Angreifteils
und des Kopplers mit dem erfindungsgemäßen Verstellsystem auch nach dem Einbau erfolgen
kann. Eine Anpassung beispielsweise der Laufschiene während des Einbaus an den durch
den ungenauen Einbau entstehenden Verkippwinkel zwischen dem Türflügel und der Laufschiene
ist durch das erfindungsgemäße Tragsystem nicht notwendig.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Tragsystem kann die Dämpfereinheit an der Laufschiene und
der Koppler an dem Laufwerk angeordnet sein. Umgekehrt kann auch der Koppler an der
Laufschiene und die Dämpfereinheit an dem Laufwerk angeordnet sein.
[0011] Das erfindungsgemäße Verstellsystem kann eine Verstellung des Kopplers und/oder der
Dämpfereinheit vornehmen. Mit anderen Worten: Es kann vorgesehen sein, dass der Koppler
in Bezug auf die Dämpfereinheit verstellt wird, dass die Dämpfereinheit in Bezug auf
den Koppler verstellt wird, oder dass beide Komponenten verstellt werden.
[0012] Die Erfindung sieht dabei vor, dass bei der Einstellung der Position des Kopplers
und des Angreifteils zueinander über das Verstellsystem die Positionsverschiebung
des Kopplers und/oder des Angreifteils zumindest einen Anteil hat, der in horizontaler
Richtung erfolgt. Die Verstellung kann beispielsweise linear in horizontaler Richtung
erfolgen. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass das Verstellsystem eine Verschwenkbewegung
des Kopplers oder des Angreifteils während der Verstellung hervorruft oder eine Verstellung
linear in eine Richtung, die in einem spitzen Winkel zu der Horizontalen verläuft,
bewirkt.
[0013] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Dämpfereinheit über das Verstellsystem
an einer Laufschiene befestigt ist.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass der Koppler über das Verstellsystem an dem Laufwerksrahmen
befestigt ist.
[0015] Dabei kann vorgesehen sein, dass das Verstellsystem aus zwei Teilsystemen besteht,
wobei ein Teilsystem der Dämpfereinheit zugeordnet ist und das andere Teilsystem dem
Koppler.
[0016] Bei einem Ausführungsbeispiel, bei dem der Koppler an dem Laufwerk angeordnet ist,
kann der Koppler an dem hinteren Ende des Laufwerks angeordnet sein. Das hintere Ende
ist dabei das beim Verfahren des Laufwerks in eine Endstellung hintere Ende, wobei
beim Verfahren in die Endstellung die Dämpfereinheit das Laufwerk abbremst. Auf diese
Weise lässt sich ein besonders kompaktes Tragsystem für eine Schiebetür verwirklichen,
da bei dem Zusammenwirken des Laufwerkes mit der Dämpfereinheit sich das Laufwerk
nahezu vollständig im Bereich der Dämpfereinheit befindet.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass das Verstellsystem eine Schraubverbindung zwischen
dem Koppler und dem Laufwerksrahmen aufweist. Das Verstellsystem kann eine oder mehrere
Abstandsplatten aufweisen, die zwischen dem Koppler und dem Laufwerksrahmen anordenbar
sind. Auf diese Weise lässt sich eine Verstellung der Position des Kopplers auf eine
besonders einfache Art und Weise vornehmen, indem durch das Hinzufügen oder Entfernen
von Abstandsplatten die Positionsverstellung des Kopplers vorgenommen wird.
[0018] Über eine Schraubverbindung ist es beispielsweise auch möglich, dass die Position
des Kopplers über ein selbsthemmendes Gewinde der Schraubverbindung verschoben wird,
das in ein Innengewinde des Kopplers eingreift. Dabei ist es notwendig, dass die Schraubverbindung
eine entsprechende Lagerung an dem Laufwerksrahmen aufweist.
[0019] Bei dem Ausführungsbeispiel, bei dem das Verstellsystem an der Dämpfereinheit angeordnet
ist, kann vorgesehen sein, dass das Verstellsystem ein oder mehrere Abstandsplatten
aufweist, die zwischen der Dämpfereinheit und der Laufschiene anordenbar sind.
[0020] Das Verstellsystem kann als ein lineares Verstellsystem oder ein zweidimensionales
Verstellsystem ausgebildet sein. Das zweidimensionale Verstellsystem ermöglicht beispielsweise
eine Verstellung des Kopplers oder des Angreifteils entlang einer Verschwenkbahn.
[0021] Ein Laufwerk nach der vorliegenden Erfindung ist durch den Anspruch 9 definiert.
Das Laufwerk zum Führen eines Türflügels an einer Schiebetür weist ein Laufwerksrahmen
und einen an dem Laufwerksrahmen angeordneten Koppler zum rastenden Zusammengreifen
mit einem Angreifteil einer Dämpfereinheit der Schiebetür auf. Das erfindungsgemäße
Laufwerk ist dadurch gekennzeichnet, dass der Koppler ein Verstellsystem aufweist,
über das der Koppler an dem Laufwerksrahmen befestigt ist, wobei über das Verstellsystem
die Position des Kopplers zu dem Angreifteil in zumindest horizontaler Richtung einstellbar
ist. Das erfindungsgemäße Laufwerk ist insbesondere in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen
Tragsystem verwendbar, kann jedoch auch mit unterschiedlichen Tragsystemen oder Laufschienen
verwendet werden.
[0022] Es kann vorgesehen sein, dass der Koppler an dem hinteren Ende des Laufwerks angeordnet
ist. Das hintere Ende des Laufwerks ist im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Tragsystem näher definiert. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, dass das Verstellsystem eine Schraubverbindung zwischen Koppler und Laufwerksrahmen
aufweist. Es kann ferner vorgesehen sein, dass das Verstellsystem eine oder mehrere
Abstandsplatten aufweist, die zwischen dem Koppler und dem Laufwerksrahmen anordenbar
sind.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage einer Schiebetür ist durch den Anspruch
13 definiert. Es weist folgende Schritte auf: Befestigen einer Laufschiene an einer
Wand oder Decke, Befestigen eines einen Koppler aufweisenden Laufwagens an einer Kante
eines Türflügels der Schiebetür, Befestigen einer ein Angreifteil aufweisenden Dämpfereinheit
in der Laufschiene, Einhängen des Laufwagens in die Laufschiene, Verstellen der Position
des Kopplers und/oder der Dämpfereinheit zueinander in zumindest horizontaler Richtung.
Dabei können die einzelnen Schritte auch in einer anderen Reihenfolge erfolgen. Beispielsweise
kann die das Angreifteil aufweisende Dämpfereinheit vor dem Befestigen der Laufschiene
an der Wand oder Decke in der Laufschiene befestigt werden.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren erleichtert den Einbau einer Schiebetür, indem ein
Verstellen der Position des Kopplers und des Angreifteils zueinander in horizontaler
Richtung ermöglicht wird. Dadurch kann eine ungenaue Lage der Laufschiene nach dem
Befestigen an einer Wand oder Decke ausgeglichen werden, so dass ein zuverlässiges
Zusammenwirken zwischen Laufwagen und Dämpfereinheit gewährleistet wird, indem sichergestellt
ist, dass der Koppler in das Angreifteil der Dämpfereinheit eingreift.
[0025] Die Position des Kopplers und des Angreifteils zueinander kann dabei verstellt werden,
indem der Koppler und/oder die Dämpfereinheit verstellt werden. Die Verstellung kann
dabei über eine lineare Verschiebung oder eine Verschwenkung des Kopplers oder der
Dämpfereinheit erfolgen.
[0026] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Figuren die Erfindung näher
erläutert.
[0027] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Tragstruktur in einer
Stellung, in der die Laufschiene an einer Wand befestigt ist,
- Figuren 2 und 3
- eine schematische Schnittansicht der in Figur 1 dargestellten erfindungsgemäßen Tragstruktur
in einem gegenüber der Vertikalen verkippt befestigten Zustand der Laufschiene, und
- Figur 4
- eine schematische seitliche Ansicht eines erfindungsgemäßen Laufwerks.
[0028] Figuren 1-3 zeigen das erfindungsgemäße Tragsystem 1 für eine Schiebetür 100 in verschiedenen
Einbausituationen schematisch im Schnitt. In Figur 1 ist das Tragsystem 1 an einer
exakt vertikalen Wand 110 befestigt. In den Figuren 2 und 3 ist das Tragsystem 1 jeweils
an einer Wand 110 befestigt, die gegenüber der Vertikalen leicht schräg verläuft,
wie es beispielsweise an älteren Gebäuden häufig der Fall ist.
[0029] Das Tragsystem 1 besteht aus einer im Wesentlichen L-förmig ausgebildeten Laufschiene
3, die an der Wand 110 befestigt ist. Die Laufschiene 3 weist eine Laufbahn 5 zum
Führen eines Laufwerks 7 auf. Das Laufwerk 7 ist an einer oberen Kante 101a eines
Türflügels 101 der Schiebetür 100 befestigt, indem das Laufwerk 7 die obere Kante
101a mit einem Laufwerksrahmen 9 umgreift. Das Laufwerk 7 rollt über eine Laufrolle
8 reibungsarm auf der Laufbahn 5 ab.
[0030] In dem in den Figuren 1-3 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein
Koppler 11 an einem Laufwerksrahmen 9 befestigt.
[0031] Eine Dämpfereinheit 13 ist in der Laufschiene 3 befestigt. Die Dämpfereinheit 13
weist ein Angreifteil 15 auf, wobei der Koppler 11 rastend mit dem Angreifteil 15
zusammengreifen kann. Die Dämpfereinheit 13 dient zum Abbremsen der Bewegung des Türflügels
101 während einer Bewegung in eine Endstellung. Dabei kann die Dämpfereinheit 13 auch
mit einer Einzugsfunktion versehen sein, so dass die Bewegung abgedämpft wird und
beispielsweise über eine Feder der Türflügel 101 in die Endstellung gezogen wird.
Das Angreifteil 15 ist dabei so ausgestaltet, dass der Koppler 11 während des Verfahrens
des Türflügels 101 sowohl einer Druckkraft zum Abdämpfen der Bewegung entgegengewirkt
werden kann, als auch eine Druckkraft auf den Koppler 11 ausgeübt werden kann, um
die Einzugsfunktion zu gewährleisten. Dazu greift das Angreifteil 15 um den Koppler
11. Das Angreifteil 15 kann dabei so ausgestaltet sein, dass der Koppler 11 beim Verfahren
des Türflügels 101 aus der Endstellung heraus das Angreifteil 15 zunächst von dem
Koppler 11 mitgenommen wird und das Angreifteil 15 diesen dann beim Erreichen einer
Ausgangsstellung der Dämpfereinheit 13 freigibt. Beim Verfahren des Türflügels 101
in die Endstellung ist der Koppler 11 zunächst bis zum Erreichen der Ausgangsstellung
der Dämpfereinheit 13 frei verfahrbar und wird dann von dem Angreifteil 15 eingefangen.
[0032] Der Koppler 11 ist über ein Verstellsystem 17 an dem Laufwerksrahmen 9 des Laufwerks
7 befestigt. Dazu weist das Verstellsystem 17 eine Schraubenverbindung 19 und eine
oder mehrere Abstandsplatten 21 auf. In dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine Abstandsplatte 21 eingesetzt, wohingegen in Figur 2 zwei Abstandsplatten
21 eingesetzt sind. Über das Verstellsystem 17 lässt sich die Position des Kopplers
11 und des Angreifteils 15 zueinander zumindest in horizontaler Richtung einstellen.
Die horizontale Richtung ist in den Figuren 1-3 durch einen Doppelpfeil gekennzeichnet.
Wie aus Figur 2 hervorgeht, entsteht aufgrund des ungenauen Einbaus des Tragsystems
1, der durch die Schräglage der Wand 110 hervorgerufen wird, ein Verkippen der Laufschiene
3. Aufgrund der Schwerkraft oder durch eine Bodenführung wird jedoch der Türflügel
101 der Schiebetür 100 in eine vertikale Position forciert. Dadurch wird auch die
Position des Kopplers 11 zu dem Angreifteil 15 verändert, was dazu führen kann, dass
ohne das erfindungsgemäße Verstellsystem ein wirksames Zusammengreifen zwischen Koppler
11 und Angreifteil 15 nicht möglich ist.
[0033] Durch das erfindungsgemäße Verstellsystem 17 kann, wie insbesondere aus den Figuren
2 und 3 hervorgeht, die horizontale Position des Kopplers 11 verändert werden, indem
das Verstellsystem 17 verstellt wird. Dazu wird die Schraubverbindung 19 gelöst und
die Abstandsplatten 21 werden hinzugefügt oder entnommen, bevor die Schraubverbindung
19 wieder festgezogen wird. Durch das Hinzufügen einer Abstandsplatte 21 kann, wie
aus Figur 2 hervorgeht, der Koppler 11 in Richtung der Dämpfereinheit 13 verschoben
werden. Wie aus Figur 3 hervorgeht, kann durch das Entfernen der Abstandsplatten der
Koppler 11 in horizontale Richtung von der Dämpfereinheit 13 wegbewegt werden, um
ein Anstoßen des Kopplers 11 gegen die Dämpfereinheit 13 oder ein Schleifen des Kopplers
11 an einer Dämpfereinheit 13 zu vermeiden.
[0034] Wie aus Figur 2 hervorgeht, kann das Verstellsystem 17 auch an der Dämpfereinheit
13 angeordnet sein, wobei das Verstellsystem 17 die Dämpfereinheit 13 mit der Laufschiene
3 verbindet. Der an der Dämpfereinheit 13 angeordnete Teil des Verstellsystems 17
kann zusätzlich oder alternativ zu dem Teil des Verstellsystems 17 an dem Koppler
11 vorgesehen sein.
[0035] Das Verstellsystem 17 an der Dämpfereinheit 13 ermöglicht eine Verstellung der Dämpfereinheit
13 und somit des Angreifteils 15, so dass eine Einstellung der Position des Kopplers
11 und des Angreifteils 15 zueinander möglich ist. Die Verstellung der Dämpfereinheit
13 erfolgt in einem spitzen Winkel zu der Horizontalen, so dass eine Verstellung mit
einem Anteil in horizontaler Richtung erfolgt. Dadurch ist gewährleistet, dass das
Angreifteil 15 zu dem Koppler 11 hin verstellt wird. Der bei der Verstellung entstehende
Versatz in vertikaler Richtung ist dabei unerheblich, da der Koppler 11 ausreichend
lang ausgestaltet ist, so dass durch den Versatz lediglich die Stelle, an der das
Angreifteil 15 an dem Koppler 11 angreift, in vertikaler Richtung verschoben wird.
[0036] Das Verstellsystem 17, das an der Dämpfereinheit 13 angeordnet ist, weist mehrere
Nutensteine 23 auf, die in eine Nut 25 der Laufschiene 3 eingeführt sind. Die Position
der Dämpfereinheit 13 kann verstellt werden, indem Abstandsplatten 21 zwischen der
Laufschiene 3 und der Dämpfereinheit 13 angeordnet werden.
[0037] Das erfindungsgemäße Verstellsystem 17 kann eine lineare Verstellung des Kopplers
oder des Angreifteils bewirken, wie es in den Figuren 1-3 dargestellt ist, oder eine
Verstellung entlang einer Verschwenkbahn, so dass eine zweidimensionale Verstellung
erfolgt.
[0038] In Figur 4 ist ein erfindungsgemäßes Laufwerk 7, das auch Teil des in den Figuren
1-3 dargestellten erfindungsgemäßen Tragsystems 1 sein kann, in schematischer Seitenansicht
gezeigt.
[0039] Das Laufwerk 7 besteht aus einem Laufwerkrahmen 9, über den das Laufwerk an einer
Oberkante eines Türflügels einer Schiebetür befestigt werden kann. An dem Laufwerkrahmen
9 ist eine Laufrolle 8 befestigt, über die das Laufwerk in eine Laufschiene eingehängt
werden kann.
[0040] An dem in Laufrichtung in eine Endstellung hinteren Ende 7a ist an dem Laufwerksrahmen
9 ein Koppler 11 befestigt. Die Laufrichtung in die Endstellung ist in Figur 4 durch
einen entsprechenden Pfeil dargestellt. Der Koppler 11 ist über ein Verstellsystem
17 mit dem Laufwerksrahmen 9 verbunden. Das Verstellsystem 17 besteht in dem in Figur
4 dargestellten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Laufwerks 7 aus einer
Schraubverbindung 19 und in Figur 4 verdeckt dargestellten Abstandsplatten 21. Durch
ein Lösen der Schraubverbindung 19 können die Abstandsplatten 21 zwischen dem Laufwerksrahmen
9 und dem Koppler 11 angeordnet werden, so dass der Koppler 11 in horizontaler Richtung
verschoben werden kann. Dadurch kann die Position des Kopplers 11 in Bezug auf ein
Angreifteil eines Dämpfers, mit dem der Koppler 11 zusammenwirkt, eingestellt werden.
Eine entsprechende Funktion ist auch in Bezug auf die Figuren 1-3 beschrieben.
[0041] Die Verstelleinrichtung 17 kann auch ohne Abstandsplatten ausgebildet sein. Beispielsweise
kann die Schraubverbindung 19 aus einem in dem Laufwerksrahmen 9 gelagerten Schraubbolzen
bestehen, der in ein Innengewinde in den Koppler 11 eingreift. Durch eine Drehung
des Schraubbolzens kann dann eine horizontale Verschiebung des Kopplers 11 vorgenommen
werden. Das Verstellsystem 17 kann dabei noch eine Führungsvorrichtung für den Koppler
11 aufweisen, um eine zuverlässige Funktion der Verstellung des Kopplers zu gewährleisten.
[0042] Das erfindungsgemäße Tragsystem und das erfindungsgemäße Laufwerk haben den Vorteil,
dass eine Anpassung bei ungenauem Einbau einer Laufschiene bzw. des erfindungsgemäßen
Tragsystems 1 ermöglicht werden kann. Dabei kann die Anpassung der Position des Kopplers
11 zu dem Angreifteil 15 auch nach dem Einhängen des Laufwerks 7 mit dem Türflügel
101 in die Laufschiene 3 erfolgen, so dass ein besonders einfacher Einbau einer Schiebetür
ermöglicht wird. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass die Position des Kopplers
und des Angreifteils zueinander zu einem späteren Zeitpunkt angepasst wird, wenn beispielsweise
durch Verschleißerscheinungen die zuverlässige Funktion des Laufwerks 7 mit der Dämpfereinheit
13 nicht mehr gewährleistet ist.
1. Tragsystem (1) für eine Schiebetür (100) mit einer Laufschiene (3), mit mindestens
einem Laufwerk (7) mit einem Laufwerksrahmen (9), mit einer Dämpfereinheit (13), mit
einem Angreifteil (15) und einem Koppler (11), der mit dem Angreifteil (15) der Dämpfereinheit
(13) rastend zusammengreift,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpfereinheit (13) und/oder der Koppler (11) ein Verstellsystem (17) aufweist,
wobei über das Verstellsystem (17) die Position des Kopplers (11) und des Angreifteils
(15) zueinander in zumindest horizontaler Richtung einstellbar ist.
2. Tragsystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfereinheit (13) über das Verstellsystem (17) an der Laufschiene (3) befestigt
ist.
3. Tragsystem (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Koppler (11) über das Verstellsystem (17) an dem Laufwerksrahmen (9) befestigt
ist.
4. Tragsystem (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Koppler (11) an dem in Richtung der Endstellung hinteren Ende (7a) des Laufwerks
(7) angeordnet ist.
5. Tragsystem (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellsystem (17) eine Schraubverbindung (19) zwischen Koppler (11) und Laufwerksrahmen
(9) aufweist.
6. Tragsystem (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellsystem (17) ein oder mehrere Abstandsplatten (21) aufweist, die zwischen
dem Koppler (11) und dem Laufwerksrahmen (9) anordenbar sind.
7. Tragsystem (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellsystem (17) Abstandsplatten (21) aufweist, die zwischen der Dämpfereinheit
(13) und der Laufschiene (3) anordenbar sind.
8. Tragsystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellsystem (17) ein lineares Verstellsystem oder ein zweidimensionales Verstellsystem
ist.
9. Laufwerk (7) zum Führen eines Türflügels (101) einer Schiebetür (100) mit einem Laufwerksrahmen
(9) und mit einem an dem Laufwerkrahmen (9) angeordneten Koppler (11) zum rastenden
Zusammengreifen mit einem Angreifteil (15) einer Dämpfereinheit (13) der Schiebetür
(100), dadurch gekennzeichnet, dass der Koppler (11) ein Verstellsystem (17) aufweist, über das der Koppler (11) an einem
Laufwerksrahmen (9) befestigt ist, wobei über das Verstellsystem (17) die Position
des Kopplers (11) zu dem Angreifteil (15) in zumindest horizontaler Richtung einstellbar
ist.
10. Laufwerk (7) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Koppler (11) an einem hinteren Ende (7a) des Laufwerks (7) angeordnet ist.
11. Laufwerk (7) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellsystem (17) eine Schraubverbindung (19) zwischen dem Koppler (11) und
dem Laufwerksrahmen (9) aufweist.
12. Laufwerk (7) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellsystem (17) eine oder mehrere Abstandsplatten (21) aufweist, die zwischen
dem Koppler (11) und dem Laufwerksrahmen (9) anordenbar sind.
13. Verfahren zum Einbau einer Schiebetür (100) mit folgenden Schritten:
- Befestigen einer Laufschiene (3) an einer Wand (110) oder Decke,
- Befestigen eines einen Koppler (11) aufweisenden Laufwagens (7) an einer Kante (101a)
eines Türflügels (101) der Schiebetür (100),
- Befestigen einer einen Angreifteil (15) aufweisenden Dämpfereinheit (13) an der
Laufschiene (3),
- Einhängen des Laufwagens (7) in die Laufschiene (3),
- Verstellen der Position des Kopplers (11) und des Angreifteils (15) zueinander in
zumindest horizontaler Richtung.