[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klappenfaltmaschine sowie ein Verfahren zur
Herstellung eines Faltschachtelschlauches, der zum Bilden von Schachteln verwendet
wird. Solche Faltschachtelschläuche werden in verschiedenen Bearbeitungsstationen
einer Herstellungsanlage zugeschnitten, gefalzt und an bestimmten Stellen miteinander
verbunden.
[0002] Die Erfindung betrifft solche Klappenfaltmaschinen, bei welchen ein geschlossener
Faltschachtelschlauch hergestellt wird, der schon gefaltet und an einer Seite durch
Kleben oder Heften verbunden ist.
[0003] Zur Herstellung solcher Faltschachtelschläuche werden bisher im Stand der Technik
sogenannte Klappenfaltmaschinen verwendet, die als eine Station oder als ein Modul
innerhalb einer größeren Fertigungsanlage integriert sind. Die Fertigungsanlage weist
in der Regel eine Fördereinrichtung bestehend aus einer Mehrzahl von Förderbändern
auf. Die in einer Stanzvorrichtung bearbeiteten Zuschnitte werden mit Knickfalzen
in einem Falzmodul versehen und in einer der erfindungsgemäßen Klappenfaltmaschine
vorgelagerten Verschlusseinrichtung zu einem geschlossenen flachen Schlauch verarbeitet,
d. h. einem Schlauch, der durch das Verbinden von den zwei offenen Seiten eines Zuschnitts
gebildet ist. Der Faltschachtelschlauch ist dann in Transportrichtung nach vorn und
nach hinten offen. Die Zuschnitte und Falze sind so angebracht, dass vorn in Transportrichtung
T der Faltschachtelschlauch mit angelenkten Klappen versehen ist. Die in Transportrichtung
T nach vorn weisenden Klappen bilden den späteren Boden der Schachtel, wenn sie aufgebaut
ist. Für einen Transport ist der Faltschachtelschlauch nach der Herstellung noch flach
zusammengelegt, so dass der Transport und die Lagerung erleichtert wird. Erst beim
Aufbauen der Schachtel beim Verbraucher werden die Schachteln geformt, wobei dies
sowohl manuell als auch automatisch in entsprechenden Bearbeitungsmaschinen erfolgen
kann.
[0004] Die im Stand der Technik bisher für die Herstellung derartiger Faltschachtelschläuche
verwendeten Vorrichtungen und Maschinen waren relativ komplex und erforderten häufig
eine Unterbrechung des fortlaufenden Transports der Faltschachtelschläuche entlang
der Fördereinrichtung oder gar eine Drehung der Zuschnitte. Zum anderen mussten häufig
einzelne Schritte beim Herstellen solcher Faltschachtelschläuche manuell durchgeführt
werden, was wiederum den Aufwand und die Kosten erhöht hat.
[0005] Aus der
DE 40 35 352 A1 ist eine Vorrichtung zum Herstellen von Schachteln und zum Verpacken von Produkten
in diesen Schachteln bekannt, wobei ein Boden der Schachtel aus angelenkten Klappen
mit in Längsrichtung und/oder in Querrichtung verlaufenden Knicklinien hergestellt
wird. Die flachen Faltschachtelschläuche werden dazu aufgestellt, und die den Boden
bildenden Klappen werden verklebt. Nach einem Einfüllen eines Produkts in das Innere
der so hergestellten Schachtel wird sie anschließend verschlossen und mit einem Garantiesiegel
versehen. Diese Vorrichtung ist daher nur zum Herstellen und Verpacken von Produkten
an Ort und Stelle geeignet.
[0006] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Klappenfaltmaschine sowie
ein Verfahren zur Herstellung von Faltschachtelschläuchen bereitzustellen, welche
eine vollautomatische Herstellung der Faltschachtelschläuche mit einem automatisch
bzw. selbsttätig sich ausstülpenden Boden beim Aufbau der Schachteln ermöglicht. Diese
Aufgabe wird mit einer Klappenfaltmaschine nach Anspruch 1 sowie mit dem Verfahren
zum Herstellen eines Faltschachtelschlauches mit den Schritten nach Anspruch 9 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
jeweiligen abhängigen Ansprüche.
[0007] Die Klappenfaltmaschine zur Herstellung von Faltschachtelschläuchen nach der Erfindung
weist eine Fördereinrichtung auf, entlang welcher die Zuschnitte oder Faltschachtelschläuche
von einer vorherigen Bearbeitungsstation in einer Transportrichtung T gefördert werden,
wobei die den Boden der Schachtel bildenden Klappen mit schräg zur Transportrichtung
verlaufenden Klappen versehen sind. Die Klappenfaltmaschine nach der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass in Transportrichtung T nach einer Schlauchverschlusseinrichtung
eine Einrichtung zum Ergreifen und Umlegen der Klappen des Bodens vorgesehen ist,
welche angepasst ist, um zunächst eine obere Klappe aufzustellen und anschließend
eine zweite untere Klappe umzulegen für ein paarweises Verbinden der den Boden der
Schachtel bildenden Klappen des Faltschachtelschlauches. Mit der Einrichtung zum Ergreifen
und Umlegen der Klappen des Bodens können so während des fortlaufenden Transports
der Kartonzuschnitte bzw. des Faltschachtelschlauches die den späteren Boden bildenden
Klappen miteinander verbunden werden. Eine erste obere Klappe wird zunächst erfindungsgemäß
angehoben, und anschließend nach einem Umlegen bzw. Umklappen der zweiten darunterliegenden
Klappe kann diese erste obere Klappe mit der unteren Klappe verbunden werden. Nach
dieser Bearbeitungsstufe ist der Faltschachtelschlauch für den Gebrauch quasi fertiggestellt.
Der Faltschachtelschlauch weist nach dem Durchlaufen der erfindungsgemäßen Klappenfaltmaschine
einen sogenannten Automatikboden auf, der sich selbsttätig ausstülpt, sobald der Faltschachtelschlauch
aus der flachen Konfiguration in die Form der Schachtel aufgestellt wird. Mit der
erfindungsgemäßen Klappenfaltmaschine müssen die Faltschachtelschläuche nicht für
die Herstellung des Automatikbodens gedreht werden. Die Maschine ermöglicht eine Herstellung
von paarweise miteinander verbundenen Klappen des Bodens des Faltschachtelschlauches,
die in Transportrichtung vorne, d. h. stromabwärts in die Maschine einlaufen. Die
erfindungsgemäße Klappenfaltmaschine ist auch besonders gut für die Herstellung von
vergleichsweise großen Faltschachtelschläuchen geeignet, da mit der Einrichtung zum
Ergreifen und Umlegen der Klappen des Bodens die automatische Herstellung eines sich
selbst ausstülpenden Bodens auch bei großen derartigen Faltschachtelschläuchen ermöglicht
wird.
[0008] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Einrichtung zum Ergreifen
und Umlegen der Klappen Haken auf, welche in Transportrichtung T schwenkbar über die
Fördereinrichtung montiert sind. Mit den Haken wird ein sicheres Aufrichten der oberen
Klappen des Bodens des Faltschachtelschlauches ermöglicht. Die in Transportrichtung
T in der Maschine bewegten Faltschachtelschläuche können mit vergleichsweise konstruktiv
einfach ausgestalteten Elementen mit paarweise umgeklappten und aneinander verbundenen
Klappen für den Automatikboden hergestellt werden. Als Haken im Sinne der Erfindung
werden sämtliche Elemente mit einem Abschnitt zum Ergreifen von Klappen solcher Zuschnitte
verstanden. Es können beispielsweise stabförmige Teile mit einem abgewinkelten Ende
hierfür eingesetzt werden.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens eine
schräg nach oben verlaufende Rampe zum Aufstellen und Halten der oberen Klappe(n)
während des Umlegens der zweiten unteren Klappe(n) vorgesehen. Die Rampe kann beispielsweise
in Form eines einfachen Rohres oder einer Schiene realisiert sein, die oberhalb von
der Fördereinrichtung in einem vergleichsweise flachen und in Transportrichtung T
ansteigenden Winkel montiert ist, so dass eine von der Einrichtung angehobene obere
Klappe an dieser schrägen Rampe quasi entlanggleitet und dabei für die Herstellung
der Verbindung mit der unteren Klappe zeitweise aufgestellt wird.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Klappenverbindestation
in Transportrichtung T nach der Einrichtung zum Ergreifen und Umlegen der Klappen
des Bodens vorgesehen. Die für die Verbindung vorbereiteten Klappen, d. h. die obere
Klappe in der aufgestellten Position und die untere Klappe in einer umgelegten oder
umgeklappten Position werden in der Klappenverbindestation miteinander verbunden.
Als Verbindestation können nach einem Aspekt der Erfindung beispielsweise eine Einrichtung
zum Auftragen von Leim oder Klebstoff vorgesehen sein. Alternativ kann die Verbindung
auch über andere dem Fachmann bekannte Mittel erfolgen, beispielsweise durch Heften,
Tapen, Tackern usw.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Presseneinrichtung
in der Klappenfaltmaschine zum beidseitigen Zusammenpressen der Klappen in Transportrichtung
T nach einer Klappenverbindestation vorgesehen. Eine solche erfindungsgemäße Presseinrichtung,
die beispielsweise in Form von oberen und unteren Rollen oder Bändern ausgeführt sein
kann, hat den Vorteil, dass so die hergestellten Faltschachtelschläuche sicher an
den Klappen paarweise miteinander verbunden sind. Zudem hat die Presseneinrichtung
den Vorteil, dass die Faltschachtelschläuche in einer möglichst flach zusammengelegten
Konfiguration aus der Maschine herauskommen und anschließend beispielsweise in einer
Stapeleinrichtung gut abgestapelt werden können.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Fördereinrichtung
paarweise nebeneinander angeordnete Förderbänder auf. Hierdurch lassen sich auch gut
unterschiedlich breite und verschieden große Faltschachtelschläuche mit der Maschine
verarbeiten. Die Förderbänder können abschnittsweise auch mit Transportrollen unterstützt
werden. Des Weiteren können die Förderbänder abschnittsweise auch sowohl an der Unterseite
als auch an der Oberseite vorgesehen sein, damit ein sicherer Transport gewährleistet
ist und eine Fehlausrichtung in der Maschine verhindert wird.
[0013] Die Erfindung betrifft ebenso ein Verfahren zum Herstellen eines Faltschachtelschlauches
mit den Schritten nach Anspruch 9. Die Faltschachtelschläuche sind mit einem aus einer
flachen Konfiguration sich selbsttätig ausstülpendem Boden versehen und durchlaufen
mehrere Bearbeitungsstationen einschließlich eines Verschlusses eines Zuschnitts zu
einem seitlich geschlossenen Schlauch und werden entlang einer Fördereinrichtung in
einer Transportrichtung T während der Bearbeitung gefördert, wobei das Verfahren gekennzeichnet
ist durch die Schritte:
- a) Ergreifen und Aufstellen einer ersten oberen Klappe des Bodens der Schachtel;
- b) Ergreifen und Umlegen einer zweiten unteren Klappe des Bodens der Schachtel;
- c) paarweises Verbinden der oberen und unteren Klappen.
[0014] Durch das Ergreifen und Aufstellen mindestens einer ersten oberen Klappe des Bodens
der Schachtel wird während des fortlaufenden Transports der Faltschachtelschläuche
die Herstellung des Automatikbodens mit vergleichsweise einfachen Mitteln ermöglicht.
Die zweite(n) untere(n) Klappe(n) kann (können) dadurch anschließend vollständig umgelegt
werden, und die beiden Klappen können dann paarweise jeweils miteinander verbunden
werden. Dadurch wird ein sogenannter Automatikboden auf relativ einfache Art und ohne
die Notwendigkeit eines manuellen Eingreifens hergestellt. Die Faltschachtelschläuche
müssen nicht gedreht werden oder manuell zur Herstellung der paarweisen Verbindung
der Klappen bearbeitet werden. Die Herstellung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann vollautomatisch ablaufen und gewährleistet ein sicheres Verbinden der Klappen
des Bodens des Faltschachtelschlauches.
[0015] Nach einem vorteilhaften Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die mindestens
zwei Klappen nach dem Schritt c) gegeneinander gepresst. Wenn ein Verschluss der Klappen
mit einer Klebetechnik oder einem Leimauftrag erfolgt, wird so der sichere Halt der
Klappen nach dem Verbinden gewährleistet. Das Gegeneinanderpressen hat auch den Vorteil,
dass der Faltschachtelschlauch nach dem Herstellen des Automatikbodens wieder in einer
möglichst flachen Ausgestaltung aus dem Bearbeitungsschritt herauskommt. Dies hat
Vorteile für die weitere Handhabung der Faltschachtelschläuche, beispielsweise für
ein Abstapeln und einen Transport usw.
[0016] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das paarweise Verbinden in Schritt c) der mindestens zwei Klappen mittels eines
Leim- oder Klebstoffauftrags auf die untere umgelegte Klappe durchgeführt. Der Leimauftrag
oder Klebstoffauftrag hat den Vorteil, dass die Klappen nicht durchbrochen oder mit
separaten Verbindungsmitteln versehen werden müssen. Alternativ kann das erfindungsgemäße
Verfahren jedoch auch ein paarweises Verbinden der Klappen mit einem Heften, Tapen
oder ähnlichem durchgeführt werden.
[0017] Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die mindestens zwei Klappen des Bodens schräg im Verhältnis zur Transportrichtung
T nach innen aufgestellt und umgelegt. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht,
dass ein zur Transportrichtung T schräg verlaufender Falz an den Klappen vorab hergestellt
wird, so dass die Klappen einfach aufgerichtet und umgelegt werden können, ohne dass
die Faltschachtelschläuche hierfür gedreht werden müssen oder der Transport entlang
der Fördereinrichtung unterbrochen werden muss.
[0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Schritte a) bis c), d. h. das Ergreifen und Aufstellen der oberen Klappe
und das Umlegen der unteren Klappe sowie das Verbinden der beiden Klappen, auf zwei
Seiten des Faltschachtelschlauches gleichzeitig durchgeführt. Hierdurch wird quasi
der vollständige Automatikboden der Schachtel in einem einzigen Schritt hergestellt.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben
ist. Dabei können die in der Zeichnung dargestellten sowie in der Beschreibung und
in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein.
[0020] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische, vereinfachte Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Klappenfaltmaschine; und
- Fig. 2 bis 6
- perspektivische Darstellungen der Klappenfaltmaschine nach dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 in verschiedenen Stadien der Herstellung des Faltschachtelschlauches mit
paarweise verbundenen Klappen des Bodens.
[0021] In der Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Klappenfaltmaschine
10 in einer perspektivischen Ansicht gezeigt, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit
nur bestimmte Bestandteile der Maschine hier dargestellt sind. Die Klappenfaltmaschine
10 dient zum Herstellen eines Faltschachtelschlauches 1, der für einen Transport flächig
zusammengelegt ist und für den Aufbau der Schachtel gebrauchsfertig vorbereitet ist.
Die Klappenfaltmaschine 10 ist eine von mehreren Bearbeitungsstationen zum Herstellen
des Faltschachtelschlauches. Die Faltschachtelschläuche 1 kommen zum Beispiel von
einer vorgelagerten Bearbeitungsstation, in welcher die Kartonzuschnitte an einer
Längsseite miteinander verbunden werden, um einen geschlossenen Schlauch zu bilden.
Der Faltschachtelschlauch 1 weist bei diesem Ausführungsbeispiel an seiner vorderen
Seite, d. h. in Transportrichtung T weisenden Seite, mehrere Klappen 11, 12 auf, die
bei aufgebauter Schachtel einen Boden bilden. Während die Faltschachtelschläuche 1
in Transportrichtung T entlang der Fördereinrichtung 4 bewegt werden, werden diese
Klappen 11, 12 gemäß der Erfindung speziell vorbereitet, damit sie später einen sogenannten
Automatikboden bzw. einen selbsttätig sich ausstülpenden Boden bilden, wie es weiter
unten näher erläutert werden wird. Die Fördereinrichtung 4 besteht bei diesem Ausführungsbeispiel
aus paarweise nebeneinander angeordneten Transportbändern 13, wobei in einem ersten
Abschnitt die Transportbänder 13 in einem größeren Abstand zueinander angeordnet sind
und in einem in Transportrichtung T dahinterliegenden Abschnitt die Transportbänder
13 in einem geringeren Abstand zueinander vorgesehen sind. Die erfindungsgemäße Klappenfaltmaschine
ist mit einer speziellen Einrichtung 5 zum Ergreifen und Umlegen der Klappen 11, 12
des Bodens der späteren Schachtel versehen.
[0022] Die Einrichtung 5 zum Ergreifen und Umlegen der Klappen 11, 12 weist bei diesem Ausführungsbeispiel
zwei Haken 6 auf, die seitlich über der Förderstrecke der Fördereinrichtung 4 in Transportrichtung
T schwenkbar montiert sind. Die beiden Haken 6 haben den Zweck eines Anhebens der
oberen Klappen 11. Hierzu sind die oberen Klappen 11 leicht vorragend zu den unteren
Klappen 12 gebildet bzw. ist an der Vorderkante der unteren Klappen 12 an der Position,
an welcher die Haken 6 angreifen, eine Aussparung auf beiden Seiten jeweils vorgesehen.
Wenn der Faltschachtelschlauch 1 an der Position der schwenkbaren Haken 6 ankommt,
werden diese nach unten bewegt, wie es mit den Bewegungspfeilen in den Figuren angedeutet
ist. Die Haken 6 ergreifen dann an dem vorderen Ende die oberen Klappen 11 und heben
sie von den unteren Klappen 12 an, wie es in der Fig. 2 zu erkennen ist. Durch den
weiteren Transport des Faltschachtelschlauches 1 in Transportrichtung T werden die
angehobenen oberen Klappen 11 entlang einer schrägen Rampe 7 geführt und dadurch weiter
aufgestellt, bis sie in etwa in einer vertikalen Richtung nach oben ragen (vgl. Fig.
2 und Fig. 3). Im weiteren Verlauf der Bearbeitung des Faltschachtelschlauches 1 in
der Maschine 10 wird sodann ein vorderer Abschnitt der unteren Klappe 12 durch einen
weiteren schwenkbar montierten Haken 6 ergriffen und umgelegt, d. h. vollständig auf
den Rest der unteren Klappe 12 umgeklappt (vgl. Zustand der Fig. 4). Der erste Haken
6 der Einrichtung 5 befindet sich in diesem Zeitpunkt über dem Faltschachtelschlauch
1, d. h. die senkrechte Position der oberen Klappe 11 wird durch die schräge Rampe
7 gewährleistet, die bei diesem Ausführungsbeispiel als eine Art rohrförmiges Element
realisiert ist. Sobald der vordere Abschnitt der unteren Klappe 12 vollständig umgeklappt
ist, wird mittels einer Klappenverbindestation 8 ein Klebstoff oder Leim auf die untere
Klappe 12 appliziert, wie es die Fig. 4 zeigt. Nachdem der Klebstoff oder Leim durch
die Klappenverbindestation 8 aufgebraucht wurde, wird die obere Klappe 11 wieder in
Richtung zu der unteren Klappe 12 abgesenkt (vgl. Fig. 5 und 6), damit die beiden
Klappen 11, 12 miteinander verbunden werden. Durch die weitere Bewegung des Faltschachtelschlauches
1 in Transportrichtung T gelangen die beiden miteinander verleimten oder verklebten
Klappen 11 oder 12 sodann in eine nachgelagerte Presseinrichtung 9, die bei diesem
Ausführungsbeispiel als ein oberes und ein unteres Transportband realisiert ist, welche
einen Anpressdruck auf den Faltschachtelschlauch 1 ausüben, damit ein sicheres Verkleben
der beiden Klappen 11, 12 gewährleistet ist. Dies ist in der Fig. 6 veranschaulicht.
[0023] Nach diesem letzten Bearbeitungsschritt in der Klappenfaltmaschine 10 ist der Faltschachtelschlauch
1 fertiggestellt und weist einen sogenannten Automatikboden auf. Ein Automatikboden
hat den Vorteil, dass der Boden sich beim Aufbauen der Schachtel selbsttätig ausstülpt
aufgrund der paarweisen Verbindung der Klappen 11, 12 des Bodens. Die Klappenfaltmaschine
10 nach der Erfindung ist bei diesem Ausführungsbeispiel auf zwei Seiten mit dem soeben
beschriebenen Mechanismus zum Aufstellen, Umlegen und Verbinden der Klappen 11, 12
versehen. Die den späteren Boden der Schachtel bildenden vorderen Klappen 11, 12 sind
mit schräg zu der Transportrichtung verlaufenden Falzen gebildet, die in einer vorgelagerten
Bearbeitungsstation (nicht gezeigt) hergestellt werden, ebenso wie die etwa mittig
des Faltschachtelschlauches 1 vorgesehene Verbindung der Seiten des Zuschnitts, der
dann den Faltschachtelschlauch 1 bildet.
[0024] Mit der erfindungsgemäßen Klappenfaltmaschine und dem Verfahren nach der Erfindung
können so auf relativ einfache Art und Weise und in einem fortlaufenden Prozess Faltschachtelschläuche
1 mit einem Automatikboden hergestellt werden. Die Erfindung ist insbesondere auch
für die Herstellung von relativ großen derartigen Faltschachtelschläuchen 1 geeignet,
da sie mit einer Einrichtung 5 zum Aufstellen und Umklappen der Klappen 11, 12 ausgestattet
ist, die auch auf große Zuschnitte derartiger Faltschachtelschläuche 1 speziell angepasst
ist. Die Elemente der Klappenfaltmaschine 10 sind nicht auf die dargestellten beispielhaften
Bauteile reduziert und können innerhalb der durch die nachfolgenden Ansprüche definierten
Reichweite der Erfindung variieren: so können beispielsweise die Haken 6 auch in Form
von Greifelementen realisiert sein, die nicht schwenkbar montiert sind, sondern in
der Höhe über der Transportstrecke der Fördereinrichtung 4 verstellbar sind. Die schrägen
Rampen 7 der Einrichtung 5 können in einer anderen Form als dargestellt ausgeführt
sein, beispielsweise in Form von flächigen schiefen Ebenen. Anstatt einer Verbindestation
für die Klappen 11, 12, die ein Verkleben oder Verleimen zum Verbinden verwendet,
können auch andere dem Fachmann bekannte Verbindungstechniken eingesetzt werden, wie
ein Tapen, Heften oder ähnliches. Die erfindungsgemäße Klappenfaltmaschine kann sowohl
mit einer Presseinrichtung 9 als auch ohne eine solche Presseinrichtung realisiert
werden. Für die Betätigung der schwenkbaren Haken 6 der Einrichtung 5 sind entsprechend
ansteuerbare Motoren vorgesehen, damit die Haken 6 in die gewünschte Position verschwenkt
werden können, wenn ein nächster Faltschachtelschlauch 1 an der Position der Klappenfaltmaschine
10 anlangt. Die Klappenfaltmaschine ist als ein Modul einer größeren Anlage konzipiert,
so dass sie in bestehende Herstellungsanlagen für derartige Zuschnitte für das Herstellen
von Faltschachtelschläuchen für Schachteln eingesetzt werden kann.
1. Klappenfaltmaschine (10) zum Herstellen eines Faltschachtelschlauches (1) mit einem
beim Aufbau der Schachtel aus einer flachen Konfiguration sich selbsttätig ausstülpenden
Boden, wobei der Faltschachtelschlauch (1) mehrere Bearbeitungsstationen (2, 3) einschließlich
einem Verschluss eines Zuschnittes zu einem seitlich geschlossenen Schlauch durchläuft
und auf einer Fördereinrichtung (4) während der Bearbeitung in Transportrichtung T
gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die den Boden bildenden Klappen (11, 12) mit schräg zur Transportrichtung T verlaufenden
Falzen versehen sind und dass in Transportrichtung T nach einer Schlauchverschlusseinrichtung
eine Einrichtung (5) zum Ergreifen und Umlegen der Klappen (11, 12) des Bodens vorgesehen
ist, welche angepasst ist, um zunächst eine erste obere Klappe (11) aufzustellen und
anschließend eine zweite untere Klappe (12) umzulegen für ein paarweises Verbinden
von den den Boden der Schachtel bildenden Klappen (11, 12) des Faltschachtelschlauches
(1).
2. Klappenfaltmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (5) zum Ergreifen und Umlegen der Klappen (11, 12) Haken (6) aufweist,
die in Transportrichtung T schwenkbar über der Fördereinrichtung (4) montiert sind.
3. Klappenfaltmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine schräg nach oben verlaufende Rampe (7) zum Aufstellen und Halten der oberen
Klappe (11) während des Umlegens der zweiten unteren Klappe (12) vorgesehen ist.
4. Klappenfaltmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss, zum Zeitpunkt der Klappenfaltung so fest verschlossen ist, dass er
nur noch durch mechanische Zerstörung geöffnet werden kann.
5. Klappenfaltmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Klappenverbindestation (8) in Transportrichtung T nach der Einrichtung (5) zum
Ergreifen und Umlegen der Klappen (11, 12) des Bodens vorgesehen ist.
6. Klappenfaltmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappenverbindestation (8) eine Klebe- oder Verleimungseinrichtung aufweist.
7. Klappenfaltmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Presseinrichtung (9) zum beidseitigen Zusammenpressen der Klappen (11, 12) in
Transportrichtung T nach der Klappenverbindestation (8) vorgesehen ist.
8. Klappenfaltmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (4) paarweise nebeneinander angeordnete Förderbänder (13) aufweist.
9. Verfahren zum Herstellen eines Faltschachtelschlauches (1) mit einem beim Aufbau der
Schachtel aus einer flachen Konfiguration sich selbsttätig ausstülpenden Boden, welcher
aus Klappen (11, 12) mit schräg zur Transportrichtung T verlaufenden Falzen gebildet
wird, wobei der Faltschachtelschlauch (1) mehrere Bearbeitungsstationen (2, 3) einschließlich
einem Verschluss eines Zuschnittes zu einem seitlich geschlossenen Schlauch durchläuft
und auf einer Fördereinrichtung (4) während der Bearbeitung in Transportrichtung T
gefördert wird,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- Ergreifen und Aufstellen einer ersten oberen Klappe (11) des Bodens der Schachtel;
- Ergreifen und Umlegen einer zweiten unteren Klappe (12) des Bodens der Schachtel;
- paarweises Verbinden der oberen und unteren Klappen (11, 12) des Bodens.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappen (11, 12) nach Schritt c) gegeneinander gepresst werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbinden in Schritt c) mittels eines Leim- oder Klebstoffauftrags auf die untere
umgelegte Klappe (12) durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappen (11, 12) schräg im Verhältnis zur Transportrichtung T nach innen aufgestellt
und umgelegt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte a) bis c) gleichzeitig auf zwei Seiten des Faltschachtelschlauches (1)
durchgeführt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss, zum Zeitpunkt der Klappenfaltung so fest verschlossen wird, dass
er nur noch durch mechanische Zerstörung geöffnet werden kann.