[0001] Die Erfindung betrifft einen Trockentransformator für mobile Anwendungen, umfassend
einen Transformatorkern und wenigstens ein radial inneres erstes und ein radial äußeres
zweites um eine gemeinsame Wickelachse gewickeltes und von dem Transformatorkern durchgriffenes
hohlzylindrisches Wicklungssegment, welche ineinander verschachtelt und radial voneinander
beabstandet sind, so dass dazwischen ein hohlzylindrischer Kühlkanal ausgeprägt ist,
wobei zur Beabstandung Abstandselemente vorgesehen sind, welche derart angeordnet
sind, dass der Kühlkanal in axialer Richtung von einem Kühlmittel durchströmbar ist.
[0002] Es ist allgemein bekannt, dass für die Übertragung von elektrischer Energie entsprechende
leitungsgebundene Versorgungsnetze zur Verfügung stehen. Je nach zu übertragender
elektrischer Leistung weisen diese eine Nennspannung von beispielsweise 380kV, 110kV
oder auch 10kV auf, wobei typischerweise eine Netzfrequenz von 50 beziehungsweise
60Hz zum Einsatz kommt. Ein Versorgungsnetz für die Versorgung stationärer Verbraucher
ist typischerweise 3-phasig aufgebaut, es steht also ein System mit drei Versorgungsleitungen
zur Verfügen, bei denen im symmetrischen Zustand Strom und Spannung bei einer Phasenverschiebung
von jeweils 120° zueinander betragsmäßig gleich sind.
[0003] Energieversorgungssysteme für mobile Verbraucher, wie beispielsweise Eisenbahnen
oder Straßenbahnen sind typischerweise einphasig aufgebaut, d.h. die Versorgung erfolgt
über eine einzelne Versorgungsleitung wobei die Rückleitung dann über die metallische
Schiene erfolgt. Bei Oberleitungsbussen sind aufgrund der nicht vorhandenen und als
Rückleiter benutzbaren Schiene in der Regel zwei Versorgungsleitungen vorgesehen.
Üblicherweise beträgt die Netzfrequenz bei derartigen Anwendungen zumindest in Europa
16 2/3 Hertz, in einigen Fällen wie S-Bahnen kommt auch vereinzelt Gleichspannung
zur Anwendung.
[0004] Zur Transformation der typischen Wechselversorgungsspannung von 10kV bis 15kV sind
mobile Transformatoren vorgesehen, welche dann beispielsweise in den Unterflurbereich
eines Personenzuges integriert werden.
[0005] Diese haben aufgrund der Unterfluranordnung nur einen insbesondere bezüglich der
Höhe sehr begrenzten Raum zur Verfügung und sind zumeist als Öltransformatoren ausgeführt.
Das Öl dient hierbei einerseits als Kühlmittel zur Abführung der im Betrieb entstehenden
Verlustwärme als auch als Isolationsmittel, durch welches geringere Isolationsabstände
und damit eine kompakte Bauform realisiert werden können.
[0006] Nachteilig hierbei ist jedoch, dass ein derartiger Transformator aus mechanischen
Gründen zumeist nur stehend angeordnet werden kann, was aber dem flachen Platzangebot
im Unterflurbereich entgegensteht. Zudem ist aus Sicherheitsgründen Öl als brennbares
Medium in einem Verkehrsmittel wenn möglich zu vermeiden. In diesem Fall entfällt
insbesondere die Kühlwirkung des Öls.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen möglichst
flexibel anzuordnenden Trockentransformator für mobile Anwendungen anzugeben.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Trockentransformator der eingangs genannten
Art. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandselemente längs des radialen
Umfangs des Kühlkanals über dessen axiale Länge derart ausgeprägt und angeordnet sind,
dass das anteilige Gewicht des liegenden Transformators an wenigstens einer Auflagefläche
des wenigstens einen zweiten Wicklungssegmentes abtragbar ist, ohne dass eine Deformation
des Kühl- beziehungsweise des durch diesen gebildeten Streukanals erfolgt.
[0009] Durch den Wegfall des Öls als Kühlmittel, welches die im Betrieb entstehende Verlustwärme
beispielsweise zu einem Wärmetauscher abführt, ist ein alternatives Kühlsystem vorzusehen,
welches ohne Öl sondern vorzugsweise mit Luft arbeitet. Aufgrund der geringeren Wärmekapazität
von Luft ist daher erfindungsgemäß eine deutlich vergrößerte Kontaktfläche der Transformatorwicklung
zum Kühlmedium vorgesehen. Fernerhin ist ein erhöhter Kühlmitteldurchsatz, beispielsweise
mittels eines Gebläses, von Vorteil.
[0010] Dies wird insbesondere durch die Kühlkanäle erreicht, welche zwischen den ineinander
verschachtelten hohlzylindrischen Wicklungssegmenten vorgesehen sind. Diese dienen
einerseits der Beeinflussung der Kurzschlussimpedanz des erfindungsgemäßen Trockentransformators,
sind also auch als Streukanal anzusehen, insofern sie zwischen zwei galvanisch getrennten
Wicklungssegmenten angeordnet sind. Andererseits dienen die diese der Kühlung der
Transformatorwicklung von innen. Erfindungsgemäß ist es nämlich vorgesehen ein Kühlmittel,
insbesondere Luft, forciert durch diese Kühlkanäle strömen zu lassen. Luft bietet
den Vorteil, dass die erwärmte Luft ohne zusätzlichen Wärmetauscher direkt an die
Umgebung abgegeben werden kann. Erfindungsgemäß sind zur Erhöhung der Kühlfläche optional
auch weitere Kühlkanäle vorgesehen, beispielsweise zwischen mehreren in Reihe geschalteten
Wicklungssegmenten, welche eine Unter- oder Oberspannungswicklung bilden. Hierdurch
wird jedoch der benötigte Raumbedarf des erfindungsgemäßen Trockentransformators gegenüber
einem vergleichbaren Öltransformator erhöht.
[0011] Deshalb ist es erfindungsgemäß vorgesehen, den Transformator liegend anzuordnen,
so dass die Wickelachse der Wicklungen also in einer waagerechten Ebene verläuft.
Hierdurch wird eine besonders flache und eher flächigere Bauweise des Transformators
erreicht, welche dem zur Verfügung stehenden flachen aber eher großflächigen Raumangebot
im Unterflurbereich entgegenkommt.
[0012] Die Beabstandung der hohlzylindrischen Wicklungssegmente ist durch Abstandselemente
aus isolierendem Material vorgesehen, durch welche eine Abstützung in zumindest überwiegend
radialer Richtung zur Wickelachse gegeben ist. Die Aufstellung eines derartigen Trockentransformators
nach dem Stand der Technik ist senkrecht. Dies hat zum einen kühltechnische Gründe,
nämlich dass dann sich längs der Wickelachse erstreckende Kühlkanäle dann durch natürliche
Kühlung betreibbar sind, indem Umgebungsluft von unten nach oben durch die Kühlkanäle
strömt. Dies ist zum anderen aber auch mechanisch bedingt. Bei senkrechter Anordnung
steht der Transformator nämlich auf der Unterseite seines Transformatorkernes, womit
sein gesamtes Gewicht, beispielsweise 500kg bis 1000kg, direkt über die Auflagefläche
des Transformatorkerns auf die Standfläche abgetragen werden kann. Die auf den Schenkeln
des Transformatorkerns angeordneten Wicklungen sind somit stehend ausgerichtet und
damit überwiegend Gewichtskräften in Richtung der Wickelachse ausgesetzt. Eine Kraftbeanspruchung
in der Wicklung einer Richtung radial zur Wickelachse erfolgt in einer stehenden Ausrichtung
des Transformators nicht.
[0013] Aufgrund der typischerweise nicht vorhandenen beziehungsweise nur unwesentlichen
Kraftbeanspruchung in radialer Richtung sind die Abstützelemente der Kühlkanäle eines
Trockentransformators des Standes der Technik auch entsprechend nicht für eine derartige
radiale Kraftbeanspruchung ausgelegt. Dennoch ist es erfindungsgemäß vorgesehen, den
Trockentransformator liegend auf entsprechenden Auflageflächen seiner Wicklungen anordenbar
oder zumindest lagerbar zu machen. Selbst wenn ein Trockentransformator im Unterflurbereich
überwiegend an den Seiten seines Transformatorkerns befestigt ist, so dass eigentlich
dessen Gewicht nicht über die Wicklungen abzutragen wäre, so ist dessen Transformatorkern
aber mit einer Länge von beispielsweise 2m so lang, dass schwerkraftbedingt eine Durchbiegung
desselben erfolgt. Somit ist selbst in diesem Fall die Wicklung erfindungsgemäß zur
Aufnahme von erhöhten radial wirkenden Kräften zu ertüchtigen, um einem Durchbiegen
entgegen zu wirken.
[0014] Um die erfindungsgemäße liegende Anordnung des Trockentransformators auf entsprechenden
Auflageflächen der Außenflächen der Wicklungen zu realisieren, sind die jeweiligen
Wicklungen entsprechend auch zur Aufnahme radialer Kraftbeanspruchungen zu ertüchtigen.
Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen die Anordnung von Abstandselementen in für eine
bestimmte liegende Anordnungsposition des Transformators kritischen Bereichen entsprechend
zu verdichten, so dass die maximale Druckbeanspruchung pro Grundfläche eines Abstandselementes
auch bei liegender Position des Trockentransformators nicht überschritten wird. Alternativ
zu einem Isolierwerkstoff, wie beispielsweise einem glasfaserverstärktem Verbundwerkstoff
oder Pressspan, ist je nach Spannungsverhältnissen über dem Kühlkanal auch die Verwendung
eines Metalls für ein Abstandselement denkbar, beispielsweise ein massives Aluminiumprofil,
insofern der Kühlkanal zwischen mehreren Segmenten einer Unterspannungswicklung von
beispielsweise 400V befindlich ist. In diesem Fall ist aufgrund der geringen Spannungsbeanspruchung
keine Isolationsfähigkeit des Abstandselementes gefordert, diese wird vielmehr bereits
von der üblichen Isolation des Wickelleiters übernommen. Eine typische Baugröße eines
erfindungsgemäßen Transformators mit einem Zweischenkelkern weist beispielsweise eine
Länge von, 1,5m ― 2,5m, eine Höhe von 0,75m und eine Breite von 1,5m auf.
[0015] Der erfindungsgemäße Trockentransformator vermeidet in vorteilhafter Weise die Verwendung
von Öl und verfügt dennoch über entsprechende Kühlmöglichkeiten. Fernerhin ist er
durch seine liegende Anordnung in Flachbauweise ausgeführt, so dass er einfach in
den Unterflurbereich einer Lokomotive beziehungsweise eines Waggons integrierbar ist.
Durch eine selektive Verstärkung beziehungsweise Verdichtung der Abstandselemente
in den Kühlkanälen ist für eine liegende Position des Transformators eine entsprechende
Stabilisierung der Wicklung(en) erfolgt, um das gesamte Gewicht des Transformators
nach unten abzutragen.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Trockentransformators
weist das wenigstens eine zweite Wicklungssegment genau eine jeweilige Vorzugsauflagefläche
auf, über ausschließlich welche das anteilige Gewicht des liegenden Transformators
abtragbar ist, ohne dass eine Deformation der Kühlkanäle erfolgt. Der Trockentransformator
weist dann eine bestimmte liegende Vorzugsposition auf. Somit sind die Abstandselemente
lediglich für die Vorzugsposition zu verstärken oder zu verdichten, so dass der Aufwand
für die Verstärkung auf ein Minimum reduziert ist.
[0017] Entsprechend einer weiteren Erfindungsvariante sind daher die Abstandselemente in
radialer Richtung zur jeweiligen Auflagefläche verdichtet angeordnet, so dass sich
in den entsprechenden Bereichen des Kühlkanals eine erhöhte radiale Druckbeanspruchbarkeit
ergibt. Es besteht grundsätzlich bei gegebenem Material der Abstandselemente die Möglichkeit,
diese in den entsprechenden Bereichen entweder in einem geringeren Abstand zueinander,
also verdichtet, anzuordnen, oder aber auch, die Breite beziehungsweise Kontaktflächen
der Abstandselemente entsprechend zu erhöhen.
[0018] Einer weiteren Ausführungsform der Erfindung folgend sind die Abstandselemente leisten-
oder kanalähnlich ausgeprägt und erstrecken sich vorzugsweise längs der Wickelachse.
Hierdurch wird der hohlzylindrische Kühlkanal in mehrere strömungstechnisch günstig
in axialer Richtung verlaufende Kühlkanäle unterteilt. Die Kühlwirkung wird damit
in vorteilhafter Weise verbessert und homogenisiert.
[0019] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Abstandselemente
als punktuelle Stützelemente ausgeprägt. Dies bietet zum einen fertigungstechnische
Vorteile, wobei beispielsweise bei entsprechend diagonal zur axialen Richtung versetzter
Anordnung der punktuellen Stützelemente ebenfalls eine verbesserte Kühlwirkung erzielt
wird. Ein punktuelles Stützelement weist beispielsweise einen kreisrunden Grundriss
auf, beispielsweise mit einem Durchmesser von 4cm, und eine Höhe von ebenfalls 4cm,
je nach gewünschter Ausprägung des Streu- beziehungsweise des Kühlkanals.
[0020] Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Trockentransformators ist
ein jeweiliges hohlzylindrisches drittes zwischen dem jeweiligen ersten und zweiten
Wicklungssegmenten verschachteltes Wicklungssegment vorgesehen, wobei zwischen den
jeweiligen Wicklungssegmenten jeweils ein Kühlkanal vorgesehen ist. Vorzugsweise ist
das wenigstens eine radial innere erste und das wenigstens eine radial äußere zweite
Wicklungssegment für Unterspannung vorgesehen und das wenigstens eine radial mittlere
dritte Wicklungssegment für Oberspannung. Durch die atypische Anordnung der Oberspannungswicklung,
also beispielsweise mit einer Nennspannung von 15kV, zwischen zwei Unterspannungswicklungen,
beispielsweise mit einer Nennspannung von 0,4kV, wird die Kurzschlussimpedanz des
Transformators in vorteilhafter Weise erhöht, was dann im Fehlerfall zu reduzierten
Kurzschlussströmen führt. Die radial innere Wicklung ist beispielsweise für die Versorgung
einer Zugheizung vorgesehen, während die radial äußere Wicklung dann für die Versorgung
des Antriebs vorgesehen ist.
[0021] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Transformatorkern
genau zwei Schenkel auf um welche jeweils wenigstens ein erstes und ein zweites Wicklungssegment
angeordnet sind. Die Zweischenkelausführung ist insbesondere unter Berücksichtigung
der Einphasigkeit eines Bahnstromversorgungsnetzes von Vorteil. Die Aufteilung der
jeweiligen Unter- und Oberspannungswicklungen auf die beiden Schenkel führt zu einer
erhöhten Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumangebotes und damit zu einer möglichst
kompakten Bauweise des erfindungsgemäßen Transformators.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante des Trockentransformator ist dieser
in einem ihn umschließenden Gehäuse angeordnet, welches eine Einlassöffnung und eine
Auslassöffnung aufweist, wobei innerhalb des Gehäuses Luftleitbleche vorgesehen sind,
welche derart angeordnet sind, dass durch die Einlassöffnung eintretendes Kühlmittel
längs jeweiliger verschachtelter Wicklungssegmente serpentinenähnlich durch das Gehäuse
beziehungsweise die Kühlkanäle oder in ihnen gebildeten Streukanälen zur Auslassöffnung
geführt ist. Das Gehäuse bietet einerseits einen mechanischen Schutz des Transformators,
was insbesondere bei der Anordnung im Unterflurbereich von Vorteil ist. Die Führung
der Kühlluft längs durch Luftleitbleche festgelegter Kanäle vorzugsweise durch die
Kühl- beziehungsweise Streukanäle verbessert die Kühlwirkung. Durch die serpentinenähnliche
Führung der Kühlluft längs jeweiliger Wicklungssegmente ist insbesondere für die Variante
mit zwei verschachtelten Wicklungssegmenten erreicht, dass Ein- und Auslassöffnung
auf derselben Seite des Transformatorgehäuses sind. Dies erleichtert den wartungsbedingten
Einbeziehungsweise Ausbau eines derartigen Transformators. Vorzugsweise ist ein Gebläse
vorgesehen, um Kühlluft durch die Wicklungssegmente zu pressen.
[0023] In einer weiteren Erfindungsvariante sind das Gehäuse und darin verwendete Haltekonstruktionen
wie beispielsweise die Pressbalken für den Transformatorkern in Leichtbauweise gefertigt,
beispielsweise aus Aluminium. Das Gewicht des Transformators wird dadurch in vorteilhafter
Weise reduziert, was insbesondere aufgrund des vorgesehenen mobilen Einsatzes des
Transformators beispielsweise in Schienenfahrzeugen von Vorteil ist.
[0024] Vorteilhafterweise sind vibrationsdämpfende und an die Form der jeweiligen Auflageflächen
angepasste Abstützelemente vorgesehen sind, durch welche der Trockentransformator
an den Auflageflächen abgestützt und/oder fixiert ist. Durch die Anpassung der beispielsweise
keilähnlichen und beispielsweise aus einem Hartgummi bestehenden Abstützelemente auf
die äußere Form der jeweiligen Auflageflächen ist eine homogene Druckbelastung der
Auflageflächen gewährleistet. Aufgrund der virbrationsdämpfenden Eigenschaften der
Abstützelemente sind sowohl die Eigenschwingung des Transformators im Betrieb, beispielsweise
16 2/3 Hz, als auch Stoßeinwirkungen durch die Bewegung beispielsweise einer Lokomotive,
in welcher der Transformator integriert ist, gedämpft.
[0025] Einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trockentransformators folgend
sind ineinander verschachtelte Wicklungssegmente miteinander vergossen. Dies erhöht
die mechanische Stabilität des elektrischen Teils der Wicklung und steigert in vorteilhafter
Weise die jeweilige Druckbeanspruchbarkeit. Ein Verguss beziehungsweise eine Verfestigung
der Wicklung erfolgt beispielsweise mittels eines Epoxydharzes. Gegebenenfalls ist
auch ein bandähnliches Prepregmaterial als Lagenisolation zwischen jeweiligen Wickellagen
verwendbar, welches beim Wickeln der Windungen eingebracht wird. In einem abschließenden
Erhitzungsprozess wird die Transformatorwicklung erhitzt und das in dem Prepreg enthaltene
Harz im B-Zustand wird vollständig polymerisiert, was dann zu einer mechanischen Stabilisierung
der jeweiligen Wicklungen führt.
[0026] Erfindungsgemäß ist es in einer Variante vorgesehen, dass jeweilige erste, jeweilige
zweite und/oder jeweilige dritte Wicklungssegmente galvanisch miteinander verbunden
sind. Dies kann sowohl mittels einer Reihen- als auch einer Parallelschaltung erfolgen.
Vorzugsweise werden Oberspannungswicklungen zur Reduktion der Spannungsbeanspruchung
in Reihe geschaltet und Unterspannungswicklungen zur Erhöhung der Strombelastbarkeit
parallel. Typischerweise umfasst ein erfindungsgemäßer Transformator einen Zweischenkelkern
mit jeweils zwei ineinander geschachtelten Wicklungsanordnungen. Selbstverständlich
ist es auch möglich, mehrere jeweilige erste, zweite und/oder dritte in derselben
Wicklungsanordnung ineinandergeschachtelte Wicklungssegmente beispielsweise in Reihe
zu schalten.
[0027] Weiterhin ist es erfindungsgemäß auch vorgesehen, dass das wenigstens eine erste
und das wenigstens eine zweite Wicklungssegment galvanisch in Reihe geschaltet sind,
so dass ein Spartransformator gebildet ist. Dieser weist optional mehrere Anzapfungen
auf und zeichnet sich durch eine besonders hohe Leistungsdichte aus.
[0028] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten sind den weiteren abhängigen Ansprüchen
zu entnehmen.
[0029] Anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung,
weitere Ausführungsformen und weitere Vorteile näher beschrieben werden.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch einen exemplarischen hohlzylindrischen Kühlkanal,
- Fig. 2
- einen ersten Schnitt durch exemplarische ineinander geschachtelte Wicklungssegmente,
- Fig. 3
- einen zweiten Schnitt durch exemplarische ineinander geschachtelte Wicklungssegmente,
- Fig. 4
- eine Schnittansicht von einem exemplarischen ersten Trockentransfor-mator sowie
- Fig. 5
- eine Schnittansicht von einem exemplarischen zweiten Trockentrans-formator.
[0031] Fig. 1 zeigt einen Schnitt 10 durch einen exemplarischen hohlzylindrischen Kühlkanal,
wobei die radial innen und außen angrenzenden Wicklungssegmente nicht dargestellt
sind. Zwischen einer radial äußeren 12 und radial inneren 14 Begrenzung ist ein hohlzylindrischer
Kühlkanal gebildet, in welchem in radialer Richtung leistenähnliche Abstandselemente
24, 26, 28 angeordnet sind, welche sich längs der Achse der Wicklung erstrecken. Diese
sind beispielsweise aus einem glasfaserverstärkten Verbundmaterial oder Pressspan
gefertigt. Zwischen den Abstandselementen 24, 26, 28 sind dadurch sich längs der axialen
Erstreckung Kanäle 16, 18, 20, 22 gebildet, welche erfindungsgemäß als Kühlkanäle
zum Durchströmen mit Luft vorgesehen sind. Der Kühlkanal ist in seiner Sollausrichtung
gezeigt, wobei in dem unteren Bereich die Abstandselementen 24, 26, 28 dichter, also
mit geringerem Abstand zueinander, angeordnet sind. Deshalb ist die Druckbelastbarkeit
des Kühlkanals in seinem unteren Bereich derart erhöht, das hierüber das Gewicht eines
nicht gezeigten Transformators beziehungsweise Transformatorkerns abgetragen werden
kann, ohne dass eine Deformation des Kühlkanals beziehungsweise des durch diesen gebildeten
Streukanals erfolgt.
[0032] Fig. 2 zeigt einen ersten Schnitt 30 durch ineinander geschachtelte Wicklungssegmente
32, 34, welche in diesem Fall einen näherungsweise rechteckigen Querschnitt aufweisen.
Eine derartige Querschnittsform ist vorteilhaft zur Erhöhung des Füllfaktors beziehungsweise
zur maximalen Ausnutzung des begrenzten Raumangebotes im Unterflurbereich eines Eisenbahnwaggons
oder einer Lokomotive. Die radiale Beabstandung des ersten 34 und zweiten 32 Wicklungssegmentes
erfolgt durch leistenähnliche Abstandselemente 40, 42, wobei dazwischen jeweilige
Kühlkanäle 36, 38 gebildet sind. Die ineinander geschachtelten Wicklungssegmente sind
in ihrer Sollausrichtung gezeigt, also liegend, wobei im unteren Bereich eine Auflagefläche
44 angedeutet ist. Zur Erhöhung der Druckbeanspruchbarkeit der ineinander geschachtelten
Wicklungssegmente in radialer Richtung zur Auflagefläche 44 ist die Verteilung der
Abstandselemente im unteren Bereich entsprechend verdichtet.
[0033] Fig. 3 zeigt einen zweiten Schnitt durch ineinander geschachtelte Wicklungssegmente
54, 56, 58, welche in diesem Fall einen kreisähnlichen Querschnitt aufweisen. Zwischen
den Wicklungssegmenten 54, 56, 58 sind als Kühlkanäle dienende Kühlkanäle 60, 62 ausgebildet,
wobei die in diesen vorgesehenen Abstandselemente in dieser Darstellung nicht gezeigt
sind. Das radial innere erste Wicklungssegment 54 umschließt einen Transformatorkernschenkel
52 und ist elektrisch gesehen eine Unterspannungswicklung, beispielsweise eine 400V
Versorgung für eine Zugheizung. Das radial mittlere dritte Wicklungssegment stellt
eine Oberspannungswicklung dar, beispielsweise eine 15kV Wicklung, welche von einer
Oberleitung einer Bahnstromversorgung gespeist wird. Die radial äußere zweite Wicklung
58 ist eine Unterspannungswicklung und versorgt beispielsweise den elektrischen Antrieb
einer nicht gezeigten Lokomotive.
[0034] Fig. 4 zeigt eine seitliche Schnittansicht 70 von einem exemplarischen ersten Trockentransformator.
In einem Aluminiumgehäuse 72 liegend angeordnet ist ein Zweischenkeltransformatorkern
86, welcher an jedem seiner Schenkel von jeweiligen Anordnungen ineinander geschachtelter
Wicklungssegmente 82, 84 umschlossen ist. Es sind jeweils drei hohlzylindrische Wicklungssegmente
ineinander geschachtelt, wobei radial dazwischen jeweilige hohlzylindrische Kühl-
beziehungsweise Streukanäle vorgesehen sind. An den jeweiligen unteren Bereichen der
Anordnungen der ineinander geschachtelten Wicklungssegmente sind keilähnliche und
auf die Form der äußeren Kontur Auflageflächen der der radial äußeren Wicklungssegmente
angepasste Abstützelemente 78 aus einem Hartgummimaterial vorgesehen, über welche
das Gewicht der Wicklungen und des Transformatorkerns anteilig nach unten abgetragen
werden. Diese sind ihrerseits auf einem jeweiligen Zwischenelement 76, beispielsweise
einer Aluminiumleiste, angeordnet. Im oberen Bereich sind jeweilige von der Form her
ähnliche Dämpfungselemente 88 vorgesehen, welche eine Fixierung der Wicklungen 82,
84 beziehungsweise des Transformators in dem Gehäuse 72 ermöglichen, welche jedoch
selbstverständlich nicht der Abtragung des Gewichtes dienen. Ein Luftleitblech 74
zwischen den Wicklungsanordnungen 82, 84 dient der Ausprägung eines jeweiligen Führungskanals
für Kühlmittel, welcher sich längs der Wicklungssegmente erstreckt. Die Dimensionen
des Gehäuses betragen beispielsweise 0,7m in der Höhe, 1,6m in der Breite und 2,4m
in der Länge. Durch die liegende Anordnung ist trotz des durch die Kühlkanäle bedingten
erhöhten Raumbedarfs eine Anordnung im Unterflurbereich eines Eisenbahnwaggons möglich.
[0035] Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht 90 von einem exemplarischen zweiten Trockentransformator.
Dieser entspricht im Wesentlichen dem in der Fig. 4 gezeigten, ist aber in einer Draufsichtperspetive
dargestellt. In einem Gehäuse 112 liegend angeordnet ist ein Zweischenkeltransformatorkern
92, welcher an seinen beiden Schenkeln von ineinandergeschachtelten hohlzylindrischen
Wicklungssegmenten 94, 96 umschlossen ist. Das Gehäuse 112 weist eine Einlassöffnung
98 und eine Auslassöffnung 100 auf, wobei mittels Luftleitblechen 106, 108 ,110 eine
serpentinenähnliche Führung von einströmender Luft 102 durch das Gehäuse gewährleistet
ist. Die mit einem nicht gezeigten Gebläse eingebrachte Luft erwärmt sich beim Durchströmen
des inneren Gehäuses in der mit entsprechenden Pfeilen angedeuteten Richtung und tritt
dann an der Austrittsöffnung 100 als erwärmter Luftstrom 104 wieder aus.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 10
- Schnitt durch exemplarischen hohlzylindrischen Kühlkanal
- 12
- radial äußere Begrenzung des Kühlkanals
- 14
- radial innere Begrenzung des Kühlkanals
- 16
- erstes Kühlkanalsegment
- 18
- zweites Kühlkanalsegment
- 20
- drittes Kühlkanalsegment
- 22
- viertes Kühlkanalsegment
- 24
- erstes Abstandselement des Kühlkanals
- 26
- zweites Abstandselement des Kühlkanals
- 28
- drittes Abstandselement des Kühlkanals
- 30
- ersten Schnitt durch ineinander geschachtelte Wicklungssegmente
- 32
- radial äußeres zweites Wicklungssegment
- 34
- radial inneres erstes Wicklungssegment
- 36
- erster Kühlkanalsegment der geschachtelten Wicklungssegmente
- 38
- zweites Kühlkanalsegment der geschachtelten Wicklungssegmente
- 40
- erstes Abstandselement
- 42
- zweites Abstandselement
- 44
- Auflagefläche
- 50
- zweiter Schnitt durch ineinander geschachtelte Wicklungssegmente
- 52
- Transformatorkernschenkel
- 54
- erstes Wicklungssegment
- 56
- drittes Wicklungssegment
- 58
- zweites Wicklungssegment
- 60
- erster Kühlkanal
- 62
- zweiter Kühlkanal
- 70
- Schnittansicht von exemplarischem ersten Trockentransformator
- 72
- Gehäuse
- 74
- erstes Luftleitblech
- 76
- Zwischenelement
- 78
- Abstützelement
- 80
- Luftkanal
- 82
- erste ineinandergeschachtelte Wicklungssegmente
- 84
- zweite ineinandergeschachtelte Wicklungssegmente
- 86
- Transformatorkernjoch
- 88
- Dämpfungselement
- 90
- Schnittansicht von exemplarischem zweitem Trockentransformator
- 92
- Transformatorkern
- 94
- erste ineinander geschachtelte Wicklungssegmente
- 96
- zweite ineinander geschachtelte Wicklungssegmente
- 98
- Einlassöffnung
- 100
- Auslassöffnung
- 102
- einströmende Luft
- 104
- ausströmende Luft
- 106
- zweites Luftleitblech
- 108
- drittes Luftleitblech
- 110
- viertes Luftleitblech
- 112
- Gehäuse
1. Trockentransformator (70, 90) für mobile Anwendungen, umfassend einen Transformatorkern
(52, 86, 92) und wenigstens ein radial inneres erstes (34, 54) und ein radial äußeres
zweites (32, 58) um eine gemeinsame Wickelachse gewickeltes und von dem Transformatorkern
(86, 92) durchgriffenes hohlzylindrisches Wicklungssegment, welche ineinander verschachtelt
und radial voneinander beabstandet sind, so dass dazwischen ein hohlzylindrischer
Kühlkanal (10, 60, 62) ausgeprägt ist, wobei zur Beabstandung Abstandselemente (24,
26, 28, 40, 42) vorgesehen sind, welche derart angeordnet sind, dass der Kühlkanal
(10, 60, 62) in axialer Richtung von einem Kühlmittel durchströmbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Abstandselemente (24, 26, 28, 40, 42) längs des radialen Umfangs des Kühlkanals
(10, 60, 62) über dessen axiale Länge derart ausgeprägt und angeordnet sind, dass
das anteilige Gewicht des liegenden Transformators an wenigstens einer Auflagefläche
(44) des wenigstens einen zweiten Wicklungssegmentes (32, 58) abtragbar ist, ohne
dass eine Deformation des Kühlkanals (10, 60, 62) erfolgt.
2. Trockentransformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine zweite Wicklungssegment (32, 58) genau eine jeweilige Vorzugsauflagefläche
(44) aufweist über ausschließlich welche das anteilige Gewicht des liegenden Transformators
abtragbar ist, ohne dass eine Deformation der Kühlkanäle (10, 60, 62) erfolgt.
3. Trockentransformator nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandselemente (24, 26, 28, 40, 42) in radialer Richtung zur jeweiligen Auflagefläche
(44) verdichtet angeordnet sind, so dass sich in den entsprechenden Bereichen des
Kühlkanals (10, 60, 62) eine erhöhte radiale Druckbeanspruchbarkeit ergibt.
4. Trockentransformator nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandselemente (24, 26, 28, 40, 42) leisten- oder kanalähnlich ausgeprägt sind
und sich vorzugsweise längs der Wickelachse erstrecken.
5. Trockentransformator nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandselemente (24, 26, 28, 40, 42) als punktuelle Stützelemente ausgeprägt
sind.
6. Trockentransformator nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein jeweiliges hohlzylindrisches drittes (56) zwischen dem jeweiligen ersten (34,
54) und zweiten (32, 58) Wicklungssegmenten verschachteltes Wicklungssegment vorgesehen
ist, wobei zwischen den jeweiligen Wicklungssegmenten (32, 34, 54, 56, 58) jeweils
ein Kühlkanal (10, 60, 62) vorgesehen ist.
7. Trockentransformator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine radial innere erste (34, 54) und das wenigstens eine radial äußere
zweite (32, 58) Wicklungssegment für Unterspannung vorgesehen ist und das wenigstens
eine radial mittlere dritte Wicklungssegment (56) für Oberspannung.
8. Trockentransformator nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transformatorkern (52, 86, 92) genau zwei Schenkel (52) aufweist um welche jeweils
wenigstens ein erstes (34, 54) und ein zweites (32, 58) Wicklungssegment angeordnet
sind.
9. Trockentransformator nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieser in einem ihn umschließenden Gehäuse (72, 112) angeordnet ist, welches eine
Einlassöffnung (98) und eine Auslassöffnung (100) aufweist, wobei innerhalb des Gehäuses
(72, 112) Luftleitbleche (74, 106, 108, 110) vorgesehen sind, welche derart angeordnet
sind, dass durch die Einlassöffnung (98) eintretendes Kühlmittel längs jeweiliger
verschachtelter Wicklungssegmente (30) serpentinenähnlich durch das Gehäuse (72, 112)
beziehungsweise die Kühlkanäle (10, 60, 62) oder in ihnen gebildeten Kühlkanälen (16,
18, 20, 22, 36, 38) zur Auslassöffnung geführt ist.
10. Trockentransformator nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (72, 112) und darin verwendete Haltekonstruktionen in Leichtbauweise
gefertigt sind.
11. Trockentransformator nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vibrationsdämpfende und an die Form der jeweiligen Auflageflächen (44) angepasste
Abstützelemente (78) vorgesehen sind, durch welche der Trockentransformator an den
Auflageflächen (44) abgestützt und/oder fixiert ist.
12. Trockentransformator nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ineinander verschachtelte Wicklungssegmente (30) miteinander vergossen sind.
13. Trockentransformator nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweilige erste (34, 54), jeweilige zweite (32, 58) und/oder jeweilige dritte (56)
Wicklungssegmente galvanisch miteinander verbunden sind.
14. Trockentransformator nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine erste (34, 54) und das wenigstens eine zweite (32, 58) Wicklungssegment
galvanisch in Reihe geschaltet sind, so dass ein Spartransformator gebildet ist.