[0001] Die Erfindung betrifft einen Fensterrahmen aus faserverstärktem Kunststoff.
[0002] Aus der
DE 10 2006 007 994 ist eine Rahmenbaugruppe bekannt, bei der ein mindestens eine Glasscheibe umfassendes
Flächentragelement vorgesehen ist, welches von einem Kunststoff-Profilrahmen mit Armierungskomponenten
stirnseitig umlaufen wird. Ein Aufnahmeabschnitt der Rahmen-Baugruppe dient zur Aufnahme
eines umlaufenden Randabschnitts des Flächentragelements. In dem Aufnahmeabschnitt
ist mindestens eine Klebefuge zur Aufnahme einer Klebstoffraupe zur stoffschlüssigen
Verbindung des Flächentragelements mit dem Profilrahmen ausgebildet. Die Klebefuge
ist einerseits begrenzt von mindestens einer Begrenzungswand des Aufnahmeabschnitts
und andererseits vom Flächentragelement. Die Begrenzungswand ist aus faserverstärktem
Kunststoff ausgebildet. Profilkomponenten des Profilrahmens aus faserverstärktem Kunststoff
stellen die ausschließlichen Armierungskomponenten des Profilrahmens dar.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Stand der Technik weiterzuentwickeln.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Fensterrahmen aus faserverstärktem
Kunststoff, mit einem Blendrahmen und einem, eine Glasscheibe umfassenden Flügelrahmen,
wobei an der Außenseite dem Blendrahmen und dem Flügelrahmen jeweils eine Vorsatzschale
vorgelagert sind, bei dem der Flügelrahmen die Glasscheibe lediglich an den Stirnseiten
und den Innenseiten umfasst und die Glasscheibe an ihrer Aussensseite von der Vorsatzschale
des Flügelrahmens gehalten wird, dass der die Stirnseite der Glasscheibe umfassende
Teil des Flügelrahmens eine Hohlkammer aufweist, welche mit einem thermisch isolierenden
Material gefüllt ist und bei dem der die Innenseite der Glasscheibe umfassende Teil
des Flügelrahmens zumindest einen Hohlraum aufweist, der mit einer Armierungskomponente
versehen ist.
[0005] Der erfindungsgemäße Fensterrahmen weist ausgezeichnete thermische Eigenschaften
und eine hohe Stabilität auf. Die Kombination von faserverstärktem Kunststoff und
Armierungskomponente widersteht langfristig den unterschiedlichsten Belastungen wie
Glaslasten, Winddruck etc. Sie ist darüber hinaus auch unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen.
[0006] Darüber hinaus sind damit eine optisch ansprechende Bündigkeit zwischen Rahmen und
Glas und damit bündige Fassaden herstellbar.
[0007] Vorteilhaft ist es, wenn als faserverstärkter Kunststoff Polyvinylchlorid mit Glasfasern
vorgesehen ist.
[0008] Günstig ist es, wenn die Armierungskomponente aus einem an einen Teil der Form des
Hohlraumes angepassten Stahlprofil besteht.
[0009] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Vorsatzschalen zumindest
einen, vom Rand der Vorsatzschale beabstandeten Fortsatz auf, der in eine elastische
Ausnehmung des Blend-oder Flügelrahmens ragt, sodass eine kraftschlüssige Verbindung
zwischen der Vorsatzschale und dem Blend-oder Flügelrahmen gegeben ist.
[0010] Die Erfindung wird anhand einer Figur näher erläutert, welche eine beispielhafte
Ausführung des erfindungsgemäßen Rahmens zeigt:
[0011] Die Darstellung zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Fensterrahmen.
Dieser weist einen in das Mauerwerk eingefügten Blendrahmen 1 und einen, eine Glasscheibe
5 tragenden Flügelrahmen 2 auf. Blend - und Flügelrahmen 1, 2 sind jeweils aus faserverstärkten
Kunststoffprofilen aufgebaut.
[0012] An der Außenseite ist dem Blend - bzw. Flügelrahmen 1,2 jeweils eine Vorsatzschale
3, 4 vorgelagert.
[0013] Der erfindungsgemäße Flügelrahmen 2 umfasst die Glasscheibe lediglich an den Stirnseiten
und den Innenseiten, an ihrer Aussensseite wird die Glasscheibe von der Vorsatzschale
des Flügelrahmens 3 gehalten. Darüber hinaus sind die Stirnseiten der Glasscheibe
5 mit dem Flügelrahmen 2 verklebt.
[0014] Durch die lediglich 2-seitige Umfassung der Glasscheibe durch den Rahmen ist eine
optisch ansprechende Bündigkeit zwischen Rahmen und Glas gegeben.
[0015] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Vorsatzschalen 3,4
zumindest einen, vom Rand der Vorsatzschale 3,4 beabstandeten Fortsatz auf, der in
eine elastische Ausnehmung des Blend-oder Flügelrahmens 1,2 ragt, sodass eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen der Vorsatzschale 3,4 und dem Blend-oder Flügelrahmen 1,2 gegeben
ist.
[0016] Die erfindungsgemäße Vorsatzschale kann für unterschiedliche Rahmenprofile eingesetzt
werden.
[0017] Als Glasscheibe 5 werden üblicherweise Verbundglasscheiben mit zwei oder drei Glasscheiben
vorgesehen.
[0018] Erfindungsgemäß weist der die Stirnseite der Glasscheibe umfassende Teil des Flügelrahmens
2 eine Hohlkammer 6 auf, welche mit einem thermisch isolierenden Material gefüllt
ist.
[0019] Dazu eignet sich insbesondere ein Kunststoff-Treibmittelgemisch auf Polyurethanbasis
oder eine ähnlich gut isolierende und verarbeitbare Masse.
[0020] Es ist dabei insbesondere denkbar, den Schaum mit entsprechenden Hilfsmitteln in
die Kammer einzubringen und dort aushärten zu lassen.
[0021] Der die Innenseite der Glasscheibe umfassende Teil des Flügelrahmens weist einen
Hohlraum 7 auf, der mit einer Armierungskomponente 8 versehen ist. Diese ist aus Stabilitätsgründen
vorzugsweise aus Stahl.
[0022] Die in diesem Fall nachteilige gute Wärmeleitfähigkeit des Stahl wird durch die erfindungsgemäße
Anordnung der Armierungskomponente 8 an der Innenseite des Flügelrahmens ausgeglichen.
[0023] Durch diese Anordnung wird überdies ein Verziehen des Rahmens, d.h. eine Verwindung
oder Biegung aufgrund unterschiedlicher thermischer Ausdehnung der Komponenten bei
Temperaturschwankungen vermieden.
[0024] Das vorliegende Ausführungsbeispiel betrifft den Aufbau eines Flügelrahmens, es ist
aber auch denkbar einen Blendrahmen so zu gestalten, dass er eine Hohlkammer aufweist,
welche mit einem thermisch isolierenden Material gefüllt ist und dass zumindest einen
Hohlraum mit einer Armierungskomponente versehen ist.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1 Blendrahmen
- 2 Flügelrahmen
- 3 Vorsatzschale des Blendrahmens
- 4 Vorsatzschale des Flügelrahmens
- 5 Glasscheibe
- 6 Hohlkammer
- 7 Hohlraum
- 8 Armierungskomponente
1. Fensterrahmen aus faserverstärktem Kunststoff, mit einem Blendrahmen und einem, eine
Glasscheibe umfassenden Flügelrahmen, wobei an der Außenseite dem Blendrahmen und
dem Flügelrahmen jeweils eine Vorsatzschale vorgelagert sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelrahmen (2) die Glasscheibe (5)lediglich an den Stirnseiten und den Innenseiten
umfasst und die Glasscheibe (5) an ihrer Aussensseite von der Vorsatzschale (4) des
Flügelrahmens (2) gehalten wird, dass der die Stirnseite der Glasscheibe umfassende
Teil des Flügelrahmens (2) eine Hohlkammer (6) aufweist, welche mit einem thermisch
isolierenden Material gefüllt ist und dass der die Innenseite der Glasscheibe (5)
umfassende Teil des Flügelrahmens (2)zumindest einen Hohlraum (7) aufweist, der mit
einer Armierungskomponente (8) versehen ist.
2. Fensterrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als faserverstärkter Kunststoff Polyvinylchlorid mit Glasfasern vorgesehen ist.
3. Fensterrahmen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierungskomponente (8) aus einem an einen Teil der Form des Hohlraumes angepassten
Stahlprofil besteht.
4. Fensterrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsatzschalen (3,4) zumindest einen, vom Rand der Vorsatzschale (3,4) beabstandeten
Fortsatz aufweisen, der in eine elastische Ausnehmung des Blend-oder Flügelrahmens
(1,2) ragt, sodass eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Vorsatzschale (3,4)
und dem Blend-oder Flügelrahmen (1,2) gegeben ist.
5. Fensterrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Blendrahmen (1) ebenfalls eine Hohlkammer aufweist, welche mit einem thermisch
isolierenden Material gefüllt ist und dass zumindest einen Hohlraum vorgesehen ist,
der mit einer Armierungskomponente versehen ist und dass die Hohlkammer näher zur
Außenseite des Blendrahmens und der Hohlraum näher zur Innenseite des Blendrahmens
angeordnet ist.