[0001] Die Erfindung betrifft ein zwei oder mehrteiliges mantelloses überwiegend bleifreies
Teilzerlegungsgeschoss für die Jagdausübung und ein einteiliges in Material, Außenform
und Gewicht gleiches Schwestergeschoss zum sportlichen Übungsschießen. Ein Teilzerlegungsgeschoss
bzw. -projektil umfasst einen vorbestimmt zerlegbaren Abschnitt bzw. Bug, einen in
Schussrichtung dahinter angeordneten nicht zerlegbaren Abschnitt, nämlich ein Heck
oder einen Restbolzen, und einen Verbindungsabschnitt, der den Bug und das Heck miteinander
verbindet. Der zerlegbare Abschnitt zerlegt sich nach dem Abschuss aus einer Waffe
erst beim Auftreffen und beim bzw. nach dem Eindringen in einen Zielkörper. Der nicht
zerlegbare Abschnitt durchströmt anschließend den Zielkörper. Das Geschoss lässt sich
in herkömmliche Hülsen einsetzen, um eine Patrone zu bilden.
[0002] Insbesondere bei der Jagdausübung muss die Auswahl der Geschosse, die heute zunehmend
bleifrei sein sollen, auf die Zielentfernung und die zu bejagende Wildart abgestimmt
werden. Neben den im Aufbau komplizierteren und teureren Jagdgeschoss wird zum Übungsschießen
auf dem Schießstand oder in einer Raumschießanlage ein einfacheres und preiswerteres
bleifreies Geschoss benötigt, das bei baugleicher Außenform zum Jagdgeschoss, bei
gleicher Visiereinstellung und Abkommen im Ziel keine wesentliche Veränderung der
Treffpunklage zur Folge hat. Somit kann der Jäger seine Waffe zur Jagdausübung und
zum sportlichen Übungsschießen gleichermaßen verwenden, ohne die Visiereinrichtung
verstellen oder anpassen zu müssen.
[0003] Für die Jagd wird ein bleifreies Geschoss benötigt, das auch bei weiten Schussentfernungen,
zum Beispiel bei der Ausübung der Gebirgsjagd, eine gestreckte Flugbahn aufweist und
im Wildkörper eine schnelle und zuverlässige Tötungswirkung durch kontrollierte Teilzerlegung
zeigt.
[0004] Stand der Technik sind bleifreie Mantelgeschosse, die sich ähnlich verhalten wie
bleihaltige Mantelgeschosse und Vollgeschosse. Bleifreie Mantelgeschosse haben meist
einen oder mehrere Kerne aus weichem Material wie z. B. Zinn, das zum größten Teil
von einem dünnen Mantel, der z. B. aus Tombak, Stahl oder Kupfer-Nickel-plattiertes
Material besteht, umschlossen ist. Zuweilen kann es auch hier zu unerwünschten Verformungen
und unerwünschtem Aufreißen des Mantels oder gar zum Platzen des Geschosses kommen.
Die Folgen wären bei stärkerem Wild eine zu geringe Tiefenwirkung mit teilweise fehlenden
Ausschüssen und/oder eine erhöhte Wildpretzerstörung.
[0005] Vollgeschosse, zumeist aus Kupfer-Zink-Legierungen, weisen häufig eine von der Geschossbugspitze
her durchgeführte Sacklochbohrung und eine offene oder verdeckte Hohlspitze auf. Zudem
sind außenliegende Bruchstellen, oftmals als Nut oder Kerbe, angebracht. Der Restbolzen
bildet sich erst aus, wenn bei genügendem Staudruck Teile den Geschossbugs auf- oder
abreißen. Die Masse und die Form des Restbolzens werden beeinflusst durch die Beschaffenheit
des Geschossmaterials, die Ausformung des Geschossbugs und durch den vorherrschenden
Staudruck beim Eindringen in den Zielkörper. Der Staudruck wiederum ist abhängig von
der Auftreffgeschwindigkeit des Geschosses und der Beschaffenheit des Zielmediums.
Bekannte Geschosse benötigen oftmals hohe Auftreffgeschwindigkeiten, um die gewünschte
Wirkung zu entfalten, oder wirken wunschgemäß nur in einem vorbestimmten Geschwindigkeitsfenster.
Bei schwachem Wild (z.B. Rehwild) kann die Energieabgabe des Geschosses an den Zielkörper
zu gering ausfallen. Bei starkem Wild (z. B. Rothirsche, Keiler und große Antilopen)
bilden sich häufig unterschiedliche Formen und Restgewichte der Restbolzen aus, die
den Zielkörper nicht mehr richtungsstabil oder nicht tief genug durchströmen und somit
keinen zuverlässigen oder einen zu kleinen Ausschuss erzeugen. Die Folgen wären längere
Fluchtstrecken, ein späteres Verenden des Wildes und zu wenige Pirschzeichen für die
Nachsuche des verletzten Tieres. Extrem hohe Auftreffgeschwindigkeiten führen sehr
häufig zum Platzen von Organen und zu großen Blutergüssen, die wiederum zu einer Wildbretentwertung
(Fleischverlust) führen können.
[0006] Die Splittermenge oder die Fahnenbildung sind in der Größe und Menge ebenfalls unterschiedlich.
Zuweilen kann ein Geschoss komplett platzen, Geschossfahnen abreißen oder der Restbolzen
oder gar das gesamte Geschoss sich im Zielkörper überschlagen.
[0007] Zur Verringerung des Einpresswiderstandes der Kupfer-Zink-legierten Voll- oder mehrteiligen
Geschosse in den Übergangskonus des Waffenlaufes und zur Verringerung der Reibung
beim Durchdringen der Züge und Felder des Laufs sind kleine oder weiche Anlageflächen
der Vollgeschosse Stand der Technik. Diese werden als Führbänder, Entlastungsrillen
in der Führfläche oder durch Aufbringen von weicherem Material über dem Geschosskern
ausgeführt.
[0008] Die
DE 25 35 704 A1 beschreibt eine Patrone für Faust- und Schulterwaffen, bestehend aus einer mit Pulver
gefüllten und einen Zünder enthaltenden Patronenhülse und einem in diese eingesetzten
Geschoss, wobei dass das Geschoss einen etwa zylindrischen Grundkörper mit über diesen
vorstehender Spitze und/oder vorstehendem umlaufenden Rand und einer an seiner Vorderseite
befindlichen umlaufenden Schulter aus verhältnismäßig hartem Material wie Eisen, Tombak
oder Kupfer aufweist.
[0009] Die
DE 2 223 212 A1 offenbart ein Geschoss, insbesondere für Jagdzwecke, bestehend aus einem in einem
gemeinsamen Mantel angeordneten vorderen sich zerlegenden Geschossteil und einem hinteren
unzerlegbaren Durchschlagkörper, dadurch gekennzeichnet, dass im Mantel zwischen dem
vorderen Geschossteil und dem hinteren Geschossteil eine als Sollbruchstelle ausgebildete
ringförmige oder im wesentlichen ringförmige Einkerbung vorgesehen ist.
[0010] Der
DE 200 19 831 ist ein drehbares, mittels Pressluft explosives Geschoß entnehmbar, das aus drei
Hauptkörpern gebildet ist, von dem einer aus einem harten Material, beispielsweise
Stahl, gefertigt ist und eine spitze Form aufweist, während die zwei anderen Körper
in axialer Richtung in der Folge des Körpers mit Hilfe einer axialen Spindel oder
eines Gewindezapfens miteinander verbunden sind, wobei die Spindel aus dem hinteren
Teil des spitzförmigen harten Körpers ragt und wobei die Befestigung mit Hilfe einer
Mutter erfolgt, die am hinteren Ende dieser Spindel (Gewindezapfen) aufgeschraubt
wird, die aus der hinteren Fläche oder Grundfläche des hinteren Körpers ragt, dadurch
gekennzeichnet, dass der Körper, der die Spitze aus hartem Material bildet, kegelstumpfförmig
ist und auf dem zweiten, bevorzugterweise aus Blei gefertigten Körper über eine Dichtung
aufliegt, die eine Kammer verschließt, welche in axialer Richtung im zweiten Körper
ausgespart ist, während die am Ende der Spindel aufgeschraubte Befestigungsmutter,
mit der die drei Körper aneinander befestigt werden, mit einem als Deckel wirkenden
Teil abgedeckt wird, der das Ende des rückwärtigen Teils des hinteren Kunststoffkörpers
bildet.
[0011] Die
AT 264 322 zeigt ein Mantelgeschoss, bestehend aus einem im wesentlichen zylindrischen Metallkern
und aus einem diesen umgebenden rohrförmigen Kunststoffmantel, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoffmantel an seiner Vorderseite durch eine massiv ausgebildete Geschoßspitze
und an seiner Rückseite durch einen nach innen umgebördelten Rand abgeschlossen ist,
und dass der Metallkern sich gegen die Geschoßspitze zu, mittels eines ringförmigen
Randstreifens seiner vorderen Stirnfläche auf einer Schulter und am Geschossende auf
dem nach innen umgebördelten Rand des Kunststoffmantels abstützt.
[0012] Der
US 5 880 398 A ist eine Mehrzweck-Kugel entnehmbar, die aus einem thermoplastischen Körper, einer
Bodenkappe und einem gepressten Pulverkern besteht. Die Kugel kann entweder mit einer
hohen Abschussgeschwindigkeit zum Durchdringen und zum Zerstören großer Mengen von
menschlichem Gewebe oder mit einer geringen Abschussgeschwindigkeit lediglich zum
Erzeugen eines Gewebeschocks dienen.
[0013] Die
DE 102 57 590 A1 beschreibt ein Büchsengeschoss für Jagdzwecke mit einem Mantel aus einem bleifreien,
weichzähen Werkstoff und einem mit dem Mantel verbundenen Kern aus einem gegenüber
dem Mantel weicheren Material. Aufgabe ist es, ein derartiges Büchsengeschoss so zu
verbessern, dass es eine nachhaltige Schnitthaar- und Schweißbildung am Einschuss
liefert, im Wildkörper unter wesentlicher Querschnittsvergrößerung kontrolliert aufpilzt,
sich dabei nur geringfügig zerlegt und ein hohes Restgewicht (90% und mehr) aufweist.
Das Büchsengeschoss hat einen dünnmanteligen Geschosskopf und weist an der Übergangsstelle
des Mantels vom Geschosskopf zu einem wesentlich dickmanteligeren Heckteil außenseitig
einen stark ausgeprägten Scharfrand auf. Innenseitig ist das Büchsengeschoss mit einer
umlaufenden, in die Wandstärke des Mantels an dieser Stelle eingreifenden mit dem
Kernmaterial ausgefüllten Rille ausgestattet.
[0014] Die
DE 103 17 404 A1 offenbart ein mantelloses Vollgeschoss als Deformationsgeschoss oder Teilzerlegungsgeschoss
mit identischem Kaliber und einem verschlossenen Hohlraum in der Geschossspitze, bei
dem zur Erreichung derselben Treffpunktlage der Geschosse im Zielpunkt mit der Wirkung
des jeweils gewählten Geschosses bei derselben Handhabung der Waffe, bei derselben
Einstellung auf ein Ziel in identischer Position, das Außenvolumen, die Schwerpunktlage,
die Masse und die Grundlegierung, eine Kupfer-Zink-Legierung, identisch sind und dass
der Hohlraum in der Geschossspitze, bestehend aus einer Kombination von zylindrischen
und konischen Abschnitten, sowie die Zusammensetzung des Geschosswerkstoffs auf die
Wirkung des Geschosses abgestimmt sind.
[0015] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Teilzerlegungs-Jagdgeschoss anzugeben,
das die Anforderungen an eine kostengünstige Herstellung und an eine einwandfreie
Funktion erfüllt.
[0016] Diese Aufgabe wird bei einem eingangs genannten mehrteiligen Teilzerlegungsgeschoss
dadurch gelöst, dass der Verbindungsabschnitt als konzentrischer Stauchzylinder mit
geringerem Außendurchmesser als der Bug und das Heck ausgebildet und in den Bug und/oder
in das Heck einsteckbar ist. Erfindungsgemäß wird also ein zweiteiliges oder mehrteiliges
Jagdgeschoss vorgeschlagen, das sich aus einem in Schussrichtung vorderen und vorbestimmt
zerlegbaren Abschnitt bzw. einem Bug und einem in Schussrichtung dahinter angeordneten
und nicht zerlegbaren Abschnitt bzw. Heck oder Restbolzen zusammensetzt. Der Bug und
das Heck sind unmittelbar aneinander gekoppelt, also ohne Zwischenschaltung weiterer,
wesentlicher Bestandteile. Die Kopplung erfolgt über den Stauchzylinder, der sich
entweder in den Bug oder in das Heck oder in beiden erstreckt und in zumindest einen
von beiden einsteckbar oder einpreßbar ist. Die Erfindung wendet sich also davon ab,
ein Geschoss aus einem einheitlichen bzw. durchgehenden Mantel und einem von ihm umschlossenen
Kern auszubilden. Sie verfolgt vielmehr das Prinzip, das Geschoss quer zu seiner Längsrichtung
zu teilen und die beiden Teile, nämlich den Bug und das Heck, miteinander koppelbar
auszubilden. Dadurch gelingt ein auf alle Erfordernisse, sowohl der Herstellung als
auch seines Einsatzes angepasstes Geschoss, das sowohl mit weitgehend herkömmlichen
Maschinen hergestellt werden kann und das im Einsatz das gewünschte Verhalten eines
sich teilweise zerlegenden und einen Restbolzen bildenden Geschosses zeigt. Denn insbesondere
durch die Zerlegbarkeit in einen Bug einerseits und in ein Heck andererseits lassen
sich diese beiden Bestandteile durch eine voneinander getrennte Herstellung und einen
unterschiedlichen Aufbau grundverschiedene Eigenschaften verleihen, so dass sowohl
der Bug als auch das Heck optimal an seine jeweiligen Aufgaben und Funktionen beim
Abschuss, während der Flugphase, beim Auftreffen, beim Eindringen und beim Durchströmen
eines Tierkörpers angepasst werden können.
[0017] Der Stauchzylinder hat im Wesentlichen die Aufgabe, den Bug und das Heck miteinander
zu verbinden. Dazu kann er sowohl in den Bug als auch in das Heck einsteckbar ausgebildet
sein. Dadurch ergibt sich ein dreiteiliges Jagdgeschoss. Nach einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist der Stauchzylinder einstückig an dem Bug angeformt
und mit dem Heck verbindbar oder einstückig an dem Heck angeformt und mit dem Bug
verbindbar. In den jeweils anderen Bestandteil des Jagdgeschosses, mit dem er nicht
einstückig ausgebildet ist, lässt sich der Stauchzylinder unverändert einstecken.
Der Stauchzylinder kann einen runden oder eckigen oder zumindest teilweise konischen
zylindrischen Körper darstellen, der mit einer Passung gegenüber dem Bug oder dem
Heck, in den bzw. das er eingesteckt oder eingepreßt werden kann, ausgebildet ist.
Damit kann er den Bug und das Heck kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbinden.
Durch die einstückige Ausbildung mit dem Bug oder dem Heck ergibt sich ein zweiteiliges
Geschoss, dessen Herstellungsaufwand geringer ist, weil ein Bestandteil weniger montiert
werden muss.
[0018] Auch der Stauchzylinder darf nach dem Auftreffen des Geschosses auf den Tierkörper
das anschließende Zerlegen des Bugs und die Gestalt des Hecks als Restbolzen nicht
negativ beeinträchtigen. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
kann daher zwischen dem Stauchzylinder und dem Bug oder dem Heck eine ringförmig umlaufende
Nut angebracht sein, die als Sollbruchstelle dient. Die ringförmig umlaufende Nut
verläuft günstigerweise an derjenigen Stelle, an der ein Durchmessersprung zwischen
dem Außendurchmesser des Bugs bzw. des Hecks einerseits und des Stauchzylinders andererseits
liegt. Die Sollbruchstelle befindet sich damit also in demjenigen Bereich, in dem
der Bug am Heck anliegt und damit in der Ebene einer Trenn- oder Kontaktfläche zwischen
dem Bug und dem Heck. Bricht der Stauchzylinder an der Sollbruchstelle, so sind der
Bug und das Heck voneinander getrennt. Ist also der Stauchzylinder einstückig mit
dem Bug ausgebildet, so liegt die ringförmige Nut am Durchmessersprung zwischen Bug
und Stauchzylinder. Anderenfalls liegt die als Sollbruchstelle dienende ringförmige
Nut zwischen Stauchzylinder und Heck. Die ringförmige Nut stellt also eine zuverlässige
Trennung zwischen Bug und Heck nach dem Aufprall des Geschosses auf dem Tierkörper
sicher, so dass jedenfalls das Heck als weitgehend formstabiler, zylindrischer Restkörper
ungestört vom Stauchzylinder den Tierkörper durchströmen kann.
[0019] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Stauchzylinder
hohl ausgebildet. Er hat damit eine rohrförmige Gestalt, die in radialer und axialer
Richtung sehr stabil ist, die Wirkung der ringförmigen Nut als Sollbruchstelle aber
unterstützt. Der hohle bzw. hülsenförmige Stauchzylinder lässt sich damit leichter
von demjenigen Geschossteil abtrennen, mit dem er einstückig ausgebildet ist.
[0020] Ein Charakteristikum des Teilzerlegungsgeschosses besteht darin, dass sich sein Bug
nach dem Auftreffen auf den Tierkörper in einer weitgehend vorbestimmten Weise und
kontrolliert zerlegt. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
kann daher der Bug eine offene, teilverdeckte oder vollständig verdeckte Hohlspitze
aufweisen. Eine offene Hohlspitze kann von einer Vorderseite bzw. der Spitze des Bugs
aus oder von einer Rückseite, nämlich seiner Trenn- oder Kontaktfläche aus, mit der
der Bug am Heck anliegt, eingebracht sein. Eine teilverdeckte oder vollständig verdeckte
Hohlspitze kann von einer Rückseite aus in den Bug eingebracht werden, beispielsweise
durch eine Bohrung. Ihr Durchmesser kann sich an Gewichtskriterien für den Bug und/oder
an der gewünschten Splittergröße und/oder an der gewünschten Splittermenge orientieren.
Jedenfalls bestimmt er auch die Stabilität des Bugs und damit sein Verhalten beim
Aufprall des Teilzerlegungsgeschosses auf den Tierkörper. Je größer der Durchmesser
der Bohrung in der Hohlspitze, umso früher bzw. leichter bzw. bei umso geringeren
Geschwindigkeiten zerlegt sich der Bug beim Auftreffen oder nach dem Eindringen in
den Tierkörper.
[0021] Ein weiterer entscheidender Vorteil dieser Erfindung besteht insbesondere darin,
dass die vorbestimmte Ausformung und Masse des Hecks bzw. Restbolzens bei Auftreffgeschwindigkeiten
zwischen 600 bis 1000 m/sec. So gut wie nicht oder wenig von der Größe des Tierkörpers,
der Bugausformung und der Splitterbildung beeinflusst wird.
[0022] Aus aerodynamischen Gründen hat der Bug eine gerundet-kegelförmige, so genannte ogive
Außenkontur. Sie ist bei Langgeschossen üblich. Eine Durchgangs- oder Sacklochbohrung
zur Ausbildung einer Hohlspitze dagegen hat regelmäßig eine zylindrische Innenkontur.
Dadurch kann der Bug eine in Richtung Heck zunehmende Wandstärke aufweisen, die folglich
einen zunehmenden Widerstand beim Auftreffen darstellt. Sie kann das gewünschte Zerlegungsergebnis
negativ beeinträchtigen. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
können daher im Bug konzentrische Sacklochbohrungen unterschiedlichen Durchmessers
zur Ausbildung zumindest einer teilverdeckten oder vollständig verdeckten Hohlspitze
angebracht sein. Damit lässt sich zwar keine gleichmäßige und konstante Wanddicke
im Bug erreichen. Aber durch eine geschickte Abstufung der Durchmesser der Sacklochbohrung
können Wanddicken von einer definierten Mindest- bis zu einer Maximaldicke erreicht
werden. Dadurch kann ein Zerlegen des Bugs beim Aufprall in vordefinierte Splitter
in Größe und Anzahl sichergestellt werden.
[0023] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Bug über Nuten
als Sollbruchstellen verfügen. Sie können beispielsweise ringförmig umlaufend und
jeweils vorzugsweise an einem Durchmessersprung zwischen den unterschiedlichen Durchmessern
der Sacklochbohrungen entweder innen oder auf einer Außenseite des Bugs angebracht
sein. Damit verstärken sie den Effekt der Sacklochbohrungen mit unterschiedlichen
Durchmessern und unterstützen das vorbestimmte Zerlegen des Bugs. In gleicher Weise
können Nuten alternativ, zusätzlich oder ausschließlich in axialer bzw. Längsrichtung
des Bugs verlaufen. Auch sie können auf einer Außenseite des Bugs und/oder auf einer
Innenseite, nämlich in der Hohlspitze, angebracht sein bzw. verlaufen. Ihre Anordnung
auf einer Innenseite des Bugs, also in der Hohlspitze, schützt die Nuten gegen eine
Verschmutzung bzw. ein Zusetzen, so dass sie zuverlässig und weitgehend unbeeinträchtigt
von äußeren Einflüssen als Sollbruchstellen dienen können. Kleine außenliegende Nuten
dienen vornehmlich zur Erkennung einer Geschossvariante.
[0024] Ist der Stauchzylinder am Heck angebracht und wird er in den Bug eingesteckt, so
sollte auch er sich gezielt und vollständig zerlegen. Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung kann daher auch am Stauchzylinder zumindest eine Nut als
Sollbruchstelle ausgebildet sein. Auch sie kann - wie oben zum Bug beschrieben - ringförmig
auf einer Innenseite des hohlen Stauchzylinders oder auf seiner Außenseite verlaufen.
Alternativ und/oder zusätzlich kann auch mindestens eine axial verlaufende Nut für
ein zuverlässiges Zerlegen des Stauchzylinders im Falle des Aufpralls bzw. des Eindringens
sorgen.
[0025] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Bug aus mehreren
Bestandteilen zusammengesetzt sein, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
Die Bestandteile setzen sich günstigerweise aus konzentrischen kegel- bzw. scheiben-
oder ringförmigen Körpern zusammen, so dass sie gemeinsam den Bug bilden. Die unterschiedlichen
Materialien sind eine zusätzliche oder alternative Möglichkeit, den Bug in weitgehend
gleiche oder gleichartige Splitter zu zerlegen. Grenzflächen zwischen den unterschiedlichen
Bestandteilen und damit zwischen den unterschiedlichen Materialien können ihrerseits
als Sollbruchstellen dienen. Bei entsprechender und geeigneter Ausbildung kann der
Stauchzylinder dazu dienen, die unterschiedlichen Bestandteile des Bugs auch untereinander
zusammenzuhalten und sie gemeinsam mit dem Heck zu verbinden.
[0026] Nach dem Auftreffen des Geschosses und dem Zerlegen des Bugs soll der Restbolzen
mit seiner möglichst scharfkantigen und schulterstabilen Frontfläche, der vormaligen
Kontaktfläche zum Bug, den Tierkörper weitgehend richtungsstabil durchströmen. Die
Frontfläche des Restbolzens soll sich möglichst wenig verformen, sondern einen strömungsgünstigen
scharfkantigen Rand behalten. Er sorgt für eine möglichst glatte Schnittkante beim
Eindringen in den Tierkörper im Fell und anschließend für die Richtungsstabilität
des Restbolzens beim Durchströmen des Tierkörpers. Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung kann daher zwischen dem Bug und dem Heck eine separat
angeordnete Kavitatorscheibe eingesetzt sein, die eine stabile Front des Restbolzens
ausbildet. Ist das Heck des Geschosses aus Herstellungs- oder Gewichtsgründen aus
einem weicheren Material ausgebildet, so kann ihm durch eine Kavitatorscheibe aus
einem härteren Material eine stabile Front verliehen werden. Damit bleibt die Front
des Restbolzens auch bei einem Auftreffen auf Knochen o.ä. weitgehend erhalten, so
dass der Restbolzen seine Strömungseigenschaften nicht verliert.
[0027] Zur Verringerung des Einpresswiderstandes des Geschosses in den Übergangskonus und
zur Verringerung der Reibung beim Durchdringen des Geschosses der Züge und Felder
des Laufs können am größten Umfang bzw. am geometrischen Mantel des Geschosses sog.
Führbänder angebracht werden. Sie definieren eine kleine, aber genau dimensionierbare
Anlagefläche und gewährleisten bei geringer Druckerhöhung eine gute Geschossführung
und Abdichtung im Lauf, der dadurch geschont wird und eine längere Lebensdauer erhält.
[0028] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das Geschoss daher
auf der Außenseite bzw. am geometrischen Mantel des Hecks zwischen zwei Führbändern
eine ringförmig umlaufende Crimprille aufweisen. Die Crimprille sorgt neben einer
vorbestimmten Geschossposition in einer Patronenhülse (Setztiefe) nach dem Festkneifen
des Hülsenmaterials in der Crimprille für einen festen Geschosssitz. Die Crimprille
kann über einen vorzugsweise zum Bug hin geneigten Rillengrund verfügen, der mit einer
weitgehend rechtwinkligen Stufe bzw. einem Einstich um 90° in ein anschließendes Führband
übergeht. Die Stufe bzw. der Einstich bietet einem Hülsenmund bei gleicher Hülsenlänge
eine definierte Anlagekante und führt dazu, dass der Hülsenmund nicht in Richtung
Bug verschoben werden kann bzw. das Geschoss während der Lade- oder Entladevorgänge
insbesondere bei dem Verschießen der Patronen aus Selbstladewaffen nicht in den Hülsenmund
gedrückt wird, sondern die Setztiefe stets gleich bleibt. Dieses fördert eine gleichmäßige
Schussentwicklung bei hoher Präzision.
[0029] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das Geschoss ein
Heck mit einem an seiner Frontseite angeformten Stauchzylinder aufweisen, wobei das
Heck eine konzentrisch und ringförmig um den Stauchzylinder verlaufende Kerbe in der
Frontfläche aufweist. Die ringförmige Kerbe erstreckt sich also in axialer Richtung
und unterbricht die Frontfläche des Hecks. Nach dem Auftreffen des Geschosses auf
den Tierkörper und einem gezielten Zerlegen des Bugs und des Stauchzylinders kann
die Kerbe zu einem gleichmäßigen Aufweiten des Restbolzens führen. Wegen der Sollbruchstellen
und dem vollständigen Zerlegen des Bugs und des Stauchzylinders erfolgt die Aufweitung
ohne eine Fahnenbildung und verleiht dem Restbolzen an seine Frontfläche einen Durchmesser,
der größer als das Kaliber des ursprünglichen Geschosses ist. Der Restbolzen erhält
damit beim Durchströmen des Tierkörpers eine so genannte Kaliberübergröße.
[0030] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können der Bug und
das Heck aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet sein. Damit lassen sich der
Bug und das Heck an ihre unterschiedlichen Aufgaben, ihre unterschiedliche Verarbeitung
und ihren unterschiedlichen Einsatzzweck optimal anpassen.
[0031] Das Prinzip der Erfindung wird anhand einer Zeichnung beispielshalber noch näher
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1:
- ein Jagdgeschoss in einer Außenansicht,
- Figur 2:
- das Jagdgeschoss in einem Teillängsschnitt,
- Figur 3 bis 8:
- den Bug des Jagdgeschosses in 6 unterschiedlichen Ausführungsformen,
- Figur 9:
- das Heck mit einem daran angebrachten Stauchzylinder,
- Figur 10:
- eine Teilansicht der Figur 9,
- Figur 11:
- einen separaten Stauchzylinder,
- Figuren 12 bis 14:
- Ausführungsformen eines Hecks mit daran angeformten Stauchzylindern,
- Figur 15:
- Detailansichten des Hecks,
- Figur 16:
- den Geschossaufbau und seine Teilzerlegung,
- Figuren 17bis 19:
- einen Geschossaufbau mit Kavitatorscheibe,
- Figuren 20, 21:
- einen zweiteiligen Geschossaufbau ohne Kavitatorscheibe,
- Figuren 22, 23:
- einen dreiteiligen Geschossaufbau,
- Figuren 24, 25:
- ein Übungsgeschoss,
- Figuren 26, 27
- eine alternative Ausgestaltungsform eines Geschossen im zweiteiligen Aufbau.
[0032] Figur 1 zeigt eine Außenansicht eines erfindungsgemäßen Geschosses 1, das als übliches
Langgeschoss ausgebildet ist und das sich aus einem gerundet-kegelförmigen bzw. ogiven
Bug 2 und einem in Schussrichtung dahinter liegenden Heck 3 unterteilt. Der Bug 2
wiederum setzt sich aus einer halbspitzen Kegelspitze 22 und einem weitgehend regelmäßig
geformten gerundeten Kegelstumpf 23 zusammen, die eine Ringkerbe 21 voneinander trennt,
die ringförmig auf einer Außenfläche 20 und koaxial zu einer Geschosslängsachse a
verläuft.
[0033] Der Bug 2 und das Heck 3 stoßen an einer Kontaktfläche 29 zusammen, deren Erstreckungsebene
senkrecht auf die Längsachse a steht. Daran schließt sich am Heck 3 ein weitgehend
zylindrischer Abschnitt an, der durch sechs Führbänder 8 untergliedert ist. Die Führbänder
bilden denjenigen Außenteil bzw. Teil eines geometrischen Mantels des Geschosses 1,
der von seiner Längsachse a am weitesten entfernt ist. Sie stellen Anlageflächen bzw.
Kontaktflächen des Geschosses 1 mit einem Gewehrlauf (nicht dargestellt) dar und sorgen
somit für eine teilflächige Anlage des Geschosses 1, wodurch sich die Reibung zwischen
ihm und den Zügen und Feldern des Gewehrlaufs konkret definieren und ggf. verringern
lässt.
[0034] Zwischen dem in Schussrichtung betrachtet zweiten und dritten Führband 8 von vorne
liegt eine Crimprille 5. An ihr wird der Hülsenmund einer Patronenhülse (nicht dargestellt)
mit dem Geschoss 1 vercrimpt und durch plastische Verformung befestigt.
[0035] An den weitgehend zylindrischen Abschnitt 32 des Hecks 3 schließt sich ein leicht
verjüngendes Ende 33 an, das in einer Rückseite 34 endet.
[0036] Figur 2 zeigt durch seine Teilschnittansicht den genaueren Aufbau des erfindungsgemäßen
Geschosses 1: demnach besteht es aus einem Heck 3, an dem ein Stauchzylinder 4 einstückig
angebracht ist. Der Stauchzylinder 4 hat einen geringeren Außendurchmesser als das
Heck 3 und erstreckt sich von einer Kontaktfläche 29 aus in Schussrichtung gesehen
nach vorne. Der weitgehend zylindrische Stauchzylinder 4 ist durch eine konische Innenbohrung
10 hohl ausgebildet. Er bildet damit quasi eine Röhre, die einstückig vom Heck 3 absteht.
[0037] Der Außendurchmesser b des Stauchzylinders 4 entspricht weitgehend einem ersten Innendurchmesser
c des hohlen Bugs 2, der zu einer mehrstufigen Sacklochbohrung 24 im Bug 2 gehört.
Dadurch sitzt der Bug 2 durch Passung auf dem Stauchzylinder 4 und ist kraftschlüssig
mit dem Heck 3 verbunden. Sowohl an seiner Außenfläche als auch an seiner konischen
Innenbohrung 10 trägt der Stauchzylinder 4 ringförmige Nuten 6, die in etwa auf der
Hälfte seiner Längserstreckung und außerdem im Bereich der Kontaktfläche 29, also
am Übergang zwischen dem Stauchzylinder 4 und dem Heck 3, angeordnet sind. Sie bilden
tief eingeschnittene Rillen bzw. Bruchkerben und wirken als Sollbruchstellen.
[0038] Die Sacklochbohrung 24 verleiht dem Bug 2 eine verdeckte Hohlspitze. Sie setzt sich
aus drei Durchmessern c, d, e zusammen, die in einer Richtung von der Kontaktfläche
29 aus in die Spitze 22 hinein abnehmen. An jedem Durchmessersprung der Sacklochbohrung
24, also an dem Übergang des Innendurchmessers c auf den Innendurchmesser d und am
Übergang zwischen dem Innendurchmesser d auf den Innendurchmesser e, sind ringförmige
Nuten 7 eingeschnitten. Die obere bzw. vordere Nut 7 auf der Innenseite des Bugs 2
korrespondiert in ihrer Lage mit der Ringkerbe 21 auf der Mantelfläche 20 des Bugs
2.
[0039] An der Kontaktfläche 29 zwischen dem Bug 2 und dem Heck 3 liegt ein stufenförmiges
Kavitatorscheibenlager 9, in dem eine Kavitatorscheibe 13 eingelegt ist.
[0040] Die Figuren 3 bis 8 zeigen Ausführungsformen für den Bug 2 eines erfindungsgemäßen
Teilzerlegungsgeschosses. Die Figuren 3 bis 5 zeigen einen einteiligen Bug, die Figuren
6 bis 8 einen zweiteiligen Bug 2. Den Ausführungsformen gemäß Figur 3 bis 5 sind die
Sacklochbohrung 24 gemeinsam, die sich in drei Innendurchmessern c, d, e in Richtung
der Kegelspitze 22 verjüngt. An jedem Durchmessersprung in den Innendurchmessern c,
d, e ist jeweils eine Nut 7 angebracht, wobei jeweils die obere Nut 7 mit der Ringkerbe
21 auf der Mantelfläche 20 jedes Bugs 2 korrespondiert. Soweit unterscheiden sich
die drei Ausführungsformen der Figuren 3 bis 5 nicht.
[0041] Figur 3 zeigt wie Figur 2 eine verdeckte Hohlspitze, weil die Sacklochbohrung 24
zwar den Kegelstumpf 23, nicht aber die Kegelspitze 22 vollständig durchsetzt. Die
Mantelfläche 20 ist also an der Kegelspitze 22 gemäß Figur 3 ununterbrochen.
[0042] Demgegenüber durchzieht die Sacklochbohrung 24 in der Ausführungsform gemäß Figur
4 sowohl den Kegelstumpf 23 als auch die Kegelspitze 22. Dadurch erhält der Bug 2
eine offene Hohlspitze.
[0043] Abweichend davon wiederum reicht die Sacklochbohrung 24 in der Ausführungsform gemäß
Figur 5 zwar bis in die Kegelspitze 22 hinein, durchdringt sie aber nicht vollständig.
Vielmehr ragt sie von der dem Kegelstumpf zugewandten Seite der Kegelspitze 22 aus
zu etwa zwei Dritteln in sie hinein. Axial kommt ihr eine kurze Sacklochbohrung 25
entgegen der Schussrichtung und mit dem gleichen Innendurchmesser e entgegen, ohne
jedoch an die Sacklochbohrung 24 anzuschließen.
[0044] Vergleichbare Hohlspitzenprinzipien zeigen auch die Ausführungsformen gemäß Figuren
6 bis 8. Im Gegensatz zu denjenigen der Figuren 3 bis 5 hat die dortige Sacklochbohrung
24 jedoch nur zwei unterschiedliche Innendurchmesser c und e. Der Bug 2 gemäß den
Ausführungsformen der Figuren 6 bis 8 trägt außerdem keine Ringkerbe 21, die ihn in
eine optische wahrnehmbare Kegelspitze und einen Kegelstumpf trennt. Er ist dennoch
zweiteilig aufgebaut aus einer Bugspitze 26 und einem Bugstumpf 27, die aus unterschiedlichen
Materialien bestehen. Damit können die Eigenschaften des Bugs 2 beim Aufprall gezielt
beeinflusst werden.
[0045] Figur 9 zeigt ein Heck 3 mit einem einstückig daran angeformten Stauchzylinder 4.
Der Aufbau des Hecks 3 entspricht im Wesentlichen demjenigen gemäß Figuren 1 und 2.
In der Ansicht ist zu erkennen, dass der Stauchzylinder 4 nicht nur ringförmige Nuten
6 auf seiner Mantelfläche trägt, sondern auch mehrere dazu lotrechte und parallel
zur Längsachse a verlaufende Nuten 41. Auch sie unterstützen als Sollbruchstellen
ein gezieltes und kontrolliertes Zerlegen des Stauchzylinders 4.
[0046] Figur 10 lässt deutlich erkennen, dass die untere ringförmige Nut 6 im Stauchzylinder
4 unmittelbar an bzw. knapp oberhalb der Kontaktfläche 29 zwischen dem Heck 3 und
dem nicht dargestellten Bug 2 verläuft. Sie ist geringfügig tiefer eingeschnitten
als die obere Nut 6 und bildet damit eine weitere zuverlässige Sollbruchstelle zwischen
dem Stauchzylinder 4 einerseits und dem Heck 3 andererseits.
[0047] Knapp oberhalb der unteren Nut 6 verläuft eine ringförmige Wulst 42 um den Stauchzylinder
4 herum. Sie bildet eine Ausbuchtung zum Einrasten des Stauchzylinders 4 in der Sacklochbohrung
24 des Bugs 2 (vgl. Figuren 3 bis 8). Dadurch entsteht ein besonders stabiler Verbund
zwischen dem Bug 2 und dem Heck 3 über den Stauchzylinder 4 als ihr Verbindungselement.
[0048] In den Figuren 9 und 10 ist der Stauchzylinder 4 einstückig mit dem Heck 3 ausgebildet
dargestellt. Alternativ dazu kann gemäß Figur 11 ein Stauchzylinder 40 aus einem weitgehend
zylindrischen Bughalter 43 und einem ebenfalls zylindrischen oder ggf. leicht konischen
Heckhalter 44 auch als separates Verbindungsteil zwischen einem im Übrigen unveränderten
Bug 2 und einem Heck 3 dienen. Bei einer separaten Ausbildung des Stauchzylinders
40 verfügt das zugehörige Heck 3 ebenfalls über eine Sacklochbohrung, in die der Heckhalter
44 passt (nicht dargestellt). Daraus ergibt sich ein dreiteiliges Teilzerlegungsgeschoss
aus einem Bug 2, einem Heck 3 und einem separaten Stauchzylinder 4. Trotz des geringfügig
höheren Montageaufwands kann diese Konstruktion vorteilhaft sein, wenn für die unterschiedlichen
Bestandteile 2, 3, 4 unterschiedliche Materialien gewählt werden sollen.
[0049] Die Figuren 12, 13, 14 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen für ein Heck 3 mit
angeformtem Stauchzylinder 4 nach dem Prinzip der Figuren 1, 2 und 9, 10. Gemeinsam
ist ihnen die äußere Form des Hecks 3, das sich aus einem zylindrischen Abschnitt
32 und einem sich verjüngenden Ende 33 zusammensetzt. Oberhalb vor der Kontaktfläche
29 erhebt sich bzw. schließt der Stauchzylinder 4 einstückig an das Heck 3 an. In
allen Ausführungsformen der Figuren 12, 13, 14 hat er eine weitgehend zylindrische
Außenkontur, trägt sowohl außen als auch innen ringförmige Nuten 6 als Sollbruchstellen
und ist aufgrund einer konischen Innenbohrung 10 hohl ausgebildet. Abweichend von
den Figuren 13 und 14 hat die Ausführungsform gemäß Figur 12 zusätzlich ein Kavitatorscheibenlager
9. Es stellt eine ringförmige Abstufung der Kontaktfläche 29 dar, die einen größeren
Innendurchmesser aufweist als der Außendurchmesser des Stauchzylinders 4. Mit einer
eingesetzten Kavitatorscheibe 13 (vgl. Figur 2) ergibt sich eine durchgehende ebene
Fläche als Kontaktfläche 29.
[0050] Die Ausführungsform gemäß Figur 14 unterscheidet sich von den beiden vorangegangenen
insbesondere durch eine in axialer Richtung längere Ausbildung des Stauchzylinders
4. Aufgrund seiner längeren axialen Erstreckung trägt er zwei zusätzliche konzentrische
ringförmige Nuten 6, jeweils eine auf der Außenseite und eine auf der Innenseite des
Stauchzylinders 4. Er wirkt mit einem Bug 2 zusammen, wie er in den Ausführungsformen
gemäß der Figuren 6, 7, 8 dargestellt ist, weil er eine längere Sacklochbohrung 24
mit dem Innendurchmesser c im Bug 2 erfordert.
[0051] Figur 15a, 15b verdeutlicht den Aufbau des zylindrischen Abschnitts 32 des Hecks
3 und die Gestaltung der Crimprille 5. Der zylindrische Abschnitt 32 erstreckt sich
vom ersten bis zum letzten Führband 8 und weist keine ebene Mantelfläche auf, sondern
ist durch die Anordnung von Führbändern 8 und der dazwischen liegenden Crimprille
5 gewellt geformt. Jedes Führband 8 besteht aus einer zylindrischen und ringförmigen,
zur Längsachse a (vgl. Figur 1) konzentrischen Führbandfläche 80. In Längsrichtung
davor und dahinter schließt sich an jede Führbandfläche 80 jeweils eine und zueinander
entgegengesetzt geneigte Führbandschräge 81 an. Jede Führbandschräge 81 hat also einen
Größtdurchmesser, der demjenigen der Führbandfläche 80 entspricht, und einen Kleinstdurchmesser,
an dem ein ringförmiger und ebenfalls zylindrischer Führbandgrund 82 anschließt. Durch
die Abfolge mehrerer Führbänder 8 ergibt sich daher eine gewellte Außenfläche des
im Übrigen zylindrischen Abschnitts 32. Die vier unteren Führbänder 8 des Geschosses
1 haben einen Abstand von 1,4 mm. An das vierte Führband 8 vom Ende 33 aus gesehen
schließt statt an einen weiteren Führbandgrund an die Crimprille 5 an. Sie hat eine
Breite von etwa 1,3 mm und ist nicht zylindrisch, sondern konisch ausgebildet, wobei
sie sich zum Bug 2 hin verjüngt. Damit bildet sie zum nächsten Führband 8 einen Einstich
11 aus, der wie eine nahezu rechtwinklige Stufe in dem im Übrigen nahezu wellenförmigen
Außenfläche des zylindrischen Abschnitts 32 ausgebildet ist. Daran schließt sich wieder
ein Führband an, das eine geringfügig verkürzte Führbandschräge 83 und eine breitere
Führbandfläche 84 aufweist und einen größeren Abstand zum letzten bugseitigen Führband
8 einnimmt.
[0052] Der stufenförmige Einstich 11 stellt eine Anlagekante für den Hülsenmund einer mit
einer Treibladung gefüllten Patronenhülse dar. Er verhindert, dass der Hülsenmund
nach dem Vercrimpen mit dem Geschoss in der Crimprille 5 in Richtung Bug 2 verschoben
werden kann bzw. das Geschoss während der Lade- oder Entladevorgänge insbesondere
bei dem Verschießen der Patrone aus Selbstladewaffen in den Hülsenmund gedrückt wird
und die Setztiefe stets gleich bleibt. Dieses fördert eine gleichmäßige Schussentwicklung
bei hoher Präzision.
[0053] Figur 16 zeigt in einer Reihenfolge von oben nach unten die beiden Bestandteile des
erfinderischen Teilzerlegungs-Jagdgeschosses 1mit dem Bug 2 und dem Heck 3 mit einem
angeformten Stauchzylinder 4 gemäß Figuren 1 und 2. Darunter ist das zusammengesetzte
Geschoss 1 zu erkennen, wie es in eine Patronenhülse eingesetzt wird bzw. nach einem
Abschuss den Lauf verlässt. Darunter ist ein schematischer Zustand des Geschosses
1 nach dem Auftreffen dargestellt, wonach das Heck 3 als Restbolzen weitgehend unverändert
einen Tierkörper durchströmt, während sich der vormalige Bug 2 in die Splitter A und
der vormalige Stauchzylinder 4 in die Splitter B zerlegt hat. Die Sollbruchstellen
im Bug 2, nämlich die Nuten 7 und 21, sowie im Stauchzylinder 4, nämlich die Nuten
6, führen zu einem gezielten und gleichmäßigen Zerlegen des Bugs 2 bzw. des Stauchzylinders
4 in weitgehend definierte Splitter. Durch das zuverlässige Abtrennen des Bugs 2 und
des Stauchzylinders 4 vom Heck 3 ist dessen ungestörte Durchströmungsbahn innerhalb
des Tierkörpers gewährleistet, die nicht durch die sonst von Teilzerlegungsgeschossen
bekannten Fahnen gestört wird.
[0054] Für die richtungsstabile Flugbahn des Hecks 3 ist also ein zuverlässiges Zerlegen
des Bugs 2 und des Stauchzylinders 4 von großer Bedeutung. Daher sind die Sollbruchstellen,
die Nuten 6 und 7 innerhalb des Geschosses, nämlich auf der Innenseite des Bugs 2
und von ihm umhüllt auf dem Stauchzylinder 4 angebracht. Dort können sie sich nicht
versehentlich durch Verschmutzung zusetzen und damit ihre Funktion einbüßen. Lediglich
die Ringkerbe 21 ist dieser Gefahr unterworfen, die aber aufgrund der geringen Größe
bzw. Tiefe der Ringkerbe 21 vernachlässigbar ist.
[0055] Figuren 17, 18, 19 zeigen ein Geschoss mit Kavitatorscheibe 13. Alle drei Ausführungsformen
verfügen über ein Heck 3, das demjenigen gemäß Figur 12 entspricht. Die Ausführungsformen
gemäß Figur 17 und Figur 18 unterscheiden sich im Übrigen noch dadurch, dass der Bug
2 gemäß Figur 17 eine offene Hohlspitze, der Bug 2 gemäß Figur 18 eine verdeckte Hohlspitze
aufweist. Im Übrigen veranschaulichen die Figuren 17, 18, 19 die Lage und Montage
der Kavitatorscheibe 13, die im Bereich der Kontaktfläche 29 zwischen dem Bug 2 und
dem Heck 3 in dem dortigen Kavitatorscheibenlager 9 angeordnet ist. Die Kavitatorscheibe
13 hat, wie oben bereits erläutert, einen größeren Innendurchmesser als der Außendurchmesser
des Stauchzylinders 4. Daher lässt sie sich bei der Montage des Geschosses 1 auf den
Stauchzylinder 4 quasi auffädeln und in das Scheibenlager 9 einsetzen. Sie füllt damit
das stufenförmige Scheibenlager 9 komplett aus bzw. auf und bildet zusammen mit der
Kontaktfläche 29 eine Ebene.
[0056] Die Figuren 20, 21 zeigen ein vergleichbares Geschoss 1, jedoch ohne Kavitatorscheibe.
Im Übrigen ist der Aufbau identisch mit demjenigen der Ausführungsformen aus Figuren
18, 19. Die Wirkungsweise dieses Aufbaus zeigt und beschreibt Figur 16.
[0057] Die Figuren 22 und 23 zeigen ein dreiteiliges Jagdgeschoss 1, dessen Heck 3 vergleichbar
demjenigen der Figur 14 und dessen Bug, wie in Figur 6 dargestell, ausgebildet ist.
Da der Bug 2 aus einer Bugspitze 26 und einem davon getrennt hergestellten Bugstumpf
27 besteht, ist der Stauchzylinder 4 länger ausgeformt und durchdringt den Bugstumpf
27 vollständig und reicht noch bis in die Bugspitze 26 hinein. Damit hält er die Bestandteile
26, 27 des Bugs 2 auch untereinander zusammen und verbindet sie mit dem Heck 3. Im
zusammengesetzten Zustand korrespondieren die oberen Ringnuten 6 mit einer Trennfläche
zwischen der Bugspitze 26 und dem Bugstumpf 27. Damit ist die Wirkungsweise der oberen
ringförmigen Nuten 6 als Sollbruchstellen sichergestellt, da der zweiteilige Bug 2
unter Belastung sich in seine Bugspitze 26 und seinen Bugstumpf 27 zerlegt.
[0058] Die Figuren 24, 25 zeigen eine Ansicht und eine Schnittdarstellung eines Übungsgeschosses,
das einteilig ausgebildet ist und in Form und Gewicht demjenigen des mehrteiligen
Jagdgeschosses 1 entspricht. Zur Unterscheidung vom Jagdgeschoss 1 weist das Übungsgeschoss
gemäß Figuren 24, 25 keine Ringkerbe 21 im Bug auf. Von seiner Spitze her ist es außerdem
von einer einfachen Sacklochbohrung 28 durchzogen, die den kompletten Bug 2 bis ins
erste Drittel des Hecks 3 reicht.
[0059] Die Figuren 26, 27 zeigen eine weitere Ausgestaltungsform eines Jagdgeschosses 1.
Gegenüber der Ausführungsform gemäß Figuren 1 und 2 zeigt es eine veränderte Gestaltung
der Führbänder 8: ähnlich wie die Crimprille 5 gemäß Figuren 15a, 15b ist auch der
jeweilige Führbandgrund 85 zwischen den Führbändern 8 in Richtung des Bugs 2 hin geneigt.
[0060] Die ogive Außenfläche des Bugs 2 setzt sich über ihn hinaus bis in einen ersten Abschnitt
31 des Hecks 3 fort. Von ihm ragt ein Stauchzylinder 50 in Schussrichtung nach vorne
ab, der von einer weitgehend zylindrischen Sacklochbohrung 51 durchsetzt ist. Dabei
durchzieht die Sacklochbohrung 51 nicht nur den Stauchzylinder 50, sondern reicht
noch bis zum ersten Drittel in das Heck 3 hinein. Eingangsseitig weist die Sacklochbohrung
51 eine konische Aufweitung 52 auf. Konzentrisch mit dem Stauchzylinder 50 und mit
einem größeren Durchmesser als seinem Außendurchmesser ist in der Kontaktfläche 29
eine Ringkerbe 53 angeordnet, die die untere ringförmige Nut 6 (vgl. Figuren 9, 10)
als Sollbruchstelle zwischen dem Stauchzylinder 50 und dem Heck 3 ersetzt. Sie dient
jedoch nicht nur als Sollbruchstelle zur Trennung des Stauchzylinders 50 vom Heck
3, sondern zugleich zu einem Aufweiten bzw. Aufpilzen an der Frontseite des Hecks
3 über seinen ursprünglichen Kaliberdurchmesser hinaus. Dadurch erhält das erfinderische
Teilzerlegungs-Jagdgeschoss 1 im Tierkörper einen größeren Wirkungsquerschnitt am
Heck 3 und erzeugt einen größeren Ausschuss im Tierkörper.
[0061] Erfindungsgemäß wird also ein zwei- oder mehrteileigen Jagdgeschoss (Fig. 1, 2) vorgeschlagen,
das sich aus einem Bug (2) und einem Heck (3) zusammensetzt, die unmittelbar aneinander
gekoppelt sind, also ohne Zwischenschaltung weiterer Bestandteile. Zusätzlich wird
ein einteiliges Sportgeschoss (Fig. 26, 27) angegeben, welches in Außenform und Gewicht
dem Jagdgeschoss gleicht und daher zu Übungszwecken dienen kann.
[0062] Das mantellose Teilzerlegungsgeschoss für die Jagdausübung besitzt ein als Restbolzen
vorgeformtes Geschossheck (3), das erfindungsgemäß über einen runden oder eckigen
oder zumindest teilweise konischen hohlen Stauchzylinder (4) mit Sollbruchstellen
(5) als festes Grundverbindungselement verfügt. Das Geschossheck (3) und der ein-
oder mehrteilige Geschossbug (2) sind kraft- und/oder formschlüssig über den Stauchzylinder
(4) miteinander verbunden.
[0063] Zur Überwindung des Luftwiderstands wird grundsätzlich eine aerodynamische Geschossform
angestrebt. Beim Durchströmen des Tierkörpers dagegen wird ein schulterstabiler scharfkantiger
Geschossrestkörper (Restbolzen) benötigt. Der aerodynamischen Form dient vor allem
der Geschossbug (2). Er ist aber nur bis zum Auftreffen auf den Zielkörper erforderlich.
Insbesondere bei der Jagd auf Paarhufer und Raubtiere soll nach dem Eindringen in
den Tierkörper der Geschossbug (2) bereits ab einer Auftreffgeschwindigkeit von 600
m/sec sicher vorbestimmt splittern und der vorgeformte scharfkantige schulterstabile
Restbolzen richtungsstabil den Wildkörper durchströmen und einen Ausschuss erzeugen.
Als Restbolzen dient das Geschossheck (3). Es ist von vornherein fertig vorgeformt.
Es ist nicht geschwindigkeitsabhängig auf den Stauchdruck angewiesen.
[0064] Die Anforderung an das Teilzerlegungs-Jagd-Geschoss:
- aerodynamische Geschossform bei unterschiedlicher Bug- (2) und Heck-(3)-ausformung
- geringe Toleranzen bei der zerspanenden oder umformenden Herstellung
- vorgeformter Restbolzen (3) mit erfindungsmäßigen Stauchzylinder (4) zur Verbindung
mit dem Geschossbug (2). Der Stauchzylinder (4) kann einstückig am Geschossheck (3)
(vgl. z.B. Fig. 12 bis 14, 16 bis 25), am Geschossbug (2) oder vollkommen separat
(vgl. Fig. 11) ausgebildet sein.
- unterschiedliche Ausformung in Dicke und Länge des Stauchzylinders (4), vgl. Fig.
11 bis 14
- einteiliger (vgl. Fig. 3 bis 5) oder mehrteiliger Geschossbug (2), vgl. Figuren 6
bis 8, 24, 25, mehrteiliger Geschossbug (2) ggf. auch in unterschiedlichem Material
- unterschiedliche Ausformung des Geschoßbugs (2) nach Lage und Anzahl der innenliegenden
Sollbruchstellen (7) und der Ausbildung der Hohlspitze, vgl. Figuren 3 bis 8 (die
innen liegenden Sollbruchstellen (7) können nicht z.B. durch eingeklemmte Partikel
verschmutzen, wodurch auch Beschädigungen des Laufs vermieden werden)
- Geschossheck (3) und Geschossbug (2) können aus unterschiedlichen Materialen gefertigt
werden, vgl. Fig. 2
- Geringe Anlagefläche auf langer Führfläche, definiert durch z.B. Führbänder (8), zur
Verringerung des Einpresswiderstands und der Reibung im Lauf
- Spezielle Anordnung der Führbänder (8) vgl. Fig. 15, angepasst an kurze Geschossräume
im Hülsenhals
- Speziell Ausformung einer Crimpfläche (5), vgl. Fig. 15, die bedarfsweise (z.B.
bei kupferhaltigem Material der Hülse) am Geschoss angebracht wird
- Einsatz einer bzw. Aufnahme für eine Kavitatorscheibe (13), um eine scharfkantige
schulterstabile Front des Restbolzens (3) auch bei im Übrigen ggf. weicherem Material
zu bieten.
[0065] Die Anforderung an das Teilzerlegungs-Übungs-Geschoss:
- Einteiliges Geschoss aus gleichem Material wie das Jagdgeschoss, um die Schussleistung
der Laufes nicht nachteilig zu beeinflussen
- aerodynamische Geschossform
- Identisch zum Jagdgeschoss in Außenform und Gewicht
- geringe Toleranzen bei der zerspanenden oder umformenden Herstellung
- preiswerte Herstellung
- bei entsprechendem Geschossfang entsteht kein gesundheitsschädlicher Metallstaub und
mit Schwermetall kontaminierter Sondermüll
- nach dem Auftreffen im Geschossfang kann das Restmaterial des zerlegten Übungsgeschosses
leicht von Auffangmaterial getrennt und zum Recycling genutzt werden
[0066] Fig. 1 und Fig. 2 zeigen das Geschoss in einer Ansicht und einer Teilschnittansicht.
Beispiele für ein Geschossbug (ein- oder mehrteilig) mit unterschiedlichen Sollbruchstellen
(7) und mit verdeckter oder offener Hohlspitze zeigen die Figuren 3 bis 5 und Fig.
6, Fig. 7, Fig. 8. Beispiele für ein Geschossheck mit Stauchzylinder (4) mit und ohne
Kavitatorscheibenlager (9) zeigen Figur 9 und 10 und mit Stauchzylinder (4) zum Einsetzen
in Bug (2) und Heck (3) zeigt Fig. 11.
[0067] Der Stauchzylinder (4) enthält eine konische Innenbohrung (10) und an der Innen-
oder Außenseite in axialer und koaxialer Richtung Bruchkerben oder Rillen (6), die
eine sichere Splitterung fördern. Zusätzlich eine bogenförmige Ausbuchtung zum Einrasten
des Gegenstücks. Der Stauchzylinder (4) kann fest mit dem Heck (3) oder fest mit dem
Bug (2) des Geschosses verbunden sein oder als separates Verbindungselement, wie in
Fig. 11 dargestellt, gefertigt sein (vgl. Fig. 12, Fig. 13, Fig. 14)
[0068] Ein Beispiel für eine Führbandanordnung mit Crimprille: Die Figur 15 zeigt die Ausformung
des Geschossrandes für einen festen Geschosssitz im Hülsenhals. Dabei sind auf einer
Strecke von 8 mm fünf Führbänder (8) und eine Crimprille (5) mit 90° Einstich (11)
koaxial zum Geschossrand nach den dargestellten Abständen angeordnet. Je nach Setztiefe
des Geschoßes liegen vier oder fünf von insgesamt sechs Führbändern (8) an der Innenseite
des Hülsenhalses an. Der Crimp verhindert eine ungewünschte Veränderung der Setztiefe
des Geschosses durch die feste Anlage des Hülsenmundes in der Crimprille.
[0069] Ein Beispiel für einen Geschossaufbau und Teilzerlegung zeigt Fig. 16 mit A) als
Splitter vom Geschossbug (2) und B) als Splitter vom Stauchzylinder (4). Ein Beispiel
für einen mehrteiligen Geschossaufbau (mit und ohne Kavitatorscheibe (13)) zeigen
Fig. 17, 18 und 19. Ein Beispiel für einen zweiteiligen Geschossaufbauzeigen die Fig.
20 und Fig. 21. Ein Beispiel für einen dreiteiligen Geschossaufbau (ohne Kavitatorscheibe)
zeigen die Fig. 22 und Fig. 23. Ein Beispiel für ein Übungsgeschoss mit einteiligem
Geschossaufbau zeigen die Fig. 24 und Fig. 25. Das Übungsgeschoss ist mit dem Jagdgeschoss
in der Außenform und im Gewicht gleich. Zur Unterscheidung fehlt dem Übungsgeschoss
die Bruchkerbe im Geschossbug.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 1
- Geschoss
- 2
- Bug
- 3
- Heck
- 4
- Stauchzylinder
- 5
- Crimprille
- 6
- ringförmige Nut
- 7
- Nut
- 8
- Führband
- 9
- Kavitatorscheibenlager
- 10
- konische Innenbohrung
- 11
- Einstich
- 13
- Kavitatorscheibe
- 20
- Mantelfläche
- 21
- Ringkerbe
- 22
- Kegelspitze
- 23
- Kegelstumpf
- 24
- Sacklochbohrung
- 25
- kurze Sacklochbohrung
- 26
- Bugspitze
- 27
- Bugstumpf
- 28
- Sacklochbohrung
- 29
- Kontaktfläche
- 32
- zylindrischer Abschnitt
- 33
- Ende
- 34
- Rückseite
- 40
- Stauchzylinder
- 41
- senkrechte Nut
- 42
- Wulst
- 43
- Bughalter
- 44
- Heckhalter
- 50
- Stauchzylinder
- 51
- zylindrische Innenbohrung
- 52
- Aufweitung
- 53
- Ringkerbe
- 80
- Führbandfläche
- 81
- Führbandschräge
- 82
- Führbandgrund
- 83
- Führbandschräge
- 84
- Führbandfläche
- 85
- Führbandgrund
- a
- Längsachse
- b
- Außendurchmesser
- c, d, e
- Innendurchmesser
- A
- Splitter des Bugs
- B
- Splitter des Stauchzylinders
1. Mehrteiliges Teilzerlegungsgeschoss
- mit einem vorbestimmt zerlegbaren Abschnitt bzw. Bug (2)
- mit einem in Schussrichtung dahinter angeordneten nichtzerlegbaren Abschnitt bzw.
Heck (3),
- mit einem Verbindungsabschnitt (4), der den Bug (2) und das Heck (3) miteinander
verbindet,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsabschnitt als konzentrischer Stauchzylinder (4) mit geringerem Außendurchmesser
als der Bug (2) und das Heck (3) ausgebildet und in den Bug (2) und/oder in das Heck
(3) einsteckbar oder einpreßbar ist.
2. Geschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stauchzylinder (4) einstückig an dem Bug (2) angeformt und mit dem Heck (3) verbindbar
ist oder einstückig an dem Heck (3) angeformt und mit dem Bug (2) verbindbar ist.
3. Geschoss nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine ringförmig umlaufende Nut (6) zwischen dem Stauchzylinder (4) und dem Bug (2)
oder dem Heck (3) als Sollbruchstelle.
4. Geschoss nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen hohlen Stauchzylinder (4).
5. Geschoss nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Nut (6) im Stauchzylinder (4) als Sollbruchstelle.
6. Geschoss nach einem der obigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine offene oder (zumindest) (teil)verdeckte Hohlspitze (22) im Bug (2).
7. Geschoss nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine konzentrische Sacklochbohrung (24) unterschiedlichen Durchmessers (c, d, e)
zur Ausbildung einer Hohlspitze im Bug (2).
8. Geschoss nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch zumindest Sollbruchstelle (7) im Bug (2).
9. Geschoss nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Bug (2) aus mehreren Bestandteilen (22; 23) zusammengesetzt ist, die aus unterschiedlichen
Materialien bestehen.
10. Geschoss nach einem der obigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zwischen dem Bug (2) und dem Heck (3) separat angeordnete Kavitatorscheibe (13).
11. Geschoss nach einem der obigen Ansprüche mit Führbändern (8), gekennzeichnet durch eine auf einer Außenfläche des Hecks (3) zwischen zwei Führbändern (8) ringförmig
umlaufende Crimprille (5).
12. Geschoss nach einem der Ansprüche 2 bis 11 mit einem Heck (3) mit einem an einer Stirnseite
() des Hecks (3) angeformten Stauchzylinder (4), gekennzeichnet durch eine konzentrisch und ringförmig um den Stauchzylinder (4) verlaufende Kerbe () in
der Stirnfläche ().
13. Geschoss nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bug (2) und das Heck (3) aus unterschiedlichen Materialien gebildet sind.