[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schrumpfvorrichtung zum Aufschrumpfen einer
Umverpackung um eine Artikelzusammenstellung. Die Schrumpfvorrichtung umfasst eine
Transportstrecke, einen Eingangsbereich, einen Schrumpftunnel und einen Ausgangsbereich,
wobei im Ausgangsbereich oberhalb der Transportstrecke mindestens eine erste Kühlmittelvorrichtung
angeordnet ist, durch die die Artikelzusammenstellung von oben her mit Kühlmittel
beaufschlagbar ist.
[0002] Bei der Verpackung von Artikeln, insbesondere von Getränkebehältern, Flaschen etc.
zu Gebinden, werden die Artikel in gewünschter Weise zusammengestellt und mit einer
Schrumpffolie umhüllt. Die Schrumpffolie wird durch Zufuhr von Heißluft in einem Schrumpftunnel
um die Artikel herum aufgeschrumpft.
[0003] Die Gebinde werden auf einer Fördervorrichtung durch den Schrumpftunnel transportiert.
Aufgrund der permanenten Zufuhr von Heißluft erhitzt die Förderkette. Dies kann zu
Problemen führen, da aufgrund zu starker lokaler Erwärmung die Schrumpffolie im Bodenbereich
der Gebinde mit der Fördervorrichtung verkleben und es somit zu Beschädigungen der
Schrumpfverpackung kommen kann. Aus diesem Grund sind Vorrichtungen bekannt, bei denen
die Fördervorrichtung gezielt gekühlt wird.
[0004] Nachdem die Schrumpfgebinde den Schrumpftunnel verlassen, müssen diese relativ schnell
abkühlen, bevor Sie weiteren Verarbeitungsvorrichtungen, beispielsweise Palettierungsvorrichtungen
o.ä. zugeführt werden. Die Schrumpffolie an sich besitzt einen sogenannten Memory-Effekt.
Bei der Herstellung von Schrumpffolie wird das verwendete Folienmaterial erwärmt,
dabei gereckt und anschließend wieder abgekühlt. Beim Schrumpfprozess wird die um
die Artikel gewickelte Schrumpffolie erneut erwärmt. Bei der nachfolgenden Abkühlung
wechselt die Schrumpffolie wieder in ihren ungereckten Ursprungszustand zurück, wobei
sich die Moleküle bzw. wieder in ihrer eigentlichen Ursprungsform anordnen. Der Schrumpfprozess
besteht somit aus einem Erhitzen und Abkühlen der Schrumpffolie, welche um die Gebinde
herumgewickelt ist. Dabei ist ein Schrumpfgebinde erst dann stabil, wenn die Schrumpffolie
nach deren Erhitzen so weit abgekühlt wurde, dass keine weitere Verformung (Zusammenziehen
der Schrumpffolie) mehr stattfindet und das Schrumpfgebinde somit fest und stabil
ist. Dies ist insbesondere deshalb notwendig, da Schrumpfgebinde mit einer noch warmen
Schrumpffolie sehr instabil und damit sehr empfindlich gegen Kräfteeinwirkungen jeglicher
Art sind. Solche ungünstigen Kräfteeinwirkungen wirken zusätzlich bei noch warmen
bzw. noch nicht vollständig abgekühlten Schrumpfgebinden gegen den noch nicht abgeschlossenen
Schrumpfprozess und verschlechtern somit das Ergebnis bzw. führen zu defekten Verpackungen.
Solche ungünstigen Kräfteeinwirkungen auf die Schrumpfgebinde findet man beispielsweise
an Übergängen zwischen einzelnen Transportbändern anschließend an den Schrumpftunnel,
über die die Schrumpfgebinde weiteren Verarbeitungsvorrichtungen zugeführt werden.
Hierbei kommt es auf Grund von noch nicht vollständig abgekühlter Schrumpffolie im
Bodenbereich der Gebinde leicht zu Beschädigungen derselben. In diesem Bodenbereich,
in dem sich die Schrumpffolienenden überlappen, ist die Zeitdauer bis zur vollständigen
Abkühlung höher als in den anderen Bereichen (Oberseite, Stirnseiten der Gebinde etc.).
Beim Abkühlen der Schrumpffolie zieht sich die Folie noch weiter zusammen und wird
fest um die verpackten Gegenstände herum fixiert bzw. angelegt.
[0005] Diese notwendige Abkühlung der Gebinde erreicht man beispielsweise dadurch, dass
nach dem Schrumpftunnel eine sogenannte Abkühlstrecke vorhanden ist. Diese wird oftmals
auf Grund der gegebenen Umgebungstemperaturen oder auch bedingt durch die Dicke der
verwendeten Folie verlängert, um sicher zu stellen, dass die Schrumpfgebinde ausreichend
abgekühlt werden, bevor sie an das nächste Transportband übergeben werden. Bei dem
Fördermittel, mit welchem die Schrumpfgebinde durch den Schrumpftunnel und durch die
Abkühlstrecke bewegt werden, handelt es sich um eine einzige Förderstrecke, deren
Länge entsprechend den jeweiligen Anforderungen ausgelegt ist. Gegebenenfalls ist
bei einem Produktwechsel somit auch eine Anpassung der Förderstrecke notwendig.
[0006] Gemäß dem bekannten Stand der Technik werden nach dem Schrumpftunnel, oberhalb des
Fördermittels ein oder mehrere Gebläse, insbesondere Axialventilatoren oder Radialventilatoren
o.ä. verwendet, die Kühlluft von oben auf das Produkt blasen. Die Gebindeunterseite
wird jedoch nicht von dieser Kühlluft erfasst, so dass eine geringere Abkühlung der
Gebinde in diesem Bereich erfolgt. Dadurch weisen die Gebinde in diesem Bereich eine
geringere Stabilität auf, was insbesondere bei der Übergabe an ein nachgelagertes
Transportband, einer Gebindedrehstation o.ä. zu Problemen führt. Dieses Problem wird
im Allgemeinen durch die Kombination von in Serie montierter Gebläse und einer Verlängerung
der Abkühlstrecke o.g. Art am Ausgang des Schrumpftunnels gelöst. Eine Verlängerung
der Abkühlstrecke ist sehr aufwändig, da dies - wie bereits oben beschrieben - eine
Verlängerung des gesamten Fördermittels mit sich bringt.
[0007] US 3727324 beschreibt einen Schrumpftunnel, der am Eingang und am Ausgang jeweils einen Luftvorhang
vorsieht. Der erste Luftvorhang am Eingang zum Schrumpftunnel dient dem Vorheizen
der Folie in diesem Bereich. Der zweite Luftvorhang am Ausgang des Schrumpftunnels
dient dem Abkühlen der Folie im Ausgangsbereich. Insbesondere ist am Ausgang des Schrumpftunnels
ein Kühlbogen angeordnet, durch den Kühlluft von oben und von den Seiten her auf die
mit Schrumpffolie umhüllte Palette mit Stückgut geblasen wird.
[0008] DE 2320424 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Verpacken von Gegenständen, die
einen Schrumpftunnel umfasst. Hierbei erfolgt nach dem Schrumpfprozess ebenfalls eine
Kühlung der verpackten Gegenstände, wobei eine oben angeordnete Kühlanordnung Kaltluft
auf die umhüllten Gegenstände richtet, um dadurch das Abkühlen der Gegenstände und
ihrer aufgeschrumpften Verpackung zu beschleunigen.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Gebinden im Ausgangsbereich eines Schrumpftunnels
bzw. nachdem diese den Schrumpftunnel verlassen haben effektiv und allseitig zu kühlen.
[0010] Die obige Aufgabe wird durch eine Schrumpfvorrichtung gelöst, die die Merkmale in
dem Patentanspruch 1 umfasst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die
Unteransprüche beschrieben.
[0011] Die Erfindung betrifft eine Schrumpfvorrichtung zum Aufschrumpfen einer Umverpackung
bzw. einer Schrumpffolie um eine Artikelzusammenstellung. Vorzugsweise handelt es
sich bei den Artikeln um Flüssigkeitsbehälter, insbesondere um Getränkeflaschen, die
mit einer Schrumpffolie umhüllt und zu Gebinden zusammengefasst werden. Die Schrumpfvorrichtung
umfasst eine Transportstrecke, über die die Gebinde in Transportrichtung über einen
Eingangsbereich in einen Schrumpftunnel und über einen Ausgangsbereich zu weiteren
Transportvorrichtungen oder anderen Verarbeitungsvorrichtungen transportiert werden.
Im Ausgangsbereich der Schrumpfvorrichtung ist gemäß dem bekannten Stand der Technik
oberhalb der Transportstrecke mindestens eine erste Kühlmittelvorrichtung angeordnet
ist, durch die die Gebinde von oben her mit einem Kühlmittel beaufschlagt werden.
Vorzugsweise ist oberhalb der Transportstrecke mindestens ein Gebläse o.ä. angeordnet,
mit dem kalte Luft auf die aus dem Schrumpftunnel kommenden, warmen Gebinde geblasen
wird.
[0012] Erfindungsgemäß besteht die Transportstrecke aus einem durchgängigen, unterbrechungsfreien
Transportmittel, d.h. aus einem einzigen Transportband o.ä., auf dem die Gebinde durch
den Eingangsbereich, den Schrumpftunnel und den Ausgangsbereich bis zu einem Übergabebereich
transportiert werden. Im Übergabebereich werden die fertig geschrumpften Gebinde an
ein weiteres Transportmittel oder an eine weitere Verarbeitungsvorrichtung übergeben.
Das Transportmittel der Schrumpfvorrichtung ist für ein Kühlmittel durchlässig. Im
Ausgangsbereich der Schrumpfvorrichtung ist unterhalb des Transportmittels mindestens
eine zweite Kühlmittelvorrichtung angeordnet, durch die der Bodenbereich der Gebinde
von unten her mit Kühlmittel beaufschlagt wird. Durch die zusätzliche Kühlmittelvorrichtung
kann der Bodenbereich der Gebinde gezielt gekühlt werden. Dies war mit der bisherigen
Kühlung von oben nur unzureichend bzw. überhaupt nicht möglich. Durch die Kühlung
von unten her werden nunmehr auch die Stirnseiten und Seitenflächen der unteren Bereiche
der Gebinde mit mehr Kühlmittel beaufschlagt, da die Distanz von der zu kühlenden
Fläche zur Kühlmittelvorrichtung nunmehr wesentlich geringer ist.
[0013] Das Transportmittel ist vorzugsweise eine Förderband, insbesondere eine Endlosförderkette,
ein Drahtgliedergurt, ein Netzgitterband, eine Stabröllchenkette oder ein ähnliches
geeignetes Fördermittel, das für einen Kühlmittelstrom durchlässig ist. Als Kühlmittel
wird insbesondere ein Kühlluftstrom verwendet, der durch mindestens ein Gebläse, einen
Ventilator, beispielsweise einen Querstromventilator, einen Radialventilator oder
einen Axialventilator o.ä. erzeugt wird.
[0014] Das Gebläse o.ä. kann hierbei als so genannter interner Ventilator direkt unterhalb
der Transportstrecke so angeordnet sein, dass es seinen Kühlmittelstrom nach oben
in Richtung der Gebindeunterseite richtet. Das Gebläse kann aber auch außerhalb der
Schrumpfvorrichtung angeordnet sein und die Kühlluft über Leitungen an die gewünschten
Stellen geleitet werden. Beispielsweise kann unter der Transportstrecke ein Kühlkanal
angeordnet sein. Das Kühlmittel wird in den Kühlkanal geleitet und über nach oben
gerichtete Düsen werden die Gebindeunterseiten mit dem Kühlmittel beaufschlagt. Hierbei
kann vorgesehen sein, dass die Düsen einstellbar sind, insbesondere kann eine Einstellbarkeit
der Düsenwinkel und der Größe der Düsenöffnung vorgesehen sein, so dass die Menge
und der Winkel, in dem das Kühlmittel auf die Gebindeunterseite auftrifft, eingestellt
werden kann.
[0015] Das Kühlmittel wird vorzugsweise in einem Winkel zwischen 30°bis 150° zur Transportfläche
von unten her auf die Gebindeunterseite geblasen. Die vom Gebläse angesaugte Luft
wird beispielsweise aus dem Bereich des Maschinengestells unterhalb des Transportbandes
entnommen. Alternativ kann die Luft auch über seitliche Ansaugkanäle aus der Umgebung
oder von einer anderen Verpackungsvorrichtung entnommen werden.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind direkt am Ausgang aus dem
Schrumpftunnel mindestens eine obere und eine untere Kühlmittelvorrichtung einander
direkt gegenüberliegend angeordnet. Die obere Kühlmittelvorrichtung produziert einen
weitgehend senkrecht nach unten gerichteten Kühlmittelstrom. Die untere Kühlmittelvorrichtung
produziert einen weitgehend senkrecht nach oben gerichteten Kühlmittelstrom. Die beiden
Kühlmittelströme bilden somit am Ausgang des Schrumpftunnels einen Kühlmittelvorhang,
insbesondere einen Luftvorhang. Dieser verhindert, dass die Heißluft unkontrolliert
aus dem Schrumpftunnel entweichen kann und wirkt sich somit positiv auf die Energiebilanz
der Schrumpfvorrichtung aus.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann der Kühlmittelstrom und /oder
die mindestens eine zweite Kühlmittelvorrichtung im Ausgangsbereich der Schrumpfvorrichtung
bewegt werden. Insbesondere wird die Bewegung des Kühlmittelstroms und / oder die
Bewegung der mindestens einen zweiten Kühlmittelvorrichtung analog zur Bewegung der
Gebinde reguliert bzw. gesteuert.
[0018] Beispielsweise können die Düsen der Kühlmittelvorrichtung mit dem jeweiligen Gebinde
mitbewegt werden, um somit möglichst lange eine kühlende Wirkung auf die Gebinde zu
erzielen. Gemäß einer Ausführungsform ist beispielsweise das Gebläse unterhalb des
Transportmittels verfahrbar angeordnet und bewegts sich parallel zu dem jeweiligen
Gebinde mit.
[0019] Bei einer alternativen Ausführungsform mit einem Kühlkanal werden beispielsweise
nur die Düsenöffnungen geöffnet, über denen sich das Gebinde gerade befindet, um somit
den Kühlmittelstrom nur in diesen Bereichen zu erzeugen. Hierbei kann vorgesehen sein,
dass die Position der Gebinde auf dem Transportmittel sensorisch ermittelt und an
eine Steuerungseinheit übermittelt wird. Die Steuerungseinheit steuert das Öffnen
bzw. Schließen der entsprechenden Düsen, insbesondere unter Berücksichtigung relevanter
Parameter der Vorrichtung, beispielsweise unter Berücksichtigung der Geschwindigkeit
des Transportmittels etc. Bei den Sensoren kann es sich beispielsweise um Bild erfassende
Sensoren handeln, weiterhin können auch gewichts- oder druckempfindliche Sensoren
oder andere geeignete Sensoren eingesetzt werden. Eine solche gezielte Steuerung des
Kühlmittels ist möglich, da die Gebinde auf der Transportstrecke beabstandet voneinander
transportiert werden. Die Beabstandung ist insbesondere notwendig, um eine allseitige
Kühlung der weitgehend senkrecht zur Transportfläche angeordneten Gebinde- Seitenflächen
zu erzielen.
[0020] Weiterhin können im Ausgangsbereich der Schrumpfvorrichtung zusätzliche seitliche
Kühlmittelvorrichtungen vorgesehen sein, so dass in diesem Bereich allumfänglich um
die Transportstrecke herum Kühlmittelvorrichtungen angeordnet sind. Die verschiedenen
Kühlmittelvorrichtungen sind vorzugsweise in einer Ebene senkrecht zur Transportebene
angeordnet, so dass die Gebinde durch einen Kühlluftvorhang bzw. Kühlluftschild fahren
und von allen Seiten her, insbesondere von oben und unten und ggf. von den Seiten
her, mit Kühlluft beaufschlagt werden. Die Kühlmittelvorrichtungen können beispielsweise
in etwa ringförmig, oval, in einer rechteckigen Form o.ä. um die Transportebene herum
angeordnet sein.
[0021] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Abstand zwischen den Kühlmittelvorrichtungen
und den Gebinden entsprechend der Größe und Form der Gebinde eingestellt werden kann,
um die Kühlmittelzufuhr optimal an die jeweiligen Gebinde anzupassen. Beispielsweise
kann mindestens ein Sensor verwendet werden, der am Ausgang des Schrumpftunnels die
Größe, Form etc. der Gebinde erfasst und die ermittelten Daten an eine Steuerungseinheit
überträgt. Daraufhin reguliert die Steuerungseinheit die Position der Kühlmittelvorrichtungen
und stellt somit den optimalen Abstand zwischen den Kühlmittelvorrichtungen und den
Gebinden ein.
[0022] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Schrumpfvorrichtung mit nachgeordneter
Transportvorrichtung gemäß dem bekannten Stand der Technik.
Figur 2 zeigt eine Vergrößerung des Ausgangsbereiches einer Schrumpfvorrichtung gemäß
dem bekannten Stand der Technik.
Figur 3 zeigt eine schematische Teil- Ansicht einer erfindungsgemäßen Schrumpfvorrichtung.
Figur 4 zeigt eine schematische Teil- Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Schrumpfvorrichtung.
Figur 5 zeigt eine schematische Teil- Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Schrumpfvorrichtung.
Figuren 6 bis 8 zeigen jeweils einen schematischen Querschnitt durch den Ausgangsbereichs
einer Schrumpfvorrichtung.
Figur 9 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schrumpfvorrichtung.
[0023] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen
keine abschließende Begrenzung dar.
[0024] Figur 1 und Figur 2 zeigen jeweils schematische Ansichten einer Schrumpfvorrichtung 1 mit nachgeordneter
Transportvorrichtung 12 gemäß dem bekannten Stand der Technik.
[0025] Artikel, insbesondere Getränkebehälter, Flaschen 6, Dosen o.ä. werden in Gruppen
zusammengestellt und mit Schrumpffolie 7 umhüllt. Diese Artikelzusammenstellungen
bezeichnet man auch als Gebinde 5. Die Gebinde 5 werden in Transportrichtung TR auf
einem Transportmittel, insbesondere einem Förderband 10, über einen Eingangsbereich
3 einem Schrumpftunnel 2 zugeführt. In dem Schrumpftunnel 2 sind Heizmittel (nicht
dargestellt) angeordnet, die die Gebinde 5 beispielsweise mit heißer Luft beaufschlagen.
Dadurch schrumpft die Folie 7 der Umverpackung und legt sich dabei allseitig an die
Artikel an und bildet somit fertiges Gebinde 5* bzw. eine Verpackungseinheit. Im Ausgangsbereich
4 der Schrumpfvorrichtung 1 sind oberhalb des Förderbands 10 Gebläse 20 angeordnet,
mit denen kalte Luft 22 auf die warmen Gebinde 5* geblasen wird, um diese vor der
Übergabe U an ein weiteres Transportband 12 abzukühlen und dadurch zu gewährleisten,
dass die Gebinde 5** vor der Übergabe U fest und stabil sind. Durch das Abkühlen der
nach dem Verlassen des Schrumpftunnels 2 warmen Gebinde 5* und vor der Weitergabe
der Gebinde 5* an weitere Vorrichtungen - beispielsweise vor der Übergabe U an ein
weiteres Transportband 12 - soll verhindert werden, dass die mit noch warmer Folie
7* umhüllten Gebinde 5* instabil sind und im weiteren Verlauf beschädigt werden können.
[0026] Figur 3 zeigt eine schematische Teil- Ansicht einer erfindungsgemäßen Schrumpfvorrichtung
15a. Hierbei werden die mit Schrumpffolie 7 umhüllten Flaschen 6 wiederum durch einen
Schrumpftunnel 2 transportiert, wobei die Schrumpffolie 7 um die Flaschen 6 herum
aufgeschrumpft und somit das fertige Gebinde 5* gebildet wird. Die Schrumpfvorrichtung
15a weist im Ausgangsbereich 16a über dem Transportband 10 angeordnete Gebläse 20
auf, zur Kühlung der Gebinde 5* mit einem auf die Gebinde 5* gerichteten Kühlluftstrom
22.
[0027] Das Förderband 10, auf dem die Gebinde 5, 5* durch die Schrumpfvorrichtung 15a befördert
werden, ist luftdurchlässig ausgebildet, beispielsweise handelt es sich um eine Förderkette
11 oder um einen Mattenkettenförderer, wobei zwischen den Kettengliedern Öffnungen
ausgebildet sind. Im Ausgangsbereich 16a der Schrumpfvorrichtung 15a sind unterhalb
des Förderband 10 Kühlmittelvorrichtungen 25 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt es sich um Gebläse 27, die Kühlluft 26 von unten her durch das Förderband
10 hindurch nach oben blasen. Dadurch kann insbesondere der Bodenbereich der warmen
Gebinde 5* gekühlt werden. Weiterhin werden durch den Kühlluftstrom 26 auch die unteren
Bereiche der Stirnseiten und Seitenflächen der Gebinde 5* mit mehr Kühlluft 22 und
26 beaufschlagt, da der Abstand zwischen unterer Kühlmittelvorrichtung 25 und diesen
Bereichen geringer ist als der Abstand zwischen den oberen Kühlmittelvorrichtungen
20 und diesen Bereichen.
[0028] Bei der Kühlmittelvorrichtung 25 handelt es sich beispielsweise um mindestens einen
Ventilator, der so unterhalb von einem Lochblech oder direkt unterhalb des Förderbands
10 angeordnet ist, dass die Kühlluft 26 nach oben in Richtung der warmen Gebinde 5*
geblasen wird. Vorzugsweise weist der Austrittswinkel α der Kühlluft 26 in Bezug zur
Transportebene einen Betrag zwischen 30 ° bis 150 ° auf.
[0029] Figur 4 zeigt eine schematische Teil- Ansicht einer erfindungsgemäßen Schrumpfvorrichtung
15b. Hierbei ist im Ausgangsbereich 16b unterhalb des Förderbands 10 ein Kühlkanal
28 angeordnet. Durch ein externes oder ein internes Gebläse (beide nicht dargestellt)
wird kalte Luft in den Kühlkanal 28 geleitet. Die kalte Luft 26 wird über Düsenöffnungen
29 an der Oberseite des Kühlkanals 28 durch das Förderband 10 hindurch auf den Bodenbereich
der Gebinde 5* geleitet.
[0030] Figur 5 zeigt eine schematische Teil- Ansicht einer erfindungsgemäßen Schrumpfvorrichtung
15c. Im Ausgangsbereich 16c der Schrumpfvorrichtung 15c sind unterhalb des Förderbands
10 Kühlmittelvorrichtungen 27, 27* mit nach oben gerichtetem Kühlmittelstrom 26, 26*
angeordnet. Oberhalb des Förderbands 10 sind Kühlmittelvorrichtungen 20, 20* mit nach
unten gerichtetem Kühlmittelstrom 22, 22* angeordnet. Insbesondere ist direkt nach
dem Ausgang des Schrumpftunnels 2 eine obere Kühlmittelvorrichtung 20* mit weitgehend
senkrecht nach unten angeordnetem Kühlmittelstrom 22* und eine untere Kühlmittelvorrichtung
27* mit weitgehend senkrecht nach oben gerichtetem Kühlmittelstrom 26* angeordnet.
Weiterhin sind in Transportrichtung TR mindestens eine weitere obere Kühlmittelvorrichtung
20 und eine weitere untere Kühlmittelvorrichtung 27 mit in einem Winkel nach unten
bzw. nach oben gerichteten Kühlmittelströmen 22, 26 angeordnet.
[0031] Durch die beiden Kühlmittelströme 22*, 26* direkt im Ausgangsbereich des Schrumpftunnels
2 wird ein so genannter Kühlmittelvorhang 30 gebildet. Dieser Kühlmittelvorhang 30
bewirkt zum einen eine direkte Abkühlung der warmen Gebinde 5* von unten und oben
und zum anderen verhindert er, dass warme Luft aus dem Schrumpftunnel 2 entweicht.
Dadurch wird effektiv ein Wärmeverlust verhindert, wodurch die Energiekosten für den
Schrumpftunnel 2 verringert werden können. Die nachgeordneten Kühlmittelströme 22,
26 dienen der weiteren Gebindekühlung. Insbesondere dient der Kühlmittelstrom 26 der
Kühlung der Gebinde 5* von unten her, um die beschriebenen Probleme in Bezug auf Beschädigung
und / oder ungewünschte Verformung der Verpackungsfolie 7* zu beheben.
[0032] Figuren 6 bis 8 stellen jeweils einen schematischen Querschnitt durch den Ausgangsbereichs 16 einer
Schrumpfvorrichtung dar.
[0033] Figur 6 zeigt den schematischen Querschnitt durch eine Schrumpfvorrichtung entsprechend den
in den
Figuren 3 bis 5 dargestellten Ausführungsformen, bei denen jeweils mindestens eine obere Kühlmittelvorrichtung
20 oberhalb der durch das Förderband 10 gebildeten Transportebene und jeweils mindestens
eine untere Kühlmittelvorrichtung 25 unterhalb des Förderbands 10 angeordnet sind.
Dadurch werden die Gebinde 5* von oben und von unten her mit Kühlmittel 22, 26 beaufschlagt.
[0034] Figuren 7 und 8 zeigen jeweils Ausführungsformen, bei denen zusätzlich seitliche Kühlmittelvorrichtungen
40 zu beiden Seiten der durch das Förderband 10 gebildeten Transportebene angeordnet
sind. Durch diese seitlichen Kühlmittelvorrichtungen 40 können die Seitenflächen der
Gebinde 5* zusätzlich gezielt mit Kühlmittel 42 gekühlt werden. Die Kühlmittelvorrichtungen
20, 25 und 40 können zusätzlich noch einstellbar sein. Insbesondere kann der Abstand
zwischen den Kühlmittelvorrichtungen 20 und 40 den Gebinden 5* entsprechend der Größe
der Gebinde 5* eingestellt werden, so dass die Kühlmittelzufuhr optimal an die jeweiligen
Gebinde 5* angepasst werden kann. Insbesondere kann ein Sensor 45 vorgesehen sein,
der am Ausgang des Schrumpftunnels die Größe und Form etc. der Gebinde 5* erfasst.
Anhand der durch den Sensor ermittelten Daten reguliert eine Steuerung 50 die Position
der Kühlmittelvorrichtungen 20 und 40 und stellt somit den optimalen Abstand zwischen
den Kühlmittelvorrichtungen 20 und 40 und den Gebinden 5* ein.
[0035] Figur 9 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schrumpfvorrichtung 15d.
Hierbei ist die unterhalb des Förderbands 10 angeordnete Kühlmittelvorrichtung 25
beweglich und / oder steuerbar, so dass nur in den Bereichen des Förderbands 10, auf
denen jeweils ein Gebinde 5* angeordnet ist, Kühlluft 26 auf den Bodenbereich des
jeweiligen Gebindes 5* geblasen wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird beispielsweise
das Gebläse 25 zusammen mit den Gebinden in Transportrichtung bewegt. Anschließend
wird die Kühlmittelvorrichtung 25 wieder entgegen der Transportrichtung des Förderbands
10 zum Ausgang des Schrumpftunnels 2 bewegt und parallel zu dem nächsten Gebinde 5*
in Transportrichtung in Richtung weiterer Verarbeitungsvorrichtungen, beispielsweise
in Richtung des weiteren Transportbands 12, bewegt.
[0036] Gemäß einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform kann die Kühlmittelvorrichtung
auch mehrere Düsenöffnungen entlang der Transportstrecke aufweisen, die nacheinander
aktiviert werden, insbesondere in Abhängigkeit davon, an welcher Position sich das
jeweilige Gebinde 5* befindet. Hierfür kann beispielsweise ein Sensor vorgesehen sein,
der die Position der Gebinde 5* ermittelt und die Daten an eine Steuerungseinheit
übermittelt, die die Düsenöffnungen eines Kühlmittelkanals o.ä. entsprechend reguliert.
[0037] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die oberhalb der Transportebene angeordneten
Kühlmittelvorrichtungen 20 mit der nach unten gerichteten Kühlluft 22 ebenfalls parallel
zur Transportstrecke bewegt werden oder entsprechend reguliert werden können (ebenfalls
nicht dargestellt).
[0038] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Schrumpfvorrichtung
- 2
- Schrumpftunnel
- 3
- Eingangsbereich
- 4
- Ausgangsbereich
- 5, 5*
- Gebinde / Verpackungseinheit
- 6
- Flasche
- 7
- Schrumpffolie / Verpackungsfolie
- 10
- Förderband
- 11
- Förderkette
- 12
- Transportband
- 15a, 15b, 15c
- Schrumpfvorrichtung
- 16a, 16b, 16c
- Ausgangsbereich
- 20, 20*
- erste Kühlmittelvorrichtung / Gebläse
- 22, 22*
- Kühlmittel / Kühlluft
- 25
- zweite Kühlmittelvorrichtung
- 26, 26*
- Kühlmittel / Kühlluft
- 27, 27*
- Gebläse
- 28
- Kühlkanal
- 29
- Düsenöffnung
- 30
- Kühlmittelvorhang
- 40
- seitlich angeordnete Kühlmittelvorrichtung
- 42
- Kühlmittel / Kühlluft
- 45
- Sensor
- 50
- Steuerung
1. Schrumpfvorrichtung (1, 15a, 15b, 15c, 15d) zum Aufschrumpfen einer Umverpackung (7)
um eine Zusammenstellung von Artikeln (6) zu einem Gebinde (5*), wobei die Schrumpfvorrichtung
eine Transportstrecke (10), einen Eingangsbereich (3), einen Schrumpftunnel (2) und
einen Ausgangsbereich (4, 16a, 16b, 16c, 16d) umfasst, wobei die Transportstrecke
(10) dem unterbrechungsfreien Transport der Gebinde (5*) durch den Eingangsbereich
(3), den Schrumpftunnel und den Ausgangsbereich (16a, 16b, 16c) der Schrumpfvorrichtung
(15a, 15b, 15c) dient, wobei im Ausgangsbereich (4, 16a, 16b, 16c) oberhalb der Transportstrecke
(10) mindestens eine erste Kühlmittelvorrichtung (20) angeordnet ist, durch die die
Gebinde (5*) von oben her mit Kühlmittel (22) beaufschlagbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportstrecke (10) ein durchgängiges und für Kühlmittel durchlässiges Transportmittel
umfasst und wobei im Ausgangsbereich (16a, 16b, 16c, 16d) der Schrumpfvorrichtung
(15a, 15b, 15c, 15d) unterhalb des Transportmittels mindestens eine zweite Kühlmittelvorrichtung
(25) angeordnet ist, durch die der Bodenbereich der Gebinde (5*) von unten her mit
Kühlmittel (26) beaufschlagbar sind.
2. Schrumpfvorrichtung (1, 15a, 15b, 15c, 15d) nach Anspruch 1, wobei das Transportmittel
ein Förderband (11), eine Endlosförderkette, eine Drahtgliedergurtkette, ein Netzgitterband
oder eine Stabröllchenkette ist.
3. Schrumpfvorrichtung (1, 15a, 15b, 15c, 15d) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei
das Kühlmittel (26) ein Kühlluftstrom ist.
4. Schrumpfvorrichtung (1, 15a, 15b, 15c, 15d) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei die mindestens eine zweite Kühlmittelvorrichtung (25) ein Gebläse (27) insbesondere
ein Querstromventilator, ein Radialventilator oder ein Axialventilator ist.
5. Schrumpfvorrichtung (1, 15a, 15b, 15c, 15d) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei
die mindestens eine zweite Kühlmittelvorrichtung (25) ein Kühlmittelkanal (28) ist.
6. Schrumpfvorrichtung (1, 15a, 15b, 15c, 15d) nach Anspruch 5, wobei der Kühlmittelkanal
(28) auf seiner Oberseite Düsenöffnungen (29) aufweist.
7. Schrumpfvorrichtung (1, 15a, 15b, 15c, 15d) nach einem der Ansprüche 5 bis 6, wobei
der Kühlmittelkanal (28) mindestens einen internen Ventilator zur Erzeugung des Kühlmittelstroms
umfasst oder wobei der Kühlmittelkanal (28) an mindestens einen externen Ventilator
zur Erzeugung des Kühlmittelstroms angeschlossen ist.
8. Schrumpfvorrichtung (1, 15a, 15b, 15c, 15d) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei durch mindestens eine oberhalb der Transportstrecke angeordnete erste Kühlmittelvorrichtung
(20*) und durch mindestens eine unterhalb der Transportstrecke angeordnete zweite
Kühlmittelvorrichtung (27*) am Ausgang des Schrumpftunnels (2) ein Kühlmittelvorhang
(30) erzeugbar ist.
9. Schrumpfvorrichtung (1, 15a, 15b, 15c, 15d) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei der Kühlmittelstrom (26) und / oder die mindestens eine zweite Kühlmittelvorrichtung
(25) im Ausgangsbereich (16a, 16b, 16c, 16d) der Schrumpfvorrichtung (15a, 15b, 15c,
15d) beweglich angeordnet ist.
10. Schrumpfvorrichtung (1, 15a, 15b, 15c, 15d) nach Anspruch 9, wobei die Bewegung des
Kühlmittelstroms (26) und / oder der mindestens einen zweiten Kühlmittelvorrichtung
(25) analog zur Bewegung der Gebinde (5*) steuerbar ist.
11. Schrumpfvorrichtung (1, 15a, 15b, 15c, 15d) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei im Ausgangsbereich (16a, 16b, 16c, 16d) der Schrumpfvorrichtung (15a, 15b, 15c,
15d) allumfänglich um die Transportstrecke herum Kühlmittelvorrichtungen (20, 25,
40) angeordnet sind.
12. Verfahren zum Kühlen von Gebinden (5*), wobei Artikel (6) zusammengestellt, mit einer
Umverpackung (7) umhüllt und die Umverpackung (7) in einem Schrumpftunnel (2) auf
die Artikel (6) aufgeschrumpft wird, wobei die Gebinde (5*) über ein Transportmittel
(10) transportiert und nach dem Verlassen des Schrumpftunnels (2) von oben gekühlt
werden, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Bodenbereich der Gebinde (5*) von unten her mit Kühlmittel (22, 22*,
26, 26*) beaufschlagt wird, wobei das Kühlmittel (22, 22*, 26, 26*) durch mindestens
eine Kühlmittelvorrichtung (25) erzeugt wird, die in einem dem Schrumpftunnel (2)
nachgeordneten Ausgangsbereich (16a, 16b, 16c, 16d) einer Schrumpfvorrichtung (15a,
15b, 15c, 15d) unterhalb des Transportmittels (10) angeordnet ist.